Bundeswehr schickt Spezialkräfte-Hubschrauber nach Kabul – Evakuierungsflüge fortgesetzt (Überblick)
Die Bundeswehr hat zwei Hubschrauber auf den Weg nach Afghanistan gebracht, wo sie die Evakuierung von Deutschen, anderen Ausländern und schutzbedürftigen Afghanen unterstützen sollen. Beide Maschinen werden in der Hauptstadt Kabul eingesetzt. Die Evakuierungsflüge der Luftwaffe aus Afghanistan nach Taschkent wurden unterdessen fortgesetzt.
Die beiden Hubschrauber vom Typ Airbus Helicopters H145M, die für Einsätze der Spezialkräfte wie des KSK beschafft wurden, wurden am (heutigen) Freitag auf dem Fliegerhorst Wunstorf in A400M-Transportflugzeuge verladen (Foto oben) und sollen bereits am morgigen Samstag in Kabul zur Verfügung stehen. Deutschland ist damit, so weit bekannt, neben den USA das einzige Land, das bei der Evakuierungsoperation in Kabul Helikopter einsetzt.
Die Maschinen sollen für den Lufttransport für Personen von vereinbarten Sammelpunkten aus dem Stadtgebiet von Kabul zum gesicherten militärischen Bereich am Flughafen genutzt werden. Es werde aber kein Taxi-Service sein, und könne nicht ersetzen, dass die meisten zu evakuierenden Personen zum Flughafen kämen, sagte Bundeswehr-Generalinspekteur Eberhard Zorn. Bei diesem Lufttransport geht es um einzelne Fälle.
Grund für den Einsatz der Helikopter, der nach den Worten von Zorn auf Wunsch der USA zustande kam und im Notfall auf eine luftbeweglichen Eingreifreserve der US-Streitkräfte zurückgreifen kann, ist die unverändert dramatische Situation rund um den Flughafen Kabuls. Kontrollstellen der Taliban, die wenn überhaupt nur Ausländer durchlassen, und eine große, verzweifelte Menschenmenge machen es für viele zu Evakuierende schwierig bis unmöglich, den gesicherten Bereich des Airports zu erreichen. Ein Deutscher wurde nach Angaben der stellvertretenden Regierungssprecherin Ulrike Demmer auf dem Weg zum Flughafen angeschossen, ist aber außer Lebensgefahr und könne bald ausgeflogen werden.
Die Spezialkräfte-Hubschrauber sind in ihrer Größe vergleichbar dem zivilen Modell, wie es in Deutschland zum Beispiel von Rettungsdiensten genutzt wird, und können normalerweise vier voll ausgerüstete Soldaten transportieren. Wie viele Personen unter den Bedingungen in Kabul damit jeweils befördert werden können, ist unklar. Üblicherweise wird in solchen Fällen eine Maschine, die für den Transport genutzt wird, von einem zweiten Hubschrauber zur Absicherung begleitet. Alle diese Hubschrauber können mit schweren Maschinengewehren bewaffnet werden.
Die Bundeswehr erwartet, dass Kabul für diesen Einsatz kein feindliches Umfeld ist. Die Soldaten gingen davon aus, dass die Taliban keine Luftverteidigung gegen diese Hubschrauber einsetzen würden und uns ebenfalls frei gewähren lassen, sagte der Generalinspekteur. Einen Einsatz der Helikopter außerhalb Kabuls schloss er aus – das wäre angesichts der Reichweite der vergleichsweise kleinen Maschinen auch kaum möglich.
Am Freitagmittag nannte das Verteidigungsministerium die Zahl von rund 1.700 Personen, die seit Beginn der deutschen Evakuierungsmission mit den A400M-Flugzeugen der Luftwaffe aus Kabul nach Taschkent ausgeflogen wurden. Für diesen Tag seien weitere Flüge geplant.
(Weiter ggf. nach Entwicklung; weiterhin eingeschränkt, wie angekündigt)
(Foto: Verladung eines Hubschraubers H145M für die Afghanistan-Evakierungsmission in ein Transportflugzeug A400M auf dem Fliegerhorst Wunstorf – Foto Luftwaffe)
Und die nächste A400M ist auf dem Weg.
https://globe.adsbexchange.com/?icao=3f4ddf
GAF303 54+24
Noch ne Nachfrage: Werden die denn mit oder ohne ihre Gatling Guns an der Seite fliegen? Zwecks Zuladung und Deeskalation.
[Offensichtlich mit. s.o. T.W.]
