Luftwaffe soll F-35-Jets für Nukleare Teilhabe bekommen (Neufassung)
Die Bundeswehr soll als teilweisen Ersatz ihrer veralteten Tornado-Flugzeuge modernste Kampfjets des US-Typs F-35 erhalten. Das kündigten Verteidigungsministerin Christine Lambrecht und Luftwaffeninspekteur Ingo Gerhartz an. Zusätzlich sollen neue Eurofighter-Kampfflugzeuge für den so genannten elektronischen Kampf beschafft werden.
Lambrecht und Gerhartz äußerten sich am (heutigen) Montag bei einem gemeinsamen Statement im Verteidigungsministerium in Berlin:
Die Luftwaffe veröffentlichte Gerhartz‘ Statement auch im Wortlaut:
Auf Putins Aggression gibt es nur eine Antwort: Geschlossenheit in der NATO und glaubwürdige Abschreckung. Gerade deshalb ist die Entscheidung für die F-35 ohne Alternative. Die F-35 ist das modernste Kampfflugzeug weltweit, viele unserer europäischen Partner haben sich ebenfalls für dieses Flugzeug entschieden. Es stärkt unsere Fähigkeit, gemeinsam mit ihnen den NATO-Luftraum zu sichern und das Bündnis zu verteidigen. Mit der F-35 beschaffen wir ein marktverfügbares Kampfflugzeug der 5. Generation. Auf dem Markt verfügbare Systeme sind beispielgebend für eine Beschleunigung der Modernisierung unserer Streitkräfte. Zusammen mit der Weiterentwicklung des Eurofighters für den Elektronischen Kampf machen wir einen wichtigen Schritt, um die Luftwaffe und damit die deutschen Streitkräfte für die Zukunft aufzustellen.
Nach Informationen aus dem Ministerium ist ein Mix aus F-35 und Eurofighter zum Ersatz von gut der Hälfte der noch vorhandenen Tornados vorgesehen:
Unsere Absicht ist es, die Beschaffung von 35 F-35A und 15 Eurofighter ECR einzuleiten. Die entsprechenden Zeitpläne einschließlich der Stückzahlen werden wir – wie in anderen
Großprojekten bereits üblich – einer kontinuierlichen Risikobewertung unterziehen.
Damit ist es erklärte Absicht der Ministerin, die F-35 allein als Ablösung des Tornados in seiner Rolle als Atomwaffenträger vorzusehen. Die weitere Aufgabe der alten Maschinen, die elektronische Kampfführung mit den ECR-Tornados (Electronic Combat Recconaissance) sollen dagegen weiterentwickelte Eurofighter übernehmen.
Die Luftwaffe betreibt seit mehr als 35 Jahren die Tornado-Kampfjets, inzwischen als letzte Nutzernation in Europa. Die inzwischen noch rund 93 Flugzeuge sind sowohl als Bomber wie auch als Aufklärungsflugzeuge unter anderem in der elektronischen Kampfführung vorgesehen – nicht zuletzt aber auch für die so genannte Nukleare Teilhabe, bei der US-Atomwaffen mit deutschen Flugzeugen und deutschen Piloten im Kriegsfall ins Ziel gebracht werden sollen.
Der Auswahlprozess, der zur heutigen Entscheidung führte, läuft bereits seit mehr als drei Jahren: Im Januar 2019 hatte die damalige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen die Entscheidung getroffen, als Nachfolger für die Tornados einen Mix aus Eurofighter und F/A-18 – einschließlich der Growler-Variante für die elektronische Kampfführung – vorzusehen. Die F-35, für die sich der frühere Luftwaffeninspekteur Karl Müllner ausgesprochen hatte, war damit aus dem Rennen.
Wenige Wochen später hatte das Verteidigungsministerium das im Bundestag auch offiziell bestätigt:
Das Nutzungsdauerende des Kampfflugzeuges Tornado und die damit zusammenhängenden Betrachtungen geeigneter Nachfolgemuster zur Übernahme der Aufgaben und Rollen des Kampfflugzeuges Tornado werden aktuell untersucht.
Wesentliche Kriterien bei der Betrachtung sind die Harmonisierung zum binationalen Zukunftsprojekt Next Generation Weapon System/Future Combat Air System, der mögliche Einführungszeitpunkt eines Nachfolgers sowie der bruchfreie Fähigkeitserhalt einschließlich der Sonderrolle nuklearer Teilhabe. Vor diesem Hintergrund wurde am 31. Januar 2019 entschieden, die beiden Waffensysteme Eurofighter und F/A-18 im Weiteren als Lösungsoptionen zu untersuchen.
Eine konkrete Entscheidung über die Beschaffung wurde allerdings zunächst nicht getroffen – nicht zuletzt, weil die damalige Koalition aus Union und SPD sich nicht auf eine Lösung verständigen konnte. Auch von der Leyens Nachfolgerin Annegret Kramp-Karrenbauer konnte immer wieder nur ankündigen, dass eine solche Entscheidung nötig sei.
Nach der Bundestagswahl im September vergangenen Jahres und der neuen Bundesregierung änderte sich das. Die Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP hatte sich bei Amtsantritt im Dezember 2021 dazu bekannt, der Luftwaffe ein Nachfolgemodell für den Tornado zur Verfügung zu stellen: Wir werden zu Beginn der 20. Legislaturperiode ein Nachfolgesystem für das Kampfflugzeug Tornado beschaffen, heißt es im Koalitionsvertrag.
Im Januar dieses Jahres war dann plötzlich wieder die F-35 im Gespräch – anstelle der F/A-18 und der Growler. Die Deutsche Presse-Agentur berichtete:
Nach der Unterredung von Scholz mit Lambrecht wurden mehrere Prüfaufträge erteilt. So soll nochmals geklärt werden, ob ein Kauf des moderneren Flugzeugs F-35 eine Alternative sein könnte und ob der Eurofighter für eine zweite Aufgabe der Tornado-Flotte infrage kommt: den elektronischen Kampf.
Auch in seiner Regierungserklärung am 27. Februar, wenige Tage nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine, nannte Bundeskanzler Olaf Scholz mehrere dringend anstehende Beschaffungsprojekte der Streitkräfte – und erwähnte dabei die F-35.
Damit war die heutige Entscheidung zwar erwartet worden – allerdings, vor dem Hintergrund der Debatte der vergangenen Jahre, schon etwas überraschend. Denn die zuvor getroffene Auswahlentscheidung zwischen Eurofighter und F/A-18 samt Abwandlungen entsprach nicht zuletzt dem Wunsch der Luftwaffe: Die braucht eine schnelle Beschaffung einer Maschine für Electronic Attack, die elektronische Kampfführung – und setzte dabei auf das US-Modell EA-18G Growler.
Zwar haben Airbus und weitere deutsche Unternehmen wie Hensoldt erklärt, der Eurofighter könne auch diese Rolle übernehmen. Selbst aus Kreisen der beteiligten Firmen wurde allerdings eingeräumt, dass Boeing mit der Growler in den notwendigen Fähigkeiten einige Jahre voraus sei.
Hinzu kommt, dass die Entscheidung 2019 gegen eine weitere Betrachtung der F-35 von Lockheed Martin auch einen europapolitischen Grund hatte: Eine Beschaffung von F/A-18 war Frankreich als Zwischenlösung und damit als ungefährlich für das gemeinsame Luftkampfprojekt FCAS zu vermitteln. Wie Frankreich auf die jetzt getroffene Auswahl der F-35 reagiert, wird noch eine interessante Frage. Das Verteidigungsministerium versicherte, das FCAS-Projekt sei damit nicht infrage gestellt.
Allerdings ist bzw. wird die F-35 bereits für den Einsatz von Atomwaffen zertifiziert, wenn auch bislang nicht für die in Deutschland stationierten B61-Freifallbomben. Bei der F/A-18 hätte dieser Prozess der Zertifizierung erst komplett neu begonnen werden müssen, weil die U.S. Navy dieses Flugzeug nicht für die Nuklearrolle vorgesehen hat.
(Archivbild 2019: U.S. Air Force F-35A Lightning II fighter aircraft, assigned to the 421st Fighter Squadron, Hill Air Force Base, Utah, taxi on the flightline at Spangdahlem Air Base, Germany – U.S. Air Force photo by Airman 1st Class Valerie Seelye)
@ Leo
Zitat: „Insofern, jetzt mal ganz einfach gesagt…alle bekommen was sie wollen! Die Luftwaffe wollte eh die F-35 und Frankreich kann sich sicher sein, dass am FCAS weiter gearbeitet wird“
Außer die NATO, der hat DEU nämlich ein Staffeläquivalent, also ca 13 LFZ als SEAD-Flugzeuge für 2025 ( !) zugesagt. Das bedeutet DEU hält aus industriepolitischen Gründen eigene NATO-Zusagen und damit Zusagen für die LV/BV-Verteidigung nicht ein, trotz Russlands Krieg in Europa.
Wer soll da den DEU Verteidigungswillen noch ernst nehmen ? Wirtschaft- und Industrieförderung das kann DEU, auch jetzt in der Ukraine, aber Verteidigungspolitik leider nicht.
@DieandereMeinung 19:37 Uhr:
+1
Ich hoffe sehr, es kommt jenseits F35 noch zu weiteren ähnlich gelagerten Entscheidungen.
Das was hier passiert ist doch ein wesentlicher Baustein der vielbeschworenen Reform des Beschaffungswesens?!
Der unbedingte Drang nach maximaler Konsentierung um es aber auch wirklich allen Recht zu machen (von Nutzern über Industrie bis zu multinationalen Partnern, Umweltschutzverbänden und Lobbyisten) führt doch genau zu den abstrusen Goldrandlösungen und ewig schwebenden Entscheidungen, die alle Foristen hier so gerne anprangern.
