Mehr Soldaten für die Bundeswehr? Zu wenig Planstellen
Ungeachtet der Absicht des Verteidigungsministeriums, die Zahl der aktiven Soldaten und Soldatinnen in der Bundeswehr zu erhöhen, scheitert schon eine Verlängerung der Dienstzeit aktiver Zeitsoldaten an fehlenden Planstellen. Die Genehmigung weiterer solcher Stellen für das kommende Jahr ist nach Angaben des Ressorts derzeit nicht absehbar.
Die in der Truppe schon länger kursierende Erkenntnis, dass zunehmend Offiziere als Soldaten auf Zeit trotz Bedarfs und ungeachtet ihres Wunsches ihre Dienstzeit nicht verlängern können, war in der vergangenen Woche Thema in der Bundespressekonferenz. Der stellvertretende Ministeriumssprecher Oberst Arne Collatz machte dazu zunächst keine Angaben, sagte aber eine nachträgliche Antwort zu. Die wurde am (heutigen) Montag veröffentlicht.
Zunächst die Frage aus der Bundespressekonferenz vom 31. Juli:
Frage: Nach unserer Erkenntnis sind in der aktuellen Situation die Anträge auf Dienstzeitverlängerung von Soldaten auf Zeit, also Offizieren, allesamt oder in erhöhter Zahl abgelehnt worden. Den Betreffenden ist gesagt worden, dass bis 2025 praktisch keine Verträge mehr verlängert werden ‑ und das, obwohl die Betreffenden selbst von ihren Einheiten gebeten worden sind, noch einmal zu verlängern, weil man erfahrene Offiziere brauche und eh zu wenig Personal habe. Außerdem werden Leute auf ihren Dienstposten nicht mehr befördert werden, sind also beispielsweise auf einem Hauptmannsposten, bleiben aber immer noch Oberleutnant. Sind Ihnen diese Vorfälle bekannt? Wenn ja, wie verträgt sich das mit der Frage der Personalaufstockung aufgrund der Zeitenwende? (…)
Zusatz zur Frage: Nur noch eine Konkretisierung: Es ging in diesen Fällen nicht um die Übernahme von Soldaten auf Zeit im Beruf, sondern um Soldaten, die ausscheiden und dann zum Beispiel noch um ein Jahr verlängern wollen. Das war wohl früher üblich oder sogar die Regel, dass man noch ein Jahr dranhängt.
Die vom Verteidigungsministerium wie versprochen nachgelieferte Antwort:
Das BMVg teilt mit:
1) Zu Ihrer Frage, warum aktuell nicht allen Weiterverpflichtungsanträgen von Offizierinnen und Offizieren im Dienstverhältnis einer Soldatin auf Zeit bzw. eines Soldaten auf Zeit entsprochen werde, und hier im Vergleich zu den letzten Jahren deutlich restriktiver verfahren werde:
Der Aufwuchs der Bundeswehr hat sich am Bedarf der Streitkräfte zu orientieren und unterliegt dabei der grundgesetzlich verankerten Umfangssteuerung durch den Haushaltsplan.
Entgegen den schwierigen Rahmenbedingen gelang ein Personalbestandsaufwuchs im Bereich der Offizierinnen und Offiziere. Dies ist ein Beweis für die erfolgreiche Positionierung der Arbeitgeberin Bundeswehr auf dem Arbeitsmarkt.
Die Anzahl an Offizierinnen und Offiziere erreicht voraussichtlich Ende 2024 den im aktuellen Haushaltsplan festgelegten Umfang an „Planstellen für Offiziere“ (Personalplanstellen für Offiziere).
Eine Erhöhung dieser „Planstellen für Offiziere“ im Haushaltsplan für das Haushaltsjahr 2025 kann derzeit nicht angenommen werden. Die Vorgaben des Bundesministeriums der Finanzen sehen für kein Ressorts neue Planstellen in 2025 vor.
Daher muss die Zuteilung von Planstellen durch die Bundeswehr priorisiert werden. Neben der bereits langfristig eingeleiteten Personalgewinnung und -bindung können zudem auch Weiterverpflichtungen nur noch im Rahmen des dargestellten Planstellenumfangs gebilligt werden. In den parlamentarischen Verhandlungen für den Haushalt 2025 wird die Bundeswehr versuchen, weitere haushälterische Offizierplanstellen zu erhalten.
2) Zu Ihrer Teilfrage nach Beförderungsreihungen:
Beförderungsreihungen sind im öffentlichen Dienst grundsätzlich nicht vermeidbar. Diese treten in verschiedenen Besoldungsgruppen aus unterschiedlichen Gründen auf.
Bei der von Ihnen angesprochenen Beförderung auf solch einem sogenannten „organisatorisch gebündelten Dienstposten“, sind daher beispielsweise Wartezeiten bereits zur Sicherstellung einer Bestenauswahl von vornherein einkalkuliert. (Zur Erklärung „organisatorisch gebündelter Dienstposten“: ein Dienstposten, welcher von einem Offizier im Dienstgrad Leutnant bis zum Dienstgrad Hauptmann besetzt werden kann.)
Hinzu kommt, dass organisatorisch gebündelte Dienstposten im Haushaltsplan des Bundes nie vollumfänglich mit haushälterischen Personalplanstellen der jeweils höchsten Dotierung hinterlegt sind. Deshalb kann auch nicht jeder Dienstposteninhaber /jede Dienstposteninhaberin eines über mehrere Besoldungsgruppen hinweg gebündelten Dienstpostens automatisch und unmittelbar direkt zum Hauptmann befördert werden.
Die Detailantwort im zweiten Teil ist eher für die Betroffenen von Bedeutung, grundsätzlich aber interessant ist die Aussage: Mehr Offiziere in der Bundeswehr geht derzeit nicht, weil es eben dafür im Haushalt keine Planstellen gibt – auch wenn offiziell weiterhin das Ziel von rund 200.000 Soldaten und Soldatinnen statt der derzeit knapp über 180.000 gilt.
