USA debattieren über Wehrerfassung auch für Frauen
Mehr als 50 Jahre nach Aussetzung des Wehrdienstes in den USA gibt es eine Debatte über die Ausweitung der Wehrpflicht auf Frauen. Zwar werden seit dem Vietnamkrieg 1973 keine Wehrpflichtigen mehr zu den Streitkräften eingezogen, eine Wehrerfassung bislang nur der Männer gilt aber weiterhin.
Über die Debatte aufgrund verschiedener – noch nicht in Kraft getretener – Gesetzesvorschläge berichtet die New York Times. Nach der derzeitigen Gesetzeslage müssen sich Männer zwischen 18 und 25 Jahren beim Selective Service registrieren, eine Art Wehrerfassung, die im Falle eines Wiederauflebens des Wehrdienstes die Einberufung ermöglichen soll. Zahlreiche US-Bundesstaaten haben diese Registrierung mit der Beantragung eines Führerscheins oder beim Einschreiben an einer Hochschule gekoppelt.
Frauen können sich freiwillig zu den Streitkräften melden; eine Wehrerfassung und eben auch ein Wehrdienst ist für sie bislang nicht vorgesehen. Bereits 2020 hatte eine Expertenkommission vorgeschlagen, die Erfassung auf Frauen auszudehnen. Entsprechende gesetzliche Regelungen gibt es jedoch bislang nicht.
Nach dem Bericht des Blattes gibt es nunmehr in Parlamentsausschüssen erneut entsprechende Vorschläge. Anders als in Deutschland bestehen für eine Wehrpflicht für Frauen keine verfassungsrechtlichen Hindernisse. Doch politisch ist dieser Vorschlag umstritten und wird vor allem von konservativen Republikanern vehement abgelehnt, die eine solche Ausweitung als Zeichen einer zu progressiven Haltung der US-Streitkräfte mit dem Kampfbegriff woke ablehnen.
Hintergrund der Debatte ist, ähnlich wie hierzulande, eine geringe Zahl an Freiwilligen für den Dienst in den Streitkräften. Vor allem seit den Kriegseinsätzen in Irak und Afghanistan sei die Zahl gefallen, meldet die New York Times unter Berufung auf Angaben aus dem Pentagon. Nach den regelmäßig veröffentlichten Berichten über die Personalstärke diene inzwischen weniger als ein Prozent der erwachsenen Bevölkerung als aktiver Soldat oder Soldatin.
(Foto: Panzersoldatin eines US-Bataillons in Pabrade/Litauen im März 2024)
Die Diskussion um die Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland hat in jüngster Zeit eine neue Dimension erreicht, da vermehrt Stimmen laut werden, die eine Ausweitung dieser Pflicht auch auf Frauen fordern. Diese Forderung ist nicht nur sicherheitspolitisch relevant, sondern wirft auch bedeutende gesellschaftliche Fragen auf.
Ein zentrales Argument gegen die Wehrpflicht für Frauen kommt nicht nur aus dem rechtskonservativen Milieu der USA, sondern durchaus auch aus dem liberalen Spektrum. Insbesondere wird hier hervorgehoben, dass Frauen nach wie vor einen Großteil der Kindererziehung übernehmen und dadurch berufliche Nachteile erleiden. Eine Wehrpflicht könnte diese Ungleichheit noch verstärken. Dieses Argument ist nicht von der Hand zu weisen und bedarf einer sorgfältigen Abwägung.
Gleichzeitig zeigt die Bundeswehr selbst strukturelle Schwächen auf. Mit einem Frauenanteil von lediglich 13 % im militärischen Personal und nur drei Frauen im Generalsrang ist die Bundeswehr weit davon entfernt, ein Spiegelbild der Gesellschaft zu sein. Eine Wehrpflicht für Frauen könnte hier Abhilfe schaffen und den Frauenanteil in den Streitkräften erhöhen. Dies wäre nicht nur ein Schritt zur Gleichberechtigung, sondern könnte auch die Bundeswehr personell und strukturell stärken.
Ein differenzierter Diskurs über die gesellschaftliche Rolle von Frauen in Zeiten der rechtlichen Gleichberechtigung ist hierbei unerlässlich. Es gilt, sicherzustellen, dass eine Wehrpflicht für Frauen nicht zu zusätzlichen Belastungen führt, sondern vielmehr als Chance zur Förderung der Gleichberechtigung gesehen wird.
Zudem müssen die besonderen Bedürfnisse und Lebensrealitäten von Frauen berücksichtigt werden. Flexible Dienstmodelle und umfassende Unterstützungsangebote könnten dazu beitragen, die Vereinbarkeit von Wehrdienst und familiären Verpflichtungen zu gewährleisten.
Die Frage der Wehrpflicht für Frauen ist somit nicht nur eine sicherheitspolitische, sondern vor allem eine gesellschaftspolitische Herausforderung. Sie bietet die Möglichkeit, bestehende Ungleichheiten abzubauen und die Bundeswehr zu einer inklusiveren Institution zu machen. Gleichzeitig erfordert sie eine sorgfältige Planung und einen umfassenden gesellschaftlichen Diskurs, um gerecht und praktikabel umgesetzt zu werden.
