Bundesregierung genehmigt Gepard-Flugabwehrsysteme für die Ukraine (Neufassung)
Unmittelbar vor einer Konferenz westlicher Staaten zur Unterstützung der Ukraine auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein hat die Bundesregierung die Weitergabe ausgemusterter Gepard-Flugabwehrsysteme genehmigt. Geliefert werden sie von der Herstellerfirma Krauss-Maffei Wegmann (KMW).
Die Genehmigung, aber auch weitere deutsche Hilfe für die Ukraine bestätigte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht zu Beginn des Treffens in Ramstein am (heutigen) Dienstag:
Wir arbeiten gemeinsam mit unseren amerikanischen Freunden bei der Ausbildung von ukrainischen Truppen an Artilleriesystemen auf deutschen Boden und wir werden zusammen mit den Niederlanden Ausbildung an Panzerhaubitzen und Munition für die Ukraine bereitstellen, denn wir wissen alle, dass in diesem Konflikt Artillerie ein wesentlicher Faktor ist.
Und erst gestern haben wir entschieden, dass Deutschland die Lieferung von Gepard-Flugabwehrpanzern an die Ukraine ermöglichen wird.
sagte Lambrecht nach Angaben ihres Ministeriums*.
Die mögliche Lieferung der Flugabwehrsysteme war bereits seit Wochen im Gespräch: KMW hatte die Gepard angeboten. Dass eine mögliche Genehmigung jetzt gefällt wurde, dürfte auch damit zu tun haben, dass Verteidigungsministerin Christine Lambrecht bei der Konferenz in Ramstein einen deutschen Beitrag vorweisen können sollte.
Die gepanzerten Flugabwehrkanonen waren von der Bundeswehr bereits vor mehr als einem Jahrzehnt außer Dienst gestellt worden, als im Zuge der Verkleinerung der deutschen Streitkräfte die Heeresflugabwehr aufgelöst wurde – eine Lücke für die bodengebundene Flugabwehr im Nahbereich, die bis heute nicht geschlossen wurde. Gepard-Systeme wurden daraufhin an Katar und an Brasilien verkauft; das südamerikanische Land hatte sie vor allem für den Schutz vor Angriffen während des Papstbesuchs 2013 und der Fußballweltmeisterschaft 2014 angeschafft.
In der NATO werden die Flugabwehrsysteme von Rumänien weiterhin genutzt – und sind in den europäischen Mitgliedsländern der Allianz ein wesentlicher Teil der Flugabwehr für Marschkolonnen. Die Versorgung mit Munition ist deshalb, auch wenn in Deutschland die Gepard schon länger nicht mehr im Einsatz sind, kein schwer wiegendes Problem.
Nachtrag: Das Statement von Lambrecht dazu im Audio:
(Das Audio wurde vom BMVg zur Verfügung gestellt; am Ende scheint es einen Schnitt zu geben, der bereits in der Originaldatei enthalten war)
Zur Ergänzung: In den Kommentaren wurde drauf hingewiesen, dass Deutschland offensichtlich auch Panzerabwehrrichtminen an die Ukraine geliefert hat – in den bisher offiziell genannten Lieferbeständen tauchten die wohl nicht auf. Aber Fotos aus russischen sozialen Medien, die solche Beutewaffen zeigen sollen, deuten schon darauf hin:
*Das komplette Statement der Ministerin:
20220426_Lambrecht_Statement_Ramstein
(Archivbild: Schießen mit dem Flugabwehrkanonenpanzer Gepard auf Luftziele am 06. Oktober 2004 – Michael Mandt/Bundeswehr)
@All:
KMW bekommt wohl grünes Licht für die Gepards in die Ukraine.
Ui wie lange dauert da denn eine vernünftige Ausbildung? (konnte die Dinger 1 mal live schießen-fahren-schießen sehen, schon beeindruckend.) Können die auch Marschflugkörper abschießen? (diese Fähigkeit wäre doch wohl extrem wichtig um die 2/3 des Westens der Ukraine besser zu schützen. Was nutzen die Ukrainer eigentlich bisher um die Kalibr Marschflugkörper abzuschießen?)
Jetzt kommen wohl die Gepard.
Das Angebot von KMW zum Export war zum Zeitpunkt der „Entscheidung“ (wohl gestern) exakt 2 MONATE (z.B. ESUT 25.02.2022) alt.
Zwischenzeitlich wurde behauptet:
1. Panzer sind nicht einsatzbereit (Lambrecht) – Industrie widerspricht
2. Panzer haben wohl keine Munition (MASZ) – Bundeswehr findet die Munition in ihren Beständen (MANTIS) – Industrie liefert
3. Panzer sind so ausbildungsintensiv (et al) – Ausbildung am Gepard dauert ein paar Wochen unter Friedensbedingungen – hätte man bisher alle Besatzungen durch…
Naja jetzt sind alle Ausreden durch und außerdem liefert ja KMW und nicht Deutschland.
Mit leeren Händen wollte man die IBUK dann heute auch nicht nach Ramstein schicken.
Und Kühnert spitzfindelt: „Wir sind die ersten, die westliche Panzer liefern! Das hat noch keiner gemacht!“
Was definitorisch schon recht fraglich ist, wird sachlich dann falsch wenn man bedenkt, dass andere Länder (US/GB/AUS) ähnlich „gepanzerte“ Fahrzeuge westlicher Bauart bereits geliefert haben….
Es ist und bleibt ein Trauerspiel – vorallem wie man das kommuniziert.
Die US Lieferungen erfahren wir regelmäßig auf großen Pressekonferenzen. Biden, Blinken oder Austin (oder als starkes Zeichen mehrere zusammen) informieren ihre Bürger über die Hilfe.
Deutschland? Joa machen was – entweder sie können es in der Zeitung lesen, oder wir halten es geheim, oder irgendwer(!) lässt es mal im vorbeigehen in eine Kamera fallen….
Ich kenne den Gepard aus meiner Wehrdienstzeit – diesen Flugabwehrpanzer halte ich noch lange nicht für altes Eisen. Zwei Monate wurde jetzt rumgeeiert – auf einmal soll es jetzt gehen…..Diese Lieferung macht meiner Meinung nach Sinn – hoffentlich sind es mehr als zwei Stück. Und hoffentlich gibt es auch noch genug Munition – die ist beim Gepard nämlich sehr schnell verschossen.
Hoffentlich werden die Gepards schnell instandgesetzt und hoffentlich können wir die Ukrainer schnell auf das System einweisen.
