Die (gar nicht so) neue Debatte: Mehr Geld für die Bundeswehr, mehr Schlagkraft?
Der russische Krieg gegen die Ukraine hat in Deutschland die Debatte über den Ausrüstungsstand und die Schlagkraft der Bundeswehr neu aufflammen lassen – und über die Frage, wie es mit dem deutschen Verteidigungshaushalt weitergehen soll. Eine – unvollständige – Übersicht (auch damit die Diskussion über den Ukraine-Krieg nicht von diesem nationalen Thema überlagert wird):
• Gleich am ersten Tag des Krieges hatte am (gestrigen) Donnerstag Heeresinspekteur Alfons Mais den, pardon, Startschuss für diese Debatte gegeben. Mit unmissverständlicher Aussage auf dem sozialen Netzwerk LinkedIn:
Vor allem die Aussage Und die Bundeswehr, das Heer, … steht mehr oder weniger blank da ist das öffentliche Eingeständnis des Chefs der größten Teilstreitkraft der Bundeswehr, dass die deutschen Streitkräfte auf vieles vorbereitet sind, aber nicht auf den Ernstfall.
Nun ist in Kreisen der Bundeswehr, aber auch in der interessierten (!) Öffentlichkeit diese Erkenntnis nicht neu. Schon im vergangenen Jahr hatte das Generalinspekteur Eberhard Zorn auf die Formel gebracht, die Truppe sei geplant einsatzbereit – mit langem Zeitvorlauf zum Beispiel in den Auslandseinsätzen. Schon die Vorbereitung auf den Einsatz als NATO-Speerspitze im vergangenen Jahr, bei dem Deutschland den Kern der so genannten Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) stellen wird, hatte gezeigt: Ohne langfristige Planung und ohne das Zusammenleihen von Ausrüstung bei anderen Einheiten ist ein solcher Verband nicht einsatzbereit.
Deshalb, hatte Zorn im vergangenen Jahr im so genannten Eckpunktepapier für eine neue Bundeswehr aufgeschrieben, müsse die Truppe ohne lange Vorlaufzeiten auf eine Konflikteskalation zu reagieren [können], d.h. „Kräfte der ersten Stunde“ insbesondere an den Außengrenzen des Bündnisses einzusetzen. Dafür sei abgestuft eine Kaltstartfähigkeit, eine hohe Reaktionsfähigkeit sowie Durchsetzungsfähigkeit gegen vorhandene gegnerische „Anti-Access/Area Denial (A2/AD)“ Architekturen erforderlich – und damit auch eine hohe Einsatzbereitschaft bereits in Friedenszeiten.
Das ist auch, aber längst nicht nur eine Frage des Geldes. Deshalb ist auch noch offen, ob das offensichtlich gewandelte Bewusstsein in der Bundesregierung reicht, dass die Finanzplanung für den Verteidigungshaushalt der kommenden Jahre überdacht werden muss. Am (gestrigen) Donnerstagabend sagte der FDP-Chef und vor allem Bundesfinanzminister Christian Lindner in der ARD-Sendung Maischberger, die Bundeswehr sei seit Jahren auf Verschleiß gemanagt worden, und vor allem: Sinkende Verteidigungsausgaben passen nicht mehr in die Zeit.
Das ist vor allem vor dem Hintergrund der Zeitplanung für die Aufstellung des nächsten Bundeshaushalts von Bedeutung. In dieser Woche sollen die Gespräche des Finanzministeriums mit den anderen Ressorts abgeschlossen werden; am 9. März will das Bundeskabinett die Eckpunkte für die aktuelle Haushaltsplanung und für die Finanzplanung der kommenden Jahre festlegen. Absehbar scheint schon jetzt, dass die Forderungen aus dem Finanzministerium von Anfang des Jahres mit Einsparungen im Verteidigungshaushalt so nicht Bestand haben werden.
Aber es geht eben nicht ums Geld allein. Ausstattungprobleme sind ein wesentlicher Teil, schon die können auch mit mehr Geld voraussichtlich nicht kurzfristig, sondern erst über die nächsten Jahre gelöst werden. Die Kaltstartfähigkeit und die hohe Reaktionsfähigkeit, die der Generalinspekteur gefordert hat, hängt sehr stark von den Strukturen und Abläufen in Ministerium und Bundeswehr selbst ab.
Wenn voraussichtlich in den nächsten Tagen die Ankündigung kommt, dass die Bundeswehr im Rahmen der NATO-Unterstützung für die östlichen Mitglieder der Allianz zusätzlich eine verstärkte Kompanie auf den Weg bringt… dann hat schon das einen gewissen Aufwand erfordert, diese gut 100 Soldatinnen und Soldaten zusätzlich zu den ohnehin vorhandenen Verpflichtungen für die NATO Response Force und das NATO-Bataillon in Litauen zu finden, die Abfrage im Heer ging auch nicht über Nacht. Um es mit den Worten von Mais zu sagen: Die Bundeswehr steht mehr oder weniger blank da.
(Foto: Paradeaufstellung beim Besuch von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht bei der NATO Battlegroup in Rukla/Litauen am 22. Februar 2022 – Jörg Volland/Bundeswehr)
Mehr Geld, mehr Ausrüstung, mehr Personal…ok. Und dann? Wer ist ausgebildet? Wer ist in Übung gehalten? Wer wäre bereit zu gehen, wenn es eine hohe Chance gibt nicht mehr zurückzukehren?
Ein jeder aktive Soldat könnte sich in dieser Zeit fragen, ob er/sie/es selbst einsatzbereit ist. Habe ich meine PersAusr beisammen? Bin ich ausgebildet, fit und belastbar (jenseits von IGF/KLF und „Cyber-Hygiene-Check-Up“)? Kann ich nicht nur schießen, sondern bin ich bereit zu töten? Kenne ich meinen Auftrag im Krisenfall? Wo melde ich mich bei wem und wie erhalte ich meine Alarmierung? Bin ich bereit, hier und heute meinen Eid/Schwur zu wiederholen und die Konsequenzen dafür zu tragen?
(Das ist nicht so oberlehrerhaft gemeint wie es sich vielleicht liest.)
Ich gebe frei zu, ich selbst kann nicht alle diese Fragen positiv beantworten, zur Zeit. Ohne jemandem zu nahe zu treten, möchte ich doch behaupten: ich bin da nicht allein.
Die strukturellen Probleme liegen Jahrzehnte tief, manche sogar in der DNA der Truppe selbst (z.B. das Fehlen einer konkreten, nationalen militärischen Strategie zur Erfüllung des grundgesetzlichen Auftrags, jenseits der diffusen Richtlinien und Weißbücher der Politik).