„Anders als in Deutschland bestehen für eine Wehrpflicht für Frauen keine verfassungsrechtlichen Hindernisse.“
Der entscheidende Satz, bitte alle genau lesen, die sofort genau das für Deutschland auch haben wollen.
Ausschlaggebend eben auch die zurückgehenden Bewerberzahlen.
„Vor allem seit den Kriegseinsätzen in Irak und Afghanistan sei die Zahl gefallen, meldet die New York Times unter Berufung auf Angaben aus dem Pentagon.“
Und die US-Streitkräfte hatten nun einiges an Verlusten mehr als die Bw in AFG, IRK und MLI. Allerdings ist ein solcher Effekt hier auch nicht auszuschließen. Dazu noch mangelnde Unterstützung und schlechte Lösungen durch die Politik.
Ansonsten halte ich den Ansatz für richtig, gerade im sinne der Gleichberechtigung.
Was steht denn auf dem Rohr? „A glizzi’s dream“ oder so? Geht das noch weiter? 😄
Sorry für den OT, aber ich finde das fast spannender als die ewige Leier zur Wehrpflicht bei uns.
Die Schere klafft doch schon im Kopf. Einerseits alles für Gleichberechtigung und Gleichstellung mobilisieren, dann aber nur 13% Beteiligung an der Landesverteidigung.
Und noch schlimmer: Flüchtende Ukrainerinnen sind willkommen, aber deren Männer nicht. Bürgergeld streichen und an die Front jagen, hieß es vor ein paar Tagen.
An ihren Taten sollt ihr sie messen!
Bessere Bedingungen( Besoldung, Kindergärten und angepasste Dienstzeiten), würden das Problem Event. ohne Zwang, lösen und die Soldaten/innen würden ihren Dienst gerne und somit auch gut verrichten!
Ein einfaches Experiment ist es, den Begriff „woke“ mit „zeitgemäß“ zu ersetzen. In den allermeisten Kontexten wird dadurch schnell deutlich, wie schwach und unsinnig die häufig aggressiv vorgebrachten Abwehrreflexe auf „woke“ Entwicklungen eigentlich sind.
Was die Wehrerfassung angeht, würde ich gleich Nägeln mit Köpfen machen und das Geschlecht völlig als Terminus streichen. Die Kopulationsfähigkeit spielt auf dem modernen Schlachtfeld nur noch bei Terror-Regimen eine Rolle (z.B. bei gezielter, systematischer sexueller Gewalt gegenüber Zivilist:innen). Irgendwelche vorgeschobenen Ausreden wie „körperliche Leistungsfähigkeit“ sind schnell mit allgemeinen Fitnesstests, kompetitiven Auswahlverfahren etc. ad absurdum geführt.
Jegliche Vorbehalten gegenüber Frauen und den Rollen, die sie zu erfüllen hätten (Gebärmaschine, Hausfrau, kostenlose Care-Arbeiterin …) stammen aus Urgroßvaters Zeiten oder sind noch eklig im nächsten Jahrtausend haften geblieben – aber damit erhaltens- und schützenswert?
De facto gibt es 2024 keinen wirklichen logischen Grund, warum zwischen m/w/d bei der Wehrerfassung differenziert werden sollte.
Der Geist war willig doch das Fleisch ward rar… was ist eigentlich an diesem „woke“ so schlimm? Gleichberechtigung, Wissenschaft, Aufklärung und Rechtstaatlich-Demokratische Kultur finde ich ganz ok…
Und ganz ehrlich, wir sehen grad zwei Kriege vor im Vorgarten und etliche bewaffnete Konflikte. An beiden erkennt man, dass williger Geist und belastbares Fleisch zentrale Faktoren sind.
Zum Thema Fleisch: In den USA gibt es Einbürgerungsprogramme des Militär, Prof Masala hat das hier auch schon vorgeschlagen. Uns wird nichts anderes übrig bleiben, wenn das so weitergeht: Auxilia Aliensis nannten das glaub die Römer, Fremdenlegion wäre ein hier bekannter Anlehnungsbegriff…
@Thomas sagt:
20.06.2024 um 12:05 Uhr
…Mit einem Frauenanteil von lediglich 13 % im militärischen Personal und nur drei Frauen im Generalsrang ist die Bundeswehr weit davon entfernt, ein Spiegelbild der Gesellschaft zu sein…
Doch genau das ist sie ein Spiegel der Gesellschaft! 87% der Frauen haben einfach kein Interesse in den Streitkräften zu dienen! Fragen sie Junge Frauen in ihrem direkten Umfeld… in der Nachbarschaft, auf Arbeit, im Bekanntenkreis oder einfach zufällig auf der Straße ob sie als Soldatin in den Streitkräften dienen würden? Ob sie sich an der Waffe ausbilden lassen würden? Ob sie im E-Fall auch die Waffe verwenden würden um Feine zu töten. Ob sie als Vorgesetzte den Waffeneinsatz Befehlen würden und ob sie als Vorgesetzte auch ihren eigenen untergeben den Tod Befehlen würden?
