Neue F126-Fregatten: Fahrwasser frei für Schiffe fünf und sechs (Nachtrag: Vertragsunterzeichnung)
Für die geplante Beschaffung von zwei weiteren Fregatten des Typs F126 haben sich das Verteidigungsministerium und die niederländische Damen-Werft auf eine Beteiligung der Unterauftragnehmer an den verlangten Mehrkosten für diesen Fregattentyp geeinigt. Damit kann das Ministerium wie geplant noch in dieser Woche die beiden zusätzlichen Schiffe in Auftrag geben.
Hintergrund ist ein Beschluss des Haushaltsausschusses des Bundestages aus der vergangenen Woche. Die Parlamentarier hatten die zwei weiteren Schiffe unter dem Vorbehalt gebilligt, dass es bei den zugestandenen Mehrkosten zu einem fairen Ausgleich von nachweisbaren Mehrkosten zwischen dem Generalunternehmer und den Unterauftragnehmern kommt. Ohne eine solche Einigung hätte die Bestellung nicht wie geplant vor dem (morgigen) Mittwoch erfolgen können – an dem Tag läuft aber die Frist ab, bis zu der die Werft die bisherigen Preise zugesichert hatte.
Am (heutigen) Dienstag teilte das Ministerium den Abgeordneten mit, dass es im Gespräch zwischen der Damen Schelde Naval Shipbuilding B.V. als Generalunternehmer, dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) sowie den Unterauftragnehmern Blohm&Voss und Thales Niederlande eine Einigung über eine Aufteilung gegeben habe. Wie bei den Mehrkosten, die Damen dem Bund in Rechnung stelle, werde es auch zwischen der Werft und den Unterauftragnehmern einen fairen Ausgleich geben. Dafür würden diese Firmen an der so genannten Kostenelementeklausel beteiligt, die in den Verträgen vereinbart werde.
Die Beteiligung der Unterauftragnehmer an den Mehrkosten, die Damen sowohl für die ersten vier Fregatten als auch die zwei weiteren in Rechnung stelle, erfülle die Vorgaben des Haushaltsausschusses, erklärte das Ministerium. Die Bestellung der Schiffe fünf und sechs, vertragstechnisch die Auslösung einer Option bereits im ersten Vertrag für diesen Schiffstyp aus dem Jahr 2020, könne damit ebenso rechtzeitig unterzeichnet werden wie ein Änderungsvertrag über die Mehrkosten für die ersten vier Fregatten.
Nachtrag: Der Vertrag für die beiden zusätzlichen Schiffe wurde am Mittwoch, 19. Juni, unterzeichnet, wie das BAAINBw und Damen mitteilten – ohne auf die neue Vereinbarung zu den Mehrkosten einzugehen:
Pressemitteilung Damen
20240619 _Damen_Pressemitteilung_F126
(Grafik: Aktualisierter „Artists View“ der F126 mit sechs Schiffen – Damen)
Die Schiffe sollen ja pro Stück etwa 1,5G€ kosten. Das ist für ein Schiff dieser Größe ein Haufen Geld (auch verglichen mit den F125 (600M€)). Gibt es irgendwo Informationen, wie sich der Preis auf die verschiedenen Bereiche (Schiffskörper, Bewaffnung, IT/“Cyber“, ?) aufteilt?
Gute Nachrichten für die Marine. Wäre diese Auslösung direkt mit der Aufstellung SVerm erfolgt (den Vertrag samt Zeit/Preis gestaffelter Optionen gibt es ja schon länger) hätte man das Ergebnis vermutlich auch deutlich günstiger haben können.
Aber da gab’s noch kein Aspides, und der Fokus lag woanders. Jetzt haben wir mal wieder verdeutlicht bekommen, dass unsere Interessen nicht nur an der NATO Ostflanke bedroht werden.
Ich vermute, ohne diese Initialzündung wären die Optionen ausgelaufen. So bleibt leider der Beigeschmack des Reaktiven.
Aber: Besser reaktiv und spät als garnicht. Jetzt bin ich mal gespannt, wie man diese nun sechs zusätzlichen Schiffe auch mit dem erforderlichen Personal „on top“ zum aktuellen Bedarf ausgestattet bekommt.
@ Prometheus
Ja, die Dinge entwickeln sich langsam aber sicher in die richtige Richtung für die Deutsche Marine.
Was mir aber wirklich fehlt in der Planung sind 3 Dinge:
1. Aufstockung der U-Bootbestellung
2. Schnellboote für die Ostsee
3. Ein neuer Schiffstyp als Drohnenträger zur Unterstützung der Fregatten im Verband
Tut mir leid, aber die strategischen Überlegungen für die Anschaffung solcher Fregatten erschließen sich mir nicht. In küstennahen Seegewässern wie der Ostsee und der südlichen Nordsee haben größeren Überwasserkriegsschiffe keine nennenswerte Überlebenschance mehr, wie die Ukraine im Schwarzen Meer gerade eindrucksvoll demonstriert.
Out off Area Einsätze wie kürzlich Aspides haben doch nur propagandistische Wirkung. Die Huthi haben sich in keiner Weise beeindrucken lassen. Falls man Seemacht in fernen Meeren und an entfernten Küsten wirklich ausüben will, braucht man ganz andere Kräfte. Was bleibt, ein paar Schiffe zur Unterstützung der US- Navy? Sollte da in der NATO nicht eine effizientere Aufgabenverteilung erfolgen?
Bleibt nur das massive Personalproblem der Marine. Ohne Matrosen wird es schwierig diese Schiffe auch zu betreiben.
Akkari sagt:
19.06.2024 um 10:25 Uhr
Bleibt nur das massive Personalproblem der Marine. Ohne Matrosen wird es schwierig diese Schiffe auch zu betreiben.
Aktuell haben wir 4xF 123 mit 234 Soldaten an bord.
Macht etwa 936.
6x F 126 mit 114 Soldaten sind 684.
Es dürfte also reichen, und hoffentlich sorgen mehr Einheiten für kürzere Abwesenheit.
@Nurso
Problem mit ihrer Rechnung ist nur, das die 123er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht 100% besetzt sind.
Gleiches gab es schonmal bei der Außerdienststellung der Schnellboote und der Besetzung der Korvetten.
Von dem Personal gehen welche nach Hause, werden BDU, werden befördert usw. usw. von den etwa 900 werden nicht viele übrig bleiben um die 126er zu bemannen, daher stimme ich Akkari voll zu ohne ein deutliches mehr an Personal (borddiensttauglich&willens) können die noch 5 weitere Fregatten auf den Hof stellen, die Kampfwertsteigerung bleibt gleich null, ohne Menschen fährt nix!
Cooles Bild übrigens…
mit den zwei neuen F126 im Hintergrund!
