Das Verteidigungsministerium soll ziviler werden
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer will das Bundesministerium der Verteidigung ziviler machen: Künftig sollen frei werdende Stellen im Beamtenapparat des Ministeriums, die bislang mit Soldatinnen und Soldaten besetzt sind, wenn möglich zivil besetzt werden. Das teilte Kramp-Karrenbauer den Koalitionsfraktionen im Bundestag mit. Die Soldaten würden statt dessen auf Dienstposten in der Bundeswehr, also außerhalb des Ministeriums berufen.
Anlass des Schreibens der Ministerin an die Abgeordneten von Union und SPD vom (heutigen) Dienstag war die jüngste Berichterstattung über neue hochdotierte Stellen in allen Ressorts der Bundesregierung. Kramp-Karrenbauer wies darin für ihr Haus den Vorwurf zurück, es seien kurz vor der Bundestagswahl im September übermäßig viele neue Spitzenstellen geschaffen worden. Im Wehrressort seien sieben entsprechende Stellen für im Ministerium neu angesiedelte Aufgaben neu eingerichtet worden; zudem würden alle Aufstockungen vom Parlament im Haushalt genehmigt.
Interessanter scheint die grundlegende Aussage, die Kramp-Karrenbauer zur Besetzung von Dienstposten im Verteidigungsministerium in ihrem Brief macht:
Mit Blick auf Vakanzen auf militärischen Dienstposten untersuchen wir seit einiger Zeit die Möglichkeit, bislang für Soldatinnen und Soldaten vorgesehene Dienstposten künftig immer dann mit zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu besetzen, wenn für eine erfolgreiche Aufgabenwahrnehmung eine spezifische militärische Fachexpertise nicht zwingend erforderlich ist. So identifizierte Dienstposten wandeln wir vom Status „militärisch“ in „zivil“ um. Für das Ministerium ist dies in einem ersten Schritt bereits bei rd. 100 Dienstposten der Fall. Das freiwerdende militärische Personal wird auf vakante militärische Dienstposten an anderer Stelle innerhalb der Bundeswehr umgesetzt. Damit verbleibt das militärische Spitzenpersoinal mit seiner besonderen fachlichen Expertise näher an der Truppe. (…)
In der aktuellen Phase ist der Status von 28 Dienstposten entsprechend geändert worden. In der Folge dieser Umwandlung haben wir im Haushalt 2021 die entsprechenden militärischen Haushaltsstellen im Ministerium zurückgegeben und dafür im Gegenzug zivile Haushaltsstellen erhalten. Dies betraf auch jeweils zwei Stellen der Besoldungsgruppe B6 und B3.
Im Klartext: Aktuell wurden zwei Brigadegenerale und zwei Oberste auf diesen entsprechend umgewandelten Stellen durch zivile Mitarbeiter ersetzt. Das betrifft die Ebene der Unterabteilungs- und Referatsleiter im Ministerium. Von den Personalkosten her kein Unterschied – aber interessant wird zu sehen, ob und wie das die Arbeit im Ministerium selbst verändert.
(Archivbild November 2019: Kramp-Karrenbauer und ein Protokolloffizier warten vor dem Verteidigungsministerium in Berlin auf UN-Generalsekretär Antonio Guterres – Felix Zahn/photothek.net)
„wie das die Arbeit im Ministerium selbst verändert“ , richtig, wird man aber erst in der Zeitachse erkennen
Sofort wird aber sichtbar, wo dient z. B. ein versetzter BrigGen künftig?
So reichlich sind diese Stellen nicht gesät.
Auf der höchsten Ebene der Streitkräfte in Deutschland werden die militärischen Stellen reduziert. Das macht mich nachdenklich und betroffen. Werden doch hier die strategischen Entscheidungen für die Truppe getroffen. Gerade an dieser Stelle sollten die militärischen Erfahrungen und Kenntnisse unmittelbar in Entscheidungsprozessen berücksichtigt werden. Dieses sehe ich hier gefährdet. Eine Umwandlung zivil in militärisch hätte ich verstanden.
Da saßen also zwei Generäle auf Stellen, die keine militärische Expertise erfordern? Wenn dem so gewesen sein soll, dann wohl eine sinnvolle Korrektur. Seltsam klingt die Prämisse aber schon.
Na schau, die Union parkt pünktlich zum Farbwechsel im Herbst nochmal schnell vier „verdiente Mitarbeiter“ auf lukrativen Ministeriumsstellen, auf welchen sie als Beamte dem abgesicherten Lebensabend entgegenarbeiten dürfen. Gelebte Fürsorge unter Juristen, da wird einem ganz warm ums Herz…! /scnr… ;-)
Na insgesamt bleibt genug militärische Expertise im BMVg, insbesondere in den „militärischen“ Abteilungen FüSK und SE . In Bereichen wie IUD, CIT oder P wird vieles unabhängig vom Status umgesetzt, geht also. Warum viele immer gefühlt Panik bekommen, wenn Zivilisten Tätigkeiten in der Bw oder dem BMVg ausüben, das erschließt sich mir nicht. Vielleicht ein Bias…..
Zumindest ich kenne solche „Umbesetzungen“, wenn es einfach an militärischem Personal fehlt, dass die Dienstposten besetzen kann. dann wird geschaut, ob es nicht ein Ziviler machen kann. Natürlich steht der üblicherweise nicht in dem „militärischen Saft“ wie ein Soldat, aber er ist (zumindest in meinem Fall darf ich das behaupten) genau so überzeugter Angehöriger der Bundeswehr wie der Soldat oder die Soldatin.
