Neue Lieferungen für die Ukraine: Deutschlands gepanzerte Gefechtsfahrzeuge, Munitionspaket aus den USA
Die Ukraine hat weitere Zusagen für die Unterstützung mit militärischem Gerät erhalten: Deutschland präzisierte die bereits Mitte Mai angekündigten Zusagen vor allem für gepanzerte Gefechtsfahrzeuge. Die USA sagten ein neues Hilfspaket zu, dass vor allem Munition enthält – unter anderem auch für die Leopard 1-Kampfpanzer, die aus Europa zur Verfügung gestellt werden sollen.
Die Bundesregierung aktualisierte am (heutigen) Mittwoch die Liste ihrer militärischen Unterstützungsleistungen. Nachdem vergangene Woche offen geblieben war, wie es mit der zugesagten Lieferung von mehr als 100 gepanzerten Gefechtsfahrzeugen aussieht, ist die neue Liste nun klarer – in dieser Rubrik werden als neue Zusage genannt:
64 Mehrzweckfahrzeuge mit Kette Bandvagn 206 (BV206)
66 Armoured Personnel Carriers (APC)
Diese Zusagen sind auf der Liste nicht als Lieferung aus Industriebeständen gekennzeichnet – das muss eigentlich bedeuten: Sie kommen aus dem Bestand der Streitkräfte. Allerdings erklärte das Verteidigungsministerium am Mittwochabend auf Anfrage von Augen geradeaus!, es handele sich um eine falsche Angabe; diese Fahrzeuge würden nicht von der Bundeswehr, sondern von der Industrie geliefert.
Nachtrag 1. Juni: Die Bundesregierung hat die Liste korrigiert (ohne das kenntlich zu machen). Die BV206 und die APC sind nunmehr als Lieferung aus Industriebeständen gekennzeichnet.
Bereits geliefert, das ist auf der Liste als neu gekennzeichnet, wurde eine nicht genannte Menge Munition im Kaliber 105mm für den Kampfpanzer Leopard 1 – die Panzer selbst sind noch unter den Vorhaben in Vorbereitung/Planung aufgeführt.
In dem Zusammenhang ist dann das neue, ebenfalls am Mittwoch bekannt gegebene neue Unterstützungspaket der USA interessant:
Today, the Department of Defense (DoD) announced additional security assistance to meet Ukraine’s critical security and defense needs. This authorization is the Biden Administration’s thirty-ninth drawdown of equipment from DoD inventories for Ukraine since August 2021. It includes key capabilities to support Ukraine’s air defenders as they bravely protect Ukraine’s soldiers, civilians, and critical infrastructure amid Russia’s continuing air strikes killing civilians across Ukraine. This security assistance package also contains artillery, anti-armor capabilities, and ammunition, including tens of millions of rounds of small arms ammunition, valued at up to $300 million to help Ukraine continue to defend its sovereign territory.
The capabilities in this package include:
• Additional munitions for Patriot air defense systems;
• AIM-7 missiles for air defense;
• Avenger air defense systems;
• Stinger anti-aircraft systems;
• Additional ammunition for High Mobility Artillery Rocket Systems (HIMARS);
• 155mm and 105mm artillery rounds;
• 105mm tank ammunition;
• Precision aerial munitions;
• Zuni aircraft rockets;
• Munitions for Unmanned Aerial Systems;
• AT-4 anti-armor systems;
• Over 30 million rounds of small arms ammunition;
• Mine clearing equipment and systems;
• Demolition munitions for obstacle clearing;
• Night vision devices;
• Spare parts, generators, and other field equipment.
Die genannte Panzermunition im Kaliber 105mm dürfte damit auch für die Leopard1 interessant sein.
(Archivbild 2018: BV206 der Bundeswehr bei der NATO-Übung Trident Juncture in Norwegen)
Es hat zwar gedauert, zu lange meiner Meinung nach, und es zeigt, dass die friedliebende Welt von Putins Attacke am 24.2.22 wirklich überrumpelt wurde – aber jetzt läuft es augenscheinlich mit den Waffenlieferungen….Slava Ukraini!
Interessant, neben High-Tech Systemen umfasst die Hilfe bei Munition jetzt auch Typen wie 105mm Panzermunition, Zuni-Raketen und AIM-7! Wir bewegen uns also militärtechnisch mehr Richtung 70er und 60er Jahre. Es ist normal, dass der Nutzungszeitraum meist mehrere Jahrzehnte umfasst, aber trotzdem. Wahrscheinlich kein Problem, wenn Russland bereits an den 40er Jahren kratzt… Wäre aber trotzdem interessant zu wissen, wie es da mit der Haltbarkeit aussieht. Oder ketzerisch gefragt, wann traut man sich z. B. an die überlagerte Munition für LARS 110mm?
Sind die BV 206 („Überschneefahrzeuge“) schon als Vorbereitung auf Kampfhandlungen im Winter zu sehen? OK, man kann sie natürlich auch im Sommer nutzen.
Soweit ich weiß gibt es den BV 206 in ungepanzerter und gepanzerter Ausführung.
Davon ab: die USA machen sich ja doch nackig, hieß es nicht, daß z.B. von den STINGER und den Raketen für HIMARS keine mehr abgegeben werden sollten da die Nachbeschaffungszeit so lange ist?
Schön, dass es jetzt die Gewissheit mit den AIM/RIM-7 gibt. Günstige Munition vor allem wohl für den Hauptteil der Marschflugkörper und zur Not noch halbwegs vertretbar für die iranischen Drohnen.
Bei der 105mm Panzermunition fragt man sich aber schon, warum die ausgemusterten Stryker MGS nicht mitgeliefert werden, aber ist natürlich gut für die Leo1, die ja wohl doch recht zügig geliefert werden.
Sind diese Lieferungen auf Verschleiß ausgelegt oder sollen sie möglichst lange im Gefecht bestehen können?
Die Bauweise westlichen Kriegsgeräts orientiert sich an einer anderen Philosophie als die ihrer östlichen Gegenparts. Was eine andere Herangehensweise in der Handhabung erforderlich werden lässt.
Existieren außerdem genug Ersatzteile?
Leert man hier nur die Depots oder erfolgen diese Lieferungen einem klaren strategischen Konzept?
Hier läuft ja schließlich kein rundenbasiertes Strategiespiel ab sondern ein dynamischer Prozess, bei dem alles gleichzetig zu passieren scheint. Keiner wartet, bis eine Stinger ihr Ziel findet. Sie kann auch durch Täuschkörper abgelenkt werden…
Der bereits in Diensten der Ukraine stehende M-55S aus Slowenien verwendet auch die 105mm-Munition.
Nur mal so für einen Freund. Wie viel des Ersatzes für das abgegebene Bundeswehrmaterial ist den schon bei der Bundeswehr eingetroffen?
Was könnten die APC aus industriebeständen sein?
Interessant ist, dass die AIM-7 „Sparrow“ wohl in das BUK System integriert wurden. Quelle: Eine Twittermeldung, die ich nicht mehr wiederfinde… Mist.
Die gute alte AIM-7 Sparrow wurde ja schon in den 50ern entwickelt. Ihre Nachteile dürften in der (wahrscheinlichen) Anwendung gegen langsam fliegende Kamikaze-Drohnen vernachlässigbar sein. Die Drohnen verfügen weder über hochwertige ECM-Störmaßnahmen, noch über die Möglichkeit, gegen Bedrohungen aus der Luft zurückzuschießen, sodass die Notwendigkeit, das Ziel dauerhaft mit dem eigenen Bordradar zu beleuchten, keine übermäßige Negativwirkung entfaltet.
Insofern, eine solide Stärkung der ukrainischen Möglichkeiten, den unablässigen russischen Drohnenangriffen auf eigenes Territorium zu begegnen.
@Obibiber: Ohne groß spekulieren zu wollen, scheint es gewisse (Rest-)Bestände an alten M-113 bei der Industrie geben, das wäre wohl am realistischsten
Die AIM/RIM 7 Lieferung ist laut POLITICO für die BUK-Starter der Ukraine, auf die man diese wohl integrieren konnte.