Jetzt wurde also entschieden. Was passiert? Es ist auch wieder falsch weil man es natürlich hätte anders entscheiden können/sollen/müssen?
Ganz ehrlich: Ich persönlich hoffe sehr auf mehr solche Entscheidungen – im
Großen (z.B. Nachfolge STH) bis ins vermeintlich Kleine:
Drei Jahre um sich auf eine mit vier TSK und allen OrgBer durchkonsentierte Leistungsbeschreibung eines Gefechtshelmes zu einigen ist doch abstrus.
Etwas gutes und marktverfügbares kaufen: Voila, ein Helm. Fertig. Irgendeine ganz spezielle Spezialkraft wird immer einen anderen haben wollen, traurig sein und seinem Mißvergnügen in irgendeinem Forum Luft machen. Aber deshalb müssen ja nicht die 98% die einfach nur einen Helm brauchen auf eine Wunderentwicklungslösung warten.
Vielleicht passiert ja jetzt wirklich mal ein Paradigmenwechsel und man fängt an zu „machen“. Denn: wenn nicht jetzt, wann dann? Ich würde es mir sehr wünschen.
Das es, von F35 bis zum proverbialen Helm, immer jemanden geben wird, der andere und subjektiv bessere Ideen hat und keine Entscheidung am Ende alle glücklich macht: Geschenkt, willkommen beim Militär.
Jede Entscheidung ist am Ende immer besser als keine Entscheidung.
Diese Website gefällt mir aufgrund der inhaltlich fundierten Berichterstattung. Das Lesen der Kommentare ist aber regelmäßig frustrierend. Ja, ich arbeite bei Airbus und bin auch noch stolz darauf.
Bei der derzeitigen Berichterstattung wird immer auf marktverfügbare Lösung hingewiesen. Ist es wirklich ein Problem der Industrie, dass nach 40 Jahren Tornado plötzlich auffällt, dass ein ECR-Nachfolger (und für die NT) fehlt. Jahrelang hat man eine Nachfolge aufgeschoben und jetzt die mangelnden strategische Vorraussicht bzw das totsparen beim Material, der Industrie in die Schuhe zu schieben, halte ich persönlich, um es höflich zu sagen, für unfair. Aber so ist es halt.
@Ollie
SEAD ist nicht das was man mit dem Eurofighter ECR oder den E/A-18 ausfüllen will. Electronic Attack ist ein weitaus komplexeres Aufgabenfeld als SEAD/DEAD. Wir reden hier über Störung oder gar Ausschaltung der kompletten gegnerischen Radar- und Kommunikationssysteme. Die Ausschaltung einzelner SAM im Rahmen von SEAD kann im Prinzip von jedem Kampfflugzeug mit einem Emitter Location System (eigentlich nicht mal das ist notwendig siehe die Amerikanischen F-16 in der WW Rolle oder die italianischen Tornados die weitaus primitiver waren als die deutschen Tornados ECR).
@Insider
Es ist einfach sowohl die Fähigkeiten des BAAINBw als auch den Umfang dessen zu unterschätzen, was das BAAINBw der Truppe schuldet, nämlich kein Produkt, sondern eine Genehmigung zur Nutzung (GeNu). Diese GeNu umfasst alle (ich glaube 14) Projektelemente. Also Dinge wie Infrastruktur, Ausbildung(sämtlichen Personals, das irgendwie mit dem Projekt zu tun hat) , Arbeitsicherheit, Logistik, Dokumentation aller Couleur usw.
Es erschließt sich somit, dass das Projekt dadurch bereits einen gewaltigen Umfang hat. Hinzu kommen jetzt Rahmenbedingungen die extern gesetzt werden. Wie die geneigten Leser hier wissen, folgt die Beschaffung einem strukturierten Prozess und zusätzlich müssen dabei zahlreiche Regelungen eingehalten werden, von der parlamentarischen Beschaffung bis hin zur Erstellung von Phasendokumenten inkl. der umfangreichen Mitzeichnung zahlreicher Stellen in der Bundeswehr. Es besteht darüber hinaus die Möglichkeit, dass der zukünftige Nutzer zusätzliche Forderungen an die Fähigkeiten stellt, Anpassungen an nationale Gesetzgebungen nötig sind oder das Produkt einfach an bestehende Schnittstellen zu anderen Systemen angepasst werden muss. All das kann Einfluss auf die Konfiguration des Lfz haben. Nachdem die Forderungen prozessgemäß definiert wurden, muss all das hinreichend juristisch sicher formuliert und letzlich verhandelt werden. Da gerade bei einer Vergabe ohne Wettbewerb Marktmechanismen nicht greifen, ist es von großer Bedeutung, dass derartige Forderungen durch ein entsprechendes Nachweisprogramm nachgewiesen werden. Dieses ist unter Beteiligung der Experten des Rüstungsbereiches und des Nutzers zu definieren, durchzuführen und anschließend zu bewerten. Daneben kann dies auch eine 1:1 Übernahme der Zulassung verhindern und eine ergänzende Musterzulassung (oder was heute dafür auch immer der richtige Terminus ist) nötig machen.
Wie schnell diese umfangreichen Aktiviäten durchgeführt werden können, hängt selbstredend auch vom Umfang der zugeordneten personellen Ressourcen ab. Hinzu kommen z.B. Faktoren wie schnell der Hersteller die Lfz überhaupt liefern kann, bzw. die Aktivitäten hinsichtlich national geforderter Änderungen durchführen kann.
Ich hoffe das macht klar, dass es hinsichtlich der zahlreichen zu berücksichtigenden Rahmenbedingungen und vielen miteinander venetzten Aktivitäten und Aspekten man nicht einfach Arbeitskraft benötigt, sondern Spezialisten mit entsprechender Erfahrung, die diese Prozesse beherrschen. Als Beispiel sei auch angemerkt, dass wir mit der F-35 nicht nur irgendein Lfz beschaffen sondern den Teil eines System of Systems, der sich u.a. lage- und bedarfsgerecht in die sog. Combat Cloud einfügen muss.
Der Rüstungbereich verfügt über solche Spezialisten. Er verfügt nun voraussichtlich auch über die nötigen HHM. Ob er in Zukunft hinreichend über Entscheidungsträger verfügt, die durch Übernahme von Verantwortung bereit sind, diejenigen Anteile der o.g. Prozesse zu überbrücken, die nicht explizit oder wortwörtlich abgedeckt sind und dennoch einer Beantwortung/Entscheidung bedürfen, wird die Zukunft zeigen. Dazu bedarf es in Teilen einer deutlichst veränderten Führungs- und Arbeitskultur und auch so etwas fällt nicht über Nacht vom Himmel.
Nun ja, die F-35 ist für SEAD ja geradezu prädestiniert. Und bis 2025 ist das zu schaffen, wenn die Flugzeuge bis dahin ausgeliefert sind.
Trainieren kann man die Piloten ja in den USA, das wurde ja auch früher so gemacht.
Die Stückzahl scheint mir allerdings etwas knapp bemessen, oder sollen etwa noch Tornados weiter im aktiven Dienst bleiben??
Außerdem gibt es vom Eurofighter noch keine ECR-Version. Ich nehme a, die notwendige Hardware wird in Pods drangehängt, aber auch die existieren noch nicht, von der zugehörigen Software ganz zu schweigen.
Dass Airbus und Hensoldt die Entscheidung gut finden, überrascht wohl niemanden. Hoffen wir, dass sie auch in absehbarer Zeit einsatzfähige Lösungen liefern können… gerade Airbus hat sich im militärischen Bereich bisher nicht mit Ruhm bekleckert..
Aber gut, dass überhaupt etwas passiert, angesichts der Bedrohungssitation, die nicht für alle so überraschend kam, wie manche Leute momentan behaupten.
Sorry, aber die 100 Mrd Euro so schnell wie möglich auf den Kopf zu hauen und sich dafür ein nicht wirklich ausgereiftes Flugzeug anzuschaffen halte ich nicht für sinnvoll. Erinnert ein wenig an den Starfighter. Die Bw hat den Eurofighter, der soll doch so gut sein. Für andere Aufgaben wäre es doch sinnvoller sich zB die A10 anzuschaffen,die ist erprobt,preiswert,wartungsfreundlich und nicht so kostenintensiv.Ausserdem sollten sich die Experten genau überlegen was angeschafft werden soll und nicht einfach die Milliarden Nir verbrennen.
@Georg:
Ihnen ist schon klar dass wir noch taugliche Tornados ECR haben… die jüngsten Tornados aus den frühen 90ern
Die sind noch einsatzbereit bis 2030 und verfügbar….und auf einem annehmbaren Stand der Technik…
Das werden die letzten Tornados sein die in Rente gehen…und bis dahin ist der Eurofighter ECR so weit
@Nurso
„Es verwundert vielmehr, dass die Grande Nation so viel Furcht vor der Konkurrenz hat.“
Welche Konkurrenz? Hat die Rafale berücksichtigt wird für den Tornado Ersatz? Nein, neben der EF werden nur amerikanische Flugzeuge berücksichtigt. Aber ich stimme mit Ihnen überein, dass FCAS scheitern wird, trotz was Ihre Regierung sagt.
Ich denke, Sie missverstehen da etwas : Die Masse der Kommentare hier drehen sich um den Sachverhalt, dass Airbus in den letzten Jahren regelmäßig (viel) zu spät und teils grottenschlecht ablieferte und sich diese Minderleistung trotzdem fürstlich bezahlen ließ. Da ist die… nunja, sagen wir wohlwollend… Zurückhaltung bei einer Entscheidung pro Airbus wohl verständlich. Und einen ECM EF um das Jahr 2040 kann man kaum brauchen, da FCAS (oder TEMPEST? ;-) ) dann vor der Tür steht.