Es gibt sogar einen gewissen Vorteil (wobei ich nicht weiß, wie das konkret im Ministerium gehandhabt wird…): Zivilisten haben meist längere Stehzeiten und werden nicht alle 1,5 oder 2 Jahre aus ihrem Bereich gerissen, um woanders das Rad neu zu erfinden. Sie sind also Erfahrungsträger und nicht selten auch „Fels in der Brandung“.
Und, ein wenig ketzerisch darf man ja mal sein… …so doll war der militärische Einfluß bisher im Ministerium nicht, da wüsste ich also nicht, was da jetz noch mehr verloren gehen sollte… [/sarc]
Also mit wahlnaher Versorgung hat das Ganze relativ wenig zu tun. Auf niederen Besoldungsstufen läuft das Projekt „Substitution“ schon länger. und hat schlicht den Zweck militärische Fachkompetenz wieder mehr da auszusteuern, wo sie gebraucht wird, – also in der Bundeswehr. Verständlichstes Beispiel sind die Rechnungsführer-feldwebel. Sie führen eine Tätigkeit aus, die ein Beamter des mittleren nichttechnischen Dienstes während seines Vorbereitungsdienstes als eine „typische“ spätere Verwendung erlernt. Der vorgenannte Feldwebel könnte aufgrund seiner ATNs aber sicher noch viel soldatentypischer verwendet werden. Es ist also eine Fokussierung auf das eigentliche Aufgabenfeld wenn man die Rechnungsführerstelle von militärisch auf zivil umcodiert. Und analog ist es hier auch bei den höheren Besoldungsgruppen zu verstehen. Im Ministerium gibt es neben den explizit militärischen Bereichen eben auch solche, die sich vom Umfeld her eher wie ein „Beamter in Uniform“ anfühlen und vom Beruf her identisch auch bei „Zivilisten“ existieren (Juristen, It-ler, Geologen, Psychologe, Mediziner etc). Genau genommen sind eher das die Unterbringungsfälle. Statt Soldat zu sein ist man Referats/-Unterabteilungsleiter und mithin verwaltend tätig. Wo man doch eine berufslebenslange Erfahrung als Soldat besitzt, die „in der Truppe“ gebraucht würde, genießt man nun die Wärme eines A16,B3,B6 – Bürojobs. Hier ist ja nicht die Rede davon FüSK, SE oder Planung zu konvertieren, sondern von aktuell vier B-Gehältern die sicher nicht aus den vorgenannten Abteilungen sind.
@Markus sagt: 04.05.2021 um 17:39 Uhr
Um bewerten zu können, ob die vier Umwidmungen im Sinne „Soldaten dorthin wo man Soldaten braucht“ erfolgt sind oder im Sinne von „Versorgungsdienstposten für zivile Beamte vor Ende der Legislatur“ oder im Sinne von „Umwidmung von Schüsselstellen um das Militär aus bestimmten Prozessen rauszuhalten“ (amS alles drei denkbare Erklärungen, müsste man konkret wissen welche DP es sind.
Wenn man z.B. einen UAL bei Pol umwidment (wo Militär- und Sicherheitspolitik gemacht wird), dann hat das ein ganz anderes „Geschmäckle“, als wenn man einen RL für Arbeitsschutz umwidmet.
„Im Wehrressort seien sieben entsprechende Stellen für im Ministerium neu angesiedelte Aufgaben neu eingerichtet worden.“
Seltsam, man will doch immer ganz schlank sein, welche neu im BMVg angesiedelten – B-besoldeten! – Aufgaben sind denn das?
Nun gut! Mehr zivile Erfahrungsträger. Ist der Dienstgrad Oberstleutnant dann bald unser Spitzendienstgrad? 100Stellen weniger bedeutet, das wir entweder weniger A 16+ militärisch brauchen oder das die Rotation auf den verbleibenden noch höher werden muss. Denn die Referenten Verwendung muss man haben! Ist schon verflixt kompliziert, wenn man glaubt nur ein kleines Zahnrad zu drehen und dann die Kettenreaktion vergisst
Die Kommentare sind ja bisher übewiegend positiv und der Sache gegenüber aufgeschlossen.
Beobachten wir also die Entwicklung. Ich mache auf jeden Fall gerade meine Bewerbung fertig.
Und wird man dann die Pflichttore BMVg abschaffen, weil man damit direkt die Förderchancen absenkt? Das Kandidatenfeld für die entsprechenden förderlichen Verwendungen wird damit kleiner.
Diese Entscheidung ist sehr eindimensional gedacht.
Das man die frei gewordenen B6/B3er „adäquat“ eingesetzt werden, da mache ich mir wenig Gedanken. Die NATO-Struktur wirds schon richten. Und im Zweifel wird ein Attaché-DP aufgewertet.
Der Zeitpunkt ist aber in der Tat bemerkenswert.
@Marine since 1993:
Warum „muss“ man die Referenten-Verwendung haben?
Es gibt keinen Anpruch auf das Erreichen eines bestimmten Dienstgrads, wenn ich mich recht erinnere!
Demnach würde ein bisschen weniger Rotation und Dienstposten-Rolade der Qualität der Arbeit in allen Bereichen der Bundeswehr deutlich zuträglich sein.