(Gab es die letzten Monate immer wieder mal Gerüchte, die aber ESSM zum Gegenstand hatten)
@Auskunftsdienst
ESSM wäre zusätzlich natürlich noch besser für Kampfjets,,Hubschrauber etc. mit mehr Reichweite.
Für Marschflugkörper und Drohnen reichen die alten in Ausmusterung befindlichen Raketen, da in Masse verfügbar und günstig (bis ansonsten wertlos)
PS: Warum denkt überhaupt niemand darüber nach ESSM auch landgestützt einzusetzen. Von der Leistung wäre, dass doch ein (Iris T) SLX und recht günstig. Und viele Länder waren an der Entwicklung beteiligt.
@Obibiber
Lt. ES&T sollen aus Industriebeständen aufbereitete Transportpanzer (TPz) 1 Fuchs geliefert werden. Später soll eine kampfwertgesteigerte Variante folgen.
Dazu soll ein Joint Venture zwischen Rheinmetall und dem ukrainischen Staatskonzern Ukroboronprom gegründet werden. Selbiges ist ja schon länger geplant.
bzgl der APC schreibt Esut.de dass Fuchs 1 aus Industriebeständen geliefert werden….
weitere sollen später mit 20mm MK Turm des Marders kampfwert gesteigert werden!!!
hört hört!!
Ins Depot gehen, Augen auf machen, tief einatmen und sich fragen, was der Ukraine tatsächlich helfen könnte. Ich glaube da ist in der Politik langsam der Funke ( auch meiner Hoffnung ) übergesprungen, die Maßnahmen vom Gefecht her zu denken.
Weiter so…
saarnebel sagt:
31.05.2023 um 21:34 Uhr
„die friedliebende Welt von Putins Attacke am 24.2.22 wirklich überrumpelt wurde“
Auf welchen Planeten lebst du bitte? Das der Krieg am 24.02.2023 in der Ukraine komplett eskaliert ist, wissen wir alle und ist Fakt, aber dass die Welt ab dem Zeitpunkt nicht friedlich geblieben ist, ist völliger Quatsch. Wir sollten alle bei der Wahrheit bleiben und nicht solchen Murks erzählen.
[Und wir sollten alle bei einem hinnehmbaren Umgangston bleiben und nicht in persönliche Anwürfe verfallen. T.W.]
@ AoR
Man sollte in der Tat tief Luft holen, bevor man in ein Depot geht. Denn die sind, sofern es sie überhaupt noch gibt, leer. Die Zeiten, in denen noch von eingeschweissten G3, Leopard 1 A5 für Ergänzungstruppenteile usw. fantasiert werden konnte, sind lange vorbei. Da war man sehr gründlich.
@alle:
Gibt gerade eine schöne Zusammenstellung, was Russland auf die Ukraine abgeschossen hat und was die Ukrainer abfangen konnten an Raketen etc.
erstmal herzlichen Glückwunsch an die ukrainische Flugabwehr. Ohne diesen Erfolg wären das tausende Tote Zivilisten.
Was aber auffällt, die KH-22 sind alle durchgekommen, 21 Stück. Man erinnere sich an vollkommen zerstörte Kaufhäuser und große Wohnblocks mit jeweils dutzenden Toten, Frauen und Kindern!.
wurde ESSM nicht explizit gegen überschallschnelle Seezielflugkörper wie die KH-22 entwickelt?
Ich finde, die gut 21 Millionen Euro, sollten wir der Ukraine gönnen, um die nächsten 21 KH-22 abfangen zu können. Der Ernstfall-Praxistest ist für uns doch eh eigentlich unbezahlbar.
@Dominik:
Warum mit PATRIOT die Ch-47M2 Кинжал bekämpft werden kann, nicht aber die wesentlich langsamere CH-22, ist mir allerdings ein Rätsel.
Tagesschau.de (https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-268.html) berichtet, dass die BuReg 66 APC als Neufahrzeuge von FFG beschafft, FFG soll auch mit der Lieferung, Instandsetzung und Modernisierung der BvS 206 (64)beauftragt werden.
Das dürfte dann wohl der PMMC G5 sein, der an die Ukraine geht.
@,Metallkopf:
naja die KH-22 wurde bisher ja vor allem auf frontnahe Städte abgeschossen. Also Kramatorsk, Dnipro etc. Da steht leider kein Patriot zur Verfügung.
Warum also den BUK nicht zumindest teilweise diese Fähigkeit für überschallschnelle Marschflugkörper verleihen? Vielleicht nicht direkt an der Front wegen möglichen Verlusten aber so 40-50km dahinter.
Etwas Nachhilfe für Fremdsprachler, Berichterstattung der letzten Woche (in etwa). Prüft man vor neuen Lieferungen eigentlich die Situation oder wird einfach blind gehorcht und die reale Lage weiterhin ausgeblendet?
https://www.wsj.com/articles/36-hours-in-bakhmut-one-units-desperate-battle-to-hold-back-the-russians-72e30f01
https://www.19fortyfive.com/2023/05/sad-reality-the-ukraine-war-is-now-going-russias-way/
https://www.newyorker.com/magazine/2023/05/29/two-weeks-at-the-front-in-ukraine
https://www.businessinsider.com/ukraine-losing-10000-drones-month-russia-electronic-warfare-rusi-report-2023-5
https://www.bloomberg.com/news/articles/2023-05-18/russia-is-adapting-arms-and-tactics-ahead-of-ukraine-offensive
https://www.yahoo.com/entertainment/russias-aging-obsolete-tanks-actually-160800370.html
https://kyivindependent.com/illia-ponomarenko-why-some-ukrainian-soldiers-use-nazi-related-insignia/
@reality check:
„Prüft man vor neuen Lieferungen eigentlich die Situation oder wird einfach blind gehorcht und die reale Lage weiterhin ausgeblendet?“
Natürlich wird die Situation laufend geprüft. Genau deswegen wird ja geliefert!
Schaut man sich den Realitätscheck nüchtern an, ist Russland über diesen Winter und Frühjahr mit ausnahmslos allen (!) seinen strategischen Zielen gescheitert:
1. Sie wollten die Infrastruktur der Ukraine völlig zerbomben, um ziviles und wirtschaftliches Leben zum Stillstand zu bringen.
Gescheitert!
2. Sie wollten mit dem Dauerbombardement den Willen der Ukrainer brechen und eine Flüchtlingswelle gen Westen auslösen. Und damit den Westen destabilisieren.
Gescheitert!
3. Mit Ihrem Energiekrieg und Gaslieferstopp gegen Europa wollten sie die europäische Unterstützung für die Ukraine stoppen und Europa frieren lassen.
Gescheitert! Wir haben mal gerade Anfang Juni, und die Gasspeicher sind in D zu gut 75% gefüllt. Zu Beginn des Sommers (!!).
4. Die Russen haben über den Winter mal gerade Bachmut eingenommen (und es dabei völlig zerstört, diese Trümmerwüste ist jetzt wertlos für sie). Das haben sie aber mit ca. 70.000 (!) getöteten oder verwundeten Soldaten bezahlt! Wieviele solcher „Siege“ können die sich noch leisten?
5. In Vuhledar haben die Russen zwei größere Verbände verloren, ohne vorangekommen zu sein.
6. Russland wollte über den Winter den gesamten Donbass einnehmen.
Gescheitert!
7. Der Dauerstreit auf russischer Seite zwischen den einzelnen Fraktionen (Prigoschin, Schoigu, Kadyrov) schwächt die Russen zusätzlich.
8. Russland ist nicht mal mehr in der Lage, seine eigene Landesgrenze dauerhaft zu sichern.
Nun lassen wir die Ukrainer einfach mal ihre Offensive durchführen. Und dann sehen wir weiter. Über den Winter haben sie der russischen Offensive hervorragend standgehalten. Punkt.
Bisher lag ich hier mit meinen Einschätzungen zum Kriegsverlauf immer richtig. Mein ‚track-record‘ ist hier auf AG ja nachzulesen.
Die Ukraine wird auch diesen Sommer / Herbst wieder für eine positive Überraschung gut sein. Wie auch schon im letzten Jahr.