Die Mehrheit der Weiblichen Bevölkerung findet Streitkräfte und das selbst darin dienen ehr nicht so cool und toll.
@Küstengang.
Bei 180.000 Soldaten und Soldatinnen es wohl nicht nur die Mehrheit der Frauen in Deutschland die so denken. Die 13 % aus der Truppe sind da keine gute Kennzahl, wenn man eine Aussage zu ganz Deutschland treffen möchte. Die Stichprobenzusammensetzung (nur dieende Personen) verzehrt das Ergebnis.
Ähnlich verhält es sich mit ihrem Vorschlag, doch mal im Bekanntenkreis, dem eigenen Umfeld zu schauen. Hier ist dann wahrscheinlich nicht nur die Zusammensetzung der Stichprobe, sondern vor allem ihre geringe Größe (Anzahl Testpersonen) ein Grund, warum das Ergebnis völlig willkürlich ist.
Daher sind viele Umfragen und Studienergebnisse oft nicht viel wert. Stichprobenzusammensetzung oder Größe passen nicht zur Frage.
Zitat:“Vor allem seit den Kriegseinsätzen in Irak und Afghanistan sei die Zahl gefallen, meldet die New York Times unter Berufung auf Angaben aus dem Pentagon.“
Wen überrascht es. Es war ja auch nicht so, dass die aus dem Irak und Afg heimkehrenden Soldaten mit einer „Ticker Tape“ Parade gefeiert worden wären. Es gab ja auch wenig Grund dazu. Stattdessen sind beide Kriege mit Niederlagen verbunden und mit zahlreichen versehrten und traumatisierten Veteranen.
Andererseits bieten die USA (sowohl die US Regierung als auch einzelne Bundesstaaten) ihren Veteranen ein breites Spektrum an „Benefits“. Gerade für arme Bürger der USA war der Dienst in den Streitkräften immer auch ein Weg die eigene soziale Situation zu verbessern. In einem Staat, in dem nur wenige Menschen sich eine Lebensversicherung leisten und immer noch viele Menschen keine Krankenversicherung haben, sind das Argumente für den Dienst in den Streitkräften. Auch eine bessere Ausbildung (College) können sich viele US-Amerikaner einfach nicht leisten. Auch hier gibt es für Veteranen spezielle Aus- und Weiterbildungsprogramme.
Ich glaube nicht, dass den USA die armen und schlecht gebildeten Menschen ausgegangen sind (ein Blick auf die Obdalosenzahlen hilft). Wenn diese sich aber nicht unbedingt um einen Dienst in den Streitkräften reißen, muss es dafür handfeste Gründe geben. Da in den USA das Problem der Überalterung weniger stark ausgeprägt ist, als bei uns muss es dafür noch andere Ursachen geben.
@Alfred Maynard sagt:
20.06.2024 um 15:45 Uhr
24.290 Soldatinnen… Das ist die aktuelle Zahl oder eben 13% der Streitkräfte obwohl Frauen in allen Laufbahnen gefördert werden, bessere beförderungs Changsen haben und auch gezielt in spitzen Positionen gebracht werden. Bei der Feuerwehr, Polizei oder Katastrophenschutz sieht es ja ähnlich aus, da beträgt der Frauenanteil auch weit unter 50% obwohl die Verwendungen uneingeschränkt offen sind. Wenn’s unangenehm wird ist die Durchschnitts Frau halt weit weniger Emanzipiert wie man denken sollte.
Und schauen sie in den Streitkräften in die Schlammzone sinkt der Frauenanteil ganz rapide… ein MG hat halt ein definiertes Gewicht und die Munition auch und wenn man einen Verwundeten Kameraden evakuieren muss wird der auch nicht leichter… ich kann eine 65kg schwere Soldaten + meine Ausrüstung und auch evtl. ihre tragen… umgekehrt klappt das nicht! Hab ich in der AGA erlebt… die Dame hat’s versucht und auch einen halben Schritt machen können. Dann hieß es „Versuchen sie wenigstens das Abbergen in der niedrigsten Gangart….“ Sie zog und zog an meiner Koppel und ihr Gesicht nahm wirklich ein leucht Rot an aber mehr als ein halber Meter war nicht drin…
einfache Lösung:
Da eh aktuell eher die (freiwillige) Beantwortung eines Fragebogens im Raum steht, einfach alle Anschreiben.
Da ja Teil des Fragebogens auch eine Abfrage des Interesse an den Streitkräften und Motivationslage ist, dürfte es bei seriöser Auswertung wohl selbst bei Beantwortungs“pflicht“ auf eine Freiwilligkeit hinauslaufen.
@Stöber
Es wurde doch klargestellt, dass niemand Ukrainer zum Kriegsdienst zurück schickt.
