Neuer Name für die EPa: Aus Einmannpackung wird Einpersonenpackung (m. Nachtrag)
Die Bundeswehr hat ihre Kampfrationen, seit Jahrzehnten als Einmannpackung bezeichnet, in Einpersonenpackung umbenannt. Diese – wenig überraschende – Entscheidung ist das Ergebnis eines Ideenwettbewerbs im vergangenen Jahr. Der Name soll der sprachlichen Gleichstellung von Soldatinnen und Soldaten entsprechen.
Die Neubennung machte das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUD) bereits Anfang des Jahres in einer internen Mitteilung im Intranet der Streitkräfte bekannt:
Zur Findung der neuen Bezeichnung wurde ein Ideenwettbewerb ins Leben gerufen, rund 3.000 Mails mit Vorschlägen gingen ein. Das Ergebnis steht nun fest. Die künftige Bezeichnung wird Einpersonenpackung sein. Der neue Name wird damit der sprachlichen Gleichbehandlung gerecht und behält dabei gleichzeitig die allgemein bekannte Abkürzung EPa.
Bei dem Ideenwettbewerb gab es drei Gewinner*innen. Als Preis erhalten sie nach Angaben des BAIUD jeweils zehn dieser Einpersonenpackungen.
Der Inhalt der Kampfrationen, laut Bundeswehr eine der sichersten Formen von Notverpflegungen der Welt*, bleibt dagegen unverändert. Die EPa, inzwischen in vielen verschiedenen Varianten verfügbar, dient allerdings nicht nur als Notration, sondern auch als normale Verpflegung, wenn keine Truppenküche oder ähnliches verfügbar ist.
In den vergangenen Jahren hatte die Bundeswehr zwischenzeitlich Lieferengpässe für diese Rationen und musste die Ausgabe an die Truppe für Übungen einschränken. Zeitweise wurden auch Kampfrationen bei anderen Nationen eingekauft, um die Versorgung sicherzustellen.
Nachtrag: Die Abteilung Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen (IUD) im Verteidigungsministerium machte die Umbenennung am 12. Januar offiziell bekannt – und verband damit den Hinweis, dass es wohl noch eine Weile keine Einpersonenpackungen geben wird. Erst mal müssen die Kartons mit der alten Beschriftung aufgebraucht werden:
Rechts- und Verwaltungsvorschriften des Bundes verpflichten dazu, die Gleichstellung von Frauen und Männern auch sprachlich zum Ausdruck zu bringen. Vor diesem Hintergrund wurde die Bezeichnung „EinmannPackung “ in „EinpersonenPackung“ geändert.
Das bisherige, allseits anerkannte Akronym „EPa“ bleibt unverändert. Die Koordinierungsstelle für Terminologie der Bundeswehr trägt die neue Langform zur Abkürzung „EPa“ mit.
Am Inhalt der EPa und deren Verwendung als Bestandteil der Einsatzverpflegung ändert sich hingegen nichts. Aus Gründen der Nachhaltigkeit werden bereits produzierte Kartonverpackungen zunächst aufgebraucht, so dass ein Umpacken oder Umetikettieren bereits gepackter EPa nicht notwendig wird.
(Die oben im Bild gezeigte EPa in der Plastikverpackung mit deutscher Flagge stammt aus einem dieser Zukäufe; grundsätzlich sollen die Rationen wieder in der seit Jahrzehnten bekannten grauen Pappverpackung ausgeliefert werden.)
*In dem archive.org-Link ist das Video der Bundeswehr zur EPa nicht enthalten, es handelt sich um das oben stehende YouTube-Video.
(Foto: EPa noch mit der Bezeichnung ‚Einmannpackung‘ in dem traditionellen grauen Pappkarton und in der zwischenzeitlich genutzten Plastikverpackung, dazu das traditionelle Bundeswehr-Feldbesteck)
Wow.. Judith Butler lässt grüßen.
Ein tolles Beispiel für die Innovationskraft dieser Militärbürokratie. Schön auch, dass man zum umweltfreundlichen Pappkarton zurückfindet
Ein gänzlich neuer Gedanke wie: „Feldmahlzeit, köstlich-“ wäre auch zu gewagt gewesen.
Super! Hauptsache es schmeckt weiterhin.
Aber die Platikverpackung ist halt einfach Super gewesen. Der blöde Pappkarton geht immer kaputt, reißt auf oder löst sich bei Regen auf.
