Personalstärke Juli 2024: Deutlich mehr Zeitsoldaten, wieder über 180.000
Die Zahl der aktiven Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr ist im Juli dieses Jahres um fast 1.300 im Vergleich zum Vormonat gestiegen und liegt damit wieder deutlich über 180.000. Der Anstieg ist fast ausschließlich auf eine höhere Zahl an Zeitsoldaten zurückzuführen, vermutlich – wie in den Vorjahren – aufgrund des Dienstantritts von Offiziersanwärtern zum 1. Juli.
Die Statistik für Juli 2024, am (heutigen) Dienstag wie üblich unter dem immer gleichen Link veröffentlicht:
(Seit der Statistik für den Monat März 2023 wurde das Format der Darstellung verändert; der Übersichtlichkeit und Vergleichbarkeit halber bleibt es hier bei der Art der Darstellung vor den März-2023-Zahlen)
Insgesamt leisten 180.992 Soldatinnen und Soldaten ihren Dienst bei der Bundeswehr
Bundesministerium der Verteidigung 1.115
unmittelbar nachgeordnete Dienststellen 9.071
Streitkräftebasis 22.351
Zentraler Sanitätsdienst 20.441
Heer 61.490
Luftwaffe 27.000
Marine 15.353
Cyber- und Informationsraum 13.690
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen 960
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung 1.898
Bereich Personal 7.623
davon bis zu 5.400 Studierende an Bundeswehr-Universitäten
Berufssoldaten 57.357
Soldaten auf Zeit 113.816
Freiwillig Wehrdienstleistende 9.593
Freiwillig Wehrdienstleistende im Heimatschutz 226
Die Zahl der Frauen in den Streitkräften:
24.509 Soldatinnen sind aktuell bei der Bundeswehr; mehr als 13 Prozent (beträgt der) Anteil der Soldatinnen bei der Bundeswehr
Heer 4.704
Luftwaffe 2.684
Marine 1.722
Streitkräftebasis 2.600
Sanitätsdienst 8.445
Cyber- und Informationsraum 1.415
Ministerium und andere Bereiche 2.939
Laufbahngruppe/Laufbahnen (auch Anwärterinnen)
Offizierinnen 7.168
Unteroffizierinnen mit Portepee 8.465
Unteroffizierinnen ohne Portepee 3.441
Mannschaften 5.435
Status
Berufssoldatin 5.184
Zeitsoldatin 17.559
Freiwillig Wehrdienstleistende 1.748
Freiwillig Wehrdienstleistende Heimatschutz 18
Die – wie immer von einem Leser, vielen Dank! – erstellte und fortgeschriebene tabellarische Übersicht:
Juli_2024_BWPers
Die gesonderte Statistik zu den Zivilbeschäftigten – analog zu den Soldat*innen nach Teilstreitkräften und Organisationsbereichen aufgeschlüsselt; zusätzlich werden Militärseelsorge und Rechtspflege ausgewiesen.
Beschäftigt sind 80.253 zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Bundesministerium der Verteidigung 1.841
unmittelbar nachgeordnete Dienststellen 2.536
Streitkräftebasis 6.299
Zentraler Sanitätsdienst 4.226
Heer 2.418
Luftwaffe 4.536
Marine 1.811
Cyber- und Informationsraum 1.784
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen 32.637
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung 11.514
Bereich Personal 10.090
Militärseelsorge 468
Rechtspflege 93
Der Anteil von Frauen am zivilen Personal wird nur nach Statusgruppen ausgewiesen:
Von den insgesamt 80.253 zivilen Beschäftigten sind 31.345 Frauen (rund 39 Prozent), die in allen Bereichen der Bundeswehr tätig sind.
Beamtinnen insgesamt 10.306
im höheren Dienst 2.138
im gehobenen Dienst 4.259
im mittleren Dienst 3.886
im einfachen Dienst 23
Arbeitnehmerinnen 19.408
im Vorbereitungsdienst, in einem Ausbildungs- oder Praktikantenverhältnis 1.631
(Stand 31. Juli 2024)
Die frühere ausführliche Statistik der Personalstärke in den Auslandseinsätzen und einsatzgleichen Verpflichtungen wurde durch die Gesamtzahl nur in den Auslandseinsätzen ersetzt. Der Stand vom 26. August 2024:
Insgesamt sind 811 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr unmittelbar bei Auslandseinsätzen eingesetzt.
