Habeck verspricht Genehmigung für Rüstungsexporte in die Ukraine
Die deutsche Rüstungsindustrie kann für Waffenlieferungen in die Ukraine schnelle Genehmigungen der Bundesregierung erwarten. Das sicherte der zuständige Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zu. Es mache keinen Sinn, grundsätzlich zu solchen Lieferungen an das Land im Krieg bereit zu sein, dann aber diese Ausfuhrgenehmigungen nicht zu erteilen, sagte der Grünen-Politiker.
Habeck reagierte damit am (heutigen) Samstag im Deutschlandfunk auf Aussagen von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht. Die SPD-Politikerin hatte, ebenfalls im Deutschlandfunk, zwar weitere Waffenlieferungen an die Ukraine zugesichert – zugleich aber erklärt, aus Beständen der deutschen Streitkräfte könne diese Ausrüstung nicht kommen, weil die Möglichkeiten über die Bundeswehr erschöpft seien.
Zwei Tage nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine war die Bundesregierung am 26. Februar von ihrer bisherigen Haltung abgerückt, keine Waffen an die Ukraine zu liefern, und hatte 1.000 Panzerfäuste und 500 tragbare Flugabwehrsysteme vom Typ Stinger zugesagt. Darüber hinaus wurde die Lieferung alter Flugabwehrsysteme aus Beständen der Nationalen Volksarmee der DDR vorbereitet.
Zwar sagte die Verteidigungsministerin, es seien weitere Waffenlieferungen in Vorbereitung. Zugleich gestand sie aber ein, dass es in den Depots der Bundeswehr nur noch wenig gebe, was die deutschen Streitkräfte überhaupt abgeben könnten. Ob die von ihr erklärte Geheimhaltung für weitere deutsche Lieferungen deshalb tatsächlich Sicherheitsbedenken entspricht oder eher der Peinlichkeit, keine weitere Möglichkeit zur Abgabe von Waffen aus deutschem Bestand zu haben, ist offen.
Lambrecht hatte zugleich darauf verwiesen, dass die Ukraine statt dessen bei deutschen Rüstungsunternehmen einkaufen könne und dann das Wirtschaftsministerium für die Genehmigung dieser Exporte zuständig sei. Dafür zeigte sich Habeck offen: Wenn die Bestände der Bundeswehr leer sind, müssen andere ran, sagte der Grünen-Politiker:
Wo ist der Unterschied, ist der materielle Unterschied, ob die Bundesregierung aus Bundeswehrbeständen Waffen liefert oder Deutschland erlaubt, aus anderen Beständen, Waffen zu liefern? Das geht ja gar nicht auf, wenn man sagt, das eine machen wir, das andere nicht. Und ich finde es auch ausdrücklich richtig, das wissen Sie. Wenn die Ukraine überleben will, sich schützen will, wenn wir als Völkergemeinschaft nicht zulassen wollen, dass ein Diktator, anders kann man es ja nicht mehr nennen, nach Gutsherrenart wie im Imperialismus Grenzen mit militärischer Macht verschiebt, dann muss man ihn zurückhalten.
Diese Entscheidung sei zwar nicht leicht, weil ich weiß, dass mit dieser Entscheidung Menschen sterben werden, räumte Habeck ein. Nach der grundsätzlichen Zustimmung zu den Lieferungen dürfe Deutschland nun aber den Nachschub nicht abreißen lassen. Die Unterstützung für die Ukraine sei keine Eintagsfliege.
Der Verweis der Verteidigungsministerin auf den Weg über die Industrie und das Wirtschaftsministerium dürfte allerdings auch noch weitere, formale Gründe haben. Nach Informationen von Augen geradeaus! hatten deutsche Rüstungsunternehmen dem Wehrressort angeboten, bei Abgabe von Waffen aus Bundeswehrbeständen schnell Ersatz zu liefern.
Allerdings lehnte das Ministerium das ab, weil eine schnelle Beschaffung derzeit nicht bezahlt werden könne: Wie für alle Bundesressorts gilt auch für das Verteidigungsministerium aufgrund der Wahl im vergangenen Jahr und dem Zusammentreten eines neuen Parlaments derzeit eine vorläufige Haushaltsführung. Über die bislang festgelegten Ausgaben hinaus können neue Mittel erst verwendet werden, wenn der Bundestag den neuen Bundeshaushalt für dieses Jahr beschlossen hat. Das wird voraussichtlich bis Juni dauern.
(Archivbild Juni 2021: Ein Soldat des Panzergrenadierbataillons 122 schießt mit der Panzerfaust 3 in der Ausführung Tandemhohlladungsgeschoss DM22 HEAT-RA auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr – Carl Schulze/Bundeswehr)
WoW….. ich bin immerwieder geschockt, wie wir uns darauf spezialisiert haben konsequentes Nichtstun auf bürokratische Abläufe zu schieben.
Da herrscht Krieg in Europa, Mensch sterben, unser europäischer Wertekanon ist hochgradig bedroht und eine Nation kämpft um die bloße Exestens.
Die Verteidigungsministerin bestätigt indirekt nach drei Wochen die Aussage des InstH *WIR SIND BLANK!* nachdem man was geliefert hat 1000 Panzerfauste, 500 Stinger und 500 alte Strela!!!!!
Und wir schaffen es nicht jetzt auf Kriesenmodus umzustellen….. Angebote der Industrie werden abgelehnt, weil man jetzt erstmal warten muss bis der Haushalt ausgewürfelt wurde. Da kann man nicht schon Mal Mittel frei machen um Munition nach zu bestellen?
Die Rüstungsindustrie produziert nehmlich keine einzige Granate ohne Auftrag.
Und der Ukraine jetzt zu sagen… ihr dürft gerne bei unserer Industrie bestellen, aber vor Lieferung bitte bezahlen und zwar in EURO ist echt schon fast der Gipfel der Geschmacklosigkeit.
Wenn wir der Ukraine Hilfe zugesagt haben und die aus BW Bestanden nicht mehr leisten können muss jetzt die Bundesregierung ran und die Aufträge bei der Industrie tätigen.