Und die Pappschachtel lässt sich einfach nur schlecht einpacken!
Leider nix gelernt und es wird mir wieder weiterhin der Inhalt einzeln im Panzer rumfahren
Hm, schade .
E ein
P ersonen
A rragement
hätt mich mehr amüsiert
Seit der Einführung des „Gesamtvertrauenspersonenausschuss bei der Bundesministerin der Verteidigung, (GVPA)“ mit eine der besten Bezeichnung. Lob und Anerkennung, eventuell auch noch drei Tage Sonderurlaub.
Ach, durfte die vorher von weiblichen Bundeswehrangehörigen nicht verzehrt werden?
Dann sind wir ja alle gerettet und der Frieden gesichert!
/Ironie off
Wenn es sonst keine Sorgen bei der Bundeswehr gibt… Schön, kann man also im Ministerium den Punkt abhaken und sich wieder der Vollausstattung zuwenden. Oder dem STH. Dem Tornadonachfolger. Dem fehlenden Personal. Den seit 2019 bekannt verrottenden LARS-Raketen, aus denen Nitroglyzerin austritt. Wobei sich dieses Problem wohl von selbst erledigt wird, wenn irgendwann mal etwas von dem Nitroglyzerin aus ausreichender Fallhöhe herabtropft…
Man pflegt seine kampfkräftigen Schwerpunkte.
Na dann, M A H L Z E I T !
Im Sinne des Diether Krebs Sketches gesagt : „Ob Drobsi oder Lutschi, Haupsache es schmeckt!“
Ich finde, der Inhalt sollte DG bzw. von der Dotierung abhängig sein; z.B. ab A16 ein Döschen Kaviar(ersatz) und ein Piccolo 😎 Auch im Feld muß Stil und Form gewahrt werden! Und für I.G. mit kleiner Stoffserviette.
Man kümmert sich um scheinbar „low hanging fruits“, die angeblich in der Öffentlichkeit gut angenommen werden. Dass es die Bundeswehr in einem bessereen und attraktiveren Licht erscheinen läßt, glaube ich nicht. Die eigentlichen Probleme werden nicht gelöst. Das Bild der Bundeswehr wird u.a. geprägt von gender-speak, rechtsextremen Umtrieben und Bürokratie. Wann kreiert die Bundeswehr ein positives Narrativ ihrerselbst?
Spätestens bei dem Satz mit den zehn Rationen als Preis hätte ich auf 1. April getippt….
@OTG a.D.
Privat beschafft sind sie wirklich teuer (ab ca. EUR 15, teilweise auch erheblich teurer). Und preppen ist doch en vogue.
Herrlich, eindeutig mein Highlight des Tages! Ich lese zu schusselig, ich musste den Artikel dreimal lesen um jedes absurde Detail aufzusaugen.
Was für ein Aufriss für ein Detail, von dem ich erwartet hätte, dass es in den letzten 15-20 Jahren mal irgendwann stillschweigend angepasst wurde.
Kommentarkudos gehen an Hauptfeld und SuperGrobi, danke dafür!
„Es muss schmegge!“
Nachdem das endlich geklärt ist, kann man sich ja anderen Problemen widmen. Zum Beispiel die unterste Dienstgradgruppe in Personenschafter umbenennen oder aus dem Seemann die Seeperson machen.
Ich wünsche mir so sehr, das die ein oder andere Soldatin das jetzt wirklich durchzieht, um den Personenschaften in der Führung zu zeigen, was passiert, wenn die Büchse der Pandora geöffnet wurde.
Ironie an:
Nun diesen einfachen „Quick win“ hätten wir geschafft. Ganz im Sinne von O.Punkt sollte darüber nachgedacht werden, auch das Mannschaftsheim in Personenheim umzubenennen. Mit etwas Überlegen kommen bestimmt noch weitere Möglichkeiten hoch. Man sollte eine TF gründen.
Und manchmal zahlt sich die Verwendung der englischen Sprache aus. Beim MTW hätten wir wieder handeln müssen, aber wir nutzen ja APC, Glück gehabt.
Ironie aus:
SCNR
Immer wenn man glaubt, der Gipfel der Absurdität ist erreicht, wird man eines besseren belehrt. Dafür brauchte man einen Ideenwettbewerb,um ein bereits feststehendes Ergebnis bekannt zu geben? Was hat der gekostet, in MANNSTUNDEN bitte (Hervorhebung durch Kommentator)? Und das Allerschlimmste: es gibt Bereiche in der Bw, die so was total gut finden.