PS: Ich kenne im übrigen einige Ukrainer, und alle sind legal ausgereist, weil auf sie Ausnahmen zutrafen (3 Kinder, behinderte Kinder, selbst behindert, alleinerziehend). Ob die Ausnahmen alle noch gelten weiß ich jetzt nicht, aber mit einem fast blindem kann das Militär üblicherweise nichts anfangen. Trotzdem sind die meisten ukrainischen „Familien“ ohne Vater hier in DE.
PPS: Diese Bürgergelddiskussion ist doch sowieso wieder abstoßender Populismus. Was soll es bringen unbedingt vorher ein Verfahren durchzuexerzieren wo am Ende subsidiärer Schutz und dann doch Bürgergeld steht.
Das ist mal ein interessantes Thema.
Dieser „selective service“ besteht seit 1917, wird aber seit 1986 nicht mehr strafrechtlich verfolgt.
Und es geht nur um eine Registrierung, es gibt keine Musterung. Das würde im Grunde bedeuten es registrieren sich bspw. auch Schwerbehinderte…
Das alles erscheint sehr seltsam da es doch eine Datenbank mit Staatsbürgern geben sollte im Geburtenregister. Das war ja in Deutschland früher die Grundlage für einen Musterungsbescheid. Wozu noch eine extra Datenbankregistrierung ?
Und wenig ausgebildete theoretisch wehrfähige Männer waren früher in der Tat u.a. in Vietnam eingesetzt.
Ich hoffe doch sehr stark das es solche Entgleisungen in den USA nicht mehr geben wird….
Zeitgleich zum Vietnam-Krieg ( Kosten damals ca. 175 Mia. US $ ) gab es ja das Apollo-Programm ( ca. 25 Mia. ). – Als (Zivil-) Raketen-Fan kam ich auf meinen Forennamen Apollo 11.
Böse Zungen behaupten diese potentielle Nichtinvestition in den NaPalmKrieg hat eine sechsstellige Anzahl von meist asiatischen Zivilisten gerettet. Die Anzahl der geschätzten toten Zivilisten liegt in der Literatur zwischen 1 und 2 Millionen…
Wehrdienst ist „woke“ und irgendwie „links-grün-versifft“? Da muss man erst einmal drauf kommen. Vermutlich ist es am sinnvollsten diesen sinnentleerten Kampfbegriff nicht im Diskurs zu verwenden, auch weil er spaltet, wo es nichts zu spalten gibt.
Für den und die ein oder andere mag es old school erscheinen, aber zum einen sind es Frauen, die Kinder gebähren und zum anderen wäre zumindest mir nicht bekannt, dass die Drei-Elementen-Lehre zum Thema Staatlichkeit zwischenzeitlich obsolet geworden wäre.
Im Übrigen wäre es mir neu, dass wir uns in einer Situation wie Israel befinden, in der man schlichtweg „all in“ gehen MUSS, um überhaupt eine realistische Chance zu haben, gegen potentielle Gegner und deren zahlenmäßige Übermacht bestehen zu können (zumal es dort auch Streitkräfte gibt, die diese Anzahl von Soldaten und Reservisten „verdauen“ kann).
Eine sicherheitspolitische Notwendigkeit, eine Wehrpflicht für Frauen einzuführen, kann nicht ausgemacht werden – soll das nicht der Maßstab sein bzw. wurde hiermit nicht die Aussetzung der Wehrpflicht begründet?
„aber zum einen sind es Frauen, die Kinder gebähren „.
Und was macht man-gerechterweise-mit denen, die keine Kinder bekommen?
Dieser Anteil ist sehr stark gestiegen, zumindest in Westeuropa.
In Deutschland sind es im Westen 20% und im Osten 13%.
@Küstengang01
Israel ist doch ein gutes Beispiel, wie man Frauen in den militärischen Dienst integrieren kann.
Daneben habe ich nicht ihre Hypothese angezweifelt, sondern ihre Methoden.
Deutschland sollte unbedingt beide Geschlechter in die Erfassung einschließen und so eine Beatenauslese bei den Freiwilligen durchführen zu können.
Wichtig ist eine gute, angepasste Vergütung.
Jobs im Niedriglohnsektor gibt’s genug.
In den USA haben vielleicht einige erkannt, wie schnell der einfache Soldat verheizt wird. Auslandseinsätze von 6 bis 18 Monaten und Rückkehr mit psychischen Problemen. Das hat sich eventuell herum gesprochen. Dazu werden die Anforderungen an den einfachen Soldaten auch immer höher, so dass hier einige auch einfach nicht mehr sinnvoll eingesetzt werden können.
Natürlich müssen Frauen auch ihren Dienst leisten – ob in den Streitkräften oder in „Pflegeberufen“ mag eine persönliche Entscheidung bleiben. Ich verstehe die Diskussion nicht! Wer Gleichberechtigung propagiert, muss auch eine allgemeine Dienstpflicht befürworten!
Schon interessant, wie schon alle über einen WEHR-Dienst für Frauen diskutieren.