Trennung
Kernfrage ist doch: Vertraue ich meiner Führung? Vertraut sie mir, wenn sie mich beauftragt? Der Herr InspH hat sicher recht, wenn er jetzt „blank“ zieht, wer kennt die Lage besser als er? Aber drückt sich in seinen Zeilen nicht auch die Erschütterung seines Vertrauens aus? Einen ähnlichen Eindruck bekomme ich, wenn ich hier im Forum lese.
Meines Erachtens fehlt es zuallererst an Vertrauen. Von oben nach unten und von unten nach oben. Wie Sie alle wissen, entsteht Vertrauen u.a. durch gute Führung, intrinsisch motiviertes Handeln, Wertschätzung, Verlässlichkeit und vorbildliche Leistungen. Aber auch durch das gemeinsame Ertragen von Härten.
Konkrete Empfehlung um Vertrauen zu schaffen: „Üben, Üben, Üben!“, kein x-mal wiederholtes ELUSA-Szenario, keine subjektiven Erfahrungswerte aus AFG. Dafür: Neue Ideen wagen, von itl. Partnern lernen, mit Respekt und Demut anderen Nationen zuschauen, wie sie es machen! Aufhören mit dem falschen Eigenlob bei Reden und Ansprachen!
Alternativ geht natürlich auch: Dienst as usual, „ILÜ war ’ne Runde Sache!“ und Twitterkommentare zu den Dramen dieser Welt.
Hier wird im wesentlich nur über das Material geredet, nicht über die überkommen Strukturen und das Mindset. Ich bin bei Resi1984 und das aus eigener Erfahrung. Solange wir das BAAIN haben und dort die Beschaffung gemacht wird, wird sich nichts ändern. Ein Schlüssel zur Beschaffung sind die Anforderungen. Hier wird auf der ganzen Linie versagt. Vernünftige und vor allem auch erfülbare Forderungen gemäß wissenschaftlichen Standards (die gibt es auch da) Fehlanzeige. Fordert man das, wird man an die Wand gestellt. So hat ist es ein Traum für die Industrie, Forderungen die so weich sind, das man alles hinein interpretieren kann. Ein komplexes Waffensystem, wie eine Fregatte mit ca 200 – 300 Forderungen zu beschreiben ist lächerlich.
Aber nicht nur beim BAIIN ist auszumisten. Bei den Militärs genauso. Kariere macht nur der angepaßte und mit Ellenbogen ausgestatter Kamerad, der es am Besten versteht sich im Besten Licht zu zeigen und möglichst nichts entscheidet, was seiner Karriere schadet. Aus meiner Sicht ist 70%-80% der Führung betriebsblind und ein hoffnungsloser Fall. Solange das so ist, hilft kein Geld der Welt, dort etwas zu ändern. Erst muss Einstellung und Struktur geändert werden, bevor man mehr Geld in die Bundeswehtr gibt. Und das halte ich für unmöglich. Dazu müsste man den Wasserkopf der BW und des BAAIN erheblich verschlangen und junge unverbrauchte und neue Köpfe in die entsprechenden Führungspositionen befördern.
@Resi1984. Hier zeigt sich das Grundmissverständnis. Das BAAINBw/BWB wollte das PUMA-Projekt nicht, weil dort keiner saß, der den Hochglanzprospekten der Industrie geglaubt hat. Und niemand im BAAINBw hat auf Vertical Launch Systeme verzichtet. Die Planung erstellt Forderungen und priorisiert. Kein Beschaffer der Welt kauft Dinge, für die kein militärischer Bedarf vorhanden ist.
„Goldrandlösungen“ werden gefordert, nicht beschafft. Die Menschen im Beschaffungswesen sind bestens ausgebildet, aber kein Planer hat je gelernt, wie man eine sinnvolle Forderung schreibt. Alles, was die Planer in den letzten Jahren geschafft haben, ist ein Planungsprozess, der ein zusätzliches kostbares Jahr in der Haushaltsaufstellung kostet – für nichts und wieder nichts. Unsere Probleme sind die Planung und die Zulassung. Das ist alles nicht darauf ausgerichtet, PS auf die Straße zu bringen. Das Streben nach Rechtssicherheit und Absicherung (neben dem schon mehrfach angesprochenen Karrieredenken, vulgo Willfährigkeit der Generalität) sind unsere Probleme.
Noch etwas: mit mehr Geld könnte man zumindest Munition kaufen.
Zeven Provincien und F126 haben aber auch unterschiedliche Rollen. Das NLD Schiff ist auf AAW spezialisiert, die F126 hingegen Allrounder, und 16 VLS-Schächte ergeben immerhin 64 ESSM im Quadpack. Sollte für den Eigenschutz und etwas Verbandsschutz im Nahbereich ausreichen. Einen Angriff mehrerer Regimenter Backfire a la „Red Storm Rising“ abzuwehren, ist nicht Aufgabe für die F126. Die F127 wird für AAW als Nachfolgerin der F124 eine wesentlich umfangreichere Bewaffnung erhalten.
@ Hans Dampf 11:34:
Da stimme ich voll zu – ein deutsches Kontingent „ohne (Fla-) Dach hätte wenig Chancen. Wie heute bei einer großen Tageszeitung mit „W“ zu lesen ist, habe KWM der Ukraine „relativ schnell“ 50 Geparden aus Lagerbestand angeboten. Leo 1A1 ? Wenn das keine Schnäppchen für die Bw wären? Und dazu noch ein Veteranen-Fla-Lehr-Bataillon aufgestellt (sarc off)?
Essener schrieb: „Wenn im gleichen Zeitraum Russland konsequent 4% – 5% jährlich einsetzt wächst daraus ein Ungleichgewicht der Kräfte. Davor haben die meisten Politiker in Westeuropa die Augen verschlossen, so ehrlich sollte man sein.“
Das ist eine unsinnige Aussage. Russland ist wirtschaftlich so klein, dass ein deutlich höherer Anteil am GDP investiert werden muss, damit Russland selbst unter günstigsten Rechnungen (PPP) nur in die Nähe des Gleichstands kommt, und ich rede nur von europäischen NATO- bzw. EU-Staaten.
Geld ist in Europa nicht das Problem, die Struktur der Ausgaben ist es.
Mehr Geld ist das eine, aber das wird nicht reichen. Man muss die Bundeswehr grundsätzlich anders präsentieren, und aufhören eine Wohlfühlatmosphäre zu verbreiten, nach dem Motto „Uns kann ja nichts passieren, wir sind in Kämpfe nicht verwickelt, das machen andere.“ Den selben Fehler hat man doch schon in Afghanistan gemacht: Da werden Auslandseinsätze als Friedenssichernde Mission bezeichnet, obwohl es ganz klar Krieg ist. Darum ist der Einsatz letztendlich auch gescheitert, weil man das komplett falsch eingeschätz hat über 20 Jahre lang.