Gestern lösen „schwere Waffen“ aus Deutschland noch den 3. Weltkrieg aus, heute sind sie das Feigenblatt für die Verbündeten. Und statt die Katze im Kreis der Verbündeten aus dem Sack zu lassen, tröpfelt es irgendwo leise durch. Na immerhin beweisen die Amerikaner die nötige Führungsstärke, um auf ihrer größten Militärbasis außerhalb der USA das Engagement des Westens zu forcieren …
Und im Handstreich löst sich die ganze Heißluft von den viel zu komplizierten und schwierig versorgbaren Sytemen in Wohlgefallen auf. Vielleicht ist die Erkenntnis erreicht, dass wir es nicht machen weil es einfach ist, sondern notwendig?
Schauen wir mal, was die Industrie demnächst noch so alles liefern darf,
Perfekt! Denn:
1. braucht die Bw diese Fähigkeit ja nicht selbst (Flugabwehr)
2. ist es ein sehr einfach aufgebautes Gerät ohne hohe Anforderungen an Wartung und Instandhaltung
3. ist die einsatzsichere Ausbildung (z.B. Richtschütze) in max. zwei (2) Wochen abzuschließen
4. „all German“, also keine Einsprüche bzgl. des Exports seitens Dritter
5. ist wohl auch mehr als ausreichend Munition vorrätig
[Irgendwie habe ich das Gefühl, Sie haben die Ironie-Tags vergessen…. T.W.]
Leo 1 und auch der Gepard wurden ursprünglich für eine Wehrpflichtarmee geordert. Daher sind sie von der Konstruktion her so ausgelegt, dass sie nach einer „kurzen“ Einweisung von Wehrplichtigen zu bedienen sind – Abitur ist dafür keine Vorraussetzung!
Bestimmt haben die Amerikaner unseren Verantwortlichen endlich die nötigen Argumente dafür geliefert, dass die Lieferung in trockenen Tüchern ist.
Alles, was sich bisher abspielte ist an Peinlichkeit kaum noch zu überbieten. Für jeden war etwas dabei, Chaos, Haare raufen, Komödie. Eine Frage sei im nach hinein gestattet, hält die Politk, die ja unsere Treuhänder sein sollen, uns, das Volk wirklich für so doof?
@Pham Nuwen sagt: 26.04.2022 um 10:48 Uhr
„Und im Handstreich löst sich die ganze Heißluft von den viel zu komplizierten und schwierig versorgbaren Sytemen in Wohlgefallen auf.“
Diese Aufgaben sind ja noch nicht gelöst. Wer macht denn die Schulung der ukrainischen Besatzungen? Die Wissensträger in der Bw dürften mittlerweile stark ausgedünnt sein und haben seit 10 Jahren keinerlei praktische Erfahrung mehr. Das müssten dann die Rumänen übernehmen.
Und das System ist logistisch versorgungsintensiv. Der Munitionsverbrauch ist enorm, entsprechende Mengen müssen besorgt und transportiert werden. Darüber wird nichts gesagt. Man darf gespannt sein, es ist eben nicht damit getan, das Gerät auf den Hof zu stellen.
@TW
Ertappt! Ernsthaft: der GEPARD war das anspruchsvollste Waffensystem (zumindest im Heer) an dem Wehrpflichtige ausgebildet wurden. Und: nein, nicht W6-W12 sondern damals noch W15-W18.
Ich vergaß übrigens:
6. da die Fähigkeit „truppenbegleitende Flugabwehr“ in der Bw seit Jahrzehnten aktiv betrieben wird sollte eine Ausbildung (z.B. Simulator, Taktik, u.a.) ebenfalls kein Problem und eine entsprechender Erfahrungshöhe der Ausbilder vorhanden sein
Die Geparden sind ja „Flugabwehrsysteme“, also „Verteidigungswaffen“ und keine „bösen, schweren Angriffswafffen“, zumindest kann man sich das innerhalb der SPD so einreden. Doch die Rheinmetall Anfragen zu Marder und Leopard liegen auch vor.
Die Ironie ist dass die Abwehrargumentation „das brauchen wir für LV/BV“, die bei den Mardern (unter Unterschlagung der „Industrie Marder 1A3“) fälschlicherweise vorgeschoben wurde, bei den Geparden stimmen würde. Nach der Sonntagsrede haben viele von uns ja erwartet dass die schwerste Fehlentscheidung und Fähigkeitslücke der Bundeswehr, die Auflösung der Heeresflugabwehr, zügig rückgängig gemacht wird. Da wären die „KMW Geparden“ als Kern eines Heeresflugabwehrregiments die Übergangslösung bis zum Zugang neuer Systeme in ca. 3 Jahren. Stattdessen lies sich die „IBUK“ ein paar Ozelot in Luftwaffenlivree vorführen…
Auch die Ausbildung für die Geparden ist auf allen Ebenen (Bedienung, Wartung/Instandsetzung, Einsatz im Verbund) wesentlich komplexer als die für Marder und Leoparden…
Dasselbe gilt für die Logistik (Leopard 1 Fahrgestell mit weniger breit verwendeter Munition, komplexerem Turm und einem Radargerät).
Wer zu „Gepard“ aus Industriebestand ja sagt kann gegen Leopard 1A5 und Marder 1A3 aus der Industrie auf Basis der Argumentation „Bw/NATO Bedarf, Ausbildung, Logistik“ nicht mehr nein sagen. Da bleibt nur noch das vorauseilende Zögern (ja, ein bewusstes Oxymoron) vor der Russischen Gegenpropaganda vom „3. Weltkrieg“.
Letztlich entblöst die SPD hier die überwiegende Merheit ihrer Abwehr-Argumentation zu der „Schwere Waffen Frage“ als Lüge. Ob man sich dabei zuerst selbst belogen hat oder das für die verschiedenen Exponenten von Anfang an transparent war sei dahingestellt.
gute Entscheidung.
da dieses System letztendlich hauptsächlich defensiver Natur ist, hätte die Entscheidung auch schon vor Wochen fallen können.
Jetzt noch die 88 Leopard 1 und 100 Marder dazu…
dann kommt Deutschland zwar wie immer spät/zu spät aus den Pötten… dafür dann aber mit einem substantiellen Beitrag… man hätte sich hier viele Diskussionen und Verlust von Ansehen ersparen können.
Es wäre besser gewesen, die BW hätte die Dinger zurückgekauft.
Bis mal irgendwas vergleichbares zur Verfügung steht dauert es bestimmt Jahrzehnte.