Ganz offensichtlich haben die USA -wie andere Länder auch – ein Problem genügend Freiwillige für den Dienst in den Streitkräften zu begeistern. Und da kommt man nun auf die Idee, die Basis der zu erfassenden Personen zu erweitern. Ob daraus folgt, dass dann gleich alle erfassten Frauen in den USA direkt zu den Kampftruppen eingezogen werden, ist nicht ersichtlich.
Nun zur Situation in Deutschland. Wir haben nun über Jahrzehnte das Thema Gleichberechtigung ganz oben auf der politischen Agenda und ermöglichen hiermit Frauen grundsätzlich in allen Berufen zu arbeiten (zu dienen). Dass die traditionellen Rollenbilder in der Gesellschaft immer noch vorhanden sind, dass Frauen immer noch eher in „Frauenberufen“ (Pflege, Einzelhandel…) arbeiten ist nun mal auch Fakt.
Genauso wie es genau WEGEN der Gleichberechtigung Fakt ist, dass es noch keine weiblichen Kampftruppengenerale in der Bundeswehr geben kann, da Frauen einfach noch nicht lange genug bei den Kampftruppen dienen können um diese Dienstgrade zu erreichen.
Trotzdem wäre es m.E. zu begrüßen, wenn auch Frauen bezüglich ihrer Bereitschaft in den Streitkräften zu dienen angefragt werden.
Ob darauf dann in den nächsten Jahren (das sind halt auch extrem dicke Bretter die da zu bohren sind) eine allgemeine Dienstpflicht folgt wird man sehen. M.E. ist eine allgemeine Dienstpflicht am Ende aus Gründen der Gerechtigkeit aber wahrscheinlicher wie eine reine Wehrpflicht, da man nur mit der allgemeinen Dienstpflicht einen entsprechend hohen Anteil eines Geburtsjahrgangs dienen/ verpflichten kann.
@Apollo 11 sagt:
20.06.2024 um 20:03 Uhr
…Das alles erscheint sehr seltsam da es doch eine Datenbank mit Staatsbürgern geben sollte im Geburtenregister. Das war ja in Deutschland früher die Grundlage für einen Musterungsbescheid. Wozu noch eine extra Datenbankregistrierung ?…
Die USA funktionieren anderes! Es gibt da keine Zentralen Meldeämter. Sie haben keine nationale ID und das System der Organleihe ist ihnen auch fremd.
Will die Bundesregierung Meldedaten muss sie eine eigene Behörde unterhalten und finanzieren.
Es gibt in den USA nicht wenige Menschen die keinen Amtlichen Ausweis besitzen und es gibt auch kein Gesetz was sie dazu zwingt… lebt man in Alaska im Busch und braucht nichts aus der Zivilisation… dann braucht man keinen Führerschein, geht man nicht wählen muss man sich auch nicht im Wählerregister eintragen lassen (ja da muss man das extra beantragen, bei uns geht das automatisch) und trägt man seine Waffen offen und nicht verdeckt braucht man keine CCP… man braucht auch kein Konto wenn man seine geschäfte in Cash abwickelt… Amerika ist das Land der Freien… und wenn man als Hausgeburt zur Welt gekommen ist und von den Eltern Zuhause unterrichtet wurde, weiß der Staat noch nicht einmal das man exestiert…. in Deutschland hätte man da bereits mehrere Ordnungswidrigkeiten und Straftaten begangen in Amerika ist es dem Bürger möglich so er denn will auch zu 100% auf den Staat zu verzichten, zugegeben das ist dann echt schwierig und viele angenehme Dinge kann man nicht nutzen aber wer in Ner Blockhütte lebt und fein damit ist sich Elche und Bären zum Mittagessen zu schießen kann das machen.
Bei uns läuft das ja viel einfacher da melden die Kommunalen Meldeämter die Daten automatisiert an die Bundeswehr weiter.
@ Nurso
Ein Blick ins Grundgesetz, Artikel 12, Abs. 4 hilft. Kurzum: auch Frauen können dienstverpflichtet werden, nur nicht zum Dienst an der Waffe.
Und nichts für ungut, wer hier mit der Gleichberechtigung argumentiert, der ist qualitativ nicht weit von anderen abseitigen Begründungen für die Wehrpflicht wie „Ordnung lernen“ oder ähnliches entfernt – der Maßstab kann nur die sicherheitspolitische Notwendigkeit einer Wehrpflicht sein – und sonst nichts.
@Hans Dampf: Welche waren die tatsächlich tragenden Argumente zur Aussetzung der Wehrpflicht ?
@Schlammstapfer
In den USA hatte die militärische Nachwuchsgewinnung zuletzt vor allem mit Problemen zu kämpfen, die Gruppe zu erreichen, die traditionell den Großteil der Rekruten stellt, nämlich die weiße, ländliche, eher in konservativen Milieus beheimatete männliche Bevölkerung. Diese fühlt sich z.B. von dieser Form der Nachwuchsgewinnung offenbar nicht richtig angesprochen: https://www.youtube.com/watch?v=C8-Yslv4PME
Die Gruppen, die man damit ansprechen will, erreicht man zugleich offenbar nicht so, wie man es sich erhofft hatte. Daher nun die Debatte über Wehrerfassung, wobei man mit der Wehrpflicht o schlechte Erfahrungen gemacht hat, dass man sie abschaffte.
