Heeres-Bericht zum KSK: Bei Munition jahrelang gegen Vorschriften verstoßen
Im Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr wurde über Jahre gegen die Vorschriften der Streitkräfte zum Umgang mit Munition und Sprengstoffen verstoßen. Der Verbleib der mittlerweile erfassten fehlenden Munition lasse sich inzwischen auch nicht mehr aufklären, heißt es in dem Bericht einer Arbeitsgruppe des Heeres, mit dem Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer, Generalinspekteur Eberhard Zorn und Heeresinspekteur Alfons Mais am (morgigen) Mittwoch in den Verteidigungsausschuss des Bundestages gehen. Waffen und anderes sicherheitsempfindliches Gerät seien allerdings offensichtlich nicht verschwunden.
Der Abschlussbericht der Task Force Munition und sicherheitsempfindliches Gerät des Heeres ist Teil der Gesamtuntersuchung der Eliteeinheit, die als Folge der Munitionsfunde bei einem Kommandofeldwebel des KSK im vergangenen Jahr eingeleitet worden war. Erst vor kurzem war bekannt geworden, dass der Kommandeur der Einheit, Brigadegeneral Markus Kreitmayr, bereits vor der Durchsuchung bei dem KSK-Angehörigen die anonyme Rückgabe von Munition ermöglicht hatte – ein Detail, dass der Generalinspekteur in seinen Zwischenbericht zu Untersuchung und Reform des Verbandes im vergangenen Oktober nicht aufgenommen hatte.
Der Abschlussbericht vom 10. Februar dieses Jahres und die vorangegangenen Zwischenberichte der Task Force kommen beim Umgang mit Munition im KSK zu einem verheerenden Ergebnis – wenn auch teilweise in abgeschwächter Form:
Die geltenden Vorschriften und Verfahren der Munitionsbewirtschaftung wurden im KSK häufig nicht eingehalten. Dies führte im Nachweis der Munition zu teils erheblichen Bestandsdifferenzen und Unregelmäßigkeiten, die nicht mehr aufzuklären waren/sind.
heißt es in der Endfassung; in einem Zwischenbericht vom September vergangenen Jahres war das noch härter formuliert:
Die geltenden Vorschriften und Verfahren der Munitionsbewirtschaftung wurden im KSK grundsätzlich nicht eingehalten.
Dabei ging es allerdings nicht nur um einzelne Verfehlungen, sondern um die grundsätzliche Einstellung der Eliteeinheit:
Nach den bisherigen Ermittlungen zeigt sich, dass ein großer Anteil der betroffenen Personen den Umgang mit Munition – teilweise auch vorschriftenwidrige Abläufe – als laufenden Routinebetrieb erlebt hat. Es ist allerdings für die weit in der Vergangenheit liegenden Ereignisse zwischenzeitlich nicht mehr möglich, die in Betracht kommenden Sachverhalte nach Zeit, Ort und handelnden Personen so herauszudestillieren und abzugrenzen, dass sich mit ihnen der Nachweis von Dienstvergehen führen lässt. Problematisch ist dabei insbesondere, dass die Dokumentation in der Munitionsbewirtschaftung im betrachteten Zeitraum objektiv betrachtet kaum Anhaltspunkte für Fehlverhalten aufweist und eine diese Papierlage wiederlegende Wahrheitsfindung, durch Zeugenaussagen oder andere Beweismitteln [sic] für Einzelsachverhalte die vier oder mehr Jahre zurückliegen, kaum erreicht werden kann.
Was etwas bürokratisch verklausuliert formuliert ist, einschließlich der Hinweise auf mehrere fragwürdige Inventuren in den Vorjahren, bedeutet nach den Details des Berichts einen zumindest schlampigen Umgang mit der Munition und der Buchführung – die am Ende aber offensichtlich so stimmte, dass es nicht auffiel. Dabei spielte unter anderem eine Rolle, dass das KSK einen Großteil seiner Munition nicht in der Kaserne in Calw aufbewahrt, sondern in einem zwei Stunden Fahrt entfernten Depot – und dort wurde nicht nur die Inventur händisch auf Zetteln gemacht (und später ins IT-gestützte Materialsystem eingegeben): Bei der Übergabe des Kommandos in den vergangenen Jahren, zuletzt 2018 an Kreitmayr als neuen Chef, wurde das abgesetzte Depot gar nicht erst erwähnt.
In den Fällen der Übergabe der Kommandeure KSK am 23. Juni 2017 und 26. Juni 2018 wurde im Rahmen der Übergabeverhandlungen durch die Übernehmenden bestätigt, dass zuvor eine Überprüfung der Munition und des sicherheitsempfindlichen Geräts zu 100% und ohne Beanstandungen stattgefunden hatte. (…)
Beide Übergabeverhandlungen enthalten Inventurberichte, welche als geprüfte Lagerorte ausschließlich die Vorratslagerorte am Standort CALW ausweisen, in denen sich allerdings nur ein geringer Teil des Gesamtmunitionsbestandes des KSK befindet, welcher für laufende Schießvorhaben benötigt wird. Das Munitionslager Wermutshausen, mit einem durchschnittlichen Bestand von zwischen 1,5 und 2 Mio. Munitionsartikeln, ist dort nicht angegeben, war demzufolge auch nicht Gegenstand von Prüfungen. Vor allem wegen der unzweideutigen Meldungen des Kommanders Unterstützungskräfte KSK in den Jahren 2017 und 2018 waren die Widersprüche in den Meldungen/Anlagen nicht ohne weiteres durch den jeweils Übernehmenden und Übergebenden Kommandeur KSK zu erkennen. Die mit der Materialbewirtschaftung fachlich nicht befassten Kommandeure KSK wären inwoswie auf einen Hinweis eben der Fachleute angewiesen gewesen.
heißt es bereits in dem Zwischenbericht vom September.
Angesichts dieser Unstimmigkeiten gab und gibt es zahlreiche Disziplinarverfahren – noch scheint allerdings offen, was die Ermittlungen für den jetzigen Kommandeur Kreitmayr und seine Munitions-Sammelaktion im vergangenen Jahr bedeuten. Ausschlaggebend für den Entschluss des Brigadegenerals, eine solche Sammelaktion zu starten, war offensichtlich das Ergebnis einer erstmals seit Jahren vorschriftenkonform durchgeführten jährlichen Inventur der gebuchten Munitionsbestände im Dezember 2019. Dabei ergaben sich erhebliche Bestandsdifferenzen: rund 7.500 so genannte Munitionsartikel zu viel, aber ein Unterbestand von rund 35.000 Munitionsartikel im Einsatz und rund 13.000 im Heimatbetrieb.
Während die große Menge fehlender Munition im Auslandseinsatz auf eine Übung in Afrika zurückzuführen und anscheinend erklärbar war, reagierte der KSK-Kommandeur vor allem auf den Fehlbestand im Heimatland: Mündlich gab er den Befehl, die anonyme Rückgabe von Munition zu ermöglichen. Bis Ende Mai vergangenen Jahres kamen rund 37.000 Munitionsartikel zusammen, weitere rund 13.000 noch danach. Der Bericht des Heeres findet dafür deutliche Worte:
Das Ergebnis der „Aktion Fundmunition“ belegt einen grob fahrlässigen Umgang mit Munition auf allen Ebenen des KSK. Das Einbehalten dieser Mengen an Fundmunition durch Soldatinnen und Soldaten und die nachträglich organisierte anonyme Abgabe nach Aufforderung ist beispiellos und wird den Anforderungen an den sachgerechten und sicheren Umgang mit Munition und die Dienstaufsicht in der Munitionsbewirtschaftung nicht gerecht.