Zudem muss Schluss sein damit das die Bundeswehr zur Durchlaufstation für Studenten wird. Viele gehen da doch nur hin, um zu studieren und um in der genannten Wohlfühlatmosphäre ein lockeres Leben zu führen. Soldat sein bedeutet kampfbereit zu sein, und das bedeutet auch das ich mir klar sein muss, das ich Menschen töten muss um mich selbst zu schützen.
Jetzt geht das Wunschkonzert los, nicht nur bei der BW: Befugnisse, Ressourcen, Verpflichtungen.
meine Meinung: Kampfkraft/Resilienz zählt nicht, es geht darum, die Gunst der Stunde zu nutzen, möglichst viel rauszuschlagen.
Ich lese hier viel zur inneren Befindlichkeit. Was ist denn da in den letzten 10 bis 20 Jahren schief gelaufen? Zumindest im Bereich Maschinenbau haben um die Jahrtausendwende die Kommilitonen das militärische Dienen nach dem Studium ziemlich ernst genommen, wobei wir auch viel Kampftruppenangehörige im Jahrgang hatten. Auch in meiner Crew wurde das Thema ernst genommen, und auch später im Verband haben wir alles getan, um die Einsätze, auch kurzfristig wie Hansa Stavanger, zu ermöglichen und professionell durchzuführen. Also, was hat sich in den letzten zehn Jahren so massiv geändert?
Solange wir in D Politiker haben, die nur Ankündigungen verbreiten (z.B. Infrastruktur usw.) und daneben eine vermeintlich Rüstungskritische Bevölkerungsmehrheit haben (sollen, weil nicht nachgewiesen), solange wird sich nichts ändern. Wenn unsere politische Führung Rückrat besitzen würde, dann könnte z.B. eine Botschaft wie „Wiedereinführung der Wehrpflicht“ oder (ganz vermessen!) „… und mittelfristige Erhöhung der Streitkräfte von aktl. +/- 180 tsd. auf z.B. 250-300 tsd“ ein klares Signal an Putin und vor allem an unsere Nato-Verbündeten sein. Aber: es ist nur ein Traum, denn so etwas kommt unseren bedingungslos Friedensliebenden (SPD-/GRÜNE-) Politikern nicht über die Lippen.
@schorsch 52 (14:41)
Warum ist es unrealistisch aus ehemaligen Fla-Soldaten neue Verbände aufzustellen. Natürlich bedeutet das hässliche/unangenehme Entscheidungen wie Reservisten einberufen. Ja, die haben seit 15 Jahren nicht geübt, aber mit irgendwas muss man ja anfangen, anstatt immer zu jammern, was man vor 15 Jahre lieber hätte anders machen sollen.
Wie ich bereits an anderer Stelle sagte. Es braucht einen 150 Milliarden Sonderfond für die Bundeswehr. Hardware muss in die Lager und auf den Hof. Und zwar Markt verfügbares Material. Kein Goldrand Chi Chi.
Was hat KWM an Geparden noch auf dem Hof stehen? Die müssen sofort gekauft und einsatzbereit gemacht werden.
Vielleicht kann mal jemand, der mit der Lage in Litauen vertraut ist, was zu der fehlenden persönlichen Ausrüstung sagen. Nässeschutzbekleidung sollte man ja schon bei der Einkleidung empfangen haben. Im letzten Jahr war ich als Reservist mit mehreren Kameraden im Einsatz gegen die Afrikanische Schweinepest. Dazu wurden wir noch zusätzlich mit den grünen Nässeschutzstiefeln ausgerüstet. Die haben sich auch sehr bewährt und waren problemlos zu empfangen. Die wurden im Anschluss wieder abgegeben. Sind wir tatsächlich nicht mehr in der Lage, eine übersichtliche Anzahl von Soldaten mit dicker Unterwäsche zu versorgen oder ist das Jammern auf hohem Niveau?
Falls es stimmen sollte: Die Geparden könnten wir selbst gut gebrauchen, denn bis jemand in der UKR die Nutzung erlernt hat, wäre der Krieg ohnehin vorbei.
Aber im beim eigentlich Thema zu bleiben: Irgendwie fühlt man sich zurück ins alte Preußen des Jahres 1807 versetzt. Die Realität hat realtiv erbarmungslos zugeschlagen und man steht nun vor den Trümmern der eigenen Hybris. Ich frage mich nur, ob wir stark genug sind für eine neue Heeresreform und wer die klugen Köpfe dahinter sein könnten…
Ich will ja nicht nerven, aber: mindset, mindset, mindset und dann kommt erst der ganze Rest. Das fängt bei der Politik an, geht über die militärische Führung bis runter zu jedem Gefreiten rüber zu den zivilen Mitarbeitern und auf jeden Bürger.
Noch ein kleiner Hinweis: Kultur kommt von oben. Was ich gestern im Fernsehen gesehen habe, war aber nur die Fortsetzung der alten dogmatischen Denkmuster, die sich seit dieser Woche als Flucht aus der Realität entlarvt haben. Wie kann man dann von Militärs erwarten, dass sie ein realistischeres Bild zeichnen? Warum soll sich ein Bürger für Verteidigung einsetzen, wenn doch alles super ist?
@ Alter HG:
Ja, unrealistisch wäre die Reservisten-Fla sicher nicht. Es gab ja auch bis in die 1990er nicht-aktive L 70 Bataillione. Aber die 50 Geparden von KWM schnell ‚mal außer der Reihe zu beschaffen? Daran glaube ich nicht. Außerdem wird doch lieber von der nächsten Goldrand-Lösung geträumt. Wie hatte doch vor einigen Wochen hier ein Kommentator sinngemäß geschrieben: Geparden, altes Zeug, völlig veraltet, wir brauchen zeitgemäße Lösungen!
@Dirk Wege….vieles liegt im Lager, ist aber auf Grund von festgelegten Ausstattungssoll nicht für eFP vorgesehen…eigene Anträge zur querschnittlichen Anpassung wurden bis auf minimale Änderungen abgelehnt. Hier gilt auch mangelndes Mindset zum Auftrag von Kampf- und Einsatzunterstützungskräften. Ich war bis Januar in Litauen. Ich denke jedoch, das ist zu sehr OT.
Mehr Geld, Mehr Geld…
Eine schöne Idee, langfristig.
Aber, wie wäre es, spontan zumindest die Haushaltssperre im EP14 aufzuheben?
Seit nach der Wahl vor knapp einem halben Jahr ist der Bundeshaushalt immer noch nicht beschlossen, und viele flexible Titel (Reisekosten etc) sind eingefroren.
