Bundeswehr-Personalplanung: (noch) mehr Soldaten gesucht?
Die Bundeswehr soll möglicherweise noch stärker wachsen als bislang geplant: Das Verteidigungsministerium untersucht derzeit, ob es weiterhin bei der geplanten Verstärkung auf 203.000 Dienstposten für Soldatinnen und Soldaten (einschließlich Reservistenstellen) bleiben soll. Allerdings hat die Truppe derzeit um die 184.000 aktive Soldatinnen und Soldaten und verzeichnet keinen wirklichen Zuwachs.
In seinem am vergangenen Freitag veröffentlichten Sachstandsbericht zur Bestandsaufnahme der Bundeswehr hatte das Verteidigungsministerium angekündigt, die Zahl der Stellen für Reservedienst Leistende von bislang 4.500 auf 7.500 aufzustocken. Daraus folgt die Frage, was das denn nun für den Gesamtumfang der Bundeswehr bedeutet.
Die im Dezember 2020 beschlossene – und unverändert gültige – mittelfristige Personalplanung der Bundeswehr sieht vor, dass die Truppe bis 2027 dann 203.000 Soldatinnen und Soldaten umfassen soll, davon rund 186.300 Soldat*innen auf Zeit (SaZ) und Berufssoldat*innen, bis zu 12.500 Freiwillig Wehrdienst Leistende und 4.500 Reservistenstellen. Die angekündigte Erhöhung der Reservistenstellen um 3.000 muss damit also entweder zu einer Erhöhung des geplanten Gesamtumfangs führen – oder zu einer Verringerung der geplanten Zahl aktiver Soldatinnen und Soldaten.
Meine entsprechende Frage an das Verteidigungsministerium, was davon denn geplant sei, führte zu einer, nun, etwas kryptischen Antwort:
Im Rahmen der laufenden kritischen Bestandsaufnahme werden gleichwohl ergebnisoffen und planungskategorieübergreifend weitere Untersuchungen zur personellen Obergrenze für militärisches und ziviles Personal geführt. Die Erhöhung des Umfangs von Stellen für die Reserve bis 2027 auf 7.500 Stellen und deren dauerhafte Verstetigung auf diesem Niveau wurde als dringender Handlungsbedarf entschieden.
Das klingt eher danach, dass die 3.000 jetzt vorgesehenen neuen Stellen für Reservedienst Leistende oben drauf kommen – und damit ein Gesamtumfang der Bundeswehr von mehr Soldatinnen und Soldaten als die bislang geplanten 203.000 angestrebt wird.
Damit wird die Frage noch drängender, wie die angestrebte Vergrößerung erreicht werden soll. Nach den jüngsten veröffentlichten Zahlen für den April dieses Jahres – die Zahlen für Mai lagen auch am (heutigen) 12. Juli noch nicht vor – hat die Bundeswehr knapp 183.500 aktive Soldatinnen und Soldaten, davon knapp 174.000 Zeit- und Berufssoldat*innen.
Diese Gesamtzahl ist nicht nur seit einiger Zeit ziemlich unverändert, auch die interne Struktur hat sich verschoben: Die Zahl der Zeitsoldat*innen sank, die Zahl der Berufssoldat*innen stieg. Kein wirklicher Hinweis darauf, dass es der Truppe gelingt, Männer und Frauen neu für den Dienst zu werben.
(Foto: Vorführung eines Roboterhunds beim Stab Test- und Versuchsverband Digitalisierung Landbasierter Operationen in Munster am 11. Juli 2022 – Carl Schulze/Bundeswehr)
Wieder erleben wir ein Zusammenprall von Wunschdenken und Realität. Eine Erhöhung der Reservedienststellen um 3000 Stellen ist angesichts der übereifernden Bürokratie völlig illusorisch. Schon allein ein Blick in den Bericht der Wehrbeauftragten zeigt den groß Frust bei den Reservisten, neben mangelnder Ausstattung ist die Bürokratie ein massives Problem. Viele ausscheidenden aktiven Soldaten
als auch früher Dienenden könnten sich durchaus ein Engagement in der Reserve vorstellen, doch Papierkrieg, Bürokratie und lange Antragsbearbeitung schreckt viele ab. Somit dürfte es schwerfallen die 3000 zusätzlichen Reservistendienststellen zu besetzen.
@TW
„Die angekündigte Erhöhung der Reservistenstellen um 3.000 muss damit also entweder zu einer Erhöhung des geplanten Gesamtumfangs führen – oder zu einer Verringerung der geplanten Zahl aktiver Soldatinnen und Soldaten.“
Der Logik kann ich nicht folgen. Viele Stellen gehen in die Grundbeorderung und in den Heimatschutz. Erstere sind keine zusätzlichen DP (sondern Spiegel DP bzw. mob gestellt), zweitere sind „nicht aktiv“.
Es werden keine aktiven Kameraden verdrängt und DP belegt, höchstens bei Bedarf (Vakanz) zeitlich befristet ersetzt.
@Thomas Salomo
Hinzu kommt für Reservedienstleistende die Einstellungs-SÜ ab Oktober, die „eigentlich“ zu jeder RDL einzuleiten ist. Neben dem erforderlichen zeitlichen Vorlauf und der Arbeitsbelastung der SiBe, des BAMAD und der PersBearb kommt hinzu, daß vielleicht mancher sich der Prozedur nicht unterziehen möchte (einzubeziehende Personen eingeschlossen).
Zwar kann man die SÜ theoretisch online und zu Hause erledigen (ELSE), aber wer möchte sich das schon antun?
Zudem haben mittlerweile doch recht viele Kameraden in der Industrie Verbindungen in SMBS, insbesondere berufsbedingt in die VRC, was z..B. für das BAMAD oftmals ein „no go“ ist.
[Können wir das mit den Abkürzungen, insbesondere wenn sie so richtig sinnlos sind wie „SiBe“, einfach mal ins Deutsche übertragen? Danke. T.W.]
Ein guter Freund von mir hat es sich angetan…. er wollte unbedingt eine Wehrübung machen, es war ihm echt wichtig.
Etwa ein Jahr lang ist er dem Karrierecenter auf den Sack gegangen. Dann gab’s Kontakt zum S1 Bereich an dem Standort wo er gerne geübt hatte. Ganz viel Ratlosigkeit…. Irgendwann hat man ihm dann was angeboten.
Ein riesen Rattenschwanz an Bürokratie… aber er wollte unbedingt.
Da er Bundesbeamter ist… musste er für die Zeit der Wehrübung dann sogar aus seiner Krankenversicherung raus und ne Anwartschaft nehmen (wurde ihm so von Karrierecenter gesagt)…. Er hat dann der Einfachheit halber die Krankenkasse durchgezählt.
Als er endlich seine zwei Wochen machen durfte und in der Einheit aufschlägt…. wusste sein Chef noch nicht Mal das er kommt…..
Aufgaben hatte man keine, war dann aber doch so hilfsbereit ihn auf dem Kurzendienstweg weiterzuvermitteln damit er nicht zwei Wochen auf Stube gammelt.
Fazit… Essen in der OHG war gut. WLAN hat funktioniert. Wiederholungsgefahr… unter 1%.
@TW u.a.