Es kann daher nicht prognostiziert werden, ob zu einem späteren Zeitpunkt ggf. weitere Munition aufgefunden wird. (…)
Anhaltspunkte für Diebstahl oder Unterschlagung von Munition liegen derzeit zwar nicht vor, können aber nach hiesiger Bewertung nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden.
Problematisch für das KSK ist natürlich, dass der laxe Umgang mit Munition parallel zu den Rechtsextremismus-Vorwürfen gegen die Eliteeinheit bekannt wird – und nicht nur die Oppositionsabgeordneten die Frage stellen werden, ob sich das eine vom anderen trennen lässt. Für den Generalinspekteur, der die Untersuchungen zum Umgang mit Munition immer als nur einen Teil der gesamten Struktur-Betrachtung des Kommandos bezeichnet hat, wird das ebenfalls eine Rolle spielen müssen.
Ergänzung: Den Ortsnamen des Munitionslagers Wermutshausen hatte ich zunächst unkenntlich gemacht; inzwischen hat mich ein Leser (vielen Dank!) darauf aufmerksam gemacht, dass das BMVg selbst den Namen und die fehlende Datenanbindung bereits im November 2020 öffentlich gemacht hatte – was damals ein wenig unterging, aber auch weit zurückhaltender formuliert war als im Bericht des Heeres:
Das für das KSK zuständige Munitionslager in Wermutshausen wird nun an das digitale Buchungssystem SASPF angebunden, denn als Zwischenergebnis wird festgehalten, dass ein hoher Anteil des vermeintlichen Fehlbestandes auf unsachgemäße Buchführung zurückzuführen ist und bei der umfassenden Generalinventur des KSK inzwischen nachvollzogen werden konnte.
(Archivbild: Übergabe des Kommandos im Juni 2018 von Alexander Sollfrank, r., an Kreitmayr,l., in der Mitte der damalige Kommandeur der Division Schnelle Kräfte, Andreas Marlow – Foto KSK)
Frau Ministerin, sie haben es noch nicht verstanden. Es geht nicht um die Zukunft des KSK, sondern um die Zukunft der Spezialkräfte der Bundeswehr.
Die Süddeutsche Zeitung (SZ) bezeichnete es richtigerweise als Systemfrage.
Das beginnt mit der Frage, wollen und brauchen wir Spezialkräfte. So einfach es klingt, auch die Beantwortung -wozu- wir diese brauchen, scheint nicht allen klar zu sein. Damit meine ich auch Soldaten bis hin zu Generälen.
(Auch) haben wollen allein reicht nicht.
Wollen und können wir diese dann auch einsetzen, auch das sollte klar sein, vor allem dem Parlament.
Viele Aufgaben, für welche Spezialkräfte bisher eingesetzt wurden, könnten durchaus auch andere Einheiten übernehmen. Gerade in Afghanistan. Nach Phasen ausbleibender Einsätze für das KSK hat man doch Aufgaben im Einsatz gesucht und dann angenommen, was verfügbar, sicher auch nützlich war. Sicherheitspolitisch/ militärpolitisch war dies allerdings wohl kaum nötig. Dies erfolgte u.a., damit motivierende Einsätze auch für das KSK bereitstehen. Dort hieß es nämlich, dass hart ausgebildet würde, Einsätze aber ausblieben. Daher wundert auch das Stichwort Überbelastung im Bericht des Inspekteurs Heer.
In Afrika, wo Spezialkräfte angefragt wurden, war man nicht bereit diese zu stellen. ( vermtl. für die Operation Barkhane)
Das führt dann zur Frage, brauchen wir ‚diese‘ Spezialkräfte. Es ist schon einmal gegenüberzustellen, welchen Einsatzwert das KSK aktuell bereitstellt und mit wievielen Sonderechten/zusätzlichen Aufwendungen dies ermöglicht wird. Wenn dann noch Verstöße und Skandale hinzukommen, ist die Frage berechtigt, braucht man das (dieses) KSK oder braucht man Spezialkräfte der Bundeswehr, also deren Fähigkeiten.
Wenn schon die SZ vom System spricht , sollten es Militärs schon lange. Es geht nicht um Organisationselemente wie ein KSK, sondern es geht um ein funktionierendes Gesamtsystem von permanent einsatzbereiten und vernetzten multi-domain-SOF Einheiten, die weltweit eingesetzt werden können. Zu Land, zu Wasser, durch die Luft, im Cyperraum etc. Auch hier gilt zu erwägen, ob man solche Fähigkeitskomplexe als Deutschland überhaupt will. Rettung deutscher Staatsbürger allein, dies kann nicht begründend sein, zumal die Polizeieinheit GSG 9 schon allerlei Befugnissen hat und in der Krise verstärkend ausgestattet werden kann. Fähigkeiten haben diese ausreichend. Das wird BMVg natürlich vehement verneinen. Also fragt man doch mal das BMI.
Ein Gesamtsystem Spezialkräfte der Bundeswehr erfordert insbesondere für Landes- und Bündnisverteidigung C4I, Nachrichtengewinnung und Aufklärung, zugeschnitten für Spezialkräfte, spezifische (modernste) Verbringungs- und Wirkmittel uvm. Der Ausschuss sollte sich doch einmal vortragen lassen, was man in Deutschland seit Aufstellung der ersten Spezialkräfte geschaffen hat. Controlling von Fähigkeiten, das ist doch ein geflügeltes Wort im BMBg. Bei einem Vergleich von dem was man z.B, vor 15 Jahren konzeptionell wollte und was man tatsächlich geschaffen hat, gibt es bestimmt Ernüchterung.
Fachleute des BMVg könnten für eine solche Anhörung vermutlich schon vorhandene Unterlagen bereitstellen. Diese beinhalten ganz sicher die Ableitung von Organisation, Aufgaben und Fähigkeiten deutscher Spezialkräfte. Sie vermitteln erklärende Erläuterungen über die optimale Organisation, abgeleiteter Fähigkeiten und zukünftiger Aufgaben deutscher SpezKr. Zu den Erklärungen sollten Grundsätze zur Führung von Operationen im nationalen und internationalen Umfeld gehören, damit man weiß, worauf an sich einläßt.
Vergleichende Betrachtungen, Organisation und Fähigkeiten von SpezKr anderer NATO Partner bieten sich an.
Allein, wenn man alles zusammenträgt, was hier im Blog schon an Beiträgen geliefert wurde, hätte man schon eine gute Grundlage, nun möglicherweise lesen hier ja nicht nur Interessierte sondern auch der eine oder andere aktive Fachmann.
Übrigens, die kleine FDP hat schon Gutes für Spezialkräfte initiiert. Man denke nur an die ersten Spezialkräftehubschrauber. Der ist zwar klein und für komplexe Spezialkräfteoperationen kaum geeignet, jedoch es ist ein Anfang.
Pio-Fritz sagt: 03.03.2021 um 14:55 Uhr
Kommt drauf an, wem die Bestände „gehören“. Ich dachte immer in Depots und Lagern der SKB liegen Bestände der logistischen Ebene 3 und nicht die direkten Bestände der verbrauchenden Truppenteile (LogEbene 1).
Bei LogEbene 3 wäre dann die SKB nachweisverantwortlich. Kann aber auch sein, dass das KSK dort nur Lagerfläche belegt hat um eigene Bestände der LogEbene 1 einzulagern. Dann ist das KSK wohl für den Nachweis verantwortlich.
Wenn die SKB für diese Mun verantwortlich ist, dann ist klar, warum in der Übergabeverhandlung des Kdrs nur die Bestandslagerorte in Calw auftauchen.