@Aeronautix:
Es geht im Falle Airbus nicht um den von Ihnen vorgebrachten Vorwurf, dass „mangelnde strategische Voraussicht“ oder gar „Totsparen beim Material“ der Industrie „in die Schuhe geschoben“ werden. Vielmehr geht es um die Abwicklung von Beschaffungsaufträgen durch Airbus, wobei man gebetsmühlenartig erklären muss, dass die meisten der Programme nicht zeitgerecht abgeschlossen werden, regelhaft teurer als veranschlagt ausfallen und zudem mangelhafte Produkte hervorbringen. Beispiele: P 3C-Überholung (technisch inkompetente Arbeit, Kostenüberschreitung, Programmabbruch – Ersatzbeschaffung erforderlich), auch NH 90 (Zeitverzug, Konstruktionsmängel, z.B. Kabinenboden, Kostensteigerungen, auch KH Tiger (ein besonderes Drama – defekte Kabelstränge, Lieferverzögerung, Kostensteigerung), auch A 400M (Zeitverzug, Qualitätsmängel, z.B. beim Triebwerk und am Rumpf, Leistungsmängel
– Beschaffung der C 130J erforderlich – enorme Kostensteigerung, der vereinbarte Festpreis ging in die Hose) und so weiter.
Machen wir uns nichts vor: der EloKa-Eurofighter existiert nur in einem bunten Prospekt und in der Phantasie von Airbus. Wenn das Ding also entwickelt wird, ist aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit den genannten Problemen zu rechnen, und das ist angesichts der Notwendigkeit, den ECR-Tornado, von dem jederzeit nur eine Handvoll einsatzklar ist, zügig abzulösen, nicht akzeptabel.
Ich bin davon überzeugt, dass jeder einzelne Airbus-Mitarbeiter sein Bestes gibt, ausgenommen davon das Management, das für die Produkte letztendlich verantwortlich ist, sich dabei aber stets auf die zuverlässige Erstattung der Mehrkosten durch den Staat stützt und keine nennenswerte, dividendenschmälernde Pönale fürchten muss.
Gewiss haben Politik und Beschaffungsamt ihren gehörigen Teil zur Ausrüstungsmisere der Bundeswehr beigetragen, die Lieferung dysfunktionaler Produkte setzt dem Ganzen aber die Krone auf.
[Wir machen das jetzt bitte nicht zum Thread „Warum ich Airbus schon lange nicht mehr leiden kann“. Danke. T.W.]
Was hat sich jetzt geändert, das wir auf einmal die F-35A beschaffen, noch vor kurze wurde das Flugzeug als unbrauchbar für die Luftwaffe betrachtet ?
Natürlich gibt es zahlreiche Alternativen, wie der Eagle II, wo das Synergiepotenzial und die Wertschöpfung ein Vielfaches der F-35A beträgt.
Das die F-35A das modernste Kampflugzeug der Welt ist, da unterliegt Frau Christine Lambrecht einen gewaltigen Irrtum !
Nach meinen Kenntnisstand betreibt die AMI (Aeronautica Militare Italiana) noch Tornado-IDS/ECR, so sind diese Maschinen jedenfalls für die Hochwertübung „Iniochos 2022“ angemeldet.
Wexxor sagt:
14.03.2022 um 17:23 Uhr
Da die B61 Mod 12 (B61-12) Life Extension Program (LEP) Tail Kit Assembly (TKA) und die Growler / Super Hornet von gleichen Hersteller kommen, sind keinerlei Problem oder Verzögerungen zu erwarten.
Die F/A-18 wäre schon in der Produktionsphase als DCA (dual-capable aircraft) gefertigt worden.
Für die Zertifizierung hätte die F/A-18 noch ein paar erfolgreiche Testabwürfe gemacht und fertig.
Falls die Frage erlaubt ist , warum haben sich so viele NATO Länder entschlossen ihre F 16 durch F 35 zu ersetzen ? Die F 35 ist bedeutend langsamer und kann weniger Waffenlast mitführen . Bei der Reichweite liegen beide ca gleich . Da sie F 35 nur vier interne waffenhalterungen hat muss der Rest außen dran. Somit ist die Signatur gestört . Hensoldt hat die F 35 im Jahr 2018 mit passiven Radar schon Sichtbar gemacht . Was ist das besondere. An diesem Flieger ? Falls die Frage nicht hier her passt bitte löschen
Weil es hier schon mehrfach kritisiert wurde…auch die F-35A kann wie die 35C mit probe-and-drogue Betankungssystem ausgeruestet werden. Die Luftwaffe waere dann der erste Nutzer, der es so bestellt.
@Ex-Soldat
Ich kenne die Prozesse des BAAINBw zumindest in groben Zügen. Und mit ist auch klar das wir hier nicht nur Flugzeuge sondern auch komplexe Instandhaltung, Ersatzteilversorgung, Ausbildung und ähnliches damit beschaffen.
Mit geht es eher darum, ob z.B. der gesamte vorbereitende Papierkrieg von der Initiative bis zur Auswahlentscheidung in diesem Fall wegfällt. Hier kam es in vielen Projekten immer wieder zu Verzögerungen, da immer neue Ideen und Anforderungen im Laufe des Prozesses hinzukamen.
Wenn feststeht, das es die F35 wird, wird der Rest den man dazu benötigt, ja auch auf bestimmte Hersteller und Dienstleister eingeschränkt. Eigentlich müsste das dann den Beschaffungsprozess deutlich beschleunigen.
Ich mache mir ehrlich gesagt keine Sorgen mehr, was die Technik des EF ECR angeht.
Hensoldt und der neue Anteilseigner Leonardo haben gemeinsam sehr viel Erfahrung und werden das technisch hinbekommen.
Sorgen mache ich mir über die geplante Stückzahl. Mit 15 Maschinen werden wir den NATO-Auftrag nicht erfüllen können.
Ansonsten finde ich die Kombination EF und F-35 sinnvoll. Es ist der gleiche Weg, den auch Italien und UK als Tornado-Ersatz gegangen sind.
Die Frage ist nun: Was bleibt bei uns industriell hängen? Denn die anderen Käufer in letzter Zeit haben massive Pakete für ihre lokale Industrie erhalten.
Welche Konkurrenz? Hat die Rafale berücksichtigt wird für den Tornado Ersatz? Nein, neben der EF werden nur amerikanische Flugzeuge berücksichtigt. Aber ich stimme mit Ihnen überein, dass FCAS scheitern wird, trotz was Ihre Regierung sagt.
@pak : Rafale als B-61 Träger? Frankreich legt seine Konstruktionspläne offen?
Zuerst steigt F aus dem EF aus, und als Belohnung sollen wir das Produkt kaufen?
Hat Frankreich nicht gesagt, dass seine Atomwaffen nur für Frankreich sind, aber nicht für die EU?
Deutschland kauft P-8 und Frankreich fürchtet die als Konkurrenz.
Ebenso die F 35.
Geht es nach Frankreich, dann kaufen wir am besten Doppeldecker mit Stoffbespannung, Hauptsache keine Konkurrenz.
By the way : Wie sehr achtet Frankreich auf die deutschen Interessen?
Wenn man das Ganze relativ zügig haben will, führt man das als Foreign Military Sales-Programm durch, ohne größere Sonderlocken. Hat sich bei der C-130 bereits bewährt.
Japan scheint einen ähnlichen Weg zu beschreiten
https://www.afcea.org/content/japan-added-f-35-joint-strike-program https://www.dsca.mil/press-media/major-arms-sales/japan-f-35-joint-strike-fighter-aircraft-0
Die Schweizer waren in Februar schonmal im italienischenEndmontagewerk um abzustimmen, ob deren Maschinen dort gebaut werden (können).
„ Bisher ist im Werk Cameri, das über eine Million Quadratmeter Arbeitsflächen umfasst, die Produktion von 60 F-35A und 30 F-35B für Italien sowie 29 F-35A für die Niederlande vorgesehen. Das Werk bietet Kapazitäten, F-35 für weitere europäische Kunden zu montieren“
https://skynews.ch/allgemein/schweizer-f-35-aus-italien/
Evtl. teilen Sie detailliertere Information ja mit uns bzw. wir reden direkt mal mit US und Italienern. Das wäre eine zusätzliche Möglichkeit europäsicher Wertschöpfung.
@Nurso
„“By the way : Wie sehr achtet Frankreich auf die deutschen Interessen?“
Wenn die deutsche Interessen ist nur um amerikanischen Flugzeuge mit amerikanischen Triebwerken, Elektronik, Bewaffnung zu kaufen, ja, wir achten nicht sehr viel.
Das Problem liegt vor allem in der Bedeutung des Wortes „europäisches Programm“. Für die Deutschen es bedeutet nur „Airbus Programm“ trotz des Scheiterns des NH90, die Schwierigkeiten mit dem Tiger und A400M, der Kosten, Fähigkeiten und Verspätungen der Eurodrohne. Aber es gibt nicht nur Airbus in Europa und Sie wollen das nicht sehen
Lustig dass hier immer wieder die selben Diskussionen hochkochen… und teilweise Fakten herangezogen werden die zig Jahre als sind… ich fass mal AKTUELLE Fakten zusammen… und ich war auch jahrelang skeptisch bzgl. der F35:
+Die F35 ist das modernste Flugzeug was aktuell frei käuflich ist.
+Die F35 in der aktuellen Block Ausführung und in der zukünftigen die Deutschland bekommt ist sehr erprobt und ausgereift und 100% Einsatzbereit.
