Materiallage der Bundeswehr: ganz leichte Verbesserung
Der jüngste Bericht zur Materiallage der Bundeswehr ist nicht sehr viel optimistischer als die Berichte in den Vorjahren: Zwar meldet Generalinspekteur Eberhard Zorn darin eine leicht verbesserte Einsatzbereitschaft der 71 Hauptwaffensysteme der Bundeswehr – allerdings von durchschnittlich 77 Prozent im Vergleich zu 76 Prozent im vergangenen Jahr. Unverändert schwankt diese Einsatzbereitschaft und damit die Verfügbarkeit je nach System extrem stark: Neue, handelsübliche Lkw sind zu 96 Prozent, die neuen SeaLion-Hubschrauber der Marine dagegen nur zu 19 Prozent einsatzklar.
Den neuen Bericht zur materiellen Einsatzbereitschaft der Hauptwaffensysteme der Bundeswehr mit Stand von Mitte Dezember 2021 veröffentlichte das Verteidigungsministerium am (heutigen) Donnerstag. Der Trend der vergangenen Jahre scheint darin noch nicht gebrochen: Nach wie vor schwankt die jeweilige Einsatzbereitschaft vor allem zwischen den ganz alten und ganz neuen Systemen auf der einen Seite und den Gerätemustern, die ihre Kinderkrankheiten überwunden haben oder an zivile Systeme angelehnt sind, auf der anderen Seite.
Zwar sind seit März 2019 die Details der einzelnen Systeme als Geheim eingestuft, in der Darstellung im öffentlichen Teil des Berichts lassen sich jedoch teilweise genauere Informationen finden. Ein Grundproblem bleibt: Ein großer Teil der Waffensysteme, vom Panzer bis zum Hubschrauber, taucht in den Klarstandsmeldungen gar nicht erst auf – weil das Gerät zur Instandsetzung oder Grundüberholung bei der Industrie steht und deshalb zwar im Buch-, nicht aber im so genannten Verfügungsbestand enthalten ist. Die Zahlen der Einsatzbereitschaft beziehen sich aber nur auf den Verfügungsbestand.
Wie im vergangenen Jahr nannte Zorn in seinem einführenden Gesamtüberblick einige Einzelheiten:
Die materielle Einsatzbereitschaft aller 71 Hauptwaffensysteme hat sich im Berichtszeitraum insgesamt verstetigt und in einigen Bereichen leicht verbessert. Sie liegt mit durchschnittlich 77% geringfügig über den 76% aus dem letzten Bericht. Unsere Zielgröße von 70% durchschnittlicher materieller Einsatzbereitschaft übertrafen hierbei 38 Hauptwaffensysteme, 11 lagen unter 50% (davon 6 Altsysteme). Die durchschnittliche materielle Einsatzbereitschaft von Kampffahrzeugen lag bei 71%, für Kampfeinheiten der
Marine bei 72%, für die Kampf- und Transportflugzeuge bei 65%, für alle Unterstützungsfahrzeuge (Logistik, Sanität und CIR) bei 82% und bei den Hubschraubern weiterhin bei 40%.
Als positives Beispiel nannte der Generalinspekteur den Schützenpanzer Puma, für den das Heer im März vergangenen Jahres die taktische Gefechtstauglichkeit erklärt hatte. Die materielle Einsatzbereitschaft des Gefechtsfahrzeugs sei im Vergleich zum Vorjahr im Durchschnitt um elf Prozent (gemeint vermutlich: Prozentpunkte) auf 65 Prozent gestiegen, in der Spitze sogar um 15 Prozent (auch hier vermutlich Prozentpunkte) auf 75 Prozent. Grund dafür sei vor allem eine bessere Zusammenarbeit mit der Industrie.
Sorgenkind bleiben dagegen, wie schon seit Jahren, die Hubschrauber der Streitkräfte. Deren materielle Einsatzbereitschaft liege nach wie vor auf einem zu niedrigen, unbefriedigenden Niveau, beklagte Zorn. Dennoch zeigen sich positive Entwicklungen. Vor allem ist es uns gelungen, die Einsatzbereitschaft im Berichtszeitraum auf im Durchschnitt aller Hubschrauber 40% zu stabilisieren.
In dieser Durchschnittsrechnung sind allerdings sowohl die Spezialkräfte-Hubschrauber Airbus H145M enthalten, die aufgrund der engen Verwandtschaft mit der weit verbreiteten zivilen Version relativ wenig Probleme machen, als auch die neu zulaufenden SeaLion der Marine und die betagten CH-53-Helikopter der Luftwaffe. Die Modelle NH90, SeaLion und der Kampfhubschrauber Tiger würden weiterhin von sehr zeitwaufwändigen Wartungs- und Inspektionssystemen beeinträchtigt. Bei alten Hubschraubern wie dem CH-53 oder den SeaKing und SeaLynx der Marine sei der operative Flugbetrieb auf Grund der altersbedingten Störanfälligkeit und einer stellenweise schwierigen Ersatzteillage nur noch mit hohem Aufwand und unter großen Anstrengungen aufrecht zu erhalten.
Das Problem der überalterten Technik betrifft auch andere Systeme, wie den Kampfjet Tornado, den Seefernaufklärer P-3C Orion oder die Tanker, im Marinejargon Betriebsstoffversorger, und die Flottendienstboote der Marine. Bei diesen Systemen habe der Rückgang der Einsatzbereitschaft von 69 auf 65 Prozent aufgefangen und stabilisiert werden können – allerdings hätten sieben Systeme nur einen Klarstand von unter 50 Prozent, erläuterte der Generalinspekteur, ohne diese Systeme im Einzelnen zu benennen.