Darüber hinaus gibt es noch die Anerkannten Missionen.
(Die diversen Anerkannten Missionen wie z.B. die NATO-Battlegroup in Litauen sind eben damit nicht erfasst.)
Den Service von Augen geradeaus!, die Vergleichszahlen, gibt es auf einer gesonderten Übersichtsseite.
(Foto: Airmen and Soldiers from the Idaho National Guard take part in the marksmanship component of the German Armed Forces Badge for Military Proficiency at the Idaho Department of Corrections in Boise, Idaho, 23 August, 2024 – U.S. Air National Guard photo by Staff Sergeant Joseph R. Morgan)
Frage, wie hoch ist der Altersdurchschnitt, wie viele Soldaten sind in den Amtsstuben gebunden, wie viele sind aktiv für Kampf.
Die BW leidet auch Bürokratie und bindet dort seine Kräfte, welche hinterm Schreibtisch älter und dicker werden, zählen aber als aktiver Soldat.
Genau so ist es.
Die grundsätzlichen Einstellungszahlen erfüllen weiterhin nicht die erforderlichen Umfänge um:
+ die Lücke von ca. 20.000 vakanten Dienstposten zu schließen
+ den jährlichen Ergänzungsbedarf von 20.000 auf Grund Dienstzeitende zu decken
+ die zusätzlich 3.000 Neueinstellungen zu genieren, die benötigt werden, um bis 2031 auf 203.000 aufzuwachsen
Hier seit Jahren immer nur die Ist-Stärke aufzuzeigen, ist mir zu wenig.
Die eigentlichen Fragen sind doch:
Wie müsste die aktuelle Sollstärke denn sein, wenn das Ziel ist, bis 2031 (ursprünglich sogar mal bis 2027!) auf 203.000 zu kommen?
Wie groß ist das derzeitige Delta und gibt es überhaupt realistische Hoffnung, dass dieses Ziel noch erreichbar ist?
Wenn ja, mit welchen konkreten Maßnahmen will das PersABw die Sollstärke wirksam erhöhen?
Oder hat man auch dieses (illusionäre?) Ziel im BMVg schon wieder stillschweigend kassiert?
Ein weiterer Aspekt neben der Einstellung der OA zum 01.07. könnte die Tatsache sein, dass sich die „Quote der Abbrechenden“ erstmals spürbar gesenkt hat im Vergleich zu den Quoten der vergangenen Jahre.
Im Juli 2021, also noch vor dem Ukraine-Krieg, waren es mehr als 184k. Und das war mitten in der Corona-Epidemie. Im Vergleich zum Juli 2019, also vor Corona, waren es etwas über 182k.
Für mich ziehe ich den Schluss daraus, das alle Maßnahmen der Werbung und finanziellen Anreize offensichtlich diejenigen angezogen hat, die die Bw als großes Versorgungswerk gesehen haben. Diese sind durch den Ukraine-Krieg ausgesiebt worden. Kohle ja, kämpfen nein, wenn man es als Schlagworte fassen will.
Ca. 6.000 Soldaten arbeiten in der zivilen Bundeswehrverwaltung.
Wie werden diese Soldaten in der Statistik gezählt, bzw. eingeordnet?
[B]TW: Ich nehme mal an, dass die Zahlen von der Bundeswehr stammen. Fehlt da nicht die Quellenangabe, wie es bei Zitaten üblich und erforderlich ist?
[Wer die die Quellenangabe und den Link zur Bundeswehrseite gleich oben im zweiten Absatz nicht findet, hat ein Problem… T.W.]
