Neue Technik für den Tornado: Radarwarner wird bis 2025 modernisiert (m. Ergänzung)

Die betagten Tornado-Kampfjets der Luftwaffe sollen zwar in den nächsten Jahren ersetzt werden (und wie der Ersatz aussieht und wann er kommt, ist derzeit noch offen). Jetzt werden die Maschinen allerdings erst einmal technisch aufgerüstet: Die Radarwarner der Tornados sollen auf den neusten Stand gebracht werden.

Aus der Mitteilung des schwedischen Rüstungskonzerns Saab vom (heutigen) Dienstag:

Saab hat von der Panavia Aircraft GmbH einen Auftrag zur Modernisierung der Radarwarngeräte des Waffensystems Tornado der deutschen Luftwaffe erhalten. Der Auftragswert beträgt ca. 400 Mio. SEK*.
Saab wird moderne elektronische Komponenten liefern, die eine zukunftssichere Prozessorleistung bieten und die Lebensdauer der Radarwarnanlage des Tornados verlängern. Die Lieferungen werden zwischen 2021 und 2025 erfolgen. Saab wird die Arbeiten an den Standorten in Nürnberg, Deutschland, und Järfälla, Schweden, durchführen. (…)
Die hochmodernen Radarwarngeräte von Saab bieten den Luftfahrzeugbesatzungen, auch in fordernden Szenarien ein überlegenes Situationsbewusstsein im elektromagnetischen Spektrum. Saab erhielt den ersten Auftrag zur Erneuerung von Radarwarngeräte für deutsche Tornados im Jahr 1999.

Nun könnte man über die Jahreszahlen zwischen 2021 und 2025 stolpern – allerdings: Dass ein Nachfolger für den Tornado, welches Modell auch immer, ab 2025 einsatzbereit auf dem deutschen Flugfeld steht, scheint angesichts der politischen Debatte über (gegen?) einen neuen Atombomber zumindest fraglich. Wie sich im vergangenen Jahr gezeigt hatte, ist vor der Bundestagswahl im September eine Zustimmung des Koalitionspartners SPD zu einer Beschaffung neuer Flugzeuge wenig wahrscheinlich – vor allem angesichts der Debatte über die so genannte nukleare Teilhabe, bei der US-Atombomben für einen möglichen Einsatz durch deutsche Piloten eben bislang mit Tornados ins Ziel gebracht werden sollen.

Ergänzung: Leser weisen zurecht darauf hin (vielen Dank!), dass ja die Nutzung der Tornados bis 2030 erklärtes Ziel ist, wie die Luftwaffe am 10. Februar mitgeteilt hatte:

Verlängerte Lebenszeit: Tornado hebt wieder ab

Nach gut 5.400 Flug- und 2.000 Belastungsstunden drohte dem Tornado mit der Kennung 43+42 vom Taktischen Luftwaffengeschwader 33 der Verlust der Flugerlaubnis. Deshalb erhielt er in Manching neue wichtige Strukturteile, die in präziser Handarbeit nach- und eingebaut wurden. Damit hat sich seine Nutzungsdauer verlängert und er kann, wie für alle Tornados geplant, bis Ende 2030 im Dienst bleiben.

*400 Millionen Schwedische Kronen entsprechen derzeit knapp 40 Millionen Euro

(Archivbild Februar 2021: Tornado bei Flugoperationen nahe des Fliegerhorstes Jagel – Helwin Scharn)