Die Lehre daraus ist: Eine Gesellschaft, die sich nicht auf Milieus stützen kann, die freiwillig dazu bereit sind sie unter Einsatz ihres Lebens zu verteidigen, wird in Konflikten nicht bestehen können. Die „Soldaten sind Mörder“-Parolen, die in den vergangenen Jahrzehnten in Deutschland gängig waren, haben diesbezüglich nachhaltig Schaden angerichtet. Ohne eine gesellschaftlich-kulturelle Aufwertung des Bildes des Soldaten wird es nicht gehen. Eine Wehrpflicht, die unmotivierte Menschen zum Dienst zwingt, hilft im Ernstfall nur der anderen Seite.
[Interessant, wie Sie eine Werbung, die sich an Menschen in gleichgeschlechtlichen Beziehungen richtet, gleichsetzen mit einer gesellschaftlich-kulturellen Abwertung des Bildes des Soldaten. So liest sich Ihr Kommentar jedenfalls. Sorry, sollte ich Sie missverstanden haben aber diese Art der Propaganda machen wir hier nicht. T.W.]
@ AoR sagt: 21.06.2024 um 23:12 Uhr
Antwort: politischer Stimmenfang
@ all
Zur Verdeutlichung der Verhaeltnisse in den USofA:
– Es gibt keine allgemeine Meldepflicht
– Es gibt keine Pflicht einen Personalausweis zu fuehren, das wird durch die drivers license zT erfuellt, aber ist freiwillig jaehrlich zu erneuern
– als ID gibt es die social security No, aber viele der verschiedenen Institutionen oder agencies haben keine Querverweise/verbindung der Daten ( fuer citizen, fuer aliens ist das anders)
– das Geburtenregister ist County-Sache, Wehrpflicht oder Wehr-Reg ist Union-sache, dazwischen steht noch der „state“ auch ohne Querverweise.
– Umzug in einen anderen Bundesstaat macht eine Datenverfolgung fast inmoeglich es sei denn, jemand ist in Bundesarchiven (zB FBI) registriert
@Thomas
„Gleichzeitig zeigt die Bundeswehr selbst strukturelle Schwächen auf. Mit einem Frauenanteil von lediglich 13 % im militärischen Personal und nur drei Frauen im Generalsrang ist die Bundeswehr weit davon entfernt, ein Spiegelbild der Gesellschaft zu sein.“
Wenn so angefangen wird zu argumentieren kann ich darauf nur Antworten:
Wie viele Frauen Arbeiten bei der Müllabfuhr, bei unzähligen Handwerksberufen, im Hoch- und Tiefbau und unzähligen anderen Berufen die sehr dreckig oder extrem gefährlich sind. Das sind und werden auch in Zukunft Männerberufe sein in denen man nur in sehr geringen Bereichen Frauen finden wird.
Es bleibt rätselhaft warum die USA überhaupt über eine Wehrpflichtigen-Erfassung nachdenken, sei es jetzt männlich oder weiblich (und was ist eigentlich mit „divers“ ?)
Man dachte eigentlich die Einigung auf eine Berufsarmee mit den vielfältigen Aufgaben der Nationalgarde würde mehr als ausreichen…
Einzige direkte Nachbarn (zumindest vom „main land“ wären Kanada ( recht unverdächtig, ausser diesen Fluchtbewegungen beim Vietnamkrieg von x Jahren… ) und Mexico ( militärisch irrelevante Migranten, wenngleich auch viele… )
Ich vermute die „Taiwan“-Option könnte dahinterstecken…
@Apollo 11 sagt:
23.06.2024 um 14:59 Uhr
…Es bleibt rätselhaft warum die USA überhaupt über eine Wehrpflichtigen-Erfassung nachdenken…
Nochmal sie denken nicht darüber nach sondern haben nie damit aufgehört. Die USA lassen sich die Wehrerfassung durch das Selective Service System jedes Jahr 25 Millionen Dollar kosten.
Damit sie im Kriegsfall nicht erst die Daten besorgen müssen sondern direkt die Einberufungsbescheide verschicken können.
Es geht jetzt aktuell lediglich darum ob die USA in dieses System auch Frauen mit einbeziehen oder nicht.
@AoR:
Leben in der Informationsgesellschaft: BT-Drucksache 17/4821. Und Recherchemöglichkeit hier vor allem die Plenarprotokolle sollten hier ergiebig sein.
Gern geschehen.
Thomas schrieb: „Mit einem Frauenanteil von lediglich 13 % im militärischen Personal und nur drei Frauen im Generalsrang ist die Bundeswehr weit davon entfernt, ein Spiegelbild der Gesellschaft zu sein. “
1) Warum muss die Bundeswehr ein Speigelbild der Gesellschaft sein, sie ist es auch nicht bei den Männern.
Die BW hat eine Funktion, die nicht in erster Linie an sozialwissenschaftlichen Szenarien/Wünschen hängt.