Und nebenbei verlegt RUS zig Truppen per Luft nach Kasachstan. Schwerpunkte*Innen wollen gesetzt sein.
@all
Ich verstehe schon den Reiz, sich diesem Thema satirisch zu widmen. Dabei über Minderheiten verächtlich zu sprechen ist allerdings nicht besonders lustig, und deshalb finden entsprechende Kommentare hier auch nicht statt.
EnsPersonEnsPackEns
Nun ja, die Abkürzung bleibt. Der Rest – schön das wir darüber gesprochen haben.
Bezeichnend, das so ein Pipilullithema mehr Kommentare bekommt als die wirklichen SiPo-Themen.
Wird nur noch übertroffen durch die drölfundsiebzigste Diskussion über technische Vor- und Nachteile eines eventuellen Tornado-Nachfolgers.
Ich muss mich gleich 2 x outen.
a) ich dachte auch, dass sei ein Aprilscherz.
Der ausgelobte Preis war einfach zu albern. (Ja, ich weiß, 10 EPas kosten, aber eine Tonne Steine kostet ja auch)
b) auch ich habe einen Vorschlag eingereicht.
Meiner war FrEPa (Fresspaket), gem. der Auflage sollte ja der Wortstamm nicht verändert werden.
Offensichtlich habe ich damit aber keinen Preis gewonnen, bzw. verdient.
Vielleicht outen sich ja noch ein paar mehr (von den 3.000(???)), das könnte ja ganz lustig sein. Denn außer mit Humor ist doch diese erneute Genderposse nicht zu ertragen.
Ist doch nett. Wer sich darüber aufregen kann scheint sonst meine Probleme zu haben. Wir sind die Bundeswehr und passen uns halt an bzw. gehen mit dem Zeitgeist. Wer dies nicht verstehen kann oder will, kann sich ja anderswo umsehe. Ich diene nicht nur dem Deutschland der alten grauen CIS- Männer, sondern auch dem Deutschland das getrieben durch den Gender Shift eine Diversität zur Normalität erklärt. Ist halt so …
@Nick von Stra
Ewig haltbare Persöhnliche (nahrungs)Ausstattung
(habe ich nicht eingereicht)
@Auslandsdiener
Wenn man den Arbeitsaufwand bedenkt und dann feststellt das es sowas öfters gibt, bzw. es nur die Spitze des Eisberges ist und viele Dinge es gar nicht erst bis in unsere Aufmerksamkeit schaffen, kann ich mir denken woher der Personalmangel kommt. (Ja, ich weis das es nicht der alleinige Grund ist (aber man muss auch nicht immer die Ressourcen zum Problem machen ansttt des Ressourcenverbrauches))
[blockquote]
Nick von Stra sagt:
11.01.2022 um 22:02 Uhr
Vielleicht outen sich ja noch ein paar mehr (von den 3.000(???)), das könnte ja ganz lustig sein. Denn außer mit Humor ist doch diese erneute Genderposse nicht zu ertragen.
[/blockquote]
Ich hatte tatsächlich „Einpersonenpackung“ eingereicht, sogar direkt am ersten Tag an dem Vorschläge eingereicht werden konnten.
Über die 10EA EPa hätte ich mich, als Camper und Angler, durchaus gefreut :-D
Die Toxizität der Diskussion hier ist brutal (wer die Anspielung findet darf sie behalten). Klar hätte es für diese Änderung keinen Wettbewerb gebraucht, aber schaden tut er auch nicht. Man kann zu Quotenregelungen und Gendern stehen wie man will, aber Fakt ist, dass Sprache schafft Bilder. Die Änderung ist fair und tut niemandem weh. Also ab mit der ganzen Energie zu wirklich wichtigen Themen wie FCAS, MGCS, Flugabwehr und Drohnen.
Wie alle anderen (gerade auch in der Bundeswehr) weiß ich auch, dass es wichtigere Themen gibt. Ich möchte aber die hier verantwortlichen Entscheidungsträger in Schutz nehmen. Es stimmt zwar, dass das Handeln in diesem Fall keine Konsequenzen hat. Das nicht-Handeln hätte aber sehr wohl früher oder später Konsequenzen haben können im Sinne von schlechter Publicity, schlechter Akzeptanz der Bundeswehr bei weiblichen (oder nicht-binären) Soldat*innen oder schlicht in der ca. Hälfte der Bevölkerung, die sich nicht als Mann sieht. Die Aktion ist in gewisser Weise langfristig und vorausschauend gedacht.
