Merkposten: Entscheidung für Chinook als neuer Schwerer Transporthubschrauber der Bundeswehr? (Nachtrag)
Zunächst ist es nur ein Merkposten: Nach jahrelangem Gezerre soll die Entscheidung über den künftigen Schweren Transporthubschrauber der Bundeswehr gefallen sein, und angeblich (und wenig überraschend) soll es der CH-47F Chinook von Boeing werden. Ein entsprechender Medienbericht wurde allerdings vom Verteidigungsministerium nicht bestätigt: Die Entscheidung sei noch nicht gefallen.
Nach Angaben von Bild am Sonntag (Link aus bekannten Gründen nicht) dagegen soll die Entscheidung für den CH-47 gefallensein – aus Kostengründen, weil das Konkurrenzmodell CH53-K von Sikorsky, einer Tochterfirma von Lockheed Martin, deutlich teurer wäre. Die Details des Berichts hat der Spiegel hier aufgeschrieben.
Allerdings: Dass die Entscheidung über den neuen Transporthubschrauber jetzt ansteht, war schon länger klar – und die jetzt genannten Details sind doch ein wenig verwirrend. So wird laut Spiegel der SPD-Haushälter Andreas Schwarz mit der Aussage zitiert, der neue Hubschrauber müsse für Einsätze hinter feindlichen Linien in der Luft betankt werden können, und Boeing habe eine entsprechende Entwicklung zugesagt.
Die wird schnell gehen: Wie auf zahlreichen Videos zu sehen ist, hat der Chinook diese Möglichkeit zur Luftbetankung schon seit Jahren.
Auch die Forderung, die deutsche Industrie müsse die Wartung übernehmen, haben die Herstellerfirma Boeing und Airbus Helicopters in Deutschland schon mal vorbeugend geklärt.
Entscheidend ist nun, dass das Verteidigungsministerium die bereits seit Monaten angekündigte Absicht umsetzt, die Lieferung dieser Hubschrauber bei der US-Regierung anzufragen – denn nach dem Chaos des bisherigen Beschaffungsprozesses ist ein so genannter Foreign Military Sales (FMS) geplant, bei dem formal die Regierung in Washington Vertragspartner ist. Ähnlich ging die Bundesregierung bereits bei der Beschaffung der Seefernaufklärer vom Typ P-8 (ebenfalls von Boeing) im vergangenen Jahr vor.
Bereits seit mehr als 20 Jahren wird zwar immer wieder betont, dass die noch aus den 1970-er Jahren stammenden Transporthubschrauber der Bundeswehr vom Typ Sikorski CH-53 in – wenn auch modernisierten – Varianten dringend durch neues Gerät ersetzt werden müssen. Die jüngsten Anläufe waren allerdings unter anderem deswegen gescheitert, weil die Forderungen nach deutscher Industriebeteiligung und der Ruf nach dem Erwerb des geistigen Eigentums für Anpassungen die Kosten von gut fünf auf rund zehn Milliarden Euro in die Höhe getrieben hatten. Das Verteidigungsministerium hatte daraufhin 2020 das Vergabeverfahren abgebrochen.
Die Entscheidung trifft letztendlich übrigens weder der Bundeskanzler (auch wenn das in manchen Meldungen so behauptet wird) noch die Verteidigungsministerin, sondern der Bundestag. Und dessen Haushaltsausschuss muss dann übrigens auch seine eigenen weitreichenden, 2020 in einem so genannten Maßgabebeschluss festgehaltenen Forderungen an diese Beschaffung erst mal zurücknehmen.
Nachtrag 27. April: Wie eigentlich am Wochenenende schon vom BMVg erklärt… sagte das Ministerium auch den Abgeordneten im Verteidigungsausschuss des Bundestages, dass die Entscheidung noch nicht gefallen sei. Es sind zwei Vorschläge für einen FMS-Case vorbereitet, eben der CH-47F Chinook und der CH-53K, aber die abschließende Entscheidung steht noch aus. Vor der nächsten Sitzung des Ausschusses, regulär am 11. Mai, ist das vermutlich nicht zu erwarten.
(Archivbild Oktober 2021: Deutsche Fallschirmjäger verlegen mit dem Transporthubschrauber CH-47F Chinook der US Army während der Übung Green Griffin 2021 der Division Schnelle Kräfte (DSK) auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow – Carl Schulze/Bundeswehr)
@T.W.
Haben Sie schonmal ein Bild oder ein Video der Chinook gesehen wo diese im beladenen Zustand (am besten noch Außenlast) in der Luft betankt wird. Finden Sie nicht, auch in der Bild und Videodatenbank der US-Streitkräfte nicht.
Dann haben wir ja in Zukunft auf jeden Fall eine ganz ordentlich Flotte an mittleren Transporthubscharubern.
Nur schade dass der Block III des Ch47 so ein wenig auseinander fällt.
Ich höre von 60 Stück – GUT – endlich ! Ggf. Org/Ausb zusammen mit NLD ??? Gerhartz kann mehr als zufrieden sein: F35 + CH47 + EF-ECR. Glückwunsch ! M.S.
Wenn es dazu kommt eine sehr gute Entscheidung. Endlich ein System was sich bewährt hat und funktioniert!
Die G-Version hat Luftbetankung doch schon eingebaut. Warum dann die F-Version? Riesenvorteil der Chinook ist auch die Interoperabilität mit vielen NATO-Partnern. Viele Bundeswehrsoldaten inkl. KSK haben schon gute Erfahrungen mit der Chinook machen können.
Wieso war das so vorhersehbar?
Nur wegen der Kosten? Ist das auch US Industriepolitik, wenn F35 von LM (sikorsky gehört ja mittlerweile zu LM) dann den schweren Transporthubschrauber von B?
Die meisten/größten/wichtigsten Nachbarn nutzen das Modell, in Europa noch mehr. Das ist doch der größte Vorteil.
Ich mag nur Boeing nicht, aber gut, die alten Hubschraubermodelle funktionieren und die neuen Triebwerke/Getriebe sind ja nicht von B.
Schade!
Ich habe den CH-53K deutlich favorisiert.
Pro:
-Moderner (quasi eine Neuentwicklung im Gegensatz zum CH-47F)
-Deutlich leistungsfähiger
-Vlt. schneller lieferbar (USMC hat Teile seiner Produktionskapazitäten zugesichert)
-wahrscheinlich leichter in die vorhandene Struktur zu integrieren (ähnliche Abmessungen)
-Airbus soll das warten?? Man sieht ja beim NH90/Tiger/A400M wie das läuft
Contra:
-hoher Preis
-niedriger Erprobungsgrad
-Kinderkrankheiten
-Kooperation mit der IDF fällt dann wohl weg (Ich könnte mir auch vorstellen, dass in Zukunft mehrere Staaten auf den CH-53K setzen werden)
War aber zu erwarten. Man kennt das Model, bekommt eine höhere Stückzahl, vielfach erprobt (der nächsten Skandal bleibt demnach hoffentlich aus) und Lambrecht braucht langsam mal wieder einen Erfolg.
