Nun angeblich endgültige Entscheidung für F-35 als Tornado-Nachfolger gefallen
Für die Ablösung der betagten Tornado-Kampfjets der Luftwaffe soll sich die Bundesregierung nun endgültig für das US-Modell F-35 als neues Kampfflugzeug entschieden haben. Das melden mehrere Nachrichtenagenturen. Damit ist die Planung, Kampfjets des US-Typs F/A-18 und des Derivats Growler zu beschaffen, offensichtlich vom Tisch – und es werden mehr Eurofigher beschafft als zunächst geplant.
Die Entscheidung meldeten am (heutigen) Montag die Deutsche Presse-Agentur
Die Bundesregierung will die Luftwaffe in einem milliardenschweren Modernisierungsprogramm mit F-35-Tarnkappenjets ausrüsten. Die Maschinen des Herstellers Lockheed Martin sollen als Nachfolgemodell der vor mehr als 40 Jahren eingeführten Tornado-Flotte beschafft werden, wie die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus Regierungskreisen in Berlin erfuhr. (…)
Vorgesehen ist nach dpa-Informationen, bis zu 35 der Tarnkappenjets zu kaufen. (…) Für [den elektronischen Luftkampf] sollen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur weitere Eurofighter gekauft werden – nach dem Stand des Vorhabens 15 Stück.
und die Agentur Reuters:
Germany has decided in principle to purchase the U.S. fighter jet F-35 built by Lockheed Martin to replace its ageing Tornado, according to two government sources.
Eine solche Entscheidung hatte sich bereits abgezeichnet, nachdem Bundeskanzler Olaf Scholz am 27. Februar in seiner Regierungserklärung nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine als ein Erneuerungsprojekt der Bundeswehr dieses Flugzeugmuster genannt hatte.
Die F-35 des US-Herstellers Lockheed Martin ist vor allem als Ersatz für die Fähigkeit der veralteten Tornados vorgesehen, in einem Kriegsfall in Deutschland lagernde US-Atombomben ins Ziel zu bringen, die so genannte Nukleare Teilhabe. Die Luftwaffe hatte nach einer vorläufigen Entscheidung der früheren Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen für diesen Zweck die F/A-18 von Boeing eingeplant.
Allerdings hatte ein anderes Modell dieses Flugzeugtyps, als Growler bezeichnet, die von der Bundeswehr ebenfalls als vorrangig angesehene elektronische Kampfführung übernehmen sollen. Dafür muss bei einer Entscheidung für die F-35 der in die Luftwaffe bereits eingeführte Eurofighter erst noch weiterentwickelt werden.
(Weiter voraussichtlich im Lauf des Tages mit weiteren Informationen)
(Archivbild July 2019: Capt. Andrew “Dojo” Olson, F-35 Demonstration Team pilot and commander performs a high-speed pass in an F-35A Lightning II during the Arctic Lightning Airshow July 13, 2019, at Eielson Air Force Base, Alaska – U.S. Air Force photo by Senior Airman Alexander Cook)
Wird Mangel verwaltung mit den Geld wer deutlich mehr drin gewesen schade. 50 Flugzeuge für 85-93 damit wird die Luftwaffe lächerlich gemacht. Ich frage mich wie die 15mrd so gerechnet werden weil das kostet nicht mehr als 3-4Milliarden
F-35 ist vermutlich Beine sinnvolle Entscheidung.
Eine Eigenentwicklung des Eurofighter für elektronische Kampfführung und Kleinserie sehe ich eher skeptisch.
Wirkt für mich eher als Almosen für europäische Rüstungsindustrie.
Oder wirken die Vorteile einer Zweiflotten Lösung die Nachteile gegenüber einer growler/Eurofighter/f-35 flotte auf?
Na Prost.
Am Geld wird’s freilich nicht scheitern. Aber wenn dafür jetzt die 100 Mrd. großteils verbraten werden, ist das natürlich mit Abstrichen für andere Teilstreitkräfte (Heeres-FlA gegen Drohnen, STH usw.) verbunden.
Und wir kriegen einen Jagdbomber, welcher nur fliegt, wenn der Server in den USA antwortet. Auch bei weitgehender Bündnisintegration geht so etwas m.E. im Rahmen der Landesverteidigung gar nicht.
Haben die Lobbyisten von LM und EADS wieder mal gewonnen und die eigentlich für die Truppe zielführendere Lösung verhindert. Meh. Hoffen wir, dass da kein neuer Lockheed-Skandal um die Ecke lauert.
Was den Eurofighter ECR betrifft, eine krasse Fehlentscheidung. Diese Variante gibt es nur im Verkaufsprospekt. Ein Komplettumbau des EF als Twinseater, hinten mit WSO Arbeitsplatz. Nur Deutschland hat Interesse daran. Bei dieser geringen Stückzahl doch unglaublich teuer. Die Entwicklung der heute einsatzbereiten E/A-18G Growler hat als Spezialversion der Super Hornet 20 Jahre gedauert. Wie will man denn das bei Airbus hinbekommen?
Die F-35A hat keine einzige Waffe unserer Tornados integriert. Es ist ein zusätzlich teurer, langwieriger Prozess Waffen zu integrieren. Das spüren gerade u.a. die Italiener.
Die Auslieferung wird sich wohl bis weit nach 203o hinziehen. Bis dahin fallen sehr sehr hohe Kosten für den Weiterbetrieb des Tornados an.
Sind all diese Aspekte in der Entscheidung berücksichtigt worden?
Eine sehr mutige Entscheidung, wo doch die F-35 selbst in den USA höchst umstritten ist und die Italiener von der Erfüllung ihrer vollständigen Bestellung abgekommen sind. Ganz zu schweigen von den armen fluglärmgeplagten Menschen in der Eifel, die dann mit Büchel und Spangdahlem gleich zwei, nur 30 Kilometer voneinander entfernte Air Bases mit der extrem lauten F-35 vor ihrer Haustür haben.
https://www.flugrevue.de/militaer/kein-freifahrtschein-mehr-massive-kritik-am-f-35-programm/
https://www.swissinfo.ch/ger/schweizer-luftwaffe_f-35–grosse-fragezeichen-hinter-dem–ferrari-der-luefte-/46539992
https://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/fabrikbesuch-der-f-35-von-lockheed-martin-in-den-usa-wird-er-als-rattenloch-bezeichnet-ld.2143107
https://www.blick.ch/politik/rueckenschuss-aus-den-eigenen-reihen-jetzt-kritisiert-auch-schweizer-militaer-bibel-den-kampfjet-f-35-id16890010.html
https://www.welt.de/wirtschaft/article143494636/Die-gefaehrliche-Unterlegenheit-der-F35-im-Luftkampf.html
https://www.nordschleswiger.dk/de/nordschleswig-hadersleben/f-35-kontra-f-16-luftwaffe-legt-messergebnisse-nach-demofluegen-vor
https://www.srf.ch/news/schweiz/kampfjet-laerm-lauter-f-35-vbs-publiziert-genaue-angaben-zur-laermbelastung
https://www.srf.ch/news/schweiz/flugplatz-emmen-weitere-kritik-an-kampfjet-f-35-er-ist-zu-laut
[Der „Welt“-Link ist paar Jahre alt und deshalb ok; sonst bitte nicht Links zu deutschen Verlagswebseiten hier posten. Danke. T.W.]