@Felix: Da werden auf Twitter bestimmt Fotos kommen sollten die starten. Ich nehme aber an, dass eine Gattling über Kabul nicht gerade das Mittel der Wahl ist. Eher DMR / LMG / G36 kurz o.Ä.
Mich würde interessieren, wird dieser Hubschrauber „nur“ verwendet, weil er einen vergleichsweise hohen Klarstand hat, oder ist damit eine Intensivierung der SpezKrOperationen verbunden?
Hintergrund der Frage ist, soweit ich weiß können nur 4 Passagiere( Tier1, Trooper) mitgenommen werden, wenn ich damit vielleicht 20- 25 evakuieren will, fliegen die schon ein gewissen Zeitraum? Wenn damit KSK/KSM EGB Operationen unterstützt werden, wäre das ja was anderes.
Vor dem A400M GAF303 54+24 hat sich scheinbar ein weiterer A400M auf den Weg gemacht:
GAF312 54+33
https://globe.adsbexchange.com/?icao=3f5572
@Gruffy
Meinem laienhaften Verständnis nach geht es darum, schnell und punktuell, über die Stadt verteilt auf einem Dach oder einer Brache aufzusetzen oder nicht mal aufzusetzen, in wenigen Sekunden je eine Person oder Kernfamilie einzuladen und abzudüsen, ohne durch Langsamkeit und irre viel Lärm a) die Taliban zum Tontaubenschießen und b) weitere Afghanen zum Boarding zu ermuntern.
Der H145M ist im urbanen Umfeld dafür der beste Heli…
weitere Vorteile;
die KSK kennen sich gut damit aus
Bewaffnung mit gattling Gun möglich
fast roping
sehr wendig und agil
minimaler footprint
Panzerung möglich
wenn man kleine Gruppen (4-8 Leute) damit aus Kabul abholen will dann ist das optimal…auch leichter CAS ist möglich
bedrohlich wären wohl stinger und schwere MGs
@ T.W.
Ein schweres MG ist ein .50 MG, welches beispielsweise in die NH90 oder CH53 eingerüstet werden kann. Die H145M LUH SOF können meines Wissens nach nicht mit diesen sMGs ausgerüstet werden.
Ein MG6 hat das Kaliber 7,62 mm x 51 und ist somit kein schweres MG!
Das schwer bezieht sich in den Streitkräften nicht auf das Gewicht (alle Waffen sind schließlich schwer solange man sie nur lang genug am ausgestreckten Arm tragen tut) sondern auf die Kalibergröße.
„Grund für den Einsatz der Helikopter, der nach den Worten von Zorn auf Wunsch der USA zustande kam.“
Interessant, dass uns auch da erst der große Bruder auf die Idee bringen muss.
Sie eigene Basis hatte sicherlich ähnliche Ideen. Konzepte dafür gibt es auch genug.
@Felix, bezüglich der Abholung, sowas in die Richtung vermute ich auch wird das werden. Kurz runter, Passagiere aufnehmen und wieder weg bevor Dritte auch nur die Nähe gelangen können.
Nur beim Verhalten der Taliban erwarte ich anderes. Die werden, solange sie es wollen, nur den Zuschauer spielen. Wenn die ernsthaft vorhaben sollten das „Lufttaxi“ zu stören werden die nicht hoffen müssen an den Aufnahmepunkten in der Stadt zu sein. Dann reicht es vollkommen sich am bekannten Start- und Zielpunkt der Flüge zu postieren und die Maschinen dort unter Beschuss zu nehmen. Oder man wartet bis der Tank leer ist oder die Besatzung eine Pause macht und nimmt die Maschinen dann am Boden unter Beschuss.
@ AoR sagt:
20.08.2021 um 12:08 Uhr
Mit dem Bus fährt FRA – ich kanns mir bei BW/DEU irgendwie aus Gründen nicht vorstellen.
https://twitter.com/PoliceNationale/status/1427988855270084613?s=20
Jeder hätte von vornherein schwere Fahrzeuge wie den GTK Boxer und diverse Helikopter wie unter anderen den H145M und CH-53GS ins Krisengebiet gebracht.
Dass dieses nicht geschehen ist, zeigt doch das Unvermögen und Naivität der deutschen Einsatzführung.
Die Transsportflieger der Luftwaffe machen hingegen einen Super Job. Die jetzt verlegten Hubschrauber gehören aber nicht zum KSK, sondern zum Team Luftwaffe.