Mit Blick auf die vorläufige Haushaltsführung legt man die Rechtsgrundlagen also wieder – zum eigenen Schaden – sehr eng aus:
Aus den Informationen des BMF zur vorläufigen Haushaltsführung:
„Die Bundesregierung ist auch während der vorläufigen Haushaltsführung ermächtigt, Ausgaben zu leisten, zu denen sie nicht nach Art. 111 GG ermächtigt ist, sofern diese im Sinne des Art. 112 GG zur Wahrung wesentlicher Interessen des Staatswohls sachlich und zeitlich unabweisbar sind. Während der vorläufigen Haushaltsführung ist an diese Voraussetzungen allerdings ein besonders strenger Maßstab anzulegen.“
https://www.bundesfinanzministerium.de/Monatsberichte/2022/01/Inhalte/Kapitel-3-Analysen/3-4-vorlaeufige-haushaltsfuehrung-2022.html
Ein mittelbegabter Jurist müsste eine Begründung (Verweis auf 87a und Lage) innerhalb einer halben Stunde schreiben können.
Zeitenwende?
Das BMVg steht sich mal wieder vorallem selbst im Weg.
Da ist die Verteidigungsministerin in guter Gesellschaft. Die kanadische Verteidigungsministerin hat eine nahezu gleichlautende Meldung veröffentlicht. Irgendwann ist der Punkt erreicht, an der nur noch die Grundausstattung der eigenen Streitkräfte vorhanden ist. Und die abzugeben ist ein absolutes No-Go.
@Küstengang01 sagt: 19.03.2022 um 8:40 Uhr
Das ist nicht Sache der Bw, Waffen für die UKR zu kaufen. Da hat die Ministerin einfach recht. Mal abgesehen von der Frage, wie das mit der 25 Millionen Vorlage funktioniert.
Da ist eben das Wirtschaftsministerium dran. #Habeck- willkommen in der Realpolitik.
P.S. Aus welchem Haushalt werden eigentlich die abgegebenen Waffen ersetzt? Oder gehört das in das Sondervermögen? Bei der Kurdenhilfe hat die Bw dicke Backen gemacht und es wurde nichts ersetzt.
Sehe das wie Küstengang und Memoria.
Echt jetzt? Ein „Können grad nicht bestellen, der Bundestag muss erst den neuen Haushalt aufstellen“ ist an Inkompetenz nicht zu überbieten. Wenn das der ukrainische Botschafter mitbekommt….
HERR Scholz hatte die beste Lehrerin, fürs Nichtstun. Kann der Bundeskanzler wirklich nur bestimmen „so wir kaufen jetzt 10000 Panzerfaust 3“ (wer produziert die eigentlich und wieviele kann man davon pro Monat produzieren?; dürfen Sie darüber schreiben TW was die deutsche Industrie überhaupt liefern kann?). Dazu alles an Schutzwesten, Schutzhelme (MSA Auer ist doch noch halbdeutsch) alles kaufen was geht.
Ich verstehe solches Verstecken hinter bürokratischen Abläufen nicht. Man räumt der Ukraine einen Kredit ein, dann kann sie damit einkaufen. Warum geht sowas nicht? Meine Schlussfolgerung: Es fehlt der Wille.
Hier werden 2 Themen vermischt:
Die Abgabe von Material an die Ukraine und die Nachbeschaffung für die Bundeswehr.
Zweiteres ist aktuell wegen der vorläufigen Haushaltsführung – angeblich – nicht möglich.
Bei der Abgabe von Material gäbe es aus meiner Sicht durchaus noch Möglichkeiten (Waffen und Gerät), die Lücke wäre aber deutlich besser zu verkraften, wenn schon die Ersatzbeschaffung eingeleitet wäre.
@Pio-Fritz sagt:
19.03.2022 um 9:19 Uhr
-Das ist nicht Sache der Bw, Waffen für die UKR zu kaufen. Da hat die Ministerin einfach recht. Mal abgesehen von der Frage, wie das mit der 25 Millionen Vorlage funktioniert.
Da ist eben das Wirtschaftsministerium dran. #Habeck- willkommen in der Realpolitik.
Sorry ich bin kein Verwaltungsjurist. Mir ist das auch Kackwurstegal wer da wo mit welcher Stiftfarbe zeichnen muss.
Fakt ist das einmal mehr niemand im Kabinett *Eier/Eierstöcke aus Stahl hat* und jetzt tut was notwendig ist.
In den letzten zwei Jahren hab ich eines gelernt…. wenn die Politik will kann sie alles machen. Da werden Gesetze innerhalb von wenigen Stunden durch den Bundestag, Bundesrat gejagt und unverzüglich vom Bundespräsidenten unterschrieben und verkündet.
Und im Fall der Ukraine kommt man wieder mit lächerlichsten Begründungen daher…. a‘ la wir müssen noch prüfen ob wir prufberechtigt sind um einen prüfauftrag zu erlassen in dem geprüft wird ob wir uns beraten können.
Gott sei Dank sind wir in der NATO und werden von richtigen Streitkräften beschützt. -Sarc Off-
was soll man da noch sagen…
Hier sind gleich mehrere Punkte negativ bemerkenswert.
1) Wie kann es sein dass jetzt schon die Lager der Bundeswehr leer sind und man nichts mehr hat dass man liefern kann!?
Weitere Stinger? Panzerfaust? Spike?
alles weg, oder will man zumindest selbst einen Mini Vorrat behalten?
2) typisch deutsch dass man Haushaltstechnisch so inflexibel ist…klar der reguläre EPL14 wird erst noch beschlossen…ab wann hat man Zugriff auf das Sondervermögen?
3) wo soll denn schnell Ersatz herkommen? Deutschland muss ja schleunigst seine Bestände hochfahren…gerade bei Munition und Flugkörpern, Bomben, Raketen…
Wenn man die erst im Juni beauftragen kann dann dauert die Fertigung ja auch noch eine Weile… hier sollte man mal bei den USA und bei Israel nachfragen ob man gewisse Dinge aus deren Lager direkt gebraucht abkaufen kann (Spike aus Israel , PAC2/3MSE, Stinger, ESSM, usw aus den USA) und die Verträge für Aufträge an die deutsche Industrie müssen so vorbereitet werden dass ab Juni direkt produziert wird…am besten die produzieren auf eigenes Risiko vor und verlangen einen Aufschlag dafür
Wie ist denn eigentlich diese ominöse Lücke definiert und wer entscheidet darüber?
