Fürs Archiv: Rutte formal als neuer NATO-Generalsekretär bestellt
Der bisherige niederländische Ministerpräsident Mark Rutte wird neuer NATO-Generalsekretär. Der Nordatlantikrat, das beschlussfassende Gremium der Mitgliedsländer, stimmte für den Niederländer als Nachfolger von Jens Stoltenberg.
Die Mitteilung der NATO:
On Wednesday (26 June 2024), the North Atlantic Council decided to appoint Dutch Prime Minister Mark Rutte as the next Secretary General of NATO, succeeding Jens Stoltenberg. Mr Rutte will assume his functions as Secretary General from 1 October 2024, when Mr Stoltenberg’s term expires after ten years at the helm of the Alliance.
Der 57-jährige Rutte ist seit rund 14 Jahren Regierungschef der Niederlande. Derzeit führt er die Regierung als geschäftsführender Ministerpräsident bis zur Bildung einer neuen Regierung.
(wird ggf. ergänzt)
(Archivbild Oktober 2022: Rutte, r., mit Bundeskanzler Olaf Scholz bei einer Pressekonferenz im Kanzleramt in Berlin – Janine Schmitz/photothek.de)
DW liefert ein paar Hintergrundinformationen zur Person:
https://www.dw.com/de/rutte-wird-nato-generalsekret%C3%A4r/a-69405749
Ruttes internationale Kontakte dürften ihm und der NATO zum Vorteil gereichen, trotzdem wäre in diesen Zeiten ein osteuropäischer Generalsekretär das stärkere Zeichen gewesen.
Mark Rutte, durchsetzungsstark, bürgerlich-liberal, vor allem ein gestandener Politiker mit Charisma, der auch nicht davor zurückschreckt persönliche Äußerungen diskursfähig gegenüber Mehrheitsmeinungen auszusprechen.
Als NATO-Generalsekretär ist es eine seiner Kernaufgaben, dass getroffene Entscheidungen auch umgesetzt werden. Ich traue ihm eine ähnlich erfolgreiche Wirkung wie de Hoop Scheffer zu.
Das informelle Anforderungsprofil für eine Nominierung für den Top-Job in der NATO: Europäische/r Polit-Vollprofi mit Regierungserfahrung, vorzugsweise aus Skandinavien oder Benelux. Können dort alle sehr gut mit den Amerikanern, genießen hohes Ansehen in Europa, ihre Länder sind imagemässig dem Einsatz von „Hard Power“ unverdächtig. Über 1,90, BMI unter 25 ist wohl auch gern genommen, und bei Herrn Rutte kommt noch hinzu, dass ihm medial ein hohes Ansehen in den Augen von Donald Trump bescheinigt wird, der eindeutig für Ruttes Konzern-Alphatierchen-Vibes empfänglich ist.
Mark Rutte erhält in NLD Presse ostentativ Lob von „Freund und Feind“.
Hervorgehoben werden seine multinationale Erfahrung außenpolitisch und die Flexibilität in Aufbau und Führung anspruchsvoller Koalitionen national über 14 Jahre.
Von ggf bedeutsamem Interesse kann sein, dass ihm nachgesagt wird, er wisse Trump „zu nehmen“.
Mit einem Präsidenten Trump, einer u.U. quasi-Regierungschefin Le Pen sowie Giorgia Meloni wird er keine Scheu im Umgang entwickeln und selbstbewusst, elegant auftreten können.
@muck
„Ruttes internationale Kontakte dürften ihm und der NATO zum Vorteil gereichen, trotzdem wäre in diesen Zeiten ein osteuropäischer Generalsekretär das stärkere Zeichen gewesen.“
Dafür haben wir bereits unsere künftige Hohe Vertreterin der Union für Außen- und Sicherheitspolitik.
@Hans-Joachim Zierke
Die *Hohe Vertreterin der Union für Außen- und Sicherheitspolitik* macht in EU,
Mark Rutte als NATO GS macht in NATO.
Deckungsgleichheit ist nicht gegeben.
@Klaus-Peter Kaikowsky (KPK)
„Deckungsgleichheit ist nicht gegeben.“
Die unter Umständen traurigen/erbosten/vor den Kopf gestoßenen osteuropäischen Verbündeten/EU-Mitglieder sind deckungsgleich.
Und ja, ich bin der Auffassung, daß dies in diversen Hinterzimmern ausbalanciert worden ist.
Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich halte Frau Kallas für eine sehr gute Besetzung. Ich kann mir sogar vorstellen, daß sich Herr Kissinger am Ende ihrer Amtszeit nicht mehr fragen würde, welche Telefonnummer die EU hat.