Ich denke, die Entscheidung steht. Endlich eine Entscheidung – nach zig Jahren lang währendem Gewürge und Gezerre….Ich hätte den Ch53 K bevorzugt, ein komplett neuer Hubschrauber mit deutlich besseren Leistungsdaten, aber der Chinook ist wirklich bewährt und wird weltweit in 21 weiteren Armeen geflogen. Die Bestellung von der Stange geht in Ordnung – der Chinook fliegt im Gegensatz zu den kleineren NH 90 und Tiger ohne große Probleme und wird ständig modernisiert. Da stimmt das Preis-Leistungsverhältnis und man kann sich unter den benachbarten Nato-Staaten aushelfen. Traurig ist alleine, dass es erst eines Krieges in Europa bedurfte, um überfällige Rüstungsentscheidungen jetzt zu treffen.
Wirklich Schade bei hoffentlich dauerhaft 2% und Sondervermögen wäre der deutlich modernere und leistungsfähigere ch43k mit 60+ Maschinen locker finanzierbar gewesen.
Die US-Regierung will, dass wir die P-8, die CH47 und die F/A-18 oder F35 kaufen. Alles unnötig, alles in Europa besser, und ohne das Problem vin US-Teilen, beziehbar (seit 3 Jahren legt die Bundesregierung nämlich Wert darauf, immer US-Teile auszuschließen, weil alles, was auch nur eine Schraube aus den USA beinhaltet unter das US-Sanktionsregime fällt, das oft deutschen Interessen entgegensteht. Diese eigene, sinnvolle, Vorgabe verletztend jetzt riesige Aufträge in die USA.). Seit über drei Jahren werkeln die daran. Immermal wieder Versuche, P-8, der kleinste Auftrag davon, konnte man schnell durchsetzen, dann Abbruch, weil ihnen klar wurde, dass ihr Einfluss auf die CDU Regierung zwar riesig ist, aber absehbar war, dass die SPD und die Grünen die nächste Wahl gewinnen werden und die auf Zuruf tun, was die US-Regierung ihr sagt. Schönes Beispiel übrigens https://www.danisch.de/blog/2022/03/02/noch-ein-plagiat/#more-48419
Das habe ich vor der „Wahl“, wir haben ja keine Wahl, wenn man nur zwischen Pest und Cholera wählen kann, gesagt und wurde als Troll bezeichnet und mundtot gemacht. Und siehe da, ich hatte Recht. Dei P-8 wurde gekauft, obwohl nicht nötig, es gab sinnvollere Alternativen. Kaum ist die Wahl vorbei wird die F35 gekauft (dass die F/A-18 veraltet ist hat man wenigstens begriffen), obwohl nicht benötigt, obwohl zu geringe Waffenlast, obwohl zu geringe Reichweite, obwohl das Problem des US-Sanktionsregimes, obwohl die Tranche 1 Typhoon, die man sowieso loswerden will, mit geringen Umbauten ideal als Tornado Erstatz geeignet sind (nur eben nicht für die aufgezwungenen US-Atombomben, weil die Amis sich weigern, die Typhoon zu „zertifizieren“ und ohne dass Milliarden in die USA fließt). Bevor ich jetzt wieder als Troll bezeichnet werde: Merkel in kleinem Kreis, deutlich verärgert, weil die Forderungen nach Abzug der US-Atomwaffen immer häufiger und immer lauter werden: „Das ist eine Bündnisverpflichtung! Wir haben keine Wahl!“ Egon Bahr, der war bei der Unterzeichnung der Verträge dabei: „Die Amerikaner haben das nicht so gesagt aber was sie meinten war, ihr könnt die Illusion haben und das Teilhabe nennen aber wenn Krieg ist habt ihr sowieso nichts zu sagen.“.
und
Früherer Generalinspekteur der Bundeswehr und Vorsitzende des NATO-Militärausschusses, General a.D. Harald Kujat: „Die Amerikaner sind nicht hier, um uns einen Gefallen zu tun, sondern weil sie strategische Interessen haben. Deshalb werden sie auch ganz sicher nicht vollständig aus Deutschland abziehen.“
Quelle: Scheints, nicht mehr online https://www.tagesschau.de/ausland/us-truppenabzug-103.html
Er sprach nicht von der NATO und den paar US-Soldaten in Geilenkirchen, sondern von den 35.000 US-amerikansichen Nicht-NATO-Truppen.
Früherer Kommandeur der US-Army in Europa, Ben Hodges: „The reason we have troops overseas in Germany is not to protect Germans, everything we have is for our benefit.“ (Der Grund, warum wir Überseetruppen in Deutschland haben, ist nicht der Schutz der Deutschen, alles, was wir haben, ist zu unserem Vorteil.)“
Quelle: https://www.nytimes.com/2020/06/05/world/europe/trump-troops-europe-nato-germany.html
Jetzt darf man keine Häufung verursachen, damit es nicht so auffällt, deshalb ein paar Monate gewartet und jetzt, siehe da, ich hatte wieder Recht, die CH47 gekauft. Warum wir die nicht brauchen, würde jetzt sehr weit führen aber Tatsache ist, wir brauchen sie nicht, zusammenfassend weil die Fähigkeit, die sie bringen soll, nicht benötigt und real nicht eingesetzt wird.
All das sollte möglichst unauffällig stattfinden, weil die Idiotie kaum zu übersehen ist. Wie könnte das noch unauffälligher sein, als zwei der drei US-Befehle in dem durch den Ukraine-Krieg gut kaschierten massivsten Aufrüstungsprogramm seit 1933 zu verstecken? Neimand wird wagen, jetzt etwas dagegen vorzubrnigen, er würde sofort als pro-russsicher Troll, wenn nicht gleich Agent verleumdet werden.
SPD und Grüne machen, was die US-Regierung ihnen sagt, die US-Rüstungsindustrie und somit die US-Regierung werden dadurch mit Milliarden subventioniert. Natürlich zusätzlich zu den hunderten Millionen, die für die US-Truppen in Deutschland aus deutschem Steuergeld gezahlt werden (das sind keine NATO-Truppen, die paar USA-NATO-Hanseln in Geilenkirchen, der einzige NATO-Standort, nur da dürften sie sein, kosten uns nichts).
Und jetzt bin ich wirklich gespannt, ob man wagen wird, Merkel, Bahr, Kujat und Hodges als Trolle zu bezeichnen und mundtot zu machen, nachdem man genau diesen jahrelang nach dem Mund geredet hat.