(wird ggf. ergänzt)
Was ich mich schon länger frage und was mir aus der Antwort weiter nicht klar wird: sind die Planstellen für den Aufwuchs auf 203.000 Soldatinnen und Soldaten eigentlich schon im Einzelplan 14 abgebildet?
Wenn ich diesen Beamtenkauderwelsch richtig interpretiere liegt das grundsätzliche Problem in diesem Satz:
Zitat:“Der Aufwuchs der Bundeswehr hat sich am Bedarf der Streitkräfte zu orientieren und unterliegt dabei der grundgesetzlich verankerten Umfangssteuerung durch den Haushaltsplan.“
Wir haben also einen Widerspruch zwischen a) dem was der Bedarf der Bundeswehr für ihren Aufwuchs erfordert und b) dem was der Haushaltsplan zulässt.
Wenn Soldaten auf Zeit (nicht nur Offiziere vermutlich) von ihren Einheiten ausdrücklich gebeten werden, zu verlängern, dann sollte doch eigentlich kein Zweifel daran bestehen, dass der in der Anwort gelobte „Personalbestandsaufwuchs im Bereich der Offizierinnen und Offiziere“ offenbar nicht den Bedarf decken kann.
Ich frage mich, wie es möglich ist, einen Haushaltsplan aufzustellen, der offenkundig im Widerspruch zur erklärten Absicht der Bundesregierung (Zeitenwende und so) steht.
Der Vollständigkeit halber würde es mich nun noch interessieren, wer für diesen Haushalts-(sabotage)-plan verantwortlich ist.
Danke fürs Nachreichen Herr Wiegold !
Ja gut, das ist halt die Standardantwort die erwartbar war vom BMVg.
Das man Offizieranwärter über den Durst einstellt ist normal, da nicht wenige im Studium durchrasseln oder den Widerruf ziehen. Aber das man soviele einstellt, dass erfahrenes und benötigtes Bestandspersonal nicht mal nen Jahr verlängert werden kann ist schon sehr merkwürdig.
Wie ich bereits im anderen Faden schrieb, ich bin gespannt wann die Herren Generale sich ihren nächsten Stern abholen bzw. Zum Brigadegeneral befördert werden. (Aktueller Kdr PzGrenBrig 37 aktuell noch Oberst zB)
In der Truppe ist der Stau von OFw zum HptFw und vom Hauptmann A11 zum Hauptmann A12 immens.
Nicht, dass noch jemand auf die Idee kommt und mal (hinter-)fragt, wie viele Soldatinnen und Soldaten auf DPäK (Dienstpostenähnlichen Konstrukten) sitzen – abgesehen von Elternzeit, Schülern/OA bzw. Offz im Studium. Sogar B-Besoldete auf DPäK gibt es. Während echte Dienstposten leer bleiben oder statt Leute zu verlängern, die auf echten Dienstposten sitzen. Dafür gibt’s kein Geld – stark!
In der Stellungnahme ist zu lesen, dass die Obergrenze der ausgebrachten Planstellen voraussichtlich Ende 2024 mit besetzten Dienstposten erreicht wird. Ich verstehe das so, dass die Bundeswehr dann genügend Offiziere hat. Dass eine Erhöhung der Planstellenobergrenze für Offiziere auch eine Steigerung der Kriegstüchtigkeit wage ich zu bezweifeln. Und unbedachtes Stellen schaffen nur um die „magische Zahl“ 203.000 ist weder zeilführend noch den Steuerzahlenden zuzumuten.
Nein, das sind sie nicht. Vielmehr ist es so, dass die Planstellen (-aufwüchse) jedes Jahr durch den Haushalt genehmigt werden müssen. Dazu gibt es ein (theoretisches) Rechenmodell, das aussagt, wie viele zusätzliche Planstellen jedes Jahr notwendig sind, um bis 2031 auf den Wert von 203.300 zu kommen. Da bisher immer noch genug freie Planstellen verfügbar waren, gab es kein Problem.
Allerdings gab es 2024 eine „Nullrunde“, es wurden vom Finanzministerium also keine neuen Planstellen bewilligt. Und gleichzeitig war die Personalgewinnung erfolgreich. Jetzt ist die Situation so, dass fast alle Planstellen verbraucht sind. Ohne Planstelle keine neue Einstellung, keine Weiterverpflichtung, kein Seiteneinstieg. Und für 2025 wurde wieder eine Nullrunde angekündigt (s.o.). Das wird das Problem so sehr verschärfen, dass dann noch ganz andere Maßnahmen auf uns zukommen werden.
wer hat die Frage gestellt? die ist gut!
@Mario Gerhard:
Die 203.000 ist eine politische Zahl. Die kann sich noch gar nicht im EP14 niederschlagen, da dieser – in der Regel – für das folgende Haushaltsjahr aufgestellt wird (siehe akt. Haushaltsverhandlungen – „Reloaded“). Die Zahl 203.000 soll ja bis 2031 erreicht werden. Bis dahin gibt es mindestens noch zwei Bundestagswahlen…
@Schlammstapfer:
FF für den Haushaltsplan hat das BMF.
Ansonsten ist das eine interessante Information – überrascht mich aber eigentlich nicht so sehr. Aufgrund der geringeren, planerischen Steigerung des EP14 ist das BMVg gezwungen, u.a. Betriebskosten (z.B. Personalkosten) einzusparen. 2025 stehen ja wieder Tarifverhandlungen an.
Zudem muss man berücksichtigen, dass eine Planstelle != DP ist. Planstellen im EP14 sind die zur Verfügung stehenden „Haushaltskarten“. Dazu zählen, wie schon erwähnt, z.B. DPäKs (z.B. wegen langer Krankheit, Ausbildung, etc.).