@Akkari und @Nurso und @IstEgal zum Thema Besatzung:
Ich sehe das wie @Akkari und @IstEgal, dass man selbst die 6 x 114 „Fachsoldaten“ für die volle Besatzungsstärke der F126 nicht so leicht finden wird. Mit Wehrpflichtigen oder FWDL sind die komplexen schiffs- und waffentechnischen Systeme dieser Kriegsschiffe weder effektiv zu bedienen noch zu warten.
Insgesamt sind 114 Personen für dieses Waffensystem m.E. viel zu wenige um im Gefecht ggf. auch erfolgreiche Schadensabwehr nach Treffern durchzuführen. In einem Kriegseinsatz dürften die 1,5 Mrd. relativ schnell versenkt werden.
Zum sicheren Navigieren von A nach B in Friedenszeiten dürfte es aber gerade so reichen.
Wer wollte die Streitkräfte wieder „kriegstauglich“ machen???
Meiner Meinung nach sind diese Schiffe nicht nur extrem teuer, sondern sie hinken auch weiterhin den technologischen Entwicklungen hinterher.
Es ist offensichtlich, dass die F126 Fregatten in ihrer derzeitigen Form nicht mehr zukunftsfähig sind. Trotz dieser Tatsache müssen sie gebaut werden, um eine abschreckende Wirkung zu erzielen. Aber ist das wirklich der beste Weg für Deutschlands Marine?
Was kann Deutschland tatsächlich gut? U-Boote! Warum wird die Flotte nicht um 50 U-Boote aufgestockt? U-Boote sind modern, vielseitig einsetzbar und haben eine enorme strategische Bedeutung, insbesondere in der Ostsee.
Was ist mit Dronenträgern? Über- und Unterwasser-Drohnen könnten sehr effektiv in der Ostsee eingesetzt werden. Diese Technologien bieten flexible und kosteneffiziente Lösungen für moderne maritime Herausforderungen.
Es ist an der Zeit, dass Deutschland seine Strategie überdenkt und ein Zeichen setzt, gegenüber Russland und China. Deutschland sollte sich klar zu seiner Führungsrolle bekennen. Zur Zeitenwende gehört es dazu, dass ein Teil der Wirtschaft auf „Kriegswirtschaft“ umgestellt wird. Es geht nicht darum einen Krieg vom Zaun zu brechen, aber derzeit stehen wir immer noch „Blank“ da und die „Friedensdividende“ muss nun Re-investiert werden.
Wie weiter oben angesprochen wird die „Überlebensfähigkeit“ solcher Schiffe im hier & jetzt angezweifelt.
Grundsätzlich richtig.
Gilt bei einem Übersättigungsangriff im Grunde ja auch für die grossen US Trägergruppen…
Bis zu einem gewissen Grad bleibt aber doch eine Abschreckungswirkung und (nicht zu unterschätzen) eine Aufklärungsarbeit mit Kontrolle der im Meer liegenden Infrastruktur und des Schiffsverkehrs…
Wobei man natürlich der Meinung sein kann das auch mit vielen kleineren Booten bewerkstelligen zu können…
Durch den Ukrainekrieg wird ganz allgemein die Bedeutung von Großgerät abgewertet… seinen es nun Panzer oder Raketenschiffe.
Die zynische „Vernichtungsrechnung“ beträgt jeweils ca. 1 : 1000 zu Gunsten des Angreifers.
Aufgewertete Baumarktdrohne: 1000-4000€ / Panzer: 4 Mio.
Seezielflugkörper ca. 1 Mio. € / Marineschiff 1 Mia. bzw. Flugzeugträger 10 Mia.
Wie im Ukrainekrieg zu sehen wird auch durch Störung moderner Waffenlenkung wie GPS oder Starlink das Battlefield immer mehr in Richtung Weltkrieg Eins verschoben.
Der Vorteil liegt dann bei grossen Armeen wie China und Nordkorea oder einem gnadenlosen Russland…
@Der Realist
„3. Ein neuer Schiffstyp als Drohnenträger zur Unterstützung der Fregatten im Verband“
Achtung! Achten Sie auf die richtige Bezeichnung in ihrem Wunsch, Träger fallen gemäß Vertrag von Montreux nicht unter einen bündnisfähigen Schiffstyp im Sinn der EU-Beistandspflicht.
@Segestes
„Was bleibt, ein paar Schiffe zur Unterstützung der US- Navy? Sollte da in der NATO nicht eine effizientere Aufgabenverteilung erfolgen?“
Das kommt drauf an ob sie vor 79 Jahren gewonnen oder verloren haben. „Hasso sitz!, denk an deinen Platz“ ;)
Gibt es schon Namensvorschläge für Schiff 5+6?
Da die F123 und F124 und F125 ja erstmal noch parallel betrieben werden…
Und die ersten 4 Namen für F126 schon feststehen… bleibt eigentlich nicht mehr viel an „Bundesländern“ übrig…
Berlin ist auch für EGV vergeben…
also eigentlich nix übrig…
außer die erste F125 wird mit Zulauf der 5. F126 außer Dienst gestellt!?
Oder die erste F123?
Diese Personalberechnungen mit Blick auf die vier F123 sind Unsinn. Erstens fahren diese mit deutlich (!) unter Soll zur See. Zweitens werden die vier F123bekanntlich gerade für sehr viel Geld „runderneuert“, um mindestens bis 2035 in der Flotte zu bleiben. Ab 2028 sollen die ersten vier F126 zulaufen. Finde den Fehler …
Mich würde interessieren ob das Konzept 2 Jahre im Einsatz auch wirklich aufgeht. Ob die Ersatzteile im Schiffstore dafür ausreichen. Ob die Antriebsanlage dies überhaupt zulässt. Das muss sich ja auch erst bei der F 125 beweisen, auch ob die F 126 genug Gewichtsreserve für künftige Auf.- und Einrüstungen eingeplant hat. Ein drittes VLS MK41?, die MLG 27 sind eigentlich schon obsolet, denn heute braucht‘s Airbust Munition für die Bekämpfung von Drohnen. Kann man je 64 Stück in Quart Kanister ESSM Block 2b pro Schiff und das mal 6 inkl. Ersatz überhaupt bezahlen, finanzieren, plus zusätzliche Ramm. Bestellt man das VDS- Sonar für alle Schiffe nach? Fragen über Fragen ohne wirkliche Antworten. Bleibt der Sea Tiger (ein Teil der F126) eine Luftnummer wie die Version vom Heer mit viel zu vielen Bauzuständen und kann er letztlich leisten was Airbus versprochen hat. Die ganzen Subsysteme müssen funktionieren und die Hellis auch einsatzbereit sein. Oder bleiben von 31 Helli’s am Ende immer nur 5 einsatzbereit was ich befürchte und ist man ständig dabei die anderen zur Reife und auf einen Stand zu bringen? Wird das Konzept der Container Module ebenso wie bei den Amerikanern (LCS) nicht aufgehen, teuer und funktioniert es und bestellt man genug? Die Marine lernt nie das Goldrandlösungen nicht das richtige sind. Diese Schiffe sind heute schon lange überholt und dies obwohl noch nicht einmal im Dienst.