Außerdem, ist Gepard dem System Tunguska, über welches die Ukraine in großen Stückzahlen verfügt, derart überlegen daß sich das lohnt?
@ Dominik
Der Gepard, in der letzten Version, die bei der BW eingesetzt wurde, kann (fast) keine Marschflugkörper abschießen. Marschflugkörper sind i.d.R. deutlich kleiner als Flugzeuge und Hubschrauber und fliegen häufig sehr viel schneller.
Zusätzlich erwarte ich nicht, dass die Geparden in der Laufabwehrrolle eingesetzt werden, weil dafür nicht einige Wochen Ausbildung der Besatzung ausreichen. Auch in der Bundeswehr waren die Wehrdienstleistenden lediglich als Fahrer oder Kanonier eingesetzt aber nicht als Kommandant oder gar als Einheitsführer. Die benötigt man aber, wenn man einen Luftraumschutz gewähren möchte. Zusätzlich ist die technische Einbindung in das ukrainische Luftverteidigung System schwierig, weil die BW dafür damals den Datenverbund HFlaAFüSys verwendet hat, der erstens sehr komplex in der Ausbildung ist und zweitens kann ich mir nicht vorstellen, dass die BW zulässt, dass SEM93 Funkgeräte mit den Kryptoeinstellungen exportiert werden. Ich brauche aber einen Verbund, um erstens zu vermeiden, dass ich meine eigenen Flugzeuge und Drohen abschieße und zweitens ist die Aufklärungsreichweite von 16 KM mit Radar des Gepards sonst zu klein.
Am Ende müssen die Ukrainer wissen oder später herausfinden, wozu sie die Geparden einsetzten wollen. Ich glaube sie werden aber bei einer Flachfeuerunterstützung mit zweimal 35mm bleiben und nicht gegen Luftziele eingesetzt werden.
@ Thomas Melber:
Zu Perfekt! Denn:
1. braucht die Bw diese Fähigkeit ja nicht selbst (Flugabwehr)
=> Die (verlorenen) Fähigkeiten des leider ausgemusterten GEPARD sind für das dt. Heer aktuell eine der größten Lücken. Die Bedrohung durch Drohnen und andere tief fliegende Luftfahrzeuge wäre mit dieser Fähigkeit definitiv minimiert. Und ein GEPARD im Erdzielschießen kann einem BMP „auch den ganzen Tag versauen“.
2. ist es ein sehr einfach aufgebautes Gerät ohne hohe Anforderungen an Wartung und Instandhaltung
=> Ich war Technischer Stabsoffizier eine PzFlakBtl. Der GEPARD benötigt wie die meisten anderen gep. Fzg. durchaus vorbeugende Instandhaltung und Wartung. Wenn es um tiefer gehende Instandsetzung beim GEPARD geht, ist meist auch ein größerer Anteil Elektronik mit entsprechend notwendigen Kenntnissen betroffen, inkl. Ersatzteilbedarf und Sonder(prüf)werkzeugsätze.
3. ist die einsatzsichere Ausbildung (z.B. Richtschütze) in max. zwei (2) Wochen abzuschließen
=> Und wie lange dauert die Ausbildung des Fahrers und des Kommandanten?
4. „all German“, also keine Einsprüche bzgl. des Exports seitens Dritter
5. ist wohl auch mehr als ausreichend Munition vorrätig
=> Ob die Munition auch von Rheinmetall aus der Schweiz kommt….und der Export durch die dortigen Behörden untersagt wird?
Last but not least, der GEPARD als FlaPz allein ist gut und schön. Jedoch erst im HFlaFüSys-Verbund (Hardware + ausgebildetes Personal) entfaltet das Waffensystem volle Wirkung und über diese Anteil wurde von Seiten KMW nichts berichtet…
Na endlich kommt seitens der Bundesregierung und aus dem Verteidigungsministerium mal eine positive Nachricht. Der Druck, den die Öffentlichkeit, unsere Verbündeten, CDU, FDP und Grüne sowie Verteidigungsexperten aufgebaut haben (zum Glück), bringt jetzt hoffentlich auch die bräsige SPD in Bewegung. Zumindest den Teil der SPD, der lernfähig ist, Verantwortung übernimmt und sich nicht hinter völlig überholten, selbstgerechten ideologischen Phrasen verschanzt, die einem Kriegsverbrecher und Massenmörder wie Putin in die Hände spielen.
Die Lieferung der Gepard ist sehr sinnvoll: Mit ihnen können Kampfhubschrauber, Drohnen und Infanterie einschl. leicht gepanzerter Fahrzeuge effektiv bekämpft werden. Im Verbund mit Kampfpanzern, Schützenpanzern / Infanterie und Artillerie können so im offeneren Gelände des Südens und Südostens der Ukraine die russischen Invasionstruppen zurückgedrängt werden. Hoffentlich bleibt es nicht bei dieser einen Lieferung, hoffentlich wird das nicht nur als „Feigenblatt“ missbraucht. Notwendig wäre jetzt ein konsequentes Weitergehen in dieser Richtung: Weitere Lieferung aus den bestehen Beständen der Industrie: Leopard 1A5 (Rheinmetall, FFG), Marder (Rheinmetall), M113 (FFG). All das hilft der Ukraine mittelfristig signifikant, und da dieses Material nicht aus aktuellen Bundeswehrbeständen stammt, beeinträchtigt diese Lieferung unsere Verteidigungsfähigkeit auch in keinster Weise (was ja immer wieder als Argument angeführt wird hinsichtlich Lieferung aus Bundeswehrbeständen; ob zu recht oder unrecht, sei mal dahingestellt).
Ärgerlich ist, daß das angefragte / angebotene Gerät bei der Industrie (LEO 1, MADER) sich auch sehr gut dafür eignet, eine TerrRes der Bw auszustatten, so man diese denn wieder aufstellen wollte (TerrH, 2nd line troops).
Zur Sinnhaftigkeit der Abgabe der GEPARDen habe ich mich ja bereits geäußert.
Es wäre jetzt interessant zu wissen, was stellen die Ukrainer damit konkret an?
Die ursprüngliche Aufgabe – Luftverteidigung von Fahrzeugkolonnen – scheint ja mangels entsprechender Fähigkeiten der Russen zu entfallen. Die russische Luftwaffe traut sich ja angeblich eh kaum noch in den ukrainischen Luftraum.
Bleibt eigentlich nur noch die Verteidigung einiger weniger High Value Targets.