Insgesamt irgendwie symptomatisch: Die Personalzahlen sinken (rund -2000 in 2-3 Jahren), aber die Haushaltskarten sind schon alle aufgebraucht. Das Fehl entsteht doch nicht nur bei den Feldwebeln? Die Studienplätze an der UniBw sind auch begrenzt und lassen sich nicht von heute auf morgen erhöhen (so dass man hundert neue OAs mehr einstellen könnte)?
Sebastian sagt:
05.08.2024 um 12:58 Uhr
„In der Stellungnahme ist zu lesen, dass die Obergrenze der ausgebrachten Planstellen voraussichtlich Ende 2024 mit besetzten Dienstposten erreicht wird.“
Nein, da steht so nicht drin. In der Stellungnahme steht nichts von „besetzten Dienstposten“. Stattdessen wird geschrieben, dass alle Planstellen gemäß EP14 „verbraucht“ seien. Ob die auf dem DP sitzen, spielt keine Rolle. Relevant ist Einweisung in die Planstelle der entsprechenden Besoldungsgruppe.
@tw Pardon, die Frage ging an den Hausherren.
“ Wer hat die Frage gestellt? Die ist gut! “
Dank und Gruß vorab =)
[Weiß ich ehrlich gesagt jetzt nicht, weil ich nicht dabei war. Müsste ich mal raussuchen, aber nicht jetzt… T.W.]
Wo wir wieder beim GG Artikel 87a wären.
Alle Anstrengungen der Angehörigen der Bw, personell und materiell die Kriegstüchtigkeit herzustellen scheitern an der Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit des politisch/parlamentarischen Raum, die notwendigen Haushaltsmittel und damit verbunden Planstellen bereitzustellen.
Mal sehen wann das Ganze implodiert. Die Motivation nach Innen könnte die Führung mit weiteren Tagesbefehlen versuchen aufrecht zu erhalten…..
Das ist doch einmal mehr nur ein Problem der Schlammzone… da werden Offiziere nicht verlängert die nur 1 oder 2 Jahre dran hängen wollen. Das ist für den Dienstherren stets uninteressant gewesen. BS sind sie nicht geworden und im zivilen scheint sich kein Arbeitger um sie zu schlagen oder sie haben es verpennt rechtzeitig die zivile Anschlusskarriere zu planen.
Der Chef oder Kommandeur mag sowas ja gerne sehen… „ach Herr Hauptmann, bleiben sie doch noch eine Weile und arbeiten ihren Nachfolger ordentlich ein, nächstes Jahr ist doch VJTF, EINSATZ, ECT.PP.“ Da braucht der junge Kammarad etwas Unterstützung.
Der Dienstposten bleibt ja nicht leer wenn da jemand nicht verlängert wird. Da sitzt ja bereits ein neuer drauf… auch wenn der noch Lehrgänge machen muss, dafür gibt’s ja Stellvertreter… übernimmt halt ein erfahrener PUO den Zug solange.
Das ist Gejammer von Leuten die Montag Morgens festgestellt haben… verdammt nächsten Monat ist ja schon DZE und ich hab keinen Plan für danach… Mal eben schnell noch 12 oder 24 Monate verlängern.
Ein weiterer Attraktivitätsbrenner. Aufgrund einer Bestenauslese bekommt Mitarbeiter X eine höherwertige Position mit mehr Verantwortung. Die Entlohnung folgt aber nicht automatisch der höheren Verantwortung, sondern erst nach Durchsetzen in einer weiteren Bestenauslese. Und das ganze mit System!
Der Fragesteller hat gar nicht nach „organisatorisch gebündelten Dienstposten“ gefragt. Dennoch wird dies als Begründung für jeglichen Beförderungsstau hergenommen. Denn „natürlich“ ist es vollkommen „normal“, dass man auf seinen neuen nicht gebündelten Dienstposten kommt und erst einmal mehrere Monate auf seinen neuen Dienstgrad bzw. Besoldungsgruppeneinweisung wartet.
Wie sieht das aus mit der dritten Felddivision (*) ? Hierfür bedarf es 12.000 Sdt +/-. Die Kameraden auf DP mindestens HptFw / Hptm müßten jetzt bereits eingestellt werden und die StFw und StOffz müßten schon seit ein paar Jahren an Bord sein.
Material kann man bestellen und mit etwas Druck auch in zwei oder drei Jahren bekommen, Personal dauert eben. Bereits bei der Battle of Britain war es für GBR so, daß nicht der Verlust eines Flugzeugs schwerwiegend war sondern der des Piloten (galt / gilt natürlich im wesentlichen für alle Armeen).
(*) ich denke immer noch daß geplant ist, eine dritte Division aufzustellen, neben 1. und 10. PzDiv. Oder zählt da die DSK schon mit ? DSK = leichte Kräfte, und aus 1. und 10. PzDiv generieren wir 1x Div. mittlere Kräfte und 1x schwere Kräfte ?
Küstengang01 sagt:
05.08.2024 um 14:51 Uhr
„Das ist doch einmal mehr nur ein Problem der Schlammzone… “
Sehe ich anders. Zum einen: Wie viele Offze sind in der Schlammzone verwendet? Ich denke mal, dass es auf Btl oder Regiments-Ebene nicht so viele sind (Zugführer + KEO + KpChef + Kdr). Die Mehrzahl der Offze werden in einer Art Fach- oder Stabsverwendung eingesetzt.
Des Weiteren führen Sie eine Verallgemeinerung durch, ohne (belastbaren) Zahlen. Beispielsweise in meinem Bereich (CIR/IT) ist das ein erhebliches Problem. Dienstposten können/werden nicht besetzt mangels fachlicher Eignung. IT/Informatik ist eben nicht trivial (sieht man auch auf dem zivilen Arbeitsmarkt) und lernt man auch nicht in 3 Monaten in Pöcking.
