Fürs Protokoll: General Breuer ist neuer Generalinspekteur

Carsten Breuer ist nun auch formal neuer Generalinspekteur der Bundeswehr. Verteidigungsminister Boris Pistorius übertrug dem neuen obersten Soldaten der Bundeswehr und militärischen Berater der Bundesregierung vor dem Bendlerblock in Berlin die Amtsgeschäfte. Der neue Generalinspekteur, der auf Eberhard Zorn folgt, trat sein Amt am (heutigen) Freitag bereits als Vier-Sterne-General an.

Der 58-jährige Breuer hatte zuvor das Territoriale Führungskommando der Bundeswehr aufgebaut und geleitet und war zugleich so genannter Nationaler Territorialer Befehlshaber, das noch als Generalleutnant. Davor stand er an der Spitze des Kommandos Territoriale Aufgaben. Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde der damalige Generalmajor, als ihn die zu der Zeit bereits nur geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel – in Abstimmung mit dem damaligen Bundesfinanzminister und designierten Kanzler Olaf Scholz – Ende November 2021 zum Leiter des Corona-Krisenstabs im Kanzleramt berief.

Der neue Generalinspekteur hatte in seiner Dienstzeit schon lange immer wieder direkten Kontakt zur Bundespolitik. So war er 2016 federführend beim so genannten Weißbuch zur Sicherheitspolitik und zur Zukunft der Bundeswehr, dem bislang wichtigsten Grundlagendokument der deutschen Sicherheitspolitik (das demnächst durch eine federführend vom Auswärtigen Amt erarbeitete Nationale Sicherheitsstrategie abgelöst werden soll).

Am (gestrigen) Donnerstagabend hatte Pistorius ebenfalls im Bendlerblock den bisherigen Generalinspekteur, der dieses Amt im April 2018 unter der Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen angetreten hatte, verabschiedet und in den vorzeitigen  Ruhestand versetzt. Nach Darstellung des Ministeriums würdigte der Minister dabei die Arbeit Zorns und betonte, der General habe vor allem die so genannte Zeitenwende seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine vor einem Jahr mit vorangebracht.

Zorn selbst, so berichtete das Ministerium, habe angekündigt, in seinem Ruhestand nicht öffentlich in Erscheinung treten zu wollen: Ich gehe weder zur EU noch zur Industrie noch schließe ich einen Beratervertrag ab. Und auch in Talkshows werden Sie mich nicht sehen.

(Foto: Pistorius und Breuer bei der Amtsübergabe – Florian Gärtner/photothek.de)