Ruhig bleiben – einige haben ja richtig Schnappatmung…
100DP insgesamt. Das sind bei 2600 DP 3,8% werden umgewidmet. So sieht jetzt keine „Verzivilisierung“ aus. Und auf vielen DP kann ich mir durchaus einen Beamten vorstellen – häufig sitzt da schon einer – eben nur in Uniform.
Insgesamt bleibt sich AKK und der GI treu: Soldaten in die Truppe.
Und die B6,B3,A16,A15 DP werden da gebraucht. Es sollen neue Verbände und Kommandos aufgestellt werden. Deutschland will Rahmennation für internationale Kommandos und Stäbe sein. Und man will die OrgBer und TSK umstrukturieren. Wenn man wirklich z.B. die SKB oder den ZSan auflösen möchte, müssen die Aufgaben ja trotzdem gemacht werden. Einiges kann man neu in bestehende Strukturen verirren bzw. unterstellen. Anderes sollte/muss man zentralisiert lassen, sonst isses ressourcenintensiver (teurer) als vorher. Dann braucht’s halt Fähigkeitskommandos – die müssen auch geführt werden.
Im BMVg selbst sind ja schon länger einige Abteilungen selbst von ihrer Ineffizienz überzeugt – wegen falscher Organisation, andere werden kritisch gesehen. (Z.B. Pol oder CIT)
Das sind alles Vorwehen auf das was uns in 2 Wochen erwartet. Bisher überzeugt mich die Arbeit von AKK und des GI.
@O.Punkt
„Und im Zweifel wird ein Attaché-DP aufgewertet“.
[(Sicher sprechen Sie von Militärattachéstäben (MilAttSt)]?
Sie verraten mir, woher Sie diesen Unsinn haben?
Die Besoldung ist im BBesG gesetzlich verfügt. Die Höhe, variierend zwischen A14 bis B6, richtet sich nach der sicherheitspolitischen Bedeutung der Nation für die Deutsche Interessenlage.
Die „großen“ Militärattachéstäbe bei den Botschaften in Washington, D.C., London, Paris, Moskau und Peking werden von je einem Brigadegeneral oder Flottillenadmiral geführt,
wohingegen Brüssel und Den Haag A14 dotiert sind.
Die Masse DEU MilAtt sind Oberstlt A15.
Nicht unterschätzen sollte man die Dienstgradhöhe im internationalen Umgang.
Wenn z.B. bei einem Empfang an der TUR Botschaft in Sarajevo (war dabei) der U.S. Attaché ein Brigadier General ist, aus Wien ein Oberst auftritt und Berlin einen Oberstlt in schlichtem Heeresgrau aufbietet, dann hat das was.
Die Logik „Damit verbleibt das militärische Spitzenpersonal mit seiner besonderen fachlichen Expertise näher an der Truppe“ wäre nur dann zu begrüßen, wenn dort auch alle wesentlichen, die Truppe betreffenden Entscheidungen getroffen würden. Das ist aber selbstverständlich nicht der Fall. Zudem braucht „militärisches Spitzenpersonal“ einen Einblick in Bundespolitik, der unterhalb der Ebene BMVg kaum erworben werden kann. Wenn sich dann auch noch Pressemeldungen bestätigen sollten, dass Kdo SKB und ZSanDst aufgelöst werden sollen, dann wird die Bundeswehr in Kürze für Berufsoffiziere kaum noch Aufstiegsperspektiven bieten. Zahllose „Unterbringungsfälle“ A15+ ohne weitere Perspektive werden dann über Jahre hinweg die wenigen verbleibenden Dienstposten besetzen und damit auch den jungen Berufssoldaten die Aufstiegsmöglichkeiten in Spitzendienstgrade nehmen.
Bitte genau hinsehen: Es werden KEINE zusätzlichen Dienstposten in den Streitkräften (also unterhalb des BMVg) geschaffen. Die milDP wurden zurückgegeben um zivDP (und entsprechende Haushaltskarten) zu erhalten.
Und Hand aufs Herz: Glaubt jemand wirkluch, dass A16/ B3/ B6 DP in den Streitkräften vakant sind? Fehlt es an förderungswürdigem Personal? Eher nein. Wenn besagte, militärische Damen und Herren von ihren DP weichen mussten, dann wurden sie aller Wahrscheinlichkeit nach gefördert, also auf B3/ B6/ B7 DP innerhalb des BMVg oder in den Streitkräften (und damit auf Stellen, auf die sich Andere Hoffnung gemacht hatten).
Über den qualitativen Unterschied zwischen mil und ziv lässt sich streiten. Entscheidend ist wohl am Ende das jeweilige Individuum und sein/ ihr Verständnis der Aufgabe.
Am Ende des Tages wäre eine deutliche Verkleinerung des BMVg, die Zusammenführung an einem Dienstort, die Verlagerung von DP mit Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung in die Streitkräfte sowie die stringente Fortsetzung dieser (wirklichen) Optimierung durch die Führungsebenen aller Organisationsbereiche sowie direkt nachgeordneter Dienststellen ein möglicher Weg zur besseren Nutzung des vorhandenen Potenzials.
Klingt für mich nicht so, als dass die militärischen Kernkompetenzen und Erfahrungen im BMVg von besonderer Anerkennung geprägt sind.
Habe viele Diskussionen kopfschüttelnd erlebt, in denen die Einsatzfähigkeit oder die Interessen der Truppe an sich weit hinter anderen Interessen zurückgestellt oder zumindest totadministriert wurde – meist getrieben nicht durch uniformierte Teilnehmer…
Sozialisierung hat hier schon einen erheblichen Einfluss..