Ich halte Entscheidung für nicht hilfreich und falsch:
– System ist zu Komplex um kurzfristig echte Schulung inkl. Einsatztaktik durchzuführen
– Zur Nutzung des System gehört auch entsprechende Elektronik- und Fahrzeugwartung / Inst. und Logistik sonst verpufft der Wert des Systems
– Hätte Gebhard lieber bei der BW gesehen, um damit wieder eine Heeresflugabwehr aufzubauen. Mit dem Gebhard bei der BW könnten verlorene Fähigkeiten wieder aufgebaut werden und die Zeit genutzt werden bis z.B. Boxer mit Flugabwehrkomponenten der BW zur Verfügung stehen.
Warum liefern wir nicht eher Marder oder Leo1, wovon es bei der Industrie wohl genügend gibt? Ok, Gebhard kann besser als reine Waffe zu Verteidigung „verkauft“ werden und Leoparden werden in der Presse und Öffentlichkeit eher als Angriffswaffe gesehen.
Hä….okay.
Jetzt also Geparden.
Sinnvoll sind die schon für die Ukrainier. Ausbildung und Einweisung vorrausgesetzt.
Nur: daran wird jetzt die ganze (bitte um Verzeihung) „Beklopptheit“ der Binnendeutschen Diskussion deutlich.
Alle Argumente die gegen die Lieferung der ausgemusterten Leos oder zwischendurch der Marder galten funktionieren bei Gepard auch, wenn nicht sogar noch besser.
Und von jetzt auf gleich sind die weg. Toll
Was ich mir jetzt einfach wünschen würde: eine strukturierte Vorgehensweise.
Wir liefern Waffen, okay. Bitte keine sinnfreien Diskussionen (Offensiv- oder Defensivwaffen bsp.), keine Hoppelstatements (wir liefern, aber wir können nicht sagen was, alles geheim und eventuell dann doch) und kein Springen mehr durch hingehaltene Reifen.
Klare Kommunikation und klare Handlungen – auch und grade gegenüber der Ukraine.
Eine Verständnisfrage: Die mobile Flugabwehr existiert bei der Bundeswehr im Moment nicht. Dieser Mangel wurde auch eingeräumt. Herr Mais sprach davon, dass man ziemlich blank dasteht (ja, Flugabwehr gehört zur Luftwaffe). Bei den NATO-Partnern sieht es in diesem Bereich wohl auch nicht rosig aus. Verschiedene Lösungen werden von der Industrie angeboten, sind jedoch noch nicht bestellt, geschweige denn ausgeliefert und einsatzbereit. Nun verkündete die Industrie, dass rund 50 Gepard einsatzbereit zur Verfügung stünden. Ich stelle (vielleicht naiv) die Frage, warum die Bundeswehr nicht auf diese Fahrzeuge zurückgreift, bis neue Systeme in ausreichender Zahl zulaufen. Ist das nicht grob fahrlässig im Hinblick auf eine mögliche militärische Eskalation?
Wunderbar – weg sind die endlich! Bleiben nur die Fragen, wann Heer bzw. die Luftwaffe welche Systeme zum Schutz bekommen wird? Ozelot ist ja auch nicht die erste Wahl. Oder gibt’s gar einen Ringtausch gegen Pantsir? Da dürften inzwischen einige gut gebrauchte Exemplar in UA verfügbar sein (sarc off).
Egal wie, die Bundeswehr wird wohl weiterhin eine „Armee ohne Dach“ bleiben. Da helfen weder modifizierten Leo 2 noch neue Divisionen – im Fall der Fälle nur lohnende Ziele.
@Johannes Ritter
Das Air-Defence Modul für den Boxer wurde von Rheinmetall schon im August 2020 vorgestellt.
Sollte also in überschaubarer Zeit realisierbar sein. Sinnvoll gleich noch die 155 mm Haubitze auch auf Boxer-Fahrgestell dazu. Vielleicht bekommen wir Rheinmetall/Artec dann mal dazu, das Ganze in sinnvollen Mengen am Fließband zu bauen. Ich wäre für 1.000 Basismodule (Fahrgestelle), knapp 400 davon sind eh schon „gebunden“ (100 LIT, 100 GB, 100 BW schwere Waffenträger Jäger & ein paar für NL und BW sonstige Aufgaben)
@ claus „JA“ !!! Dass mit den Gepard ist schon ein dicker Hund. Seit Jahren sagt die BW immer wieder „wir brauchen Heeresfluganwehr.“ Es heißt es ist nichts da und nun kommt KMW um die Ecke und sagt „wir haben die ganze Halle voll“. Ist denn mal jemand auf die Idee die Dinger schlicht zu Reanimieren, zu modernisieren und an die BW zu geben? Irgendwie komme ich da nicht hinterher.
Man sollte sich jetzt auf EU/NATO Ebene auf ein koordiniertes Vorgehen verständigen.
Einer liefert Sturmgewehre, der andere Artelerie und der nächste Munition dafür und wer nix hat kann Ausbildungsunterstützung leisten.
Über die Summen die derzeit an internationaler Militärhilfe bereit gestellt werden kann man eigentlich nur müde lächeln.
Die Amis haben damals am Tag 300 Millionen US$ für den Irak Einsatz geblecht. Die Afgahnische Armee hat man mit 90 Milliarden US$ ausgerüstet.
Und wir klopfen uns für ein paar hundert Millionen für die Ukraine auf die Schulter….. Es muss jetzt ein neues Leand & Lease Programm her. Wenn der Westen pro Bürger und Woche 2€ in Militärhilfe investiert können wir der Ukraine pro Woche 2 Milliarden € rüberschicken.
Ich denke am 9. Mai wird in der Ukraine immernoch Krieg sein und auch in einem Jahr wird das Schlachten noch nicht beendet sein.
Das Altmetall kann jetzt gerne in der Ukraine entsorgt werden aber man muss sich jetzt daran machen das die Ukraine im Herbst oder Frühjahr dazu befähigt wird raumfassende Offensivoperationen durchzuführen um ihre Vorkriegsgrenzen wieder her zustellen.
@ Elias:26.04.2022 um 12:29 Uhr
Diesen Gedanken wollte ich auch einstellen. Danke für ihren Beitrag.
Es zeigt, dass die Argumentation der Bundeswehr, insbesondere des Heeres zur Kriegsfähigkeit, hier Flugabwehr, bisher auf tönernen Füßen stand. Die Industrie und ehemalige und noch aktive Soldat*innen mit Bezug zur Heeresflugabwehr haben zahlreiche innovative Vorschläge gemacht, die ziemlich arrogant vom Tisch gewischt wurden. Die Heeresführung hat sich da nicht mit Ruhm bekleckert, auch im weiteren Sinne die Luftwaffenführung. Hier viel das Stichwort ‚Sicherung von Märschen‘, hat für die Bundeswehr schon eine ziemliche Relavanz. Alles weitere mit BezBezugig auf das Gefechtsfeld würde wohl den Rahmen sprengen.
