Coronavirus-Pandemie & Bundeswehr: Großteil der Truppe beginnt Grundausbildung, nur wenig mehr Soldaten in Impfzentren

Trotz der vergangene Woche bundesweit beschlossenen Verschärfung der Einschränkungen in der Coronavirus-Pandemie haben große Teile der Bundeswehr am heutigen Montag wie geplant mit der Grundausbildung neuer Rekruten begonnen. Die bislang schleppend angelaufende Impfkampagne gegen Covid-19 zeigt sich unterdessen auch in den bislang geringen Zahlen zur Unterstützung eingesetzter Soldatinnen und Soldaten.

Bereits im Dezember hatte die Bundeswehr für neue Rekruten den Dienstantritt vom üblichen Termin 4. Januar, dem ersten Arbeitstag des Jahres 2021, auf den 11. Januar verschoben. Nach der von Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten vereinbarten Verschärfung der Corona-Regeln am 5. Januar hatte zwar die Abteilung Führung Streitkräfte im Verteidigungsministerium empfohlen, den Dienstantritt vom 11. Januar auf einen späteren Zeitpunkt zu legen; dem folgte aber nur ein Teil der Streitkräfte.

Beim Heer als größter Teilstreitkraft galt durchgängig weiterhin der heutige Montag: Der Dienstantritt bzw. Beginn der Grundausbildung für neue Rekruten beginnt beim Heer am 11. Januar 2021. Dies betrifft insgesamt 613 Frauen und Männer, teilte das Kommando Heer mit. Gleiches galt für den größten Organisationsbereich, die Streitkräftebasis: Der Dienstantritt für die Grundausbildung in der SKB ist auf den 11.01.2021 festgelegt. Am 11.01.2021 haben in der SKB nur Mannschaften Ihren Dienstantritt ( Soldaten auf Zeit und Freiwillig Wehrdienst Leistende). In den 11 Grundausbildungsstandorten der SKB werden insgesamt 295 Rekrutinnen und Rekruten für die Grundausbildung erwartet, hieß es aus dem SKB-Kommando.

Dagegen haben die anderen Teilstreitkräfte und Organisationsbereiche den Beginn der Ausbildung neuer Soldaten weitgehend in den Februar verlegt, teilweise gestaffelt nach Laufbahn. So beginnt die Grundausbildung im Sanitätsdienst am 1. Februar, in Luftwaffe und Marine nach derzeitiger Planung noch später im Februar.

In der Amtshilfe zur Unterstützung ziviler Behörden im Kampf gegen das Virus sind die Zahlen der eingesetzten Soldatinnen und Soldaten im Vergleich zum Ende vergangenen Jahres weitgehend unverändert geblieben. Derzeit sind rund 10.000 im Einsatz, darunter etwa 700 Soldaten aus dem Sanitätsdienst. In die Gesamtzahl eingerechnet sind 3.500 als so genanntes Schichtwechselpersonal für mehrfach besetzte Dienste sowie in den Führungsstäben.

Für die Unterstützung in Impfzentren und mobilen Impfteams sind bislang rund 750 Soldaten eingesetzt, keine große Steigerung im Vergleich zu den gut 500 am Jahresende. Weiterhin gilt, dass bis zu rund 2.200 weitere Soldatinnen und Soldaten dafür eingeplant sind – allerdings hängt deren Einsatz vom Betrieb der Impfzentren ab, wie ihn die Länder organisieren.

Fast 5.600 Soldatinnen und Soldaten sind in 310 Gesundheitsämtern zur Unterstützung bei der Nachverfolgung von Infektionsketten tätig; damit bleibt diese Aufgabe wie schon seit Monaten der Schwerpunkt der Amtshilfe. Fast 1.200 unterstützen in Alten- und Pflegeheimen, weitere fast 820 helfen in 63 Krankenhäusern.

Die Zahl der Soldatinnen und Soldaten mit einer Coronavirus-Infektion ist seit Jahresbeginn deutlich zurückgegangen; allerdings könnte hier – wie in der Gesamtbevölkerung – gelten, dass über Weihnachten und rund um den Jahreswechsel weniger auf das Virus getestet wurde.

Die Statistik des Sanitätsdienstes:

11. Januar
482  tagesaktuell bestätigte Fälle
kumuliert: 3362, davon kumuliert genesene Fälle: 2880

8. Januar
482  tagesaktuell bestätigte Fälle
kumuliert: 3362, davon kumuliert genesene Fälle: 2880
(Ja, auch mir fällt auf, dass die Zahlen vom 8. und 11. Januar absolut identisch sind; ich bemühe mich um Klärung)

7. Januar
431  tagesaktuell bestätigte Fälle
kumuliert: 3301, davon kumuliert genesene Fälle: 2870

6. Januar
398  tagesaktuell bestätigte Fälle
kumuliert: 3264, davon kumuliert genesene Fälle: 2866

5. Januar
368 tagesaktuell bestätigte Fälle
kumuliert: 3221, davon kumuliert genesene Fälle: 2853

Zum Vergleich die Zahl vor Weihnachten – zwischen dem 18. Dezember und dem 5. Januar habe ich keine Statistik bekommen:

18. Dezember
Soldatinnen und Soldaten: 681 tagesaktuell bestätigte Fälle
kumuliert: 2637, davon kumuliert genesene Fälle: 1956

Für die Auslandseinsätze veröffentlicht das Einsatzführungskommando seit Jahresbeginn lediglich wöchentliche Übersichten (im Gegensatz zu den Einzelmeldungen zuvor). Die Meldung vom vergangenen Freitag, 8. Januar auf Twitter:

Bei der #BundeswehrimEinsatz sind im Zeitraum 30.12.20 – 07.01.21 Soldat_innen positiv auf #COVID19 getestet worden: #CapacityBuildingIraq 1, #ResoluteSupport 1, #EUTM 3, #MINUSMA 10, #UNIFIL 1.
Betroffene Soldat_innen werden zeitnah oder wurden bereits mit einem StratAirMedEvac ausgeflogen. Die Kontaktpersonen wurden identifiziert und entsprechende Isolationsmaßnahmen getroffen.

(Weiter ggf. nach Entwicklung)

(Foto: Der Stab der Einsatzflottille 1 der Deutschen Marine unterstützt im Impfzentrum Kiel – Christian Bock/Einsatzflotille 1/Deutsche Marine)