„Eine Wehrpflicht für Frauen könnte hier Abhilfe schaffen und den Frauenanteil in den Streitkräften erhöhen.“
2) Bitte erst einmal über Maximalgröße der BW, Anteil der Zeitsoldaten, Geburtenraten usw. nachdenken und harte Zahlen liefern. Es könnten mit Wehrpflicht bei 12-15 Monaten Dienstzeit noch nicht einmal die Männer untergebracht werden! Mit Wehrpflicht für Frauen in Deutschland zu argumentieren, ist wenig intelligent, das geringere Übelr wäre Dienstpflicht für alle.
Thomas schrieb: „Mit einem Frauenanteil von lediglich 13 % im militärischen Personal und nur drei Frauen im Generalsrang ist die Bundeswehr weit davon entfernt, ein Spiegelbild der Gesellschaft zu sein. “
Wenn man das international vergleicht, sind wir da besser wie die Britten und vergleichbar, knapp hinter den Franzosen.
@Ulenspiegel:
+1. Im Übrigen gilt das für alle Bereiche, in denen das gern als Kritik einer angeblichen Unterrepräsentation von Frauen angeführt wird. Zum Beispiel bei den Führungspositionen von Dax-Konzernen. Da gibt es merkwürdigerweise auch tendenziell weniger Frauen als Männer, die sich eine 80+-Stunden-Woche ans Bein binden wollen. Und: Komischerweise wird die Forderung nach einer möglichst paritätischen Abbildung der Gesellschaft bei so Berufen wie Müllwerker, Maurer, Bohrarbeitern, Kanalarbeiter oder Hochspannungstechniker eher selten erhoben.
Die persönlichen Präferenzen von Menschen haben am Ende des Tages halt auch was mit der geschlechterbezogenen Besetzung von verschiedenen Berufsbildern zu tun. Das Leitbild einer über alle Sparten und Tätigkeitsfelder absolut kongruenten Verteilung nach Geschlecht, Diversität usw. ist eine ziemlich abstrakte Vorstellung, deren unmittelbarer Nutzen sich tatsächlich nicht mal bei näherem Nachdenken ohne Weiteres erschließt.
[Sie wollen im Jahr 2024 erzählen, die Frauen seien doch selber schuld, wenn sie nicht Konzernvorstand sind? Ernsthaft? T.W.]
@Metallkopf sagt: 01.07.2024 um 9:01 Uhr
Sorry, aber ich kann dieses Gesülze über die angeblichen 80+-Stunden-Wochen nicht mehr hören. das ist ein kleiner (bestbezahlter) Bruchteil, den das betrifft. Da reden wir über 12 Stunden und mehr pro Tag, bei 24/7/365.
Kann man als Normalo mal haben, ist aber auf Dauer völlig unrealistisch. Und wenn man die meisten Oberstöhner mal fragt, wieviel genau sie denn die letzte Woche gearbeitet haben, dann kommt meistens irgendetwas von 45 – 50 Stunden heraus, wenn diese nachrechnen. Bereitschaftsdienste habe ich jetzt nicht mitgerechnet.
Und alle die mehr haben, haben entweder den falschen Job oder sich zu viele Aufgaben aufbürden lassen. Das hat auch nichts mit Männlein oder Weiblein zu tun.
@T.W.: Sorry für den O.T., manche Diskussionsansätze gehen gar nicht.
@T.W.: [Sie wollen im Jahr 2024 erzählen, die Frauen seien doch selber schuld, wenn sie nicht Konzernvorstand sind? Ernsthaft? T.W.]
Nein, will ich nicht. Es wäre schön, wenn Sie lesen, was ich tatsächlich schreibe. Es gibt bekanntlich auch eine ganze Reihe Frauen in Vorständen, aber den allermeisten Frauen scheinen solche High-Power-Positionen den Preis, den man familiär dafür anscheinend (leider) zahlen muss, ganz offensichtlich nicht wert zu sein. Es sind, bezogen auf die DAX-Konzerne im Jahr 2024 immerhin schon doppelt so viele als 2020, aber halt immer noch eher wenige.
Man muss für solche herausgehobenen Führungspositionen ja auch als Mann gewisse charakterliche Besonderheiten aufweisen, die einen aus der Masse herausheben. Für mich ist das erklärtermaßen auch nichts. Dafür verbringe ich zu gern Zeit mit meiner Familie. Wenn man allerdings die durchschnittlichen Prävalenzen von Ehrgeiz und Bereitschaft, das eigene soziale Leben der Karriere absolut unterzuordnen, untersucht, findet man in der Regel neben recht wenigen Männern eben noch deutlich weniger Frauen, die hierzu bereit sind. Der Harvard Business Review nennt das eine „konkurrenzorientierte Überarbeitungskultur“, die insbesondere auf Frauen abschreckend wirkt. Obwohl Frauen in solchen Positionen laut einer Studie von Ernst & Young aus 2022 teilweise seit Jahren im Schnitt mehr verdienen, als Männer (https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/frauen-vorstaende-gehalt-dax-frauenquote-gehaltsunterschiede-101.html).