Pragmatisch wäre es doch _alles_ zu schicken, was verlangt wird und benutzt werden kann. Die Sicherheitsgarantie übernehmen dann NATO bzw. USA. Das Gerät gammelnd auf dem Hof vorzuhalten, hilft keinem. Oder provokant: Den Russen am Dnepr oder an der Elbe stoppen? Also wenn andere schon das Sterben übernehmen …
@Obibiber:
„Wenn man die erst im Juni beauftragen kann dann dauert die Fertigung ja auch noch eine Weile… “
Es ist noch schlimmer, man darf erst ab Juni Angebote einholen, die müssen erstellt werden, die Verträge verhandelt werden und dann geschlossen werden (ggf. nach 25 Mio-Vorlage).
Also eine Verzögerung von mindestens einem halben Jahr.
Der Ausweg wäre einfach:
Antrag auf außerplanmäßige Ausgaben beim BMF stellen.
Tja, ich habe es ja hier schon öfters gesagt: „can do“ ist eine Frage des Mindset’s – wenn der nicht in einer Organisation vorhanden ist, dann wird eben auch nichts erreicht. Deshalb braucht es zuerst eine mentale Neuaufstellung. Dazu scheint aber die aktuelle Verteidigungsministerin nicht in der Lage zu sein – ihre bisherige Vita lässt eher darauf schließen, dass sie in Selbstverteidigung geübt ist. Vertrauen in die eigenen Handlungsmöglichkeiten baut man als Mitarbeiter mit einer solchen Führung nicht auf.
Dann siegt mal schön…
@ Dominik Bei allem Verständnis für die Lage der Ukrainer und bei Unverständnis mancher Vorgänge in diesem Land sollte der Herr Melnyk langsam mal anfangen, seine Worte sorgsamer zu wählen. Der kann bitten, aber nicht fordern. Und die 200 Milliarden Euro seit 2014 an die Ukraine waren wohl nichts?
[Ich ahne den OT, und den stoppen wir jetzt. T.W.]
Das Problem ist nicht finanzieller Natur, die UKR bekommt ja auch massiv Mittel von der EU. Nur: die UKR braucht die Waffen JETZT zur direkten Nutzung. D.h. aus – verfügbarem (!) – Bestand. Gekauft ist schnell, geliefert jedoch nicht.
Wenn die Bw sich weiter nackig macht ist LV/BV erst recht nicht mehr leistbar. Von daher fand ich die UKR Forderung nach schwerem Gerät – Panzer, U-Boote, Schiffe – bisher schon als abwegig wenn nicht gar unverschämt.
Naja, bei allem ab 7,62 mm aufwärts was Munition angeht, muss man mittlerweile prüfen was man noch abgeben kann. Vieles liegt ansonsten nur noch für eFP oder die NATO Response Force(NRF) bereit. Da läuft es darauf hinaus, wo klaue ich was und gebe es wem.
Fairerweise muss man sagen, man konnte schon vor der Ukrainekrise die zugesagten 30 VR Munition für die NRF nicht bereitstellen. Das ist auch schon länger bekannt. Aber interessieren tut es keinen bzw. Hat es nicht
Guten Morgen
Das man, in Anbetracht der Lage insgesamt, nicht die eigenen Lager einfach leer laufen lässt sollte wohl jeder verstehen. Spike darf übrigens nicht geliefert werden, das ISR sie nicht freigibt! Darüber hinaus gibt es intern Weisungen wie, trotz der vorläufigen HH-Führung, Beschaffungen zur Zeit möglich sind und das wird auch, zumindest in meinem Bereich, genutzt. Nur weil hier nicht jeden Morgen eine Unterrichtung stattfindet, welche Beschaffungen angestoßen worden sind, heißt es nicht, dass nichts passiert. Lang lebe die Empörungskultur…
Davon abgesehen verstehe ich es aber auch nicht warum nicht zumindest 3/4 des HH für uns freigegeben werden. Im Juni säuft dann die Beschaffung wieder ab, weil sie mit Banfen überflutet wird. Ende September ist dann Schluss für größere Sachen, mit allen Fristen zur Ausschreibung und noch rechtzeitiger Lieferung/Bezahlung in 22. Da kann dann wieder über die nicht vollständige Ausgabe der Mittel hergezogen werden. Das ist ein Unding bei jedem Regierungswechsel!
Die Ukraine hat 200 Mrd Euro bekommen?
Einheiten und Nullen vertauscht.
Also bei deutschen Firmen zu bestellen und an die Ukraine zu liefern damit die Ukrainer für die Freiheit Europas sterben hört sich für mich nach einer WinWin Situation an.
Wenn man der Industrie klar macht, „normale“ Preise zu zahlen (also nicht das doppelt der Preise vom letzten Jahr), sollte ein Bundeskanzler auch keine Probleme mit Korruptionsvorwürfen bekommen. Aber er bräuchte Eier…..
PS: gibt es eigentlich vernünftige DEUTSCHE Drohnenhersteller? (Also nicht nur Türken etc. Die mit ganz viel deutscher Technik vernünftige Drohnen bauen)
@Obibiber, Zugriff auf das Sondervermögen gibt es erst wenn es vom Parlament beschlossen wurde.
Bzgl Sondervermögen hat die Regierung ja schon zugestimmt…
wann geht das vor den Bundestag und Bundesrat? Hoffentlich vor Juni 🙈
@
Dominik sagt:
19.03.2022 um 11:24 Uhr
“
PS: gibt es eigentlich vernünftige DEUTSCHE Drohnenhersteller? (Also nicht nur Türken etc. Die mit ganz viel deutscher Technik vernünftige Drohnen bauen)
“
Warum sollte sich bei diesem „neueren“ Thema, wo es nicht seit Urzeiten gewachsene Strukturen in der Rüstung gibt, jemand die Finger verbrennen in Deutschland? (Selbst da wo es gewachsene Strukturen gibt, versucht man ja diese auszulagern um ‚Deutschland‘ zu umgehen.)
Drohnen waren nicht gewollt und sind daher auch kaum vorhanden. Würde eine deutsche Firma ein richtig tolles Produkt haben, dann könnte sie es kaum verkaufen. Wer will es Hensold et al verübeln, wenn sie dann Sachen in Afrika entwickeln und in der Türkei verbauen. Der deutsche Hemmschuh muss halt da runter, sonst wird da nichts wirtschaftliches draus und dann macht es eben auch keiner. In einer Marktwirtschaft ist das einfach so. Anders sähe es aus, wenn man Rüstung verstaatlichen würde…
[Hach, wie schön, schon wieder einen OT restlos abgeräumt und beendet in diesem Thread. T.W.]