Die Offze, die verlängern wollen, machen das, weil ihnen ihre Tätigkeit Spaß macht. Die bekommen natürlich alle draußen eine Anstellung – sogar meistens eine bessere als der Dienstherr es bieten kann. Die wollen kein BS – die Konseqzenz wäre nämlich weg vom Fach hin zum Management und „Wolkenschieberei“. Möchten die meisten meiner ITler nicht, und das kann ich absolut nachvollziehen.
Jetzt können die nicht (mehr) verlängern, weil angeblich so viel Personal für die Offz-Laufbahn eingestellt wurde, dass alle Haushaltskarten weg sind. Ob diese in der IT landen, werden wir wohl in rund 7 Jahren sehen (wenn die alle Ausbildungen + Studium schaffen und auch in die IT wollen). Ich habe da so meine Zweifel. Aber bis dahin darf weiter der Mangel verwaltet werden.
Unterscheiden muß man auch: Beförderung – wenn ich als OLt auf einem Hptm DP sitze möchte ich dann ja auch nach außen hin als Hptm erkannt werden, ggü. der Einweisung in eine höhere Besoldung, also der Hptm A11 (TrDst) in A12 bzw. der Oberstlt A14 in A15.
Bei letzteren werden die zunächst nicht verausgabten („gesparten“) Bezüge aber, soweit ich weiß, nachbezahlt.
Interessant und mir vorher nicht bekannt ist im BMVg die Stellenbündelung A14/A15, die gibt es in der Truppe so nicht.
„Mario Gerhard sagt:
05.08.2024 um 12:13 Uhr
Was ich mich schon länger frage und was mir aus der Antwort weiter nicht klar wird: sind die Planstellen für den Aufwuchs auf 203.000 Soldatinnen und Soldaten eigentlich schon im Einzelplan 14 abgebildet?“
Nein.
Der Aufwuchs soll planerisch Schritt für Schritt erfolgen.
Im EP 14 2024 sind 181 612 Planstellen
für Berufs- und Zeitsoldaten ausgebracht (Kap 1403, ohne BMVg)
Davon für Offiziere
A 16 : 1 052
A 15 : 3 868
A 14 : 6 775
A 13 +Z : 70
A 13 : 3 061
A 12 : 3 992
A 11 : 9 007
A 10 : 6 034
A 9 : 4 934
Sind diese zu einem Zeitpunkt X alle in Nutzung…
Dann eben keine Weiterverpflichtung, bzw. Beförderung, bis wieder eine Planstelle frei wird…
Und da spielt es eben auch keine Rolle, ob überhaupt ein Nachfolger für
den Dienstposten da ist, ob es eine Mangelverwendung ist, etc.
z.T. dürfen temporäre Überschreitungen vorgenommen werden, dass Soll muss aber im Jahresdurchschnitt eingehalten werden.
(siehe EP 14 2024, Seite 21 Pkt 2. und Seite 167 ff)
@TW Die Anzahl der Planstellen finden Sie jedes Jahr im Haushaltsgesetz. Unter 1403 423 01 finden man nach Besoldung aufgeschlüsselt die Haushaltskarten für die Bundeswehr und das BMVg, immer mit der Veränderung zu dem Soll Vorjahre und dem Ist zu einem fixen Termin. 2024 sind das ca 183000.
@ Thomas Melber
Man kann n.m.K. bis zu drei Monate rückwirkend befördert/eingewiesen werden. Für die folgenden Beförderungen/Einweisungen gilt jedoch das Datum, an dem die Beförderung/Einweisung ausgesprochen wurde.
Zum anderen: es gibt Laufzeiten im Dienstgrad, die man zur Beförderung zum jeweiligen Dienstgrad bzw. zur Einweisung benötigt.
Wenn also ein Leutnant auf einen „organisatorisch gebündelten“ Dienstposten Leutnant bis Hauptmann kommt, dann wird er trotzdem erst nach frühestens 2,5 Jahren Oberleutnant und dann später, nach frühestens drei Jahren im Dienstgrad Oberleutnant, Hauptmann.
Das „nach außen hin sichtbare“ ist völlig unerheblich – erheblich ist, dass man für eine Beförderung zum Hauptmann nicht mehr den Dienstposten verlassen muss, wie es früher der Fall war.
Wer das blöd findet, muss sich beim DBwV beschweren, der hat die „organisatorisch gebündelten“ Dienstposten maßgeblich protegiert/propagiert.
Die Einheit vor Ort interessiert es, ob die Dienstposten besetzt sind. Haushälterisch ist nur die Zahl an Planstellen interessant. Das sind zwei verschiedene Dinge, die nur begrenzt miteinander etwas zu tun haben. Die Antwort „Planstellen besetzt“ sagt nichts über die Besetzung der Dienstposten oder den Bedarf aus, sondern offenbart das Silodenken. Auf das Problem, dass die Planstellenzahl beim hohen Anteil von DPäK nicht reicht um Dienstposten angemessen zu besetzen haben ja die Berichte der Wehrbeauftragten mehrfach hingewiesen.
@Thomas Melber
Da irren Sie sich. Es bleibt bei drei Divisionen. Die Gliederung leicht, mittel, schwer betrifft nur Brigaden. Auch wenn die leichten (KSK, GebJg, FallschirmJg DEU + NLD) alle in der DSK zusammengefasst sind. Die 1. und 10. führen je zwei mittlere + zwei schwere Brigaden (je eine NLD, und eine mittlere DT/FRZ) + das Extra Litauen Brigade.
Es gibt einige Neuaufstellungen, Umgliederungen und Schrumpfungen (Brigadeunterstützer schrumpfen zugunsten DivTruppen).
