Lambrecht avisiert der Ukraine Gepard-Lieferung ab Juli
Die Ukraine soll voraussichtlich im Juli erstmals schwere Waffen aus Deutschland erhalten. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht sagte im Gespräch mit ihrem ukrainischen Kollegen Olexij Resnikow, für den übernächsten Monat werde Lieferung der ersten 15 von insgesamt 50 Flugabwehrkanonenpanzern Gepard angestrebt.
Es werde daran gearbeitet, der Ukraine im Juli diese Systeme zur Verfügung stellen zu können, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am (heutigen) Freitag und bestätigte damit im Wesentlichen eine Meldung der Deutschen Presse-Agentur. Lambrecht habe Resnikow zudem die Lieferung von 59.000 Schuss Munition für die Flugabwehrsysteme zugesagt.
Die Gepard-Flugabwehrpanzer, die bei der Bundeswehr vor mehr als einem Jahrzehnt ausgemustert wurden, gehören dem deutschen Hersteller Krauss-Maffei Wegmann (KMW). 50 dieser Flugabwehrkanonenpanzer sollen der Ukraine zur Verfügung gestellt werden; die entsprechende Genehmigung hatte das Bundeswirtschaftsministerium nach entsprechender Absprache im Bundessicherheitsrat am 25. April erteilt.
Das Verteidigungsministerium war zwar bei der Beschaffung der Munition behilflich, die Lieferung der Flugabwehrsysteme ist allerdings wie auch eine Ausbildung der Besatzungen Sache der Industrie. KMW wird voraussichtlich, wie schon zuvor bei der Abgabe ausgemusterter Geparden aus Bundeswehrbeständen an Katar, auf ehemalige Soldaten für diese Systemeinweisung zurückgreifen.
Bei der Unterstützung der Ukraine mit Waffen setzt die Bundesregierung allerdings weiterhin vor allem die Weitergabe alten sowjetischen Materials. Wichtig ist dabei insbesondere, dass die militärische Ausrüstung durch die Ukraine schnell und effektiv eingesetzt werden kann. Besonders geeignet für eine Unterstützung sind vor diesem Hintergrund Waffen aus russischer Produktion, die teilweise noch in den Beständen unserer osteuropäischen Partnerländer verfügbar sind, schrieb die Parlamentarische Staatssekretärin Siemtje Möller an die Obleute des Bundestags-Verteidigungsausschusses.
Möller erläuterte in dem Schreiben vom (gestrigen) Donnerstag den geplanten so genannten Ringtausch, mit dem Tschechien als Ersatz für die Abgabe sowjetischer Panzertypen an die Ukraine ältere deutsche Leopard-Kampfpanzer erhalten soll:
Tschechien beabsichtigt, durch die Abgabe von 20 Kampfpanzern des Typs T-72 aus eigenen Beständen die Ukraine signifikant zu unterstützen. Um keine Lücken in der Verteidigungsfähigkeit der Tschechischen Republik entstehen zu lassen, sichert Deutschland zu, diese Abgabe adäquat zu kompensieren. In einem ersten Schritt soll Tschechien als Ersatz für die eigene Abgabe 14 Leopard 2 A4 Kampfpanzer und einen Bergepanzer auf Leopard 2 Basis erhalten. Die Auslieferung soll
noch dieses Jahr beginnen und auch einen 30-Tage-Vorrat an 120mm Munition umfassen.
Gerät und Munition kommen aus Beständen der Industrie und werden durch die Bundesrepublik Deutschland finanziert. Die Folgeversorgung liegt in der Verantwortung Tschechiens. Deutschland bietet zur nahtlosen Integration der Leopard 2 Panzer in die tschechischen Landstreitkräfte auch Unterstützung bei der Ausbildung an.
(Archivbild November 2002: Flugabwehrkanonenpanzer Gepard 1A2 (hinten) und Flugabwehr-Lenkflugkörpersystem Roland auf dem Truppenübungsplatz Munster – Thomas Imo/photothek.de)
3 Schuss Einzelfeuer frei ! Mehr fällt mir dazu jetzt nicht ein.
Es sieht halt immer fragwürdiger aus, wenn DEU mit anderen Geberländern verglichen wird.
https://www.bbc.com/russian/features-61471378 (habe leider keine englischsprachige Version gefunden).
Tolles Photo Herr Wiegold! Und traurig zugleich, da wir beide Systeme nahezu ohne Ersatz aufgegeben haben.