Wie ich schon zuvor, oder der User Landmatrose3000 uns am 19.08.2021 / 17:40 Uhr mitteilte, wäre für die Evakuierungsmission fähigkeitsbezogene Einsatzverbände die erste Wahl gewesen. Diese hätten sich schon in Vorfeld mit den Amerikaner in Kabul abgesprochen und hätten z.B. Flugfeldlöschfahrzeuge mit nach Kabul gebracht, wenn diese wie berichtet wurde nicht genügend vor Ort waren.
Persönlich hätte ich einen Hub in Usbekistan, auf den Flughafen Termez eingerichtet. Von Dort würden mehrere CH-53GS in der Region Kunduz / Masar-i-Scharif deutsche Staatsbürger und Ortskräfte evakuieren. Zu der Unterstützung dieser Operation („Show of Force“) würden noch Tornado Kampflugzeuge nach Termez verlegt.
Theoretisch kann man die Kräfte aufteilen, so dass ein paar Hubschrauber von Pakistan aus, Personen aus in dem Raum Kabul evakuieren.
Das Problem ist, man muss in letzter Konsequenz auch zu einer Evakuierungs Mission stehen und endlich die Handbremse lösen.
Aus den anderen Faden
AoR sagt:
20.08.2021 um 12:08 Uhr
Thema Bus. Ja, finde ich auch ein wenig erklärungsbedürftig.
Die Hubschrauber haben aber wahrscheinlich einen anderen Grund.
Der Satz von Zorn: „auf Wunsch der USA zustande kam“
sagt ganz viel aus und bestätigt meine Vermutung:
Die USA haben nicht das ausgehandelt bekommen, was sie wollten und Deutschland hat es ausgehandelt bekommen.
Die USA dürfen bestimmte Personen oder Personengruppen nicht mit einem Hubschrauber ausfliegen oder sogar überhaupt nicht mehr in Kabul mit Hubschraubern landen und fragen jetzt einen Verbündeten. Der hilft, wie es sich für einen guten Partner gehört und bekommt dafür im Gegenzug etwas:
Der Dank dürfte ein längerer Verbleib der US-Truppen in Kabul sein, damit noch mehr insgesamt evakuiert werden können.
Alles andere macht für mich keinen Sinn.
Wenn die Taliban erlauben mit Hubschraubern auf den Dächern oder Straßenkreuzungen zu landen, dann würden die auch, wie von AoR im anderen Faden beschrieben, ein paar Mann als Eskorte stellen und Deutschland könnte mit den Taliban gemeinsam herauszuholende Personen zum Flughafen bringen.
Ich finde leider das Video von gestern bei Twitter nicht mehr, aber es war zu sehen ein ummauerter Bereich mit Tor und aus dem Tor kam eine ganze Karawane an Leuten zu Fuß (mit Koffern) und begleitet von Geländewagen und direkt außen am Tor standen Taliban und haben sie begleitet und sogar verabschiedet (gewunken). Einer der Taliban wollte dann zu nah an die Leute der Karawane herangehen und der Taliban-Chef hat ihn zurückgepfiffen.
War auch sehr durchmischt die Karawane, aus meiner Erinnerung Ausländer und Afghanen.
So stelle ich mir die Situation (Verhandlungsergebniss) für die Deutschen auch vor, aber:
Beim Transport von Personen über die Straße (zu Fuß oder Fahrzeuge) kann der Konvoi angehalten und durchsucht werden. Bei einem Hubschrauber nicht!
Gehe also stark davon aus, dass die USA für sie wichtige abzuholende Person(en) in Kabul hat und diese raus haben will und es selbst zeitlich nicht geschafft haben. Da die Deutschen vielleicht momentan die einzigen sind, die die Genehmigung der Taliban mit Hubschrauberflug haben, übernehmen die jetzt diese Aufgabe. Die USA könnten natürlich trotz fehlender Genehmigung der Taliban fliegen, aber wieso dieses Risiko eingehen, wenn ein Verbündeter diese Möglichkeit hat?
Lesenswert, Ergänzung zu obiger Einführung.
https://www.behoerden-spiegel.de/2021/08/20/luftoperationen-der-bundeswehr- hubschrauber-in-afghanistan/amp/?__twitter_impression=true
“Diese Hubschrauber wurden angefordert durch die amerikanische Seite”, sagte der Generalinspekteur. “Die Amerikaner fliegen dort überwiegend mit großvolumigen Hubschraubern, so dass sie also im urbanen Umfeld von Kabul eine kleinere Maschine benötigten.” …
Dabei sollen die deutschen H145M grundsätzlich von amerikanischen Hubschraubern begleitet werden.