Es dann mit einer Aprilscherz-haften Ausschreibung zu verbinden, finde ich schon wieder gelungen, weil es bei den Angesprochenen bestimmt zu fröhlichen Diskussionen am Arbeitsplatz mit viel Gelächter geführt hat. Schön wäre jetzt eine Veröffentlichung der sicher zahlreichen und originellen Vorschläge. FrEPa, wie von Nick von Stra eingereicht, finde ich zum Beispiel wirklich sehr gelungen, und da gibt es bestimmt noch mehr „Schätze“.
Meine Vorschläge waren:
EssenPackung
EinMahlPackung
EmanzenPackung
EinePackung
und ein Kommentar, der denen, die hier gepostet wurden/werden sehr ähnlich war/ist.
@ O.Punkt: Menschschaft/Menschaft und Seemensch
Die Zahl von 3000 eingegangen E-Mails lässt sich noch um ein Detail ergänzen: Unter den 3000 Teilnehmern waren gem. Bekanntmachung BAIUD am Ende des Tages nur 595 „den Rahmenbedingungen entsprechene Vorschläge“.
Neben die Gesamtstärke Bw gelegt, suggeriert die Zahl 3000 dem Leser des Intranetartikels aber wahrscheinlich auch ein (un)wesentlich höheres Interesse der Streitkräfte bzw. des betroffenen Personenkreises an diesem NichtProblem als „nur“ 595.
Na endlich! Eines der wichtigsten militärischen Vorhaben wurd realisiert. Die Einmannpackung wurde gegendert.Ich habe mich in den vergangenen 35 Dienstjahren schon immer gefragt, wie sich denn zB Frau Stabsärztin (nur Bsp) denn so fühlt, wenn sie eine Einmannpackung zu sich nimmt.
Heiland, haben wir keine anderen Probleme in der BW? Vielleicht sollten wir uns noch Gedanken machen, ob wir der Panzer auch noch gendern sollten. Die Namensgebung überlasse ich hier der Fantasie.
Haben wir – und ich meine WIR – es nötig uns mit solchen Banalitäten zu beschäftigen. Wir, das sind die Frauen und Männer der Bundeswehr, die einen verdammt guten Dienst ableisten.
Ich hatte mich mit dem Vorschlag
E inheits
P ampe für
A lle
beteiligt, bekam aber keine Rückmeldung…
Meinen Kameradinnen und Kameraden ist es relativ egal, was da draufsteht. Gerade jetzt bei Kälte, wenn wir im Unterstand sitzen/stehen/liegen und Hunger haben, soll es einigermaßen genießbar sein. In diesem Zusammenhang wäre eine vernünftige Aufwärmvorrichtung viel wichtiger. Durch einen neuen Begriff wird das Fertiggericht nicht wärmer. Vielleicht sollte sich das BAIUD da mal Gedanken machen und in der Fläche umsetzen.
Den Verantwortlichen ist wirklich nichts zu peinlich!
Mit hanzer Kraft werden künstliche Nullprobleme gelöst und die echten werden ins Nirwana diskutiert, um keine Entscheidung treffen zu müssen.
Aber das ist ja nichts neues.
@zulu1975
12.01.2022 um 11:45 Uhr
„…vernünftige Aufwärmvorrichtung viel wichtiger. Durch einen neuen Begriff wird das Fertiggericht nicht wärmer. Vielleicht sollte sich das BAIUD da mal Gedanken machen und in der Fläche umsetzen.“
Ich habe die dumme Befürchtung, dass das BAIUDBw für die Beschaffung der „Aufwärmvorrichtung“ nicht zuständig ist. Der Esbitkocher ist Bestandteil der persönlichen Ausrüstung / Bekleidung und damit „Rüstungsgut“ und fällt vermutlich in die Verantwortung des BAAINBw…
(Der Tiefkühl-Pizzahersteller bzw -verkäufer liefert ja auch keine Backöfen…)
;-))
Das nicht-Handeln hätte aber sehr wohl früher oder später Konsequenzen haben können im Sinne von schlechter Publicity, schlechter Akzeptanz der Bundeswehr bei weiblichen (oder nicht-binären) Soldat*innen oder schlicht in der ca. Hälfte der Bevölkerung, die sich nicht als Mann sieht. Die Aktion ist in gewisser Weise langfristig und vorausschauend gedacht.