Es bleibt die kognitive Dissonanz, dass der groß angekündigte „Ringtausch“ mit Slowenien gescheitert ist, weil Deutschland angeblich keine Leo 2 liefern konnte, sondern nur Marder und Fuchs bereitstellen wollte. Gleichzeitig scheint es aber doch noch Leo 2 in Deutschland gegeben zu haben, die nun aber nach Tschechien gehen.
Warum das BMVg dann aber überhaupt erst die Slowenien-Idee ventiliert hat, um anschließend stolz die Vereinbarung mit Tschechien als Leistung deutscher Verteidigungspolitik zu präsentieren, bleibt unklar.
Möglichkeit 1: Wie @LLFm im Vorgänger-Thread beschrieben hat, vielleicht eine Bösartigkeit der Rüstungsindustrie dem BMVg gegenüber? Ein bewusstes Auflaufen-Lassen? Wir geben euch nichts für eure Slowenien-Phantasien, sondern tüten unsere Deals selber ein?
https://augengeradeaus.net/2022/05/ringtausch-fuer-die-ukraine-tschechien-erhaelt-aeltere-deutsche-leopard-kampfpanzer/#comment-383138
Es würde mich aber wundern, wenn die Industrie diese Panzer nicht Ende Februar mit der großen Liste des verfügbaren Materials an das BMVg gemeldet hätte. Immerhin herrschte damals ja für kurze Zeit die große patriotische Solidarität. Wurden die nicht abgefragt oder doch nicht gemeldet?
(BTW: Unwissenheit seitens des BMVg darf eigentlich kein Grund sein. Es kann ja nicht sein, dass irgendwo eine Kompanie KPz herumstehen, von denen der Staat nichts weiß – ob nun per Liste gemeldet oder nicht.)
Von daher drängt sich doch Möglichkeit 2 auf, nämlich eine ziemlich große Planlosigkeit in Kommunikation und Umsetzung des „Ringtausches“.
@T.W.: Es heißt immer, die Leo II kommen aus „Industriebeständen“. Wissen Sie (und dürfen Sie weiterkommunizieren), von wem die sind? Rheinmetall, KMW?
Link zur Spiegel-Geschichte, dass Slowenien unzufrieden mit dem deutschen Angebot ist:
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/ukraine-waffenlieferungen-wo-es-beim-panzer-ringtausch-mit-slowenien-hakt-a-f9e764c1-df3c-4a70-bfc3-8b49fe7b4beb (paywall)
(Ohne Paywall bei Focus – Probleme bei Ukraine-Lieferung drohen: Slowenien lehnt deutsche Uralt-Panzer als Ersatz ab)
Über die lieferbare Munition für den Gepard gab es in den letzten Tagen verschiedene Angaben. Nun bin ich kein Technikexperte. Man darf doch annehmen, daß für den Feldlagerschutz z.B. in Mali durch das System Mantis im gleichen Kaliber (35 mm) noch genug Munition vorhanden ist ?
Man sieht daran wie komplex diese Waffenlieferung ist.
Auch nennt man ein Datum… Dies widerspricht vollkommen der bisherigen Strategie der Geheimhaltung.
Für mich wird hierdurch diese Waffenlieferung noch unverständlicher als diese sowieso schon war.
Und ich bin dafür der Ukraine alles zu geben was deren Kräfte effektiv nutzen können…
Bin nun gespannt wie es mit den Mardern der Industrie aussieht….
Gepard, PzH2000 und Marder, sind Rüstungsgüter für die kommenden Schlachten. Vielleicht um Odessa?
Wer ist jetzt schneller? Russland eine neue Offensive vorzubereiten und zu starten, oder die Ukraine mit unserer Hilfe eine massive Verteidigung aufzubauen?
Zudem hoffe ich, dass sich weitere NATO-Partner anschließen und westliches, schweres Gerät liefert, damit Deutschland nicht alleine ist mit der Lieferung dieser Waffengattung und derer Herkunft.
Ich warte immer noch darauf, dass ein Journalist den Wunsch von Botschafter Melnyk erfüllt und diesen ganzen Komplex, der hinter diesem beschämenden Schauspiel steckt, aufarbeitet. Ich weiß, ich gebe hier Stammtischgesinnung zum Besten, aber die Figur, die unsere Regierung bei den Waffenlieferungen abgibt, nagt an mir.