Es ist einfach nur peinlich. Nach 3 Wochen, in denen quasi nichts mehr passiert ist, schiebt die Verteidigungsministerin dem Wirtschaftsminister den schwarzen Peter rüber… Das hätte man doch längst veranlassen können, das von dem Geld, welches sowohl D als auch die EU für die Ukraine bereitstellen, derartige Waffenkäufe SOFORT getätigt werden. Das kann doch alles nicht wahr sein…
@Schlammzone:
Der absehbar unzureichende Mittelabfluss dieses Jahr wird mit Ansage ein Aufregerthema zum Jahresende – und interessierte Kreise werden die Empörung nutzen.
Ich verstehe aber trotzdem nicht warum das BMVg es, wegen der Ukraine und dieser Lage nicht versucht außerplanmäßige Ausgaben tätigen zu dürfen. Denn wenn der Haushalt steht kann ja in vielen Fällen nicht direkt ein Vertrag geschlossen werden. Davor muss es ja Angebote geben, Verträge müssen verhandelt werden, etc.
Es ist doch sehr erstaunlich wie empört hier der eine oder andere Kommentator fordert, Gesetz doch Gesetz sein zu lassen und einfach mal zu machen. Wenn wir das als Maßstab nehmen, brauchen wir uns irgendwann auch nicht mehr aufregen, wenn sich der kleine Wladimir um kein Völkerrrecht kümmert und einfach mal macht. Ich finde ja bei weitem nicht alles richtig, was BM Lamprecht so macht. Aber sich an Gesetze halten, finde ich allemal besser, als jedem aufgeregtem Kommentar auf AG zu folgen.
@ Dominik Sie haben recht. Hatte ich falsch in Erinnerung. Ist trotzdem mehr, als andere gegeben haben.
War klar, dass die Kriegstreiber der Grünen Waffen liefern bzw. Rüstungsexporte genehmigen wollen…wer diese Partei letztes Jahr gewählt hat, wird sich früher oder später noch bittere Vorwürfe machen!
Priorität müsste jetzt sein, die Bundeswehr so schnell wie möglich Verteidigungsfähig zumachen. Ausreichend Munition und andere Ausrüstung besorgen. Deutschland an sich Krisensicher machen und die Bevölkerung auf einen möglichen Krieg oder Konflikte vorzubereiten bzw. einzustimmen. Von all dem ist nichts zu sehen….
Stattdessen, werden auf Kosten der deutschen Bevölkerung und Wirtschaft Sanktionen gegen Russland verhängt, die dem eigenen Land mehr schaden, als der russischen Föderation. Sanktionen ja, aber nicht, wenn die eigene Bevölkerung und Wirtschaft darunter leidet.
Und erstmal zusehen, dass die eigene Armee genug von allem zu verfügen hat, dann die anderen.
[Schön, dass Sie nach Ihrem bisherigen Kampf hier gegen die Impfpflicht in der Bundeswehr jetzt ein neues Thema gefunden haben. T.W.]
Vorschlag Überschrift: streiche „Ukraine“ setze „Arabische Emirate“.
Da reist er ja heute hin, der Wirtschaftsminister, da ließe sich die LPG-Lieferung an D sicherlich flüssiger gestalten, wenn man da jetzt wieder Exporte genehmigen würde. Nachdem seine Kollegin unmittelbar nach dem Regierungswechsel Rüstungsexporte dorthin möglichst noch stoppen wollte, wäre da eben mal wieder der nächste Paradigmenwechsel erforderlich, meiner Meinung nach jedenfalls effektiver, was tatsächliche Hilfe jetzt und hier für UKR anbetrifft.
Rheinmetall und co. haben anscheinend nur auf die Genehmigung gewartet, jetzt die vollen Lager an geeignetem Gerät an UKR liefern zu dürfen…
Der Sündenbock ist kein Rudeltier.
Habeck vor dem Abflug nach Qatar und in die Emirate am Morgen im DLF:
„Wir, auch Deutschland, haben einen Fehler gemacht, Waffen zur Abschreckung an die UKR nicht zu liefern“.
Bemerkenswerteres zu Militär, Rüstung und Abschreckung habe ich seit Fischer/Kosovo aus „grünem Munde“ nicht mehr gehört.
Das Gesamtinterview ist beachtlich, 2/3 über LNG etc, zum Ende zur Ukraine und seiner Verantwortung als Genehmigungsbehörde bei Rüstungsexporten.
Stichworte:
– Putins Macht reduzieren, am Ende zerstören (2. Link)
– Sicherheit ganzheitlich denken, Umwelt, Klima, mil Sicherheit
– Bw Depots leer, – dann Waffenkäufe/Exporte für die UKR. Dazu gebe ich grünes Licht, ja, selbstverständlich, ohne zu zögern, alles andere macht auch keinen Sinn. Der Nachschub darf nicht abreißen …
Zusammen mit Baerbock gestern in der Tagesschau „sicherheitspolitische Neuaufstellung Deutschlands“ stellt beides die tatsächliche politische Zeitenwende dar, zu der ein Kanzler Scholz seit der „Zeitenwende-Rede“ in gewohntes Schweigen zurückgefallen ist.
https://www.deutschlandfunk.de/interview-robert-habeck-b-wirtsch-min-gruene-zu-katar-als-neuer-gaslieferant-dlf-f6ef0004-100.html
https://www.deutschlandfunk.de/habeck-reist-nach-katar-und-in-die-vereinigten-arabischen-emirate-dlf-cba5b036-100.html
@SB63:
Die Frage ist ja eher wie der Rechtsrahmen ist. Die vorläufige Haushaltsführung sieht die Möglichkeit von über- und außerplanmäßigen Ausgaben vor (Art. 112 GG).
Die Bedingungen sind nmB ebenfalls erfüllt:
„Während der regulären Haushaltsführung dürfen die vom Parlament bewilligten einzelnen Ansätze nur unter den Voraussetzungen des Art. 112 GG überschritten werden. Das setzt voraus, dass ein Mehrbedarf besteht (das Grundgesetz spricht hier von „Bedürfnis“), der
nicht anderweitig aus dem Einzelplan gedeckt werden kann,
bei der Haushaltsaufstellung nicht vorhergesehen wurde und
sachlich sowie zeitlich unabweisbar sein muss.