Guten Abend @FreeEurope ,
Fakt ist aber, dass dieser Krieg immer noch andauert und ausgeweitet worden ist. Der Berichterstattung bezüglich der Situation auf russischer Seite verliert schon deshalb an Glaubwürdigkeit, weil sich wohl kein westlicher Journalist mehr in Russland aufzuhalten scheint.
Gleichzetig benötigt die Ukraine immer neues Material… die Ressorucen auf ukranischer Seite sind limitierter als auf russischer. auch weil sich unsere Arsenale immer weiter leeren und im Endeffekt kommt es nur darauf an wer über die größeren Reserven verfügt und auch bereit ist diese einzusetzen.
Häuserkämpfe sind, um mal diesen Punkt anzuschneiden, mit die brutalste Form des militärischen Handgemenges und das solche Städte nach dem Ende der Kampfhandlungen häufig nur noch einer Trümmerwüste zu gleichen scheinen liegt leider in der Natur der Sache.. siehe Falludscha..ob die Verlustzahlen indes stimmen lässt sich wohl kaum von unabhängiger Seite her nachprüfen.
Es kursierten auch Gerüchte, dass Russland die Munition ausgehen würde.
Die Ukranie wird auf Jahrzehnte hin vom Ausland abhängig sein und sollte sich in den USA bei den Präsidentschaftswahlen ein Lagerwechsel im Weißen Haus ankündigen, dann würde sich bezüglich der Ukraine wohl auch einiges ändern….
Eine positive Überraschung wären Verhandlungen oder erste Gespräche. alles andere ist einfach nur schrecklich…..
[Mal ein freundlich gemeinter Hinweis: Es wird nicht zu jedem Kommentar hier von Ihnen eine ausführliche Replik erwartet. T.W.]
@Wandersmann:
„Der Berichterstattung bezüglich der Situation auf russischer Seite verliert schon deshalb an Glaubwürdigkeit, weil sich wohl kein westlicher Journalist mehr in Russland aufzuhalten scheint. “
????
Wenn Sie nur wollen würden, könnten Sie täglich Berichte ausländischer Journalisten direkt aus Russland anschauen bzw. lesen. Allein auf youtube finden Sie da so viel Material, dass Sie wahrscheinlich gar nicht genug Zeit haben werden, sich das alles anzuschauen (zumindest nicht, wenn Sie berufstätig sind ;-) ).
Ich persönlich habe Kontakte sowohl in die Ukraine, als auch nach Russland. Und kann mir deswegen auch ein Bild ganz unabhängig von journalistischer Berichterstattung machen.
„Gleichzetig benötigt die Ukraine immer neues Material… die Ressorucen auf ukranischer Seite sind limitierter als auf russischer. auch weil sich unsere Arsenale immer weiter leeren und im Endeffekt kommt es nur darauf an wer über die größeren Reserven verfügt und auch bereit ist diese einzusetzen.“
Auch das ist so nicht zutreffend. Und zwar aus folgenden Gründen: 1. Bestehen in den westlichen Unterstützerstaaten nach wie erhebliche Mengen an Material sog. „sowjetischer Bauart“, welches an die Ukraine geliefert werden kann. Z.B. verfügt Polen noch über 140 PT-91 und über 1.000 BMP-1. Die Slowakei über 30 T-72, die sie zur Lieferung in die Ukraine angeboten haben. In Kroatien sind noch gut 80 M-84 verfügbar. Das nur als Beispiele auf die Schnelle.
2. In den westlichen Ukraine Unterstützerstaaten wird aktuell bzw. in naher Zukunft ein nicht unerheblicher Bestand an westlichem Militärgerät aus den 70er, 80er und 90er Jahren ausgephast. Auch das kann (und wird z.T. schon) an die Ukraine geliefert (werden).
3. Kann die Ukraine neu produziertes Material direkt von der westlichen Rüstungsindustrie erhalten. Auch das erfolgt bereits erfolgreich in erheblichem Umfang. Der Großteil der deutschen Lieferungen stammt inzwischen direkt von der Industrie, ähnliches ist zunehmend bei anderen Unterstützerstaaten zu sehen.
4. Baut die Ukraine in Zusammenarbeit mit seinen Unterstützern zusätzliche Rüstungskapazitäten auf, z.T. im eigenen Land, z.T. innerhalb dieser Unterstützerstaaten. In einigen Bereichen läuft diese Produktion bereits.
„Ob die Verlustzahlen indes stimmen lässt sich wohl kaum von unabhängiger Seite her nachprüfen.“
Die von mir genannte Zahl an Getöteten und Verwundeten in Bachmut auf russischer Seite war bereits eine sehr konservative Angabe. Prigoschin selbst hat für seine Wagner-Truppe eine Zahl an Gefallenen von 20.000 (!) genannt. Dann müssen Sie die Verluste der regulären russ. Truppen und der der sog. „Volksrepubliken“ Luhansk und Donetsk hinzuaddieren. Sowie die Zahl der Verwundeten (i.d.R. sind das 3-5x soviel wie die Zahl Gefallener).
Was meinen Sie denn, warum sich Wagner aus Bachmut zurückgezogen hat? Prigoschin hat diesbezüglich nicht um den heißen Brei herumgeredet und es ganz offen gesagt: Die Truppe ist erschöpft und ausgeblutet. Und muss hinter der Front wieder neu aufgebaut werden. Aber ob das angesichts seines Dauerstreits mit dem Verteidigungsministerium wie geplant möglich sein wird, bleibt abzuwarten.
„Es kursierten auch Gerüchte, dass Russland die Munition ausgehen würde.“
Fakt ist, dass die Intensität z.B. der russischen Artillerie in den letzten Monaten zurückgegangen ist. Eben weil die Russen nicht mehr so viel verschießen können. Sie hatten zu Anfang noch auf riesige Altbestände aus Sowjet-Zeiten zurückgreifen können. Aber diese Bestände sind eben auch endlich und gehen inzwischen zur Neige. Und müssen durch Neu-Produktion ausgeglichen werden. Und dass Russland dabei Probleme hat, zeigt die Tatsache, dass sie sich sehr stark um Lieferungen aus dem Ausland wie Nordkorea und Iran bemühen. Die können (oder wollen) allerdings nicht so viel liefern wie Russland benötigt. Zumal Russland wesentlich mehr Munition benötigt als die Ukraine, weil Russland aus verschiedenen Gründen eine geringere Zielgenauigkeit hat als die Ukraine.
„Die Ukranie wird auf Jahrzehnte hin vom Ausland abhängig sein ……“
Nein, wird sie nicht. Schon gar nicht, wenn wir sie jetzt so unterstützen, dass sie ihren Freiheitskampf gewinnt.
Ihre Äußerung zeigt eine Unkenntnis und viele Vorurteile über die Ukraine als Land. Tipp: Fahren Sie einfach mal dorthin, schauen sich die ukrainische Zivilgesellschaft an und sprechen mit den Menschen. Reisen bildet ;-).
„…..und sollte sich in den USA bei den Präsidentschaftswahlen ein Lagerwechsel im Weißen Haus ankündigen, dann würde sich bezüglich der Ukraine wohl auch einiges ändern….“
Auch das ist keinesfalls ausgemacht! Fakt ist, dass die Unterstützung der Ukraine auch bei den Republikanern Mehrheitsposition ist.
„Eine positive Überraschung wären Verhandlungen oder erste Gespräche. alles andere ist einfach nur schrecklich…“
Die Realität ist nun aber leider, dass Russland alle Verhandlungsangebote ablehnt! Punkt. Russland muss zu Verhandlungen gezwungen werden – das ist die bittere Realität.
Und Russland wird erst dann an den Verhandlungstisch kommen, wenn es diesen Krieg verliert. Darum ist die Unterstützung der Ukraine so elementar wichtig, und in unserem ureigensten Sicherheitsinteresse.
@FreeEurope
„Natürlich wird die Situation laufend geprüft. Genau deswegen wird ja geliefert!
Schaut man sich den Realitätscheck nüchtern an, ist Russland über diesen Winter und Frühjahr mit ausnahmslos allen (!) seinen strategischen Zielen gescheitert:“
Gesunder Realismus ist angebracht, und zwar umgehend und in Echtzeit. Da ich mich bemühte ausnahmslos halbwegs aktuelle open source Quellen zur aktuellen Entwicklung anzugeben, dürfte ich um zumindest einige Belege für Ihre Vermutungen bitten? Vor Allem: worauf basieren Ihre Annahmen zu -mutmasslich- strategischen Zielen? Ferner: Wie sollen/können UAF künftig ihren Personalbedarf decken?