Zwar setzt die Bundeswehr bei etlichen Hubschraubern, Schiffen und Flugzeugen auf einen Ersatz durch Nachfolger. Der ist allerdings nur zum Teil bereits entschieden und gebilligt: Sowohl für die Flottendienstboote als auch für die Seefernaufklärer sind die neuen Systeme bestellt. Für den Nachfolger des Hubschraubers CH-53 gibt es bislang ebensowenig eine Entscheidung wie für den Nachfolger des Tornado. Und die neuen Tanker für die Marine wurden zwar im vergangenen Jahr vom Haushaltsausschuss des Bundestages gebilligt, allerdings wurde bislang aus formalen Gründen dafür noch kein Beschaffungsvertrag abgeschlossen.
Wie im Vorjahr bereits absehbar, stehen etliche Fahrzeuge, Hubschrauber oder Schiffe der Truppe gar nicht zur Verfügung, weil sie zu Instandsetzung oder Nachrüstung bei der Industrie sind. Als Beispiel dafür nannte Zorn vor allem den Kampfpanzer Leopard2: Die sechs unterschiedlichen Typen dieses Gefechtsfahrzeugs sollen auf vier Varianten reduziert werden, möglichst einheitlich soll der Typ A7V zur Verfügung stehen. Allerdings führen die damit verbundenen Umrüstungen dazu, dass nur 183 von 289 Systemen verfügbar sind – ein Fehl, Bundeswehr-Sprech: ein Delta von 37 Prozent. Diese Verfügbarkeitsdelle werde voraussichtlich bis 2025 spürbar bleiben.
(wird ggf. ergänzt)
Zum Nachlesen die Berichte als Sicherungskopie (neben dem Bericht zur materiellen Einsatzbereitschaft der aktuelle Rüstungsbericht):
20220113_Bericht_MatEB_2021-2
20220113_BMVg_Ruestungsbericht_14
und die Berichte der vergangenen Jahre auf Augen geradeaus!:
September 2014, Dezember 2015, November 2016, Februar 2018, März 2019, November 2019, Juni 2020, Dezember 2020, Mai 2021
(Archivbild März 2021: Die erste Landung eines Hubschraubers vom Typ NH90 Sea Lion auf einem Einsatzgruppenversorger, hier der EGV Bonn im Hafen in Wilhelmshaven – Leon Rodewald/Bundeswehr)
Mal eine mathemathische Frage:
Wie kann bei drei Flottendienstbooten (Alster, Oker und Oste) ein Klarstand von 69 bzw. 65% erreicht werden?
Bei 66% wäre ich nicht hellhörig geworden (zwei sind einsatzbereit, eines nicht), aber wie will man diese Teilfähikeiten definieren?
Schwimmt nicht, aber kann funken?
Schwimmt, aber die Sensoren sind dennoch kaputt?
[Die genannten Zahlen beziehen sich ja auf mehrere Systeme; wie die Zahl für die Flottendienstboote aussieht, ist schließlich geheim. T.W.]
Das der GI und die zuständigen AL im Ministerium bei Abgabe so einer Meldung nicht vor Schamesröte im Boden versinken. So viel Selbstbetrug ist kaum auszuhalten.
Da wird vom Verfügungsbestand gesprochen, damit die Zahlen schöner aussehen und die Verbände krauchen mit 40-50% ihres Großgeräts herum, das sie eh nicht voll ausgestattet haben. Wir erinnern uns – die Lücke des dynamischen Verfügungsmanagements ist noch nicht geschlossen.
Wenn die Herren Generale noch etwas weiterrechnen lassen, dann haben wir bestimmt bald eine Klarstandsquote von 100% und sind voll einsatzbereit.
Worthülsenweltmeister – mehr fällt mir dazu nicht ein.
Spontan kleine Spitze auf S. 18 unten gefunden: „Maßnahmen zur Verbesserung der ‚Einsatzbereitschaft‘ der schwimmenden und fliegenden Systeme der Marine bedürfen jedoch eines ganzheitlichen Ansatzes über alle OrgBer, auch den der Wehrverwaltung zugeordneten Ressourcen, der weiter verstärkt und mit übergeordneter Priorität verfolgt werden muss.“
Bißchen BAAINBw-Bashing oder was?
@ Pio-Fritz sagt:
13.01.2022 um 14:09 Uhr
„Da wird vom Verfügungsbestand gesprochen, damit die Zahlen schöner aussehen und die Verbände krauchen mit 40-50% ihres Großgeräts herum, das sie eh nicht voll ausgestattet haben. Wir erinnern uns – die Lücke des dynamischen Verfügungsmanagements ist noch nicht geschlossen.“
Wie können uns über unseren Ausstattungsstand nicht beklagen. Dieser beläuft sich inkl. Substituten über alle Materialien im Bereich von 83 % bis 85% bei einer EB, die sich im gleichen Rahmen bewegt.
Die Anzahl an Fahrzeugen übersteigt die personelle Tagedienststärke unseres Verbandes. Mittleweile viele UTF 5t/15t oder MERLO als ersatz für die „altehrwürdigen“ FUG 2,5t.
Ausnahmen bestätigen die Regel. Es ist nicht überall alles nur schlecht oder geschöhnt.
@Versorger
Auch Sie wissen, daß damit nur 0,85 x 0,70 = 0,595 oder 59,5% des zur Vollausstattung nötigen Geräts betriebsbereit auf dem Hof steht. Und da ist eine „bedingte Betriebsbereitschaft“ noch nicht einmal berücksichtigt, und das Gerät bei der Industrie ist ebenfalls noch nicht .abgezogen.
Mögliche Ausfälle in einem – glücklicherweise sehr unwahrscheinlichen – Gefecht sind dabei auch außen vor.