+Die F35 bietet abgesehen von NT viele einzigartige Möglichkeiten (Stealth, Sensor Fusion, usw)
+Die F35 ist das einzige Flugzeug dass absehbar für NT qualifiziert ist/wird.
+Alle Verbündeten haben sich in teilweise sehr umfangreichen Auswahlprozessen für die F35 entschieden.
+Die F35 bietet viele Synergiemöglichkeiten mit Verbündeten in Europa
+Im Zusammenspiel mit Eurofighter ist die F35 mit die Beste Kombination von Fähigkeiten weltweit.
+Die F35 ist unterm Strich nicht wesentlich teurer als andere Flugzeuge.
+die F35 ist das größte Flugzeugprogramm weltweit -> Zukunftsfähigkeit bzgl Weiterentwicklung
klar gibt es auch Nachteile, aber die Vorteile überwiegen massiv
bzgl Weiterentwicklung des Eurofighters bzgl ECR.
+ der Tornado ECR wird als letztes Tornado Muster im Jahr 2030 ersetzt. Ein Nachfolger muss erst dann zur Verfügung stehen
+ die ECR Fähigkeit ist ein essentieller Beitrag (auch aktuell schon mit Tornado) die Deutschland im Bündnis stellt.
+ der NGF im FCAS Programm soll auch ausgereifte ECR Fähigkeiten bekommen die noch entwickelt werden müssen -> wesnetlicher Pfeiler von Deutschland im NGT Programm.
+ Die ECR Komponenten des ECR Eurofighters werden größtenteils modular entwickelt und sind als externe Last/Behälter am Flugzeug angebracht. Vorteil ist dass sie losgelöst vom Eurofighter an sich entwickelt werden.
+ Die ECR Komponenten an sich werden von führenden Unternehmen auf diesem Gebiet entwickelt (hauptsächlich Hensoldt) und NICHT von Airbus… und sind auch teilweise schon entwickelt.
+ Airbus integriert diese Komponenten in einen Eurofighter der in den aktuellen Tranchen sehr ausgereift ist. Doppelsitzer werden auch HEUTE schon gebaut. Am Eurofighter müssen dafür maximal ein paar Extra Kabel für die Behälter verlegt werden und der WSO bz die Besatzung benötigt größere/modernere Displays (was in Tranche 4 aufwärts eh ansteht). Der Rest ist Software!!!
+ Die Effektoren des ECR Eurofighters beruhen hauptsächlich auf einer Weiterentwicklung von Brimstone
+ all diese Komponenten können 1 zu 1 im NGF FCAS Programm wieder verwendet werden. Bedeutet die Entwicklung ist nicht umsonst.
-> ich bin sehr optimistisch dass Airbus und die Partner das bis 2030 hinbekommen!!
Die Anzahl von 15 Eurofightern ECR halte ich auch für zu gering…. ich vermute hier aber auch erstmal ein 1. Los im Zusammenspiel mit dem Entwicklungsauftrag dahinter
kleines Randthema. Gestern Abend habe ich gelesen dass das 2. Los Puma auch fix sein soll… gibt es da neues?
außerdem ist der Haushaltsentwurf bis 2026 raus. Der EPL14 soll auf 50,1 Mrd steigen und bis 2026 eingefroren werden. Alles bzgl Beschaffungen soll über die 100 Mrd Sonderetat bis dahin abgedeckt werden bis dieser aufgebraucht ist. Danach soll der Epl14 auf 2% BIP fixiert werden
Ich rege an die neue F 15 Eagle II in Erwägung zu ziehen.
Mir scheint eine Tarnkappenfähigkeit weniger wichtig als die Luftüberlegenheit einer F 15. Diese ist darüber hinaus auch fähig die B 61 zu tragen. Sie ist schnell und hat eine hohe Waffenzuladungsfähigkeit.
[Nein, bitte die seit Jahren geführte Debatte nicht wieder bei Null anfangen. T.W.]
Ich lese hier immer Frankreich….
Auf die Franzosen müssen wir keinerlei Rücksicht nehmen, so lange Dassault versucht, Airbus technische Details vorzuenthalten und Wissen nicht teilen zu wollen.
FCAS ist kein Dassault-Projekt, sondern ein internationales Projekt mit mehreren gleichberechtigten Partnern. Wenn Dassault damit ein Problem hat, liegt es an unserer Regierung, zu entscheiden, wie es weitergeht.
Mit der jetzigen F-35 Auswahl haben wir notfalls die Option, weitere F-35 zu bestellen und uns dann dem Tempest-Programm anzuschließen, um FCAS zu ersetzen.
Um einer Falschdarstellung bezüglich der Personalie des früheren Luftwaffeninspekteurs Müllner zu begegnen… Ich bin wahrlich kein Fan der vormaligen Ministerin von der Leyen, aber es ist dummes Zeug, dass sie, wie auch hier manche Kommentatoren behaupten, den General bloß wegen seines Plädoyers für die F-35 geschasst habe.
Erstens hatte Müllners Amtszeit bereits deutlich länger gedauert als die jedes seiner Vorgänger, er war also ohnehin angezählt. Außerdem hatte Müllner der IBuK in einer Weise widersprochen, die an Insubordination grenzte und aufgrund ihres Mangels an Objektivität eine Reaktion (realistisch betrachtet) nach sich ziehen musste.
Müllner hatte immerhin als Kriterium pro F-35 ins Feld geführt, dass seine Piloten sich würden schämen müssen, bei Übungen und Einsätzen als einzige nicht in der F-35 aufzutauchen. Eine Expertise kann man das nicht gerade nennen. Der Steuerzahler muss der Luftwaffe finanzieren, was sie zur Erfüllung ihres Auftrages benötigt, Statussymbole gehören nicht dazu.
Übrigens darf man sich fragen, ob es nicht z.B. in der Schweiz oder in Finnland auch manchen Fanboy in Uniform gegeben hat. Die F-35 ist zwar keineswegs die lahme Ente, zu der ihre Kritiker hier sie stilisieren; allerdings ist sie – nicht zuletzt vor dem Hintergrund von Fortschritten im Bereich des passiven Radars – auch nicht der unbezwingliche Wundervogel, als welchen selbst manche Experten sie darstellen.
[Danke für den Input – und ich denke, die Personalie Müllner haben wir an dieser Stelle damit erschöpfend geklärt. T.W.]
Werden die ECR Tornados somit -Stand heute- bis zur Verfügbarkeit der ECR Eurofighter weiter betrieben?
Wieviele solche Tornados besitzt die Luftwaffe aktuell noch?
@ pak
Dassault ist eine rein französiche Firma und von denen werden wir niemals wieder einen Kampfjet kaufen (siehe Alpha-Jet Debakel).
@ Obibber
zitat: „@Georg:
Ihnen ist schon klar dass wir noch taugliche Tornados ECR haben… die jüngsten Tornados aus den frühen 90ern
Die sind noch einsatzbereit bis 2030 und verfügbar….und auf einem annehmbaren Stand der Technik…
Das werden die letzten Tornados sein die in Rente gehen…und bis dahin ist der Eurofighter ECR so weit.“
Sorry, aber „Electronic Attack“ (EA) ist etwas anderes als „Elektronischer Begleitschutz“. Unsere Tornados ECR können „Elektronischen Begleitschutz“ fliegen, aber nicht EA. Sie waren schon beim Luftkrieg gegen Serbien 1998 veraltet. So waren unsere HARM-Flugkörper nicht mit GPS-Navigation nachgerüstet und wenn die Serben ihre Radarsender abgeschaltet haben, nachdem sie kurz für eine 1-2 Minuten die Luftlage gecheckt hatten, konnten die HARM-Flugkörper die serbische Radarstellung nicht mehr finden und zerstören. Sehr wohl konnten sie die gegnerische Flugabwehr zwingen ihr Radargerät auf Dauer ausgeschalten zu lassen (SEAD).
Wieviele von den über 200 verschossenen deutschen HARM ersetzt worden sind ist ein weiteres Fragezeichen in der Rubrik deutsche „SEAD“-Fähigkeiten.
Also ein Ersatz für die ECR-Tornados ist jetzt ( ! ) erforderlich, weil der Tornado bis 2030 in einer wirtschaftlichen Weise nicht mehr betrieben werden kann (Obsoleszensmanagement) und ihre Elektronic Warfare Electronic veraltet ist.
@ Realist
Zitat:
„Ich mache mir ehrlich gesagt keine Sorgen mehr, was die Technik des EF ECR angeht.
Hensoldt und der neue Anteilseigner Leonardo haben gemeinsam sehr viel Erfahrung und werden das technisch hinbekommen.“
Da mache ich mir ehrlich gesagt große Sorgen, weil die alte Eloka-Sparte von AEG-Telefunken, später DASA, dann EADS, dann Airbus, dann Hensoldt in Ulm seit Mitte der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts stark vernachlässigt wurde. Die Entwicklung der ISIS Ausstattung für den Euro-Hawk war dort der letzte große Auftrag, wenn man mal von den konventionellen Radaranlagen für Flugplätze wie die ASR-S Radargeräte für die Bw-Flugplätze absieht. Die ISIS Ausstattung war aber Eloka-Aufklärung und nicht Eloka-Störer.
Ein Missionspaket wie in der EA 18 Growler enthalten ist, davon ist Hensold und Airbus noch viele (Licht-)Jahre entfernt und wie gesagt, die deutsche Nato-Zusage eines Staffeläquivalents Eloka-Maschinen gilt für 2025 und nicht für 2035 !