[Na, willkommen zu Ihrem allerersten Kommentar hier! Ihre Meinung ist Ihre Meinung, aber geht schon sehr Richtung Trollen. Es wäre schon gut, bei einer sachlichen Debatte zu bleiben; allein schon Ihre falsche Behauptung, die Entscheidung für einen US-Hubschrauber wäre jetzt neu, ist durch die Entwicklung der vergangenen Jahre als Unsinn entlarvt. Diesmal lasse ich das noch durch, aber dann ist auch gut. T.W.]
Auf jeden Fall gut dass wohl eine Entscheidung gefällt wurde …
Es gibt für beide Produkte viele Pros und Contras … die Offiziellen Anforderungen des STH Programms erfüllen beide Muster… mit unterschiedlichen Ausprägungen im Detail
Letztendlich muss man auf die Details des FMS Deals schauen… und der beste gesamt Deal zählt am Ende
Die Lösung wird dann am Ende wohl eine Mischung aus CH47F und MH47G Block2
Letztendlich ausschlaggebend war dann wohl:
– das etwas geringere Risiko (gerade bei den Drehflüglern der Bw wichtig)
– die Zusammenarbeit mit dem Nachbarländern (vor allem NL)
– die höhere Stückzahl an Helikoptern fürs gleiche Geld
-Der Zulauf der ersten Muster hätte bei beiden ab 2025 erfolgen können… wobei bei den Chinooks vermutlich schneller mehr Masse geliefert werden kann (Fertigungsrate von 72 Stück pro Jahr möglich)
@TW:
Bei Herberts Kommentar kommt mir ihre Handhabung in dem anderen Thread in Erinnerung.
Das grenzt wirklich an russische Propaganda, es hat ja seinen Grund, dass Russland Rechtsextreme, Reichsbürger etc. in DE unterstützt.
Die SPD und die Grünen als US-Marionetten zu bezeichnen ist schon mehr als dämlich. Wahrscheinlich muss dann die NS2 Ablehnung der Grünen noch als Beweis für die Gehorsamkeit herhalten ohne an die Russland Hörgerät SPD Haltung zu denken ;)
@Chris
„Nur schade dass der Block III des Ch47 so ein wenig auseinander fällt.“
Ich dachte man wäre erst ganz frisch bei Block II?
Meinten Sie Block II?
Wegen den gestrichenen Rotoren? Wenn die eben nicht sicher funktionieren. Da Lob ich mir die praktischen Amis.
Naja eventuell kann man schon auf die noch stärkeren GE Triebwerke gehen?
Ein Modell, das schon im Vietnam-Krieg flog wird also unser Zukunftshubschrauber. Wohlgemerkt, das Teil soll 40 – 50 Jahre im Dienst der Bundeswehr stehen. Ich kann es nicht verstehen, das man sich für einen Oldtimer entscheiden will. Wir spielen mit der Maschine in einer Liga von Leopard 1, Phantom F4 und MIG 21. Wer hier meint, das wir endlich ein Zukunftsmodell erwerben werden, kann ich nur sagen, „na dann Gute Nacht“.
[Das gibt mir die Gelegenheit, auf die Debatten über den Schweren Transporthubschrauber hier in den vergangenen etwa drei Jahren (oder sogar vier?) hinzuweisen, in denen das für und wider Chinook vs. CH-53K in allen Details durchdiskutiert wurde, incl. der widerlegten Behauptung, es wäre der Hubschrauber aus dem Vietnamkrieg. Wer sich dafür interessiert, möge das nachlesen; wir fangen diese Debatte jetzt nicht wieder bei Null an. Danke. T.W.]
Schade… auch von einer außenpolitischen Sicht wäre die CH 53 K wohl eine bessere Wahl gewesen. Da dieser gerade von Israel gekauft wurde. Da wäre eine Kooperation und Zusammenarbeit möglich gewesen. Auch von allen „Sonderwünschen“ die in der Vergangenheit an den STH gestellt wurden wären fast alle durch die Kilo abgedeckt gewesen. Aber wenn man schon F-35 von LM kauft darf man das kleine bockige Kind Boeing nicht außen vor lassen. Definitiv ein Schritt zurück und die zukünftigen Kosten werden explodieren. Denn eine Luftbetankung wurde versprochen und wird entwickelt… wir wissen alle was das bedeutet ebenso muss eine völlig neue Infrastruktur geschaffen werden. Und meiner Meinung nach ist die CH47 nur ein mittlerer Transporthubschrauber.
Ich weiß nicht was ich davon halten soll.
Klar haben wir viele Länder in der EU, die auch die CH47 besitzen, aber wäre es nicht genau dann besser die CH53 zu bestellen? Die Kinderkrankheiten wurden beseitigt und die CH53 kann deutlich mehr Last anhängen.
Soweit ich weiß wurde damit schon ein LAV angehoben.
Mit einer solch leistungsstarken Maschine kann man doch Fähigkeiten erwerben, mit denen man unsere Partner unterstützen kann. Das wäre meine Meinung dazu.
@Herbert vom 24.4.22, , 17:10Uhr: Sorry, aber in Ihrem Beitrag sind mMn. derart viele sachliche/ fachliche Fehler enthalten, dass es einfach nicht auszuhalten ist! Der Kommentar von T.W. dazu trifft es genau!
-> hier mein Statement zum eigentlichen Thema: Obwohl die beiden Muster CH-47 & CH-53 offiziell als vergleichbar bezeichnet wurden, existieren doch beträchtliche Unterschiede zwischen ihnen. In der BW könnten sich wahrscheinlich beide funktionell ergänzen. In der aktuellen militär-politischen Situation (Abnutzungskrieg) erscheint die Wahl von vielen (60) Transportmitteln (bei insgesamt ähnlichem Investitionsvolumen) jedoch sinnvoller zu sein als eine Entscheidung für eine geringere Anzahl eines etwas leistungsfähigeren Helis. Hinzu kommt – neben der in der amerikanischen Truppenpraxis bereits nachgewiesenen Einsatztauglichkeit der 47-er – auch der aktuelle Leistungs-Aufwuchs der 47-er durch Integration der gleichen Triebwerke wie beim 53 sowie mögliche Synergieeffekte infolge Nutzung der CH-47 in verschiedenen europäischen Armeen. Für die militärischen Aufgaben der BW erscheint mir der CH-47 momentan besser geeignet zu sein als der CH-53.
@Uwe Vogt:
Die Amis wollen doch selbst die CH 47 bis 2060 nutzen. Passt doch. Und Block III kommt in 10-15 Jahre. Und mit dem GE Triebwerk ist auch noch einiges an Potential möglich.
@Christian Nicklisch:
Warum sind wohl die Israelis die einzigen Exportkunden bisher? Ist wohl auch was politisches. Die Israelis haben sogar Boeing Tanker KC 46 bestellt….Eigentlich unglaublich, da die Israelis normalerweise Rüstung brauchen die funktioniert.