Bei den 15 Leopardpanzer 2 Panzern für Tschechien handelt es sich nach meinem Kenntnisstand um die ca. 100 Leopard 2 die noch von der Industrie von verschiedenen Nutzern zurückgekauft wurden. Diese sollen eigentlich auf den Stand 2A7V gebracht werden und zur Aufstellung von 2 zusätzlichen Panzerbatallionen genutzt werden. Das erste Batallione, Pzbatl393, soll bis 2023 fertig sein. Ob die Abgabe der 15 Leo 2A4 an Tschechien Auswirkungen auf die Aufstellung des zweiten neuen Panzerbatallionen der Bundeswehr hat kann ich nicht sagen.
@SanDino
Haben Sie das ernst gemeint?
Meine letzte INfo war, dass bei Mantis überhaupt keine Geschütztürme mitgeliefert wurden. Angeblicher Hintergrund: Die Abdeckung zur Abwehr mittels der Geschütze hätte nur für den deutschen Teil des Feldlagers gereicht. Damit keine „Friktionen“ auftauchen hat man sich entschlossen einfach überhaupt keinen Schutz für niemanden zu bieten. Dann ist das wenigstens gerecht…
Also: Lediglich Sensoreinheiten runtergeschhickt, die dann schön aufklären, wo das Geschoss einschlägt. Abwehr gibts nicht. Man könnte heulen wenn`s nicht so lustig wäre…(oder anders rum)
https://www.idlw.de/feldlagerschutz-in-mali-erster-auslandseinsatz-fuer-mantis
„In Mali, dem ersten Einsatz für das neue System, werden jedoch nur die Sensoreinheiten und die BFZ eingesetzt. Bei einer möglichen weiter steigenden Gefährdungslage könnten die Geschütze jederzeit nachgezogen und nachträglich ins Gesamtsystem integriert werden. “
Das war doch schon mal Thema bei AG, oder irre ich mich da?
Auch ist nicht ersuchtlich, dass sich da etwas getan hat mit den Geschützen:
https://www.bundeswehr.de/de/organisation/luftwaffe/aktuelles/mantis-auch-in-schwierigen-zeiten-ein-wachsames-auge-5046018
„Seit über drei Jahren schützt MANTISModular, Automatic and Network capable Targeting and Interception System bei der UNUnited Nations-Mission MINUSMAMultidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali das Camp Castor vor der Bedrohung durch Raketen, Artillerie und Mörser. Ein Beschuss des Feldlagers kann mit dem Flugabwehrwaffensystem frühzeitig aufgeklärt werden. Die sofortige Alarmierung und das Einleiten von Schutzmaßnahmen liefern den Soldatinnen und Soldaten wertvolle Augenblicke, um in einen gesicherten Bereich zu gelangen und ihr Leben zu schützen.“
Aha. Wo sind die Geschütze?
Vielleicht kann einer der Kameraden, die gerade unten sind näheres erläutern. habe die Geschichte etwas aus den Augen verloren…
@wichtigmann: Wann U-Boote? War auch eine Forderung von ihm.
@Jürgen Gosse
„Bei den 15 Leopardpanzer 2 Panzern für Tschechien handelt es sich nach meinem Kenntnisstand um die ca. 100 Leopard 2 die noch von der Industrie von verschiedenen Nutzern zurückgekauft wurden. Diese sollen eigentlich auf den Stand 2A7V gebracht werden und zur Aufstellung von 2 zusätzlichen Panzerbatallionen genutzt werden.“
Das stimmt so nicht ganz.
Der Bund hat 100 KPz Leo 2A4 von der Industrie erworben, die die Industrie zuvor von anderen Nutzern zurück bekommen hat. Davon werden jedoch lediglich 68 auf den Stand 2 A7V gebracht, denn die weiteren 36 der insgesamt 104 georderten A7V werden aus 20 in der Bundeswehr vorhandenen A7 und 16 bisher in den Niederlanden eingelagerten Leo 2 A6 NL umgebaut.
Diese 16 niederländischen KPz sind auch bitte nicht mit den 18 Leo 2 A6M A2 zu verwechseln, die die Niederlande von der Bundesrepublik Deutschland least und in der 4. Kompanie des PzBtl 414 betreibt.