Man kann es drehen und wenden wie man will, die politische Zusage den Eurofighter in eine ECR-Variante zu verwandeln bzw. zu entwickeln, dient einzig und allein der Erhaltung der ingenieurtechnischen Kapazität bei Airbus um das FCAS zu entwickeln und wird nie in ein wirkungsvolles. anwendbares und zeitgerecht geliefertes „Elektronic Attack“ Lfz münden !
Zum Thema F-35-Beschaffung und den Auswirkungen auf das FCAS-Programm. Ich hatte es schon in früheren Blogeinträgen zum Thema Tornado-Ersatz geschrieben:
Ich finde die zur Schau gestellte Abneigung gegenüber der Kooperation mit Frankreich sehr befremdlich. Die Argumente verengen sich auf: Denen ist nicht zu trauen!
Schade, dass es auf dieses Sandkastenniveau abgleitet. Der böse Franzose, der nur an sich selbst denkt und sich auf Kosten der Deutschen bereichern will. Ein Gegenspieler, kein Partner.
Als Beleg werden ziemlich alte Kamellen herangezogen: Der erwähnte Alpha-Jet (ein Projekt aus den 60ern, soweit ich weiß) ist nur ein Beispiel.
Können wir vielleicht mal an uns arbeiten und dieses tiefe Misstrauen überwinden? Funktioniert bei mir im Beruf ausgezeichnet.
In den Kommentarspalten französischer Medien zu FCAS liest man im Übrigen das gleiche in blau, habe ich mal vor einer Weile festgestellt: Die Deutschen wollen nur unser Know-How, die Deutschen wollen nur ihre Industrie peppeln. Etc, etc, etc.
Ich hoffe inständig, dass die beteiligten Entscheider hier einen kühleren Kopf an den Tag legen, anstatt auf alte Feindbilder zurückzugreifen. Das wäre gerade in diesen Zeiten dringend nötig.
Deutschland und Frankreich (und Spanien) sind die größten Länder der EU mit den größten finanziellen Mitteln und entsprechenden Industrien. Ich bin mir sicher, dass auch weitere Länder aufspringen werden, sobald die ersten Schritte getan sind. Ein wichtiges EU-Projekt, das auch solches politisch gewollt und gefördert wird. Keiner wird doch ernsthaft glauben, dass ein Projekt, wie der 6th Gen. Fighter von einem (EU-)Land alleine gestemmt werden kann. Frankreich kann es finanziell alleine nicht und technisch wahrscheinlich auch nicht, auch wenn Dassault bewiesen hat, dass es solide Flugzeuge bauen kann. Ich sehe in Deutschland kein vergleichbares Unternehmen. Der hier teils benannte Tempest ist vor allem eine BRITISCHE (kein EU-Mitglied mehr) Entwicklung und ich glaube kaum, dass die Briten, trotz der jüngsten, zarten Beteiligung der Japaner, das finanziell hinbekommen. Aber das geht jetzt zu weit ins off topic, pardon.
Um den Bogen zurück zur Beschaffung der F-35 zu spannen: Die Anzahl wird Frankreich wohl keine Kopfschmerzen bereiten, aber die Hintertür, die man sich schafft, wird wahrscheinlich die Verhandlungen nicht erleichtern und möglicherweise das Misstrauen weiter steigern.
Ich persönlich hoffe, dass Frankreich und Deutschland, gemeinsam mit Spanien und weiteren Partnern das Projekt gelingt, allen Unkenrufen zum Trotz. Verhandeln heißt Kompromissfähigkeit. Ist ein Geben und Nehmen. Nicht alle bekommen, was sie wollen, aber alle bekommen das, was sie brauchen.
Es wird spannend zu sehen, was das BMVG demnächst zum Thema FCAS sagt, im Lichte der Entscheidung pro F-35. Einige Hürden, die vorher bestanden, könnten nun um Zuge der „Zeitenwende“ ausgeräumt sein, wie etwa das Nein zum Einsatz bewaffneter Drohnen, eine fragwürdige finanzielle Basis etc. Möglicherweise kommt nun sogar eine neuevaluation der Exportbeschränkungen. Da sollte zeitnah ein starkes Zeichen gesetzt werden, um dem Partner zu signalisieren, dass wir auch weiterhin dem Projekt und der Idee die Treue halten. Nicht, dass der F-35-Kauf zum Ausstieg aus dem Einstieg in eine stärkere europäische Rüstungskooperation führt.
@Georg:
Der ECR Tornado war im Kosovo Krieg state of the art und wurde extra von der NATO angefordert… weil die Fähigkeiten im Bündnis sonst nicht existiert haben.
Die aktuellen ECR Tornados haben auch seit dem diverse Modernisierungsvorhaben (AASTA Programme) durchlaufen und gerade letztes Jahr wurden auch neue AARGM Flugkörper bestellt.
Klar ist man vielleicht nicht vorne mit dabei. Aber technisch funktioniert das Ganze noch immer.
Aktuell gibt es noch 21 einsatzbereite Tornado ECRs bei der Luftwaffe…und diese werden bis 2030 auch in Schuss gehalten.
Die Eurofighter ECR sollen ja sowohl EA als auch ESJ können.
Die Initialfähigkeit für ESJ auf bestehenden Eurofightern sollte nach ursprünglichem Zeitplan bis 2026 bereit stehen. Das hat sich jetzt natürlich 2 Jahre nach hinten verschoben… also bis 2028.
übrigens kann die F35 auch einige Fähigkeiten diesbezüglich beitragen. Diese hat auch ein Electronic Warfare System zum stören feindlichen Radars und kann die AARGM-ER einsetzen.
Diskurs-Stand in der Eidgenossenschaft vom 21.6.2021 (Kurt Hässler Sansano)
Viola Amherd beantragt den F-35 als neues Kampfflugzeug für die Schweizer Luftwaffe – und schon geht der Krach los
Es braucht politischen Mut, den F-35 als Nachfolger der bisherigen F/A-18 zu präsentieren:
„Das System ist nicht nur im Einsatz hoch vernetzt, sondern auch bei der Logistik. Über das Odin-Netzwerk sind die Jets mit dem Hersteller verbunden. Dies erleichtert die Wartung, stellt aber für die Datensicherheit ein Risiko dar – auch für den Hersteller selbst. Der F-35 soll vor allem gegen chinesische Angriffe optimal geschützt sein.
Deshalb bietet Lockheed im Sinne eines Gegengeschäfts zusammen mit der Westschweizer Kudelski Group und dem Tessiner Startup Nozomi ein Cyber Center of Excellence an. Damit soll die Schweiz den Datenfluss selbständig kontrollieren können. Umgekehrt erhalten die USA die Garantie, dass ihre Systeme vor unbefugten Zugriffen sicher sind. Ein ähnliches Modell bewährt sich bereits in Japan.“
http://www.nzz.ch/schweiz/viola-amherd-beantragt-den-f-35-als-neues-kampfflugzeug-fuer-die-schweizer-luftwaffe-und-schon-geht-der-krach-los-ld.1631490?mktcid=nled&mktcval=167_2021-06-21&kid=nl167_2021-6-21&ga=1
Ich finde die Kommentare ja immer sehr spannend. Bin eher auf Obibiber als auf Georgs Argumentationslinie. Man sollte nicht immer nur meckern. Die Entscheidung kam schlicht und einfach zu spät, ganz nach oberster Merkel Maxime „nix machen, da macht man nix falsch“. Wenn man 2015 entschieden hätte wäre alles viel entspannter.
Wenn aber auf Airbus immer so rumgeritten wird, frage ich mich ob Boeing bei dem Müll, den die im zivilen (und teilweise militärischen Bereich – Stichwort Tanker) Bereich abliefern, denn die viel bessere Wahl ist. Liefern die ordentliches Zeug ab im militärischen Bereich? (auch in Bezug auf P8, AH64, Chinook)
Könnte man nicht die „einzigartigen“ Growler Fähigkeiten kaufen ohne die AE18? Wo bringen die Amis eigentlich diese Fähigkeiten als nächstes unter? oder bleibt das für die nächsten 20 Jahre bei der EA18?
@ Obibiber
Zitat: „Der ECR Tornado war im Kosovo Krieg state of the art und wurde extra von der NATO angefordert… weil die Fähigkeiten im Bündnis sonst nicht existiert haben.“
Ja, aber nicht die verwendetetn Flugkörper AGM 88, deren Block II Upgrade mit dem Einbau eines GPS-Empfängers war noch nicht erfolgt war, waren eben nicht „State of the Art“.
By the way, die USA haben mit der F16 auch „Wild Wiesel“-Einsätze im Serbien Luftkrieg geflogen. Unsere Fähigkeiten wurden gebraucht, waren aber nicht einzigartig.
Nochmal der Unterschied „Escort Jammer“ und „Stand Off Electronic Attack“. Das erstere kann der ECR-Tornado, das zweite nicht. Der Vorteil des ECR-Tornados ist lediglich, das er Radarquellen mittels Triangulation der beiden Radarempfänger in den Flügeln genau vermessen kann und deren relative Einstrahlrichtung zum Flugweg genau bestimmen kann und aufgrund einer Leistungsbeurteilung der einfallen Strahlung auch eine ungefähre Entfernung zur eigenen Position angeben kann.
Kürzlich war in der Süddeutschen Zeitung ein ausführlicher Bericht enthalten, wie schwierig es ist einen einzigen Einsatzflug in Jagel mit 2 Tornados zu fliegen (Ground abort usw.). Das deren Einsatzbereitschaft auch auf einem kriegstauglichen Level bis 2030 aufrecht erhalten werden kann, ist „wishful thinking“. Es ist bis jetzt nicht klar ob dies gelingen wird.
Ja, die F-35 kann einiges mit ihrem AESA Radar zu ECM-Maßnahmen beitragen. Sie ist aber trotzdem kein Electronic Warfare Flugzeug.