Dieses führt zum absurden Zustand, dass das Geld zwar virtuell da ist (es geht ja wohl kaum jemand, auch vor UKR davon aus, dass Rot-Grün-Gelb den EP14 auf wenige Euro marginalisiert hätte…), aber es zur Zeit nicht ausgegeben werden darf.
Nur „Kleinkram“? Nein – wichtige Dienstreisen z.B. nach Brüssel oder in andere NATO-Partner werden abgesagt, da der Reisekostentitel für die Phase bis zur Genehmigung durch den Bundestag bereits ausgeschöpft ist.
Und nein, wir reden hier nicht über Reisen der Gleichstellungsbeauftragten oder die 14. Politische Bildung in diesem Jahr…
Details aufgrund der Einstufung nicht – aber als Appel an die mitlesenden Politiker, hier vielleicht mal mit einfachen Dingen aktiv zu werden.
Bevor man über eine ERHÖHUNG des Haushaltes redet, wäre eine FREIGABE des Haushaltes 2022 der erste Schritt.
Danke.
Ich schlage nach 215 Jahren eine 2. Immediatkommission zur Untersuchung „der Versäumnisse und sonstigen Fehler der letzten Jahrzehnte und Einsätze“ vor. ABER: Ist die Erschütterung groß genug, um den Neuanfang zu schaffen? Wo wäre ein neuer Gneisenau? Ich bin fest überzeugt, dass im Schatten der Karrieristen noch genügend gute Offiziere dienen, die wahrhaftig ihre Aufgabe erfüllen wollen. In den letzten Tagen erst wieder mit einigen gleichgesinnten Kameraden gesprochen, Ämterebene und Truppe. ……. P.S.: Die SAZV ist ein Bürokratiemonster und Verantwortungskiller und im Vergleich zu anderen Bereichen des ÖD teilweise eine echte Hängematte und Hemmnis geworden. Und ich kenne beide Welten gut. Ausbeutung und Vergeudung von Arbeitszeit: Nein. Vom Auftrag her denken und nicht von der SAZV: JA!
@Dirk Wege. Das ist Jammern auf hohem Niveau. Bei solche Besuchen redet dann die WB oder ein Staatsekretär mit einem einfachen Soldaten, der nur nacherzählt, was er gehört hat von Vorgesetzten oder sonst wo. Das landet dann in der Presse so wie jetzt und dann hat man den Salat.
Wenn man nämlich solchen Fragen nach geht, kommt hinterher raus, keiner weiß woher das kommt. ODer irgendjemand hat einfach nicht richtig gelesen. Oder aber keiner kann genau sagen, was nun im Argen liegt. Als jemand, der schon mehr als 1x nach solchen Besuchen ähnlichen Sachverhalten ist es nervig und Zeitverschwendung.
Es bedarf ja leider immer Schmerz und Blut um einen Lerneffekt herzustellen. So musste unsere Polizei erst einige Anschläge und Amokläufer erleben eh man auch wieder den „Peterwagen* mit Schutzausrüstung und Langwaffen wieder hochgerüstet hat.
Es bedurfte erst einer Reihe von großen Katastrophen mit dem Höhepunkt Ahrtal um den KatSchutz wieder in den Blick der Politik zu bringen.
Erst durch Covid haben wir festgestellt das unser Gesundheits-Pflege-Rettungsdienstsystem am zerbrechen ist.
Und so wird dieser Ukrainekrieg uns zeigen das Sicherheit in Europa nicht mehr zum Nulltarif zu haben ist.
Wollen wir günstige Streitkräfte…. dann führt kein Weg an einer Wehrpflicht vorbei.
Wollen wir hoch professionelle Streitkräfte, die wir rund um den Globus schicken können müssen wir eben viel Geld in die Hand nehmen und uns endlich ehrlich machen.
Wollen wir Soldaten in einer Armee oder Verteidigungsbeamte die einen Trachtenverein verwalten?
Wie der Hamburger so treffend sagt…. Mach dich mal gerade!
@Dirk Wege sagt: 25.02.2022 um 15:33 Uhr
„Sind wir tatsächlich nicht mehr in der Lage, eine übersichtliche Anzahl von Soldaten mit dicker Unterwäsche zu versorgen oder ist das Jammern auf hohem Niveau?“
Das letztere. Jammern auf hohem Niveau.
Juhu!
Endlich Mal mehr Geld! Jetzt können wir endlich noch mehr neue Koppeltragesysteme bestellen.noch mehr fette und faule Soldaten einstellen….Habe ich was vergessen? Ah ja,und die Offiziere,die man kaum sieht brauchen wir auch MEHR!
Oh mann…
Wenn diese Krise eines gezeigt hat, dann ja wohl, dass die einzelnen Staaten in Europa nichts, aber auch gar nichts alleine ausrichten konnten, um diesen Krieg zu verhindern.
Daher bringt es jetzt auch nichts, hektisch zu entscheiden, die jeweiligen Streitkräfte mit mehr Geld auszustatten.
Man hat diplomatisch auf ganzer Linie versagt, weil sich zu viele Beiköche um den Brei gekümmert haben, ohne vorher die Zutaten abzustimmen.
Wir brauchen eine gemeinsame EU-Außenpolitik, gemeinsame, schnell verlegbare Kräfte und Material in allen Teilstreitkräften und wir brauchen einen gemeinsamen Haushalt zur Verteidigung.
Man sieht jetzt, wohin nationale Eitelkeiten in Europa geführt haben. Minimale Verfügbarkeiten der jeweils minimalen Flotten in den Einzelländern.
Ohne die USA wären wir mal wieder aufgeschmissen,
Darum:
Ja, gerne deutlich mehr Geld für die Bundeswehr, aber nur im Kontext einer neuen gemeinsamen Verteidigung der EU, ansonsten drehen wir uns im Kreis.
Ein herzliches „Grüß Gott“ in die Runde!
Diese „Dikussion“ erinnert mich igw an den Film mit dem, was war das noch, ja: Das MURMELTIER!
Alles schon unendlich und ergebnislos durchgekaut.
Aber da ist ja auch „Sabine Hahn“ mit einer mEn absolut richtigen und vielmehr NOTWENDIGEN Betrachtung:
Auch ein GenLt Mais ist ja nicht als InspH vom Himmel gefallen, sondern hat eine „normale“ GenSt-Karriere durchlaufen.
Schon vor dem LGAN als Hauptmann immerhin Adjutant des AmtsChef HA, dann als GenStOffz im BMVg, Führungsverwendungen bei den HFlg usw.