„““Schnellboote für die Ostsee“““
Die sollen was genau bringen? Früher hatten sie ihre Berechtigung, heute werden sie gesehen oder gehört bevor sie in Schussweite sind. Eher geeignet ist das was die Schweden „Visby“ (Corvette) nennen mit entsprechenden Stealthfähigkeiten, ASw und AsuW. Die eignen sich aber nicht für den weltweiten Einsatz,
@Eisenstein
Ja, auf alle Fragen zur F-125, ja.
Die StabOp-Fregatten wurde speziell für diese Herausforderungen konzipiert, haben sich diesbezüglich auch bereits bewährt.
„Diese Schiffe sind heute schon lange überholt und dies obwohl noch nicht einmal im Dienst“.
Na sowas auch.
Wenn Sie heute mit einem anspruchsvollen Großgerät die Planung beginnen, es dann nach 15 – 20 Jahren zuläuft, sind Komponenten überholt, normal; das gilt für Heer-, Lw-, Marine-Projekte.
Das war ehedem mal zügiger, aber nur weil technisch weniger herausfordernd.
Bsp.: die ersten Reißbrettzeichnungen zum SPz Marder stammen aus 1959, Zulauf in die Truppe ab April 1971.
Wenn Deutschland es nicht schafft, in den kommenden 10 Jahren 700 Soldaten für die F126 auszubilden, dann brauchen wir hier auch keine Diskussionen über „bitte deutlich mehr als 2%“ zu führen. Das muss einfach gehen!
Und was die Kriegstauglichkeit anbelangt: Es ist gerade die Größe und Modularität, die es ermöglicht, die F126-Schiffe auf den neuesten Stand zu bringen. Drohnen – warum nicht? Antitorpedo-Toroedos-klar doch. Laserwaffen – dafür gibt es Platz und elektrische Leistung.
@Segestes
„In küstennahen Seegewässern wie der Ostsee und der südlichen Nordsee haben größeren Überwasserkriegsschiffe keine nennenswerte Überlebenschance mehr, wie die Ukraine im Schwarzen Meer gerade eindrucksvoll demonstriert.“
Das tut die Ukraine keineswegs. Sie demonstriert nur, daß _russische_ Schiffe dort wenig Überlebenschancen haben. Rußland kann die Bauteile moderner Computer nicht selbst fertigen, und muß moderne Technik über komplizierte Schmuggelrouten zu Kokain-Preisen einkaufen.
Bei einer deutschen Fregatte gibt es kein echtes Hindernis, sie mit ein paar tausend explosiver Kleindrohnen auszustatten. So ein 10000-Tonnen-Pott hat zweifellos genug Platz dafür sowie für Hochleistungsrechner, die derlei im Umfeld des Schiffes steuern können. Das ist eine ganz andere Situation als für Drohnenpiloten, die hinter der Front in einem Keller hausen. Oder kann es zumindest sein.
Wenn so etwas in Deutschland nicht geschehen sollte, läge es nicht an den technischen Möglichkeiten, sondern an der Arbeitsweise deutscher Behörden.
Der Vergleich mit der Arleigh-Burke-Klasse (vergleichbare Gewichtsklasse, 30+ Knoten. 96 VLS-Zellen, 6 Torpedos, derzeit 68 Einheiten mit jeweils mehr als 300 Px) lässt einen eher leise weinend zurück…
@nur 2cent
Das stimmt, der Kraftstoffverbrauch einer AB ist zum Heulen!
@ Schaddedanz
ich würde gerne eine korrekte Bezeichnung statt Drohnenträger verwenden, aber es gibt noch keine. Die Schiffsgattung ist dafür zu neu. Aber der Trend geht eindeutig in diese Richtung, wie Projekte aus vielen Ländern der Welt zeigen. Das Interessante an diesem Konzept ist, dass man einen „Drohnenträger“ relativ kompakt und günstig bauen kann, er aber dennoch einen extremen Mehrwehrt im Verband mit anderen Kampfschiffen liefert.
@ Nico
Es bringt uns die gleiche Fähigkeit, wie eben die von Ihnen genannte Visby-Klasse. Momentan haben wir langsame Korvetten, die halb so schnell fahren, wie die schnellen Boote der Schweden oder Finnen. Das ist für die Ostsee und hier besonders bei der Bündnisverteidigung unserer beiden neuen NATO-Partner suboptimal.
Schaddedantz:
„Das kommt drauf an ob sie vor 79 Jahren gewonnen oder verloren haben. “
Sowas geht hier im Blog durch? Ich bin jeden Tag dankbar, dass damals die Alliierten Deutschland von dem braunen Budenzauber befreit haben. Jeden Tag danke ich für die Freiheit. Den neubraunen Mist wird wohl keiner mehr ausräuchern.
[Der genannte Kommentator ist hier raus. T.W.]
@Der Realist: Ihr Kommentar impliziert eigentlich einen tiefer gehenden Gedanken: was können wir auf eine Multifunktionale Plattform stellen, was muss definitiv eine spezifische Entwicklung sein? Im Prinzip: wie muss der „Boxer zur See“ aussehen, welche Module benötigen wir dafür?
Wir sind heute in der Lage, sehr kompakte und leistungsfähige Frachter in Großserien bauen zu lassen – das schaffen auch deutsche Werften (siehe Ferus Smit in Leer). Für viele der „Hilfszwecke“, vom Tanker über Tender über Drohnenträger über Werkstattschiff über Lazarettschiff sollte es machbar sein, eine einheitliche, an kommerzielle Nutzung angelehnte Plattform zu entwickeln. Diese kann günstig in Serie gebaut werden (Non-Plus-Ultra wäre natürlich eine Umfunktionierung eines bestehenden, zivilen Designs), die Nutzlast wird in Form von Modulen aufgesetzt – Werkstatt, Hangar, Lazarett, Raketenstarter, RAM, Tankmodule, Mission Control, Radar, … Hat nebenbei den großen Vorteil, dass man bei ausreichender Anzahl an Modulen sehr schnell den Einsatzzweck der jeweiligen Einheit neu konfigurieren kann.
Wenn diese dann mit der OPS der F123-F126 vernetzt wird….
gerade in der Tagesschau App.
105 Kampfpanzer Leo 2A8 plus reichlich Artillerie Munition 155mm für mehrere Milliarden wurde vom Bund bestellt.
https://www.tagesschau.de/inland/bundeswehr-munition-panzer-100.html
[Hm, nicht ganz. Es gibt eine entsprechende Vorlage für die Kampfpanzer, die noch vom Haushaltsausschuss gebilligt werden muss – dann kann bestellt werden. Eins nach dem anderen. T.W.]
@MFG: Kriegsschiffe sind teuer, besonders im Unterhalt. 1,5 Mrd in ein langsames Dickschiff investieren, um Sprit zu sparen, klingt… seltsam. Zumal bei der Seeausdauer beide mit 4000+ NM angegeben sind.