Sie können es drehen und wenden wie sie wollen. Selbst wenn der Eurofighter bis 2026 einen neuen Electronic Selfprotecting Jammer (ESJ) erhält, wie sie schreiben, ist dieser Jammer für den Eigenschutz da und nicht um mehrere ungeschütztere Lfz, ohne Stealth Formgebung, einen Einflug in einen gegnerischen umkämpften Luftraum zu ermöglichen. Insofern wird mit der Behauptung der Eurofighter mit zukünftiger ECR-Fähigkeit könne ein vollwertiges Eloka-Flugzeug ersetzen einfach gelogen mit dem Ziel Airbus die Forschungsgelder bis zum Start des FCAS-Programmes zu sichern.
@ D.F.
Es geht nicht um Frankreich. Es geht um genau eine einzige französische Firma, die glaubt, den Nachfolger der Rafale alleine und nicht den Nachfolger von Rafale und EF gemeinsam mit Partnern zu entwickeln.
Es gibt da leider Parallelen zum geplanten deutsch-französischen U-Bootjäger auf A320-Basis. Solange verschleppt, bis Dassault nun eine eigene Lösung auf Basis der Falcon 10X angeboten hat.
Man hätte Airbus die Leitung des Projekts FCAS geben müssen und Dassault als einen von mehreren Zulieferern behandeln. Denn hier geht es nicht nur um das Kampfflugzeug, sondern um viel mehr.
Falls Dassault, nicht Frankreich, ein Problem damit hat, mit anderen Firmen gemeinsam zu entwickeln, sollten wir die Reißleine ziehen. Das Projekt ist schon mehrere Jahre im Verzug.
Gegen Frankreich an sich richtet sich die Kritik überhaupt nicht.
@ Chris
Das ist richtig, diese Betankungs-Variante sollten wir auf jeden Fall bestellen.
Nur damit hätten wir eine Abdeckung von 100 Prozent, was die NATO-Tanker angeht.
Die F-35C hat aber noch weitere Vorteile gegenüber der F-35A und wäre für unser Profil neben der NT als Tornado-Ersatz besser geeignet. Beispielsweise in der Anti-Schiff-Rolle, die jetzt deutlich an Bedeutung gewinnen wird, genauso wie beim Einsatz in niedriger Höhe. Die Zertifizierung der NT bei der -C sollte kein Problem sein.
Wir erinnern uns: Auch die geplanten 30 F-18F sollten nicht nur die NT übernehmen, sondern auch als Jagdbomber fungieren. Genauso wird die F-35 bei uns auch enden.
Und dafür ist ein Flugzeug wie die F-18F oder eben das Äquivalent F-35C besser geeignet. Wir suchen ja keinen relativ kompakten Allrounder als F-16-Ersatz wie viele F-35A-Kunden, sondern eine Ergänzung zu unserer EF-Flotte.
@Der Realist:
Könnten Sie bitte einmal darlegen welche Fähigkeiten und Leistungsfaten der C-Variante beim Einsatz Luft/See in der LV/BV Vorteile gegenüber der A für uns konkret sein sollen, die den Mehrpreis, das Mehrgewicht, das geringere Lastvielfache und das geringere Schub-/Gewichtsverhältnis rechtfertigen?
Also, außer das die C hübscher als die A aussieht und ein zwillingsbereiftes Bugfahrwerk hat, was für unsere Einsatzart nicht relevant ist.
@Der Realist
Alles richtig, was Sie sagen. Es gibt aber nach dem F35- Kauf noch einen Aspekt, der vorher schon da war und jetzt noch mehr zum Tragen kommt.
EF ist ein anderes Flugzeug als die Rafale (auch wenn sie ähnlich ausschauen), nämlich prioritär ein Luftüberlegenheitsjäger und nicht in erster Linie wie die Rafale ein Jagdbomber mit eingebauter Flugzeugträgerfähigkeit.
Sollen wir nach der F35 noch einen Jagdbomber beschaffen, wenn wir als EF- Nachfolger eigentlich einen Jäger brauchen. Das gilt jetzt nach dem Ukraine- Krieg umso mehr. Man sollte an die russischen Stealthjäger (Su57) denken. Das wird mit Frankreich nicht umzusetzen sein. Dort gibt es keine Kompromisse bzgl. dem eigenen Bedarf und was man für den Export als notwendig sieht.
Ich denke, man muss jetzt bedarfsorientiert und bedrohungsgerecht beschaffen bzw. entwickeln und nicht nur nach europaphilen Träumen.
Hallo zusammen,
ein Blitz hat Frankreich getroffen und er heisst F-35 „lightning“ II 😉 Es wurde viel darüber gesprochen, spekuliert, analysiert nun ist es offiziell er wird kommen, koste es was es wolle.
Ich gebe zu ich bin kein Freunde von diesem überteuerten Pannen-Flugzeug der übrigens in Südkorea immer noch nicht fliegen darf nach seinem unerklärlichen Unfall am 04 Januar 2022.
Aber die NT Pflicht hat es verlangt und DEU hatte somit keine Wahl (könnte man zumindest denken). Ich finde es allerdings interessant zu sehen, dass DEU 35 F-35 für die NT Aufgabe jetzt kaufen will, während vor ein paar Monaten nur 30 F/A-18 für die gleiche Aufgabe geplant waren. Für mich klingt es so, als ob man die Unzuverlässigkeit der F-35 kompensieren wollen. Bei 140 Mio € pro Stuck ein teuren Spass. Nur zu Info DEU soll 12 bis 15, B61 Bomben haben. Nicht sicher, dass Airbus sich über den Kauf des F-35 auch freuen wird. Schließlich hatte Dirk Hoke (damals CEO von Airbus Defence Deutschland und Spanien) vor den Kauf der F-35 gewarnt: „Europa muss seine Souveränität klarer definieren und eindeutig dazu stehen, dass wir in der Verteidigung und Raumfahrt eine Unabhängigkeit bewahren müssen“ aber die EF ECR Entwicklung macht es wahrscheinlich wieder gut.
Vielmehr interessiert mich jetzt was FRA bezüglich das FCAS Projekt sagen wird. Am linken Rheinufer betrachtete man den Kauf von F-35 als eine Rote Linie. Der Krieg in der Ukraine konnte dies allerdings geändert haben. Corona, Energiekrise, Wahlversprechen, steigende Zinsen haben die französischen Staatskassen schwer zugesetzt. Die kolossalen Ausgaben der letzten Monate durch Macron, um eine neue Bewegung der Gelbwesten mitten im Präsidentschaftswahlkampf zu vermeiden, haben daher ihre Spuren hinterlassen, sodass nach den Wahlen wieder gespart werden muss. Eine Bündelung der Finanzierung des FCAS wäre somit notwendiger als je zuvor. Doch vor dem Ende der Präsidentschaftswahlen (Ende April) und die Parlamentswahlen (19 Juni) ist von der französischen Regierung bezüglich FCAS keine große Ankündigung zu erwarten.
Andererseits geht es der französischen Rüstungsindustrie prächtig. Dassault verkaufte 2021 sogar mehr Rafale als Lockheed Martin F-35 verkaufte. Die Auftragsbücher sind randvoll und Dassault wird sogar gebeten, eine zweite Produktionslinie für den Rafale zu eröffnen, um die Nachfrage zu befriedigen. Angesichts dieser Erfolge profitiert Dassault von der breiten Unterstützung der französischen Bevölkerung und Politik.
Gegen FCAS spricht auch die aktuellen Verzögerungen im Programm, die den Franzosen ziemlich ärgern. Eric Trappier (CEO von Dassault) hatte auch während der Pressekonferenz zur Präsentation der Jahresergebnisse von Dassault am 4. März seinen Ärger über das Warten auf den guten Willen von Airbus für das zukünftige Kampfflugzeug zum Ausdruck gebracht.
https://www.reuters.com/business/aerospace-defense/dassault-ceo-voices-frustration-with-airbus-over-fighter-talks-2022-03-04/
http://www.opex360.com/2022/03/05/scaf-le-pdg-de-dassault-aviation-en-a-assez-dattendre-le-bon-vouloir-dairbus-pour-le-futur-avion-de-combat/
Am 17.02.2022 wurde sogar ein parlamentarischer Bericht veröffentlich was ein Scheitern des FCAS nicht mehr ausschließen kann.
https://www.assemblee-nationale.fr/dyn/15/rapports/cion_def/l15b5054_rapport-information#
Zu meinem Bedauern kommt noch dazu, dass Deutschland als Rüstungsindustrie Partner immer mehr als unzuverlässig in FRA wahrgenommen wird (in Anbetracht der letzten Zusammenarbeit wie MAWS, Tiger, Eurodrohne, MGCS, A400M…). Da FRA für FCAS nicht auf das DEU Know-How angewiesen ist, wird deshalb den Ruf eines Alleingangs oder mit einem anderen Partnerland immer stärker.
SAFRAN hat sogar vor kurzen angekündigt, dass sie bei der Entwicklung des Triebwerks für AMCA, das zukünftige indische Jagdflugzeug der 5. Generation helfen werden.
https://www.aviacionline.com/2022/03/safran-to-help-develop-engine-for-amca-the-future-indian-5-gen-fighter/
Wenn man jetzt noch hört, dass Eric Trappier ein Teil seine Ingenieuren von dem FCAS Projekt bereits abgezogen hat (weil Airbus den Vertag für die 1B Phase immer noch nicht unterschreiben will), sieht es nicht unbedingt gut aus für FCAS…
Der nächste französische Präsident wird sich bei diesem Thema positionieren müssen. Eine mögliche Maßnahme die sich der letzte Woche skizziert hat, ist nämlich die Neuverhandlung der Exportbedingungen des FCAS, denn wenn Deutschland F-35 kauft, wird Spanien, das derzeit auch mit Lockheed Martin in Gesprächen ist, sehr wahrscheinlich dasselbe tun. Jeder F-35, der von DEU oder SPA gekauft wird , ist wahrscheinlich eine NGF weniger für diesen Ländern, was die Exporten dann um so wichtiger machen, damit das Programm rentabel bleibt und die Kosten nicht explodieren. Mit dem Krieg in der Ukraine erleben wir auch eine Änderung der deutschen Doktrin in Rüstungsfragen. Eine solche Maßnahme erscheint den Franzosen daher heute zugänglicher als noch vor wenigen Monaten.