Echt interessant, was so geschrieben wird zum Thema STH:
Ich lese regelmässig hier die Artikel, und habe mir echt lange überlegt ob ich einen Kommentar hier schreiben soll oder nicht, Ich bin Zivilist, kein aktiver Soldat mehr, aber habe meinen Wehrdienst bei den Pioniern geleistet in den 1990 Jahren, Fakt ist das die Ch53 aus den 1970 Jahren langsam aber sicher auf ist, Mit dem zur Zeit laufenden Pogramm zur Erhaltung der Einsatzfähigkeit bis zum geplanten Ende im Jahre 2030 von 28 Hubschraubern wird die Grundeinsatzfähigkeit der Bundeswehr auf einem gewissen Niveau erhalten. Es wird sehr viel geschrieben über pro und Contra Chinook&CH53-K. Es ist aber auch so das die CH53K ihre volle Einsatzfähigkeit noch nicht erreicht hat, eine Mängeliste von 100 Punkten erst erledigt werden muss, werder in der USA und auch in Israel noch keine Hubschrauber fliegen wo den entgültigen finalen Stand auch FOC genannt aufweisen. Heißt also das Zauberwort Retrofit, also Maschinen nachrüsten mit viel zusätzlichem Zeit und Geldaufwand, Die Bundeswehr braucht endlich Gerät wo erprobt ist, in vernüftigem Zeitraum lieferbar und einsatzfähig. Den Punkt ob alle Parameter was sich das Militär wünscht erfült werden, steht auf einem andern Tablett, Aber es wir auch mal Zeit zu sagen, es gibt nicht immer das wünsch dir was, sonder nimm dir das was erprobt fliegt… wir sind in aufgrund der aktuellen Ereignisse, nicht in der Lage Wunschkonzert zu spielen, und wer kann den im Falle der Landesverteidigung noch das Land verteidigen? Nur die älteren 1960 Jahrgänge aufwärts, aber auch nur bedingt, weil Gewehr&Co sind ja nicht verfügbar, und die Jungen? Reden wir nicht weiter Darüber…..Die Stückzahl von 60 Hubschraubern der Chinook ist nach meiner Meinung zu weit unten angesetzt, 80 + wäre die realistische Zahl…… Soviel sei geschrieben, ich kenne die Problematik der Verfügbarkeit der Hubschrauber der verschieden Waffensysteme der Bundeswehr ob alt oder neu, sehr gut…..
Die Automatismen bei Beschaffungen Bw hier im Blog sind immer die gleichen. Es ist eigentlich zum lachen, wenn es nichts traurig wäre.
1. Es wird ausführlich das für und wider der einzelnen Modelle/Varianten diskutiert.
2. Es wird festgestellt, daß BMVg und nachgeordnete Ämter keine Ahnung haben.
3. Es wird eine Entscheidung getroffen. Von den hier Unzufriedenen wird sofort Punkt 1 aufgegriffen.
4. Es gibt juristische Schwierigkeiten bei der Vergabe. Häme wird ausgeschüttet, nicht zu knapp.
5. Es gibt eine neue Entscheidung. Die Unzufriedenen greifen Punkt 1 auf. Usw.
Und ewig grüßt ds Murmeltier. Gähn, Leute diese Diskussion wird langsam langweilig. Seit doch einfach mal froh, daß es vorwärts geht.
@ T.W: Die Entscheidung ist gefallen. Die Obleute wurden wohl schon informiert. Ist so üblich. Es ging in der Industrie letzte Woche bereits um, dass die Regierung die Entscheidung in der kommenden Woche veröffentlicht. Nun war die Realität (ist auch so üblich) halt schneller. Daran ändert auch die (formal natürlich korrekte) relativierende Aussage von Alexander Müller auf Twitter nichts. Einzig das Platzen des 100 Mrd.-Sondervermögen würde (wird??) diesen Blödsinn verhindern oder weiter verzögern. Es sei denn, der EP14 würde dennoch substanziell aufwachsen. Nicht zu vergessen, die F-35 u.v.a. sind auch bisher nicht finanziert.
Die Chinook ist erstmal ein bewährter exzellenter Hubschrauber. Allerdings auch ein Auslaufmodell mit nur noch langer Restnutzungszeit. Die US Army plant keinerlei Modernisierung mehr. Sie setzt auf einen Nachfolger, der ab 2035 zu erwarten ist. Heute klingt die Entscheidung für Laien gut und für die Luftwaffe verlockend. In 20 Jahren schaut das anders aus. Israel hat das erkannt.
Und das Heranentwickeln einer Betankungssonde generiert eine neue Baureihe (nein, die Bw will offensichtlich keine MH-47G, welche eine Betankungssonde bereits hat und zusätzlich größere Tanks, ohne welche eine Chinook operativ keinen Sinn macht. Diese einzig zukunftssichere Variante geht für – deutlich – unter 80 Mio an die Briten). Das zusammen mit dem Einfluß von Airbus (Umsatz vor Leistung) wird spätestens mittelfristig eine „Germanisierung“ der Flotte zur Folge haben. Folge daraus: Die Kosten dürften die der CH-53K locker einholen! Die Leistung bleibt hinter ihr zurück. Gewinner ist die Firma Airbus. Boeing verdient mit der Germanisierung auch maximal. Die Chance, in Europa mit Rheinmetall (Partner von Sikorsky im Falle der CH-53K) einen zarten Wettbewerb zugunsten stimmiger Leistung zu etablieren, ist auch vertan.
Die Kurzsichtigkeit der Entscheider ausbaden muss mal wieder der Soldat. Er bekommt einmal mehr das Produkt mit dem maximalen Nutzen für die (süd)deutsche Wirtschaft, nicht das beste Material.
Es ist zum Verzweifeln.
Wir müssen uns fragen, welches Bedrohungsszenario ist in den nächsten q5 Jahren wahrscheinlich, dies beginnt ab sofort!
Die USA übergeben mehr die Verteidigung Europas an die NATO Partner, weil wir können uns gegen Russland selber verteidigen, dies zeigt der Ukraine Krieg deutlich. Die USA kümmern sich dafür um China.
Gut wann ist nun mit einem Angriff auf ein NATO Mitglied Seitens Russland zu rechnen? Je länger der Krieg in der Ukraine dauert, desto länger braucht es, die Verluste zu ersetzen und nach dem Baltikum zu greifen, oder Moldawien…
Ich denke, Russland wird länger brauchen als 2027 bis man irgendwo anders wieder ein grausames Spiel spielen kann.
Zur Interoperabilität: ja die Partner setzen auf Chinook, doch wie wichtig ist das wirklich? Wichtiger ist die Interoperabilität in der Kommunikation. Beim Marder sagt man doch auch, ein Schütze der aus einem russischen Modell absetzt, kann das auch im Marder…!