Es gäbe da auch noch Panzermörser auf Wiesel. Die hat die Heeresführung auch kurz vor Einführung gestoppt, mal wollte dafür „Kommandomörser“.
Neben dem Thema der mangelnden Stringenz der Argumantation bzgl UKR Hilfen, kommen nun auch immer mehr gravierende Planungsfehler der Bundeswehr an das Tageslicht.
Klar ist, dass diejenigen, welche grobe Kapitalfehler verbockt haben, sich nun nicht selber mit Dreck bewerfen. Da kommt gelegen, dass die Ministerin für mich kommunikativ oft am Rande des völligen Versagens argumentiert. Da kann man ihr alles in die Schuhe schieben.
Also, wer von Kriegsfähigkeit spricht und wusste, dass 80 Geparden im Depot standen aber die Fähigkeitslücke Flugabwehr seit einem Jahrzehnt hinnahm, ist nicht glaubwürdig, um es Herrn T.W. nicht schwer zu machen, meinen Beitrag zuzulassen, für MICH persönlich nicht glaubwürdig. Das ist eine milde Zustandsbeschreibung.
Eine frühere Diskussion aufgreifend – diesen Apparat, mit einigen wohl zu hinterfragenden Einstellungen und Haltungen, wollen wir einfach mit Geld ‚zuschütten‘?
Ich wünschte mir eine Kanzler oder wen auch immer der politischen Leitung, die da mal ernsthaft auf den Tisch hauen, das BMVg liefert gefühlt im Wochentakt immer wieder Skandale, Fehltritte, Pannen.
Mein Tennispartner (kein Soldat) aber interessiert, sagte mir neulich, hoffentlich muß sich DIESE Bundeswehr entsprechend ihren Worten „Kriegsfähig“, „Kriegstauglich“ „Siegfähig“ JETZT nicht in einem aufgezwungenen Krieg bewähren. Damit meinte er nicht nur das Material. Ich finde das schon hart und doch wird das wohl zunehmend gedacht?
Erstmal Chapeau an diejenige Person, die diese Kursänderung nach der Frankreichwahl als nicht unwahrscheinliches politisches Kalkül vorhergesehen hatte – ich bin recht sicher, dass ich das hier in den letzten Tagen als Kommentar gelesen hatte…
Soldat & Technik meldet, daß auch Panzerabwehrrichtminen geliefert wurden:
„Neben Panzerfäusten und tragbaren Flugabwehrsystemen hat Deutschland offenbar auch Panzerabwehrrichtminen aus Beständen der Bundeswehr an die Ukraine geliefert. Systeme dieses Typs wurden nun von russischen Truppen im Raum Izyum (Ostukraine) erbeutet, wie in den sozialen Medien veröffentliche Bilder nahelegen.“
Wurde dies im Blog erwähnt?
[Nö. Aber, pardon, im Unterschied zu div. Redaktionen mit ihrer Manpower kann ich als ein-Mann-Betrieb nicht rund um die Uhr alles im Blick haben. Das Foto der PARM habe ich natürlich gesehen.
/edit: Foto oben nachgetragen.
T.W.]
Dutzende Geparden wurden unmittelbar vor ihrer Außerdienststellung noch aufwändig kampfwertgesteigert (bei Siemens Defence Electronics bzw. deren Nachfolgeorganisation nach dem Verkauf an die DASA).
In Verbindung mit hochmoderner AHEAD Muniktion (für MANTIS entwickelt) ist das System wirkungsvoller denn je, speziell gegen Marschflugkörper, Drohnen, etc.
Ein fehlendes HaFla Führungssystem ist kein K.O. Kriterium, der Gepard eignet sich nach wie vor hervorragend zur Marschsicherung und Verteidigung von HVAs wie z.B. Gefechtsstände, Brücken, Nachschub- und Logistikzentren. Hierbei ist der Ausbildungsstand der Besatzung )Kommandant, Richtschütze) allerdings schon kriegsentscheidend: für Zielentdeckung, Klassifzierung, und Bekämpfung stehen nicht mehr als einige Sekunden zur Verfügung. Die Moskva ist ein hervorragendes Beispiel dafür, was passieren kann wenn die eigene SHORAD mit heruntergelassenen Hosen erwischt wird.
@ Elias
Ich nehme mal an, das die Bundesregierung bzw. die Bundeswehr diese ca. 50 Gepards der Industrie zurückkaufen müsste. Vermutlich wurden sie bei der Ausmusterung an Rheinmetall verkauft um sie von dort weiter zu verkaufen.
Wie weiter oben schon erwähnt, eignet sich der nackte Gepard wohl zum Objektschutz, aber nicht zum Schutz einer Fahrzeugkolonne in der Bewegung ohne das ebenfalls oben erwähnte Netzwerk „HFlaAFüSys“.
Da die Bundesregierung bzw. die Bundeswehrführung in den letzten 10 Jahren mit „Inbrust“ alte DV-Systeme ausgesondert hat und nach Möglichkeit alles auf SASPF umgestellt hat, ist das Netzwerk „HFlaAFüSys“ wohl nicht mehr existent. Dies müsste also neu aufgebaut werden und entsprechend in das vorhandene Netzwerk der Integrierten Luftverteidigung eingebunden werden. Dies ist ein Softwareauftrag größeren Umfanges, der zeitlich vermutlich weit über die Ertüchtigung der stillgelegten Geparden bei der Industrie hinausgeht.
Wenn dieses Netzwerk neu aufgebaut wird, muss es aber für die nachfolgende Generation der Heeresflugabwehr, alsoTransportpanzer Boxer und Lenkflugkörper auch geeignet sein. Da sehe ich die größten Probleme und deshalb ist seit 2 Monaten, seit der vom BK Scholz verkündeten „Zeitenwende“, noch niemand auf die Idee gekommen, die alten Gepard-Bestände für die Bw zu reaktivieren.
Die Schießvorschrift für den Gepard wurde im Februar 2011 außer Kraft gesetzt. Also stehen die Geräte seit mindestens 11 Jahren in der Halle. Sie wieder einsatzklar zu machen, geht nicht mal eben so.
