Bundeswehr prüft Verstärkung für NATO-Ostflanke

Die Bundeswehr prüft nach den Worten von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht, die Präsenz deutscher Streitkräfte an der Ostflanke der NATO zu verstärken. Wir als Deutschland sind bereit, … weitere Kräfte zu Land, Wasser und in der Luft zu entsenden, sagte Lambrecht bei einem Besuch der von der Bundeswehr geführten NATO-Battlegroup in Litauen.

Die Bundeswehr hatte bereits in den vergangenen Tagen die sogenannten Verstärkungskräfte für das Bataillon der Allianz in der enhanced Forward Presence (eFP) in dem baltischen Land in Marsch gesetzt. Deutschland stellt damit aktuell rund 900 der insgesamt etwa 1.600 Soldatinnen und Soldaten der multinationalen Kampfgruppe, die Litauen den Rückhalt der Allianz demonstrieren soll.

Weitere Verstärkungen für eine Unterstützung der osteuropäischen NATO-Mitglieder würden geprüft, sagte Lambrecht bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ihrem litauischen Kollegen Arvydas Anušauskas in Rukla.

Die komplette Pressekonferenz zum Nachhören:

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(Die Fragen kamen nur von litauischen Journalisten, die vom Verteidigungsministerium in Vilnius eingeladen waren; deutsche Journalisten waren nicht dabei)

Details zu möglichen weiteren deutschen Entsendungen nannte die Ministerin zunächst nicht. Lambrecht teilte aber mit, dass das Engagement der deutschen Luftwaffe in Rumänien verlängert werde: Wir haben unsere Unterstützung für Air Policing verlängert, sagte sie.

Seit dieser Woche sind drei Eurofighter der Luftwaffe im so genannten Air Policing South der NATO in Rumänien im Einsatz. Von Konstanta am Schwarzen Meer aus fliegen sie gemeinsam mit italienischen Kampfjets des gleichen Typs Schutzflüge in der Region der Südostflanke der Allianz. Die Entsendung der deutschen Maschinen war ursprünglich vor allem zum gemeinsamen Training und Einüben der Kooperation mit den italienischen Luftstreitkräften gedacht und sollte bis März dauern. Durch die Entwicklung in der Ukraine hat dieser Einsatz jedoch darüber hinaus Bedeutung gewonnen.

(Foto: Lambrecht mit dem Kommandeur der NATO-Battlegroup in Rukla in Litauen, Oberstleutnant Daniel Andrä – Jörg Volland/Bundeswehr)