Hier wird jetzt wieder die Grundsatzrechnung aufgemacht: die Drohne kostet nur fünf Mark, also ist sie besser als der Panzer. Aber so funktioniert das ja nicht. Eine Plattform, die Platz, Energie und Masse zur Verfügung hat, wird irgendwann mit entsprechenden Abwehrsystemen ausgestattet, die kleine, fliegende billige Sachen besiegen können. Die Frage ist: was bietet die Plattform, das man sonst nicht kriegt? Und sie bietet leistungsstarke Sensoren, über und unter Wasser, draußen auf dem Meer, mit viel Stehzeit, mit einer breiten Palette an Wirkmitteln, die in einen Sensor- und Wirkverbund integrierbar sind, mit entscheidungsfähigen Menschen, mit der Fähigkeit auch unbemannte Systeme zu koordinieren, mit modularem Stauraum für künftige Systeme, mit Platz für Spezialisten. Können wir diese Fähigkeit auch für fünf Mark ersetzen? Oder ganz darauf verzichten? Wirklich? Immer?
Natürlich rege ich mich auch auf. Über den Preis, der niedriger sein könnte, wenn schneller mehr bestellt worden wäre und vor allem andere Länder aufgesprungen wären. Dass das nicht passiert ist, ist ein Geburtsfehler. Ebenso, dass wir wieder auf dem Weg des jahrzehntelangen Mission Creep zu diesem Schiff gekommen sind, weil es keine Strategie gibt. Denn das Ding ging ja los vor 20 Jahren als Korvette 131, die die K130 ergänzen sollte bei geringeren Bedrohungen (!). Die Grundidee, was da modular sein sollte, stammt aus dieser Zeit, und das hätte man vielleicht mal revidieren können. Was mich ebenfalls schockiert, ist, dass wir bei unbemannten Systemen, die das Schiff ja super ergänzen und seinen Effekt multiplizieren könnten, so blank sind.
Drohnenträger, ja weiß nicht. Die Briten bauen eher ein Tiefseeforschungsschiff, die Türken einen Mini- Flugzeugträger, sind beides Drohnenträger. Müssten wir erstmal überlegen was wir wollen. Da klafft eine Riesenlücke.
Es ist jetzt wie es ist. Es sind 2 weitere F126 bestellt. In der Tat sollte man jetzt daran arbeiten, die richtigen Module zu beschaffen und auch die Flugkörper- und Munitionsbeschaffung substantiell und nachhaltig angehen. Das gilt natürlich auch für die Torpedos und Flugkörper der Sea Tiger. Auch was die containerbasierten Lösungen anbelangt, so sind dort mit den 4 F125 und den 6 F126 genügend Stellplätze in Sicht, die – wie z.B. durch Diehl – mit konkreten Vorschlägen beplant werden können.
Für die F127 muss man dann erneut überlegen, ob man eine schnelle dedizierte BMD-Fregatte möchte oder doch lieber ebenfalls ein größeres Schiff mit Ausbau-Optionen hin bis zu einem echten Zerstörer-Profil. Die konzeptionell sechs geforderten Schiffe sehe ich da aber nur kommen, wenn man deutliche Kosteneinspar-Potentiale hebt. In einer gemeinsamen Beschaffung z.B. mit den Norwegern und/oder erneut in einem echten Konkurrenz-Verfahren, das anderen europäischen Anbietern eine Chance gibt.
Ich verfolge Marineschiffe und Waffen Systeme weltweit seit 45 Jahren…
Zur F-126:
Die Größe und der Preis sind der Komplexität und Redundanz der Systeme (Systeme, Sensoren, Leitungen, Effektoren) geschuldet, die zum Teil auch zivilen Vorschriften zum Arbeitsschutz und Brandschutz entsprechen, die schon BER teuer gemacht haben und ihren Ursprung in der Düsseldorf Flughafen Brand Katastrophe 1996 haben, die aufzeigt, wie wichtig perfekter (!) Brandschutz in hoch sensiblen Bereichen ist.
Ich behaupte, keine Marine der Welt ist da besser vorbereitet und ausgebildet, wie die deutsche… Und die Neubauten entsprechend ausgelegt.
Es wird immer die Arleigh Burke Klasse als Vergleich genannt.
Viel besser bewaffnet etc…
Nun, Fakt ist, die AB dient primär für AAW Begleitung von Flugzeugträger Verbänden plus ASW dafür.
Als im Einsatz preiswerte (!) ausdauernde, Patrouille, Präsenz und Peacekeeping stand alone taugen sie wegen der exorbitanten Treibstoff und Personalkosten (wenn wird die Besatzung nach deutschen Maßstab bezahlen und versorgen!!) absolut NULL.!
Zudem : aktuell nicht einmal Phalanx als CIWS überall verbaut.. Und wenn, nur einfach.
US Schiffe trauen sich daher nicht in Hafennähe, nicht einmal bei allen NATO Freunden…. Sind meist nur Im Verband unterwegs… BK Systeme gegen asymmetrische Bedrohung… Null
Daher auch der schiss vor iranischen kleinst Booten!
Vergleichen wir die F-126 daher lieber mal mit anderen, aktuellen NATO Entwürfen :
F-126:
64Lfk Medium Range AAW und 42 LfK CIWS AAW… Letzteres redundant zweifach verbaut.
ASW besitzt leicht einzubauendes State of the Art TAS mit variabler Tiefe.
Dazu 2x Helicopter + Drohnen (nicht entweder / oder! ) für ASW Bekämpfung jenseits 100km vom Schiff entfernt.
Fur Kampf gegen asymmetrische Gegner mit Klein Booten : 2x größerkalibrige BK plus diverse MG4/5… PRO BORDSEITE ! (Reichweite : zumeist voll automatisch (außer MG) ab Bordwand bis 3Km und mehr)
Es gibt eine moderne 127mm BK gegen Landstellungen jeglicher Art mit GELENKTER Munition mit Fähigkeiten nahe an moderner Heeres Artillerie.
(Bei Bedarf kann man damit 10 iranische Schnellboote vom Persischen Golf aus in 1 Minute noch In deren Hafen kalt machen…Die Arleigh Burke 127mm kann das (noch) nicht)
Dazu 8 NATO Standard NSM für Kampf gegen mögliche größere überwasser Einheiten… Optional wäre in den Mk41 full strike length Modulen auch Platz für Tomahawk oder zukünftig auch MBDA LCM aus Europa.
Die Motoren sind nicht für schnelles Fahren >26Kn geeignet… Ok, Doof.
Fahren aber dafür als Entkoppeltes E System EXTREM LEISE und sparsam für extrem lange ASW Überwachung mit wenig Geräusch.
Alle Systeme, Sensoren und deren Energie Versorgung ist doppelt bis sogar vierfach redundant ausgelegt… Für optimales überleben plus Kampf Rest Fähigkeiten im Gefecht.