@Claus:
Zitat: „Eine Frage sei im nach hinein gestattet, hält die Politk, die ja unsere Treuhänder sein sollen, uns, das Volk wirklich für so doof?“
Ich hoffe, das dem so ist. Die Alternative wäre, davon ausgehen zu müssen, das unsere Volksvertreter wirklich so doof sind.
@TStOffz PzFlakBtl und Thomas Melber
Als ich die Meldung vorhin im Radio gehört habe, habe ich das auch erst nicht glauben wollen. Ich habe nie wirklich verstanden, warum man die Geparden praktisch ersatzlos ausgemustert hatte. Vor allem wenn ich mir anschaue was die Russen in der Hinsicht in den letzten Jahrzehnten so entwickelt haben. Die alten ZSU 23-4 waren schon eine fiese Überraschung für Apache Hubschrauber im Golfkrieg.
Meine Einstellung zur Ausmusterung der Geparden hielt etwa so lange bis ich Bilder von russischen Tunguska gesehen habe, die offenbar von Bayraktar TB2 Drohnen zerstört worden waren. Sind die Aufklärungsmittel der Tunguska etwa nicht in der Lage Drohnen aufzuklären und abzuschießen? Daraus ergibt sich für mich aber auch eine Frage nach dem Sinn der reaktivierung der Geparden. Das Waffensystem Tunguska wurde 1980 eingeführt und ist jünger als der Gepard. Wenn dieses jüngere System nicht in der Lage ist Drohnen abzuschießen, welchen Beitrag können die alten Geparden in der Ukraine leisten?
Die russische Armee greift Ziele von strategischer Bedeutung überall in der Ukraine auch mit Marschflugkörpern an. Es wäre gut, wenn die Geparden zum Schutz von Flughäfen, Depots, etc. gegen russische Marschflugkörper eingesetzt werden könnten? Aber können die das überhaupt?
Das Wissen in der Bundeswehr, dass die Ausmusterung der Geparden zu einer Fähigkeitslücke geführt hat, hat, so scheint es, nicht das VM erreicht. Jedenfalls kann ich mich rückblickend nicht erinnern, dass man in den letzten 12 Jahren über ein Nachfolgesystem diskutiert hätte. Sollte das nicht schleunigst nachgeholt werden?
Ich glaube langsam, dass der Druck auf die Bundesregierung so angewachsen war, dass sie einfach irgendetwas anbieten mussten. Egal ob sinnvoll oder nicht.
Da dieser Krieg, so sieht es jedenfalls aus, zu einem Veteranentreffen von Panzern aus dem kalten Krieg mutiert, und ich lernen musste, was da alles noch soinden Depots schlummert, frage ich mich, was die wohl demnächst ausgraben. Roland Fluabwehrpanzer wurden doch 2005 ausser Dienst genommen und eingelagert. Vielleicht finden sich auch noch ein paar Jaguar 2 Ralketenjagdpanzer?
Jaguar 2 in einem Depot auf ihren Einsatz warten?
GEPARD hat Oerlikon GDF, daher bitte wer weiss hier mehr: …………“Details zur Anfrage aus Deutschland will das CH-SECO nicht nennen. Offen bleibt also, um welche Munitionstypen und um welchen Lieferumfang es sich handelt. ……… Fakt aber ist: „BEIDE Anfragen Deutschlands wurden mit Verweis auf die Schweizer Neutralität und die zwingenden Ablehnungskriterien der Kriegsmaterialgesetzgebung ABSCHLÄGIG beantwortet“, sagt Maienfisch“. ……. also Gepard ohne Zähne ?? Gruß M.S.
„Hätt, wenn und wör woren drei ärm Lück“, wie meine Mutter immer sagte.
Wofür man das Gerät dereinst noch gebrauchen könnte – uninteressant.
Auch wäre der GEPARD ein sehr hilfreiches Mittel im Häuserkampf, aber wir haben ihn nicht mehr – aus Gründen.
Doch mittlerweile sind wir eh in einem gaaaanz anderen Teil des Spiels:
Es ist uninteressant, ob das einzelne Waffensystem einen Mehrwert hat. Es ist uninteressant, ob die Ukrainer das Gerät bedienen können, ausreichend Mun vorhanden ist oder die Mun sinnvoll eingesetzt wird und werden kann oder, oder, oder….
Was aktuell noch zählt ist Folgendes:
1. Deutschland liefert der Ukraine „schwere“ Waffen – so wie die Welt es fordert
2. Rheinmetall, KMW & Co. bekommen gutes Geld für ihr eingelagertes Altmetall (doppelt verdient!)
3. Das „Geplärre“ der Ukraine hört auf, denn das ist für Scholz und Deutschland aktuell das eigentliche Problem
Wir werden in ein paar Wochen sehen, wer Recht hat, aber die Diskussion hier ist müßig.
Ja, das ist zynisch, aber die ganze Situation ist es auch.
Die Ukraine möchte das ganze Eskalieren – materiell, personell, medial – am besten ein kompletter NATO-Einsatz, denn sie hat aktuell nichts zu verlieren.
Die NATO will Russland die Grenzen aufzeigen, aber nicht direkt beteiligt werden.
Russland will eigentlich das Zarenreich wiederhaben, hat aber keinen „Plan B“ für den Abbruch und wird im Zweifel weitermachen.
Hoffen wir nur, dass der Krieg beendet wird und das „System Putin“ implodiert, bevor noch irgendwer auf einen „roten Knopf“ drückt.
TB2 scheint in so eine Art Aufklärungslücke zu stoßen, daran mißt sich auch der Erfolg dieser Drohne. Im Vordrohnenzeitalter war ein Flugziel dieser geringen Größe in einer Flughöhe von mehr als 3000 Metern schlicht keine Bedrohung. Es gab nichts was dieses Flugprofil in dieser Größe hatte das in irgendeiner Form für die taktische Luftverteidigung relevant war. Und das betrifft alle derzeitigen Fla Systeme.
Anscheinend scheinen die Russen die TB2-Bekämpfung jetzt einigermaßen hinzubekommen, Verluste hatten die ja auch schon vorher nur ist 1 Pantsir möglicherweise mit hoch ausgebildeter Besatzung gegen 1 glorifiziertes Großmodellflugzeug mit „off the shelf“ Komponenten natürlich ein schlechter Tausch.
@ Elias
„Ich nehme mal an, das die Bundesregierung bzw. die Bundeswehr diese ca. 50 Gepards der Industrie zurückkaufen müsste. Vermutlich wurden sie bei der Ausmusterung an Rheinmetall verkauft um sie von dort weiter zu verkaufen.