Zur Bereithaltung von Reserven kann ich mir eine dritte Maschine gut vorstellen.
Zu den ROE des Einsatzes wird sicher niemand etwas wissen. Allerdings werden sie sich an jenen der U.S. Kräfte orientieren müssen, sonst macht gemeinsame koordinierte Operationsdurchführung wenig Sinn.
Die durchweg positive nationale Presse wird uns hoffentlich erhalten bleiben.
Bei Spiegel online findet man unter „Die riskante Helikopter-Mission des KSK“ weitere Infos. Unter anderem sollen die LUH durch US Kampfhubschrauber (welche?) gesichert werden und pro Maschine bis zu 6, im Notfall mehr Passagiere mitnehmen.
GAF312 A400M 54+33 ist offensichtlich in Baku gelandet https://de.flightaware.com/live/flight/GAF312
@all
Dürfte ich, auch wenn ich wie angekündigt an diesem Wochenende etwas weniger aktiv bin, darum bitten, dass nicht die großen Schlachtengemälde mit Vorstationierung von wasauchimmer, Wiederinbetriebnahme von Termez, mindestens CH-53 und Boxer usw., und das alles innerhalb weniger Tage, hier gemalt werden? Ein bisschen Realitätscheck wäre bisweilen nicht schlecht…
U.S. Kräfte führen für Nachtoperationen optimierte HubSchr in Kabul ein.
Tyler Rogoway
@Aviation_Intel
Night Stalker special ops helicopters now in Kabul could be critical to evacuation.
Well, that’s not a standard Black Hawk. Some C-17s did fly from the 160th SOAR’s (Special Operations Airborne Regiment) home base to the Middle East,
https://www.thedrive.com/the-war-zone/42075/night-stalker-special-ops-helicopters-now-in-kabul-could-be-critical-to-evacuation
Zur Info. Weiteres wird wohl der POTUS heute noch verkünden.
https://www.stripes.com/branches/air_force/2021-08-20/ramstein-air-base-possible-airlifts-afghanistan-evacuees-2613231.html
[„Ramstein Air Base readies for possible airlifts of Afghanistan evacuees“; Stars And Stripes; Karin Zeitvogel; 20. August 2021]
@ab „bis zu 6, im Notfall mehr Passagiere mitnehmen.“ Das hört sich realistisch an. Die zivile Variante ist für max. 9 Pax zugelassen, dann natürlich mit allen Sicherheitsregeln. Nun müssen in Kabul neben den Piloten noch weitere Besatzungsmitglieder an Bord sein, und vlt geht noch Platz für Missionsausrüstung verloren.
Am Rande: in Düsseldorf war heute ein außergewöhnlicher Gast zu beobachten – eine C17 der Royal Canadian Air Force machte auf dem Weg nach Kabul eine Zwischenlandung.
https://twitter.com/dusairport/status/1428715224316657665
@Milliway:
Der Hausherr hat es ja bereits angedeutet ihre Ausführungen zu Boxer, Löschfahrzeuge, LUH aus Pakistan zeigen zumindest mir, dass sie von MilEvakOp ziemlich wenig verstehen.
Die reale Welt ist kein Katalog von Rüstungsgütern die man irgendwo hinwirft.
Man kann am bisherigen Ansatz sicherlich einiges kritisieren (vorallem auf strategischer Ebene), aber ihre Vorschläge sind fernab der taktischen und technischen Realität.
Eigentlich müsste man langsam versuchen mit den Taliban (die nun faktisch die Macht haben) eine Normalisierung der Beziehung erreichen. Geld und internationale Anerkennung (durch Betrieb von Botschaften in Kabul) gegen Zusagen bezüglich Menschenrechte ect.
Wir können nicht so tun als ob in Kabul kein Ansprechpartner mehr sitzt. Wenn man es erreichen kann das NGO’s weiter arbeiten können und evtl. der Flughafen in Kabul offen bleibt unter internationaler Kontrolle hat man mehr gewonnen als das den TB in drei Monaten das Geld ausgeht und sie US Waffen für 90 Milliarden $ an den Meistbietenden verscherbeln.