@Versorger sagt: 13.01.2022 um 15:10 Uhr
Wie @T.W. schon schrieb, Klarstandsquote bei handelsüblichen LKW 95%. Natürlich gibt es Bereiche wo es läuft. Nur, was wollen Sie versorgen, wenn vorne kein Panzer fährt und kein Hubschrauber fliegt? Sprich, für den Kampfunterstützer der zu unterstützende Kampf nicht stattfindet mangels Masse? Wir sind ja alle nicht zum Selbstzweck da.
Ich hoffe, der geheime Teil beleuchtet auch die Fähigkeit, diese Systeme im Verbund mit internationalen Partnern zu betreiben (was kein abwegiger Sonderfall ist). Also Funk-, Verschlüsselungs-, Identifizierungs, Lagedarstellungs-, Gefechtslenkungs- und Datenlink-Geräte (die im Bericht erwähnte SATCOM-Bodenstation ist nur ein Krümel davon). Könnte wichtiger sein als ein paar Prozent plus oder minus in diesem Bericht.
Die Wehrbeauftrage hat neulich (hier im Blog berichtet) etwas zu Funkgeräten gesagt, ohne die wir mit US-Truppen nicht mal üben können. Eine korrespondierende Stelle sehe ich im offenen Bericht nicht. Selbst die CIR-Passage lässt keinerlei Kanten erkennen.
Etwas sarkastischer betrachtet, kann man nicht vorhandene Ausrüstung beim Berichtsfokus auf vorhandene Systeme natürlich auch einfach ausblenden.
Man sollte eventuell Geheimes natürlich nicht an die Öffentlichkeit zerren. Als Steuerzahler will ich aber nicht erst vom Einsatz hören, dass etwas als selbstverständlich angenommenes gar nicht geht – ohne XY-Geräte!
@Bow
Meiner Vermutung: Summe über den Berichtszeitraum. Wenn 252 Tage im Jahr einsatzbereit, dann 69 % verfügbar (zB mit Stückzahl = 1)
@Bow:
„ Schwimmt nicht, aber kann funken?“
Made my day 🤔😂
Also wer derzeit versucht in der allgemeinen Materiallage auf irgendwelche Rosinen à la UTF hinzuweisen blendet die Realität schon hart aus. Schade, dass man hier nicht so richtig aus dem Nähkästchen plaudern kann, wie schlimm es wirklich ist.
Ich finde es bezeichnend, dass nach bald 8 Jahren der Diskussionen und Berichte rundum die Einsatzbereitschaft (Berichtswesen begann unter vdL!) weiterhin fehlende Ersatzteile und sogar fehlende Sonderwerkzeuge beklagt werden. Das ist auf der Zeitachse schlichtweg ein Systemversagen.
Geld oder Lieferbarkeit sollten in dem Zeitrahmen kein Problem sein. Lieferengpässe auch nicht. Ganz im Gegenteil: Teilweise sehr hochwertige und spezialisierte Lieferanten der Bundeswehr sind mittlerweile bankrott. Keine großen Firmen oder bekannten Namen, aber eben wichtig im Gesamtgefüge.
Wird die neue Leitung weiterhin solche Berichte abzeichnen und sich zurück lehnen?
Die Lage schön zu reden mag bequem sein, aber das macht die Lage nicht besser.
Tja, leider darf ich hier nicht über die wahre Einsatzbereitschaft unseres Geräts schreiben, ist aber bei weitem unter den veröffentlichten Daten
Hinzu kommt noch, dass wir nicht mal vollständig ausgestattet sind
„In Ergänzung zur Bewertung der materiellen Einsatzbereitschaft lässt sich feststellen, dass derzeit – gespiegelt an den fähigkeitsträgerspezifischen Einsatzaufgaben zur Teilnahme an Operationen hoher Intensität – unter 30% der schwimmenden Hauptwaffensysteme uneingeschränkt einsatzfähig sind.“
Wie ist die Quote bei den U-Booten?
Und wie sind die Zahlen in anderen Ländern (z.B. UK, F, USA)?
Die Ursache für den geringen Verfügbarkeitsbestand kann nur sein, daß man kein feld- / kriegsverwendbares Material beschafft.
Im Falle eines Falles muß eben auch die GSI im Stande sein, sehr kurzfristig das Material wieder eisatzbereit herstellen zu können. Davon sind wir wohl eher weit entfernt.
An dem Fahrzeugen an Soll/Ist Vergleich zu fahren wäre zielführender. Aber dann eben auch die nackte Wahrheit.
Der hier genannte UTF ist keine richtige Alternative zum 10t mit Ladekran – Warum? Weil der UTF nicht ohne zusätzliche Hilfsmittel umschlagen kann – und der Steinbock FuG geht mehr und mehr aus der Nutzung und der Nachfolger ist bei weitem nicht in der Truppe angekommen. Mit dem Hubwagen die Ladung im Wald dann von der extrem hohen Ladefläche zu werfen ist nicht unbedingt die Lösung. Selbst auf die Ladefläche kommt der Soldat kaum sicher ohne die extra mitgelieferte Leiter. Und über BwFPS gibt es keine bereitgestellten Umschlagmittel die im Gelände tauglich sind.
Auch MULTI gibt es kaum noch in der Fläche. Die nun teils ausgelieferten grün gemalten hüms-Fahrzeuge ohne allrad und anständige Sperren sind im Gelände kaum zu gebrauchen. Von der mangelnden Ausstattung die beim Flaggenhalter anfängt über Tarnlicht und so weiter.
Auch bei Fernmeldegerät ein Soll/Ist. Was bringt den Soldaten Zügeweise ausgerüstetes IdZ2 mit weit über 20t€ je Soldat wenn die SEM52 nicht verfügbar oder einsatzbereit sind um das System überhaupt zu nutzen?