Nachtrag: Einschätzung zweier US-Ausbilder vor Ort
https://warontherocks.com/2023/06/what-the-ukrainian-armed-forces-need-to-do-to-win/
Fazit: 8 Jahre Training sind quasi neutralisiert. Wen soll man künftig noch trainieren?
@Reality Check:
„Gesunder Realismus ist angebracht, und zwar umgehend und in Echtzeit. Da ich mich bemühte ausnahmslos halbwegs aktuelle open source Quellen zur aktuellen Entwicklung anzugeben,“
Nope. Sie haben schlicht und ergreifend willkürlich einzelne Quellen rausgesucht, die Ihrem eigenen pro-russischem Narrativ entsprechen. Und die Quellen, die dem widersprechen, haben sie komplett ausgeklammert.
Netter Versuch, aber so naiv sind wir hier nicht!
Und wenn Sie sich mal die Mühe gemacht hätten, die track-records Ihrer Quellen zu ermitteln, hätten Sie festgestellt, dass die in der Vergangenheit sehr oft falsch lagen! Dementsprechend wäre jetzt zumindest eine kritische Distanz zu den aktuellen Meinungsäußerungen dringend geboten.
„Vor Allem: worauf basieren Ihre Annahmen zu -mutmasslich- strategischen Zielen? “
Öffnen Sie doch einfach mal Ihre Augen und Ohren, und lesen offizielle russische Verlautbarungen und hören den Russen zu. Und schauen Sie einfach mal regelmäßig russisches Staatsfernsehen (Simonjan hat erst vorgestern wieder zu Kriegsverbrechen aufgerufen, by the way).
Die Russen haben ihre strategischen Ziele alle ganz klar benannt. Punkt. Und daraus ergibt sich zwangsläufig, wenn man einen echten Realitätscheck macht, dass Russland über diesen Winter / dieses Frühjahr mit allen seinen strategischen Zielen gescheitert ist (siehe oben). Punkt.
„Ferner: Wie sollen/können UAF künftig ihren Personalbedarf decken?“
Die Ukraine hat ihr Mobilisierungspotential noch nicht ausgeschöpft.
BILD hat halt Quellen
Die 66 BATT UMG auf Ford F-550 Basis sind gute Fahrzeuge
und die Ukraine hat diese und weitere geschützte Fahrzeuge auf Ford 550 Plattform
wie Spartan, Kozak, MLS Shield und weitere schon im Einsatz.
Aber das sind infantry mobility vehicle (IMV) mit ca. 10t Gewicht
und keine Armoured Personnel Carriers (APC)
diese mit dem Tpz Fuchs mit ca.20t Gewicht ist wie Walnüsse mit Kokosnüssen zu vergleichen.
Das Argument des BMVg über die Kosten ist mindestens fragwürdig.
Ob diese wirklich schnell in der Ukraine ankommen wenn jetzt erst mit der Produktion begonnen wird?
Das Ganze erinnert mich an die 130 Grenzschutzfahrzeuge die sich als ausgesonderte demilitarisierte Leichte Lkw der Franzosen entpuppt hatten,
noch dazu über Monate verteilt ausgeliefert
@reality check:
Habe ich da nicht gelesen. Da steht allerdings, dass Teile („elements“) der ukrainischen Streitkräfte offenbar dasselbe Problem haben, wie die russische Armee: Fehlende Initiative auf den unteren Befehlsebenen, Fokus auf Befehlstaktik, mangelnde Abstimmung mit Nachbareinheiten und im Gefecht der verbundenen Waffen.
So weit so unangenehm. Es wird jedoch auch deutlich gesagt, dass gerade die jüngeren Offiziere gegenüber alten Kadern sehr viel offener sind, und die neue Doktrin schnell aufnehmen. Das lässt durchaus hoffen.
Ad-hoc-Logistik kann man den Ukrainern kaum vorwerfen, die machen trotzdem noch aus Sch…e Gold, wenn man das bei Licht betrachtet.
@reality check:
„Da ich mich bemühte ausnahmslos halbwegs aktuelle open source Quellen zur aktuellen Entwicklung anzugeben, dürfte ich um zumindest einige Belege für Ihre Vermutungen bitten? “
Sie haben lediglich ein paar Quellen willkürlich zusammengestellt, die Ihrem Narrativ entsprechen, dass es sich nicht lohnen würde und umsonst sei, die Ukraine zu unterstützen. Dazu nur kurz folgendes:
1. Wenn Sie sich einmal die Mühe gemacht hätten, den track-record ihrer Quellen zu überprüfen, hätten Sie festgestellt, dass diese Quellen in der Vergangenheit sehr häufig falsch lagen mit ihren Einschätzungen. Und deswegen ist eine kritische Distanz zu deren aktuellen Einlassungen geboten. Denn sie haben bisher nicht mit durchgehender Kompetenz überzeugen können.
2. Ich habe keine Vermutungen geäußert, sondern die reale aktuelle Lage beschrieben.
3. Wenn man Ihnen folgt und die Unterstützung einstellt, muss man auch ja zu den Konsequenzen dieser Entscheidung sagen: Ein Sieg Russlands und damit ein fortgesetzter Krieg Russlands gegen Europa. Genau dies wird von russischer Seite offiziell und ganz offen proklamiert. Bereits seit längerem. Belarus wurde vom imperialistischen Russland bereits de facto einverleibt. Die Ukraine soll jetzt der „zweite Happen“ werden. Moldau und Georgien sollen folgen. Kasachstan und den baltischen Staaten wurde aus Moskau ebenfalls unverhohlen mit Annektionen gedroht. Russland geht immer so weit, wie man es gehen lässt!! Dieser Realität verweigern sich jedoch hier im Westen sehr viele, die immer noch ein völlig naives, romantisierendes Bild von Russland haben.
Und ein solches Horrorszenario ist nun einmal absolut nicht in unserem ureigensten Sicherheitsinteresse. Punkt.
4. Wenn man kämpft, kann man verlieren. Aber wenn man nicht kämpft, hat man auf jeden Fall schon verloren! Und das wissen die Ukrainer ganz genau.
„Vor Allem: worauf basieren Ihre Annahmen zu -mutmasslich- strategischen Zielen? “
Russland kommuniziert seine strategischen Ziele seit langem sowohl schriftlich als auch mündlich über seine offiziellen Kanäle. Einschließlich seiner Vernichtungsziele für die Ukraine. Es ist also für jeden der Willens ist möglich, sich darüber ein Bild zu machen. Nur wollen das sehr viele einfach nicht, weil die Realität Russlands ihren eigenen ideologischen Weltbildern widerspricht.
Nur noch mal für Sie ein ganz kurze Zusammenfassung dieser offiziellen, schriftlich der Weltöffentlichkeit gegenüber erklärten russischen strategischen Ziele:
1. Wiedererrichtung des russischen Imperiums in den Grenzen von 1890 (also Einverleibung Finnlands, aller baltischen Staaten, Ostpolens, der gesamten Ukraine, Moldau, gesamter Kaukasus aller dortigen Staaten, gesamtes Zentralasien mit allen dortigen Staaten). 2. Zerstörung der EU. 3. Komplette Aufhebung der NATO Osterweiterung. 4. Kompletter Rückzug der USA aus ganz Europa, die europäischen Staaten dürfen keine Allianzen mehr mit den USA haben. 5. Europa wird exklusive Einflusszone Russlands. Also Russland bestimmt auch das Schicksal aller nicht von ihm okkupierten Staaten.
In einem solchen von Russland unterjochten Europa will ich definitiv nicht leben! Und die Ukraine verhindert mit seinem tapferen Kampf, dass Russlands imperiale Ambitionen Wirklichkeit werden. Und damit kämpft die Ukraine auch explizit für unsere Sicherheitsinteressen. Punkt. Und deshalb ist unsere fortgesetzte Unterstützung absolut notwendig.