ELSE – elektronische Sicherheitserklärung (so etwas wie ELSTER bei der Steuer)
SiBe – Sicherheitsbeauftragter
SMBS – Staaten mit besonderen Sicherheitsrisiken (s. sog. „Staatenliste“, z.B. UKR)
SÜ – Sicherheitsüberprüfung
Die Ironie an dieser Situation ist, dass eine personelle Aufstockung der Streitkräfte nur mit Putins Hilfe möglich ist. Wenn er wirklich den Gashahn zudreht und damit die deutsche Wirtschaft mutmaßlich in eine Rezession stürzt, steigt auch das Interesse am sicheren olivgrünen Arbeitsplatz (nicht zynisch gemeint, auch wenn es so klingt).
Die einzige Alternative um auf 200.000+ aktive Soldaten zu kommen, wäre eine wie auch immer geartete Dienstpflicht, die politisch unverändert unverkäuflich ist, allem Zeitenwende-Gerede zum Trotz. Mal abgesehen davon, dass dafür ohnehin riesige Räder intern zu drehen wären.
Das ist keine PersonalPLANUNG; sondern PersonalLOTTO.
Alleine die administrativen Hürden sind für einen stärkeren EINSATZ von Reservisten seit Jahren viel zu hoch, die Verfahren zu langwierig.
Dazu kommt, dass schon jetzt zigtausende Dienstposten nicht oder nur mit eingeschränkt EINSATZBEREITEN Personal besetzt sind (genaue Zahl wäre mal eine Frage von Journalisten ans BMVg).
Und schließlich ist auch der Aufwuchs bei den aktiven Soldaten bis 2027 illusorisch angesichts der demografischen Entwicklung und dem Arbeitskräftemangel im zivilen Bereich.
Statt realistischer PLANUNG werden weiter LUFTSCHLÖSSER aufgeblasen.
Eigentlich hätte ich jetzt mal wieder Zeit und auch Lust. Und ich denke, dass im Sommer, wenn es bei mir lau ist, auch gern jemand eine Urlaubsvertretung brauchen kann. Ob jetzt das Land oder der Bund meine Bezüge bezahlen… ich würde in der Zeit sogar arbeiten. 🤣
Aber der Aufwand an Bürokratie und für die Sicherheitsüberprüfung… Ohne die kann ich in meinem ursprünglichen Bereich nicht wirklich sinnvoll wirken. Leute, könnt ihr den Status der Sicherheitsüberprüfung nicht einfach mitlaufen lassen? Also ein Monitoring auf Extremismus oder so? Und wenn nix aufkommt, dann ist erstmal gut? Ich unterschreibe auch dafür… Also lasse ich es lieber sein. Schade eigentlich.
Erläuterung zu Abkürzungen aus dem Text Thomas Melber
12.07.2022 um 10:41 Uhr oben:
SÜ = Sicherheitsüberprüfung
Quelle: wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Sicherheits%C3%BCberpr%C3%BCfung
Gesetzliche Grundlage: Gesetz über die Voraussetzungen und das Verfahren von Sicherheitsüberprüfungen des Bundes und den Schutz von Verschlusssachen (Sicherheitsüberprüfungsgesetz – SÜG))
Quelle: https://www.gesetze-im-internet.de/s_g/
Einstellungs-SÜ = Einstellungs-Sicherheitsüberprüfung
RDL = Reservedienstleitung eines Reservisten
SiBe = Sicherheitsberater ist Ihre Anlaufstelle für Fragen des Geheimschutzes, auch z.B. IT-Sicherheitsberater
PS: Den SiBe gibts auch für Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes Ihres Betriebes/Dienststelle
PersBearb = Personalbearbeiter
SÜ = Sicherheitsüberprüfung
SÜ online und zu Hause erledigen (ELSE) = ELSE Elektronische Sicherheitserklärung als Erfassungstool
Quelle:
https://www.bundeswehr.de/de/organisation/weitere-bmvg-dienststellen/mad-bundesamt-fuer-den-militaerischen-abschirmdienst/sicherheitsueberpruefung-bundeswehr-mad
BAMAD = Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst
https://www.bundeswehr.de/de/organisation/weitere-bmvg-dienststellen/mad-bundesamt-fuer-den-militaerischen-abschirmdienst/anleitung-else-installation-und-erste-schritte-251480
SMBS = Staaten mit besonderen Sicherheitsrisiken (SmbS)
-> siehe Länder aus der ‚Staatenliste
Quelle:
Staatenliste im Sinne von § 13 Abs. 1 Nr. 17 SÜG
Stand 20.06.2022
https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/veroeffentlichungen/themen/sicherheit/staatenliste-para-13-anleitung-sicherheitserklaerung.html
Berufliche Verbindungen in SMBS haben = Hat Verbindungen zu SmbS = Hat Verbindungen zu Ländern aus der Staatenliste
Z.B. berufliche Verbindungen auch in Firmen und Forschungseinrichtungen etc.; aber BAMAD und der SiBe wird nervös wegen Kontrollverlust, fehlende Sprachkenntnisse und Analysefähigkeit etc.; klar das ist auch nicht deren Job, wie sollen die auch.
BAMAD lehnt eventuell dann Reservisten ab (muss aber nicht so laufen) und beendet Reservedienst, obwohl genau diese Reservisten im Job mit in der Forschung, Entwicklung und Vertrieb sicherheitsrelevanter Produkte angefangen von Quantencomputer bis DualUse tätig sind, die, wenn in Bundeswehr eingesetzt, als ‚geheim‘ einstuft werden, was ja wiederrum auch richtig ist. Aber so geht´s halt.
VRC = VR Chin, Volksrepublik China
Ich weiß auch nicht. Solange die Bundeswehr es nicht schafft längerfristig gut ausgebildetes Personal zu binden, wird es immer Probleme mit Vakanzen geben. Ich bin erst jetzt gerade ausgeschieden, auch weil ich in dieser Armee kein BS machen wollte und habe zwei MangelATN gleich mitgenommen. In der Wirtschaft versucht man händeringend Personal zu binden und beim Bund lässt man die Leute einfach ziehen. Die Lücken die so entstehen können doch nicht nur durch RDL geschlossen werden. Die bürokratischen Hürden dazu , wurden ja schon angesprochen. Zu Mal es mit dem Nachwuchs nicht besser wird. Ich habe jetzt noch erlebt , wie sich eine ganze Kompanie aufgelöst hat, weil das Personal ausgeschieden ist. Das Polster von 2011 ist langsam aufgebraucht.
@T.W.
Zitat:“Die angekündigte Erhöhung der Reservistenstellen um 3.000 muss damit also entweder zu einer Erhöhung des geplanten Gesamtumfangs führen – oder zu einer Verringerung der geplanten Zahl aktiver Soldatinnen und Soldaten.“
Ich sehe da weder das eine noch das andere. Selbst wenn die 3000 Resis von den angestrebten 203000 abgezogen werden bleibt eine Deckungslücke von 16500 und die wachsen auch nicht an Bäumen. Andererseits lohnt es sich bei dieser Deckungslücke auch nicht, über die Wiedereinführung der Wehrpflicht zu diskutieren.
Natürlich könnte man diese Bemühungen auch wieder unter „Wolkenschieberei“ ablegen.