Ich kann mich noch erinnern, als ich ins EFK nach Werder versetzt wurde, wo zeitgleich einige frisch ausgebildete OLt und HSchr-Piloten total frustriert als „Aktendullis“ (nicht böse oder abwertend gemeint, die armen Kameraden konnten ja nichts dafür, als besserbezahlte OGefr ihren Dienst zu versehen!) eingesetzt wurden, weil’s halt keine Hubschrauber gab!
Und als „ziemlich leitender Pilot“ hat er sicher auch von diesem Umstand gewusst.
Und es waren doch in den Jahren ab 1990 schließlich auch sehr, sehr viele Generale, die mit den aberwitzigsten Vorschlägen „Karriere machten“, der Politik im zT in „Sieben-Meilen-Stiefeln“ vorauseilenden Gehorsam die Vorlagen zuspielten, deren – am Ende natürlich einer pol. Entscheidung folgenden – Ergebnis die fast schon „Zerschlagung“ der Bw war!
Ich erinnere mich – leider – an fast niemanden der „Goldklasse“, der da tatsächlich eine Gegenstimme erhob. Und dabei besteht ab „B6“ ja nun wirklich kein „Risiko“, läßt es sich mit diesen Ruhestandsbezügen doch selbst angesichts der dz Gaspreise und in München ordentlich leben, dazu die einträglichen Möglichkeiten für Bücher, Vorträge, „Beratertätigkeiten“…
Ich nehme ihm also bei aller Bestätigung in der Sache, die Überraschung und Empörung NICHT ab, hier wird einmal mehr das „Fähnchen-im-Wind“ nur allzu sichtbar!
Viele Probleme liegen auch beim BAAIN, allerdings sind die das letzte Glied im Prozess und somit laufen alle vorher gemachten Fehler voll beim BAAIN auf.
Klar kann man den Nässeschutz online bestellen, aber die zahlreichen Maskenaffären zeigen uns was passiert wenn Geschwindigkeit vor Sorgfalt geht. Die Falschen nutzen es aus.
Trotzdem muss Beschaffung neu gedacht werden, aber nicht bloß unter „schneller“ und „Billiger“ sondern unter das richtige, das was gebraucht wird. Und dazu braucht es auch eine Strategie: Was will ich denn überhaupt. Was ist mir als Nation wichtig. Wofür brauche ich die Bundeswehr? Was will ich selbst national fertigen (sog. „Schlüsseltechnologien“) und was kaufe ich „off the shelf“ (mit allen Risiken und Nachteilen).
Ich kann mich dem ein oder anderen Kommentar nur anschließen. Mehr Geld ist sicherlich hilfreich um einen Sofortbedarf zu decken, aber viel wichtiger ist doch, dass die Bw Soldaten hat, die ihr Handwerkszeug beherrschen und ihre Aufgabe mit Überzeugung erfüllen, auch wenn der Kampf jetzt nicht mehr nur Hörensagen ist.
Ich habe mitunter das Gefühl, dass in der Bw sich Ereignisse wiederholen.
In den 60 er Jahren stand der damalige KpChef Uhle-Wettler (später General) im Fulda-Gap und überlegte, wie er mit einer PzGrenKp aus Wehrpflichtigen, 3 (!!) funktionierenen SPz, 6-7 MG und ein paar PzFst die Spitzen der russ.Armee bestehend aus PzTrp und Speznas aufhalten solle (Quelle: Rührt Euch, Weg, Leistung und Krise der Bw).
Jetzt, nach 30 Jahren Friedensdividende stellen wir wieder fest, dass Frieden nicht umsonst zu haben ist und wieder werden Soldaten vor (fast) unmögliche Aufgaben gestellt.
Ob der Ruf nach einer europäischen Lösung zielführend ist, wage ich zu bezweifeln. Andere Nationen werden sich vermutlich fragen, ob es Deutschland diesmal ernst ist oder ob weiterhin nach dem Motto: „Maximale Entrüstung bei geringer Handlung“ verfahren wird.
Ich befürchte vielmehr, dass auch hier wieder der Sturm im Wasserglas vorherrschen wird, gepaart mit hektischem Aktivismus aber es keine grundlegenden Veränderungen geben wird.
Weiterhin stellt sich mir die Frage, welchen Einfluss der inneramerikanische Wahlkampf auf die NATO bzw. weiteres Verhalten in dieser Krise entfalten wird. Denn, dieses Jahr finden im November die Mid-Term Wahlen statt und es besteht durchaus die Möglichkeit, dass die Demokraten die Mehrheit verlieren. Ob die Republikaner so „begeistert“ sind, amerikanische Truppen im Osten stehen zu lassen bezweifele ich (hierzu wurde diese Woche bei BR24 ein Bericht gebracht). Ich hoffe, der „Rund-Um-Schlag“ ist noch in Ordnung, aber zuviele Punkte sind hierbei von Relevanz. Ansonsten bitte löschen
@ Rüstungsfritze (25.02.2022 um 14:11 Uhr):
Ihre Rückmeldung zum Thema Planungsprozess und von der Industrie aufgedrängte Projekte kann ich durchaus nachvollziehen. Wenn „nice-to-have“ Forderungen als militärisch erforderlich eine hohe Priorität erlangen,
endet das unweigerlich zumindest mit Kostensteigerungen und beeinflußt häufig genug andere Leistungs-parameter negativ (z.B. Gewichts- und Raumreserven). Für die Evaluierung gibt es bewährte klassische Tools,
wie HOQ (House of Quality) die zusätzlich ein Benchmarking gegen existierende Marktlösungen und dem Wettbewerb (hier militärischer Gegner) erlauben und einen vernünftigen Vergleich der verschiedenen Lösungen erlauben.
Interessant wird es doch dann, wenn die Forderungen unspezifisch beschrieben werden, entfallen oder
manipulativ in die Bewertung eingegriffen wird seitens der Stake-Holder.
Dann geht es nach dem Motto „Trash-in => Trash-Out“ mit den bekannten hohen Kosten (Änderungs-management, Nachbesserungen) und Zeitverzügen. Im Falle des „unerwünschten“ PUMA-Projektes wundert mich daher, warum überhaupt bei so großen Zweifeln an der realen Leistungsfähigkeit jemals ein Liefervertrag
unterschrieben wurde und insbesondere die notwendigen Nachbesserungen nicht zu Lasten des Lieferanten erfolgen.
Es würde mich nicht wundern, dass dann viel politischer Druck oder Lobbyarbeit gegenüber dem BAAinBw
eingesetzt wurde. Zumindest aus Steuerzahlersicht sollte doch die Funktion des BAAinBw sein, als zuverlässiger / unabhängiger Dienstleister bei Rüstungsbeschaffungen zu agieren (salopp: „viel bang and not crap for the buck“ ).