„Ferner: Wie sollen/können UAF künftig ihren Personalbedarf decken?“
Deren Mobilisierungspotential ist noch nicht vollständig ausgeschöpft.
@Frühaufsteher
„Das Ganze erinnert mich an die 130 Grenzschutzfahrzeuge die sich als ausgesonderte demilitarisierte Leichte Lkw der Franzosen entpuppt hatten,“
Die „Grenzschutzfahrzeuge“ sind aufbereitete NATO-2-Tonner.
So ein NATO-2-Tonner ist entweder ein Unimog 1300L, oder ein Renault TRM2000, oder ein Lancia ACL, der später Fiat und noch später Iveco hieß.
Alle folgen der gleichen Norm, sind watfähig, haben 335/80R20 auf Portalachsen, Sperren, sind sehr wendig und stören sich nicht daran, über ein paar querliegende Bäume drüberhoppeln zu müssen. Heute wird so etwas in der leichten Gewichtsklasse nur noch von Tekne gebaut, da sind dann mehr als 150000 EUR für einen nackten 7,5-Tonner ohne Aufbau zu zahlen. Für Logistik außerhalb der eigentlichen Kampfzone sind die NATO-2-Tonner m.E. immer noch das Beste, was man kriegen kann, sofern die Aufbereitung auch neue Wellendichtringe etc. enthält.
Das Gelächter kommt von Leuten, die eine Renault-Viererclubkabine sehen, vergessen, dem Fahrzeug unter den Rock zu schauen und überhaupt nicht mitkriegen, daß da ein Unimog-ähnliches Chassis druntersteckt.
@Metallkopf
RUSI hat eine neue Analyse bzgl. WE der RUS Taktik und deren Fähigkeiten herausgebracht, allerdings sind Quellen i.d.R die UKR SK:
„Meatgrinder: Russian Tactics in the Second Year of Its Invasion of Ukraine“
https://static.rusi.org/403-SR-Russian-Tactics-web-final.pdf
‚mal sehen wie sich die UKR in den begonnenen (?) Angriffsoperationen schlägt. Ich meine nach wie vor, daß das reine Durchbrechen der RUS VtdgStg schon schwierig genug ist – ob da noch Kr übrig bleiben um einen Erfolg auszunutzen (weiter vorstoßen, Durchbruch erweitern, Kampf durch die Tiefe, Front aufrollen, u.a.).
@Thomas Melber
„Ich meine nach wie vor, daß das reine Durchbrechen der RUS VtdgStg schon schwierig genug ist – ob da noch Kr übrig bleiben um einen Erfolg auszunutzen …“
Die Frage kann gestellt werden, es ist die Frage nach der Reserve.
Allerdings erfordert gerade eben die operative Kunst das Denken der Angriffsplanung MIT Reserven und diese Kräfte dann auch bereit zu halten. Erfolgt dies nicht, liegt ein Führungsfehler vor.
Sind diese Kräfte von vorn herein nicht vorhanden, muss der OpPl dem Rechnung tragen und „Angriff mit kurz gestecktem Ziel“ gewählt werden. Die andere Option ist eine eindeutige Schwerpunktbildung (SP). Der SP wird durch zusätzliche Kräfte, ggf unter Schwächung anderer Abschnitte, und unter Vorrang in der Logistik gebildet.
Die UKR haben das drauf, zweifellos. Sie werden uns positiv überraschen.
Reserven im Angriff sollen diesen nähren, d.h. zum Einsatz gebracht werden, wenn die Lageentwicklung es erfordert: im Schwerpunkt verstärken, wenn der Angriffsschwung erlahmt; fdl Gegenstößen auffangen; Ausnutzen des Angriffserfolges/Stoß in den Rücken; sichern einer Einschließung.
@KPK
Es wird berichtet, daß die UKR an drei Stellen vorgeht – das können auch – je nach Intensität – Scheinangriffe sein, jedenfalls wird die UKR nicht drei Schwerpunkte bilden können. Warum man jetzt wieder in BACHMUT vorgeht erschließt sich mir nicht oder sollen dort RUS Kr gebunden werden? Die UKR hat doch dort recht gute VtdgStg, man nutzt dadurch doch eigene Tr unnötig ab.
Davon ab wird RUS jetzt sicher auch die Bereitstellung UKR Tr aufklären und sich vorbereiten können.
@FreeEurope
Na Sie machen Ihrem Namen ja alle Ehre. Die zitierten Quellen sind ein kleiner beliebiger Querschnitt der internationalen Berichterstattung der letzten Woche (aktuell und international war mein Parameter), und sind fachlich gesehen nicht minder glaubwürdig als New York Times, Guardian oder Der Spiegel. Die Lage auf dem Schlachtfeld ist nunmal nicht so wie Sie darstellen oder es sich wünschen. Kommen Sie schon…Kiew Independent, Bloomberg, Wall Street Journal – alles pro russische Narrative? Ihr Ernst? Würden Sie also bitte statt auszuweichen Ihre Behauptungen, wenn schon nicht belegen so zumindest im Ansatz fundieren? Ansonsten sind es halt lediglich Behauptungen. Die strategischen Ziele Russlands (off topic) sind mMn ganz klar eine Ukraine ausserhalb der Nato und eine Entmilitarisierung im grossen Maßstab, da brauchen Sie gar kein Staatsfernsehen/ -rundfunk für, dazu reicht ein Track Record der Entwicklungen. Auf lange Sicht wird die Ukraine übrigens ihr Mobilisierungspotential erschöpft haben, was dann? Hinweis: sehr warscheinlich wird sie noch mehr Land verlieren und letztendlich noch größere territoriale Zufgeständnisse machen müssen, zusätzlich zum Blutzoll. Stünde also eher nicht besser da als vorher. Das Resultat super kompetenter Beratung und Hilfestellung könnte man denken.
@Metallkopf
Da steht allerdings auch, dass diese jüngeren Offiziere nun größtenteils nicht mehr da sind und eine Ausbildung ca. 10 Jahre dauert. Ähnlich lang wie die Ausbildung zu qualifizierten F16 Technikern, wenn es keine reinen Selbstmordmissionen sein sollen.
@KPK: +1
Zudem ist fraglich, ob bei den russischen Verbänden der Verteidigungswille in gleicher Weise vorhanden ist, wie bei den ukrainischen. Die sind praktisch in einem fremden Land (die hanebüchenen Annektionsclaims der russischen Führung mal beiseite, das interessiert Rekruten aus Jakutien, Burjatien oder sogar Kalmückien eher nicht!) und sie sollen dort im Kampf gegen Leute sterben, deren Kampferfahrung, Ausrüstung und Motivation erheblich höher ist. Ohne Kadyrow-Kommissareinheiten oder Wagner-Söldner iim Rücken, die bei Anzeigen für einen Rückzug mit Erschießung der eigenen Leute drohen, lief ja bisher schon eher wenig.
Die Gefahr für die russischen Befehlshaber ist nach wie vor groß, dass bei entsprechend wirksamen Schwerpunktangriffen der Ukrainer ganze Einheiten spontan das Hasenpanier ergreifen oder sich ergeben und sich das mangels Koordination zwischen Abschnitten dominoartig fortsetzt.
Entscheidend wird sein, ob die Ukraine dann in der Lage ist, derartige Lücken opportunistisch zu nutzen und in die Tiefe des Raumes vorzustoßen, um ggf. feindliche Verbände zu umfassen.
@reality check:
„Na Sie machen Ihrem Namen ja alle Ehre.“
Ja, mein Name ist Programm. Und ich bin aktiv engagiert für ein freies, demokratisches und friedliches Europa. Das Europa, welches Russland erklärtermaßen vernichten will. Deren hybrider Krieg gegen das freie Europa läuft schon seit über einem Jahrzehnt (wovor hier viele völlig die Augen verschlossen hatten und leider immer noch haben).
Und jetzt hat Russland zusätzlich die militärische Gewalt intensiviert.
Durch die Geschichte meiner Familie und meine persönliche Lebensgeschichte ist die Ablehnung jeglicher totalitärer Ideologien und Diktaturen nationalsozialistischer, faschistischer, sozialistischer oder kommunistischer Prägung zentral für mich.