Wie wäre es, wenn unsere zivilen Mitarbeitenden in Spitzenverwendungen A15+ in der Truppe gedient haben und Uniform tragen müssten?! Das sorgte für ein ganz neues Miteinander und gegenseitiges Verständnis!!?
Spätestens als Frau Suder, ohne jegliche Vorkenntnisse im Bereich Sicherheits- und/oder Verteidigungspolitik, Staatssekretärin werden konnte, war klar, dass eigentlich Jeder Alles werden kann in diesem ganz offensichtlich beliebigen Ressort. Es scheint inzwischen komplett egal zu sein, ob hohe Amtsträger des BMVg Fachkenntnisse haben oder nicht. Kann man so machen. Mal schauen ob das Ergebnis dieses „Gewurschtels“ etwas Positives bewirkt. Ich glaube eher nicht. Aber ich mag mich täuschen, vielleicht werden ja junge „Zivilisten“ aus den Regierungsparteien gefunden, die per „Intuition“ mehr militärische Erfahrung haben als Stabsoffiziere, die das Handwerk in vielen Berufsjahren gelernt haben. Manchmal geschehen eben auch Wunder. Lasst uns daran glauben.
@Nordlicht
Vor einigen Jahren war ja schon im Gespräch, daß der übliche Enddienstgrad für Offz BS nicht quasi automatisch „Oberstleutnant“ sein muß sondern es auch beim Major enden könnte.
Es ist ein Irrtum, zu glauben, dass es Bereiche für Entscheidungen im BMVg gibt, die für die Streitkräfte nicht relevant sind. Leider unterliegen auch viele Militärs diesem Irrtum.
Dieser Irrtum beschert uns in der Truppe, z. Bsp. in den Bereichen Arbeitsschutz, Umweltschutz, Gesundheitsvorsorge, Infrastruktur, Personal, Recht usw. , Vorschriften und Verfahren, die die Ausbildungs- und Übungsfähigkeit im Alltag und die Einsatzbereitschaft im Auslandseinsatz unverhältnismäßig beeinträchtigen.
Gerade deshalb bedarf es militärischen Spitzenpersonals im BMVg, um nicht einsatzgerechte Verfahren und Vorschriften zu verhindern. Eine „Zivilisierung“ ist der falsche Weg.
Nun ja der Grundsatz Soldaten in die Truppe zu bringen erscheint mir löblich, allerdings erkenne ich mit diesem Schritt noch keinen hin zu einer Verschlankung der Strukturen.
Sollte nun im Mai offenbart werden dass die OrgBer SKB und ZSan aufgelöst werden höre ich jetzt schon das Scharren der Fähigkeits- und TSK-Kdos nach mehr und höher dotierten DP – was in einigen Bereichen Sinn macht sofern Zuständig- und Verantwortlichkeiten aber auch klar definiert sind und wir nicht wieder in einer Verantwortungsdiffusion enden wo man dann Stabs-PingPong spielt. Vielleicht erklärt mir dann auch irgendwann mal jemand was dieses Planungsamt eigentlich so treibt…
Ggf. sollte man auch mal überdenken ob wir uns im Militär tatsächlich mit allen zivilen Vorschriften bzgl Sicherheit usw. geißeln müssen (damit einher gehen ja auch viele Zweitfunktionen in der Truppe) – auch hier täte eine Konzentration auf die Kernaufgabe gut denn es hilft niemandem DP mit Zweit- bis Viert-Funktion zu belasten.
Es bleibt also abzuwarten welche Vorstellungen bzgl einer neuen Struktur präsentiert werden – ich verliere ja immer noch nicht die Hoffnung dass wir damit auch endlich mal die Personalstruktur angehen und eine Abkehr vom hohen BS-Anteil erzielen und effektiver Weiterverpflichtung and milit. Grundbefähigungen knüpfen. Und bevor wieder der Aufschrei nach Attraktivität kommt.. ich denke es gibt Modelle die auch einem SaZ lukrativ erscheinen wenn bes. Belastungen entsprechend vergütet werden (nicht nur monetär sondern auch als „Dienst-Zeit“). Oftmals fehlt es scheinbar einfach an dem Mut …..
BTW: Erschreckend bleibt für mich auch dass wir bisher immer noch die MilAtt in einzelnen Nationen höher bewerten als bei der EU – erscheint mir nicht stringent bei ständiger Betonung der EUR Sicherheitspolitik
Es bleibt spannend…
EinerVonDenen sagt:
04.05.2021 um 22:22 Uhr
BZ oder 1+ !!
Das BMVg ist, rechnet man die diversen „Werkbänke“ und „Arbeitsmuskel“ mit, das größte und dysfunktionalste das wir je hatten.
Die zivil verwalteten („geführt“ klingt falsch für mich) Abteilungen des BMVg und die zivil verwalteten Organisationsbereiche Personal (merkwürdig, ist nicht der Großteil der „Mitarbeiter“ der Bw militärisch?), AIN, IUD, R sind die mit dem geringsten Output (Effektivität) und dem schlechtesten Preis-Leistungs-Verhältnis der „Produkte“ (Effizienz).
Auch die „militärischen“ Abteilungen SE und FüSK sind ab der StvAL/UAL Ebene gut mit zivilem Personal quotiert.