@ MFG sagt: 25.02.2022 um 14:20 Uhr
Ich stimme ihren Anmerkungen zu, F 126 ist ein Mehrzweckkampfschiff und zum Glück wird es die Kampfkraft
der Marine verbessern. Es ist auch richtig das die Zeven Provincien eine AAW Fregatte ist, eher ähnlich zu unseren F 124. Die gemeinsam mit NLD anstehende Neuentwicklung F 127 wird wohl nicht vor Mitte der 2030 er
Jahre zur Einführung anstehen.
Mein Punkt ist: Die AAW Bewaffnung ist mit 16 VLS trotz möglicher ESSM2 quadpacks dürftig für ein Schiff mit 9-10.000 ts und Preis 1.5 Mrd €. Da ist zum einen das Reichweiten-Thema und es besteht keine überzeugende Möglichkeit ballistische Raketen (SM3 Block IIa) oder schnelle Marschflugkörper abzuwehren (SM6).
Da stellt sich für die Besatzung schon die Frage der Überlebensfähigkeit. Möglicherweise ist es ja auch nicht verkehrt, relativ zeitnah (ab 2028) einen Beitrag der Marine zur Raketenabwehr zu erhalten, wenn wir mal an
die Rede von Putin denken.
Vielleicht fragen wir aber auch hier besser in Amerika nach, damit sie uns einen Arleigh Burke Zerstörer leihen.
Mehr Zusammenarbeir in Europa! Wenn ich drei A400 Flüge brauche um zwei Boxer oder Puma zu verlegen.ist es dann ein europäisches Problem durch das gemeinsame Flugzeug oder ein Problem der Bundeswehr weil nur ein Flugzeug Typ beschafft werden sollte? Man hätte gleich zusätlich C-17 und Hercules kaufen sollen. Der Europische Gedanke wurde für alle sehr teuer aber für die Schützenpanzer der Bundeswehr ein Fiasko.
S4 Offz sagt:
25.02.2022 um 16:12 Uhr
Da muss ich widersprechen. WB war letzte Woche bei uns im Verband.
C4 (InstKp, assigniert für NRF 23)) und meine Wenigkeit haben mit der WB ca. 30 Minuten über Probleme
(Materiallage, abgelehnte Beschaffungs-/ausstattungsanträge) im Verband gesprochen, Hierbei sind wir
auch in die Tiefe gegangen. Die WB war z.B. darüber überrascht, dass die Grenze für die Vergabe von Direktaufträgen wieder, auf die in AR genannte Höhe herabgesetzt, wurde. Sie ist davon ausgegangen, dass die vorübergehende Erhöhung im Rahmen von COVID 19 verlängert worden wäre.
Nur ein kleines Beispiel, aber solange diese Probleme nicht gelöst sind, nutzt uns mehr Geld auch nicht unbedingt etwas.
Bei allem politisch gefälligem “Nicht einfach mehr Geld für Be – Wir brauchen EU!!! NATO = USA = Bäh”
Sorry – aber das ist einfach unüberlegtes Gebrabbel in meinen Augen.
Die NATO hat (im Gegensatz zur EU) eine konzipierte Verteidigungsplanung. Diese spiegelt sich seit 2014 woran? *trommelwirbel” Richtig Peer to Peer mit z.B Russland. Bei dieser Planung übernehmen die USA schonmal fast 50% der Kräfte und Fähigkeiten. Europa und insbesondere Deutschland kriegt die geforderten Fähigkeiten nicht auf die Kette.
Wer jetzt mit dem gleiche Szenario eine “EU Armee” fordert – spricht von 5-10 Jahren Verteidigungsplanung – die bei Proporz der Lastenverteilung Deutschland sowohl monetär als auch personell am stärksten treffen würde (auch weil keine Atommacht). Man muss schließlich die USA, Türkei und GB nicht nur personell und fähigkeitsbezogen sondern auch geostrategisch (zumindest teilweise) substituieren – ansonsten ist die EU auch nur eine militärische Randbemerkung ohne echtes Abschreckungspotential.
Ergo wer laut “bei so einer Gefahr(wie Russland) muss EU Armee” fordert die maximalen 380.000 der Bw und 130+ Mrd € im EP14… und möchte alle EU Partner zu ähnlich drastischen Schritten “motivieren”
Also lieber eine starke NATO (die uns noch nie enttäuscht hat) für 70 Mrd oder eine französisch geprägte (einzige Atommacht) EU Armee für das doppelte?
Also bitte etwas mehr Sachlichkeit
@Der Realist:
Gemeinsame Streitkräfte, gemeinsamer Haushalt zur Verteidigung.
Sie machen Ihrem Namen alle Ehre.
Die Geschichte mit SWIFT und italienischen Luxusgütern haben Sie mitbekommen?
Noch nicht mal das bekommt Europa auf die Kette.
Gescheiter wäre es vermutlich , F oder US 45 Mrd zu überweisen, dass die unseren Kram mitmachen und für 1 Mrd. dem BGS (sorry, der Bundespolizei) ein paar schicke Schuhe und Böötchen zu kaufen.
Entzian sagt:
25.02.2022 um 16:39 Uhr
„….Habe ich was vergessen? Ah ja, und die Offiziere, die man kaum sieht brauchen wir auch MEHR!“
Gegen einen Nachschuboffizier hätte ich wirklich nichts, denn dann könnte ich mich mehr um meine eigentliche Arbeit kümmern und würde mehr Zeit haben, dass Sie mich sehen würden.
Schorsch52 sagt:
25.02.2022 um 14:21 Uhr
@ Hans Dampf 11:34:
„Da stimme ich voll zu – ein deutsches Kontingent „ohne (Fla-) Dach hätte wenig Chancen….“
Das war auch meine Vorschlag. Allerdings habe ich ihn ernst gemeint. Hier könnte man ev. auf die Unterstützung der Rumänen zählen, die, ich glaube, 2 Btl mit Gepard A1 besitzen und erstmals im Rahmen von Vital Sword 17 mit uns geübt haben.
Ich gehe davon aus, dass die Gepard bei KMW Stand A2 sind. Zu diesen Panzern gibt es Videos bei youtube.
Bestände an Munition sollten auch noch vorhanden sein.
chorsch52 sagt:
25.02.2022 um 16:00 Uhr
@ Alter HG:
„Aber die 50 Geparden von KWM schnell ‚mal außer der Reihe zu beschaffen? “
Warum sollte das nicht möglich sein? Was wir immer vergessen, Gesetzte und Regeln werden von der „Politik“ gemacht. Warum sollte es in einem solchen Fall wie jetzt nicht möglich sein, Ausnahmen zu machen?