Beide Geräte sind absolute Weltklasse und geeignet. Die Indienststellung wird ein Unterschied von 2 Jahren sein…
Ich denke, es ist eine Frage des Anschaffungpreises und nichts Anderem.
@Dominik
Ja haben Sie recht einmal zu oft auf das I gehauen.
Meinte aber vor allem dass die Army bisher kein so großes Interesse an großen Mengen an Ch47F Block II hat. Wenn ich noch auf Stand bin haben Sie bisher 4 bestellt, mit Fertigstellung dieser ersten Serien Block II 2023.
Army Special Operations Aviation Command hat da etwas mehr Interesse mit ursprünglich 15, dann nochmal 9 und letztes Jahr noch 6 weiteren MH47G Block II.
Das mit dem Rotor ist halt schade…mehr für uns als für andere da wir ja mit unseren Fahrzeugen verhältnismäßig schwere lasten haben. Aber wenigstens eine pragmatische Lösung.
Aber die Army denkt eher an FVL und weniger an größere Mengen klassischer Hubschrauber. Anders als bei den Marines (die ihre alten Ch53E jetzt gerne unmittelbar und besonders für den jetzt anstehenden Wandel zudistributed maritime operations durch etwas leistungsfähigeres ersetzen wollen) tut der alte Block I ja sehr genau was die Army will und in der Zukunft sieht sie dort andere Lösungen. Für uns hoffe ich mal dass da noch fleißig und regelmäßig nachbestellt wird.
ja ja – eine politsche Entscheidung – im Einklang mit unseren niederländischen Verbündeten – und anderen – die Logistikkette wird vereinfacht – viel Spaß aber wenn ein Motor bei mangelnder Instantsetzung ausfällt – meine Meinung dazu sollten die kennen die sich damit befasst haben und was besser gewesen wäre – aber was solls – die CH-53 G aus der ich noch das Vergnügen hatte zu springen, sowohl aus 550 m aus als auch 4200 ist einfach zu alt und nicht mehr instandsetzungsfähig, aber was solls, es lebe 35 Jahre Heeresflieger
Es ist bemerkenswert, wie ein Haushaltsausschuss am Großteil der Abgeordneten vorbei eigene Anforderungen einbringen darf und dabei anscheinend Preis-Leistungs-Überlegungen außer acht gelassen werden.
@Sachlich
Eine Betankungssonde ist nice to have, ich kann mir aber kein Szenar vorstellen, in dem die Bw das Feature brauchen könnte – bei LV/BV eh nicht.
@Dominik: Warum sollte man ein GE (T408) Triebwerk integrieren? RR Deutschland hat doch schon einen Vertrag mit Honeywell für die Wartung des T55 geschlossen. Die Bw braucht jetzt eine schnelle Lösung, warum sollte sie ein solches Risiko eingehen? Dann doch eher die neueste T55 Variante 714C.
Mit was soll die CH47F denn betankt werden? C130 und A400M? Kann denn der A400 jetzt schon Hubschrauber betanken? Gehört dann der Nachweis der Betankungsfähigkeit durch A400 mit zur Entwicklungsleistung?
Die möglicherweise getroffene Entscheidung erscheint in der Tat vernünftig, wenn man auch abwarten muss, inwieweit sich atsächlich Vorteile im Hinblick auf die derzeitigen Betreiber des CH 47 in Europa ergeben.
An dieser Stelle darf ich aber etwas polemisch meinen Senf dazu geben: wenn man in Betracht zieht, wie ein an diesem Projekt beteiligter, bekannter deutscher Luftfahrzeughersteller mit den bisherigen für die Bundeswehr beschafften und in Beschaffung befindlichen Projekten umgegangen ist, und auch in gewisser Hinsicht die Wartungsqualitäten (P 3C bis zur Schrottreife modernisiert) berücksichtigt, ist jedenfalls der Zweckoptimismus angebracht, dass der CH 47 eine bessere Verfügbarkeit als NH 90 und KH Tiger aufweist.
@Herbert
Was für ein Quatsch. Europa kann gar nichts was Helikopter angeht, mal abgesehen von den Kleinen. Der Rest steht mehr als das er fliegt und wird von etlichen Nationen ausgesondert.
Könnte die Entscheidung vielleicht auch im Zusammenhang stehen, dass man den UHU Tiger in nahher Zukunft ausmustern möchte und den Ah-64 E Apache von Boing bestellen will? Vielleicht gibt es hierdurch vertragliche Vorteile. Es ist ja kein Geheimnis, dass man mit dem Tiger unzufrieden ist in der Truppe.
[Die Frage Kampfhubschrauber ist eine gänzlich andere, und ich bitte dringend darum, jetzt nicht einen Spekulations-Sammler aus diesem Thread zu machen. T.W.]
Die Entscheidung ist mitnichten gefallen. Wenn der Bundestag die Gelder bewilligt hat, dann ist es so weit. Die Abgeordneten der Regierungsfraktionen, die am Ende entscheiden, haben noch keine 25-Mio-Vorlage, noch nicht mal ein Briefing aus dem BMVG, warum man dort den STH X oder das Modell Y gerne hätte. Anschließend gehen wir in uns und überlegen, ob wir das nachvollziehen können, und uns das überzeugt, oder ob es nicht andere Argumente gibt, die mit dem BMVG noch zu klären sind. So lange wir an dem Punkt noch nicht sind, ist die ganze Story reine Spekulation.
Lieber Alexander Müller. Natürlich stimmt das, was Sie sagen. Aber auch Sie glauben doch nicht im Ernst, dass Sie da noch was dran drehen, ausser an der Konfiguration (vernünftiger wäre MH-47G, welche als Block II produziert wird und eine Zukunft auch über 2050 hinaus hat) noch zu justieren?! Dann würde die Chinook Sinn machen. nur dann!
Fragen Sie mal Fachleute! Wenn Sie denn welche finden… ECHTE Expertise ist auf der Entscheidungsebene bekanntlich unbekannt.
Entscheidung für Chinook als neuer Schwerer Transporthubschrauber der Bundeswehr?
Abwarten. Das wäre nicht das erste Rüstungsgeschäft, dass keines wird, weil wieder irgendwas dazwischen kommt. Die Eurohawks scheiterten am Ende an einer Rechtsvorschrift. Schön wäre es natürlich, wenn es klappen würde. Nicht weil ich ein Fan von den „Bananen“ bin, sondern weil sie eine Fähigkeitslücke schliessen. Da ist jede Lösung besser als keine Lösung.
@Hr Müller:
Ach ich dachte diese endlose Diskutiererei soll endlich aufhören. Endlich mal machen! ;)
@Tigris:
Warum testen die Amis dann das GE Triebwerk vom CH-53 K?
Ist eben leistungsstärker.