Wie weiter oben schon erwähnt, eignet sich der nackte Gepard wohl zum Objektschutz, aber nicht zum Schutz einer Fahrzeugkolonne in der Bewegung ohne das ebenfalls oben erwähnte Netzwerk „HFlaAFüSys“.
Nicht ganz: Der Gepard wurde konzipiert und eingesetzt, bevor ein HFlaAFüSys überhaupt realisierbar war.
Ja, zentrale Feuerleitung erhöht Effizienz und Effektivität, aber man muss auch in der Lage sein dezentral zu kämpfen. Die Gründe dafür können vielfältig sein, etwa: Ausfall der Funkverbindung, Battle Damage, Saturation Attacks, etc.
Marschsicherung lässt sich auch ganz gut mittels „Leapfrogging“ realisieren, das haben wir mit IHAWK praktiziert. Die Hälfte der Kräfte sichert aus geeigneter Feuerstellung, die zweite bezieht die nächste voraufgeklärte Feuerstellung. Nach Meldung der Einsatzbereitschaft der 2./ erhält die 1./ den Marschbefehl zur übernächsten Feuerstellung, etc. Hinsichtlich der Geparden muss man das Ganze natürlich an die geringere Reichweite des WaSys anpassen, das ändert aber nichts am Grundprinzip. Das Leapfrogging verlangsamt den Marsch insgesamt zwar signifikant, es ist abhängig von der Bedrohungslage aber durchaus eine Überlegung wert. Man beachte in diesem Zusammenhang die aus der Luft zusammengeschossenen russischen Marschkolonnen, wobei im Rahmen einer vollständigen Analyse gleich eine ganze Reihe taktischer Fehler der Russen zu erwähnen wären …
Nun gut, eigentlich bin ich wirklich kein Freund von den Waffenlieferungen an die Ukraine, das möchte und werde ich hier aber nicht weiter ausführen.
Sehr neugierig bin ich allerdings (wahrscheinlich nicht nur ich, mit Sicherheit auch die deutsche Rüstungsindustrie und ein ganzer Haufen Nachrichtendienste und Historiker) wie sich das deutsche Gerät aus der Zeit des „ersten Kalten Krieges“ gegen russisches Gerät aus der gleichen Zeit schlägt.
Bisher gibt es da ja nur ganz wenig Referenzwerte.
Somit sehe ich das als eine Art Erprobung des eigenen Wehrmaterials, auch wenn es das eigentlich in dieser Form gar nicht mehr in der Truppe gibt. Eventuell kann man aber wichtige Rückschlüsse ziehen die helfen Fähigkeitslücken kurzfristig und dann auch mittel- und langfristig zu schließen.
BTW, den Gepard halte ich immer noch für einen guten Flakpanzer, die Sensorausstattung wurde immer modernisiert. Ebenso der 1er Leo, die Feuerleitanlage und Optronik des A5ers ist auf dem gleichen stand wie die des Leo 2 A3. Der 1er ist agiler und kleiner (zu Lasten des Panzerschutzes), lediglich die 105er Kanone wird an ihre Grenze stoßen, der Leo muss sogar an den /-72 der ersten Generation auf 800m herankommen, während der T-72 den Leo noch auf 1400m knacken kann.
Das Bild von der Panzerabwehrrichtmine PARM kommt mir komisch vor. Wenn ich mich richtig erinnere, bin ich an der PARM DM12 ausgebildet worden, eine DM-Nummer 22 bei Minen ist mir nicht bekannt, DM22 bei Panzerfaeusten waere die PzFst3 mit Tandemhohlladung (die ja in die Ukraine m.W. geliefert wurde). Zweitens schaut mir die Kennzeichnung des Radladers im Hintergrund mit einem weissen „Z“ sehr reinretuschiert aus. Wenn das mal nicht ein „recyceltes“ Foto ist.
[Danke für den Hinweis – und in der Tat, ob es authentisch ist, kann ich nicht überprüfen. T.W.]
„Und erst gestern haben wir entschieden, dass Deutschland die Lieferung von Gepard-Flugabwehrpanzern an die Ukraine ermöglichen wird.“
Das wird’s wohl gewesen sein, es ist ein „Abwehrpanzer“ und kein „Angriffspanzer“. Damit sollen wohl die kritischen Stimmen in der SPD für Donnerstag im Bundestag auf Linie gebracht werden. Hat die Ukraine überhaupt danach gefragt? Den GEPARD kenne ich nur vom Hörensagen. Ist der in vorderster Linie nicht ein Fressen für die russischen Kampfhubschrauber mit ihren ATGMs?
„Sag‘ mir, wie hälst du es mit den Leoparden und Mardern?“ Das wird die Frage der Opposition sein am Donnerstag, und auch die von Botschafter Melnyk.
„Wasch‘ mir den Pelz und mach mich nicht nass, oder neudeutsch „Ringtausch“ wird auf Dauer nicht reichen, wenn man als Partner mit Führungsrolle wahr genommen werden will.
Ich bin sehr zuversichtlich:
Wenn alles versandfertig „in Kartons“ auf dem Hof steht, werden, wie bei den Helmen, die Modalitäten nochmal 4 Wochen dauern.
Und dann müssen inzwischen aufgetretene Schäden an den Kartons repariert werden.
Wie oft muss der Gepard eigentlich zum TÜV?
Wir werden schon Gründe finden.
Bow sagt: 26.04.2022 um 15:33 Uhr
… Auch wäre der GEPARD ein sehr hilfreiches Mittel im Häuserkampf,..
Wer den Gepard im Häuserkampf einsetzt macht gleich alles flasch! Es ist nämlich einsfixdrei das Suchradar abgerissen beim Turm schwenken, und dann ist ganz duster mit der Flugzielbekämpfung. Das Suchradar wird natürlich abgeklappt, sonst gibt es den seeeehr unschönen Hallo-hier-bin-ich-winke-winke-winke-Effekt… (60 Umdrehungen pro Minute, wenn ich es aus meiner ATN richtig erinnere). Und der Turm schwenkt seeeehr schnell.
Alles nicht so einfach wie sich die ganzen Strategen so vorstellen.
Bzgl. TB-2 / Drohen allg. Wir hatten in Todendorf immer Schleppsäcke und Schleppkörper. Die Schleppsäcke hatten Metallfäden drin, damit sie die Radarstrahlung besser reflektieren. Die Schleppkörper waren mit Radar-Reflektionsfolie beklebt. Ausserdem hatten die Rauchkörper, damit man sie optisch verfolgen konnte, sonst wäre beim betsen Willen nichts drin gewesen mit der optischen Verfolgung.