Man könnte natürlich auch mal über eine Wiedereinführung der Wehrpflicht gekoppelt an eine Lotterie nachdenken. Dann werden erst mal alle gemustert und die brauchbaren kommen in den Los-Topf. Dann zieht man 30000 (von denen sich dann ein Drittel rausklagt) und schon sind die Löcher gestopft.
@Herr Wiegold:
ist das Bild zum Artikel ein Wink mit dem Zaunpfahl wie das Ganze bzgl Aufwuchs letztendlich erreicht werden soll? Also auf 4 menschliche Soldaten kommt ein Robo-Hund/Soldat/UGV :-P
aktuell halte ich es für einen Erfolg wenn man die aktuelle Mannstärke beibehalten kann… wenn es dann noch gelingen sollte mehr „Boots on the Ground“ bei einem „schlankeren Wasserkopf“ (immer die gleichen Phrasen) zu bekommen… wäre das schon das höchste der Gefühle…
mehr Reserve ist natürlich auch wichtig… hier muss man die Attraktivität bei ehemaligen/ausscheidenden Soldaten einfach noch mehr steigern….
Ein weiterer Faktor könnte das Thema gesteuerte/gezielte Zuwanderung sein…
Innerhalb Deutschlands gibt es ansonsten immer weniger Menschen die sich dem Soldatenberuf verschreiben wollen… der Fachkräftemangel und Wettbewerb mit anderen Branchen schlägt hier auch voll zu…
ein gut-bezahlter, planbarer, risikoarmer Bürojob gefällt den meisten Menschen einfach besser…
gerade bei den einfachen Soldaten wird es immer schwerer werden…
Ich persönlich glaube nicht an diesen Personalaufwuchs der Bundeswehr.
Die Gründe dafür beginnen bereits in der Personalgewinnung und betreffen meiner Meinung nach alle Ebenen.
Die Strukturen der Bundeswehr sind einfach lahmarschig und man muss schon sehr genau wissen wie die Bundeswehr tickt, dass man da nicht bereits hier frustriert aussteigt. Dazu kommt, dass verschiedene Akteure völlig unterschiedliche Botschaften senden.
Was nutzt mir ein tolles Vorstellungsgespräch, bei dem man eigentlich schon zu einer Übereinkunft gekommen ist, wenn anschließend Funkstille herrscht und niemand erreichbar ist, obwohl es angeblich bei genau dieser Stelle brennt. Es ist auch grob unhöflich wenn man telefonisch nicht erreichbar ist und auf Mails nicht mal eine Eingangsbestätigung, geschweige denn eine Antwort kriegt. Das man sich in einem Konkurrenzkampf um knappe personelle Ressourcen befindet sollte sich auch schon bei der Bundeswehr herumgesprochen haben.
Wie bei vielen anderen Dingen bin ich nach Jahrzehnten solcher Erfahrungen eigentlich nicht mehr an den Begründungen dafür interessiert, sondern ich frage mich, wann sich endlich mal was ändert.
@Thomas Melber
Ich glaube Sie vermischen Dienstposten mir Reservistenstellen. Es gibt um die 60.000 DP für Reservisten in der Bw ( Die Zahl ist schon älter, könnte sich geändert haben). Der DP ist quasi die militärische Heimat btw. Verwendung im Kriegsfall. Um aber auf einem DP tatsächlich üben zu können, benötige ich entsprechend RD-Tage. Die insgesamt verfügbaren RD-Tage hängen wiederum an der Anzahle der Reservistenstellen, 1 Stelle = 365 RD-Tage. Konkret also eine Steigerung von insgesamt 1.642.500 auf 2.637.500 RD-Tagen.
Außerdem zählen, und das meinte TW, die Reservistenstellen – nicht die DP! – auf die Gesamtstärke der Bw. Bei einer Steigerung um 3000 Stellen muss als die Gesamtstärke auf 206.000 wachsen oder die Zahl der SaZ/BS bzw. FWDL um 3000 sinken.
Solange es so eine komplizierte Personalpolitik bzw. Personalamt gibt wird das auch nichts.
Ich wollte damals mit 30 Jahren wieder zur bw aber meine Dienstzeit von 4 Jahren war denen egal ich hätte mit niedrigeren Dienstgrad anfangen können obwohl auch stellen frei waren mit höheren Verwendung. Welche voraussetzung ich auch hatte. Nein so kann man kein Personal finden.
@Schlammstapfer:
Ob das mit dem Grundgesetz vereinbar ist, die Personalgewinnungsprobleme der BW mit einer Dienstpflicht zu kaschieren? na ich weiß ja nicht….
sorry aber das kann ich nicht ganz nach voll ziehen habe einen sohn der bei der Bundeswehr ist und auch im Ausland war aber ein neuer Vorgesetzter will sich anscheinend profilieren und schmeißt mehre soltaten aus der truppe unter Vorwürfe die nicht zu treffen an meinem sohn ist er jetzt dran
es gibt überall schwarzescharfe
es gibt aber auch gute leute die sollte man nicht vor den kopf stoßen
Wenn es so ist,daß es immer weniger Menschen bereit sind,in die Armee einzutreten und Dienst zu leisten, dann muss man einfach auch die Zugangsvoraussetzungen lockerer machen oder ändern.
Ich zum Beispiel bin 47 Jahre alt und würde gerne als Reservist was machen, bin aber leider als nicht Dienstfähig eingestuft worden aufgrund eines epileptischen anfalls vor knapp 28 Jahren.Ich bin anfallsfrei mit Medikamenten und kann alles machen, Auto fahren, arbeiten und Nachtschicht machen.Aber laut Karrierecenter Düsseldorf muss man fünf Jahre anfallsfrei sein ohne Medikamente.Das kann man ja bestimmt auch ändern,weil es gibt bestimmt genug Bereiche wo ich Dienst leisten kann als ehemaliger Nachschubsodat.
@silvretta:
interessant, scheinbar kennt Herr Melber seine eigenen Abkürzungen nicht, wenn er den Sicherheitsbeauftragten aus der Arbeitssicherheit benennt, aber den Sicherheitsberater meint. ;)
vielen Dank dafür
Wie beim Material geht es ja auch beim Personal um die Verfügbarkeit.
Ich bin kurz nach der Einführung der neuen EU Arbeitszeit Richtlinie aus der Truppe.
Ohh war das ne interessante Zeit, mit G36 am Mann in Bonnland in den Dienstschluss.
Ein Soldat vor EUAZR ist nicht gleich danach.
Die Ausbildungszeiträume müssen sich doch verdoppelt haben oder die Inhalte halbiert?
Und wenn „klar zum Gefecht“ steht uns ein Soldat in deutlich geringeren Umfang zur Verfügung.
Wie ist dazu der Buschfunk aus der Truppe? Wie sind da die Stimmen aus dem Ministerium?
MkG
Lt Lustig
Auch hier…hausgemachtes Problem! Leute die etliche ATNs und wirklich Bock haben, werden nicht verlängert…im Gegenteil. Die Wirtschaft reibt sich die Hände und nimmt die Leute mit kusshand. Bedarf hin oder her…solche Leute muss man halten, andernfalls lässt man know how ziehen, was nicht mehr ersetzbar ist.
Ich persönlich war letztendlich froh, den Dienst nach 13 Jahren beendet zu haben.