Dazu Platz für zukünftige Container Waffen System on Deck (PATRIOT PAC 3 möglich, Laser Waffen möglich, Long Range Artillerie Raketen.. Möglich!)
Volle Raum Kapazitäten für SOC Personal an Bord plus 12m RHIB.
etc. etc.
Und die Konkurrenz?
1) FDI / Frankreich.
Ja, hat Frontsonar für sinnloses pinven in geringen Tiefen (jede Ostsee Temperaturen Schicht macht das tot und sinnlos) und hat Torpedo Abwehr (ich vermute, dass das die F-126 später noch bekommen wird, falls es nicht mit dabei ist) Vorteil Frankreich… A bisserl.
Aaaber :
Nur EIN Heli,daher nur begrenzt long Range ASW möglich, wenig SOC Kapazität… Keine (wirklich keine!!) vernünftige CIWS, (nur 2 20mm Kanönchen ohne echte AAW Fähigkeiten), keine Redundanz in Radar Sensoren und Systemen (nur ein riesig hoher Sensor Mast), kein Platz für Container Waffensysteme on Board over Deck.
Mangelhaftes solo Radar, was mechanisch schwenkbaren Beleuchter erfordert (Technik von 1990..Nicht redundant, nur vorne! ) da es das einzige war, das zu ASTER kompatibel ist (französisch muss ja sein, gell… AEGIS, TRS4D oder APAR fkt da nicht)
UK type 26/31
Zwar elendig viele VLS (Type 26 mit 2 VLS Typen (Logistik SUPERGAU ) und Bug pinger und Tomahawks .sowie 2x Phalanx CIWS..
.. Aber AAW aktuell nicht quad packed…Gesamt Anzahl AAW LfK somit bei Type 26 zwar longer Range, aber mit 48 sogar geringer als bei F-126. Nur EIN Heli…Somit multiple Fähigkeiten für long Range ASW und spezialkräfte absetzen deutlich weniger. Keine oder nur unzureichend BK für asymmetrische Bedrohungen von See(20mm ist nicht vollautomatisch ins FÜWES mit Lage Erfassung integriert.. Es ist rein manuell, wie MkG 27 heute auf F-123 und F-124) . Keine bis wenig voll automatische Systeme mit mehrfach Redundanz (nur ein Sensor Turm Aufbau)
Nur EIN Radar für AAW (da ASTER weder AEGIS, noch APAR. kompatibel ist( S. Frankreich.) .. Sogar nur eins mit veralteter Rotation (damit jederzeit Schatten in der Abdeckung), da UK keine fixed Panel AESA Hersteller sein eigen nennen kann (Deutschland mit Hensoldt sehr wohl Frankreich mit Thales auch )… Type 31 ist sogar noch wesentlich schlechter ausgestattet… Ok, meinetwegen günstiger… Aber nicht viel.
NL New ASW :
Ziemlich ähnlich wie F-126 (nur ohne den Automatisierung Grad und ohne deutsche Vorschrift bzgl, Arbeitsrecht, Arbeits Schutz – und Brandschutz etc.
Hat Bugsonar und Torpedo abwehr System.
… Aber keine Sensor Redundanz an Türmen, nur einen Heli, nur ein RAM und bei der Größe auch keine Container Reserven auf Deck… Es ist ein Einwegbau mit engen Platz Verhältnissen, wenig bis gar keine multi Rolle Fähigkeiten.. Nur ASW only. (heißt ja auch so)
Ich halte daher den F-126 Entwurf für viel besser als sein Ruf.
Klar… Automatisierung und Container ASW ist neu und birgt ein Risiko (und modulare ASW finden alle doof) … Aber Letzteres lässt sich wunderbar bei Defekten in vier Tagen austauschen in jedem Hafen mit Container Verarbeitungs Anschluss… Eine AB, Type 26,, FDI, NL ASW muss dafür LAAANGE in die Werft.
Was ich mir gewünscht hätte :
8 VLS mehr (für Tomahawk oder ASROC… bei Bedarf… Oder mehr ESSM)
Dedizierte Torpedo Abwehr (man hört bislang nix, aber es gibt auch keine negativ Bestätigung seitens der Erbauer oder des BMVg.)
Niemand hier weiss genau, was hinter den großen (aber Radar abweisenden, glatten, Loch freien) Strukturen als Design wirklich steckt.
Warten wir es ab.
Es wird nicht alles von Anfang an rund laufen… Aber eine Serie von 6 Schiffen läßt hoffen, dass Verbesserungen gleich in Schiff 3-6 zum Tragen kommen.
Ich bin relativ optimistisch, was die Leistung drr F-126 betrifft.
Sie ist teuer… Ja…
Aber gut durchdacht und eine sichere und geräumige Heimat für die zukünftig lange auf See befindlichen. Besatzungen.
Danke Picard für den sehr guten Beitrag.
Ich finde die Kritik an der F126 auch völlig überzogen. Sind die VLS vollständig gefüllt reichen 16 Behälter doch weitgehend. Klar 32 wären eindrucksvoller, aber würde die Marine auch genug Munition dafür erhalten bei 6 Schiffen? Da bin ich skeptisch.
Generell finde ich es für die Marine besser mehr Schiffe zu haben, als wenige mit viel Munition.
Alle Schiffe mit vollständigen Besatzungen auszustatten ist sicher nicht leicht, aber bei 115 Mann pro Schiff sollte das in dem Zeitrahmen der In Dienststellung machbar sein.
Generell habe ich immer noch ein Verständnisproblem bei den Mehrfachbesatzungen der Schiffe, zb. auch bei der K130.
Warum so viele Besatzungen? Geht man davon aus, daß zwei von sechs Schiffen immer einsatzklar sind, zwei in kurzfristiger Wartung, zwei in langfristiger Wartung/Umrüstung. Warum sollten dann bei sechs Schiffen nicht vier bis fünf Besatzungen reichen? Wenn doch nur zwei bis drei Schiffe gleichzeitig einsatzklar sind, könnten bei vier bis fünf Besatzungen doch auch sämtliche Urlaubsansorüche der Besatzungen locker eingerechnet werden.
Wo liegt mein Denkfehler?
Frage an die Experten:
Lassen sich die doch relativ neuen 125er Fregatten bei vertretbarem Aufwand im Kampfwert bezogen auf heutige Szenarien steigern?
Das bisherige Aufgabengebiet (Piratenabwehr etc.) hat heute offenbar eine geringere Priorität wie zur Zeit der Planung der 125er Fregatten…
@Der Picard
Danke, das hilft. Was das VLS angeht, die Renderings sehen immer so aus als wäre vorne noch Platz für einen dritten 8-fach Starter. Ist da noch Platz?
@Heinz Herrmann Vertikales Startsystem, wie etwa der Raketenabwehr, statt halbstarres Boot. In die Vorderfront… IMHO. (smiley)
@Felix
VLS: Nein, keine Platz für Zusatz VLS.