Wie der Deutschlandfunk in den 16-Uhr-Nachrichten meldet, hat AKK in der heutigen Sitzung des Verteidigungsausschusses darüber informiert, dass sich BG Kreitmayr wegen der hier diskutierten Vorgänge einem Disziplinarverfahren stellen muss.
[Nein. Die Meldung des Deutschlandfunks lautet korrekt:
Im Zusammenhang mit der Munitionsaffäre im Kommando Spezialkräfte bei der Bundeswehr muss sich Kommandeur Kreitmayr voraussichtlich einem Disziplinarverfahren stellen.
Das „voraussichtlich“ haben Sie weggelassen.
https://www.deutschlandfunk.de/munitionsaffaere-disziplinarverfahren-gegen-ksk-kommandeur.1939.de.html?drn:news_id=1233799
Ansonsten die Details hier:
https://augengeradeaus.net/2021/03/ksk-kommandeur-droht-verfahren-vor-truppendienstgericht-und-es-gab-keine-amnestie-boxen/
T.W.]
@Georg
Zitat:“Sorry, ich unterschlage dem neuen Kdr einen Teil seiner Liegenschaften und der merkt es innerhalb von 2 Jahren nicht ? Ist der nie seinen Unterstellungsbereich abgefahren ? Hat der sich nie den Rondenzettel des OvWa angeschaut ? Das Depot ausserhalb wird ja sicherlich von der StO-Wache bzw vom OvWa kontrolliert worden sein. Der Kasernenkommandant dürfte für dieses Aussenlager zuständig sein.“
Hierzu:
1. schaut sich der Kdr (sofern er nicht der StOÄ oder KasKdt ist; KasKdt in der Regel nicht zeitgleich Kdr!) nicht die Rondenzettel an
2. kann und will ich nicht weiter ausschmücken wie was bewacht wird oder wer wen kontrolliert!
3. Liegt die Liegenschaft XY etwas weit vom Kontrollbereich des OvWa (OK, war vorher wohl nicht bekannt!)
4. Auch ohne die Kenntnis wo sich welche MunNdlg befand, ich als OvWa niemals irgendwelche MunBestände irgendwem zuordnen konnte, geschweige denn irgendetwas gezählt zu haben.
Nochmals, wir reden hier von einem BrigGen der sich i.d.R. keine Wachunterlagen oder Kontrollbücher des UvD durchliest.
Zu guter Letzt bedeutet allein der Zutritt zu einer MunA nicht, das ich Zugang zu den MLH`s habe.
OT:Ende (bevor es Schelte hagelt)
Thema: Unterstellung der SpezKr an die Marine.
Aha. Warum es vmtl. aus dem SpezKr Bereich der Marine noch nichts an Vorfällen gab, könnte vermutlich an der sehr Überschaubaren Menge an Angehörigen liegen ;-)
M.E. sollte die MARINE ihre maritimen Fähigkeiten bei sich, die anderen Luft-und Landbasierten Operationsarten beim (auch wenn es einigen hier jetzt nicht schmecken mag) HEER belassen.
(Und nein, ich habe nichts gegen die Marine!)
@sputo.di.rospo sagt: 03.03.2021 um 15:52 Uhr
„Kann aber auch sein, dass das KSK dort nur Lagerfläche belegt hat um eigene Bestände der LogEbene 1 einzulagern. Dann ist das KSK wohl für den Nachweis verantwortlich.“
Genau das ist der Fall, Hier ein Zitat des Berichts aus dem Artikel des Hausherrn:
„Beide Übergabeverhandlungen enthalten Inventurberichte, welche als geprüfte Lagerorte ausschließlich die Vorratslagerorte am Standort CALW ausweisen, in denen sich allerdings nur ein geringer Teil des Gesamtmunitionsbestandes des KSK befindet, welcher für laufende Schießvorhaben benötigt wird. Das Munitionslager Wermutshausen, mit einem durchschnittlichen Bestand von zwischen 1,5 und 2 Mio. Munitionsartikeln, ist dort nicht angegeben, war demzufolge auch nicht Gegenstand von Prüfungen.“
Daraus geht eindeutig hervor, das diese Munitionsartikel in Wermutshausen dem KSK gehören, also LogEbene1 sind, wie Sie das ausgedrückt haben.
@Matthias Hake;03.03.2021- 12:46 Uhr
Letzter Satz: Absolut! Mit oder ohne LEAKS will ich daran nicht denken…bin also bei ihnen!
@Pio-Fritz
IIRC war die Mun Logistik des KSK laut Frau Högl nicht ausreichend besetzt und die Technik veraltet.
Mit oder ohne Platz an Vaders Tafel?
Hallo, Herr Wiegold, danke für den Link, im Audio (ab Minute 1:49, das war meine Quelle, hätte ich angeben sollen) kommt das voraussichtlich nicht vor.
Aber sei‘s drum, Ihr Artikel ist ohnehin besser. Grüsse!
@ 0815
Also ich kannte Kdre von ähnlich großen Verbänden, die haben morgens bei Dienstbeginn am Kasernentor oder nach der Dienstübergabe regelmäßig mit dem Diensthabenden OvWa gesprochen. Die wussten aber auch unmittelbar was in ihrem Verband und in ihrer Liegenschaft passiert !
Die hatten den Befehl über einen Weltweit operierenden Verband?
@ThoDan
Der Kdr KSK führt keine Einsätze, das macht das EinsFüKdo (obwohl es sie eigentlich nicht – zumindest nicht i.e.S. – „führt“).
Kdr KSK ist „Truppensteller“.
Pio-Fritz sagt: 03.03.2021 um 16:51 Uhr
Ich dachte, so schlimm kann die Wirklichkeit nicht sein und hatte an dem Satz irgendwie noch nen Fragezeichen dran. Dann ist es wohl leider so, wie Sie schreiben.
Da tut mir der BG Kreitmayr leid, wenn er diesen Inventurbericht aus 2019 dann eröffnet bekommt. Da kippste ja vom Stuhl! Und danach diese Sammelaktion. Ein sehr nachsichtiger Vorgesetzter. Und zu diesem Zeitpunkt wohl noch mit recht viel Vertrauen. Der hat den Kopf hingehalten.
@Thomas Melber
Ich vermute, das sich die Aufgaben des KSK Kommandeurs von denen eines normalen Battaillon oder Regimentskommandeurs unterscheiden
@ThoDan
Das KSK gilt ja als „Brigade“, und sicher sind die Aufgaben in Teilen andere. Allerdings: auch das KSK hat einen Stab, zudem ist es in Deutschland nicht in der Fläche disloziert, was die Dienstaufsicht doch erheblich erleichtert. Und in die Einsätze begleitet der Kdr seine Kräfte wohl auch nicht.
@Sailor 1995 sagt: 03.03.2021 um 7:49 Uhr
„Mit Verlaub, das ist Bullshit! Bei jeder Kommandoübergabe werden Munition und sicherheitsempfindliches Gerät zu 100% überprüft. Wenn das auf die Ebene Verband/Einheit delegiert wurde, gibt es Kommandeure/Chefs, die dafür geradestehen müssen.“
Mit Verlaub, wenn Sie ausfallend werden, sollten Sie auch wissen wovon Sie sprechen ;)
Ja, es werden 100% überprüft, aber nicht durch den Kommandeur eines Großverbandes, sondern durch den jeweiligen Materialverantwortlichen. Der Kdr des KSK muss bei Übernahme NICHT die Munition überprüfen. Er KANN (und sollte) im Bereich des sicherheitsempfindlichen Materials seines (Groß-)Verbandes stichprobenartige Kontrollen der ihm schriftlich (!) gemeldet 100% Vollzähligkeit durchführen. Aber wo er diese Stichproben macht ist ihm überlassen. Das einzige was er persönlich zu 100% prüfen muss ist SEIN sicherheitsempfindliches Material und das dürfte sehr sehr wenig sein :)
@sputo.di.rospo sagt: 03.03.2021 um 8:52 Uhr
„Munition, Waffen und sicherheitsempfindliches Gerät (und ich glaube auch optisches Gerät) müssen bei einer Übergabe zu 100% von den jeweiligen Materialverantwortlichen (!) geprüft werden.“
s.o.