Das wir doch hoffentlich das 714C kaufen ist doch wohl klar.
@ Tigris Genau für die Betankung des STH wurden drei der sechs C 130 als Tanker KC 130J beschafft. Warum man sich dann aber nicht für die G Variante (die alle ursprünglichen Anforderungen, insbesondere die dauerhafte Fähigkeitsluecke CSAR erfüllt) entschieden hat ist wirklich nicht nachvollziehbar und spricht daher leider für sich und gegen das Sondervermögen!
Tigris sagt:
24.04.2022 um 20:39 Uhr
„Mit was soll die CH47F denn betankt werden? C130 und A400M? Kann denn der A400 jetzt schon Hubschrauber betanken? Gehört dann der Nachweis der Betankungsfähigkeit durch A400 mit zur Entwicklungsleistung?“
@Tigris: Beide Flugzeuge können Flugzeuge UND Hubschrauber in der Luft betanken, siehe:
https://www.bundeswehr.de/de/organisation/ausruestung-baainbw/aktuelles/wie-kommt-die-c130j-hercules-in-die-bundeswehr-5337546
https://esut.de/2021/04/meldungen/26773/a400m-zertifizierungskampagne-fuer-hubschrauberbetankung/
Mal eine kurze Frage: Stand eigentlich je zur Debatte, bei den Transportubschraubern eine gemischte Flote anzuschaffen, um das Missionsspektrum besser abdecken zu können, oder ist das (aus Gründen) komplett vom Tisch?
Ein neues, dringend benötigtes Fluggerät -> wunderbar.
Doch hier wird mit einer Stückzahl gerechnet (60) das einem schwindelig wird.
Manch einer der Hobbystrategen hier auf dieser Seite fordert sogar bis zu 80 Hubschrauber.
Da ich vom Fach bin, erlaube ich mir folgendes Urteil: Was helfen einem die Kekse wenn man keine Hände bzw. Arme hat.
Sprich: Wer soll die ganzen Maschinen denn fliegen??
Durchhaltefähig, auf dem Zahnfleisch gehend hat das von Pilotenseite gerade mal eben so mit ca. 6 Hubschraubern CH 53 in AFG geklappt. Da ist dann aber im Heimatverband nichts mehr groß gelaufen.
Was bitte schön soll denn die Bundeswehr mit 60 STH ??
Und kommt jetzt bitte nicht mit dem Argument -> dann bilden wir mehr Piloten aus.
Es gibt keine….
Geeignete Bewerber sind absolute Mangelware. Und ich rede von Bewerbern, da haben die eventuellen Kandidaten noch nicht einen Fachlehrgang bestanden.
Mittlerweile ist was den fliegerischen Dienst anbetrifft auch schon in den Tiefen der Luftwaffe alles abgegrast.
Dieses Problem, des mangelnden Personals, tritt aber wahrscheinlich nicht nur im Bereich der fliegenden Zunft auf.
Somit bleibe ich bei meiner Meinung das die wahrscheinliche Stückzahl von 60 Luftfahrzeugen absolut weltfremd und realitätsfern ist.
@Tigris
„Mit was soll die CH47F denn betankt werden? C130 und A400M? Kann denn der A400 jetzt schon Hubschrauber betanken? Gehört dann der Nachweis der Betankungsfähigkeit durch A400 mit zur Entwicklungsleistung?“
Sowohl A 400M als auch KC 130J sind geeignet, Hubschrauber zu betanken. Der Super Hercules ist bereits zertifiziert, amerikanische CH 47 in der Luft zu betanken, ebenso wie französische H 225M (die bisher mit italienischen KC 130J geübt haben); der A 400M hat bereits mit französichen H 225 M den Nachweis der Luftbetankungsfähigkeit von Helikoptern erbracht.
Jedes Luftfahrzeug muss den entsprechenden Zertifizierungsprozess durchlaufen, also auch die deutschen CH 47.
Das Wichtigste zuerst: Es geht offensichtlich voran und es werden Entscheidungen getroffen. Hoffentlich jetzt auch zügig Verträge geschlossen.
Persönlich hätte ich wegen der Zukunftsperspektive die CH-53K bevorzugt – aber ich bin ja kein Experte. Entscheidend ist aus meiner Sicht, dass wir sehr zügig mit der Ausbildung beginnen und schnell eine kleine Anzahl voll Einsatzfähiger Hubschrauber erhalten. Bloß keine Verzögerungen wegen der Entwicklung von Sondernlösungen. Also bitte mit einer Variante starten, die schon existiert. Zumindest die ersten 20 Maschinen für eine Erstbefähigung. Der Rest kann dann in Ruhe und optimiert zulaufen..
@Aviator: Also Leute mit luftfahrttechnischrm Hintergrund gibt es schon auf dem Markt, recht viele sogar, da zahlreiche Carrier pleite gegangen sind bzw. stark personell eindampfen. Bei uns saßen zahlreiche Piloten in Vorstellungsgesprächen für Stellen in der 4.500€ brutto-Liga, nur um den Kontakt zur Luftfahrt nicht ganz zu verlieren und erstmal einen sicheren Job zu haben.
Ob und wie die BW an diese ran kommt und wie man bisherige Zivilisten dahin bringt, dafür unterhält der Laden doch einen Schwarm von Personalmenschen,, die sich Gedanken machen können.
60 STH, congrats! Wir brauchen nur 12 CH-53K und zusätzlichen Optionen für 6 weitere, derzeit… Aber wir beteiligen uns an der Entwicklung von SB-1 Defiant (Elbit Systems) und Bell V-280 Valor (IAI) Alles ist möglich… Regards.
@Herbert
Ich möchte einfach nur kurz feststellen dass es KEINERLEI vergleichbare Maschinen wie CH-47, F/A-18 oder F-35 aus europäischer Produktion gibt. Und damit meine ich nichteinmal die Nuklearwaffenfähigkeit sondern ganz generell alle Hauptaspekte dieser Maschinen – schwerer Transporthubschrauber, Multirole/ECR/Stealth/Nuclear-Aircraft – da gibt es in Europa exakt: NADA Alternativen.
Die fünf (!!!) P-8? Bitte, das sind Peanuts. Wozu für diese Spezialaufgabe bei Minimalstückzahl was eigenes entwickeln? Da können wir unser Geld auch gleich aus dem Fenster werfen.
Eine generelle Bevorzugung von US-Systemen sehe ich auch nicht, eher das Gegenteil. Bis auf wenige Hochwertrüstgüter wird doch heute weit mehr Material innerhalb Europas produziert als vor sagen wir mal 50 Jahren. M109? Gone. M60? Nichts zu sehen. Starfighter? Es war einmal. Alles weg, von euopäischen Projekten ersetzt. Oder anders gesagt, ausser den drei genannten Modellen fallen mir bestenfalls noch MARS und Patriot ein die aus der USA zugekauft werden – da aber haben deutsche Hersteller und Dienstleister hochgradig die Finger drin, das würde ich fast als internationales Projekt bezeichnen bei dem lediglich das Gro der Endfertigung in der USA erfolgen.