@Uwe
Ich habe Ende vergangenen Jahres einen sehr erfrischenden Vortrag von Generalmajor Nultsch, Militärischer Vizepräsident des BAAINBw, gehört. Ich will gar nicht behaupten, dass ich da alles verstanden habe. Was ich aber mitgenommen habe: die Sichtweise des BAAINBw hinsichtlich der Beschaffungsdiskussion und der Diskussion über die Rolle des Amtes dabei ist durchaus interessant und nicht von vorneherein von der Hand zu weisen. Da bleibt schon der Eindruck, dass sich einige in der Struktur einen schlanken Fuß machen, indem Sie mit dem Zeigefinger auf das Amt zeigen.
@MarioGerhard:
GM Nultsch ist ja auch auf Twitter aktiv und gewährt Einblicke in seine Sicht der Dinge.
Was man nicht außer Acht lassen darf: Dieses Amt ist auschließlich dafür da, Material zu beschaffen, einsatzbereit zu machen und zu halten.
Und daran scheitert es auf breiter Front. Seit langem.
Lässt sich aber dafür feiern, dass man marktverfügbare LKW und Hubschrauber ohne größere Zwischenfälle beschafft hat.
gut dass es wenigstens weiter langsam bergauf geht…
richtig massive Probleme scheinen ja weiterhin nur bei den Drehflüglern zu bestehen…
beim Rest ist es einigermaßen aushaltbar mit Luft nach oben…
wichtig ist es zeitnahe Nachfolger für CH53 und Tornado zu beschaffen…
bei Tiger und NH90/MH90 muss man endlich auf die einheitlichen Baustände kommen… dann werden die Klarstände da auch besser… das wird sich leider noch ein paar Jahre ziehen bis man so weit ist…
interessant ist das aktuelle Nutzungsdauerende für den Tiger ab 2038…
wie ich hier aber immer propagiere sollte man schauen dass man einfach mehr Masse von dem beschafft was gut funktioniert… das entlastet auch die schlecht verfügbaren Systeme!!
ich denke da beim Heer an weitere Boxer Fahrzeuge in diversen Ausstattungen
bei den Drehflüglern an weitere H145M… diese erzielen ja trotz Verwendung im Auslandseinsatz sehr hohe Verfügbarkeitsraten… was wohl sehr beeindruckend ist.
Hier weitere H145M für Ausbildung und als leichter UH (mit HForce)
bei der Marine wäre vllt das 3. Los K130 zu nennen… wobei dieses ja weiterhin angedacht ist (Ablösung 1. Los und Veeinheitlichung der Baustände bei zeitgleicher hoher Verfügbarkeit) … aber hier wohl weiterhin das Geld fehlt.
Nun ja,
im Schicksalsjahr des Herrn 2022, mit gegebenem Minimaldispositiv & Hinblick auf den grünen Haushalt, ist wohl kaum eine Verbesserung zu erwarten, oder?
Ganz frisch aus aktueller Debatte im BT:
Die IBuK Lambrecht will laut „Rede Rüstung“ zu ihrer zentralen Agenda machen:
„Ich weiß, es ist ein dickes Brett aber ich werde das Beschaffungswesen gründlich reformieren,
– flexiblere Haushaltsführung
– Vergaberecht umbauen“. …
Viel Erfolg Frau Ministerin.
Meine Herren,
Jahr für Jahr das Gleiche. Schöngeredet durch Anhebung von wenigen Prozentpünktchen, die Verbesserung symbolisieren soll, die in der Realität aber niemand merkt.
Scheinbar soll es nicht besser werden. Z.Bsp bei schwimmenden Einheiten, (F123) die seit Jahren auf Material und Modernisierung warten, um im Ernstfall dem Sinn und Zweck Ihrer Existenz auch nachkommen zu können. Und so geht es weiter bei Luft und Land.
Wir wollen, wir müssen, wir sollten….
Spontan kommt mir der Gedanke, dass sich in dieser (ohnehin beschämenden) Zahlenlage der „materiellen Einsatzbereitschaft der Hauptwaffensysteme der Bundeswehr“ trotzdem noch irgendwie „ein Haken verstecken könnte“!?
Mal abgesehen davon, dass einem als steuerzahlendem Bürger schon seit Jahren (in Sachen der „Einsatzbereitschaft der Bundeswehr“ an sich) der Gedanke überkommt, dass einem regelmäßig ein mehrere Milliarden teures „Potemkinsches Dorf“ vorgeführt wird!? (Der Verteidigungsetat lag übrigens im Haushaltsjahr 2021 bei 46,93 Milliarden Euro!)
In dem Bericht ist ja ohnehin lediglich von „der materiellen Einsatzbereitschaft“ der Hauptwaffensysteme der Bundeswehr die Rede!- Und wie so häufig gilt natürlich auch hier,- ohne tatsächlich verfügbares ausgebildetes Personal ist ein Waffensystem praktisch nichts wert!- Daran gespiegelt stellt sich also die Frage, „über welche Einsatzbereitschaft die Bundeswehr im Zusammenhang mit ihren Hauptwaffensystemen tatsächlich verfügt?“
Vielleicht muss man mal auch bei der Definition der Bundeswehr von „materiell einsatzbereit“ noch ein bißchen suchen?
Insofern mal überspitzt formuliert gefragt: „Würde „bedingt einsatzbereit“ auch noch zu der Verwendung des Begriffs „einsatzbereit“ der im nachfolgend verlinkten Beitrag erwähnten „materiellen Einsatzbereitschaft der Hauptwaffensysteme der Bundeswehr“ zählen?“
Und setzt „materiell einsatzbereit“ – nach der Definition des BMVg in dem vorgelegten Bericht – auch die „Einsatzreife des Waffensystems“ (um den Bedrohungs- und Einsatzszenarien zu genügen, für die es beschafft wurde!) zwingend voraus?