Hierzu müssten unsere Politiker mal nicht nur „heiße Luft“ verbreiten, sondern auch mal handeln.
@voodoo
Gem HFla-Experte @gepardtatze
„Die Gepard-Grundausbildung dauert mindestens 3 Monate + die taktische Ausbildung 2-3 Monate.
Die Vermutung ist also eher ein breiter Hinweis von KMW/Rüstungsindustrie an die Politik/Bundeswehr, diese selbst zu reaktivieren“.
Der Hinweis auf das Alter des Systems ist nicht zielführend. Rumänien verwendet, mit KWS up to date, den Gepard bis heute und ist derzeit Lieblingspartner der U.S. ABCT bei eFP Polen.
Aus eigener Erfahrung, die taktische Ausbildung des FlaBtl und der FlaKampfverbände erfordert unbedingt die unmittelbare, gemeinschaftliche Ausbildung mit zu schützenden TrTl.
In der Praxis bedeutet dies für die Bttr’n und die zu bildenden zwei FlaKampfverbände des Btl Gemeinschaftsausbildung mit Pz/PzGrenTr/PzPiTr, nicht zuletzt VIEL schießen.
O.g. Zeitansatz muss als unbedingt erforderlich verstanden werden.
Küstengang01 sagt:
25.02.2022 um 16:34 Uhr
“ Und so wird dieser Ukrainekrieg uns zeigen das Sicherheit in Europa nicht mehr zum Nulltarif zu haben ist. “
Den ggw. Rüstungsetat Deutschlands (oder der versammelten westeuropäischen Starkmächte) bezeichnen Sie jetzt aber nicht ernsthaft als „Nulltarif“ ? Man hört ja gemeinhin so Aussagen von Rüstungsetat RUS von um die 60 Mrd USD. Wie immer das nun korrekt wiedergegeben ist, mögen es auch 100 oder 150 sein.
Dann muß dieses wirtschaftlich eigentlich recht schwache Land (ja, Vergleiche mit der Wirtschaftskraft – BIP – von Italien, Spanien, Tschechien (RUS westl. Ural) hört man ständig, und den mitschwingenden „pah“ Unterton). Streng stubenhockerisch-statistisch gesehen, mag solcherart Einstufung RUS ja halbwegs stimmen, ist aber dennoch derart vermessen danebenliegend, dass es atemberaubend ist. RUS, wahrlich ein Weltmeister in puncto Effizienz. Wo es doch sonst so wenig geregelt kriegt.
Ja, es hebt jetzt medial ein großes Auf-die-Brust schlagen an („Wie konnten wir nur glauben, 30 Jahre lang, in einer friedvollen Blase zu leben ! Heute sind wir eines Schlechteren belehrt !“) & im Hintergrund japst die Rüstungslobby & der verbundene Korruptionssumpf, vgl. Gorch Fock, vor Begeisterung. Das ist der Ton dieser Tage.
Bundeswehr fitmachen für was ? Für Expeditionskriege, äh, Verzeihung, Bündnisverteidigung seitwärts Charkow ? Kurlandkessel reloaded ? Oder darfs vielleicht Kasachstan sein, sollte auch dort ein Gesinnungswandel, friedl. Revolution incl. Westwendung – einsetzen u. entspr. ein NATO Beitritt dringend gewünscht werden ?
Wollen wir hoffen, dass Politik die notwendigen Haushaltsmittel zu Verfügung stellt. Der Bedarf ist enorm, teils liegen wir bei der Munitionsbevorratung nur noch bei 20% vom Nato-Soll. Bezüglich GenLt Mais bleibe ich dabei. Er hat m.E. den richtigen Punkt zur richtigen Zeit gemacht. Viele Politiker hatten ihm heute zugestimmt, was das auch immer bedeutet. Auch beim DBWV habe ich einen gelungenen Artikel von Oberst Wüstner zu Mais gefunden: https://bit.ly/3JTgQuO
Mit zusätzlichen Mitteln könnte zumindest PESCO und Mehr finanziert werden.
Der politische Rückenwind war noch nie so groß, zumal sich ja grade die Visegrad-Staaten bedroht fühlen.
Mitdenker sagt:
25.02.2022 um 12:45 Uhr
“ Wer Putin jetzt endlich ernst und beim Wort nimmt,“
Möchte bezweifeln, ob 50 Panzer und 3 Bataillone mehr im Baltikum oder dgl., also eine massive Stärkung der Ostflanke, den Short Man, wenn er es drauf ankommen lässt (Nuklearpoker, und ihr „blinkt“ zuerst) wirklich von einem entsprechenden Übergriff auf den Nordteil des Baltikum z. B. abhalten (weil z. B. aktivierte „unterdrückte“ russ. Bevölkerungsgruppen Hilferufe von wg. Völkermord an den Kreml absetzen, die dort gehört werden)
Seit Jahren wird jeden Monat gefragt, wieviel Soldaten und Offiziere hatte den die BW jetzt der letzte Monat.
Jetzt haben wir noch einen Krieg vor der Haustüre. Jetzt überlegt man, vielleicht die Reservisten aktiver mit ein zu beziehen, aber ich frage mich, wie will man die Bevölkerung denn begeistern zur Bundeswehr zu kommen, selbst wenn Material und Geld da ist?
@ der Realist
Es ergibt überhaupt keinen Sinn, die NATO militärisch zu doppeln, zumal man der EU diesmal viel vorwerfen konnte, aber nicht eine mangelnde Einigkeit im Verhalten gegenüber Putin.
Die NATO ist die Summe der militärischen Fähigkeiten der Mitgliedsstaaten und da muss das größte europäische Mitglied auch am meisten beisteuern. Ganz einfache Geschichte, die – außerhalb Deutschlands – auch jeder verstanden hat.
Nachdem sich die EU Dank der DEU und ITA Bedenken die Russen aus SWIFT rauszuschmeissen ja nun als komplett zahnloser Kater entpuppt hat, wäre eine EU Armee eine ähnliche Komödiantentruppe, insbesondere wenn sie auf Kosten der NATO gehen würde. Die ist ja auch in erster Line dadurch geschwächt, das Staaten wie DEU zwar tief betroffen über das Leiden der UKR sind, sich es aber nicht mit dem Russen verderben möchten. Der einzige der von einer EU Armee profitieren würde wäre der Russe. Aber ich denke das ist auch der Grund warum bestimmte Leute hier nicht müde werden, diese Schnapsidee zu propagandieren.
Alle Vorkehrungen dafür, die Bundeswehr dazu zu befähigen, den Verteidigungsauftrag zu erfüllen, den ihr das Grundgesetz zum Daseinszweck bestimmt hat, sind viele Jahre entfallen.