Ihre zahlreichen Nebelkerzen verfangen hier bei einem Fachpublikum nicht. Sie reden um den heißen Brei herum, nämlich um die Konsequenz dessen, was passiert, wenn man Ihrem Rat folgen würde:
Sie sagen, dass es sinnlos sei, die Ukraine zu unterstützen. Und dass man diese Hilfe sofort einstellen soll.
Die Konsequenz wäre, dass das imperialistische, Russkij-Mir faschistische Russland für seinen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg belohnt werden würde. Punkt. Russland wird dieses fatale Signal der Widerstandslosigkeit gegen sein imperiales Streben natürlich als Schwäche der Demokratien und als Einladung für weitere imperiale Eroberungen ansehen. Die nächsten Ziele hat Moskau ja bereits mehrfach benannt: Moldau, Georgien, Nord-Kasachstan, die baltischen Staaten etc.
Der Krieg in Europa würde also nicht beendet, sondern er würde ausgeweitet!!! Das ist die bittere Realität.
Es ist einfach nur grenzenlos naiv zu glauben, man könnte einen dauerhaften Frieden erreichen, wenn man jetzt einen Waffenstillstand vereinbart und sich Russland die derzeit besetzten Gebiete dauerhaft einverleiben lässt. Man hätte aus der Geschichte wieder einmal nichts gelernt und würde den katastrophalen geopolitischen Fehler des Appeasements gegenüber Russlands von 2014 wiederholen.
Russland würde den Waffenstillstand für seine Wiederaufrüstung nutzen und in wenigen Jahren erneut losschlagen, um sich den Rest der Ukraine einzuverleiben. Genau das haben sie ja auch bereits angekündigt.
Also, es mag ja Ihr Wunsch sein dass Russland mit seinem imperialen Machtstreben durchkommt. Die Meinung kann man ja haben. Haben ja viele Anhänger der AfD und der Linkspartei, und anderer nicht-demokratischer Gruppierungen. Aber dann stehen Sie wenigstens dazu, zeigen Rückgrat und verschanzen sich nicht hinter Nebelkerzen. Machen Sie sich ehrlich!
@Thomas Melber
Fraglos werden UKR nur DEN EINEN Schwerpunkt bilden, den Hauptstoß dort führen. Nebenstöße wird es geben, zur Entlastung, oder als Täuschoperation.
Wobei seit heute früh eine „wesentliche Änderung der Lage“ eingetreten ist.
Die Sprengung des Staudamms am Dnepr macht für ca eine Woche die pioniertechnische Flussquerung südlich vom Damm bis Cherson nahezu unmöglich. Die Überschwemmungen am tiefer gelegenen, linken und RUS besetzten Ufer bilden eine Hinderniswirkung in ersten ca 14 Tagen, danach immer noch Hemmniswirkung für ca 4 Wochen bis zur Abtrocknung des Raumes. Am Beispiel der Sprengung im feb45 der Rurtalsperre in der Eifel lassen sich operative Folgen einigermaßen verlässlich herleiten.
Für RUS und UKR ergeben sich operativ neue Beurteilungen der Lage insofern, als dass im Raum der „Südfront“ geplante mechTr zunächst nicht verwendbar sind (UKR) und RUS daher grundsätzlich Tr abziehen und anderer Verwendung (Bachmut) zuführen könnte.
Dies Zeitfenster schließt sich nach ca 4 Wochen.
Warum Bachmut?
PMC Wagner wurde verlegt, RUS haben abgelöst. Dies ist immer ein Moment der Schwäche für den Verteidiger. UKR braucht für möglichen weiteren Stoß Richtung Luhansk/Donezk den Straßen/Eisenbahnknoten.
Oder Täuschoperation.
Was kommt jetzt eigentlich nach der neusten Entwicklung in der UKR?
Russland kennt wirklich keine Grenzen und sprengt sogar Staudämme und vertreibt und tötet damit zehntausende Zivilisten. Verbrannte Erde lässt grüßen.
Nachdem Pistorius in Asien ja sagte man denke nochmal über Kampfflugzeuge nach, kann man das doch jetzt abkürzen! Bitte direkt für TAURUS vorbereiten die alten Eurofighter.
Und es muss eine klare Stellungnahme zum AKW Saporischschja geben, dass dort so ein Terrorakt wie beim Staudamm ein Atombombeneinsatz gewertet wird. Die MilitärLKW die im Generatorraum stehen, die gepanzerten Fahrzeuge die in die Hallen des AKW fahren, die militärischen Klnvois, die unter Leitungsbrücken parken, die (Raketen)Artillerie die aus dem Umfeld und sogar ÜBER das AKW schießt, dass MUSS aufhören auf Druck der internationalen Gemeinschaft!
@reality Check:
„Die strategischen Ziele Russlands (off topic) sind mMn ganz klar eine Ukraine ausserhalb der Nato und eine Entmilitarisierung im grossen Maßstab,“
kurzer Realität Check Ihrer Aussage
1. kein NATO Beitritt. Lag auf dem Tisch hat Putin nicht interessiert.
2. Entmilitarisierung im grossen Maßstab. Also eine wehrlos Ukraine? – Was würde Putin mit einer wehrlosen Ukraine wohl machen? Genau sich einverleiben.
3. Putin hat seine Ziele sowohl seit einiger Zeit niedergeschrieben und wiederholt diese Regelmäßig im russischen Staatsfernsehen. Das Ende der Ukraine als eigenständigen Staat und auch das Ende des ukrainische Volkes, die wieder in ordentliche Russen umgezogen werden müssen (=Genozid mit Ankündigung). Wie auch in seinem Treffen mit seiner obersten Kindesentführerin geäußert.
Also ihre Aussagen bestehen keinen reality check in der echten Welt.
@Dominik:
Völlige Zustimmung!
„kurzer Realität Check Ihrer Aussage
1. kein NATO Beitritt. Lag auf dem Tisch hat Putin nicht interessiert.“
Korrekt. Kurze Ergänzung noch dazu:
1. Ein NATO-Beitritt der Ukraine war seit Russlands völkerrechtswidrigem Angriff auf die Ukraine 2014 und der Besetzung der Krim und des Donbass ja ohnehin faktisch unmöglich aufgrund der NATO-Statuten, dass keine Länder mit territorialen Konflikten aufgenommen werden dürfen. Das war an sich ein großer strategischer Sieg für Putin. Den er aber jetzt durch seinen imperialen Wahn mit der full-scale-invasion und einer möglichen folgenden Niederlage komplett verspielen könnte.
Zeigt aber auch, dass das NATO-Thema für ihn nie wirklich zentral war, sondern etwas ganz anderes:
2. Die Demokratie und der Freiheitswille in der Ukraine. Das war und ist in seinen Augen die wirkliche Bedrohung seiner Macht. Eine demokratisch-freiheitliche Ukraine bildet aus seiner Sicht immer die Gefahr, dass dieses freiheitliche Gedankengut nach Russland rüberschwappen und seine Macht gefährden könnte. Denn die Ukrainer haben mit schöner Regelmäßigkeit ihre Regierungen abgewählt und neue gewählt. Und es nicht zugeslassen, dass sich ein komplett monolithischer Machtblock bildet wie in Russland.
Bei den Wahlen 2004 hatte Putin mittels seiner Geheimdienste und massiver Korruption versucht, dass Wahlergebnis in der Ukraine in seinem Sinne zu beeinflussen. Das flog auf, die ukrainische Bevölkerung wehrte sich, es kam zur „Orangenen Revolution“, das Verfassungsgericht stellte unzulässige externe Wahlbeeinflussung fest und es kam zu Neuwahlen. Bei der Putins Wunschkandidat durchfiel.
Das war ein Schlüsselerlebnis für Putin, und begründete seinen Hass auf die freiheitsliebenden und in seinen Augen widerspenstigen Ukrainer, die nichts mit seiner imperialen „Russkij Mir“ Ideologie zu tun haben wollen.
Die Demokratie in der Ukraine ist Putins größte Angst! Punkt.