Die Verstärkung der Reserve ist bei den aktuellen Rahmenbedingungen reine Phantasie. Außer „Dauerwehrübenden ohne Zivilberuf“ klappt da fast nichts ohne extreme Leidensfähigkeit der Reservisten. Leider bleiben daher oft nicht die besten übrig, sondern jene mit sehr viel Zeit… Neulich wieder erlebt: anstelle zweier sehr leistungsorientierter und sehr gut beurteilter Reserveoffiziere, wurde ein deutlich schlechterer Kamerad für ein Projekt aktiviert, weil er länger am Stück Wehrdienst leisten kann, zivil keine feste Beschäftigung hat´und dem S1 und der Bundeswehr damit weniger Arbeit macht. Zum x-ten Male schreibe ich hier also: ohne ein modernes, digitales und flexibles Personalsystem, das immer vom Auftrag her gedacht wird, wird das alles nichts…
Wenn Reservisten wirklich gebraucht werden, sollte das Prozedere mit dem Einverständnis ( zur RDL) des Arbeitgebers endlich abgeschafft werden
Da mauern viele Arbeitgeber,sogar der öffentliche Dienst.
Zieht die Reservisten je nach Bedarf im Jahr jeweils für 2-3 Wochen in reine Reservisteneinheiten ,so wie es “ früher Mal war“. Und schon läuft die Sache rund.
@Windlicht
Vier Jahre um einen Kameraden im KVK einplanen zu lassen – damit er nun endlich mit der Ausbildung für den Dienstposten beginnen kann. Da ist extreme Leidensfähigkeit Grundvoraussetzung. Bei relativ überschaubarer Ausbildungsdauer.
Arbeitgeber ist übrigens das BAAIN, hier waren die oberen Entscheidungsträger Teil des Problems. Personalaufwuchs bei der Bundeswehr – aus meiner Sicht pures Wunschdenken.
@PzH2000
„Ich glaube Sie vermischen Dienstposten mir Reservistenstellen.“
Das ist gut möglich. Immerhin gibt es:
– reine Reservisten DP – V STAN
– die territoriale Reserve – ebenfalls nur durch Res zu besetzen
– Ergänzungstruppenteile – dto. außer einer kleinen Zahl an Kaderpersonal
– Spiegel DP – gespiegelt zu aktiven DP (i.d.R. auch mehrfach „spiegelbar“)
Fernab von der RDL Debatte möchte ich mal für den aktiven Teil einige Gedankengänge zum „Delta“ einbringen.
Zuerst muss man sich fragen: Wer fehlt eigentlich wo?
Die Antwort ist häufig: Mannschaften und Spezialisten. Quasi beide Randphänomene.
Einerseits ein eher einfach zu rekrutierender und auszubildender Personalpool und andererseits ein ausbildungs- und auswahlintensiver Personalpool. Beide funktionieren nach eigenen Gesetzen und da tut man sich schwer.
Mannschaften:
Die Mannschaften (und in Teilen auch Unteroffiziere) können sich klassisch dem größten Personalpool der Republik bedienen, bieten aber auch eine niedrigere Entlohnung, härtere Belastungen und den deskriptiven „niedrigen Status“.
So etwas wirbt man vorallem nur mit extrem niedrigschwelligen Angeboten. Es muss quasi auf dem Silbertablett angereicht werden, damit der Organisationsaufwand des Bewerbers dessen Bereitschaft zum Dienst nicht direkt kassiert. Das können wir nicht. Eine Bewerbung bei der Bundeswehr ist mit das aufwendigste was man machen kann. Schon die Bewerbung findet NICHT im Betrieb sondern outgesourct statt und ist meist mit einer langen Anfahrt verbunden. Auch wenn die Qualität der Karriereberater in den letzten Jahren einen Quantensprung gemacht hat ist sie wohl immer noch eine der Vehikel mit großen Verbesserungspotential, insbesondere als karriereförderliche Verwendung jüngerer Soldaten und Offiziere unter 35. Danach kommt aber trotzdem das kranke Formularwirrwarr der Bw und endet mit der SÜ die jedem Zivilisten Schweissperlen auf die Stirn treibt usw.
Zusätzlich sind solche Angebote oftmals nur ohne räumliche Veränderung attraktiv. Und hier rächt sich die „Bundeswehr in der Fläche ohne Wehrpflicht“ einfach riesig. Nicht, dass die Fläche so schlecht wäre, aber zu Hauf sind Liegenschaften nicht „ländlich“ sondern JWD. Bei der Wichtigkeit der Freizeit für heutige Berufstätige ist alleine schon der Gedanke bei der Bw auch die „freien“ Abende Mo-Do NICHT im eigenen sozialen Umfeld verbringen zu können ein Motivationskiller. Dann doch lieber ins örtliche Unternehmen oder vielleicht in die nächste Stadt die 20 Minuten weg ist. Es gibt Standorte in der Bundeswehr die rein statistisch ihren Bedarf in einem 50km Umkreis nicht decken könnten. Das wird immer problematisch bleiben. Jeder der im Garnisionsort wohnt und NICHT bei der Bw arbeitet obwohl er es könnte und es sich auch prinzipiell vorstellen könnte tut wahnsinnig weh.
Spezialisten:
Hier rächt sich oftmals unser aktives Personalwesen, unsere Karrieremodelle und unser immer noch sehr starres Besoldungswesen.
Piloten:
Naja wenn man überall liest, dass man eben nicht bis 41-48 im Cockpit sitzt und DANN was anderes machen KÖNNTE ist es schnell hin mit der Traumkarriere. Wenn man heute ehrlich erzählt, dass sie erst studieren, dann in Ausbildung und Dienst so 8 Jahre fliegen und dann aber andere „Führungsaufgaben“ (da kann der Bewerber nix mit anfangen) wahrnehmen – ist der Bewerber maximal demotiviert.
Will ich solche Leute muss ich auch nach deren Regeln spielen. Es ist ein Arbeitnehmermarkt. Heißt – die Leute kommen als Piloten und werden so maximal lange verwendet. Die notwendigen Führungsaufgaben müssen länger besetzt (weniger Durchlauf) und mit konkreten Karrieplanungen geworben werden. Auch muss strenger nachgesehen werden, wer einen Pilotenschein braucht – und wer nicht.
IT – Spezialisten:
Hier muss man sich eingestehen, dass man auf dem offenen Markt wohl nicht gewinnen wird. Hier muss man im Binnenmarkt gezielt selbst ausbilden, studieren und rekrutieren. Die besonderen Vergütungsangebote sind ein guter Schritt um sich etwas weniger schlecht zu positionieren aber das wird wohl langfristig nicht reichen. Aber wenn es analog zur Sanitätsausbildung in den 80ern/90ern hier die Möglichkeit zur Ausbildung und Qualifikation gäbe, die man draußen nicht bekäme, dann wäre eine Chance da. Aber wo ist die „Cyber Akademie des Bundes“? Nicht nur ein Bw Problem….
Spezialkräfte
Viele behaupten ja, da „müsse“ es immer wenige geben. Eine der „SOF Truths“ ist ja „cannot be mass produced“. Die Warheit ist aber eher, dass es darauf ankommt, wie man „mass“ definiert. In den USA ist die „not mass“ so 50.000, in DEU wohl weit unter 1000. Selbst im Bevölkerungsproporz läuft da was nicht richtig. Ein Blick nach Skandinavien, Italien oder Frankreich macht es nicht besser.