Den Erwerb von zuverlässigen CH-47 halte ich für eine bodenständige Entscheidung. Sollte der CH-53 oder meinetwegen die Nachfolge-V-22 oder hamstergetriebene Brummkreisel in neueren Versionen wirklich in 20-40 Jahren ausgereift sein und Vorteile bringen haben wir einen guten Grund unsere Vögel mal gegen Neumaterial umzutauschen bevor sie auseinanderbröseln. Und mit SIcherheit werden unsere östlichen Nachbarn gerne unsere dann 20 Jahre alten CH-47 übernehmen. Die USA wird sich daran kaum stören.
@Aviator
Deutschland hat über 80 Mio Einwohner. Da wird es doch wohl möglich sein Besatzungen für 60 Hubschrauber auszubilden.
Sonst hiess es immer, es gibt nicht genug Flugstunden (weil Material/Lfz nicht verfügbar) und jetzt auf einmal gibt es nicht genug Piloten für die Lfz? Irgendwas is ja immer,ne…?
Geeignete Bewerber: Man kann nicht ständig ‚rumheulen, dass der Bewerber von heute nicht mehr so toll ist wie 1980. Wenn der Durchschnitt heutzutage ein anderes Skillset hat als damals, muss man sich darauf einstellen und bestimmte Ausbildungsinhalte erweitern. Don’t fight the setting!
Was uns aber auch positiv in die Hände spielen könnte:
1. Die Wahrnehmung der Bw in der Bevölkerung wird sich durch mehr funktionierendes Gerät und unter der derzeitigen geopolitischen Lage hoffentlich bessern.
2. Auch wenn das womöglich etwas zynisch ist: eine Rezession macht den Arbeitgeber Bw vllt auch attraktiver.
@ Aviator: Letztlich ist es das Problem „Fachkrätemangel“, was alle Ebenen des Arbeitsmarktes inzwischen voll trifft und sich eher noch verschärfen denn abschwächen wird. Ich komme aus der (Dienstleistungs-)Industrie, wir merken dies inzwischen an vielen Stellen. Ein klares Argument pro CH-53K da (für alle Freunde von KPIs) mehr Last pro Bediener transportiert werden kann.
@ Arved: Sie bringen m.E. den wichtigsten Punkt an. Wenn jetzt auch noch Deutschland auf die CH-47 schwenkt haben wir auf Sicht eine Einheitsflotte in Europa. Am untersten Spektrum AW169/189/H135/H145, dann die NH90/EH101/Super Pumas und zum Schluss die CH-47. Heißt im Umkehrschluss: Fahrzeuge etc. dürfen nicht schwerer werden als „CH-47 tauglich“. Eher ein frommer Wunsch denn tatsächlich realistisch.
Hinzukommt, dass eine Einheitsflotte im militärischen Bereich ggfs. gerade nicht das ist, was erstrebenswert ist. Im zivilen Bereich hat uns das Debakel rund um die 737Max vor Augen geführt (übrigens der gleiche Hersteller wie die CH-47 – der, der gerade das aktuellste Upgrade für die CH-47 nicht umgesetzt bekommt), dass eine Einheitsflotte auch Risiken mit sich bringt. Aus NATO-strategischen Gründen halte ich es für sehr sinnvoll, wenn war als Deutschland uns bewusst für das andere Muster (CH-53K) entscheiden, dies im Sinne einer Risikominimierung in der [europäischen] NATO.
Was m.E. aktuell gerne ausgeblendet wird: Die CH-47 ist sicherlich „technical mature“, aber letztlich doch technisch ziemlich ausgereizt. Viel Luft nach oben ist da nicht mehr für weitere Upgrades. Die CH-53K steht am Anfang ihrer Laufbahn. Die Wahrscheinlichkeit, dass es hier auf Sicht zu einem weiteren Fähigkeitsaufwuchs kommen wird ist deutlich größer. Aus meiner Sicht ist die 53K die zukunftsorientierte Option, nicht die 47.
Ist eigentlich bekannt aus welchem Topf die Beschaffung finanziert werden soll? Der Vogel ist doch seit Jahren in der MFP drin – sprich aus dem Etat selber, oder soll hier bereits das Sondervermögen aktiviert werden?
Alle (behaupten) sie sind vom Fach und doch nie zufrieden oder streuen hier gern mal ungefiltert was ein. Teilweise widersprechen sich diese sogenannten Experten:innen auch gern mal ;)
Es wird gemeckert, dass nicht genug Hubschrauber einsatzfähig sind, dass zu wenig Piloten und Techniker gibt oder das gewählte Modell doch Mist sei. Alle beziehen sich auf Experten:innen oder sind selbst welche. Wer will und kann in der Politik bei der Sachlage noch Entscheidungen treffen?
1. Beide Hubschrauber erfüllen laut meinen Infos das Anforderungsprofil.
2. Für die C47 spricht:
– das neuste Modell ist erprobt, einsatzfähig und auch lieferbar
– es wird von vielen europäischen Verbündeten genutzt aber vor allem, was mir hier fehlt, sind US-Maschinen in Deutschland stationiert. Der Punkt interoperabilität ist hier absolut gegeben.
– die heutige C47 hat nicht mehr all zu viel mit den ursprünglichen Modellen der 60er gemein.
– die kommenden 30 Jahre wird das Modell sehr wohl auch noch von den US-Streitkräften genutzt
– für das Budget bekommt man einfach mehr Maschinen, das ist nicht von der Hand zu weisen.
3. für die C53K
– das modernere technische Design
– ist leistungsfähiger
– ist zukunftsfähiger
Die C53K ist allerdings die Goldrandlösung, den Leistungskatalog erfüllt bereits die C47. Will Deutschland wieder Goldrandlösungen, Maschinen die auf dem Papier erst mal alles leisten und können? In der Praxis dauert es bis es soweit ist und dann möglicherweise nur zu sehr hohen zusätzlichen Kosten (Wartung/Support) ggf. Nachrüstungen oder in ferner Zukunft. Beispielsweise die Zuladung, gefordert sind meines Wissens nach 10 Tonnen. Wenn eine Maschine 15 Tonnen schafft aber zudem auch viel teurer ist müssten wir schon vergaberechtlich das günstigere Modell nehmen. Sicher nur ein exemplarischer Aspekt, wenn wir allerdings nur den betrachten wäre die C53K raus.
Die Militärs schimpfen sie hätten nicht genügend flugfähige Maschinen für Ausbildung, normalen Dienst und Einsatz, weil das Material überstrapaziert ist und permanent bei der Industrie zu Wartung, keine E-Teile lieferbar, etc. Schon das allein spricht für die C47 um genügend Masse in den Verband zu bekommen.