Ich stelle fest: „Man sollte sich von Zahlen in Sachen der im Bericht festgestellten „materiellen Einsatzbereitschaft der Hauptwaffensysteme der Bundeswehr“ nicht blenden lassen.- Da gibt’s wohl noch ein paar offene Fragen!?
So gesehen: „Die neue Bundeverteidigungsministerin dürfte ’ne Menge zu tun haben …“
@Mario Gerhard: Stimme zu, das BAAINBw ist nicht an allem schuld. Und auch ich kenne verständige BAAINBw-Mitarbeiter.
@audio001, die Zahlen dürften tatsächlich mehr Schein als Sein sein. Denn der Panzer der planmäßig zur Umrüstung an die Industrie geht wird fur die Zeit gleich ganz aus der Zahl der vorhandenen Panzer rausgenommen und belastet damit auch nicht die Verfügbarkeit. Und andere haben ja schon angemerkt das längst nicht alle Einheiten vollständig ausgerüstet sind.
Da können wir nur hoffen das künftige kriege gegen NATO-Staaten nur mit 10 Jahren Vorlaufzeit zur Aufrüstung geführt werden
Auf WELT Online (leider Zahlschranke):
„Das Verteidigungsministerium meldet 75 Prozent seiner Schützenpanzer Puma einsatzbereit. … : So ist noch keineswegs sicher, ob der Nato wie versprochen nächstes Jahr auch nur 40 Puma für die schnelle Eingreiftruppe bereitgestellt werden können.“
Nein! Doch !! Oh !!! Mann, wie ist das peinlich.
@obibiber : für was noch mehr Boxer ?
@Flo: Höhö, 10 Jahre? Sie Optimist!
Vor gut zwei Jahrzehnten war ich nah dran, als ein wesentliches Element einer NATO-Übung „in die Hose“ ging, weil ein deutscher Stab amerikanische Kräfte mangels Informationstechnik, darunter auch Funkgeräte, nicht führen konnte. Bestrebungen, sowas zu heilen, schreiten bei uns seither „langsamer als der Lauf der Welt“ voran, konkret langsamer als der Ausrüstungsfortschritt wichtiger Verbündeter. Nur gut 20 Jahre später und vor wenigen Tagen nennt die Wehrbeauftragte „Funkgeräte“ als Hindernis bei der Zusammenarbeit mit US-Kräften. Ok, das sind inzwischen andere Funkgeräte, aber „Funkgeräte“ sind eine passende Metapher für wichtige, eigentlich eng zu den Waffensystemen gehörende weitere Ausrüstung und Logistik, ohne die die Syseme im internationalen Umfeld gar nicht einsetzbar sind. Nichts davon würde in der Struktur des o.a. Berichtes zur materiellen Einsatzbereitschaft eingehen. Es lohnt eigentlich nicht, sich mit diesem Bericht zu beschäftigen und aus den Prozentzahlen reale Verhältnisse ableiten zu wollen.
Nun wie dumm mir san sieht man das man bei dem schlechten Klarstand weitere NH 90 Sea Tiger kauft. Belgien lässt die NHF in Zukunft nur noch von den Schiffen fliegen und schmeißt den NH 90 raus. Zu teuer, Flugstunde soviel Kosten wie F 16, schlechte Unterstützung seitens der Industrie, usw. …
Wir haben dann rund 60 Maschinen in der Marine, die können dann froh sein wenn Sie vom Sea Lion oder Sea Tiger insgesamt 5 Maschinen verfügbar haben.
Wo sind wir da nur hingekommen? Da nützt dann gebaut in Deutschland wenig. Wie willst Du bei den Flugstundenkosten eine solche Flotte im Einsatz halten wenn Airbus kaum im Stande ist Ersatzteile zu liefern und die Herresversion auf einen Stand zu bringen?
Das Sie dazu nur eingeschränkt in der Lage sind sieht man auch im Bereich des Sea Lion mit 18 Hubschraubern. Alles raus in den Schrott, ein Neuanfang, billiger als so weiter so. Stell sich mal einer vor heut gibt’s Zoff mit einem Land, da is ja nix einsatzbereit und fähig!
Und das es auch anders geht sieht man in den USA die sind dort in der Lage ihr Gerät auf einen Standard zu kriegen, das schaffen die Lieferanten auch noch nach Jahrzehnten! Bei den großen Stückzahlen wundert mich das dann schon, aber da denkt man von Anfang an darüber nach, hat Platz für Updates und Umbauten.
Bei Airbus schmeißt man dann die Flieger (Eurofighter) fast neu in den Müll, zahlt doch eh der Steuzahler, macht doch nix.
Das die auch andres können sieht man im zivilen Bereich. Über die Nieten, das Material bei der A 400 M wann das im Altbestand behoben wird (hier wurde viel darüber geschrieben) redet kein Mensch. Da steht dann jede Maschine 3 Jahre im Dock und insgesamt dauert es dann 100 Jahre und wer bitte zahlt das? Die wurden ja fehlerhaft geliefert.
@Eisenstein sagt: 14.01.2022 um 19:22 Uhr
Bei unserem Fluggerät sind wir großzügig. Deswegen denkt man ja auch darüber nach, den nächsten ECR-Flieger von Airbus entwickeln zu lassen. Damit man den zeitnah 2045 oder so auch wirklich bekommt. Der braucht dann auch nur noch 10 Jahre bis zur Einsatzreife.(/sarc)
Wir sind gefangen in SbA (Shit by Airbus).