Solche unvorhergesehenen und unabweisbaren Bedürfnisse können auch während der vorläufigen Haushaltsführung auftreten, wobei hier der Maßstab nicht der festgestellte Bundeshaushalt sein kann, den es noch nicht gibt, sondern Art. 111 Abs. 1 GG. Das heißt: Die Bundesregierung ist auch während der vorläufigen Haushaltsführung ermächtigt, Ausgaben zu leisten, zu denen sie nicht nach Art. 111 GG ermächtigt ist, sofern diese im Sinne des Art. 112 GG zur Wahrung wesentlicher Interessen des Staatswohls sachlich und zeitlich unabweisbar sind. Während der vorläufigen Haushaltsführung ist an diese Voraussetzungen allerdings ein besonders strenger Maßstab anzulegen.
Die Entscheidung über die Bewilligung einer über- oder außerplanmäßigen Ausgabe (siehe § 37 BHO) trifft auch während der vorläufigen Haushaltsführung stets das BMF auf Antrag eines Ressorts (§ 116 Abs. 1 Satz 1 BHO). Bei Beträgen ab 5 Mio. Euro und bei bestehenden Rechtsverpflichtungen ab 50 Mio. Euro ist das Parlament (der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages) zu informieren.“
https://www.bundesfinanzministerium.de/Monatsberichte/2022/01/Inhalte/Kapitel-3-Analysen/3-4-vorlaeufige-haushaltsfuehrung-2022.html
Das BMVg könnte also damit mehr Material schneller an die Ukraine abgeben und die Folgebeschaffung unmittelbar einleiten.
Aber man kann halt auch nach Schema F auch nach der proklamierten Zeitenwende auf die vorläufige Haushaltsführung verweisen.
Mir zeigt das vorallem das Ausmaß an Desinteresse, Führungslosigkeit und dem Fehlen von Weitblick und strategischem Denken bei der Entscheidungsfindung.
@Thomas Melber: Im Moment bekommt die Ukraine gar keine EU-Mittel für Waffenkauf. Denn Deuschland hat der sofortigen Freigabe der Mittel widersprochen, laut Spiegel!!! Der Haushaltshausschuß, der erst am Mittwoch tagt, müsse erst noch die Mittel freigeben.
Ich verstehe zwar nicht, warum der Haushaltsausschuß von Bundestag EU Mittel freigeben muss, dafür bin ich zu doof, aber damit blockiert Deutschland selbst die EU Waffenkäufe für mindestens eine Woche. In dieser Zeit werden wieder viele Zivilisten in der Ukraine sterben, aufgrund der deutchen Bürokratie und der Unfähigkeit der deutschen Politik die Zeitenwende des Kanzlers umzusetzen, leisten wir uns mal wieder eine Bürokratie des Todes!
Erst prüft das Verteidigungsministerium wochenlang, dann fällt ihnen auf, sie haben angeblich nichts im Depot und schieben die Verantwortungs ans Wirtschaftsministerium weiter, an Inkompentz oder Unwillen der Ukarine nicht helfen zu wollen, nicht zu überbieten. Klar, daß sich die Ampelregierung dazu keine Bundestagsdebatte getraut, ist nachvollziehbar.
Da die Industrie liefern will, könnten wir garantiert und viele Stinger oder Panzerfäuste 3 abgeben, und gleichzeitig, neuerer bzw. bessere Ersatzsysteme beschaffen, eine Win-Win Situation für beide.
Außerdem kann ich mir weiterhin nicht vortellen, daß wir in Sachen Maschinengewehren keine MG 3, MG 4 oder MG 5 abgeben können. HuK wäre sicher zu Sonderschichten bereit, um die BW Bestände schnell wieder aufzufüllen mit MG 4 und MG 5. Außerdem hat sich MG 4 in AFG (gegen Lehmhütten) nicht bewährt. Wir könnte also gleich den ganzen Bestand an die Ukraine liefern und durch MG 5 bei der BW ersetzen. Die Häuser in der Ukraine sind nicht aus Lehm, da sind ein paar Tausend MG 4 im Häuserkampf sicher gut zu gebrauchen.
Vor allem aber sollte die BW mindestens die Hälfe des Bestandes an RGW 90 an die Ukraine liefern(und Ersatz bei der Indistrie nachbestellen), denn dies ist eine ideale Waffe für den Häuserkampf, wenn die Russen Kiev oder Charkov einnehmen wollen.
@Memoria hat schon nachgewiesen, daß auch bei verläufiger Haushaltsführung Mittel für die Nachbeschaffung ausgegeben werden könnte, weil wir einen Krieg in Europa und eine Zeitenwende, laut Kanzer, haben. Selbst wenn AfD oder Linkspartei dagegen klagen würden vor dem Verfassungsgericht, ist es völlig klar, daß das BVerfG der Regierung wegen der „Zeitenwende“ Recht geben würde.
Außerdem wäre schon genut Zeit gewesen, einen Nachtragshaushalt für die Ukraine zu erlassen oder auch die 100 Milliarden per Nachtragshaushalt zu beschließen. In die Verfassung könnte man das Sondervermögen später immer noch, aber dann könnte die BW längst die fehlende Munition und Waffen einkaufen. Am 26.02. ist die Zeitenwende verkündet worden, aber passiert ist bisher in Sachen Beschaffung gar nichts. Auch die F 35 Entscheidung ist nur eine Absichtserklärung, genauso wie zuvor F 18 gekauft werden sollten, nur daß diesmal keine Koalitionspartei gegen den Kauf des F 35 ist.
[Leute, bei aller Empörung: Jetzt so zu tun, als würden 100 Mrd Euro mal eben auf Anweisung des Regierungschefs freigegeben – das kann Putin machen. Hierzulande läuft das, glücklicherweise, nicht so. T.W.]