Die 32 übrigen Leo 2A4 hält der Bund eingelagert vor, um sie später zu Familienfahrzeugen umzubauen. Ich gehe davon aus, dass diese Wannen für die Fertigung des zweiten Loses PSB Leguan (21 Fahrzeuge aus meinem Gedächtnis, erstes Los waren sieben Stück) und für den PiPz Kodiak (ich meine 44 (?) Fahrzeuge bestellt) gebraucht werden. Dafür reichen die 32 eingelagerten Panzer noch nicht einmal. Jedoch werden erneut 17 Wannen frei, wenn alsbald 17 neue Wannen für den Bau der Leo 2 A7A1 (die Version mit abstandsaktivem Schutzsystem Trophy) produziert werden.
Im Übrigen werden keine zwei zusätzlichen PzBtl aufgestellt. Woher kommt denn diese Information?
Es bestehen jetzt sechs Bataillone:
L93
104
203
363 (teilaufgestellt mit zurzeit zwei Kampfkompanien mit Leo 2 A6, Vollausstattung erreicht ca. im vierten Quartal 2022)
393
414.
Dabei bleibt es auch.
393 hat bereits alle 44 Leo 2 A7V bekommen und mit diesen kürzlich ein Manöver durchgeführt.
An das PzLBtl 93 wurden auch bereits erste fünf Panzer in Anwesenheit der IBuK übergeben.
Die Industrie, KMW und Rheinmetall, verfügt definitiv noch über einen gewissen (kleinen) Bestand an Leo 2A4, denn der Vertrag mit Ungarn über die Lieferung von 44 neu zu bauenden Leo 2A7+ beinhaltet auch die Lieferung von zwölf Leo 2A4 zum Zweck der Ausbildung. Davon wurden bereits mindestens vier generalüberholte Fahrzeuge ausgeliefert und auch diese Panzer hatte die Industrie mal so auf Lager stehen, sie stammen nicht aus dem Bestand der Bundesrepublik Deutschland / Bundeswehr.
Als Anmerkung dazu, ich habe in der letzten Zeit hier nur mitgelesen und dabei fiel mir auf, dass zum Thema in Deutschland vorhandener Panzer des Typs Leopard 2 immer wieder leicht unrichtige Fakten und fragwürdige Zahlen zu den Varianten des Leopard 2 von verschiedenen Kommentatoren gepostet werden.
Ab Juli. Unglaublich. Dann werden keine Geparden mehr gebraucht.
Vielleicht doch lieber auf die schnelle ein paar Trupps Operative Kommunikation oder CIMIC liefern?
Oder Fachmänner Presse-Info-Arbeit, gegebenenfalls auch Konzeptionsautoren „Ukrainische Streitkräfte im 22. Jahrhundert“? Das könnte ganze Generalstabsdienstlehrgänge an der Führungsakademie beschäftigen.`
Ich bitte meinen schwarzen Humor zu entschuldigen.
Aber: es ist zum Schei** schreie*.
@Kay:
„Zudem hoffe ich, dass sich weitere NATO-Partner anschließen und westliches, schweres Gerät liefert, damit Deutschland nicht alleine ist mit der Lieferung dieser Waffengattung und derer Herkunft.“
Also wenn Artillerie zu schweren Waffen gehören, dann sind da einige durchaus voraus.
@SanDino sagt: 20.05.2022 um 18:34 Uhr
MANTIS verschießt programmierbare Ahead-Munition. Damit kann der Gepard nix anfangen.
(Bzw. die sollte der Gepard theoretisch verschießen können, praktisch macht es aber keinen Sinn, da ihm die Programmiereinheit am Rohrende fehlt.)
@FogOfWar sagt: 20.05.2022 um 21:40 Uhr
„Wo sind die Geschütze?“
In Deutschland.
An FogOFWar : Bin noch ein klassischer Landesverteidiger von inzwischen 60 Jahren der sein Geld teilweise im Schichtdienst in der Pflege verdient und sich tatsächlich Corona bedingt sogar noch mal in die aktive Sanitätstruppe temporär einbringen durfte. Da ist nicht immer die Luft für akribisches Recherchieren da. Und so lange lese ich hier auch noch nicht mit, Deshalb danke für die Auffrischung ! :-)
@FogofWar
Wenn ich mich recht erinnere, ist der Einsatz der Effektoren, also der FlaWaffe selbst, aufgrund des unmittelbar angrenzenden Flugplatzes problematisch.
@Jürgen Gosse
Ich glaube, Ihre Information ist nicht ganz korrekt. Von den 100 zurückgekauften Leopard 2 werden 68 auf modernisiert, 32 als Basis für Unterstützungsfahrzeuge genutzt. Ich habe gelesen, das die 15 Leo 2 für Tschechien explizit nicht aus dem Bw Bestand kommen.