Da muss konstruktiv Raum sein für Brandschutz im LfK Explosion Fall (s. F-124 Vorfall)
Die F-126 haben für das VLS einen *“Kasten“ auf Deck mit etwas niedrigerem „Tiefgang“ daruter… Andere Schiff Klassen höhere, Ebene Decks für das Mk41 VLS.
@Heinz Herrmann
Zusätzliche F-125:Aufrüstung:
Es wäre möglich, Container basierende IRIS T SLM auf Mittel Container Deck zu positionieren.
Das TRS 4D Radar kann (ggf mit ein paar zusatz Antennen am. Schiff und Systemen innen sowie FÜWES Integration für mid course guidance) , für diese aufklären und lenken.
Da wäre ein erheblicher Gewinn.
Diehl arbeitet daran :
https://www.hartpunkt.de/diehl-will-iris-t-slm-auf-fregatte-f125-einsetzen/
Ich bin aber für Verschrottung (kaufen tut den Mist definitiv keiner) von drei der vier F-125 ab 2032.
Besatzung Dienst Posten stattdessen für mehr F-127 einsetzen. (6 statt 4 oder 8 statt 6, je nach politischen Willen)
Eine F-125 als Flaggen Träger / Schulschiff behalten.
Was Geschwindigkeit angeht, muß man sagen, die Hälfte der Stärke der Antriebsanlage geht bei konventionellen Rumpfformen letztlich für die Knoten über 30 drauf.
Oder eher über 26-28. Die riesigen Antriebsanlagen von der bereits erwähnten HMS Hood z.B. waren nur dafür da, das Schiff über 30 Knoten zu kriegen. 25 oder so waren mit der Hälfte der Kessel locker möglich.
Deswegen, bei aller Aufregung über Geschwindigkeit, einer Antischiffsrakete oder einer Drohne ist es letztlich egal, ob das Ziel 26 oder 30 Knoten läuft. Was Torpedos angeht, mag das ein Vorteil sein, aber die Leistung von Schwergewichtstorpedos heute ist so hoch dass das auch nur bei Schüssen auf extrem große Reichweite hilft.
In Zeiten wo das Seegefecht nicht mehr im Artillerieduell entschieden wird ist der letzte Knoten mehr als der Gegner letztlich unerheblich.
@Heinz Herrman Die Firma Diehl will immerhin Iris-T Flugabwehrraketen auf dem Oberdeck installieren. Die Frage ist, ob die Marine das auch will.
„Nurso sagt:
19.06.2024 um 12:10 Uhr
Aktuell haben wir 4xF 123 mit 234 Soldaten an bord.
Macht etwa 936.
6x F 126 mit 114 Soldaten sind 684.
Es dürfte also reichen, und hoffentlich sorgen mehr Einheiten für kürzere Abwesenheit.“
Diese üblichen Zahlenspiele sind
vollkommen nutzlos und führen
zu falschen Entscheidungen!
1.
Viele der aktuell verfügbaren SaZ
haben Dienstzeitende bis die neuen
Schiffe kommen und bei den Berufssoldaten kommen erst die
richtig schlimmen Baby-Boomer-Jahre.
Und genau für diese Lücken gilt aktuell nur das Prinzip Hoffnung sie auch nur ansatzweise schließen zu können.
2.
Viele Verwendungen auf den Schiffen sind Spezialisten-Verwendungen und z.T. nur mit 2…3 Personen je Schiff verfügbar. Wenn diese dann fehlen, kann dies, je nach Verwendung, dazu führen das das Schiff nicht auslaufen kann/darf, da sonst z.B. die Sicherheit nicht mehr gewährleistet werden kann.
Und dieses Problem, hier zuvor schon genannt, hat die Marine z.T. bereits jetzt!
Deshalb bleibt es dabei, auch wenn Viele dies ausblenden, bzw kleinreden, ohne die erforderlichen Fachkräfte nützen die vielen neuen Panzer, Schiffe, FlaRak-Systeme, etc. nichts… wenn es der Bundeswehr nicht gelingt diese Langdiener in den nächsten 2…3 Jahren zu gewinnen, bzw. zu halten.
Und dann wird es mit der Kriegstüchtigkeit bis 2029, wie es der GenInsp gerade vor je 1200 Chefs und Spießen mit Nachdruck eingefordert hat, sehr knapp. Denn schließlich müssen diese Spezialisten erst mal ausgebildet werden…
Daran ändern auch 5000 Wehrpflichtige im Jahr nichts…
@Felix2
Die Spezialistenfrage betrifft den Panzer als Einzelsysten nur beim Kommandanten, ff die ZgFhr und KpChef.
Die Funktionen innerhalb der Besatzung, der MkF, der RS und LS stellen „normale“ Anforderungen dar, erlernbar innert max 6 Monaten, umfassend.
Da ein KPz wirklich Sinn nur ab PzZg aufwärts macht, ergibt sich dort stets die Anforderung in der FwEbene und bei SubalternOffz.
@JCR
Doch wenn der Verband in den man integriert ist mit 30Knoten verlegt und man 5 Knoten langsamer „hinterherhechelt“ sind diese paar Knoten deutlich entscheidend.
Mit immer langsameren Einheiten wird es schwieriger unsere Schiffe in gemischte Verbände zu packen und als Einzelfahrer ist man wenig mehr als eine Zielscheibe. In dem Fall eine ziemlich große.
@Segestes
Zitat:“Out off Area Einsätze wie kürzlich Aspides haben doch nur propagandistische Wirkung. Die Huthi haben sich in keiner Weise beeindrucken lassen.“
In der Tat. Der Leiter von Aspides, Konteradmiral Vasileios Gryparis, hat aktuell Verstärkung gefordert. Weil die verfügbaren Schiffe die Bedrohung durch die Huthi nicht in den Griff kriegen. Man muss feststellen, dass das Rote Meer für Handeslsschiffe aus westlichen Staaten praktisch gesperrt ist.
Zitat:“In küstennahen Seegewässern wie der Ostsee und der südlichen Nordsee haben größeren Überwasserkriegsschiffe keine nennenswerte Überlebenschance mehr, wie die Ukraine im Schwarzen Meer gerade eindrucksvoll demonstriert.
Sollte die russische Regierung ihre Drohung wahrmachen und zum Beispiel Anti-Schiffs Raketen aus russischer Produktion an die Huthi liefern, dann könnte das für die Amerikaner und Aspides noch sehr ungemütlich werden.
@ Hans-Joachim Zierke
Zitat: Das tut die Ukraine keineswegs. Sie demonstriert nur, daß _russische_ Schiffe dort wenig Überlebenschancen haben. …“
Selbstüberschätzung ist immer gefährlich. Afghanistan, Irak, die Fahrlässigkeit, den Krieg in der Ukraine nicht zu verhindern, und nun diese überschätzte Mission Aspides. Reicht es nicht langsam?
Wie viele Beispiele braucht es noch, bis man begreift, dass High Tech zwar immer die teuerste aber nicht immer die effektivste Lösung ist, wenn man es mit einem smarten Gegner zu tun hat, der seine Karten geschickt ausspielt.