@ThoDan sagt:
03.03.2021 um 19:09 Uhr
Sorry, aber hätten Sie in ihrer Grundausbildung aufgepasst, dann könnten Sie den Unterschied bzgl. der Dienstgrade auf Ebene der Btl,Rgt,Brig,Div,Korps sich selber erklären….
Gerade ist ein Bericht in der Welt veröffentlicht worden.
Darin heißt es, daß BG Kreitmayr zuerst folgende Maßnahmen getroffen hat.
-Logistikpersonal ausgetauscht
-Stuben durchsucht
Und erst, als alles nichts brachte, kam die Sammelbox.
Also war er der erste, der diese Zustände beseitigen wollte.
Und ist jetzt der Dumme.
[Hm, ja, Stuben durchsucht… aus dem Bericht:
Auf Befehl des Kommandeur KSK wurden deshalb im Nachgang zur Inventur 2019 eine Begehung und Kontrolle der Gebäude und Räume auf etwaige Schwarzbestände durchgeführt.“
Ob’s tatsächlich das ist, was man unter einer Stubendurchsuchung versteht, geht aus dem Bericht so detailliert nicht hervor.
Grundsätzlich der Hinweis: Jeder Journalist, der den Bericht kennt, legt angesichts des Umfangs die Schwerpunkte unterschiedlich. Deshalb unterscheiden sich mein Bericht von gestern und die weiteren Berichte von heute in etlichen Details, was nicht immer heißen muss, dass alles völlig neue Erkenntnisse wären. T.W.]
@T.W. Das war keine Kritik an Ihnen.
Mir geht es eher darum, daß BG Kreitmayr nicht direkt die Sammelbox aufstellen ließ, sondern es anders probieren wollte.
Danke für Ihre Erklärung!
@0815
Georg sagt:
03.03.2021 um 16:59 Uhr
@ 0815
Also ich kannte Kdre von ähnlich großen Verbänden
sputo.di.rospo
Zitat:
„Da tut mir der BG Kreitmayr leid, wenn er diesen Inventurbericht aus 2019 dann eröffnet bekommt. Da kippste ja vom Stuhl! Und danach diese Sammelaktion. Ein sehr nachsichtiger Vorgesetzter. Und zu diesem Zeitpunkt wohl noch mit recht viel Vertrauen. Der hat den Kopf hingehalten.“
und
@ Nurso
Zitat:
„Auf Befehl des Kommandeur KSK wurden deshalb im Nachgang zur Inventur 2019 eine Begehung und Kontrolle der Gebäude und Räume auf etwaige Schwarzbestände durchgeführt.“
Mittlerweile kann einem der BG Kreitmayr wirklich etwas leid tun. Der erste Kdr, der diesen Saustall in Calw aufräumen wollte und der jetzt als Bauernopfer wohl dran glauben muss, obwohl er nur die allseits seit Jahren bekannte Schwarzbestände aus der Welt schaffen wollte.
Interessant ist jedoch, dass er bei der Kontrolle der Gebäude und Räume auf etwaige Schwarzbestände, also die fraglichen Zugkeller, in denen die Zugführer ihre Bestände gehortet haben sollen, alle durchsuchen hat lassen. Da konnte sich ja keiner dagegen wehren (anders als auf den Stuben). Und man fand nichts !
Und danach, im Mai 2020, nachdem alle Keller und Räume gefilzt waren, kamen bei der anomyen Sammelaktion (Abgabe beim MunFw ohne namentliche Erfassung) noch 46400 Munitionsartikel zusammen, davon ca. 10 % Gefechtsmunition (der Vertreter der Grünen Partei sprach von 6000 Schuss Gefechtsmunition).
Das bedeutet diese 46400 Schuss waren keineswegs in amtlichen Kellern gelagert, sondern auf privaten Stuben, zuhause, in irgendwelchen Erddepots und sonstige Räumlichkeiten gelagert, auf die der Kdr und Kasernenkommandant in Calw keinen Zugriff hatten. Mithin bedeutet dies, diese 46400 Schuss waren gestohlen, es war Diebstahl und keine falsche Lagerung um unorthodox irgendwelche ad hoc Ausbildungsvorhaben beim KSK durchzuführen.
Mithin war es auch kein Problem, dass das Mun-Hauptlager in Wermutshausen 160 km und 2 Fahrstunden entfernt von Calw lag und deshalb zu Schwarzbeständen in den Kellern führten.
Diese 46400 Schuss und die 2 Handgranaten waren also gestohlene Munition und nicht falsch gelagerte Munition, denn sie lagen ja nicht in den dienstlichen Kellern und nur durch die anonyme Abgabemöglichkeit wurde die Munition wieder in den Besitz der Bundesrepublik Deutschland gebracht.
Nun ganz anonym war ja die Sammelaktion offensichtlich nicht. Die Munitionsabgabe war ja nicht das Modell „Babyklappe“, sondern sie wurde ja bei dem MunFw auf den Tisch gestellt. Die besagten MunFw könnten jetzt natürlich eine Zeugenaussage machen, bzw. müssten bei einer Anhörung als Zeuge in einem Disziplinarverfahren eine Aussage machen (haben also kein Zeugnisverweigerungsrecht) und wäre nach §13 SG verpflichtet die Wahrheit zu sagen.
Dies würde jedoch das innere Gefüge des KSK-Verbandes endgültig sprengen ! Ob der Dienstherr bereit ist soweit zu gehen ?
@ThoDan; 03.03.2021 um 23:25 Uhr
Wenn Sie mir die Unterlagen zu Entschleierung dieser kryptischen Nachricht zukommen lassen, verstehe ich vielleicht was Sie damit ausdrücken wollen!
Georg sagt: 04.03.2021 um 8:06 Uhr
Nach dem Lesen der letzten Presseartikel wird die Gemengelage teilweise immer unübersichtlicher.
2017 und 2018 gabs wohl offensichtlich im Zusammenhang mit den Kdr-Wechseln Inventuren. Die Wiese wird bewusst oder fahrlässig fälschlicherweise grün gemeldet, Kreitmayr glaubt und vertraut drauf. Was soll er auch groß machen? Wenn man nicht wissen kann, dass es da noch ein Depot gibt, weil die Unterlagen zur Übergabe nicht vorgelegt werden.. traurig. Und zu diesem Zeitpunkt (2018) gab es doch schon reichlich Skandalöses in der Berichterstattung.
Dann wird endlich mal Ende 2019 eine vorschriftenkonforme Inventur veranlasst. Ergebnis: umfangreiche Fehlbestände. Vielleicht hat er da auch erst von diesem Depot erfahren, man will es nicht hoffen, denn vorher (April 2019) hat er ja schon das logistische Schlüsselpersonal ausgetauscht.
Er lässt dann in der Kaserne suchen, erfolglos.
Dann wird er offenbar von seinen Leuten auch noch unrichtig zu den Amnesty Boxes beraten. Die seien lt. „Richtlinie“ (??) in Auslandseinsätzen möglich, dann wohl auch im Inland.
Er lässt sich drauf ein, machts, wie im Detail auch immer, aber offensichtlich anonym. Jetzt erst taucht in diesem Laden mal Munition auf. Und das auch noch in Umfängen, die keiner erwartet hatte.