Es sollte auch erwähnt werden, daß auch die 203k weitab vom von der NATO geforderten aktiven Personalumfang liegen (+/- 270k) wobei bei der Reserve bei LV/BV auch noch einmal ca. 250k benötigt werden (Feldersatz, Schutz des Aufmarschgebietes, „Drehscheibe“, u.a.).
https://www.deutschlandfunk.de/neue-nato-plaene-bundeswehr-braucht-noch-mehr-personal-100.html
Sowie beim Tagesspiegel: vom 07.06.2024
„In einem weiteren internen Bericht aus dem Ministerium von Boris Pistorius (SPD) steht dem Magazin [Der SPIEGEL] zufolge, dass die Nato-Planungen „absehbar“ eine Erhöhung des deutschen Personalziels von bisher 203.000 auf „tendenziell deutlich über 272.000 Soldatinnen und Soldaten“ erfordern würden.“
Wir drehen uns im Kreis, ohne eine Wehrpflicht / Dienstpflicht, wie auch immer die konkret ausgestaltet ist, werden die Sollzahlen nicht mehr erreicht.
Die Frage des Aufwuchs hat doch nichts mit der aktuellen Sollstärke zu tun.
Um zum 31.12.2031 eine Sollstärke von 203.000 real zu haben…
+ müssten bis dahin jedes (!) Jahr ca. 20.000 Soldaten neu eingestellt werden, um die normalen Abgänge auszugleichen
+ und zusätzlich jedes (!) Jahr 3.000 weitere Bewerber neu eingestellt werden
Also jedes (!) Jahr bis 2031 23.000 Neueinstellungen mit einer Dienstzeit über 2031 hinaus.
Vor dem Hintergrund der Demografie und der Tatsache das die starken Baby-Boomer-Jahre erst 2028 – 2031 kommen und damit die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt (ÖD und zivil) noch deutlich verschärfen, ist es vollkommen unrealistisch anzunehmen, dass dies nur über Freiwillige gelingen kann.
Eine Gegenmaßnahme wäre die längere Bindung von SaZ und BS … aber dies hat auch Für und Wieder…
Wer z.B. als SaZ 12 realistisch keine Chance hat BS zu werden … wird lieber den guten zivilen Arbeitsmarkt nutzen um dort wieder frühzeitig einzusteigen. Denn schließlich muss er/sie bis 67 arbeiten…
Hinzu tritt die „nicht so gute“ Haushaltslage … diese wirkt sich auch auf den Personalkörper aus…
Und die zuvor genannte NATO-Zahl von 272.000…
… wer glaubt das dies mit der aktuellen Freiwilligenarmee zu erreichen ist … ist jenseits jeder Realität !
Selbst mit den geplanten 5000 „Wehrpflichtigen“ ist dies niemals zu erreichen.
Hier müsste wieder eine richtige (!) Wehrpflicht eingeführt werden.
Die BW tut nichts, um mehr Soldaten zu gewinnen. Kürzlich sollte die BW gerettet werden dadurch, dass Soldaten den Führerschein bei der BW machen können. Tatsächlich ist nichts passiert. Es wäre einfach zu sagen, pro Dienstjahr gibt es einen Führerschein bei der BW umsonst. Und kann ein Soldat aus dienstlichen Gründen diese Führerscheine nicht während des Dienstes machen, könnte man einen Gutschein für private Fahrschulen erteilen.
Um den Dienst insbesondere in Litauen attraktiver zu machen wurde soeben durch das
Kabinett das Artikelgeserz Zeitenwende beschlossen. Mal sehen, wie sich
das auf die Persoalstärke auswirkt
[Eintrag zu diesem Artikelgesetz ist in Arbeit. T.W.]
@Closius sagt: 04.09.2024 um 13:20 Uhr
„Die BW tut nichts, um mehr Soldaten zu gewinnen. Kürzlich sollte die BW gerettet werden dadurch, dass Soldaten den Führerschein bei der BW machen können. Tatsächlich ist nichts passiert.“
Man sollte nicht jedem Köder hinterherschnappen, der einem vorgehalten wird. Und immer genau hinschauen, von wem das kommt. Dafür z.B. hat die Bw gar nicht die Ausbildungskapazitäten, sprich Fahrlehrer, mehr.
Und ob das etwas hilft? Ich werde Soldat, weil…. da bekomme ich einen Führerschein für lau?
Na, ich weiß nicht…
@Felix2 am 04.09.24 um 12:15 Uhr:
„Die Frage des Aufwuchs hat doch nichts mit der aktuellen Sollstärke zu tun.“
Natürlich hängt das eng zusammen!