Dass die angesprochenen Soldaten in der Truppe dringender gebraucht werden mag sein. Das trifft aber sicherlich nicht auf A15/A16/B3/B6 zu. Von den so dotierten Dienstposten sind in der Truppe NULL vakant.
Zudem wurde seit je her im BMVg sorgfältigst darauf geachtet, dass Uniformträger nur Dienstposten besetzen, für die sie qualifiziert sind.
Man muss mal sehen, wer die neuen zivilen Dienstposten wirklich besetzt, und ob es sich dabei nicht doch um Abschiedsgeschenke und politische Unterbringungsfälle handelt.
Ein Argument zu Gunsten der zivilen Mitarbeiter: offensichtlich stimmt es, dass sich viele der Spitzen-Uniformierten des BMVg durch Opportunismus, Durchsetzungs- und Entscheidungsschwäche qualifiziert haben. Das waren ja unter UvdL wichtige Auswahlkriterien und diejenigen, die jetzt im BMVg sind wurden fast ausnahmslos noch durch die Vorgängerin AKK´s dorthin berufen. Nicht zuletzt solche Vorgänge wie dieser hier müssten doch eigentlich am Widerstand der Militärs scheitern, oder?
Was mich aber in diesem Zusammenhang am meisten stört: In den verschiedenen Reformen (und es geht ja gerade wieder los) betrachten wir immer nur die Streitkräfte, also in erster Linie die Uniformierten. Die wehren sich nicht und nehmen Entscheidungen eben hin. Dabei steckt der größte Reformbedarf in den zivil geleiteten Organisationsbereichen, besonders wenn wir über Rüstung und materielle Einsatzbereitschaft reden.
Nur so am Rande: was oft vergessen wird ist dass der Prozess der „Entsorgung“ der Uniformträger aus dem BMVg schon länger läuft. Erinnern Sie sich noch, dass die Inspekteure mit ihren Stäben einmal Teil des BMVg waren, und dass der GI einen eigenen militärischen Stab hatte ?
P.S.: Sind die Themen KSK und Eckpunktepapier schon totgelaufen? Das wundert mich jetzt schon.
@Mitdenker:
Nein, sorgte es nicht! Es würde aber die (in Deutschland bewusst gezogene) Trennlinie zwischen Zivilverwaltung und Militär verwischen und die Gefahr bedingen, dass man wieder in die Kaiserzeit zurückfallen könnte, in der die Uniform mehr galt, als der Mensch, der darin steckte. Hauptmann v. Köpenick, anyone?
Wenn einer in Zivilverwendung „jedient“ hat, ist das sicherlich nicht schädlich und dann ist in der Regel auch das Miteinander und Verständnis da. Es aber zur Bedingung zu machen, halte ich in der aktuellen Lage für schwierig. Dann setzen Sie nämlich für die Qualifikation für einen solchen Dienstposten noch die Zeit für FGWD oder einen SaZ drauf – für einen Posten, auf dem vielleicht überhaupt kein militärisches Fachwissen erforderlich ist. Warum denn? Oder ist das so ein Winkelzug, mit dem man Grüne und Linke aus dem Wehrressort fernhalten will, weil die in der Regel nicht so bundeswehraffin sind, dass sie Dienst geleistet haben? Dann bitte schnell wieder vergessen…
Besser fände ich es, die Leute auf InfoDVag (gern auch in alle OrgBereiche, die das anbieten) zu schicken, das geht erstens schneller und vermittelt jedenfalls genug vom Militär, dass die „Zivilen“ einen Eindruck von dem kriegen, was Truppe soll, kann und tut.
Wenn es denn immer so einfach wäre mit der Substitution.
Ich bin im Herbst 2020 in den Ruhestand gegangen, mein DP als Referatsleiter (B 3) war schon länger „Wechselstelle“ und wurde rechtzeitig „Substitutionsdienstposten“, mit freundlichen Grüßen vom Referatsleiter Org im Stab OrgRev, Bereich Leitung.
Also habe ich etwa ein Jahr vor Zurruhesetzung die Anforderungen für meine Nachfolge (ziv) (M/W/D) zu Papier gebracht.
Dann wurde mein Referat geteilt, ich ging für letzte Monate in den Bereich Leitung zurück, in dem ich bis 2016 gewesen war, die andere Referatshälfte wurde vom Alpha-Referenten „übergangsweise“ geführt.
Und ich habe die Anforderungen für beide DP RL B 3 aufgeschrieben.
Ergebnis und Siegerehrung: Für beide DP konnte zivile Nachbesetzung auf IT Fachqualifikationsebene mit zusätzlichen Vorerfahrungen im BMVg nicht sichergestellt werden.
Also habe ich kurzfristig die Anforderungen mil aufgeschrieben, meine Nachfolger wurden ein Kapitän zu See und ein Oberst i.G.
Soweit so gut, mit der Substitution ist es halt nicht so einfach.
Wer mich und meine Nachfolger erkennt darf grinsen.
Gut so … bloß keine Realitätsnähe und militärische Fachkompetenz im Mutterhaus. Womöglich müsste man dann irgendwann mal ernsthaft einen militärischen Ratschlag einholen oder gar in Erwägung ziehen … im Verteidigungsministerium … das geht natürlich gar nicht.
Nein, nein … lieber immer weiter in der Blase der Hybris eigener Unfehlbarkeit segeln …^^
Ohne konkreten Hinweis, welche Posten mit Zivilisten nachbesetzt werden, ist die Diskussion über Sinn oder Unsinn der Maßnahme ziemlich sinnfrei.