@Alle
Der Picard hat mich überzeugt, die F 126 sind gute Schiffe. Bleibt die Frage nach Ausstattung mit Crew. Entweder die Marine hat das Personal, um im Ernstfall alle verfügbaren Schiffe aus dem Hafen und in den Einsatz zu bringen, oder sie hat sie nicht. Kann sie das nicht, dann könnte man das Geld an anderer Stelle sinnvoller ausgeben.
„Klaus-Peter Kaikowsky (KPK) sagt:
22.06.2024 um 15:29 Uhr
@Felix2
Die Spezialistenfrage betrifft den Panzer als Einzelsysten nur beim Kommandanten, ff die ZgFhr und KpChef.
Die Funktionen innerhalb der Besatzung, der MkF, der RS und LS….“
Ja, und ?
Das ändert doch überhaupt nichts.
Denn,
1.
Reden wir hier über spezialisierte Fachverwendungen der Marine.
Und hier sieht es bereits jetzt schon
sehr (!!) kritisch aus.
2.
Auch der KF, RS und LS sind langdienende SaZ…
Habe ich diese nicht… steht der Panzer.
Konnten diese ihr „Handwerk“ nicht
ausreichend trainieren, haben sie keinen ausreichenden Kampfwert.
3.
Wird sich der Personalmangel erst in den nächsten 5 bis 7 Jahren richtig verschärfen, wenn die angedachten Maßnahmen, z.B. der TF Personal, nicht den erhofften Erfolg haben.
Und niemand (!) weiß ob sie ausreichend Erfolg haben werden.
Wir haben ca. 20.000 vakante Dienstposten.
Wir müssen zusätzlich jährlich ca. 20.000 ausscheidende SaZ ersetzen.
Wir wollen um ca. 22.000 Soldaten zusätzlich bis 2031 auf 203.000 Soldaten aufwachsen.
Bei den Berufssoldaten kommen jetzt erst die Baby-Boomer-Jahre…
Zurruhesetzung erfolgt zw. besAG und allgAG aber immernoch nach dem Freiwilligkeitsprinzip…
Und die Bewerberlage ist kritisch…
egal was z.T. nach Außen behauptet wird.
Auf der anderen Seite nicht nur Austausch von Waffensystemen, wo ich teilweise (!) noch Umschulung lohnt, sondern komplett neue Systeme, für die ich auch komplett neues Personal benötigte!
z.B. Arrow… hochkomplexes neues Flugabwehrsystem. Allein die Ausbildung der Waffensystem-Offz und -Fw dauert Jahre… wenn (!) ich sie denn neu gewinnen kann…
Denn von Patriot abziehen geht nicht.
Aufstellung Arrow aber schon ab 2026.
Oder Aufstellung der neuen PzBrig 45.
Hier werden ja nicht nur Teile aus DE nach LTU verlegt, sondern Teile komplett neu aufgestellt!
Aber die gesamte Brigade soll Ende 2027 kriegs-fähig sein (!).
Also, lassen wir doch dieses permanente Schönreden des Personalproblems.
Ich habe nun schon mehr als ein Dutzend Strukturreformen der Bw
mitgemacht, aber bei noch keiner
war das Personalproblem so gravierend (!!!).
Deshalb bleibt es essentiell,
denn ohne das erforderliche Personal
an langdienenden SaZ (Mann bis Offz) und genügend BS nützen die ganzen neuen Waffensysteme… Nichts !!
Denn Zeit haben wir auch nicht.
Sowohl der VM, als auch der GI haben gerade in Magdeburg das klare Ziel vorgegeben:
Befähigung zur Kriegsführung der gesamten Bw bis 2029 (!).
@IstEgal: Haben Sie eine Information darüber wie schnell die SNMGs unterwegs sind. Die Trägerkampfgruppen sind ja nur eine Referenz. Ich habe den Eindruck, dass auch die benötigten Versirgungseinheiten die 30 Knoten nicht mitfahren können. Ansonsten sollte ja auch der Seegang bei der realen Marschgeschwindigkeit eine Rolle spielen. Da sollte die F126 gut aussehen.
@ Der_Picard
„Die Motoren sind nicht für schnelles Fahren >26Kn geeignet… Ok, Doof.“
Renk hat die Antriebstechnik übrigens zuerst an die Briten verkauft (Type 31), dann an die Polen (Miecznik) und Indonesier (Merah Putih). Die deutschen Fregatten sind die vierte Anwendung, und Renk behauptet sicher zu sein, daß moderne Fregatten künftig im Regelfall so ausgestattet werden (aber Renk ist natürlich keine neutrale Quelle).
Wenn Indonesien stolz verkündet, daß ihre neuen Schiffe zu 100% indonesisch seien, bedeutet dies vermutlich, daß Renk-Getriebe und MTU-Motoren von Indonesiern in die Schiffe eingebaut werden.
Wenn die F126 mindestens 26 kn laufen sollen, schließt dies übrigens keinesfalls aus, daß sie ein bißchen schneller sein könnten. Außerdem sollte es prinzipiell möglich sein (sofern ich die Technik richtig verstehe), die volle Leistung aller 8 Diesel auf die Wellen zu geben, oder fast die volle Leistung, wenn man den elektrischen Verbrauch des Schiffes reduziert oder kurzzeitig aus Pufferspeichern deckt.
@schlammstapfer
„ die Fahrlässigkeit, den Krieg in der Ukraine nicht zu verhindern“. Selbstüberschätzung? Natürlich nicht, dafür um so mehr Unglaube, Realitätsferne, dass ein russischer Aggressor sich einen Teufel um eine europäische Friedensordnung schert und sie mit Füßen in die Tonne tritt, gepaart mit Unentschlossenheit, Zögerlichkeit, Saumseligkeit, teilweise Unwillen, teilweise geistiger Unfähigkeit und Unbeweglichkeit – ideologisch bedingt – dieser Aggression sofort, unmittelbar und massivst entgegenzutreten und entgegenzuwirken.
Das trifft es wohl eher. Das eine Demokratie da im entscheidenden Moment besonders sehr viel schwerfälliger ist als eine Diktatur gehört natürlich auch zur Wahrheit.
Wenn ich den Kern der Debatte hier kurz mit zwei Hauptthesen zusammenfasse, so sind dies:
1) Es besteht die Notwendigkeit, die Kapazitäten der Marine auszubauen. Weitere Fregatten wären deshalb wünschenswert.
2) Die hohen Kosten für weitere Fregatten stellen ein Problem dar.
Dazu einfach mal ein alternativer Ansatz, der hier bisher noch nicht genannt wurde, und der erweiterte maritime Verteidigungskapazitäten mit Kosteneffizienz verbindet:
Einig ist man sich ja, dass die Bundeswehr und damit auch die Marine angesichts der veränderten Bedrohungslage ihren Schwerpunkt wieder auf LV/BV haben muss. Das bedeutet für die Marine insbesondere die Verteidigung der Ost- und Nordsee.