Es bleibt spannend.
@ Brainstormer
Das geringere Schub/Gewichtsverhältnis spielt doch keine Rolle bei dem Unterschied der Flügelfläche:
F-35A: 42m2
F-35C: 62m2
Optimal für hohe Waffenlast auch im Tiefflug.
Die Reichweite beider Varianten ist trotz höherem Gewicht der C-Variante identisch.
Das Lastvielfache der F-35C ist sogar geringfügig höher.
Das mögliche Landegewicht der C ist höher. Auch nicht uninteressant.
Die F-35C kann sowohl von Land als auch von Trägern im Verbund mit NATO-Partnern eingesetzt werden.
Die C bietet die Basis für schwerere Weiterentwicklungen aufgrund des verstärkten Fahrwerks.
Die C kann mittelfristig die Growler ersetzen. (Alternative zum EF ECR, falls es nicht rechtzeitig klappt)
Die C kann trotz großer Spannweite dank Klappflügeln platzsparend geparkt werden.
Die C muss nicht erst teuer für das Schlauchtrichterverfahren zertifiziert werden.
Die C kann als durch Stingray Stealth Drohnen luftbetankt werden.
Die C hat eine längere Lebensdauer und geringere Wartungskosten aufgrund der verstärkten Auslegung.
Einziger Nachteil:
Der Preis. Aber der spielt momentan keine Rolle.
Georg sagt: 15.03.2022 um 9:55 Uhr
Kläre mich doch bitte mal auf, was an dem Alpha Jet so ein „Debakel“ war?!
Danke, VG, NG.
Wenn ich schon lese, dass doch bitte die C Variante bestellt werden soll damit sie auch von den A400M betankt werden kann denke ich schon wieder arg an deutsche Sonderwünsche. Diese Variante ist eben aktuell nicht für die NT geeignet. Selbst wenn sie es wäre wäre sie ein Sonderling. Man sollte lieber darüber nachdenken zusätzliche A330MRTT zu beschaffen oder die Multinational MRTT Unit zu verstärken. Zwei Flugzeuge von der Stange dürften am Ende die bessere Wahl sein als eine Sonderlösung.
@der Realist
„Man hätte Airbus die Leitung des Projekts FCAS geben müssen und Dassault als einen von mehreren Zulieferern behandeln. Denn hier geht es nicht nur um das Kampfflugzeug, sondern um viel mehr.“
Dassault ist in der Luftwaffe unbekannt (nicht mal ein Falcon). Aber seit 1950 hat Dassault zahlreiche Düsenjäger für Frankreich entwickelt (Ouragan, SuperMystère, Mirage 3, IV, G8, F1, 2000, 4000, SuperEtandard, Rafale, und den letzten: der Neuron). Dassault war, ist und wird für Frankreich sehr wichtig sein. Außerdem ist das französische Heer mit den Produckten von Dassault sehr zufrieden, vor Allem in Vergleich zu den Produckten von Airbus (A400M, NH90, Tiger,..). Zu sagen, dass Dassault nur als einer von mehreren Airbus-Zulieferern behandelt werden sollte, ist ein deutscher Traum. Der Fall der deutsch-französischen U-Boot-Jäger, den Sie zitieren, ist ein sehr interessantes Beispiel. Nicht Dassault, sondern Airbus ist für den Skandal verantwortlich, dass die Flügel der P3C nicht erneuert wurden. Diese Situation führte zum Kauf der P8 und zum Tod der MAWS, ohne es zuzugeben. Warum denn sollten wir Airbus A320 MPA anvertrauen, die die Deutschen nicht wollen? Die Lösung für den FCAS: Dassault sollte in Deutschland eine Dassault GMBH gründen, um die Arbeit zu teilen.
@ Gepard65
Ganz kurz die Antwort, damit der Hausherr nicht böse wird.
Das Problem des Alpha Jets war hausgemacht. Aus einem französischen Trainingsflugzeug hat die Luftwaffe einen leichten Jagdbomber gemacht. Das führte dann zur Überlastung der Systeme, wenn die Anbauteile, wie z.B. die Kanonengondel angehängt wurden. Die Kanonengondel hat so viel Strom vom Bordnetz gezogen, das die Luftleitbleche am Triebwerkseinlass nicht mehr betätigt werden konnten usw.
Zum Thema FCAS:
Dassault ist ein französischer STAATSKONZERN (etwas, was es in Deutschland in der Rüstungsindustrie nirgendwo gibt, wenn dann nur als Beteiligung aber nicht als Alleinbesitzer)
Daher vertritt Dassault sehr wohl mit seiner egoistischen Haltung französche Regierungsmeinung !
Das „Vorurteil“ von der „arroganten Grande nation“ und dem „Europa ja gern….aber bitte Blau weiss rot“ kommt niemals von Ungefähr sondern ist nüchterne Realität.
Ich selbst habe in den 2000ern bei einem deutschen Technik Konzern gearbeitet, die Partner für ein neues Produkt bzw. dessen Entwicklung suchten…Partner wohlgemerkt, nicht Gutsherren, die alles übernehmen und absahnen wollten. „Der Franzose“ ist sehr schnell ausgeschieden…nicht mal englisch konnten die Verhandlungsführer. Es wurde dann eine niederländische Firma, die echte Partnerschaft beherrschste und es null Sprachprobleme gab (deutsch oder englisch war angesagt) …da passt die „nordeuropäische“ Mentalität auch einfach viel besser.
Deutschland hätte sich früh als geleichberechigter Partner dem TEMPEST anschliessen sollen….Tornado und EF waren und sind erfolgreiche D/UK/I Entwicklungen !
Diese ewige politische Frankreich Beweihräurcherung stinkt gewaltig , finde ich !
Ich sehe FCAS daher auch zum Scheitern verurteilt und es ist daher 100% zu unterstützen, dass die F35 gekauft wird, damit Putin ein klares Signal gesendet wird, dass wir auch kurzfristig nicht kleckern sonder klotzen (wollen zumindest, was draus wird, bleibt abzuwarten) .
Den Zug beim TEMPEST sehe ich für Deutschland natürlich auch als abgefahren an….Die Technologie kommt hier zu 100% von BAE und SAAB und da gibts genausowenig Know How Gewinn für deutsche Unternehmen , wie bei der F35. Es ist also die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Aber da Frankreich nach Corona ziemlich pleite ist und WIR offensichtlich die Kohle haben, sollte Deutschland klare Kante zeigen und zu 100% auf Patentteilung bestehen und im Gegenzug den Export in Frankreichs „ex Kolonien …und Krisengebiete von heute“ zulassen (schweren Herzens). Falls sich Frankreichs Regierung (nicht Dassault, das betone ich nochmal !) weigert, sollten wir austeigen und den Tempest quasi von der Stange kaufen und dort bei den Briten wenigstens die Drohnenkonformität (die Airbus D hoffentlich erfolgreich weiter entwickelt) sicherstellen…ist zwar der Tod der deutschen bemannten Kampfflugzeugindustrie, aber angesichts der russischen Bedrohung ist es wichtig überhaupt Gen. 6 Kamppflugzeuge zu haben, egal woher.
Nebenbei:
Das betrifft auch den Leo2 Nachfolger: Will hier ernsthaft jemand behaupten, das den Krauss Maffei, Rheinmetall und co. als Technologie Weltmarktführer nicht alleine zu einem tollen Landkampffahrzeug machen können ohne französische „Besserwisser“ (Kanonenkaliber etc) ?
Ggf. sollte man sich da mal mehr mit Israel zusammensetzen, von deren Kampferfahrung seit 70 Jahren wir eh stark profitieren könnten und mit denen wir schon einige gute Projekte begonnen haben (Neue Radare für Land und Schiffe, neue Leo 2 Self Defense etc….Und Israel bekommt als einziger Exportkunde eine 100% eigenständige und 100% „USA Offline“ Variante des F35…Warum nicht auch für uns ?
Bei hartpunkt.de war gestern auch Folgendes dazu zu lesen:
Ggf. muss man die gestrige Entscheidung pro F-35 auch unter diesem Licht betrachten, frei nach dem Motto: „Liebe Franzosen, wir müssen das hier nicht unbedingt mit euch machen…!“ Wäre ja auch nicht zum ersten Mal in der Geschichte.
Die Entscheidung 35 F-35 für die Tornado-Nachfolge und 15 noch zu entwickelnde EF ECR zu beschaffen halte ich für grundsätzlich gut, weil damit das Thema NT für sehr lange Zeit (geschätzt > 30 Jahre) geregelt sein wird und auch die Industrie-Technologie im Bereich elektronischer Kampf als Schlüsselqualifikation für die Zukunft wieder aufgebaut wird.
Das die Gesamtstückzahl 50 zunächst sehr niedrig gegenüber den jetzt zu ersetzenden 85 Tornados aussieht halte ich nicht für eine vorgezogene Sparmaßnahme, sondern für ein Offenhalten der Optionen hinsichtlich Stückzahlen, wenn Frankreich seine endgültige Entscheidung bezogen auf FCAS nach der Präsidentschaftswahl trifft.