Ich habe das Gefühl, dass da mit der Zahl 35 etwas nicht stimmt. Irgendwo in der Pressestelle ist da mit F35 und 35 Stück was schief gelaufen…
Bei dem finanziellen Umfang könnte auch locker die doppelter Zahl angeschafft werden und nach meinem Eindruck sind 35 Maschinen zur Ablösung des Tornados auch eine sehr geringe Zahl.
Sehr sinnvolle Entscheidung.
Wenn man sich jetzt noch zur F-35C statt A durchringen könnte, damit man die mühsam aufgebaute Tankflugzeug-Flotte auch nutzen kann, wäre alles super.
@THW Es sollen 15 ECR Eurofighter angeschafft werden. Dazu ca. 35 F-35 und die restlichen Tornados werden, nach ursprünglichen Planungen, durch weitere „Tranche 4/5“ Eurofighter ersetzt.
Gute Entscheidung, gute Anzahl, guter Kompromiss wenn man alle Befindlichkeiten berücksichtigt.
Die F35 können auch als klassische Stealth JaBomber Rolle übernehmen…
außerdem kann die f35 ja auch diverse elektronische Kriegsführung und Überwachung durchführen
Aufgrund der Anzahl keine Gefahr für NGF
Die Anzahl an eurofightern für ECR finde ich etwas wenig…da hätte ich auch eher auf 30-40 gehofft…sonst lohnt ja die Entwicklung nicht…außerdem soll ECR ja auch Schwerpunkt der BW in der NATO sein
Rein militärisch ist die F-35 sicherlich eine gute Wahl, aber sowohl die hohe Abhängigkeit von amerikanischen Servern und Softwareupdates lassen mich an der Entscheidung irgendwie Zweifeln. Die Amis können uns die Flieger nach Belieben stilllegen. Zumal finde ich es falsch, Jahre auf weiterentwickelte EF zu warten, statt schnell marktverfügbare Growler zu beschaffen. Das Projekt muss angegangen werden, aber so finde ich das nicht ganz durchdacht.
Ah, die F-35 soll also kommen. Ein kurzer Moment der Zuversicht.
Und dann ist zu lesen, nur bis zu 35 Maschinen – dazu gerade einmal 15 weitere Eurofighter (die erst noch langwierig entwickelt werden müssen).
In Summe bescheidene 50 Maschinen zum Ersatz für rund 85 Tornados !?
Lessons learned? Offenbar nicht.
Und schon wieder wird nicht auf „die“ Soldaten gehört! Ich hätte vermutet, dass die F/A-18 E/F/G -Lösung die schnellste und günstigste Möglichkeit gewesen wäre unsere Lücken zu schließen. Gerade angesichts der Situation im Osten, wäre hier der Faktor „Zeit“ der wesentliche Faktor. Davon abgesehen wären am Ende zwei gute Muster in großer Anzahl vorhanden gewesen. Bzgl der ECR-Nachfolge:
Wenn man sich die vergangene „gute“ Zusammenarbeit zu Grunde legt, könnte eine einsatzfähige Weiterentwicklung des Eurofighters mindestens bis 2030 dauern. Wird hier wieder eine politisch gewollte Goldrandlösung geplant, die unsere französischen Partner zufriedenstellen soll?
Wenn „zu viele“ Luftfahrzeuge eingekauft werden entsteht das Problem wohin damit:. Die vielen Flugplatzschließungen der letzten Reformen können zum Problem werden.
Die F-4 als Zwischenlösung hat in Deutschland auch lange gute Dienste getan. Sicherlich wird die F-35 auch sehr lange im Dienst bleiben. Auf jeden Fall passt sie gut in den europäischen Kontext. Nur entscheidet sich DEU sehr spät für den Kauf und die Orderbücher bei Lockheed sind sicherlich für Jahre voll.
Ob der EF je als EW/ECR Flugzeug voll leistungsfähig sein oder beim ersten Einsatz des Jammers das FCS oder ACS zusammenbrechen wird, muss sich zeigen.
Nun ja, die F-35 ist das Neuste vom Neuen, aber Sinnvoll? Ich denke nicht. Wir haben nur ein Triebwerk und eine Einmannnesatzung. Für die reine Jabo Aufgabe nicht geeignet. Auch WS Taurus muss für viel Geld integriert werden. Sonderwaffe b61 ist ebenso noch nicht voll umgänglich zugelassen. Die F-15ex könnte eine bessere Lösung sein. WS Taurus ist schon über F-15k integriert und B61 über F-15e sowieso. Über den Unterschied in den Flugleistungen, Reichweite, Geschwindigkeit und Dienstgipfelhöhe sowie Robustheit, ganz zu schweigen……
@Obiber sehe ich auch so, 15 ECR sind sehr wenig, die Entwicklung kann nur lohnen wenn andere Länder dieses Modell auch kaufen.
Aber 15 Stck sind meiner Meinung nach sowieso extrem wenig. Wie soll das in der Praxis aussehen, 6 sind in der Wartung, vier werden gerade umgerüstet, zwei haben Defekte macht drei einsetzbare Flugzeuge? Ein starkes Signal an den Gegner stelle ich mir anders vor.
In meinen Augen eine der typischen politisch motivierten Fehlentscheidung und festhalten an Goldrandlösungen. Also nichts gelernt.
Bye bye 100 Milliarden
Das Bekenntnis zur NT ist jedenfalls eine gute Nachricht. Und die funktioniert übrigens auch nur, „wenn die Server in den USA antworten“. Interessant dürfte sein, welche nicht nukleare Rolle die F35 noch spielt.
Übrigens: Seit dem Starfighter-Desaster gab es in Deutschland eigentlich immer den Grundsatz, dass Jäger zwei Triebwerke haben müssen. Das ist zwar aus einer anderen Zeit, aber tatsächlich jetzt auch eine Änderung einer sehr langen Tradition.
Andererseits wäre es auch wieder typisch Bundeswehr gewesen, ein Flugzeug am Ende seiner Lebensdauer zu kaufen (wie damals schon bei der F4, die 1974 bei den Amerikanern ihre beste Zeit schon fast wieder hinter sich hatte).
Dem Vernehmen nach ist die F35 auch gut für die Aufklärung, auch das spricht für sie. Nur was ersetzt dann den Tornado in Jagel? Weitere EF? Sollen die F35 nur nach Büchel?
Wichtig ist außerdem dass man die Flugzeuge identisch bewaffnet…
dh Meteor, Iris-t, Brimstone/Spear (verschiedene Varianten)
sowohl für F35, Eurofighter und Eurofighter ECR…die Integration und Beschaffung kann man jetzt schon beginnen
@ Der Realist
Die Präferenz für die F-35C erschließt sich mir nicht.