Wenn die Personalstärke der Bw also von 2021 bis 2031 auf 203.000 aufwachsen soll, dann muss das ja linear geschehen. D.h. ausgehend von 184.000 in 2021 wäre die Sollstärke derzeit bei ca. 190.000 (jedes Jahr ca. 2.000 plus). Es fehlen also aktuell schon 10.000 Soldatinnen und Soldaten und damit ist das Ziel realistisch gar nicht mehr erreichbar.
Im Widerspruch dazu steht, dass in manchen Medien (auch vom Bundeswehrverband) beklagt wird, dass aktuell sogar ca. 20.000 Dienstposten nicht besetzt seien. Was stimmt denn nun?
Hier sehe ich die Aufgabe eines kritischen Journalismus, Klarheit zu schaffen und den Minister zu einer Stellungnahme zu bewegen, ob er an der o.a. Zielgröße bis 2031 festhält, die schon unter Ursula vdL aufgestellt wurde und zwar schon für 2027.
Wenn ja, dann müsste er auch klar sagen, wie er dieses Ziel denn noch erreichen will.
Ja. Insbesondere im Juli ist der Vergleich zum Vormonat immer recht irreführend. Da dies der Einstellungsstärkste Monat ist. Hier mal die vielleicht besser Vergleichbaren Vorjahresmonatszahlen:
Jul 20: 185.198 (davon weibl.: 23.049)
Jul 21: 184.507 ( weibl.: 23.560)
Jul 22: 183.116 (weibl.: 23.852)
Jul 23: 181.236 (weibl.: 24.127)
Jul 24: 180.992 (weibl.: 24.509)
Der Verlust hat sich verlangsamt. Aber es bleibt weiter bei einem Personalschwund.
@Lucky Sailor
„…, dass aktuell sogar ca. 20.000 Dienstposten nicht besetzt seien.“
Es ist wohl eine Frage der Definition was als besetzt / nicht besetzt gilt. Für das BAPersBw ist ein DP besetzt wenn es hierfür einen benannten Sdt gibt – auch wenn er / sie die Laufbahn- oder DP Ausbildung noch nicht begonnen hat. Für die Truppe ist die Stelle aber natürlich vakant, da vor Ort nicht besetzt.
So wurde es mir einmal erklärt.
@Sven: +1
Aber ich denke, Pistorius wird das ohne einen Schulterschluss mit den Unionsfraktionen kaum durch seine eigene Partei bringen können. Die Mützenichs und Stegners sind da gnadenlos.
LuckySailor sagt:
05.09.2024 um 7:56 Uhr
„Wenn die Personalstärke der Bw also von 2021 bis 2031 auf 203.000 aufwachsen soll, dann muss das ja linear geschehen. “
Warum linear? Und wie soll das funktionieren?
Es braucht vielmehr die passenden Strukturen und den Willen, es endlich anzupacken. Und letztlich fehlt neben dem Willen auch noch das Geld. Aktuell (und das liegt nicht zuletzt an einer unsinnigen Maßnahme der TF Personal, nämlich der Möglichkeit der Einstellung von bis zu 130% Personal in den Werdegängen) kommt es wieder vermehrt zu Wartezeiten bei Beförderungen und sogar zu Einstellungsstopps, weil der Haushalt es nicht mehr her gibt.
Ich wage mal eine steile Behauptung: stellt neben jedes KampftruppenBtl im Heer ein zweites, gleich aufgebautes Btl. Öffnet die Stellen zur Besetzung im E-Recruiting, macht Werbung dafür sorgt für ausreichend Ausrüstung und Haushaltsmittel für die Bezahlung. Ich bin mir sehr sicher, das wir uns trotz fehlender Wehrpflicht keine Gedanken mehr über Personalstärken machen müssten.
Und unabhängig davon wären dann die Soldaten auch da, wo wir sie bräuchten. In der Truppe und nicht in Ämtern und Stäben…
„Im Widerspruch dazu steht, dass in manchen Medien (auch vom Bundeswehrverband) beklagt wird, dass aktuell sogar ca. 20.000 Dienstposten nicht besetzt seien. Was stimmt denn nun?“
Ja, immer wieder gern genommen. Zeugt aber eher von Unkenntnis des Systems Bundeswehr.