Und dann bekommt er vom Kdr DSK auf die Finger, dann wird Philipp Sch. verhaftet (nach einem offenbar internen Tipp) und das Mun-Versteck im Garten gefunden. Als letztes der Brandbrief, dann die Task Force, Arbeitsgruppe usw.
Ein einziger Super-GAU. Ich sehe in dieser Beschreibung aber auch einige Gelegenheiten, wo einige seine Leute mal hätten aus der Deckung kommen können, um ehrlich und offen an der Problemlösung mitzuarbeiten. Stattdessen scheint es so, als hätte man ihn auflaufen lassen und dazu noch, ob absichtlich oder nicht, am Ende in den Sumpf mit reingezogen. Für welches innere Gefüge spricht das? Irgendwie auch für ne gefestigte Mißtrauenskultur. Wie löst man sowas auf? Schwierig…
Noch ein Nachtrag zu meinem gestrigen Kommentar … der erwähnte Skandal ereignete sich beim FschJgBtl 251. [Anmerkung: Die Informationen sind dem „Schwarzwälder Boten“ entnommen, also öffentlich einsehbar.]
Ein OTL von Pescatore, Bataillonskommandeur ’93–’96, wurde wegen Verstößen gegen das „Waffengesetz“ (gemeint ist wohl das KrWaffKontrG) verurteilt. Ebenso wurden mehrere Verbandsangehörige zu Geld- und Bewährungsstrafen verurteilt bzw. Verfahren wurden gegen Geldzahlungen eingestellt.
Offenbar hatte der o.G. nach der Wende Waffen aus NVA-Beständen beiseite geschafft. Einige wurden im Bataillon als „Dekomaterial“ verteilt, andere angeblich verscherbelt. Weswegen mir die Sache in Erinnerung kam: Sie wurde erst mit mehrjähriger Verzögerung entdeckt, als das KSK die Liegenschaft übernahm.
@Thomas Melber & 0815
Die mit „bekannte“ Stärke des KSK entspricht ungefähr dem eines Regiments oder Battailons.
Ich vermute deren Aufgaben denen des Kommandeurs KSK gleichzusetzen entspricht Birnen mit Marmoräpfeln gleichzusetzen
@ThoDan:
Nee, die Auflösung ist einfach die logische Konsequenz daraus, dass in einem Verband offenbar auf Missstände wie nicht ausreichende Kräfte und veraltete Technik allem Anschein nach damit reagiert worden ist, dass man sich mit wichtigen Dienstvorschriften betreffend den Umgang mit Munition quasi rückwärtige Teile der Fallschirmjägeranatomie abgewischt hat. Und, dass sich das offenbar von ganz unten durch den gesamten Verband bis in die übergeordneten Kommandostrukturen zu ziehen scheint, weil man da eine gewisse personelle Kontinuität konstatieren muss, aus der eine Kultur des Wegschauens spricht.
Wir reden hier doch nicht über laxen Umgang mit der ZDv 37/10, sondern es geht um zigtausend Munitionsgegenstände, deren Verbleib über längere Zeiträume völlig unklar geblieben ist.
Und in diese Gemengelage fällt dann zu allem Überfluss noch, dass exakt dieser Verband dadurch wiederholt auffällt, dass Leute mit rechtsextremistischem Gedankengut und einem Traditionsverständnis „straight outta Wehrmacht“ dort unterwegs gewesen sind. Indes: So alt, dass man dadurch praktisch zwangsläufig Risiko liefe, zum Nazi zu werden, wird das beim KSK ausgegebene Material ja wohl sicher nicht gewesen sein.
@ ThoDan
Der Kdr KSK hat ungefähr 1000 Mann zu führen in einer Kaserne, also eine Liegenschaft und dürfte 2. oder 3. disziplinare Ebene sein, also vergleichbar einem Regimentskommandeur.
Wenn es nicht das KSK wäre, wäre es eine Oberst A16 Stelle (vergleiche Kommodore in einem Geschwader mit 1800 Mann/Frau und ebenfalls 3. disziplinare Ebene).
Der Kdr KSK hat auf keinen Fall mehr Aufgaben als ein Geschwaderkommodore.
@sputo.di.rospo
Das sehe ich auch so. Man hat den Kdr wohl auflaufen lassen und alle vorherigen Kdre waschen ihre Hände in Unschuld, obwohl sie den vorschriftenwidrigen Umgang mit der Munition selbst geduldet haben.
Aber wie gesagt, die ganzen Ablenkungs- und Verschleierungsbeiträge der vorangegangenen Diskussion sind Humbug.
Keine Munition in Zugkellern, keine Munition in öffentlichen, durchsuchbaren Räumen der Kaserne, folgedessen war die Munition gestohlen oder unterschlagen und in privaten Räumen oder zu hause untergebracht.
Das war keine versehentlich behaltene Munition (vielleicht mit Ausnahme der 2 Handgranaten, die zufällig in der Weste waren (sic), hoffentlich gut gesichert). Alles andere war Munition in privater Verfügungsgewalt und folgedessen nach meinen Rechtsempfinden gestohlen und die ist erst wieder aufgetaucht, bzw. wurde erst bereitwillig abgegeben, nachdem den Soldaten vom Kdr quasi zugesichert wurde, die Personalien nicht zu erfassen, also keine disziplinare Ermittlungen aufzunehmen.
Das ist schon starker Tobak !
@Metallkopf
d.h. der Kommandeur hätte den Betrieb schließen müssen bis Abhilfe geschaffen worden wäre!
Dann können die Kommandeure der DSK, die Inspekteure des Heeres und der BW des letzten Jahrzehnts oder so dann erklären warum sie dies ebenfalls nicht getan haben
@Georg:
„Der Kdr KSK hat auf keinen Fall mehr Aufgaben als ein Geschwaderkommodore.“
Auch wenn sie sich da ja schon so absolut sicher sind ein Hinweis:
Der Kdr KSK hat u.a. die Verantwortung für die Weiterentwicklung der Spezialkräfte des Heeres. Deswegen untersteht ihm auch der Bereich Weiterentwicklung (geleitet von einem Oberst).
Schon etwas anders als ein Geschwader der Luftwaffe (und jetzt bitte nicht TTV und Bereich WE gleichsetzen).
Georg sagt: 04.03.2021 um 17:18 Uhr
„wurde erst bereitwillig abgegeben, nachdem den Soldaten vom Kdr quasi zugesichert wurde, die Personalien nicht zu erfassen, also keine disziplinare Ermittlungen aufzunehmen.“
Ganz genau so sehe ich das auch. Das bedeutet auch, dass es den Leuten aber wohl auch bewusst, dass das mindestens vorschriftenwidriges Verhalten war, die Mun irgendwo versteckt „zwischen zu lagern“.
Was für mich deshalb auch nicht so recht passt sind Sätze wie dieser:
„Mais unterstrich, dass dabei der Aufklärungs- und Ermittlungsschwerpunkt eindeutig auf der fehlenden Munition lag, die ein Risiko darstellte. Die überzählige Munition, die derzeit im Fokus der Debatte steht, sei hingegen sichergestellt gewesen und stellte damit kein Risiko mehr dar, auch wenn diese nicht konform mit den Vorschriften eingesammelt worden war.“
Besonders die begriffliche Diskrepanz die sich zwischen „fehlender Munition“ und „überzähliger Munition“ auftut in diesem für mich zusammenhängendem Vorgang.
Munition außerhalb der Vorschriften in Zugkellern etc. zu lagern ist zweifellos falsch und vorschriftenwidrig.
Es ist aber keinesfalls deshalb ein Diebstahl. Es kommt auf die Zueignungsabsicht an. Ein (offizieller) Zugkeller einer bestehender Teileinheit offenbart weiterhin die Verfügungsgewalt der Bundeswehr über die dort eingelagerte Munition.