Na da schau an, klammheimlich streicht man wieder Fördermöglichkeiten für militärisches Personal im Ministerium und platziert gekonnt alte Weggefährten. Dass die Militärs diese rar gesähten Posten bspw. als Pflichttor für den weiteren Aufstieg aber dringend brauchen scheint wieder mal nicht zu interessieren. So breitet sich die zivile Gefolgschaftteils ohne jegliche Kenntnisse und Erfahrung immer weiter aus und wir wundern uns noch immer, warum nicht´s mehr funktioniert?
@all
Manche machen es sich ein bisschen einfach und lassen durchblicken, dass ihnen ein General an der Spitze des Ministeriums und möglichst viel Uniformierte im Beamtenapparat, so auf dem Level einer Bananenrepublik, als der beste Garant für ihre Vorstellung von Streitkräften erscheinen. Auf dem Niveau bitte nicht weitermachen.
(Zu den wiederholten Fragen zum Thema Strukturreform und KSK: Das habe ich natürlich im Auge, werde aber nicht jede Windrichtungsänderung hier aufgreifen.)
Eine Frage in den Raum:
Wer wird schon Fleisch von einem Metzger kaufen, der selbst sein Fleisch noch nicht gekostet hat?
Selbst beispielsweise ein Dienstposten der Arbeitssicherheit sollte von Personal besetzt werden die vom militärischen Einsatz herdenken können und das nicht nur theoretisch.
Eine gesunde Mischung von zivilen und militärischen Stellen sollte erhalten bleiben.
Substitution von Dienstposten gibt es außerdem nicht nur bei den oberen Dienstposten. Oberstabsfeldwebeldienstposten sind auch begehrt. Wobei Hauptfeldwebeldienstposten anscheinend nicht ganz so gerne/gut durch Zivilisten wahrgenommen werden können. Hier pickt man sich schon die Goldkörnchen heraus.
@Michael S
Ja, dieses Problem bei der „Substitution“ kennt man nicht nur auf der Ebene der Referatsleiter, sondern auch schon bei Referenten und Bürosachbearbeitern.
Da findet sich einfach im zivilen Ausschreibungsverfahren dann nur selten jemand, der die geforderten Kriterien erfüllt und auch noch kurzfristig verfügbar ist. Schwupp ist der (oder die) Nachfolger dann doch wieder Uniformträger, weil innerhalb von Tagen (maximal Wochen) versetzbar.
Aber keine Angst, spätestens am 27. September stehen plötzlich eine ganze Reihe qualifizierter Kandidaten mit Erfahrungen in oberen Bundesbehörden zumindest für die höher dotierten zivilen Verwendungen (nicht nur im BMVg) bereit, die dann einfach in Berlin Mitte/ Tiergarten nur etwas anders abbiegen müssen.
@Sailor 1995:
Dass die Inspekteure der TSK aus dem BMVg heraus in ihren OrgBereich gehen, war doch nicht zuletzt ein Wunsch der Truppe. Es ist ja auch nicht so, dass die Hausverbot hätten, sondern sie unterhalten weiter eigene Büros im BMVg. Natürlich lassen sich auch Vorteile für die alte Struktur finden (wenn es um Politik geht, wird ja nicht selten plump nach geografischer Nähe gewertet), aber insgesamt überwiegen m. E. die Vorteile der derzeitigen Struktur.
Militärische Kompetenz hin oder her, die Bundeswehr ist dank der geballten Kompetenz die schon immer im BMVg zusammengezogen wurde, um den Minister, bzw. die Ministerin zu beraten, in ihren aktuellen Zustand geführt worden. Es spielt offensichtlich keine Rolle, wer im Ministerium dient. Reform folgt auf Reform, nie hat die Truppe was sie braucht, international hechelt man der Entwicklung hinterher. Es geht einfach weiter wie gehabt, nicht aufregen.
@Sailors have a lot more fun : Das stimmt nun wirklich nicht und wer den Erstellungsprozess des Dresdner Erlasses mitgemacht hat, wird mir da beifplichten. Mitnichten wolten die Inspekteure raus aus dem BMVg. Sie haben damit den größten Anteil an Einflussnahme abgegeben, den man sich vorstellen kann, Wen man diese „Büros“ als reine Verbindungsstellen mit Einfluss verwechselt, kann man durchaus zu Ihrem Schluss kommen.
Fakt ist, dass die GGO keine Mz der TSK-Insp vorsieht, auch nicht derer Verbindungsstellen. Und wer nun glaubt, dass der FüSK ja deren Meinung 1:1 im BMVg vertritt, der täuscht.
@36AA00 sagt: 05.05.2021 um 11:55 Uhr
Genau so war es und so ist es.
Der GI hat zudem seinen Stab verloren und soll sich jetzt auf die beiden militärisch geführten Abteilungen abstützen, die aber auch anderen Herren, in erster Linie der politischen Leitung, dienen.
Freundlicherweise hat man seinerzeit das Büro GI um einen Büroleiter (B6) verstärkt.
Da zudem der Vorschlag des GI, ein Führungszentrum (aka Strategischer Stab) einzurichten, durch die zivile Seite blockiert wurde ist er nicht führungsfähig im militärischen Sinne.
@F.J. Meyer
Dann erwarte ich aber auch das der Dienstposten in der Arbeitssicherheit sich an aktuellen Standards orientiert und nicht auf dem Standard vor 25 Jahre verharrt.