Na endlich…jetzt wo dieses Problem aus der Welt ist, steht ja dem erhöhten Zustrom von Frauen und nicht-binären Personen eigentlich nichts mehr im Wege und wir können damit anfangen alte, graue CIS-Männer auszuphasen (ich melde mich freiwillig früher zu gehen und meinen Platz hier zu räumen). Ich kann mich allerdings des Eindruckes nicht erwehren, dass die um deren Akzeptanz wir hier buhlen, kein Interesse daran haben als MG-Schützin im hinteren Kampfraum oder als Ladeschützin im Leopard über den Übungsplatz zu juckeln und im Regen Einpersonenpackungen zu essen. Aber wer weiß, vielleicht durchbrechen wir ja nun die 200000 bei der Personalstärke. Just saying…..
Denjenigen, die hier kommentieren „als hätte die Bw nicht andere Probleme“ möchte ich widersprechen.
Die Bw ist eine riesige Organisation und ist in der Lage zahlreiche Vorgänge gleichzeitig zu bearbeiten ohne, dass sich diese gegenseitig ins Gehege kommen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass einer der an diesem Projekt Beteiligten z.B. irgendetwas sinnvolles hinsichtlich der Verbesserung der Fluglage Tiger hätte beitragen können.
Mein Problem ist vielmehr, dass ich das Vorgehen für inhaltich falsch halte.
Ich glaube, dass sprachlich eine Anpassung vollkommen überflüssig war. Wir gendern ja auch nicht Truppengattungsbezeichnungen wie Jäger.
Allerdings glaube ich auch, dass diese Änderung nicht schlimm ist. Hätte man an der Abkürzung EPa etwas geändert, dann würde ich das anders sehen (denn EPa ist ein in den SK und auch außerhalb der SK bekannter und etablierter Begriff). Aber würde ich eigentlich sagen, überflüssig, aber es schadet nicht.
Das man daraus aber einen Wettbewerb gemacht hat und das versucht auch noch groß zu „promoten“ halte ich für falsch. Wir geben uns damit als SK der Lächerlichkeit preis und gewinnen nichts.
Bei den Gegnern des Gendern, führt das zu Abwehrreflexen und bei den Befürwortern lediglich zur Reaktion nach dem Motto „WAS warum erst jetzt?!?!?“.
@SvenS sagt: 12.01.2022 um 7:59 Uhr“
„Man kann zu Quotenregelungen und Gendern stehen wie man will, aber Fakt ist, dass Sprache schafft Bilder.“
Stimmt zwar theortisch, aber welches Bild meinen Sie im konkreten Fall? Das wirklich jemand glaubt, dass nur Männer essen dürfen?!?
Es gibt ja immer wieder das Beispiel des weiblichen Arztes, der sprachlich untergeht, weil man sie nicht ausdrücklich als „Ärztin“ bezeichnet.
Aber es gibt in der Zwischenzeit auch Studien, die zwar aufzeigen, dass der Vorwurf im Prinzip richtig ist, dass aber auch eine Änderung der Sprache überhaupt nichts an den gesellschaftlichen Rollenbildern verändert, die sprachliche Änderung also schlichtweg überflüssig ist. Sozusagen eine Nicht-Lösung für ein tatsächlich vorhandenes Problem.
@FeBo sagt: 12.01.2022 um 8:29 Uhr
„Das nicht-Handeln hätte aber sehr wohl früher oder später Konsequenzen haben können im Sinne von schlechter Publicity, schlechter Akzeptanz der Bundeswehr bei weiblichen (oder nicht-binären) Soldat*innen oder schlicht in der ca. Hälfte der Bevölkerung, die sich nicht als Mann sieht. Die Aktion ist in gewisser Weise langfristig und vorausschauend gedacht.“
Dieser Bewertung folge ich ausdrücklich nicht. Zwar bin ich auch der Meinung, dass die SK für Frauen attraktiver werden müssen. Alleine weil wir uns sonst einen relevanten Anteil an der Bevölkerung als Rekrutierungsbasis nehmen. Und auch wenn die potentielle Anzahl Bewerber „sonstigen“ GEschlechts viel zu klein ist, als das das für die SK irgendeine Rolle spielen würde, bin ich mit Blick auf das GG auch dafür für diese angemessene Angebote zu schaffen (zumal und das auch bei den „binären“ jungen Bewerbern als moderner Arbeitgeber erscheinen lässst).