Ein Problem ist durchaus die Scheu den Weg zu den schwierigsten Verwendungen als Training zu gestalten und nicht als Testung. Das einzige(!) Interesse des Dienstherren sind ausreichend einsatzbereite Kräfte – die Truppe hätte gerne den ganzen Zirkus darum. Ein 11 Wochenprogramm ist nett – aber reicht offenkundig nicht. Wenn freimütig erzählt wird „Wir suchen den Spitzensportler in Uniform“ dann muss man bei Mangel den eben selber produzieren. Und wenn man eines durch reines Training produzieren kann ist es der Leistungssportler. Bei den Vorfällen im Bereich der Spezialkräfte der letzten Jahre sollte man sich ernsthaft überlegen, eher eine intellektuell-kognitive Auswahl (siehe Piloten) zu treffen und den Rest zu trainieren – als zu hoffen, dass die Bewerber am Ende auch noch was auf der geistigen Naht haben (was einige ja tun).
Spezielles Personal muss halt speziell ausgebildet und irgendwann auch ausgewählt werden – aber es gibt nichts anachronistischeres als Teile dieser Personalgewinnung und -auswahl.
sonstige Spezialisten:
Klar nicht jeder kann BS werden – schon aus Strukturgründen. Aber man muss sich ernsthaft fragen, warum junge Menschen sich in schwierige und teils körperlich abnutzende Verwendungen begeben sollten, wenn sie langfristig nichts positives (aus ihrer Sicht) davontragen. Wenn man jungen Menschen sagen würde „Hey probier dich hier aus – wenn es klappt hast du nen tollen Dienst und kannst Berufssoldat werden – wenn letzteres nicht klappt oder nicht gewollt ist garantieren wir dir einen Job hier, hier oder hier.“ Also quasi der E-Schein als Gegenleistung für langjährigen Dienst in speziellen Verwendungen. Das ist der versorgungstechnisch der BS in anderer Form. Theoretisch geht das heute auch schon in Teilen – aber wird es gemacht? Wissen das die jungen Bewerber? Meine Erfahrung bei beidem: Nein überhaupt nicht. Und das wissen brauchen die VOR der Bewerbung – nicht im 9 Dienstjahr beim BFD Gespräch.
querschnittlich:
Die Bundeswehr hat zu viele Fragezeichen und Blackboxes. Zivil ist es meistens:
„Hier bewerben, arbeiten und nach x Jahren unbefristet und du hast es in der Hand was anderes zu machen“
Die Bw ist immernoch
„Hier bewerben, dort oder dort arbeiten (das erzählen wir dir irgendwann), erstmal für eine Zeit die wir dir auch noch irgendwann mitteilen, dann vielleicht nach XY um dort zu dienen, unbefristet schauen wir mal, rechne aber mal lieber nicht damit und wenn du etwas anderes machen möchtest können wir zwar drüber reden aber naja Vertrach is Vertrach!“
Das ist die querschnittliche Wahrnehmung – immernoch aus allen social media Gruppen, Foren und subreddits herauszulesen. Das ist einfach aus der Zeit gefallen. Da hilft auch nicht der 400. Powerpointvortrag, warum die aktive Personalführung aber so unglaublich gut für den Dienstherr ist, wenn sie am Ende auch ein massiver Abschreckungsfaktor ist. Der größte Werbefaktor ist immer noch das aktive und ehemalige Personal – fast alle finden das System doof. Da wirds schwierig.
Aber den Mut zu haben dieses eingeschliffene aber eben auch zielverfehlende System zu ändern ist nicht einfach. Und den Mut hat keiner – weil es kurzfristig zu noch mehr Personalmängel an einigen Stellen führen könnte. Aber langfristig haben sich sowohl zivile Unternehmen als auch Behörden auf das passive Personalwesen mit Ausschreibung und Bewerbung umgestellt – und alle bedienen sich seit 2011 aus dem gleichen Personalmarkt. Der Sonderweg der Bundeswehr ist sein größter Klotz.
Ich freue mich auf die Anmerkungen, Retouren und Richtigstellungen von @Koffer
Ich hätte da mal eine Frage:
Wie viele Verbände und Einheiten der Bundeswehr verfügen eigentlich über die im Foto dargestellte Ausrüstung?
Wenn ich da an die Jahre 99 2000 zurück denke , da gab es Wehrpflichtige bei uns die hatten vom Gericht die Option Wehrdienst oder Jugendknast . Davon ist der ein oder andere sogar in Fernmelde oder Unterstützungskp ksk gekommen
@ Dominik:
Welchem Zweck soll die Wehrpflicht denn sonst dienen, als die (personelle) Funktionstüchtigkeit der Streitkräfte sicherzustellen?
Wir sprechen hier nicht von einem x-beliebigen Unternehmen, das dann halt vom Markt verschwindet, sondern von den Streitkräften als ultima ratio der Staatsmacht/-gewalt.
Was wir bräuchten ist ein wech vom BS und hin zum SaZ mit klarer Zukunftsperspektive….
Will heißen aktuell besteht die Truppe zu 1/3 aus BS die mit ihrer Verwendung bis zur Altersgrenze viele Dienstposten dicht machen…. außer Piloten, Ärzte und Stabsoffizieren braucht das keiner.
Warum nicht das SaZ Modell weiterentwickeln….
Man stellt die Leute weiter mit einer Mindestverpflichtung ein, ist die Abgelaufen gibt’s aber eine Weiterverpflichtungsgarantie sofern die persönlichen Vorraussetzungen stimmen… Laufbahnausbildung abgeschlossen, 90/5, IGF o.k. und kein Dauer MSG’ler. Das Spiel kann man bis zum 25 Dienstjahr treiben. Danach gibt’s noch 10 Jahr mit GBO oben drauf…. 100% Dienstbezüge wenn man 30 Übungstage im Jahr macht… für jeden Tag weniger wird Prozentual gekürzt.
Macht ja schon Mal 35 Jahre die man damit voll bekommt…. würde für jemand der mit 20. zum Bund gekommen ist bedeuten bis 55. volles Gehalt….. im Anschluss gibt’s dann eine Betriebsrente z.b. 70% bis zur Altersrente…. Die Dienstzeit+GBO+Betriebsrente wird voll nachversichert und der ehemalige Soldat kann zufrieden in Rente gehen. Nebenbei hat er/sie ab Mitte, Ende vierzig oder Anfang fünfzig viel Zeit um sich persönlich zu Verwirklichen.
Ist in Summe deutlich preiswerter als sich diese BS Armee zu halten bei denen viele spätestens in ihren Fünfzigern berechtigt anfragen nach Dienststube mit Ergonomischen Schreibtisch zu fragen und Geländedienst allein schon deswegen ablehnen weil sie keinen Bock haben auf Schuhputz.
Jede Armee im Westen hat das begriffen das Soldaten keine Beamten sind.
Um die Befähigung zum Nah- und Nchstbereichsschutz gegen Bedrohungen aus der Luft wieder herzustellen – vorzugsweise im Heer bei der Artillerie – bedarf es etwa 6500 Dienstposten. In zwei FlaArtRegimentern, ausgestattet mit je drei FlaArtBtl und je zwei LeFlaArtBttr – eine leFlaRakBttr und eine leFlaAufklBttr pro Rgt.