Wenn die Ministerin so “ gönnerhaft“ sagt, der militärische Sachverstand gehöre näher an die Truppe, meint sie doch offensichtlich, dass der im Ministerium eher stört. Ich bin gespannt auf deutliche Worte des Generalinspekteurs.
@Trevor Faith sagt: 05.05.2021 um 9:51 Uhr
„Ohne konkreten Hinweis, welche Posten mit Zivilisten nachbesetzt [oder neu besetzt] werden, ist die Diskussion über Sinn oder Unsinn der Maßnahme ziemlich sinnfrei.“
+1 In die gleiche Richtung haben ja auch schon Memoria und Koffer argumentiert.
Boris Binkowska ( @bbinkowska_ ), persönlicher Referent von AKK, setzt auf Twitter jedenfalls unter jeden kritischen Bericht zur Stellenerhöhung seine zwei Standard-Tweets (siehe unten).
Aber trotz verschiedenseitiger Nachfrage hat er sich nicht geäußert, welche Stellen denn nun konkret umgewandelt und welche neu geschaffen worden sind.
„Im HH21 hat der BTag drei B6 & acht B3 Stellen für das BMVg bewilligt. Bei 4 der 11 Stellen handelt es sich um Umwidmungen von militärische in zivile Stellen – ergo keine Neuschaffung. Lediglich 7 Positionen sind für tatsächlich neu angesiedelte Aufgaben eingerichtet. 1/2“
„Diese wurden nicht „eben schnell“ eingerichtet, sondern sind vom BTag anerkannte & fachlich begründete Orga-Entscheidungen aus 2020. Für 2021 hat BMin entschieden, den Dienstpostenumfang nicht weiter zu erhöhen. Statt das BMVg zu vergrößern, soll die Truppe gestärkt werden. 2/2“
https://twitter.com/bbinkowska_/status/1389545077186473984
@Thomas Melber sagt:05.05.2021 um 7:29 Uhr
„Vor einigen Jahren war ja schon im Gespräch, daß der übliche Enddienstgrad für Offz BS nicht quasi automatisch „Oberstleutnant“ sein muß sondern es auch beim Major enden könnte.“
Und diese Überlegungen hat man ganz schnell wieder eingestellt. A14 sollte für einen Berufsoffizier des Truppendienstes, der bis zum derzeitigen Pensionseintrittsalter dient, schon der Normalfall sein. Schließlich bekommt das jeder Gymnasiallehrer auch, das ist dann schlicht eine Frage der Attraktivität des Berufes.
Letztendlich führt uns das wieder zu der alten Diskussion des Wasserkopfes, den man zwingend abbauen muss. Das würde auch zwangsläufig die Anzahl der Berufsoffiziere senken und somit auch des Überbaus ab B3 aufwärts. Und war es nicht das Ministerium, das in den letzten Jahren stellenmäßig stark gewachsen ist? Da müsste man auch mal genauer hinschauen. So ein bisschen militärische auf zivile Dienstposten umswitchen bringt erstmal etwas Luft auf der militäriaschen Seite, im Endeffekt über Alles jedoch NIX.
Nach meinen Erfahrungen in der Truppe (Heer) kann es garnicht genug zivile Posten in der Bw geben.
Nachdem hier in den Kommentaren oftmals gefordert wird, man müsste die Zahl der Berufssoldaten abbauen, dann muss man aber auch den Realitätscheck bezüglich der Attraktivität der Laufbahnen in der Bw machen.
Fakt ist, die 2010er Reform startete mit der Prämisse die Zahl der BS unter 50000 zu bringen und dafür Langzeit SaZ Stellen zu schaffen. Die Realität schaut so aus, dass die Gesamtstärke in dem Zeitraum von 2010 bis heute von 250 000 auf 183 000 Soldaten abgesunken ist (und das waren nicht nur die Stellenstreichungen für die GWDL) und die Anzahl der BS von 50 Tausend auf ca. 53 Tausend gestiegen ist.
Und der Dienstherr hat dies nicht aus Menschenfreundlichkeit gemacht, sondern weil er sonst wertvolle Spezialisten an die Wirtschaft verloren hätte und die Bw ihren Dienstbetrieb nicht aufrecht erhalten hätte können.
Ist das die Trendwende? Seit Gründung der Bundeswehr werden immer mehr Soldaten verfassungswidrig außerhalb der Streitkräfte (und der militärischen Abteilungen des Ministeriums) eingesetzt. Inzwischen ist die Zahl dieser „Verwaltungssoldaten“ auf rund 7.000 angestiegen, während gleichzeitig in der Truppe 21.000 Soldaten fehlen. In einer Petition vom 26.10.2020 an den Deutschen Bundestag (Pet 4-19-14-574-008934a) wird gefordert, die Vorgaben der Wehrverfassung (Art. 87 a und 87 b des Grundgesetzes) einzuhalten und die falsch eingesetzten Soldaten in die Streitkräfte umzusetzen sowie alle nicht militärischen Posten grundsätzlich nur noch mit zivilen Mitarbeitern zu besetzen. So gesehen ist der jetzige Schritt von Frau AKK verfassungskonform und deshalb richtig, wenn auch längst überfällig. Allerding kann es nur der erste Schritt auf einem langen Weg sein, bis das verfassungsgemäße Trennungsgebot von militärischen Streitkräften und ziviler Wehrverwaltung, den zwei gleichberechtigten Säulen der Bundeswehr unterhalb des Ministeriums, Verfassungswirklichkeit geworden ist.