Tatsächlich sind viele Dienstposten nicht besetzt. Zum Einen handelt es sich um Spezialisten, die auch in der freien Wirtschaft umworben werden und deshalb nicht in ausreichender Anzahl gewonnen werden können und zum anderen hat das auch regionale Gründe. Ballungsräume oder Urlaubsregionen sind als Standorte oft wegen der hohen Lebenshaltungskosten nicht attraktiv und in Regionen mit vielen Interessenten gibts kaum freie Stellen.
Aussagen wie „Wozu wollt ihr mehr Geld fürs Personal, wenn ihr es nicht mal schafft, alle Stellen zu besetzten“ sind meist (partei-)politisch motiviert und zeugen nicht gerade von viel Sachverstand.
Der zu erwartende Stellenabbau in der deutschen Industrie aufgrund von Export- & Standortproblemen koennte den Personalfischern der Bw helfen.
Aber ich weiß. Selbstverständlich ist das auch ein Argument. Das Thema Kosten einer Fahrerlaubnis geistert seit Anfang des Jahres durch die Printmedien.
Tagesspiegel im Februar:
[Links zu deutschen Verlagswebseiten finden hier i.d.R., mit Ausnahmen, s.u., nicht statt; deshalb Link entfernt. T.W.]
Spiegel.de (Bezahlschranke):
Ein Thema das ich nicht auf dem Schirm hatte bis ich vor etwa sechs Wochen in meiner Computerspielgemeinschaft damit konfrontiert wurde. Da bin ich mit Abstand der Älteste und höre mir schon mal die Sorgen von 17 Jährigen bis Mitzwanzigern an, mit denen ich sonst im wahren Leben kaum zu tun habe.
Die meisten von denen leben in Kleinstädten oder Dörfern, also gerade dort wo man noch am ehesten auf einen motorisierten Untersatz angewiesen ist und sind mit Kosten von 4.000,- Euro aufwärts konfrontiert.
In dem Gespräch wurde dann schnell deutlich, das bei der Berufswahl in der freien Wirtschaft Arbeitgeber bevorzugt werden die dem Rechnung tragen und zumindest Zuschüsse gewähren.
Wer Anreize schaffen will muss das bedenken.
PS.: Quelle für die Kosten der Lkw-Fahrerlaubnis: https://www.ruv.de/kfz-versicherung/magazin/rund-ums-fahren/fuehrerschein-mit-diesen-kosten-muessen-sie-rechnen
Mike Molto sagt:
05.09.2024 um 11:24 Uhr
„Der zu erwartende Stellenabbau in der deutschen Industrie aufgrund von Export- & Standortproblemen koennte den Personalfischern der Bw helfen.“
Denke ich nicht. Wir leben nicht mehr in den 90er. Die Demographie ist da gnadenlos. Trotz schwacher Wirtschaft (2 Jahre), steigen die Zahlen der Bw nicht und die Arbeitslosigkeit erhöht sich, wenn überhaupt, marginal. Wenn Leute arbeitslos werden, dann vermutlich eher das Klientel, dass die Bw nicht benötigt (zu alt, zu krank, allg. zu ungeeignet). Solange in nicht wenigen Branchen – trotz Rezession – ein Fachkräftmangel haben, wird sich das nicht ändern.
Kettengesicht sagt:
05.09.2024 um 10:06 Uhr
„Ich wage mal eine steile Behauptung: stellt neben jedes KampftruppenBtl im Heer ein zweites, gleich aufgebautes Btl. “
Da hat die Bw aber keine Personalsorgen. Was bringen mir überhaupt die ganzen Kampf-Btl, wenn ich diese nicht adequat unterstützen kann (Einsatz- und Fühgungsunterstützung), weil mir die Fachleute (IT, San, ….) fehlen?
Bei den seegehenden Einheiten sind es noch katastrophaler aus. Wenn es so weiter geht, kann der Inspekteur Marine diese bald abmelden (bewusst überspitzt formuliert).