Vorab für „Nicht-Personaler“: Eine Planstelle ist eine im Bundeshaushalt zur Wahrnehmung einer Aufgabe (mil: Dienstposten) für eine bestimmte Besoldungsgruppe ausgebrachte und damit gesetzlich bewilligte Stelle, für die Haushaltsmittel zur Zahlung von Dienstbezügen zur Verfügung stehen. Dienstpostenmerkmale stellen daher mit Dotierung und Zuordnung haushalterische Grenzen dar. Jeder BS oder SaZ benötigt eine seinem Dienstgrad/seiner Besoldungsgruppe entsprechende Planstelle. Zu beachten ist, dass der Haushalt für eine HH-Periode quasi gedeckelt ist und „Verbesserungen“ nur durch PlSt-Verlagerungen erzielt werden können. Wer also meint Dienstposten sei gleich Planstelle irrt gewaltig!
Die Bundeshaushaltordnung (BHO §49 Einweisung in eine Planstelle) regelt das unmissverständlich. Im BMVg und gleichermaßen im BAPersBw haben die „Haushälter“, sprich vorrangig die Bewirtschafter, in den Fachreferaten alle Hände voll zu tun.
Steht irgendwo, dass die Planstellen fehlen, weil so viele (Offiziere) neu eingestellt wurden? Und falls das so ist, sind damit nur Berufsanfänger gemeint? Meine Theorie ist eine andere (siehe frühere Fäden): Da man unbedingt die Personalstärke hochhalten bzw. erhöhen wollte, hat man jeden, der bis 65 verlängern wollte, verlängert und jede Menge lebensältere Seiteneinsteiger eingestellt. So kenne ich etliche im Reservistenstatus hochgediente Stabsoffiziere, die sich inzwischen wieder einstellen ließen. Alle Genannten machen jetzt Haushaltsstellen zu, die den Aufstieg anderer verhindern und zugleich eine Verlängerung von jüngerem Bestandspersonal unmöglich machen. Wer uns mehr nützt und wer weniger mögen die geneigten Leser selbst ableiten. Auf jeden Fall ist das Ganze wenig attraktiv für den Nachwuchs. Und bevor jetzt einer Vermutungen anstellt; nein, ich habe kein Problem mit Reservisten, die sich wieder einstellen lassen, es muss nur am Ende einen Mehrwert für den Dienstherrn bringen.
Ich hätte da eine Lösung nach amerikanischem oder französischem Muster: Alle Soldatinnen und Soldaten, die die Bedingungen von IGF/KLF nicht vollumfänglich erfüllen, werden nach einer Wiederholungschance einfach entlassen wegen Nichteignung. Kein BFD. Keine Übergangsgebührnisse.
Das spart sehr viel Geld ein und lässt finanziellen Spielraum, die wirklich Guten zu befördern.
(Sonderregelungen für erkrankte oder verletzte Soldatinnen und Soldaten.)
>@Schlammstapfer:
> FF für den Haushaltsplan hat das BMF.
Es geht noch genauer: Christian Lindner (FDP) ist Bundesminister der Finanzen.
SaZ hier, was wir momentan brauchen sind Manschaften und Unteroffiziere. Wir haben viel zu viele Offiziere deren einzige Qualifikation ist dass sie Offiziere sind. Seit längerem wird gefordert dass exakt dieser Wasserkopf abgebaut wird und wenn es dann endlich mal passiert sind alle überrascht.
@Florian Staudte: Sehr gute Idee. Das bedeutet aber im Umkehrschluss, das ca. 70% der über 50 Jährigen kein KLF mehr ablegen müssen (weil vom Doc befreit), oder die SK in Kürze drastisch reduziert sind. Beides ist eher undenkbar.
Ich bin ein wenig verwirrt.
Ist das jetzt die Zeitenwende von der die Regierung gesprochen hat?
Und ja … Sarkasmus.
Interessant wird es, ob am 1.10..alle Oberfähnriche zum Leutnant befördert werden.
Hat man nun genug A9 Karten gefunden hat? Zwischenzeitlich hatte man wohl sogar überlegt A9 Karten der UmP anzuzapfen, was ergo in weniger Stabsfeldwebel Beförderung resultieren wird.
@Florian Staudte:
Das ist, in dieser Pauschalität, unwahr. Sollten amerikanische Soldaten einen Fitnesstest nicht bestehen, so muss der Soldat ein spezielles Trainingsprogramm absolvieren. Sollte das auch nicht fruchten, kommen disziplinarische Maßnahmen / Bewährungsfristen in Betracht. Die Entlassung ist das Ultima Ratio – auch bei den Amis.
Ob wir die Art Kultur und Gepflogenheit wirklich brauchen, wage ich zu bezweifeln. Zudem: So können Sie verfahren, wenn sie sich vor Bewerbern nicht mehr retten können. In Zeiten von Personalmangel ist das kontraproduktiv.
Nebenbei: Falls ein Kdr oder DiszVorg Probleme mit der Fitness seiner Soldaten hat, kann er jederzeit Sport befehlen bzw. den Dienst(plan) entsprechend gestalten.
Im Rahmen der Durchlässigkeit der Laufbahnen ist es schwer nachvollziehbar, dass ein A13 ZIV sofort eingewiesen wird, ein MIL jedoch nicht. (sobald er die Voraussetzungen für den DP erfüllt…). Äquivalent sollte man auch hinterfragen, ob jemand, der auf Grund mangelnder IGF-Leistungen nur noch in KdoBeh einsetzbarer Soldat nicht auch in den Beamtenstatus überführt werden und somit einen MIL DP freimachen kann. Gleichzeitig habe ich jederzeit Personal der Wehrverwaltung (ZIV) auf (meist einsatzspezifischen) militärischen DP eine herausragende Auftragserfüllung darbieten sehen.