Aufwuchszeit selbst bei einer Aktion „Heldenklau“ wie 1996/97 bei der Einführung des FlakPz GEPARD m.E. gut zehn Jahre. Es sei denn, man bemüht sich um Ehemalige der HFlaTr als Wiedereinsteller – dann könnte das schneller was werden. Wenn denn die WasSys auch kommen.
Wie sieht’s eigentlich mit dem demographischen Wandel bei der BW aus. Sprich: Wie viele Soldaten werden bis 2030 pensioniert? Und hat die BW eine Idee, wo sie dafür Ersatz herbekommt?
@Küstengang01 sagt: 12.07.2022 um 20:41 Uhr
Nette Idee, nur wer soll da kommen? Da verpflichte ich mich und wenn alles top ist, dann werde ich weiterverpflichtet. Und wenn ich verletzt werde oder erkranke, dann nicht? Da müssen Sie aber ein großes soziales Netz drunter spannen. Ansonsten ist Lebensplanung so kaum möglich.
@Pio-Fritz sagt:
13.07.2022 um 7:39 Uhr
Dafür gibt es Versicherungen, ich bezahle für meine Berufsunfähigkeitsversicherung 61€ pro Monat.
@Dominik
„Ob das mit dem Grundgesetz vereinbar ist,….“ ist eine sehr spannende Frage. Zuletzt war es ja Herr Steinmeier (denke ich), der das wieder ins Gespräch gebracht hat. Wenn das nichts hilft, kann man das Grundgesetz ändern. Schließlich sind Grundgesetzänderungen nicht so außergewöhnlich. Ich schätze, der wesentliche Grund, warum die Politik sich da noch nicht herangetraut hat, ist der Widerstand aus der Wirtschaft. Die Ausbildungsplatzbörse Indeed meldet mit Stand 12. Juli 2022 allein über 42000 unbesetzte Ausbildungsstellen. Im letzten Jahr waren es laut Statista 63000 unbesetzte Stellen, den 25000 Suchende gegenüber standen.
Mal angenommen, die Regierung würde dem DIHT und den anderen Lobbyverbände erklären müssen, dass man 20000 Schulabgänger mehr erstmal für die Landesverteidigung braucht, ich könnte mir vorstellen, die Wirtschaftsvertreter würden die gesamte Regierung, im übertragenen Sinne, „teeren und federn“. Grüne und FDP werden dann nicht mehr mit so üppigen Parteispenden, wie sie sie vor den letzten Wahlen bekamen, rechnen dürfen.
Ich schätze, dass die Bundeswehr weiter mit denjenigen leben muss, die da freiwillig hinwollen. Wenn ich mir so anschaue, wer von unseren Schülern mit dem Gedanken spielt zu Bundeswehr zu gehen, dann kann man von Glück sagen kann, wenn die Bewerber einigermaßen Lesen und Schreiben können. Diejenigen, die Lesen und Schreiben können, wollen alle zur Polizei.
@Pio-Fritz sagt:
13.07.2022 um 7:39 Uhr
….Da müssen Sie aber ein großes soziales Netz drunter spannen. Ansonsten ist Lebensplanung so kaum möglich…..
Es gibt eine Reihe Berufe die ein Sogenanntes Lost of Licence Risiko haben….
Piloten, Seeleute, Lockfuhrer, Berufskraftfahrer, Taxifahrer um einige zu nennen.
Alle diese Beispiele können von jetzt auf gleich ihre Lizenz verlieren. Von der ihr Beruf abhängt, ihre Existenz.
Bei Seeleuten ist es nach deutschem Recht legal die sofort zu entlassen wenn die Medizinische Tauglichkeit entfällt und da muss man alle zwei Jahre zum Dock. Alle zwei Jahre habe ich das Risiko das der Vertrauensarzt der Berufsgenossenschaft sagt…. „Leider nein.“
Was macht ein Selbstständiger Taxiunternehmer, der aus heiterem Himmel einen Epileptischen Anfall hat. Sein P-Schein ist dann futsch.
Bei Piloten reicht bereits mit unter eine Psychologische Behandlung und der Fliegerarzt kann nope sagen.
Es gibt eine Reihe von Berufen die von jetzt auf gleich zuende sein können. Das schreckt Bewerber auch nicht ab.
Dafür hat die Versicherungswirtschaft Produkte entwickelt, da könnte der Bund einen Rahmenvertrag aushandeln und das genau wie die Pflegeversicherung zur Pflicht machen.
Oder wir setzen uns hin und Verfahren nach dem Schema F … geht nicht, gibt’s nicht, haben wir nicht.
@Martin Schröder
In Deutschland fehlen Fachkräfte: Lehrer, Ärzte aller Art, Ernteheler, Pfleger, Erzieher, Informatiker, Handwerker, Berufsfeuerwehr, Polizei, die Bundeswehr sucht mehr als es gibt, die Polizei und andere Behörden auch.
Die Idee der Bw ist gleich der anderer Suchender, wir nehmen sie aus dem Reservoir der vor 30 – 20 Jahren nicht Geborenen. Ist das SARC? Vielleicht.
Selbst wenn Betroffene die Gehälter verdoppeln könnten, es änderte sich nichts. Das Reservoir ist weitgehend ausgeschöpft, das Arbeitslosenheer gibt nicht wirklich was her, und Süd-Osteuropa haben wir bereits abgefischt, über „Schanghaien“. In BUL, ROM herrscht mittlerweile – Fachkräftemangel. Sind alle in Germanien.
Fazit, die angestrebten Zahle werden niemals erreicht werden können.
Die Bundeswehr sollte versuchen fähiges Personal zu halten und nicht zu vergraulen, und nicht Soldaten die 200 Meter keinen leeren Rucksack trägen können zum BS machen. Desweiteren sollte man auch nicht verarscht werden. Meine stufenfestsetzung hat 1,5 Jahre gedauert. Als ich dann noch Unterlagen abgeben musste und gesagt hab das es länger dauert weil ich auf Lehrgang usw muss hiess es ok. Als die Unterlagen abgeben wurden wurde gesagtvne 2 Wochen hätten sie nur Zeit. Keine stufenfestsetzung erhalten und muss 2100 Euro Frau und Kind ernähren und Sparbuch aufbrauchen. Danke Bundeswehr
Man wurde sogar mit ner Prämie gelockt, hat man auch nie erhalten. Und auch sonst nur Probleme. Wäre gern Soldat geblieben aber so nein danke
@Pio-Fritz:
Geld im Sozialetat gäbe es vermutlich genug für solche Zwecke, aber dort gilt ja die Prämisse: wer Beträge in solchen Posten kürzt, ist doof. Selbst wenn es um etatisierte Gelder geht, die in der Vergangenheit nicht einmal abgerufen wurden.
Erstaunlich, dass wir jetzt alle plötzlich überrascht sind, dass Landesverteidigung Geld kostet, wenn sie effektiv sein soll…
@ Pio-Fritz
Zugegebenermaßen ist dies heute auch schon so – Stichwort „Dienstunfähigkeit“ (mit den Außnahmen nach Einsatzweiterverwendungsgesetz (EinsWVG) und so.
