Nach Anschlag in Mali: Verwundete werden ausgeflogen – Zweites Flugzeug unterwegs (Update)

Nach dem Selbstmordanschlag in Mali, bei dem zwölf deutsche und ein belgischer Soldat verwundet wurden, hat die Bundeswehr damit begonnen, die Verwundeten auszufliegen. Eine erste Maschine startete am (heutigen) Samstagmorgen in Gao; ein zweites Flugzeug zur medizinischen Evakuierung wurde in die Region entsandt.

Nach Angaben des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr startete am Samstagmorgen ein A400M der Luftwaffe, mit dem unter anderem die drei bei dem Angriff schwer verwundeten Soldaten ausgeflogen wurden. Die für die medizinische Betreuung von Patienten ausgerüstete Maschine war in der Nacht von Deutschland nach Mali verlegt worden.

Ein zweites Flugzeug, ein Airbus A310 der Luftwaffe ebenfalls mit der Ausstattung als fliegende Intensivstation, startete am Samstagmorgen. Die Bundeswehr wollte den Einsatz der zweiten Maschine zunächst nicht bestätigen; auf den öffentlich verfügbaren Transponder-Webseiten waren allerdings sowohl der A400M, Rufzeichen GAFMED1 (GAF steht für German Air Force) und der A310 mit dem Rufzeichen GAFMED5 zu sehen (s. Screenshot oben).

Am (gestrigen) Freitag waren erstmals deutsche Soldaten im Blauhelm-Einsatz der Vereinten Nationen in Mali verwundet worden, drei von ihnen schwer. Der Anschlag eines Selbstmordattentäters mit einer Autobombe traf nördlich von Gao einen Bundeswehrkonvoi, der malische Einheiten begleitete. Die Verwundeten wurden in Rettungsstationen der deutschen, französischen und chinesischen Streitkräfte in Gao behandelt, ein Soldat musste nach Angaben von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer notoperiert werden, ehe er ausgeflogen werden konnte.

Nach Angaben der Vereinten Nationen begleiteten die Blauhelme eine Einheit der malischen Armee auf dem Weg nach Kidal. Die temporäre Basis, in der die Deutschen angegriffen wurden, war nach einem Anschlag auf die Malier am Vortag eingerichtet worden:

Die Lage in der Region, in der immer wieder Truppen sowohl der UN-Mission als auch der französisch geführten Anti-Terror-Operation Barkhane von islamistischen Terroristen angegriffen werden, hatte ein Journalist des französischen Senders France24 am Vortag so erläutert:

Update: Der A400M mit Verwundeten an Bord landete am Samstag um 14.37 Uhr auf dem Flughafen Köln/Bonn.

Update 2: Am Abend landete auch die zweite Maschine mit Verwundeten in Deutschland. Der A310 war nach Niamey in Niger geflogen, wo die Bundeswehr einen Lufttransportstützpunkt betreibt, und brachte die Verwundeten nach Stuttgart.

(Grafiken: Screenshots von ADSBExchange)