Aber das erreichen wir NICHT über Gendern. Richtige „Aktivisten“ dieser Sorte kommen eh nicht zu den SK. Ambivalente hingegen, lassen sich von solchen Dinge nicht abschrecken. d.h. die Einzigen die wir vergraulen ist die konservative Öffentlichkeit, die wir aber nun mal als SK im besonderen Maße brauchen.
Zudem weiß kaum ein 19jähriger Bewerber überhaupt was ein EPa ist, noch wenige wussten vermutlich was es bisher ausgeschrieben bedeutete und wenn sich ein weiblicher Bewerber wirklich dann doch hat von so etwas abschrecken lassen, dann wäre sie glaube ich auch nicht die Richtige für uns!
Mein ernst gemeinter (und eingereichter) Vorschlag war
ErlebnisPackung.
Zum Einen sind Zubereitung und Verzehr ja bekannter Weise für sich schon ein Erlebnis. Zum Anderen werden die EPa ja überwiegend dann verzehrt, während Erlebnisse geschaffen werden (Übung, Einsatz…).
Doch zutiefst betrübt muss ich feststellen, dass das Vorhersehbare zum Zuge gekommen ist. Nun gut, letztlich kommt es auf den Inhalt an. Mahlzeit.
Man muß sich vergegenwärtigen, dass die Initiatoren von so etwas auf Twitter leben und nicht in der Realität.
Bzw. Twitter für die Realität halten. Da zählen solche Gesten
[Sie können natürlich bashen was und wen Sie wollen, trotzdem bleiben wir hier bei den Fakten, auch wenn sie ideologisch nicht passen – was hatte diese Aktion mit Twitter zu tun? Nix. Also lassen Sie so was bitte. T.W.]
Ist ja ganz witzig mit dem Ideenwettbewerb, aber ist das jetzt der von der Führung mehrfach hervorgehobene Paradigmenwechsel für die Landesverteidigung ?
Unsere neuen (oder alten ?) Opponenten im Osten werden das wahrscheinlich für eine „Fake Operation“ halten.
Wo sind eigentlich die Kampfpanzer, Heeresdivisionen etc. ?
Naja wir hatten ja schon früher auf deutschem Territorium Blödsinn: So wurden 1944 Grenadierdivisionen in Volksgrenadierdivisionen umgetauft – Erfolg und Ende der Aktion ist im Geschichtsbuch nachzulesen.
Vielleicht muss man noch weiter im Geschichtsbuch bis zum Jahr 9 n.Chr. bis blättern und Augustus beherzigen: „Qunintilli Vare, redde mihi legiones meas !“ (varus, gib mir meine Legionen zurück !)
@Schlaumeier: Sie haben natürlich recht, aber der Mangelzustand mit unserem ESBIT Kocher musste als reales Problem einfach mal adressiert werden. Kostet halt mehr als eine Begriffsumdeutung. Vielleicht liest der Beschaffer beim BAAINBw mit?
@Koffer: „Sozusagen eine Nicht-Lösung für ein tatsächlich vorhandenes Problem.“ ++1
und genau das beherrschen wir in der Bundeswehr, im speziellen im HEER im außergewöhnlichen Maß.
@ Zulu1975 Esbitkocher und Kochgeschirr? Oder ist das uncool? Ansonsten mal keine Ray Ban sondern einen vernünftigen Kocher kaufen.
Ja, deutsche Sprache schwere Sprache.
Gendern an sich, macht schon Sinn! Nur sollte man(n) den Sinn auch verstehen.
Hat man(n) den Sinn dann verstanden, erkennt man dass es nichts bringt, nur Einzelbenennungen zu gendern.
@Koffer
Ihr Beitrag widerspricht sich!
Erst „Denjenigen, die hier kommentieren „als hätte die Bw nicht andere Probleme“ möchte ich widersprechen.“
Dann „Aber es gibt in der Zwischenzeit auch Studien, die zwar aufzeigen, dass der Vorwurf im Prinzip richtig ist, dass aber auch eine Änderung der Sprache überhaupt nichts an den gesellschaftlichen Rollenbildern verändert, die sprachliche Änderung also schlichtweg überflüssig ist. Sozusagen eine Nicht-Lösung für ein tatsächlich vorhandenes Problem.“
Bitte eine Link zu den Studien! In der Zwischenzeit zum Nachlesen:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Feminismus
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gendern
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:WikiProjekt_Frauen/Geschlechtergerechte_Sprache
Das gesprochene Epa ist erst mal nur eine Abkürzung mit verschiedenen Bedeutungen:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/EPA
Die ausgesprochene oder geschriebene Einmannpackung ist auch kein Begriff sondern eine Benennung oder Bezeichnung (bitte selbst wiki-en).