Vielleicht bekommt man sie auf dem Wege auch dazu den Opium Handel zu reduzieren da die Zeit des Kampfes vorbei ist. Oder man wiederholt die 90’er wo es dem US Congress 3,5 Milliarden $ wert war Waffen gegen die UDSSR ins Land zu bringen aber danach ein 1,5 Millionen $ Entwicklungshilfe Programm zu teuer war…. 11 Jahre nach Abzug der Sowjetunion war bekannte Situation die zu weiteren 20 Jahren Krieg geführt hat.
Hat Mal jemand daran gedacht das die Afgahen nach 52 Jahren Krieg einfach nicht mehr wollten und deshalb ihre Deals/Fieden mit den TB gemacht haben?!
@ Memoria sagt:
20.08.2021 um 17:13 Uhr
„ Interessant, dass uns auch da erst der große Bruder auf die Idee bringen muss.“
Ja. Ich verstehe es nicht. Oder kommuniziert man nur gerade wieder seltsam?
@ Memoria
Die US Kräfte haben schon ihr 160 SOAR und inzwischen mit (8) Little Birds im Einsatz. Die wissen schon was sie tun und warum sie es tun.
https://www.thedrive.com/the-war-zone/42075/night-stalker-special-ops-helicopters-now-in-kabul-could-be-critical-to-evacuation
@KPK: Danke, Jetzt macht das Sinn.
@Luftikus Interessante Interpretation. Auf welche Erfahrungen / Situationskenntnisse stützen Sie sich da? Ich finde das alles hochgradig verwirrend. Das hieße ja, dass die Taliban sich eine Art Rennen mit den Westlern liefern: man handelt Bewegungsrechte aus0und lässt die andere Seite evakuieren, versucht aber gleichzeitig, die Personen vorher zu erwischen?
@Luftikus:
„Der hilft, wie es sich für einen guten Partner gehört und bekommt dafür im Gegenzug etwas:“
Wir wollen doch an der Stelle bitte nicht die Nachricht vergessen wonach deutsches Botschaftspersonal in US-Helikoptern zum Kabuler Flughafen gebracht wurde…
@Gruffy:
„Mich würde interessieren, wird dieser Hubschrauber „nur“ verwendet, weil er einen vergleichsweise hohen Klarstand hat, oder ist damit eine Intensivierung der SpezKrOperationen verbunden?“
Vor nicht zu langer Zeit wurde hier auch erwähnt diese Version wäre die einzige was mit den A400M verfrachtet werden kann.
@WaGe
„Ein MG6 hat das Kaliber 7,62 mm x 51 und ist somit kein schweres MG!
Das schwer bezieht sich in den Streitkräften nicht auf das Gewicht […] sondern auf die Kalibergröße.“
MG3 hatte das selbe Kaliber und war ein schweres MG, wenn man es auf einer Lafette montierte. Die Unterscheidung leicht vs. schwer ist seit dem Universal-MG keine Frage des Kalibers mehr sondern wie es eingesetzt wird. Wurde mir zumindest so beigebracht…
Das man auf einer Lafette (oder anderen Montagepunkten) die gegebene Möglichkeiten nutzt und vielleicht lieber Munition verschießt die in der Frequenz mit Zweibein und Schulterstütze nicht mehr zu handhaben sind steht auf einem anderen Blatt.
@TW:
Ich finde die grundsätzliche Idee für eine Verschlechterung der Lage vorbereitet zu sein gut.
Flugzeuge (Tornado oder Ef) in sinnvoller Nähe und ggf Boxer vor Ort sinnvoll. Würde meiner Meinung nach sowohl den TB zeigen das wir es ernst meinen, als auch den Verbündeten, dass wir auch mal etwas substanzielles beitragen (die Verlegung von Helis auf Bitten der USA ist auch schon ein sehr gutes erstes Zeichen)
Und es würde mir als Soldat vor Ort auch gut tun zu wissen, dass es einen Plan gibt, wenns eng wird, und nicht nur die Hoffnung das es die Amerikaner schon richten werden.
T.W. Twitter: „Laut britischem Medienbericht #Bundeswehr-Spezialkräfte außerhalb des Flughafens von #Kabul aktiv, von @Bw_Einsatz dazu bisher auf Anfrage keine Aussage“
Unabhängig davon, ob das stimmt, auch die Hubschrauber sind ja u.a. für KSK.
AKK sollte sich schämen, wie sie mit KSK umgegangen ist.
Ab wann soll denn in kabul geflogen werden? Und wass ist in den Kisten im Vordergrund?
Fast wäre das KSK aufgelöst worden. Es wurde zumindest angedroht durch die IBuK. Nun setzen diese braven Leute ihr Leben ein zur Rettung von Menschen. Vielleicht dankt die IBuK es ihnen ja auch einmal.