Es wäre „spielend“ einfach, motiviertes Personal für eine Aufstockung der Truppe und eine Karriere in den Streitkräften zu finden … nur in diesen Kategorien darf man in Deutschland leider nicht denken … weil „outside the box“. — Das fängt schon bei der Besoldung an. Die Vorstellung, dass ein Portepeeunteroffizier auf Meisterebene, der in seiner Deinstzeit ein halbes Dutzend mal in den Einsatz geht und seine „Haut zu Markte trägt“, das gleiche verdient wie ein „Drehstuhlranger“ im Bürgerbüro einer mittleren Kreisstadt der (oder die) sich 30 Jahre nicht aus seinem/ihrem Büro herausbewegt oder dass ein ausgewachsener Stabsoffizier mit 30 oder 35 Jahren Dienstzeit und Einsatzerfahrung den gleichen Gehaltszettel bekommt, wie ein(e) Gymnasiallehrer_*In Sekundarstufe 1 nach dem Referendariat, ist einfach nur albern. Also wo ist die seit Jahren versprochene und andiskutierte Besoldungsordnung „S“ …? Im konkreten Beispiel würde ich in meinem Dienstgrad in der US Airforce exakt das DOPPELTE meines jetzigen Solds beziehen. — Und dann geht’s weiter über die Rahmenbedingungen und „Hygienefaktoren“. Adäquate und vor allem modern ausgestattete Pendlerunterkünfte (vergleichbar den BOQ’s in den US-Streitkräften) wären ein Anfang. „Housing on post“ für die Familien der Soldaten wäre der nächste Punkt … in Verbindung mit Kindergärten und Schulen. Wo sind die „Commissaries“ und „PX/BX’s“ hierzulande …? Warum kann ich in den Kasernen als Soldat nicht steuerfrei tanken …? Und das Ganze bitteschön flächendeckend. Wo sind die Erst- und Weiterverpflichtungsprämien …? Warum geht das überall anders auf der Welt, nur hierzulande nicht …? — Und schlussendlich bedürfte es eines parteiübergreifend politischen Konsens‘, dass Streitkräfte ein legitimer und geschätzter Teil des staatlichen Politik-Dispositivs sind … und das bitte durchgehend in der politischen Kommunikation gegenüber der Gesellschaft und nicht nur einmal pro Jahr zum „Stauffenberg-Gedenken“ beim öffentlichen Gelöbnis als Lippenbekenntnis. — Wenn man sich beispielsweise mit amerikanischen Kameraden unterhält und denen erklärt, unter welchen finanziellen und sonstigen Rahmenbedingungen wir in Deutschland Streitkräfte unterhalten, dann erntet man nur noch Mitleid … sofern einem überhaupt geglaubt wird. Ein US-Kamerad im gleichen Dienstgrad sagte mir einmal wörtlich: „Dafür braucht es aber SEHR VIEL Idealismus …“ — Der langen Rede kurzer Sinn: Möglichkeiten zur Attraktivitätssteigerung gäbe es ohne Ende … nur dafür müsste man GELD in die Hand nehmen … massen- und dauerhaft.
Nur mal als Hinweis: Die immer wieder aufkommenden Vergleiche, was in anderen Nationen alles so viel besser läuft, setzen wir dann bitte auch in Relation zur Healthcare für (ausgeschiedene) Veteranen, Selbstmordraten bei Veteranen, die Bestimmung, dass jemand aus den Streitkräften rausfliegt, wenn er länger als ein Jahr nicht „deployable“ ist – wer das wirklich will, sollte das halt auch dazu sagen (dann wäre der Personalbestand der Bundeswehr aber von vorherein noch geringer).
@T.Wiegold sagt:
13.07.2022 um 13:15 Uhr
Es gibt da z.z. einen schönen Artikel auf… http://www.soldat-und-technik.de
*Bündnisverteidigung – Bundeswehr muss beim Thema Personal massiv umsteuern*
Leider hinter einer Paywall aber lesenswert.
……..
Die Probleme der USA rühren von ihren 20 Jahren Krieg gegen den Terror und den damit verbundenen Feldzügen die ja bekanntlich gelinde gesagt eine Fehleinschätzung waren her.
Aber die US Forces haben es geschafft ihre Reihen zu füllen in Kriegszeiten, in Zeiten wo Tot und Verstümmelung quasi zur Jobdiscibtion gehörten. Deutschland hat noch nicht einmal prozentual in Relation zu den eingesetzten Kräften vergleichbare Verluste in Afghanistan erlitten wie die USA.
….
Ich finde es nicht verwerflich Personal zu entlassen was den Job nicht mehr leisten kann. Nur Deutschland versteht seine Streitkräfte als Sozialstation. Nur hier wird ein Hauptgefreiter Berufssoldat der im Einsatz einen Arm verloren hat. Kann man jetzt sozial finden oder sich fragen warum bekommt der keine Rente!
Die USA haben generell ein fast nicht existentes Sozialesnetz. Wer arbeitslos wird, wird Ratz fatz obdachlos. Im Verhältnis zur Restgesellschaft sind Veteranen aber gut Versorgt.
Streitkräfte brauche ich für den Einsatz. Wer nicht eingesetzt werden kann, der kann Beamter werden aber halt kein Soldat mehr sein. Diese Erkenntnis hat man in Deutschland leider etwas verdrängt.
Kommentator sagt: 13.07.2022 um 13:05 Uhr
Jaja, klingt alles schön und gut (PX, steuerfrei tanken) — aber wir wollen ja ganz bewusst keinen Staat im Staate, und damit fängt es halt an. Bei BOQ, Bundesdienstwohnungen usw. gebe ich aber völlig recht — da wohnten immer die falschen Leute (StOV), und diejenigen, die das gebraucht hätten guckten mit dem Ofenrohr ins Gebirge, erst recht in der Grossstadt wie München…
Danke, VG, NG.
Die BW hat ein großes Problem gleich zu Beginn – wer einsteigen will muss sich gleich mehrfach ggü MAD und seinen teils in persönlich geführten erklären einmal sollte reichen, besonders weil man sich dazu auch mit Unterschrift erklärt, nein Nachwuchs, der unbedi gt zur BW möchte, müsste sich dort ggü scheinbar unqualifizierten Personals des MAD erklären. Tut mir leid, was er berichtet hat über das Gespräch, bestätigt meine Annahme, dass die BW kein besserer Haufen ist als andere Behörden und teils sich selber Handlungsunfähig macht durch solch Personal, wozu ne mdl. – persönliche Sicherheitserklärung vor Einstellung, wenn er sie schon mehrfach schriftlich vorweg abgeben musste??? Nichts gegen Frauen in Uniform, aber das was die beiden Damen dort zum besten gegeben haben müssen, hätte auch der MilAt hier vor Ort mich selber fragen können. Sorry, aber besagte Damen glänzen wahrscheinlich eher durch schicke Uniform und dünnes gequatsche und gefragte statt durch Fachkompetenz. Wie in vielen Behörden auch, Fachkompetenz ist nicht gefragt und gewollt. Schade, nein Junge hätte viel Spaß gehabt, aber „Fachpersonal“ kann auch zerstören statt fördern.
Sorry für die Schreibfehler:
Gemeint war so:
– MAD und weiteren Institutionen
– in persönlichen Gesprächen
– mein Nachwuchs der unbedingt zur BW möchte
Zu allen Problemchen wird sich die Dividende aus der Ausweitung der Weiterverpflichtungzeit bis hin zu SaZ25 die kommenden Jahre aufbrauchen. Ob die Stärke danach sogar sinken könnte, vermag ich nicht zu beurteilen, stelle das einfach mal in den Raum.