Ich glaube die abschließende Abstimmung bzgl Sondervermögen soll um den 20.Mai stattfinden…
dummerweise sieht die CDU die Vorlage als so nicht zustimmungsfähig…weil nicht eindeutig genug festgelegt wird dass das Geld nur für die Bundeswehr verwendet wird… dh worst case muss man noch mehr runden drehen …
die Gelder für den aktuellen Haushalt/EPL14 wurden wohl auch schon ausgegeben…
Wer soll das bezahlen? Wer hat so viel Geld?…
Die Ukraine war schon vor dem Überfall bei unseren Banken hochverschuldet. Natürlich pumpen die USA und die EU jetzt Geld in das Land. Wir finanzieren also die Waffenkäufe der Ukraine mit unseren Steuergeldern. Da ist es natürlich sinnvoll, wenn zumiindest ein Teil des Geldes zurück nah Deutschland fließt. Angesichts der ohnehin schon hohen Belastungen durch die Corona Pandemie könnte das aber trotzdem ein Problem werden. Vor allem wenn die Ukraine diesen Krieg verliert und aufgrund der zerstörten Witschaftszentren und Gebietsverluste nur noch mit etwa der Hälfte der Wirtschaftskraft dasteht.
Der am Morgen gemeldete UKR Gegenangriff im Raum Kherson/Flugplatz hat mglw den GefStd (H) der 8. Armee getroffen.
@sumlenny
Ukrainian army reportedly eliminated a Russian two-star general (the first one of this rank amid this war) at Chornobaivka airfield near Kherson. If true, this is the 5th Russian general and the first 2-star-general KIA in Ukraine within 3 weeks.
https://m.censor.net/ru/news/3326603/komanduyuschiyi_8yi_armieyi_okkupantov_generalleyitenant_mordvichev_likvidirovan_v_chernobaevke_smi
[Ja aber das steht doch oben schon in der Mitteilung des ukrainischen Generalstabs. Noch mal schöner mit anderem Link? T.W.]
Es gibt noch etwas zwischen „Lagerbestände abgeben“ und „neue Beschaffungen einleiten“: Eine Umleitung der aktuellen Produktion vom „Kunden Bundeswehr“ zum „Kunden Ukraine.“ Wenn ich es richtig überblicke ist die Bundeswehr doch im Zulauf von MELLS und Spike-LR Raketen. Wenn man die erwähnte Hürde „ISR erlaubt es nicht“ mal aktiv beiseite räumt, könnte doch die Auslieferung umgeleitet werden. Das schafft zwar keine 1000 Raketen pro Woche – aber immerhin. Ich hoffe zumindest, dass jetzt auch firmenseitig etwas getan wird, um die Produktionen vom LRs, Wirkmittel 1800, etc. zu beschleunigen. Aufträge liegen ja für die kommenden 3 Jahre ja bereits vor und man kann jetzt definitiv noch mit erhöhter Abfrage rechnen,
@Closius
Ich sehe es ähnlich dass wir durchaus Waffen und Munition für den Eigengebrauch abgegeben können denn wir gebrauchen sie gerade nicht. Die Ukraine schon und gerade sowas wie MG5 und Panzerfäuste kann man einfach nachbestellen.
ABER
„Außerdem hat sich MG 4 in AFG (gegen Lehmhütten) nicht bewährt.“
1. Entgegen der landläufigen Meinung ist das MG4 tatsächlich keine anti structur Waffe. Das wäre die Bunkerfaust und RGW 90 ASM. Die heben sich schon optisch stark von einem MG4 ab.
2. Wir treffen gar nicht mehr so viele afghanische Lehmhäuser. Und kämpfen auch garnicht mehr gegen Aufständische. Und in einem LV/BV Szenario hat man wenig Lehmhütten und nutzt auch keine leichten Maschienengewehre als anti structur waffe (auch nicht gegen Betonsteinhäuser).
Damit sind wir dann bei dem Problem. Bei allem was man abgibt muss man hoffen, dass auch heute in Zeiten wo Ausrüstung eher nach situativem Geschmack gekauft wird noch der nötige Ersatz beschafft wird.
Also, bevor man sich hier im Blog im „klein-klein“ der Etat-Jongleure verrennt, möchte ich etwas ganz grundsätzliches zum Thema anmerken:
Als ich heute morgen interessiert dem DLF-Interview mit Minister Habeck vor seinem Abflug Richtung persischer Golf lauschte, konnte ich es zunächst kaum glauben, wie offen er heute sein „Amt-Blank“ dargestellt hat. Chapeau-so viel ehrliche Offenheit hätte ich dem Minister nicht zugetraut. Das muss man sich in der Funktion erstmal sagen trauen! Ich empfehle jedem, sich das Interview im Original anzuhören.
Die glänzenden Fassaden zweier renommierter Häuser wurden angehoben und so stehen also gerade zwei Ressort-Chefs vor den katastrophalen Bausubstanzen ihrer prächtigen Häuser. Dabei bildet sich nicht nur beim Minister Habeck ein Kloß im Hals. Nach dem BMVg gibt es also – surprise, surprise – ein Dublette des „Amt Blank“.
Da können wir alle nur hoffen, dass der Minister mit seiner Delegation in den nächsten Tagen und Wochen fette Beute (möglichst viele kleine Fische) einfährt. Immerhin hat er ja im Interview klar gezeichnet, dass es künftig keine gravierende Abhängigkeit von einzelnen Lieferländern mehr geben soll. Es ist weit nach zwölf und wir alle können heilfroh sein, dass Onkel Wladimir bislang nicht an den Stellschrauben seiner Energieexporte gedreht hat.
Was den (derzeit einzig echten) Verfechter westlicher Werte mit den stahlharten Eiern im Kiewer Keller betrifft, kann man nur hoffen, dass ihm die fiskalischen Stolperdrähte der wohlig gepamperten Mittel-und Westeuropäer nicht unbeabsichtigt den Hals zuschnüren.
Europa wird gerade im wahrsten Sinne des Begriffs von einer stolzen jungen Nation „vorneverteidigt“. Hoffen wir, dass den Ukrainern nachhaltig gelingt was wir vor lauter „behütet sein“ viel zu lange nicht aktiv wahrgenommen haben!
Ich bin erschüttert oder Vielzahl an Kommentaren, die jetzt der Bw den Schwarzen Peter geben wollen, weil man der Ukraine nicht adhoc irgendwelche Waffen- und Munitionswünsche erfüllen KANN. Von WOLLEN brauchen wir nicht zu sprechen. Es ist nichts da zum abgeben, Hallo aufgewacht!
Wenn man jetzt etwas liefern möchte, dann muss man Bestellungen auslösen. Und die können nicht zu Lasten des Verteidigungshaushaltes gehen. Das Geld muss eben woanders herkommen. Meinetwegen kann das Wirtschaftshilfe oder sonstwas sein. Das Wirtschaftsministerium muss doch sowieso die Ausfuhr genehmigen.