Ich habe nie verstanden, warum diese Aufgabe nebst den Lfz seinerzeit an die Lw gegeben wurde. Die HFlgTr wäre dafür sicher geeigneter gewesen und fliegt das gleiche Modell schließlich auch allerdings in einer anderen Rolle. Aber sei es drum – nun ist es eben eine echte Joint Operation und die Kameraden von Heer und Lw werden das schon gemeinsam stemmen. Auf jeden Fall wünsche ich allen bei dieser sehr speziellen und gefährlichen Mission jegliches verfügbares Soldatenglück.
Übrigens wäre Islamabad/Pakistan auch ein sehr geeigneter Evakuierungsflugplatz gewesen. Es hätte eine deutliche Reduzierung der Umlaufzeiten bedeutet und ist als Militärplatz auch sehr leistungsfähig.
Die Meldungen zum gemeinsamen Einsatz klingen durchaus plausibel. In Kabul sind in den letzten Tagen eine Vielzahl an Hubschraubern eingetroffen. Wenigstens acht MH-6, zwei MH-60L DAP. Zudem gibt es noch die AH-64, die schon zuvor dort stationiert waren.
Am Mittwoch wurde auch bereits eine Evakuierung per Hubschrauber durchgeführt (OP Promise Kept; darüber wurde bereits berichtet).
Möglicherwiese – die Drehflügelexperten werden da mehr zu sagen können – ist der MH-6 für die Evakuierungen in der Stadt ungeeignet, weil die Zivilisten nicht auf den Außenbänken sitzen können. Das würde zu den Berichten passen, dass je ein H145M zusammen mit einem amerikanischen Hubschrauber eingesetzt werden soll.
Für all diejenigen , die hier ggfs. nach Kaliber .50 an den LUH´s spekulieren…
Auszug aus der „Offiziellen Webseite der Bundeswehr“…
Zitat: „Die Spezialkräfte der Bundeswehr fliegen mit Hubschraubern des Typs H145M in den Einsatz. Das MG6, die erste Mini-Gun der Bundeswehr, verleiht denen die nötige Feuerkraft. Dank sechs sich drehender Rohre kann die Waffe bis zu 3.000 Schuss pro Minute abgeben und mit ihnen Ziele auf bis zu 1.200 Meter bekämpfen. Die Mini-Gun MG6 steht ausschließlich den Spezialkräften zur Verfügung….“
Link dazu:
https://www.bundeswehr.de/de/aktuelles/mediathek/60-sekunden-mini-gun-mg6-143842
Mehr braucht man dazu wohl nicht mehr zu sagen.
BTW. Die „Dillon-Aero“ Minigun M134 ist nicht erst seit gestern sehr Kampferprobt sondern auch extrem Robust und Wartungsarm. Nahezu sämtliche Maschinen (HH-60 Pave Hawk) der USAF sind damit ausgestattet.
Da ich die Waffe im Einsatz „Real“ gesehen habe, möchte ich nur bemerken dass ich auf gar keinen Fall am falschen Ende „der Waffenwirkung“ beteiligt sein möchte.
Damit „kann“ der H145M auch, mit dem richtigen Operator am Griffstück, richtig Zähne zeigen. Hoffentlich wird dies nicht Notwendig werden.
Es war alles seit langem bekannt:
https://en.wikipedia.org/wiki/Afghanistan_Papers
über einen Artikel im Tagesspiegel,
„Heiko Maas und der Abzug aus Afghanistan – Wer wissen wollte, konnte wissen
Fast 20 Jahre lang hieß es: Wir machen Fortschritte in Afghanistan. Doch das war eine Lüge. Wie es dort wirklich zuging, ist gut dokumentiert. Ein Kommentar.“
Habt ihr denn keine Augen, um zu sehen, und keine Ohren, um zu hören? Markus, 8.18
@Sascha, sollte sich die Lage für die westlichen Soldaten verschlechtern gibt es nur 2 Varianten. Entweder ich bin (luft)beweglich genug das ich mit den letzten Maschinen komplett abziehen kann oder ich sitze in der Falle. Wie und von wo will man denen Bitte einen Ausweg aus dem Kessel ermöglichen? Wenn ich mir die Nachbarstaaten so ansehe, da dürfte keiner hier brüllen wenn es darum geht einen Ausgangspunkt für die Entsatzarmee zu finden.