Kriegstüchtigkeit -> Wehrhaftigkeit -> Tauglichkeit ist aus meiner Sicht keine Frage der Planstelle. Eine besetze Planstelle trägt erst zur Kriegstüchtigkeit bei, wenn derjenige dafür Tauglich ist (außer, man lässt dies im Rahmen eins „all-in“ außen vor…) Dieser „Volkssturm“ hat auch „damals“ nicht zum erhofften Erfolg beigetragen….
Alle Soldaten müssen alle 3 Jahre zur Tauglichkeitsuntersuchung. Was spricht denn dagegen, dass jemand nach dem 2. „Durchfallen“ seinen Status als BS verliert und in eine andere (zivile) Verwendung überführt wird? Zum Beispiel im Beschaffungswesen werden mehr als genug Beamte mit entsprechendem Hintergrund gesucht!
Dies hätte aus meiner Sicht mehrere positive Folgen:
– militärische Dienstposten wären nur noch mit (einsatz-) tauglichem Personal befüllt (höhere Einsatzbereitschaft)
– Personal mit Waffenspezifischer (Einsatz-) Erfahrung wären mehrjährig als SME (subject matter expert) für Folgebeschaffungen verfügbar
– Personal könnte entsprechend Ihrer Expertise eingesetzt werden und gleichzeitig Erfahrung aufbauen.
– Bei Wiedergenesung wäre ein Einsatz MIL wieder möglich
Voraussetzung wäre dafür natürlich, dass der Personalkörper nicht mehr in ZIV, MIL, AN,… EP14, EP 06,… unterteilt wäre, sondern in seiner Gesamtheit betrachtet würde.
Auch wenn ich mit meinen noch verbliebenen 18 Jahren Restdienstzeit nicht der Illusion hingebe, das dies je stattfinden wird, bin ich trotzdem überzeugt, meinem Vaterland stolz dienen und es tapfer verteidigen zu dürfen.
@P.K. sagt:
05.08.2024 um 23:00 Uhr
…Alle Soldaten müssen alle 3 Jahre zur Tauglichkeitsuntersuchung. Was spricht denn dagegen, dass jemand nach dem 2. „Durchfallen“ seinen Status als BS verliert und in eine andere (zivile) Verwendung überführt wird?…
Richtig geil! Der unfitte wird dann mit der leckeren zivilen Verbeamtung belohnt und hat obendrein seine Besoldungsgruppe im militärischen schneller erreicht als der Zivilist. Da würde man den Zivilen mal wieder mit Anlauf ins Gemächt treten…
hier kommt nen ex Mayor der ist jetzt dein Chef weil er für die Uniform zu dick geworden ist, sorry Planstelle besetzt, egal ob du da Jahre drauf hingearbeitet hast, wir müssen den nehmen.
Könnte mir vorstellen das so ein „Fallschirm“ sehr schnell missbraucht werden würde.
@ ORR
Länger als 6 Monate IGF/KLF-befreit = Einleitung eines DU-Verfahrens. Dies bedeutet eine Mindestversorgung.
Rechtlich ist vieles möglich, wenn man es nur will.
Wir sollten endlich anfangen, die Bundeswehr kriegstauglich zu machen.
@ DrStOffz
Es war erwartbar, dass die Bedenken von den Kameradinnen und Kameraden kommen, die den Medizinball unter der Feldbluse transportieren.
Das Verfahren der US-Amerikaner und Franzosen sieht vollkommen richtig zunächst vor, dass der Betreffende seine Leistungen verbessern kann. Ultima Ratio ist aber, dass er entlassen werden kann. Und das macht den Unterschied. Der Einzelne hat etwas zu verlieren.
[Diese Art des Umgangs wie hier in den einleitenden Worten machen wir nicht. T.W.]
@HaWa:
„. …Aber das man soviele einstellt, dass erfahrenes und benötigtes Bestandspersonal nicht mal nen Jahr verlängert werden kann ist schon sehr merkwürdig.“
Daran kann es nicht liegen, die Anzahl an studOffz/OA welche das Studium antreten ist stetig rückläufig. Dies zeigt sich u.a. an den Zahlen hinsichtlich des Studienantritts, diese sind seit gut 2 Jahren rückläufig. Dieses Jahr treten knapp 19% weniger das Studium an als im Jahr 2023! D.h. für mich entweder wir stellen weniger ein oder wir verlieren sehr viele unterwegs!
Vlt. braucht man nicht 203.000 Offiziere, sondern mehr Indianer. Dann wäre das Vorgehen schlüssig(er).
Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. das Problem der Stellen und den dafür benötigten Haushaltskarten ist doch nichts Neues. Das gab es schon immer und wird es auch immer geben.
Ich erinnere mal an den Beförderungsstau nach der Wiedervereinigung. Mit der dann eisetzenden Reduzierung des Umfangs der Streitkräfte haben die Kameraden z.T. Jahre gewartet, um A 11, A 13 oder A14 zu werden. Oder als UmP von A8 weiter zu kommen. Da hatte eine Beförderung zum Stabsfeldwebel Seltenheitswert, vom Oberstabsfeldwebel ganz zu schweigen.
Also, ruhig Blut, der Knoten löst sich irgendwann von alleine.
@Küstengang01 sagt:
05.08.2024 um 14:51 Uhr
Korrekt.
Viele schlagen bitter böse auf dem Boden der Tatsachen auf wenn Sie realisieren wie viel Brutto sie in der freien Wirtschaft verdienen müssen um auf Ihr Soldaten Netto zu kommen…
@Florian Staudte:
+1
Ist oft schwer erträglich wie lange man an Soldaten festhält obwohl komplett ungeeignet. Da wäre eine ordentliche Selektion wirklich wünschenswert anstatt den Steuerzahler so zu belasten.
Der Personalmangel kann nun wirklich nicht alles rechtfertigen.