Ansonsten wird das Sondervermögen zum Steinbruch und die Bw steht hinterher genauso beschissen da wie jetzt.
Das BAAINBw kann gerne unterstützen, aber das ist jetzt keine Bw-Aufgabe mehr.
Also, Empörung zurückfahren, Realitätscheck einschalten.
Nochmal zum Thema kurzfristige Beschaffungen. In einigen Kommentaren hieß es, dies sei nicht so einfach möglich, von wegen, Einzelplan 14 verplant/ausgegeben, nur mit Ausschreibungen möglich, usw.
Da wundert es mich doch irgendwie, daß laut ES&T die Fa. Rheinmetall Anfang März 2022 einen großen Auftrag über zweimal 88.000 Gefechtshelme (Gefechtshelm Zwischenlösung) bekommen hat. Dieser zusätzliche Auftrag sei nicht Bestandteil der Rahmenvereinbarung, die 2020 über 20.000 Helme geschlossen wurde. Auftragsvergabe erfolgte direkt und ohne Ausschreibung. Die Produktion läuft bereits.
Wenn ich annehme das ein Helm um die 1.200 USD kostet (lt. Homepage Galvion z. B. der Viper P4), also um die 1.000 € inkl. Rabatt, etc., komme ich auf ein Volumen von rund 88 Mio € für ein erstes Los von 88.000 Stück. Da müsste man doch erstmal locker ne 25 Mio e Vorlage vorbereiten. Scheint in diesem Fall nicht geschehen zu sein. Oder ist es rechtlich doch möglich, aufgrund der aktuellen Situation und Notlage gewisse bürokratische Prozesse zu überspringen?
Sollte dies der Fall sein, kann man doch auch bei anderen dringend zu beschaffenden Artikeln (Schutzwesten, Nachtsichtgeräte, Bekleidung, usw.) ebenso verfahren!?
Unsere Verteidigungsministerin hat sich an diesem WE zumindest dahingehend geäußert, das es bei den zügigen Verbesserungen der Ausstattung nur „eine Frage von Wochen sei, bis diese bei der Truppe ankommen“.
Bzgl Munition abgeben „weil wir brauchen sie nicht“, bitte den laufenden Übungsbetrieb nicht außer Acht lassen.
Bzgl Munition Nachforderungen bzw Aufstockung, bitte nicht vergessen das dafür auch erstmal Lagerkapazitäten geschaffen werden muss.
Es wurden etliche m2 Lagerfläche in den letzten Jahren aufgeben weil Infrastruktur zu marode, Fledermäuse in Munitionshäuser oder geänderte Sicherheitsauflagen.
Munitionsbewirtschaftung wurde und wird stiefmütterlich behandelt,
Da lohnt sich ein genauerer Blick.
@Dominik „UVision (Israel) und Rheinmetall unterzeichnen strategische
Partnerschaftsvereinbarung für Loitering Munitions…“ Aber nur- Rheinmetall Italia S.p.A . Optimistisch, aber zweifelhaft und sehr teuer. Аber es ist das Beste,.. Schönes Wochenende
Vor Robert Habeck ziehe ich mittlerweile den Hut, vor der Baerbock ebenso. Wir müssen Kröten schlucken und der Ukraine mit Verteidigungswaffen helfen. Und das schnell! Unsere wohl begründete pazifistische Ader hilft uns jetzt nicht mehr weiter. Nach der Elektroschocktherapie durch den Einmarsch Putins in der Ukraine für unser nationales Gewissen sollten wir jetzt ein unverkrampfes Mittelmaß an neuem Selbstverständnis für unsere Bundeswehr und auch die Nöte der Ukraine entwickeln und uns nicht hinter haushaltsrechtlichen Vorschriften verschanzen. Dann müssen wir halt Stinger, Luftabwehrraketen u. a. Verteidigungswaffen dazukaufen und Kiew liefern. Die meisten politisch Verantwortlichen und auch die erdrückende Mehrheit von uns Deutschen haben doch jahrelang weggeschaut. Auch wenn Botschafter Melnyk sich bisweilen im Ton vergreift, sein Volk hat das Messer am Hals und für mich geht es hier um unsere kulturelle und demokratische westliche Identität, für die die Ukraine den Kopf hinhält.
1. Formale Bestimmungen haben einen handfesten Sinn: Schutz vor Willkür – solche Einrichtungen geben Rechtssicherheit und sind unentbehrliche Instrumente einer jeden Demokratie. 2. Die Ukraine wollte zu ihrer Unterstützung Luftabwehrssysteme, Minenräumer, Kampfjets, U-Boote, Kampfpanzer – aber irgendjemand muss das ganze Zeug ja auch bezahlen, schlimmstenfalls der Steuerzahler. Die Krim wollte schon 1991 nicht mehr zur Ukraine gehören, hatte eine eigene Verwaltung und Verfassung. Ich habe kein Interesse an dem Gemetzel – wenn die Krim russisch sein will, was geht es mich an? Mir gehört nicht ein Grashalm dort. Meine Freiheit muss da sowenig verteidigt werden, wie am Hindukusch. 3. Frieren für die Freiheit. Warum soll Deutschland seine Pipelines sperren? Das hat vor allem wirtschaftliche Hintergründe. Je weniger Gas durch Nordstream strömt, desto mehr strömt Gas durch Yamal oder Transgas – an den Transitgebühren profitieren dann Polen und die Ukraine. Zur Zeit wird jede Menge russisches Gas geliefert. Putin finanziert sein Militär überwiegend durch Rubel und die russische Zentralbank kann, wie jede Zentralbank, die Gelddruckmaschine anwerfen im Notfall. Devisen braucht er für den Militärhaushalt jedenfalls nicht direkt. Es ist immer erstaunlich, wie schnell Menschen bereit sind sich zu opfern, um Interessen zu dienen, die nicht die ihren sind. Was wir von den Bedingungen wissen, nach denen wir handeln, entscheiden wir nicht selbst. Was wir von den Bedingungen wissen, hängt von den Informationen ab, die wir bekommen – und unser Einfluss darauf ist begrenzt. Wir sollten lieber falsche Ideen sterben lassen, bevor Menschen für die falschen Ideen sterben.