@FreeEurope
Ich möchte mich mit Ihnen gar nicht über Ihre Meinung, Weltsicht oder weitere off topic Komplexe asutauschen, („Faschismus=Sozialismus“ etc), ich bat Sie lediglich höflich, Ihre Behauptungen zur Sache zu belegen bzw zumindest zu fundieren oder illustrieren, was Sie nach wie vor vermeiden. Stattdessen spekulieren Sie wirr (mein „Wunsch“? Nebelkerzen?), stellen noch mehr Behauptungen auf und bleiben erneut jeglichen Nachweis (oder zumindest Querverweis auf nachvollziehbare Fakten oder Indizien) schuldig.
@Dominik
Ungern ins off topic abschweifend aber gut, worauf basieren Ihre 3 Punkte und welche Rolle spielen sie bei einer objektiven und sachlichen Analyse der tatsächlichen Gegebenheiten als Vorraussetzung konstruktiver und realitätsbezogener Handlungsoptionen?
Um beim Thema zu bleiben, die Ukraine steht nun nicht wirklich besser da als vorher, der Gedanke drängt sich auf, die Beratung und Hilfestellung wäre zumindest inkompetent. Abgesehen davon, liefern wir auch Lazarettinfrastruktur, -equipment, Medikamente, etc? Eine große Zahl an KIAs ist laut ukrainischen Sanis wohl dem Mangel an solchen geschuldet. Wäre evtl sinnvoller als der Versuch nicht vorhandene Artillerie mit Panzern zu kaschieren.
Tach, ich bin vom Fach, und spreche gerne für mich selbst.
Dummerweise verfangen einige Sachen bei mir dann doch irgendwie. Und ich empfinde es als wohltuend, hin und wieder eine andere Meinung zu lesen.
@reality check: von mir aus gerne ; )
@reality check:
„ich bat Sie lediglich höflich, Ihre Behauptungen zur Sache zu belegen bzw zumindest zu fundieren oder illustrieren, was Sie nach wie vor vermeiden. “
Falsch! Ich habe lediglich auf die Faktenlage verwiesen, dass Russland mit seinen selbst erklärten strategischen Zielen über diesen Winter / Frühjahr gescheitert ist, ausnahmslos. Diese Ziele können Sie in den russischen offiziellen Kanälen nachlesen / anschauen. Wenn Sie dazu nicht Willens sind, ist das Ihr Problem.
Das Scheitern bei diesen Zielen ergibt sich offensichtlich aus dem Vergleich mit den Zielen und der aktuellen Lage.
So z.B. dass Russland entgegen seinem erklärten Ziel eben nicht den gesamten Donbass einnehmen konnte. Sieht sofort jeder, der eine Karte lesen kann.
Oder dass Russland durch seinen Gaslieferstopp uns eben nicht einen Winter des Frierens bescheren und einen Zusammenbruch der Unterstützung für die Ukraine bewirken konnte.
Den Füllstand der deutschen Gasspeicher (aktuell heute gut 76% !!) können Sie online bei der deutschen Netzagentur oder auf online Medien wie der Zeit nachlesen.
Auch ein Zusammenbruch der ukrainischen Moral durch den russischen Raketenterror auf zivile Ziele und eine Massenflucht aus dem Land ist nicht eingetreten.
Und wenn Sie sich einfach mal die Mühe machen würden, auf den Telegram Kanälen der russischen Militärblogger vorbeizuschauen (die nun wirklich unverdächtig sind, pro-ukrainisch zu sein), dann würden sie sehen, dass auch bei denen das offensichtliche Scheitern der russischen strategischen Winter-Ziele und deren Winter-Offensive eingeräumt wird.
„Um beim Thema zu bleiben, die Ukraine steht nun nicht wirklich besser da als vorher.“
Und erneut ignorieren Sie die Faktenlage völlig und verweigern den Blick auf die Realitäten.
Durch die Unterstützung der Unterstützerstaaten der Ukraine Kontaktgruppe war es der Ukraine möglich
– den von Russland geplanten „Enthauptungsschlag“ / Blitzkrieg mit Einnahme Kyivs innerhalb weniger Tage zu verhindern
– mehr als 50% des von Russland zu Beginn der Invasion besetzten Gebietes zurück zu erobern, darunter den nördlichen Großraum Kyiv, die Region Tschernihiv, Region Sumy, Großraum und Oblast Charkiv, Region Cherson westlich des Dnipro
– durch die Lieferung von Luftraumverteidigungssystemen konnten hunderte russische Marschflugkörper, ballistische Raketetn und Kamikaze-Drohnen abgeschossen und so tausende Menschenleben gerettet werden.
Zu behaupten, dass die Ukraine durch diese Lieferung zur Selbstverteidigung nicht besser dastehen würde, ist schon sehr menschenverachtend!
„Abgesehen davon, liefern wir auch Lazarettinfrastruktur, -equipment, Medikamente, etc?“
Mit dieser Äußerung haben Sie sich nun endgültig demaskiert und Ihre völlige Unwissenheit und Ignoranz zu dieser ganzen Kriegs-Thematik offengelegt.
Ja, natürlich liefern wir auch in dem Bereich, und zwar in erheblichen Mengen! Und über verschiedene Kanäle. Übrigens auch alle Länder der Ukraine Kontaktgruppe.
Z.B. auch in der Liste der BuReg zu den dt. Unterstützungsleistungen nachzulesen. Unsere Hilfe geht aber weit darüber hinaus, so sind z.B. allein in D bisher über 750 ukrainische Schwerstverwundete behandelt worden.
zu 1: wollen Sie das jetzt ernsthaft bezweifeln. war doch vor 1 Jahr in allen Medien. Zusätzlich was Freeeurope schrieb. NATO Beitritt auf unbestimmte Zeit verhindert, da besetzte Gebiete.
zu 2: was verstehen Sie unter Entmilitarisierung? ihne nennenswerte Streitkräfte. Was macht Putin mit solchen Ländern? Einmarschieren. gerne mehrfach und dauerhaft. Großes Vorbild UDSSR, Putin fand ja auch dass man 1989 einmarschieren hätte sollen. Haben wir da etwa einen realistischen Disput über die Realität?
zu 3: brauchen Sie ernsthaft Links zu Putins Reden und Veröffentlichungen in denen er der UKR das Existenzrecht anspricht? Gerade von Ihnen hätte ich gedacht, dass Sie Putins Reden uns Schriften kennen.
Und ja Lazarette, medizinische Ausstattung etc wird im großen Maßstab geliefert. Aus diversen Gründen reicht das natürlich auch nie, z.B weil Russland gezielt medizinische Infrastruktur zerstört und generell massenhaft Töten und Verstümmeln will, zb indem mit Streumunition auf einen Vahnjof mit Hunderten Flüchtenden geschossen wird. Das überlastet jedes Gesundheitssystem.
@FreeEurope
Nun mal halblang. Sie fussen Ihre Behauptungen also auf „russischen offiziellen Kanälen“ und „Telegramm Kanälen der russischen Militärblogger“? Wären Sie so freundlich bitte anzugeben was wo von wem gesagt wurde, damit man es einordnen und bewerten kann? Also weiterhin Behauptungen. Ihnen entgeht, dass die Ukraine im gegensatz zum Frühjahr knapp 23% Territorium verloren hat, und vermutlich sind Ihnen auch Zehntausende Tote entgangen, vermutlich nicht aus Menschenverachtung, sondern aus Versehen. Zu minderwertiger medizinischer Versorgung verweise ich auf Einschätzungen von Fachleuten vor Ort:
https://warontherocks.com/2023/06/what-the-ukrainian-armed-forces-need-to-do-to-win/
„This lack of coordinated maintenance and logistics also translates into medical care. Medical evacuation and care are haphazard. Experienced Ukrainian combat medics have repeatedly stated that many of the evacuees would have survived it they had reached definitive care in a timely manner. The Ukrainian Armed Forces can solve this issue with a systematic logistics process.“
@Dominik
1.) Ja bezweifle ich ernsthaft, auf Grundlage umfangreicher Evidenz, sagte ich doch bereits.
2. und 3.) Sie verwechseln offensichtlich etwas. Ich sagte mMn sind Russlands strategische Ziele u.a. Ukraine ausserhalb der NATO und eine grossangelegte Entmilitarisierung. Wie Sie dazu stehen ist für ein realitätsbasiertes objektives Assesment absolut unerheblich, denn Sie sind nicht der russische Generalstab. Was Sie ferner sagen möchten ist mir leider unklar. Zu Lazaretten verweise ich auf obigen Link / Zitat.