Vielleicht würde es dem KSK und Standort Calw gut tun, wenn man in der Kaserne ein mannstarkes Feldjägerkommando aufbauen würde.
Ganz kurze Zündschnur. Die Freunde des KSK kann man problemlos gerade „biegen“, wenn man es nur möchte.
@ sputo.di.rospo
Zitat: „Besonders die begriffliche Diskrepanz die sich zwischen „fehlender Munition“ und „überzähliger Munition“ auftut in diesem für mich zusammenhängendem Vorgang.“
Die überzählige Munition ist wohl die Munition, die bei der Sammelaktion über den Fehlbestand nach der vorhandenen Buchführung hinaus herauskam.
Die fehlende Munition ist die Munition, die trotz der Sammelaktion gemäß dem theoretischen Buchbestand immer nach der Sammelaktion immer noch fehlte.
Wenn man also die Begriffe, die wohl bewusst so gewählt, so kompliziert gewählt wurden, übersetzt kommt wohl immer noch ein großer Fehlbestand (zwischen 4000 bis 6000 Schuss) an Gefechtsmunition heraus. Diese Zahl abgezogen von den 46400 Schuss gefundener Munition, bleiben wohl ca. 42000 Schuss Übungsmunition übrig. Das diese 42000 Schuss Übungsmunition einen Überbestand ergeben ist fast zwangsläufig, denn die Übungsmunition gilt wohl in dem Moment als verbraucht, wenn sie vom Mun-Verwalter ausgegeben wird.
Ich denke die von General Mais verwendete Formulierung führt zur Verwirrung (einerseits Überbestand – andererseits Fehlbestand), die das Problem vom Kernpunkt der Vorwürfe (Unterschlagung von Munition durch die Soldaten des KSK) wegleiten soll, zu einer problematischen Buchführung mit dem ach so schwierigen SASPF Programm und eben unterschwellig die Gesamtproblematik zu einem Computer oder DV-Problem zumindestens teilweise deklarieren will.
SASPF ist aber im Materialnachweis im Gegensatz zu dem IH-Planer Subsystem (Flugzeuge und Großgeräte mit vielen Subsystemen) kein Problem.
Es bleibt sich in der korrekten Buchführung egal ob man 10000 Schuss mittels eines antiquierten MERS (Material-, Entnahme-, Rückgabeschein) in DIN A5 quer aus einem Lager handschriftlich entnimmt oder im ehemaligen Lw-System ZTBÜ-AR (Zentrale Truppen Bestands Übersicht – Abgesetzter Rechner) und diese Entnahme zuvor mit der Log-Form 4950 quittieren lässt oder ob es mit dem Buchhaltungssystem von SASPF gebucht wird und ein Ausdruck auf dem Drucker gemacht wird.
Eine einzige Unterschrift bei der Ausgabe auf einem MERS und eine zweite Unterschrift bei der Rückgabe der nichtverbrauchten Munition auf einem 2. MERS hätte gereicht um eine ordentliche Buchführung zu gewährleisten. Diese Scheine hätte man dann in aller Ruhe auf einem x-beliebigen DV-System im Online-Bestand buchen können.
Aber wie Sie schon an anderer Stelle gesagt haben in Punkto Logistik gilt immer noch der Spruch „Amateure reden von Taktik, Profis von Logistik !“
@ Memoria
Die Gruppe Weiterentwicklung gibt es meines Wissens ebenso an allen Schulen des Heeres. Gut dann nehmen wir die ehemalige Heeresschule für Technik in Aachen (egal wie sie heute heißt), da gibt es eine Gruppe Weiterentwicklung mit einem Oberst (der in erster Linie wohl dazu da ist um den Leiter der Schule für Landsysteme zu einer B6 statt B3-Stelle zu machen, oder ?)
Und damit dürfte die Gruppe Weiterentwicklung KSK vergleichbar sein mit der Gruppe Weiterentwicklung an der Heerestechnikschule in Aachen. Und insgesamt dürfte der Kommandeur KSK nicht mehr Aufgaben haben als der besagte Leiter der Heerestechnikschule.
@ Florian Staudte
Wie weiter oben erklärt wurde (aus einem Zeitungsbericht zitiert) hat der General Kreitmayr wohl die „Räume“ in der Kaserne vor der Sammelaktion durchsuchen lassen. Vermutlich sind damit die Zugkeller und nicht die Unterkunftsstuben gemeint. Erst als diese Aktion zuwenig Erfolg brachte hat er die anonyme Sammelaktion angeordnet. Dann kam zur Überraschung aller große Bestände zum Vorschein.
Also entweder sind die Bestände an sehr versteckten Orten innerhalb der Kaserne gelagert worden (also nicht in den sogenannten Zugkellern), ODER die Munition befand sich auf Unterkunftsstuben oder bereits im Privatbesitz von Soldaten außerhalb der Kaserne (was durch das Beispiel OStFw Philip Sch. nicht auszuschließen ist).
@Georg:
Und der Kommandeur de TSL ist ebenfalls ein Brigadegeneral.
Was wollen sie nun damit sagen?
Abgesehen davon, dass die Bereiche Weiterentwicklung in den anderen Truppengattungen seit Jahren nicht mehr bestehen.
Nochmal: Der Kdr KSK ist nun vergleichbar mit nem Kdre eines Geschwaders oder doch einer Schule des Heeres?
Es gibt sicherlich berechtigte Kritik an einigen Entwicklungen im KSK und den Ebenen darüber, aber ihre Position zum KSK erscheint mir nicht immer sachlich fundiert.
@Georg
Die Weiterentwicklung (WE) des Heeres wurde 2012 in das Amt für Heeresentwicklung (AHEntwg) übergeführt.
Die GrpWE existieren nicht mehr.
Auf Grundlage der Vorgaben des Kommandos Heer ist das Amt für die Weiterentwicklung von Konzeption, Ausbildung, Organisation und Materialplanung des Heeres ganzheitlich verantwortlich.
Das KSK bildet insofern eine Abweichung vom Grundsatz, als dass die Calwer ihre WE weitgehend selbst organisieren. Das erforderliche Spezialwissen existiert weitgehend nur innerhalb des Kommandos.
In Bezug auf die Gesamtverantwortung des AHEntwg erfolgt Abstimmung mit der GrpWEInf .
@Georg:
Das KSK hat eine Gruppe Weiterentwicklung, richtig. Geführt von einem Oberst. Der Kdr KSK ist auch General der Truppengattung Spezialkräfte. Diese Generale der Truppengattung des Heeres sind eher Frühstücksdirektoren, denn die ihnen früher zugeordnete Weiterentwicklung (vor Ort befindlich) wurde in das Amt für Heeresentwicklung verlagert. Synergie nannte man das. Ein Molochamt in Matrixorganisation entstand, doch das ist OT. Fällt wahrscheinlich in der nächsten Strukturanpassung sowieso weg.
Der General der Spezialkräfte ist also eine Ausnahme, denn er hat eine Gruppe Weiterentwicklung vor Ort.
Doch für die großen Dinge, wie Weiterentwicklung des streikräftegemeinsamen Ansatzes der Spezialkräfte ist das Einsatzführungkommando zuständig. Begründung, da dies einsatzgetrieben ist. Ähnlich ist es mit streitkräftegemeinsamer Übungsplanung und internationaler Zusammenarbeit. Auch alles im Einsatzführungskommando. Der dortige, für Spezialkräfte/Nationales Risiko- und Krisenmanagement verantwortliche Oberst hat direkten Draht zum BMVg Referat Spezialkräfte/Nationales Risiko- und Krisenmanagement. Das KSK formal nicht.