@ Jean-Pierre @ pak:
Wenn man sich aufmerksam in den letzten Monaten die einschlägigen französischen Foren wie opex360 etc. anschaut, scheint sowieso niemand mehr in Frankreich an einem gemeinsamen FCAS Projekt interessiert zu sein.
Es werden dort dutzende Hate-Speech Einträge verbreitet („Boches“, Viertes Reich etc.“), daß man den Eindruck gewinnt, die Teilnehmer sprächen über den Feind und nicht über einen engen Verbündeten, mit dem man an einem gemeinsamen Projekt arbeitet.
Ich bin sicher davon überzeugt, daß eine rein französische Lösung Dassault / Safran / Thales / MBDA für ein NGF technisch machbar ist und wahrscheinlich auch gute Leistungen erbringen wird. Das bisher nicht ausreichend vorhandene Geld, wofür man Deutschland und Spanien benötigte, kann man ja aus den Exporterlösen vom Rafale nehmen.
Das Anforderungsprofil des derzeit geplanten NGFs mit Trägertauglichkeit und Jabo-Eigenschaften, sowie Träger
franz. Nuklearwaffen, paßt ohnehin überhaupt nicht zum deutschen Bedürfnis eine Nachfolge für den Eurofighter mit Schwerpunkt Jäger zu entwickeln.
Daher gehe ich davon aus, dass die französische Seite das gemeinsame Projekt im Sommer diesen Jahres beerdigen wird. Die weiteren bestehenden gemeinsamen Projekte, wie MGCS etc. werden dann auch schnell folgen. Kooperationen mit inkompatiblen Partnern kosten beide Seiten halt nur viel Zeit, unnötiges Geld und Nerven. Vielleicht gibt es ja in Frankreich auch einmal Selbstreflexion, dass nicht immer nur die anderen unzuverlässig sind, sondern unangemessenes Dominanzstreben nicht bei jedem gut ankommt.
@Voodoo: Die 100 Mrd. sind ja auch nicht gedacht, um Zukunftsprojekte anzustossen, sondern vielmehr um einen akzeptablen Status Quo herzustellen. Das wird nicht mit Entwicklung erreicht, sondern vielmehr mit Beschaffung vorhandener Produkte, respektive Technologie. „Auf die Schnelle eine Barikade bauen.“
Wie sich Deutschland und Frankreich, aber auch die gesamte europäische Union zusammenraufen ist fernab. Es gilt jetzt eine konkrete Bedrohung in den Griff zu bekommen, abzuwehren und zu befrieden. Das gelingt nur durch Diplomatie und ein reeles Abschreckungsszenario (im Sinne von: die NATO steht zusammen).
Russland versteht nur eine klare, einddimensionale und unmissverständliche Sprache. Das müssen die multilingualen Europäer ersteinmal begreifen. Chauvinist, gegen Diversity. Zwei Welten prallen aufeinander. Auch für uns Europäer gewöhnungsbedürftig.
@Der_Picard
Tempest ist im Prinzip in einer noch diffuseren Technology Initiative Phase als FCAS. Sollte Deutschland und Spanien ein Interesse an Tempest haben würden die Briten den roten Teppich ausrollen, wie sie es für die Japaner gemacht haben. Gerade da Tempest gerade noch ein massives Fianzierungsproblem hat.
@Jean-Pierre: Der „Pannenflieger“ hat in den meisten Luftstreitkräften, in denen er im Einsatz ist, bereits jetzt eine bessere Klarstandsrate als die Rafale bei der Armée de l’Air et de l’Espace. Die Exporterfolge konnten zudem ausschließlich in Ländern erzielt werden, die a) keine F-35 bekommen und b) die für deutsche Exporte zu heikel sind – und, wie sie selbst dargelegt haben, steht Monsieur le Président innenpolitisch unter starkem Druck und muss daher liefern. Der immer schon starke französische Regierungseinfluss wird daher sicher üüüüüberhaupt keine Rolle gespielt haben bei diesen Erfolgen :D
Insofern: viel Spaß bei der Alleinfinanzierung von FCAS.
@Der Realist: Jetzt ist es offiziell, bitte ändern Sie ihren Nick in „Der Fantast“.
Selten habe ich so wenig Realismus in einem Beitrag gesehen, vielleicht abgesehen von den Versuchen eines hier auch immer mal wieder präsenten Users, ständig die Su-57 ins Gespräch zu bringen.
„Hohe Waffenlast im Tiefflug“: eine höhere Flächenbelastung ist *besser* geeignet für den Tiefflug, davon abgesehen dass das im typischen Einsatzprofil einer F-35 keine große Rolle spielt.
Die Lastvielfache der -C beträgt 7.5G, die der A 9G. Spielt auch keine riesige Rolle, Ihre Angabe ist aber trotzdem falsch.
Wie schonmal geschrieben: das Waffensystem von A und C ist IDENTISCH. Es gibt also keinen Unterschied bei den möglichen Bewaffnungsoptionen, keinen Unterschied bei der Ausstattung mit Elektronischen Schutzmaßnahmen (die Aussage, nur die C könne die Growler ersetzen, ist also völliger Quatsch).
Die Lebensdauer der -C unterscheidet sich nicht, während die Betriebskosten *höher* sind, das lässt sich auf offiziellen DoD-Websites ablesen.
Das Schlauchtrichterverfahren ist, wie bereits dargelegt, irrelevant. Unsere Tankerkapazitäten werden im Frieden wie im Krieg eh durch das EATC bzw. das AAC Ramstein verplant, einen rein nationalen Einsatz der F-35 wird es ohnehin nicht geben.
Die Klappflügel kosten nur Gewicht, Wartungsaufwand und Lebensdauer, die Platzeinsparung spielt auf einem Fliegerhorst an Land überhaupt keine Rolle. Rein von der Spannweite her passt auch eine A locker in die bestehenden Shelter.
Die „Basis für schwerere Weiterentwicklungen“? Wo haben Sie den Unsinn denn wieder her? Auch wieder so eine völlige Spekulations ins blaue hinein. Wir kaufen die F-35A „off the shelf“, da wird nichts von unserer Seite weiterentwickelt.
Genauso die Spekulationen für den Trägereinsatz. Es existiert keine solche Forderung, es gibt keinerlei Konzepte dafür, es ist für uns völlig unnötig – wieder so eine Wolkenkuckucksheim-Spekulation, die eher an Command & Conquer denn an „Realismus“ erinnert. Ich frage mich echt, warum ich mir die Mühe mache, auf so eine Realsatire zu antworten, aber irgendwie macht es ja auch Spaß :-)
Wenn jetzt wieder kommt, dass ich Ihre „Intentionen und die technischen Unterschiede“ nicht verstehe, dann haben Sie endgültig für einen brüllenden Lacher gesorgt :)
[So, Leute. Spätestens jetzt achten alle mal auf Ihren Umgangston. Einige benehmen sich wie kurz vor einer Kneipenschlägerei. T.W.]
@der Picard
Ihre Beschreibung der Franzosen ist eine Karikatur. Es gibt viele Franzosen, die Englisch sprechen und auch ein bisschen Deutsch (wie ich).
@ Resi1984
Ja einige Kommentare der Opex360 sind auch Karikaturen aber nicht repräsentative
Ende des Off-Topic
… an Tagen wie heute habe ich das Gefühl, der neue Revell-Katalog wäre eben eingetroffen!
Erstmal ist es positiv das zumindest mal eine Entscheidung getroffen wurde jetzt müssen aber auch Taten folgen!
Aber es wäre durchaus weitsichtiger einen Mix aus F-35 und EA-18G zu beschaffen denn damit wären dann alle Fähigkeiten des Tornados abgedeckt und die LW für die Zukunft bis zum FCAS gut aufgestellt denn wer wirklich glaubt die Industrie schafft es den Eurofighter ECR bis 2030 zu entwickeln der lebt nicht in der Realität und das liegt nicht nur an der Industrie selbst, sondern auch an der Bürokratie . Was auch noch interessant wäre für welche Variante sich die Luftwaffe entscheiden wird. M.m. nach wäre hier die „C“ Variante der klare Favorit und nein nicht wegen der Trägerfähigkeit ;-), sondern:
-Sie verfügt über das probe-and-drogue, System und kann so auch vom A400M/KC130J betankt werden.
– Hat eine im Gegensatz zu den anderen Varianten eine höhere Reichweite.
Interessant wäre auch, ob man hier nicht auch direkt einen guten Deal mit Lockheed aushandeln kann in Verbindung mit dem CH-53K.
Aber sehen wir mal was wirklich passiert, unsere Politiker sind ja bekannt für Ihre Ankündigungen, die sich dann doch nur als heiße Luft erweisen.
Frage an die Experten bzgl. Eurofighter ECR, insbesondere Entwicklungsdauer und Risiken:
Würde sich hier nicht eine Kooperation von Airbus mit SAAB anbieten? Die Schweden sind doch seit längerem recht aktiv im Bereich Electronic Warfare, entwickeln beispielsweise seit Jahren an ihrem „Electronic Attack Jammer Pod“ (EAJP) und sind mit diesem bereits seit 2019 an der JAS Gripen in der Flugerprobung. Klar kann man mit viel Zeit und noch mehr Geld noch etwas viel Tolleres entwickeln. Aber ist es nicht besser, mit überschaubarem Zeit- und Kostenaufwand erst mal eine Grundbefähigung am Eurofighter zu realisieren und danach die Lösung aufzubohren, beispielsweise mit (eigen- oder gemeinsam mit SAAB entwickelten) ergänzenden Pods?