@Eisenstein
Machen die Australier ja genauso nach der Entscheidung die Tiger frühzeitig auszumustern und durch Apache zu ersetzen kommt das gleiche ja auch mit dem NH90.
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Deren alter UH60 wurde durch NH90 ersetzt aber jetzt werden die NH90 nach wenigen Jahren ausgemustert und durch neue UH60 ersetzt…..weil nach deren Berechnung es billiger bis in die 30er ist neue UH60 zu kaufen und die Flugstunden zu bezahlen als den NH90 bei seinen enormen kosten bis dahin weiter zu nutzen wodurch man so trotz des neu kaufen billiger wird. Und gleichzeitig war die zahl an Flugstunden die der NH90 generiert einfach nicht akzeptabel.
Ich finde wir sollten mal lieber positiv denken:
NH90 ist so teuer, dass wir uns alleine damit dem 2% Ziel der Ausgaben für die Nato nähern wenn wir noch ein paar mehr nehmen. Gleichzeitig sind die Parteien im linken Spektrum froh, dass wir kaum (funktionierendes) Kriegsgerät haben. Eine klassische Win-Win Situation
Und wenn die Kosten noch nicht hoch genug sind, dann fangen wir einfach an, alte Funkgeräte nachzubauen, teures WLAN in Kasernen einzurüsten, Altwaffensysteme in SASPF zu betreiben, rechnen Waffensyteme für Nacharbeiten und Istandsetzung aus dem Verfügungsbestand usw. Und nach außen zeigen wir unsere pazifistischen Absichten durch das Gendern von Einsatzverpflegung.
wir.schaffen.das
SCNR
@LLFm
Eine recht seltene Spezies sind Sie ;-)
Ich frage mich gerade aus welchem „Mutterhaus“ sie stammen.
@LLFm:
Wenn man die neuen mittleren Kräfte will, dann braucht man auch mehr Boxer bzw. Füchse.
@Uwe:
Im Kern sind es immernoch die gleichen Funkgeräte (SEM-Familie).
Die neue Koalition wird sehr bald zeigen können und müssen, ob sie es mit #Fortschrittwagen ernst meint.
Nur wenn der Haushalt planbar (!) steigt ist noch wirklicher Spielraum für Modernisierung, Vollausstattung und Einsatzbereitschaft vorhanden.
Zu glauben man könne dies nur über Optimierungen lösen, ist schlichtweg illusorisch.
@Uwe, bezüglich der 10 Jahre setze ich darauf das „wir brauchen am Tage X eine Bundeswehr die vollständig ausgerüstet und einsatzbereit ist“ die Blicke bei der Beschaffung entsprechend fokussiert auf das was bis dahin verfügbar und auch einsatzbereit ist. Jetzt kann man ja erstmal Wünsch-dir-was-mit-Goldrand-made-in-Germany spielen, ist ja kein echter Druck hinter.
@Schnuckel
Sehr gut!! ;)
Ich habe eh nie ganz Verstanden warum man nur 83 NH90 gekauft hat.
Während man gleichzeitig in Afghanistan und in Mali war. Mit jeweils über 1.000 Soldaten.
Dann stellt man nur 1 Transporthubschrauberregiment auf und man hat nur noch 1 Lufttransportgeschwader mit 40 A400M.
Hab aber 2 heisse Einsatzgebiete die bis zu 5.000 Km entfernt sind.
Wäre ich Verteidigungsminister würde ich, soweit es geht, alles selbst machen.
Heisst: Die Bundeswehr stellt „eigene“ Transporthubschrauber in Mali und lasse die permanent die stationiert.
Um im Notfall alle Soldaten schnellstens ausfliegen zu können.
Ich würde nur als zusätzliches Mittel 3. Anbieter von Hubschrauberdiensten einsetzen.
Aber niemals im Kampfeinsatz.
Es wurde immer weniger von neuen Gerät gekauft als man von altem Gerät hatte.
Das war nur aus Kostenreduktion verständlich. Und weil die Politik nicht zum eigenen Militär stand.
Weniger noch als der Gesellschaft unterstellt wird.
Ich hätte 2 Transporthubschraubergeschwader und 2 Lifttransportgeschwader mit je 40 A400M. Insgesamt hätte man dann 93 A400M statt nur 53.
@Memoria, wg. Funkgeräten: In meinem über 20 jahre alten Beispiel waren es andere als SEM-Geräte. Da fehlten der Marine ausreichende Satcom-Geräte, wie sie im maritimen Umfeld (nicht nur militärisch) auch damals längst handelsüblich waren.
Mit dem alten und etwas anders gelagerten Beispiel hatte ich sagen wollen, dass das Problem „Funkgeräte“ (die Anführungszeichen, weil das pars-pro-toto im IT-Bereich ist) schon ziemlich lange und nicht nur in spezifischen Bereichen heranwächst. Zumindest in dem aktuellen offenen Bericht finde ich zur Bedeutung für die materielle Einsatzbereitschaft keine Spur.
Ich erwarte auch nicht, das da möglicherweise zu Recht geheime Details genannt werden. Wenn aber z.B. der „Puma“ als bis zu 75% verfügbar gemeldet wird (entspricht ca. 177 Stück Verfügungsbestand), zugleich aber offen ist, ob wir damit überhaupt nur das Kontingent für die VJTF 2022-2024 zusammenbringen (40, vgl. Thorsten Jungholt in der „Welt“ v. heute). dann fühle ich mich als Bürger schon an der Nase herumgeführt. Auch ein offener Bericht sollte relevante Problemzonen nicht gänzlich unerwähnt lassen und nur ein möglicherweise wertloses, weil zu günstiges Gesamturteil fällen.