Wenn die öffentlichen Daten stimmen, ist sie 2,5t schwerer, hat aber lediglich 0,7t mehr Kraftstoff bei sich (der Rest geht für konstruktive Anpassungen für Trägerbetrieb drauf) und verfügt über ein mögliches Lastvielfaches von lediglich 7,5g statt 9g wie die F-35A.
Die A-330 MRTT des NATO-Tankverbandes in Europa, an dem sich die LW beteiligt, sind in der Lage, sowohl Kraftstoff per Boom also auch per hose & drogue abzugeben.
Ich kann mir nur Vorstellen, dass das KnowHow von der Entwicklung der ECR Eurofighter dann mit in FCAS fließen soll. Sonst würde mMn keinen Sinn ergeben für so eine kleine Flotte diese Fähigkeit selbst zu entwickeln.
Nach dem Auflegen des „100 Milliarden- Fonds“ für die Bundeswehr war klar, dass irgendwann erste Aufträge an die Rüstungsindustrie vergeben werden.
Die Beschaffung eines Nachfolgers für den veralteten Tornado-Flieger schien ganz oben auf der Prioritätenliste zu stehen, eine relativ schnelle Entscheidung musste her.
Persönlich, ohne jeglichen militärischen Bezug ausgestattet, begrüße die vermeintliche Entscheidung für die F35.
Es scheint momentan der Platzhirsch zu sein, angesichts der Entscheidungen anderer Länder, diesen Typ einzuflotten, vorrangig natürlich aber auch wegen der Nuklearteilhabe, die man als zwingend ansieht.
Ein großes Rüstungsprojekt ist aber auch immer ein politisches Vorhaben, viele Faktoren müssen mit eingerechnet werden, die unmittelbar nicht mit den Eigenschaften des Produktes zu tun haben.
Ein Riesenauftrag an die USA ist immer auch ein Zeichen Deutschlands, etwas zum Abbau des stetig existierenden Handelsüberschusses beizutragen, der über Jahrzehnte konstant aufläuft.
Und so denke ich, dass die Kaufentscheidung, wenn sie den wirklich gefallen ist, auch ein Wink für eine nähere Zusammenarbeit mit unseren Nachbarn ist, die fast alle auf den LM- Flieger setzen. Außerdem ist man technisch abgesichert, wenn das Projekt mit den Franzosen scheitert.
In Verbindung mit dem agilen Eurofighter in den neuesten Varianten kann die BW dann durchaus eine Luftflotte aufweisen, die ein enormes Abschreckungspotential aufweist, ein Kriterium, welches aktuell nicht von der Hand zu weisen ist.
Eine Mängelliste mit 871 offenen Punkten, z.B. einem Triebwerk mit zu hohen Temperaturen und damit größerem Verschleiß als geplant, lässt ja eigentlich nichts Gutes erhoffen. Andererseits könnte man davon ausgehen dass die Amerikaner aufgrund Ihrer Flottengröße bis zur tatsächlichen Auslieferung in Deutschland einiges gelöst haben.
Was ich überraschend fand, in dem Flugrevue Artikel oben wird von 36.000 Dollar Betriebskosten pro Flugstunde gesprochen. Ist das für so ein komplexes System im Vergleich zu den 43.000€ (Tornado) sowie 50.000-71.000€* (Eurofighter) nicht erstaunlich günstig?
*Kosten laut einfacher Google – Recherche
Blinder Aktionsmus!
Die Anschaffung glaube ich erst, wenn ich das erste, zugelassene Lfz mit deutschem Hoheitszeichen sehe. Die Luftwaffe fliegt auch aus Sicherheitsgründen, nur zweistrahlige Jets. Die F-35 ist ein Single Engine (ein Triebwerk)! Ich bezweifle, dass die F-35 als einmotoriges Kampfflugzeug, in seiner derzeitigen Ausführung die geforderten Sicherheiten vorweisen kann, die üblicherweise an ein Kampfflugzeug zu stellen sind, welches dann Atomwaffen trägt, dass über dicht besiedeltes Gebiet (Deutschland) fliegen soll. Lächerlich!
@ Meik Exner
Sind Sie sicher? Also das weitere ca.ca.30-40 Eurofighter als Tranche 4/5 beschafft werden sollen? Dann in aller erster Linie als Jagdbomber nehme ich an? Sprich Integration von Taurus und endlich mal Brimstone?
Der Grundsatz „Nur Flugzeuge mit mehr als 1 Triebwerk im Betrieb der Lw“ eingeführt nach dem Starfighter, ist also entgültig über Bord geworfen?
1. Das einzig positive der Nachricht, daß der F 35 beschafft werden soll ist, daß damit endlich eine Entscheidung gefällt wäre, die dann auch hoffentlich bald umgesetzt werden kann. Schließlich hätte die Tornado-Nachfolge bereits 2019 erfolgen sollen, wurde aber vom SPD-Frakti0nsvorsitzenden Mützenich – als Gegner der nuklearen Teilhabe – verhindert. Gerade für die Entwicklung eines Eurofighter Growlers sind dadurch drei wertvolle Jahre verschenkt worden.
2. Die Verschleppte Entscheidung kostet den deutschen Steuerzahler Milliarden. Die FAZ schreibt, daß die Aufrechterhaltung der Tornado-Flotte bis 2025 alleine 7 Milliarden Euro kostet, weil ein Teil der noch vorhandenen 89 Tornados dafür ausgeschlachtet werden muss, vor allem aber Ersatzteile von Hand nachgefertigt werden müssen, die schon lange nicht mehr von der Industrie hergestellt werden!
3. Die Tornado-Nachfolge hätte eigentlich spätestens im Jahre 2000 entschieden werden müssen, um rechtzeitig ein europäisches Nachfolgeflugzeug zu entwickeln, Daß dies nicht geschehen ist, ist vor allem die Deutsche Schuld, weil man dachte von „Freunden umgeben“ sei der Eurofighter das letzte Deutsche Kampfflugzeug…….Nur weil Deutschland nicht rechtzeitig ein Konsortium für einen Tornado-Nachfolger gebildet hat, mussten die meisten europäischen Staaten jetzt den F 35 als Jagdbomber kaufen. Der EF ist eben eigentlich als Jagdflugzeug konzipiert worden und nicht als Jagdbomber.
4. Offensichtlich gibt es keine militärische Strategie im Verteidigungsministerium. Denn das wichtigste was die BW bräuchte, gerade zum Schutz des Baltikums, ist nicht ein neuer Atombomber oder ein Growler, sondern das wichtigste wäre ein neuer Marinejagdbomber, um das Baltikum vor einer russischen Seelandung schützen zu können. Aber seit die Luftwaffe die Seekriegsfähigkeit aus der Luft – erwartungsgemäß – hat vergammeln lassen, wird die Ostseekriegsführung weiterhin vernachlässigt und der Marine fehlt offensichtlich der Mut, die Wiedererrichtung von Marinejagdbombern zu fordern.
5. Dass der F 35 ein Schrottflieger ist, hat sich in der letzten Zeit allein wieder dadurch gezeigt, daß zwei 35 in Berlin notlanden mussten oder Maschinen ins Meer gestürzt sind.