Von daher wird man keine Fahrzeuge einfliegen, die wird man sofort abschreiben müssen. Zumal vor Ort sind Fallschirmjäger und Spezialkräfte im Einsatz. Denen dürfte „wir holen euch über die Luft raus“ als Exitstrategie reichen.
Es ist wirklich schön zu sehen, dass die Kernkompetenz der Luftwaffe, also der Lufttransport, so gut funktioniert.
Gerade beim A400M hätten das viele Kritiker vor 2 bis 3 Jahren nicht erwartet.
Da lohnt es sich, weiter zu investieren und die Flotte auch um weitere, ergänzende Muster zu erweitern.
@Pete im Schwerpunkt sehe ich eher die Fallschirmjäger bei dieser MilEvacOp.
Aber dennoch klar das eine Auflösung des KSK falsch gewesen wäre.
@Flo das sehe ich genauso
@Küstengang01
es gibt da leider eine einschränkung der Menschenrechte – nur soweit ohne die sharia zu verletzen – siehe kairoer erklärung anno 199x
@Luftikus
es wollen grad gefühlt alle zum flughafen, TB sind also nicht das problem, sondern verstopfte strassen!
ferner, auch ohne TB kann der flughafen mit einer zu grossen menschenmenge auch zum stillstand gebracht werden.
@ Felix & Klaus Trophobie
Danke für die Infos!
@Klaus Trophobie
Das MG3 auf Feldlafette wird als sMG bezeichnet und verwendet, da die Lafettierung Reichweitennutzung von 1200 m garantiert und lange Feuerstöße 30-50 Schuss ermöglicht.
@TW – werden Sie in der podcastrunde die strategie der TB aufklären (natürlich in x-wochen)?
TB sind mit der belagerung des KAIA taktisch im vorteil (untertreibung), alle westlichen truppen sitzen dort wie enten in einem gefroreren teich, die brauchen nicht mal artillerie, schwere MGs können die flugzeuge in brand setzen, dies war wohl absicht, quasi der vorletzte dominostein, und weil Ihr fragt, der letzte wäre laut meiner glaskugel, die sperrung des pakist. luftraums für nato-kräfte in paar tagen.
positiv ist, dass eben nicht geschossen wird – überraschend ist, dass die TB-gruppen sich zurückhalten können, dies ist aber meine neutrale betrachtung, in einem gottesstaat will ich nicht leben.
dennoch, wenn hubschrauber anfangen in kabul rumzufliegen – sie setzen sich gewehrfeuer aus – ist eine art von wahnsinnn, zu hoffen dass so was gut ausgeht.
@Dante
meine Vermutung, Rotorblätter.
@Flo: Dieses Szenario, dass Sie und Sascha hier anscheinend ernsthaft erwägen, zeigt den Irrsinn des derzeit geplanten ‚robusten‘ Mandats. Es ignoriert willentlich, dass alles was in Kabul getan wird, entweder mit Einverständnis/nach Konsultation der Taliban geschieht, oder die sofortige militärische Konfrontation nach sich ziehen wird: Sobald das erste ernsthafte Feuergefecht mit Opfern zwischen ihnen (oder auch anderen afghanischen Gruppierungen) und sogenannten westlichen Evakuierern gemeldet wird, wird die Geduld der Taliban am Ende sein. Sie werden beginnen, den militärischen Teil des Flughafens zu beschießen. Westliche Hubschrauber und Flugzeuge werden zum Abschuss freigegeben (hatte hier nicht grade jemand die Stinger-Raketen triumphierend erwähnt?). Die Erstürmung des Flughafens wird vorbereitet. Welchen Ausgang eine solche Eskalation haben wird, Opferzahlen unter den Bw-Soldaten (100%?) und den dort wartenden (Tausende?), deren Schicksal uns doch so viel bedeutet, wie die Bundesregierung nicht müde wird zu erklären – braucht man sich doch gar nicht beginnen vorzustellen. Für die Auslösung eines solchen Szenarios ist ein robustes Mandat bestens geeignet. Nur feste weiter in die Richtung – die Bundesregierung erreicht immer neue Höhen der Regierungskunst dieser Tage.
Die extreme Situation in Kabul ist unvorstellbar und lässt sich kaum in Worte fassen.