@Georg sagt: 05.05.2021 um 14:49 Uhr
„Nachdem hier in den Kommentaren oftmals gefordert wird, man müsste die Zahl der Berufssoldaten abbauen, dann muss man aber auch den Realitätscheck bezüglich der Attraktivität der Laufbahnen in der Bw machen.“
Ja, bin ich gerne zu bereit, aber ist hier doch OT, oder ;)
@B.H. sagt: 05.05.2021 um 15:49 Uhr
„Ist das die Trendwende? Seit Gründung der Bundeswehr werden immer mehr Soldaten verfassungswidrig außerhalb der Streitkräfte (und der militärischen Abteilungen des Ministeriums) eingesetzt.“
Das ist nicht nur eine mutige, sondern eine sachlich schlicht falsche Aussage.
Wir reden hier in der Masse auch nicht von DP A15/A16/B3/B6, da sind auch viele weit darunter angesiedelte dabei. In Geschäftszimmern braucht es nicht unbedingt StFw/OStFw, solche Posten kann man auch mit Beamten oder Arbeitnehmern besetzen.
Und der ungediente Beamte weiß ja auch so gut, wie die Bedürfnisse und das Denken der Truppe ist. Ganz großes Kino :-)
@Alfred
Es gibt genügend DP im BMVg auf denen langjährige Expertise (= Stehzeit) wichtiger ist als der originäre militärische Background, z.B. bei SE im Bereich Krisenfrüherkennung (KFE). Das soll nicht heißen, daß Militärs das nicht auch können, nur darf man dann nicht alle zwei oder drei Jahre rotieren sondern bleibt 10 Jahre (+) in seinem Bereich. Beim KSA sollte das ähnlich sein, manche Zusammenhänge erschließen sich einem nur im Zeitablauf, und auch „das Zwischenmenschliche“ mit zivilen Organisationen will über Jahre gepflegt werden.
Ich bin mir nicht sicher ob der geneigten Leserschaft bewusst ist, dass in den vergangenen Jahren viele DP die einst zivil besetzt waren als gemischt oder militärisch ausgebracht wurden. Für Rüster war damit bei B6 Schluss und eine entsprechende Erfahrung auf B9 Ebene nicht mehr vorhanden. Gegenüber der Altwelt in der es einen B10 und einen B9 Rüster gab wäre es z.B. nur eine halbe Rolle Rückwärts wenn jetzt z.B. der Rüstungsdirektor wieder durch einen Rüster besetzt werden würde. Es wird nur eine der Fehlentscheidungen der vorherigen BM revidiert. Mögliches Gejammer ob verringerter militärischer Karrierechancen ist daher nicht nach zu vollziehen.
Durch Verbände + Petitionen bestand darüber hinaus Handlungsdruck einer Verwässerung der Trennung von Art. 87a/87b entgegen zu treten.
@Woody:
Danke, genau das dachte ich mir bei der Meldung auch.
Zudem wäre schön viel geholfen, wenn auf allen Ebenen jeder seine Rolle ausfüllen würde (Bedarfsträger, Bedarfsdecker, Nutzer). Stattdessen redet jeder überall mit und wird teilweise auch fachfremd eingesetzt.
Die Ergebnisse dieses Ansatzes überzeugen nicht wirklich.
Nur ‚mal so zur Erinnerung:
Der GI soll (DARF!) gar nicht „führen“!
Er ist „uniformiertes Anhängsel“ der IBUK!
„Geführt“ wird – in Frieden, wie auch in Krise und Krieg – AUSSCHLIESSLICH zivil („politisch“, was dann eben im Zweifel auch ein „friedensaktivistischer Steine- und Molliwerfer“ sein könnte (an den Hausherrn: bitte nicht gleich böse werden! Aber es sind ja leider oft genug „Volksvertreter“ an vorderster Front bei „Demonstrationen“ vertreten, deren Charakter eher Straßenkampf entspricht, um die randalierenden Kriminellen auch noch zu schützen)).
Schließlich gibt es auch keinen „Generalstab“! „Militär“ ist – das GG stammt aus 1949, die Bw ist jünger – zwar vorhanden, aber nur „im Bündnis“ dürfen dt. Streitkräfte als solche fähig sein.
Die Zeiten des mit dem moralisch-geprägten Hinweis auf ’33-’45 üblichen „Herauskaufens“ aus „unangenehmen Verpflichtungen“ sind zwar vorbei, aber „Angst“ vor bundesdeutschem Militär kann/muß/soll nun wirklich niemand haben ;-)
Daß das „Laufbahnziel“ für das „Truppenschwein“ nicht „garantiert“ A14 ist, ist genauso richtig, wie die „Verkündung“ dieser Tatsache nicht eben „Motivation“ bedeutet.
Zumal mittlerweile ja A13 schon „kurz nach Diensteintritt“, A14 leicht mit Mitte 30 erreicht wird (auch „nicht i.G.“)….+
[Was soll das jetzt? Bisschen abkotzen, weil die Kneipe zu hat und der Stammtisch sich nicht trifft? Letzter Hinweis, verstehen Sie vielleicht ja.
Ansonsten: Der GI ist oberster militärischer Berater der Bundesregierung, bisschen sachliche Korrektheit setzen wir hier schon voraus, nicht nur Meinung. T.W.]