DrStoffz sagt:
05.09.2024 um 14:04 Uhr
„Da hat die Bw aber keine Personalsorgen.“
Ui, da hat einer was gemerkt.
„Was bringen mir überhaupt die ganzen Kampf-Btl, wenn ich diese nicht adequat unterstützen kann (Einsatz- und Fühgungsunterstützung), weil mir die Fachleute (IT, San, ….) fehlen?“
Eigentlich haben Sie recht. Wozu eigentlich Kampftruppe? scnr
Und dass es ohne KU, Fü, Log oder San nicht geht habe ich auch schon mal irgendwo gehört.
Aber vielleicht sollte die Bw ihre hochqualifizierten Soldaten mal auf den Dienstposten einsetzen, für die sie ausgebildet sind und wo sie wirklich gebraucht werden.
Ich möchte, um nur mal ein Beispiel zu nennen, gar nicht wissen, wie viele Ärzte nicht kurativ tätig sind, weil sie in Stäben, Ämtern oder Kommandos querschnittliche Aufgaben wahrnehmen, die jeder Truppenoffizier wahrscheinlich mindestens genau so gut machen würde…
Da gäbe es nach meiner bescheidenen Meinung noch Einiges aufzuarbeiten und zu verbessern. Licht am Ende dieses Tunnels vermag ich aber nicht zu sehen.
Kettengesicht sagt: 05.09.2024 um 15:51 Uhr
„die jeder Truppenoffizier wahrscheinlich mindestens genau so gut machen würde…“
Vielleicht! Aber wenn wir das so machen, dann beschweren Sie sich nach einiger Zeit, dass in den Stäben, Ämtern oder Kommandos nur Truppenoffiziere sitzen, die ja eigentlich in die Truppe gehören. Fakt ist: auch der Stabsjob muss gemacht werden. Und ich kann Ihnen aus eigener Erfahrung sagen: mich bringen da in den teils sehr komplexen Problemstellungen hochqualifizierte Expertiseträger weiter, als der ein oder andere motivierte, aber dann doch noch unerfahrene Truppenoffizier.
Zur Personalstärke heisst es doch sinngemäß, dass diese sich zahlenmässig aus dem Haushaltsplan ergibt. Nun ist es wohl derzeit (mal wieder) so, dass es „nach oben hin“ zu Stau`s kommt, weil die Haushaltskarten fehlen, um dann auch unten Platz zu schaffen. Wie wollen wir denn da zu einem Mehr kommen?
@ Hausherr:
[Links zu deutschen Verlagswebseiten finden hier i.d.R., mit Ausnahmen, s.u., nicht statt; deshalb Link entfernt. T.W.]
Zitat wie gefordert drei Sätze. Aber ohne genaue Quelle? OK, ich folge den Hausregeln und lasse das dann auch nicht mir anrechnen, denn dahingehend lese ich den §63 UrhG anders. Ohne den Link müsste ich jetzt noch wenigstens den Namen des Autors nennen. Ist schon nicht einfach es jedem recht zu machen.
Kettengesicht sagt:
05.09.2024 um 15:51 Uhr
„Aber vielleicht sollte die Bw ihre hochqualifizierten Soldaten mal auf den Dienstposten einsetzen, für die sie ausgebildet sind und wo sie wirklich gebraucht werden.“
Da gebe ich Ihnen grundsätzlich Recht. Zwar sollte auch sinnvolle Stabsarbeit hin und wieder von Experten erledigt werden, aber wir haben zu viele Stäbe und Kommandos („Wasserkopf“), die hochqualifizierten Soldaten unnötig binden. Aber das Thema „Verschlankung“ oder „Abbau des Wasserkopfs“ ist schon sehr alt – und ich bezweifle mittlerweile, ob ich das je erleben werde (und ich habe noch eine statistische Rest-Lebenszeit von rund 50 Jahren).
„Aber vielleicht sollte die Bw ihre hochqualifizierten Soldaten mal auf den Dienstposten einsetzen, für die sie ausgebildet sind und wo sie wirklich gebraucht werden.“
Das wäre dann eine Fachlaufbahn wie sonst im ÖD üblich. Aber das muß man dann einem Absolventen UniBw verkaufen, der dann bis DZE z.B. in einer MilNW oder Log Verwendung „gefangen“ ist, ggf. auch als BS.