Leap-Frogging ist jutti: Das ist wahrscheinlich dann auch tatsächlich die Frosch-Hüpf-Geschwindigkeit, mit der so ein Konvoi vorankommt (mit Gepard, bei HAWK stelle ich mir das erst gar nicht vor…). Das ist graue Theorie.
Wenn man sich die Duell-Distanzen anschaut bzgl. Reichweite Lenkflugkörper von Hubschrauber oder Drohne abgeschossen und Kampfentfernung der 35mm-Kanone — dann weiss man, warum der Gepard stillgelegt wurde!
Der Kommentar zu „wir schauen mal wie sich unser Zeugs gegen das sowjetische aus der kalten Kriegs-Ära schlägt“ ist super-zynisch!
Danke, VG, NG.
…na da bin ich mal gespannt, wer die 35mm-Munition für die Oerlikon-Kanonen bereitstellt – sollte diese in der Schweiz produziert werden bzw. worden sein, wird’s schwierig.
Bzgl. Gepard
Frage mich wie das ganze kurzfristig funktionieren soll! Werden dazu auch mobile Züge InstEloMech mitgeliefert und ein entsprechendes Inst.Battailon oder zwei ausgebildet oder wie? Was ist mit der sensiblen Elektronik? Soll diese dann dezentral etwa in Rumänien oder Deutschland instand gesetzt werden oder sind dann evtl. genügend Ersatzteile zum Austausch mitgeliefert nach dem Motto „destroyed and forgotten“
Die Ukraine benötigt sofort und am besten gestern Wirkungsvolle schwere Waffensysteme! Wie lange soll denn die Ausbildung Ukrainischer Soldaten an solch einem komplexen Waffensystem nach den Vorstellungen unserer Politiker nur dauern dürfen; 3 Tage oder 3 Monate?
Kann mir nicht vorstellen, dass die Russische Führung dabei zusieht wie Deutschland dazu beitragen wird, damit noch weitere unzählige Russische Soldaten zukünftig ausgerechnet durch Deutsche Waffen sterben
werden!
Zusammen mit der Info, dass wir an der Arti in Deutschland ausbilden macht uns das jetzt wohl endgültig zur Kreispartei…
Wenn die Amis damals gegen die Russen wen unterstützt haben, wurde das meist über irgendein 3.-Land gemacht. Mit „Militärberatern“.
Ich habe jetzt Angst vor einer Eskalation.
Weiter kann ich nicht verhelen den Russen allein wegen der Fairness etwas Kriegsglück zu wünschen.
Vielleicht treffen sie ja ein paar Marder wenn sie per Zug in die Uraine fahren oder die Geparden.
Aber im Krieg gehts ja nicht fair zu.
Verständnisfrage: Die Ministerin deutet mehrfach die Lieferung von Drohnen an die Ukraine an, gibt es dazu irgendwo Details oder bezieht sie sich auf vergangene Lieferungen? Es scheint mir bei ihren Äußerungen ziemlich eindeutig nicht um die Fähigkeit des Gepards zu gehen Drohnen zu bekämpfen.
@FlaRakMechUffz
Niemand hat Russland gezwungen in die Ukraine einzumarschieren.
Oh Entschuldigung.
Die Ukraine existiert ja nicht, nach Putins Argumentation.
Wobei ich bei der Lieferung schwerer Waffen auch Kritisch bin.
Wenn, hätte man es zwischen 2014-2022 vollendet haben.
Und nicht erst jetzt.
Ich drücke der Ukraine die Daumen, denn was, kommt nach der Ukraine dran?
Soll man dann in Finnland auch die Füsse still halten, Schweden oder im Baltikum?
Oder meinen Sie im Ernst das Putin nach der nicht existenten Ukraine klein-bei-gibt!?
Was ich mich gerade Frage ist, wie viele Geparden noch existieren.
Bei der Firma in Flensburg bei FFG scheinen auch noch einige zustehen.
Könnte man ja Reaktivieren und auf Leo 2 Chassis neu aufbauen bzw entwickeln.
@Thomas, zu Ihrem Wunsch nach Kriegsglück für die Russen fallen mir viele Sachen ein, die der Hausherr nicht freigeben würde, ich wollte Sie das nur wissen lassen.
Was soll dieses Geraune von „ausgerechnet“ deutsche Waffen? „Ausgerechnet“ deutsches Geld finanziert auch den Angriffskrieg gegen die Ukraine mit. Und da hat die Traditionslinie, auf die Sie so nonchalant anspielen, wesentlich ausgiebiger gewütet, als im heutigen Russland.
Aber zum Glück sind wir ja alle erwachsen und wir distanziert von (ur-) großväterlichen Taten. Insofern darf man den Aggressor Russland ohne schlechtes Gewissen als das sehen, was er ist – und auf gemeinsamem Wertefundament international dagegen handeln.
Die Geparden sind ein weiterer deutscher Meilenstein. Und ich bin mir sicher mit deutschem Organisationstalent und ukrainischer Improvisation, werden sie ihren Beitrag auf dem Schlachtfeld leisten.
Das Ganze fällt für mich unter die Rubrik „Täuschen-Tarnen-Tricksen“ Braucht die UA wirklich so dringend Luftabwehr mit Rohrwaffen. Da sollten doch die Manpads, die die UA ja auch bekommt, den Zweck eher besser erfüllen. Ok, hinsichtlich Flachfeuer können die Geparden schon mehr leisten Aber dafür ist das System fast schon zu komplex. Mich würde auch interessieren, ob die Geparden auch auf der eingereichten Liste der Ukrainer standen, oder ob man sie ihnen jetzt quasi „aufs Auge drückt“, um sich der Diskussion hinsichtlich der Lieferung von „schweren Waffen“ zu entledigen.
@Thomas26 04.2022, 17.47 Uhr
Nur keine Panik, Putin ist weder irre noch ein Selbstmörder. Aber er ist ein Kämpfer, KGB gestählt und im Ausnutzen von Schwächen seiner Gegner äußerst erfolgreich. Er versteht allerdings auch nur die Sprache der Stärke, Weicheier werden eliminiert. Und er kennt die Deutschen aus seiner Dresdner Zeit recht gut
In Katar war man ja offenbar mit dem Gepard recht zufrieden… Vielleicht ganz aufschlussreich ist da ein Reisebericht zum Einsatz in Katar.
https://www.fla2.de/_downloads/Katar-2018-final.pdf