6. Zur Erinnerung, der F 35 ist mit nur 1,6 Mach eine lahme Ente, die keine Chance gegen jedes russische Kampfflugzeug hat. Ihre Technik ist störanfällig und wartungsintensiv, die USA können jeden Einsatz der Maschinen verhindern, die Maschinen können nur zwei Bomben innen mitführen, bei Außenlasten sofort wieder leicht vom Radar zu erfassen, die Maschinen sind doch vom Radar erfassbar, sie können nur kurzfristig Überschall fliegen…..
7. Obwohl der F 18 Growler bereits vorhanden ist, diese Technik in Deutschland nochmal zu entwickeln, für nur 15 Flugzeuge, ist reiner Wahnsinn. Die Stückpreise werden – einschließlich der Entwicklungsmilliarden – astronomisch sein und zeigt die alte Rüstungspolitik, als reine Industriepolitik, ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse der Bundeswehr.
8. Zudem ist das ganze ein gewaltiges Sparprogramm(oder sind die F 35 zu teuer), denn bisher sollten die 89 Tornados durch ca. 90 Eurofighter und F 18 ersetzt werden. Von ca. 50 F 18 war die Rede und von weiteren 40 Eurofighter. Jetzt nur Jagdbomber und Growler zu beschaffen, beraubt die Luftwaffe um alle Aufklärungsflugzeuge. Denn eigentlich sollten auch die Tornado-Aufklärer ersetzt werden, aber wenn nur 50 Maschinen beschafft werden, dann hat Deutschland keine neuen Aufklärer mehr und weniger Jagdbomber als bisher. So kann man Rußland nicht abschrecken. Und die einzige Erklärung dafür kann nur sein, daß die F 35 – einschließlich der Ersatzteile – viel teurer sind, als F 18 oder Eurofighter wären.
9. Nachdem VDL und AKK die F 18 beschaffen wollten, bleibt die Frage, wer hat dieses Flugzeug der Verteidigungsministerin oder dem Kanzler eingeredet?? Wurde es nur gekauft, weil die Verteidigungsministerin grundsätzlich gegen alles ist was AKK und VDL gemacht haben oder haben hier Lobbyisten, wie der frühere Luftwaffenchef(jetzt Rüstungslobbyist) kräftig nachgeholfen?
Nachtrag zur Entscheidung F35 bzw. dem Aus für die F/A-18 als NT-Nachfolge:
Bereits im Dezember hat die National Nuclear Security Administration (NNSA) „in aller Stille“ die F/A-18F Super Hornet aus ihrem Informationsblatt über die Atombombe B61-12 entfernt.
(Quelle: https://fas.org/blogs/security/2021/12/fa-18_removed-from-fact-sheet/ )
[Grr. Das wurde damals schon in aller Ausführlichkeit diskutiert, und wie die meisten unterschlagen auch Sie den letzten Satz dort: „The F/A-18F has been removed from the fact sheet for now, but if Germany submits a formal request to buy the aircraft, NNSA will have to update the fact sheet once again.“ So hier bitte nicht tricksen. T.W.]
So,
Berlin macht Nägel mit Köpfen – endlich. Die F-35A soll es nun richten, alte Zöpfe werden abgeschnitten – jetzt geht auch ein Kampfflugzeug mit einem Triebwerk…. Das Ausnutzen von Synergieeffekten mit den Nachbarstaaten, die die F-35 schon fliegen, macht Sinn. Ich hoffe nur inständig, dass die verbleibende Zeit bis zur Lieferung der ersten F-35 – das wird Jahre dauern – dazu genutzt werden, die Entwicklung des neuen Triebwerks der GE Aviation mit seinem zweiten XA100-Triebwerks mit adaptivem Zyklus genau zu verfolgen. Dieses Triebwerk ist laut Entwickler GE Aviation das erste flugtaugliche Triebwerk mit drei Luftführungen und es wird gerade bei der USAF damit begonnen, dieses Triebwerk zu testen. Ziel: Sowohl in einem Modus mit hoher Schubkraft für maximale Leistung als auch in einem Modus mit hohem Wirkungsgrad eine optimale Treibstoffeinsparung und Flugzeit zu erreichen. Das Triebwerk soll laut Hersteller so eine höhere Reichweite, Beschleunigung und Kühlleistung des Flugzeugs erhalten.
Und was die künftigen Eloka Fähigkeiten des Eurofighters angeht, da bleibt mir nur die Hoffnung, dass Airbus das in angemessener Zeit ohne Probleme hinbekommt – und das wird knifflig….
Wäre zwar nicht meine Wahl gewesen, aber immerhin wurde jetzt endlich eine Entscheidung getroffen und das ist fast noch wichtiger.
Ich hätte an der F18 bzw. an der EA18 festgehalten, da diese für ECR und SEAD Missionen entwickelt wurde und auch mittlerweile ausgereift ist. Die F35 dagegen kann Antiradar-Raketen wie die AGM-88 nur extern mitführen, wodurch die Tarnkappeneigenschaften vermindert werden. Auch die Anbringung eines externen Pods wie bei der EA18 hätte diese Konsequenz. Zudem ist die F18 auch für Luftbetankungsmissionen geeignet.
Die Entscheidung fußt aber vielleicht auch auf der Befürchtung, dass das Projekt FCAS scheitert und man dann ganz ohne Flugzeug dasteht, wenn man nun den Tornado schon ausmustern würde ohne eine Zwischenlösung zu schaffen. Wenn es dann doch zum Scheitern von FCAS kommen würde, wäre die F35 natürlich eine bessere Zwischenlösung als die EA18, da diese schon wieder etwas älter ist.
Bezüglich der Missionen wäre ein Mix aus EA18 für SEAD-Missionen und F35 für die nukleare Teilhabe und Luft-Boden-Einsätze natürlich das Optimum, aber mehr Systeme bedeuten natürlich auch eine kompliziertere Ersatzteilbeschaffung und die ist bei der Bundeswehr bekanntlich nicht das gelbe vom Ei.
Wenn man aber nun die F35 beschafft, sollte man am besten auch überlegen, ob es sinnvoll wäre diese für die Marine in der Version B (Senkrechtstarter) zu beschaffen. Damit wäre die Zusammenarbeit mit anderen Marinen wie Italien und GB einfacher, da diese die F35 auf ihren Trägern einsetzen. Auch wäre der Einsatz von einem deutschen Hubschrauberträger aus möglich, und den wüschen sich die Leute in der Marineführung ja schon länger.
Immerhin fliegt das Ding und ist für die Nukleare Teilhabe zertifiziert. Dann wäre diese Lücke erstmal geschlossen. da auch genug Nationen diesen Jet haben, werden die technischen Unzulänglichkeiten erwartungsgemäß relativ zügig ausgemerzt.
Besser, als irgendetwas wieder in bundeswehrspezifischen homöopathischen Kleinstserien zu haben, die ewig brauchen, bis sie laufen.