Jetzt, wo es darauf ankommt, jammert die Generalität?
Glaubhafte Verteidigungsbereitschaft wurde schlicht hinten angestellt. Jahrzehntelang! Keiner verantwortlich? „Keiner zu Hause?“
Wenn man in der Wirtschaft ein so desolates Unternehmen vorweisen müsste, könnte die Führungsmannschaft doch mal gleich den Hut nehmen. Auftrag nicht erfüllt!
Ich habe damit gerechnet, für meine Argument pro EU-Armee die gleichen Argumente wie immer zu hören zu bekommen…
„Wir haben doch die NATO…“
Nein, haben wir dafür nicht. Denn die NATO ist ein passives Verteidigungsbündnis, was nur aktiv werden darf, wenn ein Mitgliedsstaat durch einen Drittstaat angegriffen wird.
Wer die letzten Wochen verfolgt hat, konnte beobachten, dass die NATO trotz ihrer Größe die Russen nicht davon abgehalten hat, die Ukraine anzugreifen.
Die EU ist dagegen etwas völlig anderes. Ein sehr enger Staatenverbund, der wirtschaftlich und politisch genug Einfluss hätte, um die eigenen Interessen und Errungenschaften weltweit gemeinsam zu vertreten und zu verteidigen. Die Verpflichtung zur Verteidigung anderer EU-Mitglieder ist übrigens hier explizit festgehalten worden (2007):
https://www.europarl.europa.eu/factsheets/de/sheet/5/vertrag-von-lissabon#:~:text=Im%20Bereich%20der%20Sicherheits%2D%20und,der%20angegriffen%20wird%2C%20zu%20helfen.
Da stelle ich mir nicht die Frage, ob die NATO das bessere Instrument ist, sondern warum wir nicht schon lange eine EU-Armee haben, wenn wir uns seit 2007 zur gegenseitigen militärischen Hilfe verpflichtet haben und seit 2017 intensiv über diese EU-Armee diskutiert wird?
Diese EU-Armee wäre kein Ersatz der NATO, sondern quasi der EU-Teil der NATO-Staaten unter gemeinsamer Organisation.
Am Ende des Tages erhöht dies den europäischen Einfluss weltweit, aber auch innerhalb der NATO. Denn die Interessen sind nicht immer identisch auf beiden Seiten des Atlantiks.
Diese gemeinsame Armee würde die finanziellen Engpässe lösen und trotzdem eine bessere Ausrüstung und hohen Klarstand erlauben.
@ IamGroot
Was?
Die NATO ist geschwächt, weil einzelne Länder es sich nicht mit Russland verderben wollen?
Das ist ja eine ganz eigenwillige Interpretation der Situation.
@zahlenderBuerger sagt: 25.02.2022 um 19:32 Uhr
„Alle Vorkehrungen dafür, die Bundeswehr dazu zu befähigen, den Verteidigungsauftrag zu erfüllen, den ihr das Grundgesetz zum Daseinszweck bestimmt hat, sind viele Jahre entfallen.
Jetzt, wo es darauf ankommt, jammert die Generalität?“
Und die diversen öffentlichen Aussagen der „Generalität“ haben Sie in den letzten Jahren scheinbar übersehen?
Einfach mal ein bisschen googeln, dann finden Sie genug warnende Worte.
Die Politik hat nur einfach nciht hören wollen.
Der Inspekteur des Heeres meldet auf LinkedIn das Heer sei „blank“. Die ehemalige IBUK macht ihren Ärger über sicherheitspolitischer Versagen öffentlich. Beide werden wegen ihrer Ehrlichkeit gelobt.
Verkehrte Welt! Wer war / ist den zuständig? Wer verantwortlich? Ehrlichkeit allein reicht nicht.
Jedem Leutnant würde man die Ohren langziehen, wen er bei Inspektion meldet: Kann nicht, bedaure das aber.
Sieht Übernahme von Verantwortung inzwischen so aus? Folgenlose Posten im Cyber Raum?
LinkedIn ist doch ein Portal auch zur Jobsuche! Bonne Chance!
AKK ist gescheitert und spielt keine Rolle mehr.
Seit Jahren läuft es nicht in der Bw. Das war offenes Geheimnis. Auftrag LV/BV?
Spätestens seit 2014 (Wales) wieder Kernauftrag, bedeuten 7 vertane Jahre. Wollen wir wirklich warten, bis wir Zeugen einer Niederlage vergleichbar mit Jena und Auerstedt werden?
Die Bw braucht sicher Ausrüstung, aber viel nötiger wären Mil Führer, die Verantwortung empfinden und übernehmen, keine Erfüllungsgehilfen.
Mit den alten Köpfen wird es nicht gelingen.
@Versorger. Und bei mir landen Beschwerden aus eFP Material kommt nicht, aber wenn man nachfragt was genau, kann einem keiner was sagen. Oder aber bei einer Auswertung von eFP bekommt man gesagt, dass man den Befehl für die logistische Unterstützung von eFP nicht gelesen hat. Aber sich vorher beschwert hat, manches funktioniert nicht. Dabei wird es genau DA erklärt. Und nach einer heutigen Sitzung bzgl, der Lager für NRF spar ich mir eine Antwort diesbezüglich^^. Ja es geht ohne Frage mehr und muss mehr kommen. Allerdings hab ich manchmal das Gefühl bei uns Blauen muss erstmal ordentlich ausgebildet werden und eine gewisse Sorgfalt im dienstlichen Verhalten erspart einem manchen Stress
@ KPK 20:16:
Ihr Wort in Gottes und der IBUK Ohren! Am Ende hätte das Heer im Herbst ein Notdach! Nur, wird auf uns hören?
Jaja, die 50 Gepard bei KMW.
Jeder vernünftige, auf Sicherheit fokussierte Staat, würde in einer solchen Notlage zugreifen und improvisieren. Was passiert bei uns: Die Gelegenheit wird wahrcheinlich nicht begriffen und selbst wenn, dann werden genügend Gründe gefunden, warum gerade so etwas nicht geht.
Wenn ich schon höre, der Gepard sei veraltet. Ja und? Immer noch besser als nichts. Und die Israelis haben noch 1973 mit modifizierten Shermans Schlachten gewonnen. Aber deutscher Bürokra- und Perfektionismus werden eine solche Lösung zu verhindern wissen. Bis es zu spät ist.
SPD Fraktionschef Mützenich mit einer fatalen Haltung, er gefährdet m.E. Deutschlands Sicherheit :
„Wir werden der Bundeswehr alles zur Verfügung stellen, was sie für ihren Auftrag benötigt. Aber immer noch mehr Aufrüstung kann nicht die Antwort sein“, sagte SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ 26.10.22)