Übrigens hatten Sie völlig recht, dass man zum Thema leider nicht aus dem Nähkästchen plaudern kann. Auch daher meine Neigungen zu relativ alten oder in der Presse stehenden Beispielen.
Könnte man die NH90 nicht für „kleines Geld“ von AUS und BEL übernehmen (sofern in einem brauchbaren Zustand)? Immerhin ist das Muster bei uns eingeführt, und Ersatz durch ein anderes ist wohl nicht zu erwarten.
Die Bw wird bis in die 30er Jahre mit dem NH90 und seinen Varianten leben müssen, schätze ich.
@Thomas Melber:
Woher kommen denn die 30er? Das sind ja nur noch 10 Jahre.
Diese Mistdinger haben wir bis mindestens 2045 an den Schuhen kleben. Eine Neuentwicklung ist ja noch nicht mal begonnen, während der Rest der Welt schon das mid-life-upgrade macht, sucht man für die Marine noch 80er Jahre Technik, um vertragskonforme Zellen zusammen zu schrauben.
Aber 19% Klarstand sind ja nicht null. Also: Immer weiter!
@Uwe:
Stimmt SatCom bei der Marine… Fiel eigentlich schon wegen Somalia Anfang der 90er auf und die Lösung dauerte ewig.
Funkgeräte sind nicht erwähnt, da die Betrachtung plattformzentriert ist – ohne dabei die Grundfunktionen (fahren, feuern Funken) stringent zu betrachten.
Bei dem Bericht geht es aber eben vorallem nicht um die Darstellung eines realistischen Lagebildes, sondern um die Darstellung von realen oder simulierten Fortschritten in der Einsatzbereitschaft.
Solange Personal, Ersatzteile, Sonderwerkzeuge und Infrastruktur nicht vorhanden sind sind wird es nicht wirklich besser.
Die Ampel kann sich auch in immer neuen Gremien und Berichten im Kreis drehen oder man macht endlich Nägel mit Köpfen.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
@ Aber man hat sich ja extra entschieden weniger in der Heeresvariante zu beschaffen. Sicher bräuchten wir mehr aber man kann nur über jeden NH90 und Tiger weniger froh sein.
Die bluten uns sonst noch mehr aus. Lieber keine Hubschrauber als keine funktionierenden Hubscharuber die aber gleichzeitig noch das Geld verschlingen für Dinge die eine chance haben zu funktionieren.
Sparen kann man dauerhaft, wenn man beim Waffenträger verstärkt auf von zivilen Mustern abgeleitete militarisierte Muster setzt. Ich könnte mir vorstellen, dass wir eine Menge mehr einsatzfähiger H160M statt Tiger hinbekämen wenn es um die Folgebeschaffung geht. Ich bin allerdings strikt dagegen bereits eingeführte Muster vorzeiti9 auszusortieren. Also bitte beim Tiger und NH90 dran bleiben, die Einsatzfähigkeit weiter steigern und im sinnvollen Maß Upgrades durchführen.
Bleiben die Systeme übrig, die nicht von zivilen Mustern abgeleitet werden können. Da kann man sich aber auch daran orientieren, was zum Erfolgsmodell wird. Da der Boxer sich offensichtlich bewährt und gut in der IFV-Version verkauft, sollte man den „schweren Waffenträger“ in ausreichender Anzahl herstellen. Der wäre sogar im Gegensatz zum Puma real mit dem A400m lufttransportfähig. Und die Boxer-Plattform wäre für diverse Flak/FlaRak-Varianten die richtige Basis. Dann sind da noch Optionen zu 120mm-Mörsern und die RCH155 zu evaluieren. Letztendlich auch – wie die USA es mit dem Striker vorantreiben – als HEL-Träger. Und wenn man schon mal träumen darf: Eine Railgun mit einem für die Boxer-Plattform optimierten Kaliber.
Ltd. Rechnungshof durfte die BW keine 60 H145m beschaffen, weil sie nicht erklären konnte, wie der Ausbildungsstand damit verbessert werden sollte…..
@Thomas Melber:
Eine Übernahme der Helikopter der genannten Länder würde an den der mangelhaften Verfügbarkeit zugrunde liegenden Probleme nichts ändern: die 82 an die Bw im Heer ausgelieferten NH90 setzen sich aus Exemplaren unterschiedlicher Rüststände (IOC, FOC, FOCMR1 etc.) zusammen. Vereinfacht ausgedrückt schaffen einige gerade mal eine Platzrunde, andere können den Lasthaken verwenden, was sich in unterschiedlichen Rüstzuständen ausdrückt. Deren Vereinheitlichung entzieht zahlreiche Exemplare dem Dienstbetrieb, weil sie bei Airbus (Frankreich!) eher gemütlich bebastelt werden, wobei die tatsächlichen Zahlen in einem hauptsächlich verwirrenden Kapitel des Rüstungsberichts untergehen. Hinzu kommt ein eklatanter Mangel an Ersatzteilen, so dass unterm Strich ein nur sehr bescheidener Teil der ausgelieferten Hubschrauber einsatzbereit ist. Würde man nun rund vier Dutzend Exemplare hinzufügen, so hätte man weitere, abweichende Versionen hinzugefügt und somit das Problem vergrößert. Außerdem: Belgien und Australien geben die Fluggeräte vor allem aufgrund der nicht zufriedenstellenden Verfügbarkeit ab (Neuseeland ist vom NH 90 zwischenzeitlich ebenfalls nicht mehr so begeistert).
Das Ganze kann man auch als das Resultat einer Kombination aus Verzögerungen bei der Entwicklung und Fehlern der Beschaffung (nur teilleistungsfähiger Fluggeräte, verbunden mit dem Zwang, unaufhörlich nachzurüsten) ansehen. Allerdings ist derzeit nicht zu erkennen, dass man im Falle Airbus die Lehren aus diesem Konzept gezogen hat.