@ DrDrStOffz und Florian Staudte
Die US amerikanische Praxis treibt schräge Blüten. Da die Menge an Ausrüstung, die US-Soldaten in den Einsatz schleppen ziemlich groß ist zwingt das System dazu vor allem extrem kräftige Schlammstapfer zu produzieren. Entsprechend sind die Anforderungen im Fitnesstest. Das führt nicht nur dazu, dass die Soldaten viel Zeit im Fitnessstudio mit „Eisen pumpen“ verbringen, sondern auch zu echtem Doping. Der Anabolika- und Steroidmissbrauch hat auch schon zu Todesfällen geführt.
Bevor man sich hier in irgendwelchen Fantasien verliert, sollte man immer daran denken wer die maximale körperliche Fitness wirklich braucht und wer vor allem geistige Fitness braucht. Natürlich kommt man um ein gewisses Maß an körperlicher Fitness nicht herum.
Um ein Beispiel aus meiner persönlichen Erfahrung zu bemühen. Man kann jemanden mit Übergewicht einstellen, um Verwaltungsaufgaben zu erledigen, Fahrzeuge zu warten oder im San Dienst zu arbeiten. Groß und kräftig zu sein, hilft natürlich immer, aber für diese Tätigkeiten braucht man Fähigkeiten, für die körperliche Fitness zweitrangig ist. Blöd ist dann, wenn man den Übergewichtigen zu regelmäßigem Laufsport zwingt. Das ruiniert die Knie und Hüften und produziert, wenn man Pech hat, Frührentner. Im Leistungssport ist das ähnlich, nur das Leistungssportler ihre Karrieren zwischen 30 und 40 beenden und, wenn erfolgreich, bis dahin deutlich mehr Geld verdient haben.
Wir dürfen nicht vergessen, dass die Zahl an Menschen mit Übergewicht, schon vor der Corona Pandemie, nicht gerade klein war. Der demographische Wandel verschärft die Probleme für die Aufwuchspläne der Bundeswehr zusätzlich.
Eine moderne Armee braucht Leute mit Grips mehr als Leute mit Mucki.
Ich denke, dass man zu intelligenten Lösungen kommen kann. Aber auch das erfordert Leute mit Grips.
Also für die Lw ist das ein Riesenproblem. WV von dringend benötigtem Personal findet nicht statt. Ein Desaster.
Viel Spaß mit den Eingaben und Beschwerden wenn bspw. ein ganzer Jahrgang an der Uni nicht zum Leutnant befördert wird, wie bei Einstellung versprochen nach drei Jahren und gezeigter Leistung.
Es sitzen so unglaublich viele Menschen außerhalb der Strukturen….
@Chris, warum sollte sich ein kompletter Jahrgang wegen ausbleibender Beförderung beschweren? So ich ich das lese sind diese Beförderung eingeplant und weil ich weiß das von unten ein neuer Offizier nachkommt, muss oben einer planmäßig zum Ende seiner Verpflichtungszeit gehen und kann eben nicht noch 1 oder 2 Jahre dranhängen.
@Chris sagt: 06.08.2024 um 10:03 Uhr
„Viel Spaß mit den Eingaben und Beschwerden wenn bspw. ein ganzer Jahrgang an der Uni nicht zum Leutnant befördert wird, wie bei Einstellung versprochen nach drei Jahren und gezeigter Leistung.“
Wenn Sie die Kommentare hier im Faden alle gelesen hätten, wüssten Sie, dass genau das nicht passieren wird. Warum? Weil nach Erfüllung aller Voraussetzungen auf diese Beförderung ein Rechtsanspruch entsteht, denn das ist der Eingangsdienstgrad für diese Laufbahn. Bei allen weiteren Beförderungen geht es nach Eignung, Leistung und Befähigung.
@Schlammstapfer sagt:
06.08.2024 um 9:46 Uhr
…Bevor man sich hier in irgendwelchen Fantasien verliert, sollte man immer daran denken wer die maximale körperliche Fitness wirklich braucht und wer vor allem geistige Fitness braucht. Natürlich kommt man um ein gewisses Maß an körperlicher Fitness nicht herum….
Ich weiß, das viele Soldaten denken Fitnesstest und regelmäßige Gesundheitschecks betreffen nur sie und das sei ja soooo unfair. Das stimmt nicht! Es gibt einen Haufen Jobs die zwingende regelmäßige Arbeitsmedizinische Untersuchungen erfordern… Pilot, Seemann, Binnenschiffer, Taucher, Forstarbeiter, Taxifahrer, Lokführer sind jetzt nur einige prominente Beispiele. Alle brauchen eine Gesundheitskarte ohne die sofort die Berufsausübung untersagt wird.
In der Seefahrt hab ich das über die Jahre mehrfach erlebt. Da waren langjährige Kollegen von jetzt auf gleich weg, sie hatten ihre Gesundheitskarte (Seediensttauglichkeits Zeugnis) verloren und der Job war futsch, sofort… weil im §11 des Seearbeitsgesetzes Klip und klar drin steht das niemand auf einem Schiff beschäftigt werden darf der keine Seediensttauglichkeit hat.
Wissen sie wie scheiße das ist alle 24 Monate zu einem BG Arzt zu müssen der ihre Wirtschaftliche Existenz mit einem Federstrich vernichten kann.
Bei Berufstauchern ist das ähnlich, da gibt es wenige die in dem Job in Rente gehen.
Und was sagt ein Werksfeuerwehrmann der plötzlich Herzprobleme bekommt und seine Feuerwehrtauglichkeit verliert… der ist kein Beamter der dann in die Leitstelle wechselt wie seine Kumpels von der Berufsfeuerwehr. Der geht stempeln beim Arbeitsamt.
Man braucht jetzt nicht überall einen Hulk Hogan aber überall jemanden der die Grundanforderung an Fitness entsprechend des Geschlechts und Alters erfülle wenn man sich Soldat nennen will, das gilt auch für Stabsoffiziere und Generale.