In meinen Augen krankt das Personalproblem der Bundeswehr an einer Reihe von Problemen die entweder nur halbherzig oder gar nicht angegangen werden.
Es beginnt mit der notwendigen Mindestverpflichtungszeit von 12 Jahren um einen Eingliederungs/Zulassungsschein zu erhalten. Diese Scheine, die dazu noch nur zur Bewerbung (!) auf eine der wenigen Vorbehaltsstellen berechtigen, stehen also nur Offizieren und Feldwebeln zu, Unteroffiziere o.P. und Mannschafter gehen hier leer aus, Einstellungen im höheren Dienst sind für Erstgenannte ebenfalls nicht drin, da es hier keine Vorbehaltsstellen gibt.
Man kann zumindest annehmen dass es die Attraktivität der Bundeswehr steigern würde, wenn eine gesicherte Anschlussverwendung bereits beim Beginn der Soldatenzeit in Aussicht steht, insbesondere bei den Mannschaften.
Dann das Studium für Offiziere. Noch immer sind Offiziere ohne Studium oder solche, die bereits einen Bachelor/Master haben und sich dann verpflichten die Ausnahme von der Regel. Hier wäre mehr Flexibilität des Dienstherren sicherlich nicht verkehrt, auf der anderen Seite müsste sich dann aber auch die Politik bewegen und mehr Personalwerbung an den Universitäten zulassen. Ein dickes Brett, ich weiß.
Dazu kommt der in meinen Augen der völlig unprofessionelle Umgang der Bundeswehr mit Bewerbern aller Laufbahngruppen. Da vergehen teilweise Jahre, bis eine Einstellung erfolgt, dann werden versprochene Prämien nicht ausgezahlt, die gewünschte und vereinbarte Verwendung ist doch nicht möglich usw. usf. Alles flankiert von einer ausufernden Bürokratie, wo gerne mal zwei oder mehr Stellen für den gleichen Vorgang irgendwie zuständig sind und auch wieder nicht.
Auch die häufigen Versetzungen von Feldwebel und vor allem von Offizieren tragen wohl eher weniger zur Attraktivität bei.
Schlußendlich ist aber, genau wie beim Beschaffungswesen, dass Hauptproblem die politische Führung. Als jemand, der viele Jahre im öffentlichen Dienst verbracht hat, konnte ich immer wieder feststellen dass sich viele Widrigkeiten des Dienstes auf wundersame Weise in Luft auflösen sobald die Politik ein dediziertes (lies: die Öffentlichkeit ist aufmerksam) Interesse an einem Projekt oder Problem entwickelt. Es gibt wohl niemanden, der genau sagen kann wie sich die Personalprobleme der Bundeswehr genau lösen lassen. Das ist auch nicht erforderlich. Wichtig wäre, dass die Politik den Willen entwickelt, diese Probleme anzugehen und die verschiedenen Lösungskonzepte (die es sicherlich in diversen Schubladen und Köpfen gibt) zu evaluieren und auszuprobieren. Das geht aber nur in einem ganzheitlichen Ansatz, bei dem auch andere Ressorts wie Inneres und Justiz beteiligt sein müssen.
Anders formuliert: Die Bundesregierung muss zum Ziel haben, die Streitkräfte personell und materiell wehrfähig zu machen. Da sind Gesetze und Geld ein guter Anfang, aber bei weitem nicht ausreichend. Dieses Thema gehört jede Woche auf die politische Agenda.
Der Stellvertende Generalinspekteur ist für die Reservisten zuständig. Es kamen immer wieder Ankündigungen der Stelleninhaber, wie wichtig die Reservisten sind.
Das Ergebnis liest sich aus den zahlreichen Kommentaren oben. Der dienstwillige Reservist hat eine Chance, wenn er das System kennt, insbesondere eine Dienstselle, die ihn anfordert. Dann funktioniert es. Ansonsten hat man nicht den Eindruck, dass den vollmundigen Worten auch Taten folgen. Fazit: Die Bundeswehr kümmert sich viel zu wenig um die Reservisten und läßt deren dringend benötigtes Potential ungenutzt.
Ohne Dienst- oder Wehrpflicht wird es nicht gehen. Dadurch werden Reservisten entstehen mit entsprechender Aufwuchsfähigkeit der Bundeswehr. Die hohe Zahl der unbesetzten Posten der Zeit- und Berufssoldaten werden besetzt werden können durch Nachwuchs aus den eigenen Reihen. Früher hat das gut funktioniert.
Die erforderliche Struktur, dazu gehört das Kreiswehrsatzamt, wird wieder einzuführen sein. So können weitere sinnvolle Aufgaben wie Mobplanung etc. wieder wahrgenommen werden, die nicht mehr wahrgenommen werden können, obwohl deren existentielle Bedeutung offensichtlich ist.
T.Wiegold, 13.07.2022 um 13:15 Uhr:
„Nur mal als Hinweis: Die immer wieder aufkommenden Vergleiche, was in anderen Nationen alles so viel besser läuft, setzen wir dann bitte auch in Relation zur Healthcare für (ausgeschiedene) Veteranen, Selbstmordraten bei Veteranen, die Bestimmung, dass jemand aus den Streitkräften rausfliegt, wenn er länger als ein Jahr nicht „deployable“ ist – wer das wirklich will, sollte das halt auch dazu sagen (dann wäre der Personalbestand der Bundeswehr aber von vorherein noch geringer).“
Hier muss ich dem Hausherrn Recht geben. Vergleiche mit der US Armee hinken an unzähligen Punkten und sind nicht hilfreich um die Personalprobleme einer mittelklassigen, europäischen Armee wie der Bw zu lösen. Argumente würden hier den Rahmen sprengen, daher nur die Stichworte: Finanzen, Stellung des Präsidenten als „Commander in Chief“, soziokulturelle Situation, militärisch-industrieller Komplex, Hollywoodpropaghanda-Darstellung des US-Militärs usw..
Primärauftrag ist nichts geringeres als den US-Hegemonialanspruch als Führungsmacht der „Free World“ zu verteidigen, Kriegsverbrechen inklusive.
Aber interessant: Trotz all dem steht es nicht so toll um die US Armee wie wir uns hier gerne ausmalen. Ein Artikel, schnell gegoogelt, ist hier als Einstieg interessant:
https://www.stripes.com/branches/army/2022-05-05/army-soldiers-recruitment-retainment-budget-5907615.html
Da wird ein avisierter Aufwuchs der Army unter anderem von:
-Knappheiten auf dem Arbeitsmarkt,
-Mangel an talentierten Willigen,
-Schwierigkeiten im Recruiting und der Personalbindung,
-sinkende Attraktivität nach dem gescheiterten Global War on Terror,
-Probleme mit verschimmelter Behausung für die angehörigen Familien,
gebremst.
Die US Soldaten, die ich kenne, beklagen häufige Versetzungen ebenso wie die Bundeswehrsoldaten es tun, nur hier kann eine Versetzung schonmal den Umzug von Süd-Korea nach Alaska, oder von Kuwait nach Ostpolen bedeuten. Und für Lehrgänge das selbe retour.
Also, keine falschen Vorbilder, wäre mein Rat.