Sorry, vielleicht fehlt es mir auch an Vorstellungskraft… aber nach Blackhawk down kann ich mir einen sicheren NATO-Hubschraubereinsatz über einem von bewaffneten Taliban eingenommenen und (teilweise?) kontrollierten Kabul nur noch schwer vorstellen, wenn jederzeit auf jedem Dach, in jedem Fenster, hinter jeder Mauer, auf jedem Hügel und auf jeder Straße ein Sturmgewehr, ein leichtes MG oder eine RPG auftauchen kann. Ein Hubschrauber ist halt kein Panzer. Meines Erachtens bedarf es auch keiner schweren Waffen oder einer Flugabwehr um Hubschraubereinsätze zu gefährden, dafür ist die vorgenannte, traditionelle Taliban-Ausrüstung wohl schon vollkommen ausreichend.
Der Abschuss nur eines NATO-Hubschraubers über Kabul führt zwangsläufig zum Verlust der Besatzung, zu schwer Verletzten und/ oder zur Gefangennahme durch die Taliban, mal abgesehen von Kolletaralschäden durch einen unkontrollierten Hubschrauberabsturz über Häusern. Das wäre ein Desaster.
Taliban-tolerierte NATO-Hubschraubereinsätze über Kabul kann ich mir ebenfalls nur schwerlich vorstellen.
Spätestens nach ersten Schusswechseln zwischen NATO und Taliban und ersten Verlusten auf Seiten der Taliban ist eine Eskalation absehbar.
Hubschraubereinsätze mögen in Kabul vielleicht vereinzelt, gezielt, überraschend und im Schutze der Nacht irgendwie funktionieren, aber gewiss nicht tagsüber als regelmäßiges Pendel-Taxi mit berechenbarer Flugroute.
Egal wie, ich hoffe inständig, dass es funktioniert, möglichst viele Menschen sicher evakuiert und ausgeflogen werden können und alle Bw- und NATO-Kameraden wohlbehalten zurückkehren.
Wie jetzt hier die Leute aus den Ecken kommen die meinen, dass dem KSK so übel mitgespielt wurde.
Da wird mir übel.
Ein hoch auf die, die mit Schweineköpfen werfen. Sowas braucht das Land.
[Ihre Meinung ist Ihre Meinung, damit jetzt an dieser Stelle zu kommen, ist nicht nur OT, sondern schon bewusstes Trollen. So bitte nicht. T.W.]
Die Operation sollte/darf NUR durchgeführt werden, WENN und SOBALD eine bewaffnete Luft-Eskorte zur Bodenziel-Bekämpfung den Einsatz deckt – die „Schwarzbärte“ haben „erfolgreich aufmunitioniert“, d.h.: Panzerfäuste etc. sind haufenweise vorhanden und können von jeder Häuserecke abgefeuert werden.
Ich hoffe doch SEHR, daß der Einsatzstab das „auf’m Schirm“ hat.
Angesichts dieses Szenarios, wäre es gut, Deutschland müßte keine 2,3Millarden-teure „Tiger“ einsetzen
(die vermutlich deshalb nicht zum Einsatz gebracht werden, ob des drohenden „finanziellen Verlustes“),
sondern würde -wie man hier in wenigen Tagen lernt!- weitaus günstigere Hubschrauber entwickeln und einsetzen, deren Verlust „nicht weh tut“.
Hoffentlich kooperieren/eskortieren die Amis mit ihren Kampfhubschraubern, ODER begleiten jede Menge Drohnen den Einsatz.
Allen Falli- und KSK-Kameraden „Glück ab!“ und Gottes Segen!
https://www.zeit.de/video/2009-10/47000513001/helmut-schmidt-helmut-schmidt-ist-der-krieg-in-afghanistan-zu-gewinnen?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.li%2F
[Hm. Hier einfach kommentarlos – oder gehört das zu Ihrem vorangegangenen Kommentar? – einen Link zu einem Video hier reinzuwerfen, ist nicht ganz Stil des Hauses; auch nicht die permanente Verlinkung zu eigenen Firmen-Werbeseite. Habe ich mal entfernt. T.W.]
@Sascha & @milliway:
Ihr denkt die Situation aus meiner Sicht taktisch und nicht strategisch. Die US- und Deutschen Soldaten sind derzeit durch das militärische Potential der USA geschützt. Kein Taliban hat etwas davon auch nur einen US Soldaten zu verletzen. Daher sind jetzt auch keine Tornados oder Boxer notwendig. Würde man diese benötigen, dann müsste man auch gleich wieder einmarschieren. Die Taliban haben jetzt das Ziel dass die Deutschen und US Soldaten schnell das Land verlassen, da greifen sie doch jetzt nicht den Flughafen an. Ich denke man muss das ganze auf der Ebene der strategischen Ziele betrachten.