Vom Standpunkt „wir kaufen Marktverfügbare Produkte!“ Hätte man eigentlich die Growler für die ECR Rolle beschaffen können und dann ganz in Ruhe ECR mit in die FACS Entwicklung einspeisen können.
Hoffentlich wird man bei der F35 dann bei Betrieb Wartung und Ausbildung sich noch nach einer europäischen Kooperation umschauen mit Ausnahme von Österreich, Tschetschenien, Frankreich wird die ja dann von allen Nachbarn betrieben.
…… TRENNUNG ……
Hoffe bei den anderen Projekten wird jetzt ähnlich schnell eine Grundsatzentscheidung getroffen.
Was soll ich sagen….macht mich ein wenig sprachlos. Mit der 100 Mrd. Spritze für die Bundeswehr und der politische Ankündigung hier sehr, sehr schnell die Ausstattung der Bundeswehr signifikant zu verbessern, hat dies wohl eher nichts zu tun… Die Entscheidung pro F-35(A) ist rein auf die NT fokussiert. Wie schon in früheren Posts von mir angemerkt, entspricht die F-35(A) nicht wirklich dem, was die Luftwaffe als Ersatz für die Tornados ECR, RECCE und IDS benötigt. Sie mag ein Baustein sein, kann aber nicht alle Möglichkeiten wirklich abdecken. Die Entwicklung und Anschaffung von weiteren Eurofighter für die ECR-Rolle wird sich lange hinziehen und kann zu einem Milliardengrab werden. Lediglich 15 Stück einer „Sonderserie“ wird sich Airbus vergolden lassen. Man kann es drehen und wenden wie man möchte, an einem 3-Flotten-Konzept wird die Bundeswehr nicht herumkommen, sofern man es mit den großspurigen, politischen Ankündigungen tatsächlich ernst meint. Auf meiner „Einkaufsliste“ würde daher für die Luftwaffe stehen:
30 F35(A) für die NT (und in zweiter Rolle als Kampfflugzeug für Hochwertziele).
20 EA-18 Growler für die elektronische Kampfführung.
20 Eurofighter Tranche 4 als Mehrzweckkampfflugzeug.
Und wenn ich noch einen Wunsch bei der Wunschfee frei hätte, 10-15 MQ-9 Reaper zur Luftnahunterstützung.
Nachdem es aber kein Wunschkonzert gibt, wird es trotz den Lehren aus der Ukraine wieder mal nur eine Minimallösung geben. Quo Vadis, Bundeswehr?
Die Bundeswehr vollauszustatten, hieße im Falle Tornado-Ersatz, die vorhandenen rund 85 Exemplare eins zu eins zu ersetzen. Nach den in Rede stehenden Plänen kommen aber maximal insgesamt 50 Exemplare der beiden neuen Jets zustande, mithin ein Rückschritt.
Abgesehen davon lässt den Steuerzahler die Kombination der Begriffe Airbus und Eurofighter, der noch dazu“technisch ausgestattet“ werden muss, nur den Kopf schütteln, hat Airbus bisher bei derartigen Aufträgen doch Liefertermine teils um Jahzehnte überzogen, dysfunktionale Fluggeräte (z.B. NH 90) geliefert und ordentliche Kostenüberschreitungen verursacht (z.B. A 400M). Nachdem mit dem EF 18 G ein modernes, voll funktionsfähiges Kampfflugzeug für die Aufgabe „elektronischer Kampf“ verfügbar ist, stellt die Entscheidung für den Eurofighter eine industriepolitische und keine militärisch-technisch fundierte Entscheidung dar.
Man kann nur hoffen, dass Airbus nicht den größten Teil der 102 Mrd verbrät, so dass noch Kleingeld für ein paar Trikotagen übrig bleibt.
Und was soll daran jetzt 15 Milliarden € kosten, wie N-TV unter Berufung auf das BMVg Anfang März berichtete?
Verstehe die zT sehr kritischen Stimmen hier nicht. Nato-Verbündete um uns herum plus Schweiz/Finnland werden doch nicht alle falsch liegen… Zum Glück machen wir nicht wieder mal wie so oft eine völlige Exoten-Sonder-Lösung (F18 mit 2 Mustern in jeweils Mini-Stückzahl). Ja, vom ECR-Eurofighter erwarte ich auch nicht viel – aber den sollte man schlichtweg nicht überfrachten. Wenn man aufpasst dass man da nicht zu viel Geld versenkt und wenigstens für FCAS lernt, dann kann das durchaus Nutzen fürs Geld erbringen.
Und was die Stückzahl angeht – erstens ist ja der EF für die Luft-Boden-Rolle befähigt und Stückzahl wird erhöht, und zweitens sehen wir doch gerade täglich live auf twitter und youtube, wie Teile klassischer Jagdbomer-Aufgaben von Drohnen übernommen werden…und da wird noch (viel) mehr kommen….
Die AARGM-ER Antiradar-Rakete passt auch in die internen Waffenschächte der F-35:
„(…) AARGM-ER is being integrated on the Navy F/A-18E/F Super Hornet and EA-18G Growler aircraft as well as F-35A/B/C aircraft (…).“
https://news.northropgrumman.com/news/releases/advanced-anti-radiation-guided-missile-extended-range-completes-second-successful-missile-live-fire
Und was den Eurofighter ECR angeht: notfalls tut’s ja vielleicht auch ein „Escort Jammer“ von Saab oder Elta (falls Hensolt nicht in die Puschen kommt…)
Wie viele hier sehe auch ich die Entscheidung kritisch. Mich würde brennend interessieren, wie man diese Entscheidung begründet und ob diese auch von der Luftwaffe die bevorzugte Lösung war. Es wäre bitter, wenn man diesen Weg nur gewählt hätte, um dem Pannenproduzent Airbus noch eine Extraportion vom Sonderkuchen zu gönnen. Schließlich hieß es ja, dass man fortan schnell, marktverfügbar und ausgereift bestellen wolle. Wenn das Ganze nun noch wenig Bang for the Buck bieten sollte, hätte man sich ja wohl von den selbstgesteckten Zielen wieder bei der ersten Gelegenheit verabschiedet. Goldrandlösungen in geringer Stückzahl, die verspätet zu überteuerten Preisen in die Bundeswehr eingeführt werden.
Gut ist der Entschluss neue schon einsatzbereite Kampfflugzeuge zügig in absehbarer Zeit zu beschaffen.
Zur genannten Anzahl 35 Stück der F-35. Da ist wohl irgendwo ein Zahlendreher drin bei den vielen ’35er‘-Zahlen?
Von insgesamt ca. 350 [schon wieder eine 35* :-) ] von der Deutschen Luftwaffe beschafften Tornados existieren noch ca. 85 Stück bei der BW.
Einsatzbereit sind wohl etwas weniger… Also 1/10 der früher für die BW beschafften Tornado.
Insbesondere wenn die F-35 die eierlegende-Wollmilchsau-Funktion des Tornados übernehmen soll, sind´s wohl etwas zu wenig Maschinen.