Wäre es doch schön, alle Frauen täten es Lysistrata gleich!
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Lysistrata
Wir bräuchten alle keine Streitkräfte mehr, und würden uns der schönsten Nebensache der Welt erfreuen.
Zum gendern, wie wäre folgendes:
Mannschaft wird zu Fraudenkt
Hat sich die „Gendern find ich Scheiße“-Fraktion jetzt genügend ausgetobt hier?
@T. Wiegold
Frauen bzw. Menschen mit Uterus sind in Deutschland mit 50,7 % Bevölkerungsanteil keine Minderheit. Verächtlich über diese zu sprechen ist abgesehen davon natürlich nicht in Ordnung.
[Mein Hinweis auf verächtliches Sprechen über Minderheiten bezog sich nicht auf Frauen, sondern auf Minderheiten. T.W.]
Die Bundeswehr hat bei weitem größere Probleme. Anstatt die Ressourcen für das Umbennen der EPAs zu verschwenden sollte man lieber die Armee endlich modern ausrüsten, sonst rennen die Soldat noch in 200 Jahren als Space Bundeswehr mit der super Space Lochkoppel rum.
@Niko „dem“ Lochkoppel
Mich wundert schon länger nichts mehr . Ich war bei der Bundeswehr, als wir noch eine Armee hatten..
Die Umbenennung der EPA Packungen ist mal wieder ein Indikator dafür, wie sich die Dummheit ,gepaart mit angepassten Gendern , weiter verbreitet . Wir entwickeln uns nicht weiter , sondern beschäftigen uns mit völligem Unsinn.
Also der Namensgebung Vorschlag war bei mir dabei. Mein coming out.
Die Abkürzung sollte ja bleiben.
Wer hier jetzt mit Stilblüten Kommentare schreibt. Leute wir sind bundeswehr. Augen auf bei der Berufswahl. Weiß nicht gefällt bitte .Gibt Stellen jva als Schließer oder deutsche Bahn Fahrkarten kontrolle
Steht allen frei.
Ewige Motzer
[Äh, verstehe Sie jetzt nicht wirklich – welcher Vorschlag? T.W.]
@IamGroot sagt: 12.01.2022 um 12:45 Uhr
„Ich kann mich allerdings des Eindruckes nicht erwehren, dass die um deren Akzeptanz wir hier buhlen, kein Interesse daran haben als MG-Schützin im hinteren Kampfraum oder als Ladeschützin im Leopard über den Übungsplatz zu juckeln und im Regen Einpersonenpackungen zu essen.“
Ja, bei dieser Maßnahme stimme ich Ihnen zu (siehe meinen längeren Kommentar weiter oben).
Aber grundsätzlich muss und sollte sich mEn die SK in der Tat auch ggü. anderen Gruppen offen zeigen. Bei einigen, weil wir diese demographisch brauchen (hier vor allem weibliche Bewerber und Bewerber mit türkischen Wurzeln).
Und auch bei „normalen“ männlichen Bio-Deutschen sollten wir schon darauf achten kein total verstaubtes Image zu haben. Bei SK akzeptiert man ein gewisses konservatives Außenbild, aber wir müssen schon deutlich machen, dass wir gesellschaftlich nicht in den 60er stehen geblieben sind ;)
@Left Blank sagt: 12.01.2022 um 15:18 Uhr
„Ihr Beitrag widerspricht sich!“
Ich denke nicht, ich betrachte den Sachverhalt nur mehrschichtig und differenziert.
Nur weil ich gegen gendern bin, geht deswegen für mich die Welt noch nicht unter, weil auch mal gegendert wird…
@Niko sagt: 12.01.2022 um 16:13 Uhr
„Die Bundeswehr hat bei weitem größere Probleme. Anstatt die Ressourcen für das Umbennen der EPAs zu verschwenden sollte man lieber die Armee endlich modern ausrüsten“
A hat mit B gar nichts, aber auch gar nichts zu tun.