@Florian Staudte 06.08.2024 um 6:28 Uhr: Mit dieser Einstellung wird es Ihnen ganz sicher gelingen die Deutschen im Sinne des GG mit den klügsten Köpfen und geschicktesten Händen für die Bw zu gewinnen und zu erhalten. Warum wird denn bei den heutigen Einstellungen ca. vier Wochen Sport vor der eigentlichen Ausbildung vorgeschaltet? Das hat ja einen Grund. Warum bemüht man sich um die Gesundheit des Bestandspersonals, um es möglichst lange zu halten? Das hat ja einen Grund. Ihr Ansatz 6 Monate kein KLF, es folgt DU und Mindestversorgung, ist an der Realität nicht nur ein bisschen vorbei. Sie bekommen ja keine Kandidaten mehr nach. Die Bw hat jetzt schon riesige Probleme Freiwillige zu finden. Ihr Ansatz führt sehenden Auges in eine noch viel größere Personalkatastrophe.
Mit Ihrem Ansatz hätten Sie 1995, als wir noch Wehrpflicht hatten und von „Freunden umzingelt“ waren, punkten können, aber heute?
@TW: Entschuldigung OT.
@Schlammstapfer
Ich weiß zwar nicht, wann sie das letzte mal einem amerikanischen Soldaten über den Weg gelaufen sind, aber das Klischee des aufgepumpten Soldaten existiert bei weitem nicht. Die Soldaten, egal über Unterstützer und insbesondere Kampftruppen, machen an einem Tag mehr Sport als einem in der Bundeswehr pro Woche ermöglicht wird. Und das Konzept, dass ein Soldat aus den LaSK rausgeworfen wird, wenn er seinen grundlegenden Fitnesstest nicht besteht, gibt es auch in den POL SK. Besteht man den Basic Test zwei mal in Folge nicht, fliegt man raus – egal welcher DG oder besondere Qualifikationen bestehen. Sollte man auch bei der Bw einführen, dann gibts auch wieder auf jeder Ebene genug Haushaltskarten. Und der Faktor, dass es nicht genug Haushaltskarten gibt, steht konträr zur „Zeitenwende“ und „Kriegstauglichkeit“. Es kommt kein neues Personal nach und das alte, untaugliche Personal blockiert die Haushaltskarten und bringt keine Verbesserungen. Und btw, was wird im Zuge der Umstrukturierung der Bw wieder passieren? Richtig, es werden mehr StOffz und Generals-DP geschaffen, da diese untergebracht werden müssen, während die Arbeitsebene von A6-A11 hinten runterfällt. Die Demotivation, die dabei entsteht hilft sicherlich Personal zu halten. *IRONIE OFF*
Personalmangel bei der Bundeswehr, nichts Neues. Antworten werden in einer task Force gesucht. Ministernahe Generale und Beamte fallen nach oben. Oder gar die welche kurzzeitig den Gefallen des Ministers fanden.
Geändert hat sich zum Besseren wohl nicht viel.
Ambitionierte Pläne erhöhen Bedarf Fianzen, Materiell und Ausrüstung aber vor allem an Soldatinnen und Soldaten.
Aber die Bundeswehr altert und schrumpft, Keine Planstellen. Beförderungsstau, keine Weiterverpflichtungen mehr.
Hoffnung auf Linderung des Problems brächten halt neue Planstellen im Haushalt, doch das wird ignoriert.
Die Realität verwundert dann um so mehr. Beispiele:
-Pistorius und sein BMVg blasen nahezu täglich neue Losungen in den Wind.
-Bundeswehr übt im Pazifik und aktuell in Indien.
-Doch zur Abwehr der Russenbedrohung, eine skandalöse Lücke.
@ T.W.
Sie tragen doch gerne bei N-TV und anderen Sendern zur Bundeswehr und zum Zustand vor. Es geht um das 2 Prozent-Ziel, die Umgliederung im BMVg etc.
Die Kriegstauglichkeit sollte bei den Soldatinnen und Soldaten anfangen. Und da gibt es ganz offensichtlich Defizite.
Diese individuellen Defizite würde ich auch durch Entlassungen beheben und die Kampffähigen mit entsprechenden Haushaltsstellen beglücken. Das motiviert und führt neue Kräfte zu.
Ist die Bundeswehr eine Armee mit einer Wehrverwaltung zum Kampf oder ein uniformierter Versorgungsverein?
[Das soll mir jetzt was sagen, ich soll im TV für Fitness werben? T.W.]
@Florian Staudte
Aha wer 6 Monate kein IGF ablegen kann, bzw. nicht 100% tauglich ist gehört also deiner Meinung nach entlassen…..wow also Schwangerschaften werden für Soldatinnen verboten, wie wollen wir das machen mit der Zwangspille in der Truppenküche?
Langwierige Verletzungen, Meniskus, Herzoperationen (nach einer Ablation ist man 12 Monate unter Beobachtung und Einsatzuntauglich) usw. werden dann untersagt oder wird am Tag der Diagnose zum Krankmeldeschein direkt die Entlassungsurkunde mit überreicht?
Ja überspitzte Beispiele und Fragen, aber bei so einer sorry dummen Pauschalbetrachtung wie von dir fällt mir nichts anderes zu ein.
Ich stimme 100% zu das wir zu viele im Dienst halten die besser außerhalb der Streitkräfte aufgehoben wären, aber alle über einen Kamm zu scheren ist niemals die Lösung.
Gibt es den Text des Statements irgendwo im Netz?
[Bedauerlich, dass Sie mir nicht glauben. Es war eine nachgelieferte Antwort des Ministeriums, die an die Mitglieder der Bundespressekonferenz versandt wurde und die ich komplett zitiert habe. T.W.]