Die DSK ist völlig raus und wird je nach Lust und Laune mal informiert. Selbst bei Querschnittsmaterial wie Fallschirmen, Fahrzeugen, Waffen und auch Munition wird oft auch schon mal in verschiedene Richtungen gedacht. Peinlich genau achtet man im KSK schon mal darauf, dass wir EGB Kräfte nicht zu viel abbekommen, denn das bindet Ressourcen. EGB bedeutet Erweiterte Grundbefähigung und deklariert die Spezialisierten Kräfte des Heeres. Wiki gibt einen ungefähren Überblick. Auch OT.
Dazu kommt, das wirklich Gute bekommen nur die Besten, glaubt man in Calw.
Bei multinationalen Konferenzen wissen die internationalen Partner häufig nicht, wer das Zepter führt, eigentlich der anwesende General vom KSK, doch zu Einsätzen hat er nichts zu sagen, da spricht Einsatzführungskommando. Ist BMVg mit dabei, sitzt der General zwar vorn, dreht sich aber immer zum Oberst aus dem BMVg (zweite Reihe) um, wenn es um die wirklich wichtigen Dinge geht.
Man stelle sich eine Konferenz der NATO vor, bei den Partnern kommt ein Befugter, der spricht für alle und alles. In Deutschland haben wir einen General vom KSK, denn der fährt schon mal gern in das Ausland, doch er ist wie ein Fürst ohne Land, denn der gehört eigentlich in die zweite Reihe.
Es gab auch schon die Lösung, den Unterabteilungsleiter Strategie und Einsatz I (Militärisches Nachrichtenwesen) teilnehmen zu lassen. Doch der ist ja nun mal Fachmann für
Militärisches Nachrichtenwesen, nicht für Spezialkräfte.
Nimmt man die Spezialkräfte der Marine und der Luftwaffe mit dazu, wird es noch komplexer. Geht es dann noch um Nationales Risiko- und Krisenmanagement, wird es auch nicht einfacher. Ach ja, Planungsamt. Sicher gibt es noch mehr.
Zu komplex?
Stimmt. Versucht man das auf eine Folie zu malen, kommt man schnell an die Grenze der Verständlichkeit.
Da sollte in den folgenden Untersuchungen doch einfach mal nachgefragt werden. Der April bietet sich an.
Übrigens, ich bin kein Fachmann, nur normaler Fernspäher, ich kann das nur von außen beschreiben. Doch wenn die Suppe versalzen ist, muß man sie nicht besser kochen können. Fragen wir die Köche, doch wie man sieht, viele Köche können auch den Brei verderben.
@Georg sagt: 04.03.2021 um 22:22 Uhr
„Die Gruppe Weiterentwicklung gibt es meines Wissens ebenso an allen Schulen des Heeres.“
Gab es. Gibt es schon seit Jahren nicht mehr.
Unabhängig davon ist die Vertretung der SpezKr auf internationalem Parkett eine Aufgabe die nur schwer durch einen Oberst wahrzunehmen ist. Üblicherweise muss hier ein Flaggoffizier her.
@ Memoria
Der Vergleich des Kdr KSK mit einem Schulkommandeur (InfS in Hammelburg) oder Geschwaderkommodore z.B. ehemals Kdre JG 74 in Neuburg habe ich gewählt um eine Verantwortungsebene des Kdr KSK für @Tho Dan darzustellen.
Der Kdr KSK stellt für mich auf keinen Fall mehr als ein Geschwaderkommodore dar, auch wenn der DP als BrigGen bewertet ist.
Ein Geschwaderkommodore hat bis 1800 Soldaten und Ziv-Personal unterstellt ist die 3. diziplinare Ebene als RgtKdr und hat urkundlich für eine Ausrüstung von über 3 Mrd Euro unterschrieben mit der Übernahme des Dienstposten, auch wenn er sich dabei auf unterstellte Grp-Kdre abstützen kann.
Was hat dagegen der Kdr KSK ? Eine aufgeblähte Struktur mit inzwischen 1000 DP bei gerade mal 3 Einsatzkp mit vielen DP für OTL und OStFw in Stabsfunktionen, die alle nicht mehr vom KSK wegwollen und es sich in ihrer persönlichen Nische beim KSK gut eingerichtet haben, oder ?
Es fällt mir zugegebenermaßen schwer objektiv und neutral zu bleiben bei dem gegebenen Sachverhalt, der sich für mich so darstellt:
Ein Uffz (A5) als Mun-Verwalter wird wegen eines Dienstvergehens bestraft, wenn er Munition ohne gültigen, vom Disziplinarvorgesetzten unterzeichneten, Schießbefehl aus seinem Lager ausgibt und vom Empfänger keine Unterschrift auf einen ordnungsgemäßen Nachschubbeleg dafür fordert.
Ein Brigadegeneral (B6) (damals BG Saalfrank) wird wenn er dieses Verhalten in seinem Verband duldet und damit gegen seine disziplinare Verantwortung handelt und dauerhafte Dienstvergehen nicht weiter verfolgt, zum Generalmajor (B7) befördert.
Der nächste Kdr KSK wird öffentlich „hingerichtet“, nachdem der dieses Verhalten des Mun-Verwalters nicht mehr duldet und alle seine direkten und indirekten Vorgänger, die jetzt in der Generalsebene beim Heer Verantwortung tragen, waschen ihre Hände in Unschuld (irgendwie ein Verhalten wie vor 2000 Jahren mit dem römischen Statthalter Pontius Pilatus in Palästina, oder ?)
Georg sagt: 04.03.2021 um 22:08 Uhr
Ja ich finde solche Sätze (Mais) wirklich fraglich. Was ist da eigentlich gemeint?
Was ist hier fehlende Munition? Die Munition aus dem Garten von OStFw Sch.? Fehlte die wirklich auch im Bestand? Wenn nicht, dann ist sie ja per se wohl auch überzählige Munition und sichergestellt ist sie auch, also „risikofrei“. Ist es fehlenden Munition, dann ist sie trotzdem sichergestellt, dann stimmt der Satz nicht, weil sie dann auch kein „Risiko“ mehr darstellt.
Was fehlt denn nun eigentlich noch an Munition und stellt ein Risiko dar?
Warum wird diese „Fundmunition“ aus der Sammelaktion pauschal zu „überzähliger Munition“ umgewertet und wie geht das? Was man sucht, muss einem doch erstmal fehlen und man hofft es dann auch zu finden.
Statt nun aber zu finden, was fehlt, finden sich stattdessen nur lauter überzählige Dinge an? Wer soll denn das glauben?
Warum macht man das?
Weil man „Risikomanagement“ betreibt? Weil man von jemanden so „aufgegleist“ wurde? Weil man den Sachverhalt im Grunde nicht in der Tiefe verstanden hat? Weil man sich undeutlich ausdrücken will?
Wo ist denn dann die noch fehlende Munition, die ein Risiko darstellt? Und was sagt das alles dann letztlich über den Gesamterfolg dieser Sammelaktion aus und über die Bereitschaft in Calw sich auch unter dem Deckmantel der Anonymität vollständig zu entlasten?
@sputo.di.rospo
So wie ich das verstanden habe:
– es wurde Munition zurückgebracht, die nicht der Verbrauchsnachweisung unterliegt (Manövermunition); diese „fehlt“ damit auch nicht
– es wurde Munition zurückgebracht, die der Nachweisung des Verbrauchs unterliegt, wohl korrekt ausgegeben und als „verschossen“ („verbraucht“) gebucht wurde; somit auch kein „Fehl“ in den Büchern
Somit bleibt für mich die ursprünglich festgestellte Differenz von Soll zu Ist weiterhin bestehen.