Ich begrüsse auch den Einkauf von US Flugzeugen sehr; hier spielt auch eine sicherheitspolitische Komponente mit Bindung an US mit; ohne US Server fliegt das Ding allerdings nicht.
F-35 soll allerdings laut sein (siehe Schweiz) und wie alle technologischen computerbasierten Grossprojekte ist´s halt noch in fortlaufender Entwicklung [bin aber nicht von der Airforce :-) ].
Synergieeffekte mit F-35 anderer europäischer Länder möglich.
@Obibiber
* Denke auch dass wegen der geringen Zahl an anvisierten F-35 das ‚Next Generation Weapon System‘ (NGWSNext) von Deutschland, Frankreich und Spanien nicht in Gefahr ist.
* 15 ECR Eurofighter sind doch viel zu wenig. Es sind doch immer einige Maschinen in Wartung und im möglichen Einsatz gehen auch einige verloren, dann steht man schnell mit zu wenig Maschinen da.
* F/A-18 E/F/G : ?
Bei den anvisierten Zahlen wäre eine Kommastelle nach rechts verschoben eher sinnvoll. Es sind zu wenig Maschinen, insbesondere wenn im Ernstfall pro Tag n Maschinen verloren gehen. Plant keiner mehr mit möglichen Verlusten im Einsatz? Es kann auch mal zeitweise schlecht laufen.
@Groundabort
Ich meine auch, dass die vielen Flugplatzschließungen der letzten Reformen ein Problem darstellen könnten.
Anzahl und geografische Verteilung von Fliegerhorsten der BW :
Es sollten jetzt auch einige der alten geschlossenen Fliegerhorst wieder eröffnet werden; wie war das nochmal: Autobahnen als Ersatz für Landebahnen ausrüsten…das hatten wir doch mal gehabt.
Laut Wikipedia:
Fliegerhorste in Deutschland: ~40
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Fliegerhorste_in_Deutschland
Stillgelegte deutsche Flugplätze: >100
https://de.wikipedia.org/wiki/Milit%C3%A4rflugplatz#Stillgelegte_deutsche_Flugpl%C3%A4tze
Was auf jeden Fall nicht sinnvoll ist, alle Eier in ganz wenige Körbe zu legen und nach einem Luftschlag zu wenig einsatzfähige Flugplätze zu haben. Dafür waren die vielen verteilten Flugplätze und Landebahnen gedacht gewesen.
Scheitern der ECR?
Da Italien, GB und Deutschland beim Eurofighter Radar sehr eng verbunden sind besteht immer eine europäische Rückfalloption, da GB derzeit das Radar ECRS Mk. 2 mit der integrierten Fähigkeit zur elektronischen Kriegsführung entwickelt. Das Mk.2 verspricht, einen Typhoon-Standard zu schaffen, der die F-35-Streitkräfte der RAF aufwertet. Die F-35 versorgen als Scoutbomber bzw. Datensauger die Typhoon und andere NATO Flugzeuge mit elektronischen Aufklärungsergebnissen. Der Typhoon trägt nicht nur zusätzliche Waffen in den Kampf, sondern bringt auch seine eigenen fortschrittlichen Fähigkeiten mit, die die Überlebensfähigkeit und Effektivität der F-35 verbessern. Ein mit ECRS Mk 2 ausgerüsteter Typhoon wird eine sehr überlebensfähige Plattform sein, so dass der Feind zwar weiß, dass das Flugzeug in der Nähe ist, es aber dennoch als „brutale Truppe“ operieren kann, ohne dass sich der Pilot Gedanken über die Signatur des Flugzeugs machen muss. Der Typhoon wird eine große Anzahl von Waffen mit sich führen und „elektronische Angriffe und welche Waffe auch immer Sie einsetzen wollen, niederregnen lassen, während das Flugzeug der fünften Generation als stiller Attentäter fungiert, der sich von hinten heranschleicht, um das Messer hineinzustecken!
Ähnlich wird es bei der Luftwaffe mit dem Eurofighter ECR geplant sein. Die jetzt entwickelte elektronische Kriegsführung ist für die Tempest und FCAS wichtig.
@muck: ich denke bei den genannten 15 Mrd sind auch noch 30-40 weitere Tranche4/5 Eurofighter in der JaBo Rolle enthalten… -> Kosten ca 5 Mrd €
+ 35 F35 -> Kosten ca 4-5 Mrd €
+ 15 Eurofighter ECR -> Kosten ca 3-5 Mrd € inkl. Entwicklung
macht unterm Strich dann tatsächlich 80-90 Maschinen als Tornado Ersatz.
Vielleicht berücksichtigt man dass die zusätzlichen Eurofighter in JaBo Rolle auch noch als ECR geupgraded werden können… die Komponenten hierfür die vorgesehen sind, sind nämlich Größtenteils modular und als externe Komponente an den Waffenstationen. Da muss man bei den Eurofightern ggf nur die Verkabelung und Doppelsitzer berücksichtigen. Der Rest ist dann nachrüstbar.
Ich glaube schon dass der Eurofighter ECR sehr tauglich wird (und bevor die „Fachmänner“ hier wieder lästern… bitte informiert euch erstmal über das Konzept und die beteiligten Unternehmen)… einziger Nachteil ist halt dass er erst Ende der 2020er bereit steht.
Wenn ich hier lese das sich Leute aufregen, das die USA ja einem die F35 STILLEGEN könnten -aber gleichzeitig die Russen an die Tür Polens klopfen und einen Krieg führen- dreht sich mir der Magen um. Gehts noch? Ohne das starke Bekenntnis der Amerikaner zu Europa (einschliesslich Ukraine) wäre Putin jetzt schon mit Belarus einmarschiert. Manche Leute brauchen echt einen reality check.
@Leo Ich denke, dass die Informationen unvollständig sind. Man bezieht sich ausschließlich auf dir NT und SEAD Rolle der Tornados. Daher die Anzahl der F-35 und ECR Eurofighter. In allen vorherigen Veröffentlichungen war von bis zu 90 Maschinen die Rede. Ich gehe daher weiterhin davon aus, dass wie geplant, zusätzlich zu den Quadriga Eurofightern weitere bestellt werden um Airbus glücklich zu machen.
So ganz ist mir die Aufregung bezgl. der erwarteten Stückzahlen nicht klar, ggfs. kann @TW hier für Aufklärung sorgen.
Ursprüngliche Planung zum Tornado-Ersatz (siehe FlugRevue 19.07.2020):
30 F-18F
15 E/A-18G
40 EF
Da bisher nirgends zu lesen war, dass von den 40 EF Abstand genommen wurde steht also nun in Rede:
35 F-35A als Strike / Jabo
15 EF als ECR (sowas https://www.bdli.de/sites/default/files/2019-12/EF_ECR_DEU_web.pdf )
40 EF als Jabo / Aufkl / Luft-/Schiff
Irgendwer schrieb was von Hubschrauberträger in der Marine: Die Gelegenheit wurde verpasst, als die 2 von F für RUS gebauten Träger 2015 dann (wohl auch nach internationalem Druck) anderweitig veräußert wurden, nach Ägypten….