Angesichts der Ofperzahlen sollte man insgesamt mehr zur medizinischen Versorgung tun, wenn man schon andere vorschickt.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/sicherheitsgarantien-nato-ukraine-krieg-russland-100.html
bitteschön.
Ich denke Sie leben in Ihrer eigenen Realität, da stören Fakten scheinbar nur.
zu Putins Zielen brauchen Sie auch noch Quellen, so schwer Putins „Mein Kampf“ von 2021 zu finden oder andere offizielle Aussagen von Putin?
Ich probiere erstmal mit Putins „mein Kampf“:
https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://zeitschrift-osteuropa.de/site/assets/files/37313/oe210706.pdf&ved=2ahUKEwjynuuvwq__AhVPNewKHXFFDfwQFnoECBsQAQ&usg=AOvVaw3x04LLSj-AtGl4m0hiwLaV
bitteschön, wie erkennbar leicht mit 3 Stichpunkten über Google findbar, manchmal komme ich mir verarscht vor, wie dumm sich manche stellen können.
Dass man im medizinischen Bereich macht was möglich ist, ist ziemlich klar wenn man sich damit beschäftigt.
Ich bin mit einer Chirurgin befreundet die schon locker 1 dutzend UkrainerInnen operiert hat. Aber schön dass Sie für mehr nedizinische Unterstützung der Ukraine sind. Ich möchte ergänzen, dass man auch viel für das Schutzniveau der ukrainischen Jampfeinheiten machen könnte mit mehr Leo2, nehr Boxern und für die Zivilbevölkerung ein mehr an Luftverteidigung.
[So, ein letztes Mal an alle: Am gepflegten Umgangston können wir noch arbeiten. Und die „Mein Kampf“-Referenzen sind, unabhängig von der Einschätzung, eine Verharmlosung des Originals. Das allerdings werden wir hier nicht ausdiskutieren. T.W.]
@T.W.
Entschuldigung, daran, dass ich Mein Kampf damit verharmlosen würde hatte ich nicht dran gedacht, nix läge mir ferner, aber damit haben Sie natürlich Recht.
Ich werde das in Zukunft „Putins Pamphlet zum geplanten Genozid am ukrainischen Volk“ nennen.
mich regt nur auf wie dreist man „Ja bezweifle ich ernsthaft, auf Grundlage umfangreicher Evidenz…“ gegen solche offiziellen Dokumente von Putin selbst postulieren kann. Vollkommen an der Realität vorbei, wird russische Propaganda repliziert. Warum wohl?
Pech für Putin, er hätte sich vielleicht vorher überlegen sollen, ob er auf der Propagandalinie seiner Regierung bleibt oder seine wahren Beweggründe für sein Handeln offenbart. Er hat sich für zweiteres entschieden, scheinbar ist ihm seine genozidale Ideologie so wichtig, dass er die eigene Propaganda lächerlich macht.
@reality check:
„Nun mal halblang. Sie fussen Ihre Behauptungen also auf „russischen offiziellen Kanälen“ und „Telegramm Kanälen der russischen Militärblogger“?
Bitte unterlassen Sie es meine Erklärungen sinnenstellend aus dem Zusammenhang zu reißen! Ich habe geschrieben, dass man sich über die Kriegsziele der russischen Seite ein Bild machen kann, indem man sich anschaut, was via den offiziellen russischen Kanälen veröffentlicht wird.
Ferner habe ich geschrieben, dass selbst die russischen Militärblogger, die ja den imperialistischen Eroberungs- und Vernichtungskrieg Russlands gegen die Ukraine voll unterstützen, mittlerweile der Auffassung sind, dass Russland mit all seinen strategischen Zielen seiner Winter- und Frühjahrsoffensive gescheitert ist.
Schauen Sie doch einfach mal z.B. bei Prigoschin, Igor Girkin, Greyzone (Wagner nahe) oder Juri Podoljaka nach. Girkin hat ja inzwischen sogar eine solche Angst vor einer Niederlage, die seiner Ansicht nach sogar die Existenz der russischen Föderation gefährdet (!), dass er zusammen mit anderen den „Club der wütenden Patrioten“ gegründet hat (das Video zur Gründung finden Sie auf youtube).
Und nur zu ihrer Info: Girkin war als Offizier des russ. Militärgeheimdienstes einer der Hauptverantwortlichen der russ. Invasion im Donbass 2014. Außerdem ist er als einer der Hauptverantwortlichen des Abschusses der malaysischen Passagiermaschine MH-17 über der Ukraine in den Niederlanden rechtskräftig verurteilt worden. Er ist also nachweislich ein Kriegsverbrecher. Außerdem ist er ein glühender russ. Ultra-Nationalist und Imperialist, und da ist er auch sehr stolz drauf. Dieser Mann ist also ein erklärter Feind einer friedlichen, regelbasierten Friedensordnung in Europa.
Er ist brutal und rücksichtslos, aber kein Vollidiot, der sich von der offiziellen russ. Propaganda etwas vormachen lässt. Und er hat militärischen Sachverstand. Seit Monaten kritisiert er die russ. Militärführung wegen ihrer Inkompetenz, und fürchtet eine Niederlage Russlands.
Wenn Ihnen das zu anstrengend ist, sich mit russ. Originalquellen auseinanderzusetzen, dann schauen Sie einfach bei denen vorbei, die diese übersetzen, wie z.B. wartranslated, dekoder, oder Julia Davis auf twitter.
„Ihnen entgeht, dass die Ukraine im gegensatz zum Frühjahr knapp 23% Territorium verloren hat, “
Nun, das ist mir wahrscheinlich aus dem gleichen Grund entgangen, wie dass die Erde eine Scheibe ist…….;-)).
Ihre Aussage ist schlicht fake-news. Punkt.
In diesem Winter / Frühjahr hat die Ukraine durch die russ. Offensive weniger als 1% an Territorium verloren, und fast täglich gewinnt Sie das jetzt wieder zurück (schauen Sie z.B. auf die Karte von deepstatemap.live).
Und wenn Sie als Basis den Februar 2022 nehmen, hat die Ukraine bis dato ca. 19% ihres Gebietes durch russ. Besetzung verloren. Zwischendurch war es aber schon mal fast das Doppelte. Dank der militärischen Unterstützung – die sie ja der Ukraine verweigern wollen – konnte die Ukraine jedoch große Teile des besetzten Gebietes befreien.
Das ist die Realität.
„und vermutlich sind Ihnen auch Zehntausende Tote entgangen, vermutlich nicht aus Menschenverachtung, sondern aus Versehen. “
Glauben Sie wirklich, dass Sie durch diese billige Polemik glaubwürdiger werden?
Nein, die zehntausenden Toten sind mir nicht entgangen.
Aber wer ist denn dafür verantwortlich? Diese Menschen sind nur aus einem einzigen Grund gestorben: Weil Russland einen völkerrechtswidrigen Angriffs- und Vernichtungskrieg gegen die Ukraine führt. Punkt.
Das ist der einzige Grund.
Wenn Russland seine Invasionstruppen vollständig abzieht, hören die Kriegsverbrechen und hört das Sterben sofort auf.
Das ist die Realität, die Sie nicht wahrhaben wollen!
„Angesichts der Ofperzahlen sollte man insgesamt mehr zur medizinischen Versorgung tun, wenn man schon andere vorschickt.“
Niemand schickt andere vor! Die Ukraine kämpf um ihre Existenz und Freiheit, und bittet uns einfach nur um Hilfe. Wenn Sie einfach mal mit Ukrainern sprechen würden, wüssten Sie das.
Und wenn es Ihnen denn wirklich um ukrainische Opfer gehen würde: Sie können Ihnen direkt helfen, gerade auch im Bereich der medizinischen Versorgung. Es gibt zahlreiche Hilforganisationen, an die man spenden kann, oder bei denen man sich persönlich engagieren kann.
Machen Sie es doch einfach!!
Und ja, ich mache es selbst, regelmäßig.