Die beiden neuen Btl sind das DEU/NLD PzBtl 414 und PzBtl 363 (unter Nutzung der aktiven Anteile GebPzBtl 8).
Was ist denn jetzt mit den Leopard 1, die bei KMW stehen?
@SanDino
Ich weiß nicht, ob man die MANTIS-Munitilon dafür benutzen kann, aber laut Business Insider plant Brasilien der Ukraine rund 300.000 Schuss Munition zu verkaufen.
[Hm, ja, aber wir fangen bitte die Debatte nicht jedesmal bei Null erneut an. Die Munition in Brasilien soll zumindest in Teilen aus der Schweiz stammen, da geht das Problem also schon los. T.W.]
In der dpa Meldung wird Lambrecht mit der Aussage zitiert, dass das ukrainische Militär eine schnellstmögliche Lieferung der Gepard gewünscht habe. Die Ukrainer sind sich also wohl ziemlich sicher oder zumindest zuversichtlich, dass sie ausreichend Munition werden besorgen können. Andernfalls hätten sie jetzt sicher nicht gedrängt.
Wir hatten hier doch auf AG Ende April, als die Lieferung der Gepard angekündigt wurde, das Thema Munition eingehend diskutiert. Und dabei festgestellt, dass es außerhalb der Schweiz drei weitere Firmen gibt, die Munition dieses Kalibers herstellen. Es ist deshalb sicher nicht zu weit hergeholt zu vermuten, dass die Ukraine im Verbund mit KMW diesen Weg beschreiten wird (und das dann vermutlich auch schneller geht, als wenn weiterhin das Verteidingsministerium mitmischt).
Außerdem: Es sollen Mitte Juli 15 Gepard fertig sein, und noch diesen Sommer weitere 15. Das lässt darauf schließen, dass bei KMW schon seit einiger Zeit (wahrscheinlich länger als Ende April) die Überholung der Geparden läuft.
@Felix
„Was ist denn jetzt mit den Leopard 1, die bei KMW stehen?“
KMW hat sich zu einem eigenen Lagerbestand an Leo 1 nicht öffentlich geäußert. KMW hat lediglich die 50 FlaPz Gepard angeboten, die erstmal aufzuarbeiten sind und anschließend muss die Ausbildung der künftigen Bediener erfolgen. Und ja, das dauert seine Zeit, alles zusammen genommen mehrere Monate.
Rheinmetall hat einen Bestand Leo 1 A5 von 88 Stück angeboten. Die Version mit Gussturm und adaptierter Zusatzpanzerung, wie man sie auch aus der BW (dort 2003 außer Dienst gestellt) kennt.
FFG hat 100 Stück, ehemalige dänische 1 A5 DK. Dies sind ehemalige 1 A3 mit geschweißtem Turm, die Dänemark damals im Betrieb technisch auf 1 A5 im Kampfwert steigern ließ, also im Wesentlichen betraf das die Feuerleitanlage, Einrüstung Wärmebildgerät usw., optisch sind die beiden Versionen also sehr leicht anhand der Formgebung des Turms zu unterscheiden.
Für die Leo 1 beider Unternehmen soll noch keine Exportgenehmigung in die Ukraine vorliegen bzw. ist darüber bisher seitens unserer Regierung nichts dahin gehend veröffentlicht worden.
Bei Unterstützungsleistungen auf der Grundlage von non-belligerency bleibt der Umfang von Waffenlieferungen, aber auch die Frage, ob es sich dabei um „offensive“ oder „defensive“ Waffen handelt, rechtlich unerheblich. Erst wenn neben der Belieferung mit Waffen auch die Einweisung der Konfliktpartei bzw. Ausbildung an solchen Waffen in Rede stünde, würde man den gesicherten Bereich der Nichtkriegsführung verlassen.
So sieht es der wissenschaftliche Dienst des Bundestages . Das sollte man auch nicht außer acht lassen .
[Sie lassen leider außer acht, dass wir das hier schon Anfang des Monates eben nicht außer acht gelassen haben und dabei eine wesentliche Rolle spielte, dass die Wissenschaftlichen Dienste des Bundestages außer acht gelassen haben, dass die entsprechende Aussage nur ein Halbsatz ist, der sich auf ein Interview vom Februar bezieht… Mit anderen Worten: die Luft ist da schon seit langem raus. Bitte nicht so tun, als wäre das jetzt erneut von Bedeutung.
https://augengeradeaus.net/2022/05/wird-deutschland-mit-ausbildung-ukrainischer-soldaten-zur-kriegspartei-ein-vielleicht-mit-fragezeichen/
T.W.]