Realistisch endet dann die Karriere bzw. Laufbahn auch bei A 14 / A 15.
Wobei: im MilNW heißt es ja: „einmal MilNW, immer MilNW“ 😎
@ DrStoffz: Die Stäbe wären ganz automatisch schlank, wenn man sich auf das wirklich Wichtige konzentrieren würde. Dafür bräuchte man auch die Fachleute. Solange aber 50% sinnfreies Grundrauschen bearbeitet wird, PowerPoint Folien schick gemacht werden usw. ist es hinreichend unwahrscheinlich, dass dies passieren wird. Vielleicht sollte man sich der Problematik anders näher, mit der Frage:“Sind die Stäbe so groß (Wasserkopf), weil es soviel Arbeit gibt, oder gibt es soviel Arbeit, weil allˋ die Mitarbeiter irgendwie „untergebracht“ werden müssen, und sie keiner ggf. mit „goldenem Handschlag“ in Pension schicken will, weil das schädlich für die Personalzahlen wäre.
[blockquote] LuckySailor sagt:
05.09.2024 um 7:56 Uhr
@Felix2 am 04.09.24 um 12:15 Uhr:
„Die Frage des Aufwuchs hat doch nichts mit der aktuellen Sollstärke zu tun.“
Natürlich hängt das eng zusammen! [/blockquote]
Sie haben nur formuliert „der aktuellen“… und nicht „der aktuellen in den einzelnen Jahren bis 2031“.
Deshalb bezog ich meine Antwort nur auf das IST…
Wie die Lage ist … habe ich beschrieben:
[blockquote] Um zum 31.12.2031 eine Sollstärke von 203.000 real zu haben…
+ müssten bis dahin jedes (!) Jahr ca. 20.000 Soldaten neu eingestellt werden, um die normalen Abgänge auszugleichen
+ und zusätzlich jedes (!) Jahr 3.000 weitere Bewerber neu eingestellt werden
Also jedes (!) Jahr bis 2031 23.000 Neueinstellungen mit einer Dienstzeit über 2031 hinaus.
Vor dem Hintergrund der Demografie und der Tatsache das die starken Baby-Boomer-Jahre erst 2028 – 2031 kommen und damit die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt (ÖD und zivil) noch deutlich verschärfen, ist es vollkommen unrealistisch anzunehmen, dass dies nur über Freiwillige gelingen kann. [/blockquote]
ORR 06.09. 00:05:
„Sind die Stäbe so groß (Wasserkopf), weil es soviel Arbeit gibt, oder gibt es soviel Arbeit, weil allˋ die Mitarbeiter irgendwie „untergebracht“ werden müssen, und sie keiner ggf. mit „goldenem Handschlag“ in Pension schicken will, weil das schädlich für die Personalzahlen wäre.“
Das ist nicht die Frage, sondern das Problem – und keiner will es eingestehen … Gruß aus solch einem Laden.
@Sven: Sehr richtig, genau wie eine stärkere Einbindung sämtlicher Reservisten unumgänglich sein wird. Aber das will hier vor allem in den Kommentaren immer keiner hören, da verliert man sich lieber in irgendwelchen nicht relevanten Diskussionen.
@Marcus sagt: 06.09.2024 um 14:10 Uhr
„Sehr richtig, genau wie eine stärkere Einbindung sämtlicher Reservisten unumgänglich sein wird.“
Leider hat der Gesetzgeber dafür (mal wieder) nicht die gesetzlichen Grundlagen geschaffen. Obwohl man gerade Gelegenheit dazu hatte. Und der Verteidigungsminister hat der bestehenden (!) Reserve Ausrüstung und Material ab 2035 zugesagt. Mehr muss man zur Ernsthaftigkeit der Zeitenwende in der Politik nicht sagen, egal bei welcher Partei.
Bevor wir über so etwas diskutieren, muss sich der gesellschaftliche und politische Mindset schon ein ganzes Stück weit in Richtung wehrhafte Demokratie verändern. Den haben wir momentan nicht, so ein Krieg vor der Haustür reicht dafür anscheinend nicht.