Weiss jemand den genauen Bezug zum Thema „Haushaltssperre und daher keine Waffenlieferungen“, d.h. wer hat wann und wo/wie seitens BMVg diese Stellungnahme abgegeben?
[Lesen hilft. Gibt keine offizielle Stellungnahme, das waren meine Informationen aus mehreren Quellen. Sie können jetzt der Ansicht sein, dass ich journalistisch sauber arbeite, oder eben nicht. Ist Ihre Sache. T.W.]
Zum einen ist es schockierend dass die Reserven so klein sind.
Zum anderen ist es schockierend dass man nach mehreren tausend geliefertern Panzerabwehrsystemen nach Syrien bis heute für keinen Nachschub gesorgt hat. Das liegt ja nur ein halbes Jahrzehnt zurück.
Und die Krönung der Geschichte, man hält nichteinmal eine Ssondersitzung für angemessen um Bezüglich Nachschub endlich mal was anzuleiern. Ja, es gibt parlamentarische Vorgaben. Aber die lassen sich mit einer einzigen Sondersitzung lösen. Mit nur 1% des Bundeswehr-Sonderhaushaltes könnte man sämtliche Munitionsvorräte der Bundeswehr auf doppelten Sollstand bringen.
Natürlich hat das alles Lieferzeit. Aber die wird auch nicht kürzer wenn man die Haushaltssitzung auf Juni vertagt. Eher länger.
Das ganze hört sich für mich nach Vogel Strauss Politik an. Warten bis alles vorbei ist und währenddessen mit dem Finger auf den Amtsschimmel zeigen. Und von dieser Hand zeigen drei Finger auf einen selbst zurück.
Eine geheime Videoaufnahme aus dem Beschaffungsamt auf Youtube, einfach mal nach „Passierschein A38“ bzw. VCmWuav86CI suchen.
(Und wenn das jetzt zu offtopic ist bitte einfach löschen).
@Wait&C:
Der Blick Richtung Bundestag geht in die falsche Richtung.
Das BMVg kann vom BMF eine Genehmigung für außerplanmäßige Ausgaben beantragen und dann überhaupt man die Beschaffung beginnen.
Unabhängig vom Beschluss über den Haushalt 2022 durch den Bundestag.
Weiter oben ziemlich ausführlich mit Quellen des BMF erklärt.
Es fehlt der Ruck durch Exekutive und auch Legislative, dass man nun den eigenen Worten auch wirkliche Taten folgen läßt.
Wahnsinn , von 42 Kommentaren hat es ein einziger Mal auf den Punkt gebracht . Und die , die am lautesten bei anderen Themen schreien nach freiheitliche demokratische Grundordnung sind die ersten die hier alles über Bord kippen . Aber Gesetze zählen ja nicht , wir sind die guten . Vor einer Woche hab ich geschrieben wie wir dastehen wenn die pzfst missbraucht werden . Das was jetzt passiert ist ist noch viel schlimmer , wie kann man nur so unfähig sein und die Begleitheft nicht zu entfernen
@LLFm:
Welche Gesetze werden denn hier von wem in Frage gestellt?
Verstehe ich nicht wirklich.
@Pio-Fitz
Das Problem ist ja bzw waren die 16 Jahre Merkelscher Minimalismus in der Ausrüstungspolitik, während ihrer ganzen Kanzlerschaft.
Die CDU/ CSU regierte nicht nur mit der SPD sondern auch mit der FDP.
Gerade die FDP mit ihrem Privatisierungswahnsinn im Sicherheitsbereich, den die CDU in übertriebenster Form fortführte, gab der Bundeswehr den Todesstoß.
Zudem behaupte ich, das Ausgerechnet Frau Merkel, stets, ein geradezu gesondert, schlechtes miserables Verhältnis zur „eigenen“ Truppe pflegte!
Daraus resultiert dann auch die miserable Ausrüstung der Truppe!!
Es wurde in 90% aller Fälle von neuem Gerät weit weniger Beschafft als die Truppe bräuchte!!
Zudem waren alle Verteidigungsminister stets Bemüht, vieles einzusparen, was man hatte.
Bei von und zu Guttenberg war es 80% der Luftverteidigung, der tolle de Maiziere sparte vieles andere ein.
Schröder, dampfte bereits die Zerstörer zu Schrott.
Die Bundeswehr wurde hart auf Kante ausgerüstet.
Im Jahre 2000 hatte man noch 2.300 Kampfpanzer, 2022 nur noch knapp unter 300.
Wir müssen aber wieder 2.300 Kampfpanzet aufbauen, 6.000-8.000 Schützenpanzer und gepanzerte Fahrzeuge, wir brauchen wieder Zerstörer und Flugkörperschnellboote, 6 statt 3 Einsatzgruppenversorger, 14 U-Boote statt 6 auch mit ballistischen Raketen…..
Erst dann, können wir wieder aus eigenen Beständen liefern.
@allexm78
Wenn Sie jetzt noch sagen wo man das Personal dafür her bekommt … Und: ja, die Bedienung muß ausgebildet aber auch in Übung gehalten werden, ein Mal Panzer fahren im Jahr genügt da nicht und bei der Marine wäre sowieso eher Dauerdienst angesagt.
tornado2018 sagt: 19.03.2022 um 23:49 Uhr
Die Krim wollte schon 1991 nicht mehr zur Ukraine gehören, hatte eine eigene Verwaltung und Verfassung.
Ich habe mal ziemlich intensiv meine Suchmaschine dazu bemüht, aber leider nichts gefunden. Bitte mal Belege / Links zu dieser Aussage?!
Danke, VG, NG.
Es ist traurig, wie handlungsunfähig, langsam und gelähmt wir sind. Wir verwalten uns mit Gesetzen, Vorschriften, Erlassen und Weisungen, die wir uns mit Masse selbst gegeben haben, zu Tode.
Erneut ein Offenbarungseid. Wir diskutieren und in der Ukraine, dem größten Flächenstaat Europas, unserer Nachbarschaft, sterben Menschen, weil wir Europäer von Russland angegriffen werden.
Ich schäme mich für diese nicht nur in dieser Herausforderung gelähmte Führung dieser Bundesrepublik.
Dringend notwendige Entscheidungen werden diskutiert, als hätten wir alle Zeit der Welt.
Es ist einfach nicht zu fassen!