@allexm78 sagt: 15.01.2022 um 11:18 Uhr
„Hab aber 2 heisse Einsatzgebiete die bis zu 5.000 Km entfernt sind.“
Sie haben den Transformationsprozess der Bw hin zur Einsatzarmee nicht verstanden. De Maiziere hat es vollstreckt. Enteierung der Bw soweit, das man gerade noch 1-2 Auslandseinsätze mehr so schlecht als recht bedienen konnte. Das war 2011, seitdem wird in Rum gemacht. Nämlich rumgerudert und rumgeeiert.
Es ging und geht schlicht um Einsparungen, also Geld.
Laut eigener Aussage von BAAINBW Mitarbeitern ist einiges der lückenhaften Versorgung mit Ersatzteilen der fehlerhaften Datenlage im ERP System geschuldet. Da nutzt die beste Software nichts, wenn die Benutzer es nur unzureichend bedienen können oder wollen.
Andere Nationen gleichen viele Mängel mit entspechendem Willen zur Besserung aus
Bei den Helis haben wir verschiedene Probleme.
3 sehr alte Muster, 9 verschiedene Versionen des NH90, einen Kampfhubschrauber, der nur halbherzig weiterentwickelt wird und Lücken im Helikopterbestand ganz unten zum Training und zwischen H145 und NH90.
Wir brauchen dringend einen Helikopter zwischen H145 und NH90, der kostengünstig und zuverlässig Aufgaben des NH90 übernehmen kann, damit dieser genug Kapazitäten für Liegezeiten bekommt. Hier böten sich H175M oder AW139M als ehemals zivile Helikopter an. Die Briten suchen genau so etwas als Puma-Ersatz, da könnte man sich anschließen.
Zum Thema Ersatz von Sea Lynx, Sea King und CH-53 ist wohl alles gesagt… ;-)
Tja, was macht die Bundeswehr eigentlich, wenn Putin demnächst – entgegen aller Warnungen aus Washington – doch seine grünen Männchen über diverse Grenzen schickt?
Wird es wenigstens möglich sein, nach der Kapitulation die Grossgeräte zur Übergabe aus dem T-Bereich zu fahren?
Es ist ja so…. wirklich viel Munition haben wir auch nicht. Insofern nicht weiter schlimm, daß unsere Panzer nicht einsatzbereit sind. Müssen die Jungs schon mal nicht Scheibe stehen (Pardon, ich vergaß die Mädels und gendern kann ich auch nicht).
Es hilft nur noch Sarkasmus und gut gefüllte Weinkeller.
Zitat (Pio-Fritz):“Das der GI und die zuständigen AL im Ministerium bei Abgabe so einer Meldung nicht vor Schamesröte im Boden versinken. So viel Selbstbetrug ist kaum auszuhalten.“
Volle Zustimmung. Ich könnte es nicht besser ausdrücken.
Ich wünsche unserer neuen VM von ganzen Herzen, dass sie dieses Versorgungs- und Beschaffungsdesaster endlich löst. Es sind ja wohl in erster Linie juristische Hindernisse. Die sollte sie lösen können.
Was die Probleme der Marine, vor allem bei der Instandsetzung anbetrifft. Die MV Werften in Meck-Pom sind in der Insolvenz. Komplett mit allem Personal. Wenn das kein Schnäppchen wäre. Zumindest mit dem Personal könnte man einen Haufen Löcher stopfen.
Was unsere Leos anbetrifft, so ist der kleine War Nerd tief in mir schon neugierig darauf zu erfahren, wie sich die neuen wohl im Vergleich mit einem Armata schlagen würden. Aber dann muss ich daran denken, dass in den Leos unsere Soldaten ihre Haut riskieren und das dämpft die Neugierde drastisch.
Wenn man bedenkt was für ein Aufwand mit der Einsatzfähigkeit und Modernisierung der F-123 betrieben wird und wie sinnlos das beim 1.Los k130 gilt….
Erstaunlich wie schnell man dann Meko 200 Fregatten für Ägypten bauen kann. Da die F126 für weltweite Einsätze geplant werden, währe es auch für Einsätze rund um Europa ein gute Entscheidung für die Marine und die Werften. Fast eine handelsübliche…besser als lebensverlängernde…
@Hoffnungslos:
ja…manchmal wäre es definitiv einfacher von der Stange zu kaufen…gibt ja genügend gute Produkte made in germany…
gerade die lebensverlängernde Maßnahmen für viele altsysteme sind immer mehr unverständlich…man sollte einfach die Betriebsdauer von Systemen auf maximal 30 Jahre fixieren… so dass man gezwungen ist frühzeitig Ersatz zu beschaffen!
Beispiel F123,
Beispiel CH53,
Beispiel Tornado,
Beispiel Marder, usw.
statt alte Lose nachzurüsten, sollte man auch lieber weitere moderne/aktuelle Lose kaufen …
Beispiel 1. Los Korvette oder
1. los Puma oder
1. Los Eurofighter, oder oder oder….
die Nachrüstung der alten Lose kostet manchmal mehr wie neue Einheiten/weitere Lose
das 1. los kann ja auch ein bisschen kleiner als ein 2.,3. oder 4. Los ausfallen!
statt das 1. los k130 nachzurüsten und die f123 Lebenszuverlängern hätte man auch 6-8 Meko A200GER kaufen können!
aber hätte hätte
wie gesagt… es wäre gut von Dingen die gut funktionieren und von denen absehbar eh mehr gut wären…einfach mehr zu beschaffen! H145M und Boxer sind prominente Beispiele…