Die einzigen Leo 2 a4 die die Bundeswehr noch hat sollten die im Güz sein , oder liege ich da falsch?
@PzH2000
Das ist zwar sicher ein Grund aber kann man Mantis nicht so programmieren, dass es nicht in RIchtung Flugplatz schießt? Natürlich wäre das eine Schwäche aber nur wegen des Flugplatzes auf die Sicherung der restlichen 180° (?) um das Camp zu verzichten halte ich für diskussionswürdig.
Man muss wirklich nicht jedes Narrativ aufgreifen, welches zur Zeit durch die Politik und Blogs jagt…
Die Kritik am Ringtausch darf nicht darin ausarten, dass man T-72 liefert und Leopard 2A7+(V) vom deutschem Steuerzahler geliefert bekommt, oder Deutschland liefert einfach ja nichts…. herje das hat sich Polen wohl so gedacht, aber da spielt dann keiner mehr mit!
Frau Lambrecht hat mit den 7 PzH2000 durchaus bestes Gerät in der „Pipeline“ welches erstmal Kritik zur fehlender, generellen Waffenlieferung zurückweisen kann.
Die hier thematisieren Geparden, benötigen Munition, welche von der Schweiz nicht für den Einsatz in der Ukraine freigegeben wird, Kritik hier bitte an die Schweiz.
Mit Mantis hat das GAR NICHTS ZU TUN, und ist einfach Geschwurbel bzw. Unwissenheit.
Ich hoffe wirklich weiter sehr, dass Deutschland (mit NL) jetzt nicht der einzige Lieferant von wirklich schweren Waffen westlicher Industrie bleibt…
Die Franzosen liefern Ceasar… hm ok, aber bei allem Respekt, für das Heer fällt das eher unter „Mittlere Kräfte“…
@LLFm
„Die einzigen Leo 2 a4 die die Bundeswehr noch hat sollten die im Güz sein , oder liege ich da falsch?“
Das ist lange her. Vor etlichen Jahren wurden die letzten 50 Leo 2 A4, die zum Üben vorgehalten wurden, außer Dienst gestellt. Das war zu dem Zeitpunkt, als der damalige Bestand an A5, A6 und A6M bei 350 lag, plus die 50 A4. Dann wurde per x-ter Reform die Zielgröße 225 KPz herausgegeben und die A4 wurden ausgemustert.
Von den 125 A5 wurden dann 105 nach Polen verkauft, die sind bis heute dort aktiv. Dann folgte 2014 der Einmarsch grüner Männchen in die Ukraine und die damalige IBuK ordnete den sofortigen Stopp der Ausmusterung tauglichen Gerätes an.
Daher wurde die Zielgröße 225 nach unten nie erreicht, sondern es blieb beim Tiefstand der Panzertruppe bei genau 244 KPz, darunter auch noch 19 restliche A5. Bis auf einen oder zwei davon, die von KMW und der WTD genutzt werden, befinden sich seitdem bis heute ca. 17/18 (ich meine eher 17) KPz Leo 2 A5 beim GÜZ zur Feinddarstellung, genau gesagt in der 3./GÜZ.
Bei military – database kann man die Panzer übrigens in diversen Videos in Aktion in freier Natur betrachten :-)
@LLFm
Leider ja. Das ist inzwischen wieder ein älterer Stand. Aktuell sind dort die letzten 18 Stück A5.
Nach Tankograd Jahrbuch 2022.
@Kay:
Genau das ist ja das lächerliche an der Kommunikation der Bundesregierung.
Durch das rumlamentieren (und Scholz wird ja nicht müde jede Woche den Atomkrieg zu beschwören) macht man es den anderen Ländern einfach Deutschland auf der Nase rumzutanzen.
Polen kriegt doch eh recht bald M1, wozu brauchen die noch mehr Leos?
Vielleicht sollte man von Polen die Leo 2 zurückkaufen. Hilft den Polen, eine einheitlichere Flotte auf Basis M1 aufzubauen und ermöglicht es der BW, mittelfristig die Panzertruppe zu verstärken.