Und offen gesagt: Für Nord- und Ostsee eigentlich auch nicht erforderlich. 4 zusätzliche U-Boote ggfs. mit Standoff-Fähigkeit würden uns eher weiterhelfen.
@Closius
Den ein oder anderen Ihrer Punkte kann ich sogar nachvollziehen, aber dann ist auch leider viel Unsachliches dabei…
„[…]…um das Baltikum vor einer russischen Seelandung schützen zu können. […]“
Ernsthaft? Da würde ich mir die Geografie aber nochmal genauer anschauen, ob da eine Seelandung wirklich am Wahrscheinlichsten wäre. Seekriegsführung aus der Luft hat/hätte aber selbstverständlich trotzdem ihre Daseinsberechtigung.
„Dass der F 35 ein Schrottflieger ist, hat sich in der letzten Zeit allein wieder dadurch gezeigt, daß zwei 35 in Berlin notlanden mussten oder Maschinen ins Meer gestürzt sind.“
Hmm…Sie kennen also jetzt schon die Unfallursachen bei den 2 Lfz, die ins Meer gestürzt sind? Andere Muster der US Navy sind noch nie abgestürzt? Es kommt ausschliesslich technisches Versagen als Unfallursache in betracht?
Und zu den „Notlandungen“ in Berlin: So etwas passiert schon mal. Vermutlich hatte von den 2 Maschienen ja nur eine ein wie auch immer geartetes Problem, aber die Formation bleibt halt zusammen. So eine „Notlandung“ macht man z.B. schon dann, wenn irgendein System ausgefallen ist und man keine Redundanzen mehr besitzt, auch wenn das Lfz grundsätzlich noch sicher fliegt. (z.B. wenn eines von zwei Hydrauliksystemen ausfällt). So etwas ist im Flugbetrieb normal…man kann davon ausgehen, dass das jedes Lfz-Muster der Lw schon mal gemacht hat…
„Jetzt nur Jagdbomber und Growler zu beschaffen, beraubt die Luftwaffe um alle Aufklärungsflugzeuge.“
Welche Nation, ausser Deutschland, betreibt denn noch dedizierte Aufklärungsflugzeuge (die auf einem JaBo beruhen)? Das Konzept ist in Zeiten von Targeting Pods, Drohnen, Satelliten etc wohl eher überholt.
@Skeptiker
Ich bezweifele zumindest mal, dass die Lw im Übungsbetrieb mit echten Atombomben fliegt.
@Usedom70
So richtig glücklich sind unsere Nato-Partner mit der Entscheidung pro F-35 auch nicht unbedingt. Es gibt nun mal aber leider keinen direkten Nachfolger für F-16 und F-18. Die F-35 ist ein grundlegend neues Konzept und im Verbund mit anderen Kampfflugzeugen (F-15, F-18, Eurofighter etc.) auch absolut passend. Unsere Partner werden hier sicherlich noch ihren alten F-16 und F-18 eine (große) Träne nachweinen.
Man kann zur F-35 stehen wie man möchte und sich Gedanken machen zu den Kosten, der Ausfallsicherheit eines einzelnen Triebwerkes, der noch notwendigen Integration von vorhandenen Wirkmitteln usw.
Aber: Die F-35 ist meines Erachtens nach vor allem ein Schritt hin zur mehr Integration und Interoperabilität im Rahmen der Streitkräfte der NATO Staaten und damit meiner Wertung nach folgerichtig. Nur so wird gewährleistet, über Jahr(zehnte)e eine sehr stark vernetzte operative Zusammenarbeit mit den Bündnispartner darstellen zu können – denn eine Vielzahl dieser Partner nutzt eben jenes Muster. (Niederlande, Belgien, Norwegen, Italien, Polen, UK..). Gerade mit den NL und NOR wird so eine weitere Basis für die Zusammenarbeit gelegt, die es z.B. im Bereiche von U-Booten und Lenkflugkörpern ja bereits gibt.
Die Growler als Ergänzung direkt off-the-shelf beziehen hätten zu können, wäre natürlich „schön“ gewesen. Zur Sinnhaftigkeit eines dritten Musters in der Flotte kann ich jedoch nichts sinnvolles sagen und als Vorbereitung und Commitment an Frankreich für FCAS sicherlich ebenfalls sinnvoll – speziell nach dem „Ausscheren“ bei MAWS mit dem Kauf der P-8.
Somit scheint es (wie quasi immer) eine gewisse Sinnhaftigkeit in der Beschaffung in Kombination mit der Unterstützung zu sendender politischer Signale zu geben.
Was für eine heftige Diskussion.
Hat sich jemand schonmal überlegt, dass die Aufgabe von Frau Lambrecht darin besteht, einen Haushalt für die Bundeswehr durchzuboxen? Es wurde schon am Wochenende klar, dass viele (vornehmlich aus dem linken Teil der Fraktion) die 100 Milliarden zwar schlucken, aber sich einer generellen Erhöhung des Etats verweigern. Im Gegensatz möchte Frau Lambrecht 2% im Etat PLUS die 100 Milliarden.
Jetzt wird an die Presse lanciert, dass dafür nur 35 + 15 Maschinen zu beschaffen sind, letztere werden erst in vielen Jahren wirksam. D.h. für Airbus fällt im Bereich Eurofighter aus den 100 Milliarden fast nichts ab – ich sehe schon vor meinem geistigen Auge, wie deren Lobbyisten gerade wirklich jede Nummer in Berlin anrufen, die sie nur kennen. Die übernehmen jetzt für Frau Lambrecht die Arbeit – die bekommt noch das Geld, dass sie haben will, da sollte hier im Forum niemand Frau Lambrecht unterschätzen.
Oder es ist einfach eine Fehlmeldung …
Erst jahrelanger Stillstand, jetzt purer emotional aufgeladener Aktionismus. Die F-35 ist erstmal eines… gewieftes Marketing. Wer aber genauer hinschaut bzw. sich tiefer informiert, der stellt schnell fest, sie hält bei weitem nicht, was sie verspricht. Denn sie ist technisch extrem fehlerbehaftet und selbst in den USA höchst umstritten. Aber das scheinen unsere Regierungsverantwortlichen komplett auszublenden.
Wird sie wirklich gebraucht? Der Luftwaffeninspekteur sagte mal in einem Interview, dass die Stealth-Eigenschaften für die Zwecke der LW nicht benötigt werden. Das war unter AKK. Jetzt soll das plötzlich anders sein? Technisch soll es auch bereits gelungen sein, den Tarnkappenbomber zu enttarnen.
Wer sich nicht von der aktuell herrschenden allgemeinen F-35 Euphorie blenden lassen möchte, der sollte einmal das Netz genauer nach Informationen durchforsten. Er wird hier auf zahlreiche kritische Beiträge von ausgemachten Militärexperten stoßen.