Die Piloten schimpfen auf der anderen Seite sie bekommen nicht genügend Flugstunden auch ein Argument für die C47, bei der C53K würde mit einer kleineren Flotte immer noch die Gefahr eines Groundings bestehen, da die Kinderkrankheiten nicht ausgemerzt sind.
Die C53K ist von den Marines gekauft worden, zudem waren die C53-Modelle eher Hubschrauber der Marines und Navy und wurden nur von Deutschland und Israel gekauft und eingesetzt. Bisher eher ein Exot und ich sehe nicht, dass sich das ändert. Nichts gegen Israel (die Zusammenarbeit bei den Heron-Drohnen ist top) aber eine Zusammenarbeit in der Ausbildung und im Betrieb der Hubschrauber ist aus vielfältigen Gründen (Kosten, Reiseaufwand, Maschinen im Katastrophen- oder Einsatzfall in Europa verfügbar, etc.) besser aufgestellt mit unseren europäischen Partnern Großbritannien, Niederlande oder vielleicht Italien und/oder Spanien welche ebenfalls das Modell fliegen.
Zur weiter oben aufgeworfenen Frage, warum es für die Bundeswehr nicht die G-Variante der Chinook wird:
Weil die G-Variante dem Army Special Operations Aviation Command vorbehalten ist (MH-47G).
Selbst die Briten bekommen diese nicht.
An Block II Maschinen haben bisher UK 14 H-47ER, USSOCOM 36 MH-47G und US Army 4 CH-47F geordert.
Die Berichterstattung am Wochenende hat sich letztlich als Ente entpuppt, auch wenn ich persönlich glaube, dass die F aus nicht nachvollziehbaren Gründen das Rennen machen wird. Und das obwohl die Maschine essentielle Forderungen nicht erfüllt. z.B.
– Luftbetankung (Es ist ganz klar ein MOTS LFz angefragt, keine Entwicklungsleistung, daher völlig irrelevant, welche anderen Versionen die AAR Fähigkeit besitzen, die F hat es nicht!)
– Nutzungsmöglichkeit der vorhandenen STH Infrastruktur (Die Chinook passt da nicht rein, ergo abreißen neubauen. Wird dem BRH gefallen, da insb. gerade an einem STH Standort eine neue Halle gebaut wird)
– gefordert wird ein STH, kein MTH, was die F gem. NATO Einordnung nun mal ist. In puncto Reichweite und Nutzlast wäre die F sogar ein Rückschritt von der 53G.
– Infrarot Gegenmaßnahme nicht gegeben
– the list goes on…
Zudem schafft es Sikorsky bei USMC eine konstante Verfügbarkeit > 90% zu sichern. Das ist eine Ansage, die Boeing kaum halten können wird. Auch würde die K dem Personalproblem der Luftwaffe Abhilfe schaffen, denn ich benötige weitaus weniger Personal, um 40+ statt 60+ Maschinen am Fliegen zu halten.
Im Ergebnis hat BMVg die Wahl zwischen einem LFz, dass im letzten Drittel/Viertel seines Lebenszyklus ist und einem, das diesen noch vor sich hat….. Produktion der F soll Medienberichten zufolge dieses Jahr eingestellt werden, DEU wäre wohl die letzte/einer der letzten Nation/en die sich an Rudis Resterampe bedient.
Wer eine F35 kauft, kauft doch keine 47F!
Moin allerseits!
Ich verstehe das Forum nicht mehr!
Wir beklagen vor allem eine Entscheidungsschwäche – teils zu Recht. Jetzt gibt es wohl (ist ja noch nicht offiziell bestätigt) eine Entscheidung pro Chinook.
Ja, ich habe mir auch den „Hengst“ gewünscht, aber die CH47 ist schon ein sehr guter Helikopter, der der alten CH53 deutlich überlegen ist.
Die neuen Triebwerke sollten drin sein und die Fünf-Blatt-Rotoren kann man in 5-10 Jahren auch noch nachrüsten.
Auf jeden Fall gibt es eine Lösung. Es gibt 60 (!) Helikopter, also mehr als doppelt so viele, wie wir jetzt haben und der Klarstand dürfte zu einer Verfügbarkeit im Faktor FÜNF führen.
Jetzt müssen wir nur noch die neuen Hallen bauen und asap neue Helikoptertechniker anwerben und ausbilden, dass die BW in der Lage ist, auch ohne AIRBUS die Verfügbarkeit hoch zu halten.
…und vielleicht bekommen wir ja in 10 Jahren noch 20 CH53K dazu…
immer wieder die gleichen Kommentare hier…
teilweise fachlich gut aufbereitet, aber mit Enttäuschung über die getroffene Auswahl behaftet.
teilweise komplett am Thema vorbei und Hauptsache alles niederschreiben
teilweise schon bösartiges trollen.
Im Laufe der Woche wird die offizielle Entscheidung verkündet… und bestenfalls auch begründet… dann ist man schlauer!
Fakt ist:
– die Bundeswehr benötigt einen sehr zuverlässigen neuen Hubschrauber mit geringem Risiko (hohe Verfügbarkeit, kalkulierbare Leistung)
– die Bundeswehr benötigt weiterhin einen schweren Transporthubschrauber.
– das ganze sollte am besten einigermaßen bezahlbar und kalkulierbar sein, da man für andere wichtige Projekte auch noch Geld benötigt.
– man wollte keine Goldrandlösungen mehr. Die CH53K wäre definitiv die Goldrandlösung gewesen.
– die Bundeswehr muss bei allen Projekten in der aktuellen Sicherheitspolitischen Lage mindestens die Vollausstattung = 100% oder besser die Kriegstaugliche/Kaltstartfähigkeit = 120%+ im Auge behalten… und daher auch entsprechend Masse an Gerät beschaffen.
Es war eine nachvollziehbare und politisch motivierte Entscheidung.
Boeing liefert P-8A und CH-47.
Lockheed Martin liefert F-35 und C-130J.
Alle 4 bestellten Muster sind in der NATO in Eurooa sehr breit verbreitet, so dass sich viele Synergien nutzen lassen.
Diese Entscheidung ebnet auch politisch den Weg zur Bestellung des Lockheed Martin/Airbus Tankers durch die USAF, da für Boeing hinter den Kulissen der deutsche Auftrag für die Chinook und die Partnerschaft dabei mit Airbus die Bedingung waren, im kommenden Tanker-Verfahren nicht gegen den neuen Tanker zu klagen.
Ich bin froh, dass wir nun endlich die Weichen gestellt haben, die Helikopterflotte zu erneuern.
Sicher wäre die CH-53K die technisch bessere Variante, aber 40 Helikopter wären auch viel zu wenig gewesen.