Thomas Melber sagt: 05.03.2021 um 11:41 Uhr
Das mein ich. Es liest sich so als ob man auf die Suche nach fehlender Munition geht und zurückbekommt, was man nicht gesucht hat. Waren da aber nicht auch mal Aussagen, man hätte mit den Funden aus der Sammelaktion Fehlbestände ausgleichen können und darüberhinaus mehr zurückbekommen als man eigentlich erwartet hätte. Hier klärt sich doch grad nichts auf.
PS: MAN-Mun befindet sich auch im Bestandsnachweis der MunGrp. Nur wenn sie aus diesem Bestand ausgeliefert wird und an den Soldaten verausgabt wird, findet kein Nachweis in der Kladde statt. Buchungstechnisch nachgewiesen ist die schon. Damit könnte auch was davon bei der Inventur gefehlt haben.
Interessant in diesem „Chaos“ von Über- und Unterbeständen finde ich die nicht priorisierte Wertigkeit von Prüfberichten externer Revisionen (PrfOrg MatBew) durch die zuständigen Kommandobehörden.
– auch unter den heutigen Bedingungen wird u. a. Munition zu 100% durch diese geprüftt –
Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese eklatanten Missstände in der Materialbewirtschaftung (dem Inspekteur Heer seit 2011 bekannt) des Verbandes in den entsprechenden Prüfberichten nicht detailliert aufgeführt wurden.
Aus welchem Grund wurden die -erfahrungsgemäß- dort aufgezeigten Lösungsmöglichkeiten zur Abstellung der Mängel (z. B. Änderungsantrag zur SollOrgPers) scheinbar nicht beachtet und zeitnah eingeleitet?
@ThoDan:
Der Kandidat erhält hundert Punkte! Deshalb schrieb ich ja im anderen Thread auch, dass es womöglich zielführend sein könnte, einen Org-Bereich mit der Aufklärung der genauen Verantwortlichkeiten zu betrauen, bei dem einigermaßen sicher feststeht, dass da wirklich niemand aus voriger eigener Verwendung Aktien im Feuer hat…
@Georg:
Bin mir nicht sicher ob sie auch die anderen Kommentare zur Rolle des Kdr KSK im nationalen und internationalen Gefüge gelesen haben.
Der Vergleich zu einem Geschwaderkommodore oder Schulkommandeur hinkt da aus meiner Sicht erheblich.
Ihre grundsätzliche Aversion gegen Spezialkräfte wird sich deswegen sicherlich nicht ändern. Aber damit sind sie ja nicht die Minderheit.
Die Bundeswehrführung hat die Rolle von Spezialkräften nie wirklich verstanden.
@ Memoria,
Ja, ich habe die anderen Kommentare gelesen, insbesondere auch den von @späher .
Es mag schon sein, dass wir in der Bewertung der Wichtigkeit des Kdrs KSK eine unterschiedliche Sichtweise haben.
Ich habe aber keine grundsätzlich Aversion gegen Spezialkräfte. Im Gegenteil, ich mag „Elite“ in einem positiven Verständnis. Der der persönlich mehr kann als der Andere, der aufgrund seiner Ausbildung, seiner Herkunft, seiner Bildung einfach besser ist als ein Anderer, muss dies aber auch als Vorbild in Haltung und Pflichterfüllung leben. So habe ich dies in meiner Profession, in meiner Spezialisierung in der Lw gemacht und so habe ich andere echte „Profis“ in ihrem Fach erlebt.
Was ich jedoch von Außen beim KSK sehe, ist vielfältige Schlamperei, Disziplinlosigkeit in Äußerlichkeiten, die sich anscheinend auf die Innere Haltung zum Staat und Auftrag überträgt, (Korrektheit im Auftreten als Soldaten, im Umgang mit Vorschriften, im Umgang mit Kameraden (interne Grabenkämpfe innerhalb des KSK) und sich auch in der Einstellung zu der deutschen Gesellschaft, für die man ja in besonderer Weise dient, äußert.
Für jemanden, der der u.a. der Flugsicherheit auf jeder Ebene (Technik, Piloten, Organisation) verpflichtet ist und der Sicherheit, Genauigkeit und der Präzision der technischen Ausstattung sich ein Berufsleben lang verpflichet fühlt(e), ist das Auftreten der Kameraden des KSK ein „NoGo“.
Also, wenn man auf öffentliche Anerkennung seiner erbrachten Leistung durch die Gesellschaft wert legt, dann darf man nicht in einer weitgehend geheimen Tätigkeit arbeiten. Wenn man dies nicht akzeptieren kann, muss man den Dienstposten und die Verwendung wechseln, aber nicht wie ein beileidigtes Kind das Bocken anfangen !
@Georg sagt: 05.03.2021 um 20:49 Uhr
„Ich habe aber keine grundsätzlich Aversion gegen Spezialkräfte. Im Gegenteil“
Das spiegelt sich aber nicht in Ihren Kommentaren über die Spezialkräfte wieder.
Und eine gleiche Aversion spiegelt sich übrigens auch in Ihren Kommentaren über FschJg wieder.
@ Koffer
Ich habe Ihnen schon mehrmals persönlich gesagt, dass ich mir im Ernstfall nichts besseres als einen Kämpfer, z.B. einen FschJg an meiner Seite im Einsatz vorstellen kann.
Das gibt aber einem FschJg oder anderen Soldaten der kämpfenden Truppe nicht einen Freifahrtsschein für unappetitliche Sachen, wie rohe Leber essen, rassistisches Verhalten, extremistisches Verhalten oder elitärer Standesdünkel, wenn die persönliche Leistung, die Haltung und Pflichterfüllung des einzelnen Soldaten oder dessen Verbandes dieses elitäre Selbstverständnis nicht rechtfertigen.
@Georg sagt: 06.03.2021 um 8:43 Uhr
„Ich habe Ihnen schon mehrmals persönlich gesagt, dass ich mir im Ernstfall nichts besseres als einen Kämpfer, z.B. einen FschJg an meiner Seite im Einsatz vorstellen kann.
Das gibt aber einem FschJg oder anderen Soldaten der kämpfenden Truppe nicht einen Freifahrtsschein für unappetitliche Sachen, wie rohe Leber essen, rassistisches Verhalten, extremistisches Verhalten oder elitärer Standesdünkel, wenn die persönliche Leistung, die Haltung und Pflichterfüllung des einzelnen Soldaten oder dessen Verbandes dieses elitäre Selbstverständnis nicht rechtfertigen.“
1. Rohe Leber: Waren die Gebirgsjäger. Das ist ein typische Beispiel für Ihre Aversion gegen alles bordeauxrote.
2. In Bezug auf extremistisches Verhalten: Mag ich auch nicht, aber in fast allen Fällen in denen Sie sich bisher über KSK, SpezlOp oder FschJg aufgeregt haben, hat sich die Wahrheit am Ende als nur max 50% der Vorwürfe rausgestellt. Denken Sie mal darüber nach woran das vielleicht liegen könnte.
3. „Standesdünkel“ vs. „im Ernstfall einen FschJg neben sich haben wollen: Wer das eine will, der muss das andere abkönnen.
@Koffer sagt: 06.03.2021 um 15:08 Uhr
„Das ist ein typische Beispiel für Ihre Aversion gegen alles bordeauxrote.“
Jetzt tun Sie dem armen @Georg aber unrecht. Ich habe bisher keinen Kommentar von ihm gelesen, in dem er über die Heeresflieger herzog:-).
@Pio-Fritz sagt: 07.03.2021 um 16:45 Uhr
„Jetzt tun Sie dem armen @Georg aber unrecht. Ich habe bisher keinen Kommentar von ihm gelesen, in dem er über die Heeresflieger herzog:-).“
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