Die Regierung begründet ihre Entscheidung gegen die F-18 auch damit, dass man keinen Sonderweg in Europa gehen wolle. Aber will man den mit dem FCAS-Programm, an dem nur Frankreich, Deutschland und Spanien beteiligt sind, nicht sowieso gehen? Die F-18 als Übergangslösung hätte perfekt gepasst. Stattdessen begibt man sich in eine völlige Abhängigkeit zu den USA. Vor dem Hintergrund, das Trump durchaus wiederkommen kann, sehr fragwürdig.
Die F-35 ist zudem extrem laut. Messungen in der Schweiz haben ergeben, obwohl sie nur einen „fuel to noise converter“ (Triebwerk) hat, erzeugt sie den doppelten Schalldruck wie eine F-18. Da sollten wir auch mal an die Eifelregion, die mit Spangdahlem (US Airbase), Nörvenich und Büchel den höchsten Anteil militärischen Fluglärms in ganz Deutschland zu (er)tragen hat, denken. Bleibt nur zu hoffen, dass bei einer Weiterentwicklung des Triebwerks auch das Thema Lärmemission Berücksichtigung findet.
Meine Güte, der tatsächliche Informationsgehalt der vielen Beiträge hält sich angesichts der unzähligen Halbwahrheiten und schlichten Fehlinformationen ja stark in Grenzen. Auch wenn es klugschei*erisch wirkt, versuche ich mich mal an einer Klarstellung:
1. Das TLG 33 in Büchel bedient nicht *ausschließlich* die Einsatzrolle NT. Dementsprechend ist die Nuklearrolle ein wichtiger, aber nicht der einzige Aspekt für die Auswahl des Nachfolgemusters. Diskussionen um den Weiterbetrieb von bestimmten Waffen sind aktuell aus meiner Sicht viel zu kleinteilig – der Taurus etwa wurde durch die WTD 61 bereits am Eurofighter getestet, aus meiner Erinnerung heraus für mögliche Exportkunden. Die Bekämpfung von gehärteten Punktzielen auf große Entfernungen durch Taurus *könnte* also vom EF übernommen werden, aber mir stellt sich die Frage, wieviele Einsatzjahre der Taurus überhaupt noch hat? Flugkörper haben bekanntlich auch ein „shelf life“, dementsprechend würde sich die Frage der Taurus-Integration zum Zeitpunkt der F-35-Einführung womöglich gar nicht mehr stellen.
2. Zum scheinbaren Missverhältnis zwischen der Anzahl der zu beschaffenden Waffensysteme und den vermeintlichen 15 Milliarden € als Gesamtsumme für die Tornado-Nachfolge hat obibiber bereits etwas geschrieben – davon würde also nicht nur die F-35-Beschaffung finanziert, sondern auch der sonstige Teilersatz durch weitere Eurofighter, sowohl konventionelle Jagdbomber wie auch die zu entwickelnde ECR-Variante. Die endgültige Anzahl an F-35 wird erst mit einer offiziellen Pressemitteilung bekannt sein, zur verdächtigen Zahl „35“ wurde hier bereits einiges geschrieben.
3. Die Entscheidung für die Super Hornet/Growler wurde seitenlang diskutiert und massiv kritisiert, jetzt ist es aber offensichtlich auch nicht recht. Das allein zeigt zumindest mir, dass man eine Entscheidung, welche auch immer sie ist, jetzt endlich mal durchziehen sollte. Für die Entscheidung der alten IBuK gab es gute Gründe, aber ich bin mir sicher, dass die Neubewertung hier insbesondere den Aspekt „Frankreich“ unterschiedlich eingeschätzt hat und deswegen zu einem anderen Ergebnis gekommen ist. Bottom line: gejammert wird offensichtlich immer. Wichtig ist, dass nach all den Jahren der Verzögerung und Verschleppung jetzt endlich etwas passiert, das ist nicht zuletzt ein in der aktuellen, politischen Lage besonders relevanter Aspekt mit strategischer Aussagekraft.
4. Die vermeintliche „black box“ ist auch so ein halbgares Scheinargument. Erstens träfe das für die Super Hornet und Growler in ähnlichem Maße zu. Zweitens gibt es hier die Möglichkeit zu Anpassungen auf nationale Besonderheiten, es empfiehlt sich hier, die Angebote für Belgien und Finnland näher zu betrachten – in diese ist nämlich mit Bezug auf ALIS/ODIN ein bemerkenswertes Maß an nationaler Autonomie eingearbeitet. Drittens ist das Argument insbesondere im Lichte der aktuellen politischen Situation und den Rahmenbedingungen für den Einsatz insbesondere in der Nuklearen Teilhabe, also mit US-Waffen (!), völliger Blödsinn.
5. Mir wurde bisher immer noch kein stichhaltiger Beweis vorgelegt, dass für die Bundeswehr bis in alle Ewigkeiten nur zweistrahlige Kampfflugzeuge infrage kämen. Ja, das mag für Tornado und Alpha Jet im Lastenheft gestanden haben, aber ansonsten ist das nach meiner Einschätzung eine dieser typischen, in den UHGs und OHGs dieser Republik kultivierten urban legends. Die Erfahrungen der USAF beim Vergleich der triebwerksbezogenen Verlustraten von F-15 und F-16 (was insofern besonders relevant ist, dass hier z.T. das gleiche Grundtriebwerk zum Einsatz kommt) sowie der Vergleich von Verlusten der Gripen auf der einen und Rafale und Eurofighter auf der anderen Seite spricht hier Bände. Erneut: kein Argument, was einer eingehenden Überprüfung standhält.
6. F-35C? Ernsthaft? Die Trägervariante bringt systemimmanente Nachteile mit sich, namentlich das deutlich höhere Strukturgewicht und den Wegfall der Bordkanone, welche durch die höhere Flügelfläche und das minimal höhere Treibstoffvolumen nicht im Entferntesten kompensiert werden. Das Argument „die ist aber für probe-and-drogue ausgelegt statt für den Boom“ ist auch Unsinn, da die deutschen Betankungsassets ohnehin über das EATC bzw. in einem BV-Szenario die NATO koordiniert würden – und sowohl unser Anteil der MMTT als auch die meisten internationalen Tanker haben eben die starren Tankausleger mit dabei. Dann können F-35 halt nicht durch A400M betankt werden, aber im „grand scheme of things“ wird das halt planerisch kompensiert und ist ein weiteres, völliges Scheinargument.
Die tatsächlich spannende Frage wird sein, wie man angesichts des wahrscheinlichen Wegfalls der EA-18G gedenkt, die zeitlich ohnehin sehr ambitionierte Zusage der Fähigkeit Airborne Electronic Attack/Escort Jammer an die NATO einzuhalten. Ob man hier mit einer Interimslösung plant, wie es nach meinem Kenntnisstand im Angebot für den EF ECR geplant ist? Oder wird man argumentieren, dass mit den deutlich umfangreicheren Fähigkeiten der F-35A im Bereich der Elektronischen Kampfführung dieser Forderung genüge getan ist? Dass man eine Drei-Typen-Flotte betreibt, indem man trotzdem Growler beschafft, etwa zeitlich begrenzt im Rahmen einer Leasinglösung, dürfte extrem unwahrscheinlich sein.