3./24 = Top-Kommentator, dafür liest man die Kommentarspalte.
Schwierige Lage.
Olaf S. bringt uns mit seinen Verzögerungen immer mehr in Misskredit.
Erst Leopard 2 an Polen Zusagen, dann nicht liefern können und wollen.
@MFG: Polen hat leider seine 240 T-72 schon abgegeben. Ohne Leopard 2 sind die noch blanker als wir.
Auch Slowenien konnte man nichts liefern.
Aber es wurden auch keine Leo 2 bei der Industrie geordert… Wir ham ja Zeit.
Seitens Kanzler hofft man wohl, dass der Krieg vorbei ist, wenn unsere Waffen endlich ankommen.
Wobei – dann wurde er hoffentlich abgewählt.
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/ukraine-streit-um-waffenlieferungen-belastet-verhaeltnis-zwischen-polen-und-deutschland-a-693c5be5-ef24-4bbe-a709-cbd8b045fb94
„Erst Leopard 2 an Polen Zusagen, dann nicht liefern können und wollen.“
So ist es. Wir haben Führung bestellt und werden jetzt bis auf die Knochen blamiert. Putin wird sich vor Lachen auf die Schenkel klopfen. Jetzt noch den Gashahn zu und wir haben fertig. Den aussenpolitische Schaden kann man noch gar nicht abschätzen. Die Polen so ins Messer laufen zu lassen, das werden die uns lange auf’s Brot schmieren. Aber vielleicht hat Herr Mützenich noch eine Idee. Vielleicht einen Stuhlkreis mit Herrn Putin?
Update 23.05.22:
Laut n-tv Lifeticker sollen 15 weitere Gepard (2. Los) bis Ende August geliefert werden (erstes Los von 15 Einheiten bis Mitte Juli).
Wer das ganze Dilemma rund um deutsche Panzerlieferungen auf ein Blick erfassen möchte, der sollte die länderübergreifenden Rückkauf-, Leasing-, Lager, Liefer- und Umbaubeziehungen und zugehörigen Zahlen aus @3./24 Kommentaren mal auf einem Blatt Papier grafisch so mit Strichen darstellen.
Wer am Ende einen wirren Riesenknoten gezeichnet hat, hat das Problem erfasst.
Wie erfolgt die Ausbildung an den Geparden? In ROM?
Rumänien könnte da außer der Ausbildung am Fahrgestellt und der Waffenanlage nix beisteuern. Ein rumänischer Gepard-Kommandant wird es nicht mal schaffen, das Feuerleitsstem eines 1 A2 einzuschalten. Die haben halt den 1 A1 B2L – da liegen Welten dazwischen. Ab nach BRA mit den UKR Helden – dort stünde alles für eine Ausbildung bereit. Insgesondere die Simulatortechnik – und ohne die geht zumindest auf einer realistischen Zeitachse nix.
@Thomas Melber
Ausbildung am Gepard?
Steht hier doch eingangs (s.o.)
„Das Verteidigungsministerium war zwar bei der Beschaffung der Munition behilflich, die Lieferung der Flugabwehrsysteme ist allerdings wie auch eine Ausbildung der Besatzungen Sache der Industrie. KMW wird voraussichtlich, wie schon zuvor bei der Abgabe ausgemusterter Geparden aus Bundeswehrbeständen an Katar, auf ehemalige Soldaten für diese Systemeinweisung zurückgreifen“.
Industrie bedeutet
– Rheinmetall (Waffenanlage und Turm)
– Kraus-Maffei (Fahrgestell und Energieversorgung)
– Siemens (Radar).
Wo hierzu der Flugabwehr-Schießanteil stattfindet, ist offen. Geeignet auf DEU Staatsgebiet bleibt allein Putlos -Todendorf. Träfe dies zu, wäre BMVg unmittelbar in die Ausb der UKR einbezogen.
Möglicherweise kann auf POL oder ROM Plätze ausgewichen werden. Der zeitaufwändige E-Transport der FlakPz auf rumänische Plätze erscheint aber unwahrscheinlich.
@all
Auch hier der Hinweis: Aussagen des BMVg u.a. zu Gepard-Munition im aktuellen Sammler vom 23. Mai.
Zu Tomcat:
Sie haben die Lage gut und kurz zusammengefasst.
@Nurso TomCat
Haben sie eine Quelle zu ihrer Aussage das Deutschland moderne Leo 2 liefern. Wollte ? Sowas stand nie zur Debatte