Die Jobs werden also nicht von bösen, alten weißen Männern aktiv von Frauen ferngehalten, sondern die Arbeitsbedingungen dort sind generell so toxisch (und zwar für alle gleichermaßen), dass sie zugleich aber für viele Frauen in besonderem Maße unattraktiv sind.
Im Übrigen treten gerade in maximal egalitären Gesellschaften tatsächlich nach wie vor tiefe Unterschiede in der Berufswahl zwischen den Geschlechtern auf (https://www.bbc.com/worklife/article/20190831-the-paradox-of-working-in-the-worlds-most-equal-countries). So als ob die Leute tendenziell geschlechterbezogen nicht paritätisch handeln, sondern tatsächlich entsprechend ihren persönlichen Vorlieben.
@Hans Dampf, @Mike Molto, @Metallkopf:
Die Aussetzung der Wehrpflicht, ich erinnere mich Lebhaft an das Killma und die Debatte, war von wirtschaftlichen Argumenten getrieben, rechtliche und strategische Argumente wurden (wenn nicht gar) kolportiert.
Ich will dem Bnndestag vor dem inneren Auge in keinster Weise repektlos gegenüber treten. Aber an dem Tag an dem man ein stehendes, gefechtsbereites Heer verlangt, wird die Wiedereinsetzung der Wehrpflicht eine Maßnahme „too little too late“ sein. Daher @Hans Dampf, wird hier kaum einer sein, der die Notwendigkeit einer Wiedereinsetzung abstreitet. Ich würde mir aber wünschen, dass wir zusätzliche Argumente finden für eine Wiedereinsetzung der Wehrhrpflicht, um die Maßnahme der Dienstherrin schmackhaft zu machen.
Z.B: PolBil mal nicht bei TikTok / Ja Krieg ist doof, aber diesen verlieren noch viel doofer… / SCNR
Für die USA dürfte EIN Faktor in der Suche nach einer massiven personellen Stärkung der Aufwuchsfähigkeit die Erkenntnis sein, dass im Falle eines „großen Krieges“ eine gewaltige Zahl von Sicherungs- und Logistikverbänden für den rückwärtigen Raum benötigt werden. Im Irak und in Afghanistan hat man hier sehr stark mit zivilen Dienstleistern gearbeitet oder auch mit Kontingenten von Verbündeten oder Locals. Von der Größe der Räume und der schieren Masse von Truppen geht dieses Modell aber nicht in den befürcheteten Szenarien und erst recht nicht mit Kombattantenstatus. In Europa oder Korea finden sie nicht zehntausende von billigen Locals oder hunderte von hochbezahlten Dienstleistern aus westlichen Staaten. Und der US -Army Europe ist klar, dass deutsche Heimatschützer oder Schutzpolizei oder polnische Policja oder estnischer Kaitseliit im Fall der Fälle kaum Zeit für ausreichenden Objektschutz an US – Objekten oder Convoy Support Centers haben werden… War es 2003 im 3. Golfkrieg nicht eine Versorgungskompanie der Army, die mit die ersten Gefallenen und Gefangenen einbüßen musste? In westlichen Medien kommt kaum vor, dass im Sommer 2023 russische Speznas durchaus erfolgreich tief hinter den ukrainischen Linien operiert haben.
@Metallkopf
„die Arbeitsbedingungen dort sind generell so toxisch (und zwar für alle gleichermaßen), dass sie zugleich aber für viele Frauen in besonderem Maße unattraktiv sind.“
Neben Führungspositionen trifft dies ohne Zweifel auch auf die Beschäftigung im Krankenhaus zu.
@Schlammstapfer
„Andererseits bieten die USA (sowohl die US Regierung als auch einzelne Bundesstaaten) ihren Veteranen ein breites Spektrum an „Benefits“.“
Woran man klar sieht: Die Benefits mögen hilfreich sein, aber sie sind weniger wichtig. Nur wenige Menschen ziehen los, um für Benefits Menschen zu töten oder zu sterben. Das mag eine Weile funktionieren, wenn es möglich ist, mit Rundumpropaganda die Realität auszublenden (die US-Presse war zu Beginn des Irakkrieges nicht so sehr viel besser als das, was in Rußland heute als Presse bezeichnet wird). Aber es ersetzt keinen Grund.
Es geht auch weniger um Paraden. Die US-Soldaten des 2. Weltkrieges heißen noch heute „the greatest generation“. Sie kamen zurück und hatten die Welt gerettet. Ja, es gab Zweifel an Details, aber niemand bestritt oder bestreitet, daß ihr Einsatz großartig war. Man mußte sie nicht anlügen: Hitler und die seinen waren noch übler, als man ihnen gesagt hatte, in Deutschland stolperten sie in wirklich jedem Landkreis über Zwangsarbeiterlager, und Japan hatte tatsächlich die Pazifikflotte überfallen.
Das ist so ähnlich wie Ukraine heute: Gut und böse klar verteilt. Kommt selten vor in der Geschichte.