Beides sind relativ „kleine“ Meere, bei denen die Küsten nie besonders weit entfernt sind. Eine Verteidigung kann also nicht nur von der Meerseite und Schiffen aus, sondern durchaus auch effektiv von den Küstenseiten aus erfolgen. Mittels Flugzeugen, aber insbesondere auch mittels mobiler (auf LKW montierter) Seezielflugkörper-Systeme. Die Ukrainer haben mit ihren Neptun gezeigt, wie erfolgreich solch ein Waffensystem eingesetzt werden kann.
Die Harpoon können ebenfalls landgestützt mobil und flexibel auf LKW eingesetzt werden, und haben je nach Version Reichweiten von bis zu 300km. Eine Bedrohung kann also bereits auf große Entfernung bekämpft werden, ohne dass ein Schiff auslaufen müsste. Die Kosten für eine zweistellige Anzahl an Systemen wäre deutlich niedriger als die Kosten für eine F126. Auch die Unterhaltskosten betragen nur einen kleinen Bruchteil.
Denkt man jetzt noch etwas weiter und bezieht die anderen nordeuropäischen NATO-Partner und Ost- sowie Nordseeanrainerstatten mit ein, so könnte man beide Meere mit einen landgestützen „Schutzschirm“ abdecken und schützen: Wenn jeder dieser NATO-Partner einige solcher Systeme betreibt, wäre bereits jeder Punkt auf Ost- und Nordsee abgedeckt und bereits von Landseite aus geschützt. Bei kleinen Staaten wie den baltischen Staaten würden schon 2-3 Systeme pro Küste reichen. Bei den Staaten mit längerer Küstenlinie 6-12 Systeme. Durch die gemeinsame Bestellung ließen sich die Kosten auch nochmals deutlich senken.
Insbesondere, wenn man noch einen Schritt weiter geht, und die NATO-Partner am Mittelmeer und Schwarzen Meer mit einbezieht. Denn auch für diese Staaten wäre eine solche Verbesserung ihrer maritimen Verteidigungsfähigkeit von Vorteil.
Es geht hierbei um eine sinnvolle, kostengünstige Ergänzung der Flotten, natürlich nicht um einen Ersatz. Die Verteidigungsfähigkeit würde deutlich erhöht, zu relativ geringen Kosten.
Ablösung für die Eisenhower Carrier Strike Group im Arabischen Meer.
The USS Theodore Roosevelt (CVN 71) Carrier Strike Group will enter the CENTCOM Area of Responsibility bringing with it capabilities that enhance CENTCOM’s ability to deter aggression, safeguard regional stability, and protect freedom of navigation in the region.
Source: U. S. Central Command.
Nur kurz als technischer Hinweis :
Nur Gasturbinen und Nuklear Antriebe sind in der Lage, dauerhaft Speed >30kn zu fahren, zum Preis von exorbitant hohem Treibstoff Verbrauch bei ersterem.
Im übrigen stimme ich dem Argument mit den dutzend fachen günstigen Küsten Anti Schiff Batterien zu…. Hilft aber nicht gegen UUV und nicht in Nordsee oder Atlantik, wenn es um Konvoi Schutz geht.
Wir brauchen in 5-10 Jahren billige Massen ASW Kapazitäten in Form von „Anti UUV UUV’s.“ . Ich nenne sie mal HKUUV (hunter killer UUV)
@Felix2 „Arrow… hochkomplexes neues Flugabwehrsystem.“ Kampfmannschaft Arrow-3 sollte mittlerweile hier, in Israel, auf den Kampfstationen sein. Theorie und Praxis, in Eilat…
Regards.
@Nachhaltig: Containerstellplätze sind ne ganz tolle Nummer – insbesondere wenn es wie auf F 125 gerade für zwei Kühlcontainer reicht. Außerdem haben die Stellplätze keinen Anschluss ans FüWes und die Stromversorgung reicht auch nicht für Laserwaffen. Alles Dinge die man auch nicht mal kurzfristig nachrüsten kann und selbst mittelfristig nur zu horrenden Kosten. Ob dann überhaupt die E-Versorgung des Schiffes ausreichend ist steht auf einem anderen Blatt.
Und mit billigen Konkurrenzprodukten hat Norwegen schon gute Erfahrungen gemacht – nach einem nach deutschen Bauvorschriften durchaus beherrschbaren Kollision ist die Fregatte eines südeuropäischen Billiganbieters locker auf Tiefe gegangen.
@Der_Picard: Die Lobeshymne auf die F 126 finde ich faszinierend. 2x 21 Zellen RAM – bei 2 RAM pro anfliegendem Ziel reicht das nicht weit – Reserveflugkörper sind nicht an Bord und Nachladung auf See nicht möglich! Das ASW-Sonar welches ohne Werftliegezeit einzurüsten ist muss noch erfunden werden – weil es geht nicht nur um das Aufstellen an Bord (und auch das dauert länger) sondern auch um die Integration ins FüWes. Wenn Drohnen mitkommen bleibt ein Hubschrauber zu Hause, der Raum in den Hangars ist nun mal begrenzt! Das MLG 27 mag eine gute Luftfahrzeugkanone sein – mit der Seediensttauglichkeit ist es aber nicht weit her (sehr wartungsintensiv), und für Nahbereichsabwehr sowohl von Drohnen wie auch Speedbooten brauche ich Zerlegermunition – die ist für diesen Kaliber aber nicht verfügbar (erst ab 35mm). In meiner aktiven Marinezeit habe ich gelernt das direkte ASW mit einem Überwasserschiff nur die allerletzte Möglichkeit ist. Vorrang haben Hydrophonketten, ASW Flugzeuge und ASW Hubschrauber – wobei die F 126 noch nicht einmal Torpedorohre besitzt. Eine Vierfachredundanz – egal bei welchen Systemen – ist mir noch nicht aufgefallen – und beim Radar wenn einer der Aufbauten ausgefallen ist gibt es einen Todbereich von mindestens 100 Grad. Wie schon einmal vorher gesagt, Container sind ein schöner Spielplatz für zukünftige Fähigkeiten – nur sehe ich auf den Entwurfszeichnungen der F 126 keine Containerstellplätze an Oberdeck von den man PAC 3 verschießen könnte, abgesehen davon habe ich Zweifel ob das FüWes überhaupt PAC 3 lenken kann. Ob die Energieversorgung für Laserwaffen ausreichend ist sei dahingestellt aber passende Aufstellorte mit ausreichendem Bestreichungswinkel sind jedenfalls nicht vorhanden.
Den ASW-Containertausch in 4 Tagen hat es außer in Hochglanzprospekten von Herstellern noch nie gegeben.
Bei deinem Wunsch nach zusätzlichen VLS-Zellen hast du sicher recht – nur unter 48 Zellen sollte die Diskussion bei einem Schiff dieser Größe gar nicht erst losgehen.