KSK-Kommandofeldwebel wehrt sich in anonymem Brief: „Wir sind die Anständigen!“
In einem ausführlichen, wenn auch anonymen Schreiben hat sich ein – nach eigenen Angaben – Kommandofeldwebel des Kommandos Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr gegen den Vorwurf gewehrt, die Eliteeinheit sei von Rechtsextremisten durchsetzt. Wir sind die Anständigen! Wir sind nicht der Feind im Innern!, heißt es in dem 14-seitigen Brief mit Datum 25. Juli, der an die Spitze des Verteidigungsministeriums adressiert war.
Das Schreiben, über das am (heutigen) Donnerstag zuerst Business Insider berichtet hatte (Link aus bekannten Gründen nicht), leitete das Ministerium an die Obleute der Fraktionen im Verteidigungsausschuss weiter – und es war offensichtlich die Absicht des Verfassers, diesen Brief auch öffentlich möglichst bekannt zu machen:
Hauptgrund für dieses ausführliche Schreiben ist die gefühlte ungerechte Skandalisierung, die den Soldatinnen und Soldaten sowie zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des KSK aufgrund der Fehler einzelner – aber auch aufgrund vieler unwahrer Behauptungen und Vermutungen zur Zeit angediehen wird. … Ziel ist es daher auch, dass sich der geneigte Bürger und der nicht mit der Materie vertraute Politiker, Abgeordnete oder Soldat ein eigenes Urteil abseits der veröffentlichen Darstellungen bilden kann.
(Hervorhebungen in dieser und in den weiteren Passagen im Original)
Der Autor räumt ein, dass Vorfälle mit vermutlich rechtsextremistischem Hintergrund im KSK dem Ansehen der Truppe geschadet hätten – jeder dieser Vorfälle sei aber im Kreis der Kommandosoldaten kritisch kommentiert, missbilligt und als rufschädigend gewertet worden. Der Höhepunkt sei der Fund von Waffen, Munition und Sprengstoff bei einem langjährigen Kommandoangehörigen gewesen, der uns alle geschockt hat, weil offensichtlich sowohl das Vertrauen unter Kameraden als auch der Führung missbraucht worden seien. Allerdings wäre die Unterschlagung von Munition und Sprengstoff nicht nur beim KSK, sondern auch bei anderen Kampfeinheiten möglich gewesen und damit nicht spezifisch für die Spezialeinheit.
Organisierten Rechtsextremismus oder gar Netzwerke gebe es in der Eliteeinheit nicht, hebt der Autor hervor:
Unabhängig davon, dass Extremisten jeder Couleur ermittelt und aus dem Dienst entfernt werden müssen, sollte die Loyalität der Angehörigen des Verbandes zu unserem Land, zu unseren demokratischen Werten und zu unserer Verfassung – bis zum Beweis des Gegenteils – grundsätzlich vorausgesetzt werden.
„Rechte Netzwerke“ oder „rechtsextreme Umtriebe“ existieren aus meiner und querschnittlicher Sicht im Verband nicht. Die über die Jahrzehnte verteilten Einzelfälle und der eine jetzt im Zuge von intensiven Ermittlungen festgestellte wirklich kriminelle Fall, sowie weitere kritisch zu sehende, aber noch nicht ausermittelte Verdachtsfälle rechtfertigen keinesfalls den durch die Medien transportierten Generalverdacht. Wir sind keine Gegner unserer Demokratie – wir schützen sie!
Aufklärung der Vorfälle sei zwar erforderlich, heißt es in dem Schreiben. Dafür seien allerdings Augenmaß und gegenseitiger Respekt nötig. Vor allem dürfe keine Kultur des Misstrauens etabliert werden.
Ausführlich geht das Schreiben auf den Brief eines Hauptmanns ein, der seinerseits harte Vorwürfe gegen das KSK und vor allem gegen den Umgang in der Ausbildung erhoben hatte. Mit dem Brief seien der ganze Verband und seine Soldaten verunglimpft worden, schreibt der anonyme Kommandofeldwebel. Die Motivation des Hauptmanns sei hauptsächlich aus einem eigenen, unreflektierten Scheitern als Kommandoanwärter und Offizier zu erklären. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte dagegen auf dieses Schreiben mit den Worten reagiert: Endlich konnte die Mauer des Schweigens durchbrochen werden.
Auch der nach offiziellen Angaben der Bundeswehr bislang in den Büchern erfasste Fehlbestand von 62 Kilogramm Sprengstoff und mehreren Tausend Schuss Munition ist nach Darstellung des Kommandofeldwebels erklärlich – und kein Hinweis auf kriminelle oder extremistische Vorgänge:
Dass unsere Kommandosoldaten ein weitaus höheres Übungs- und Ausbildungspensum absolvieren als Bundeswehrweit üblich, ist bekannt. … Während eines einwöchigen, intensiven Ausbildungs- u. Übungsvorhabens für ca. 16 Kommandosoldaten werden hierbei in der Spitze zum Teil bis zu 100.000 Schuss Munition verschiedenster Kaliber verübt. Für unsere Kommandokräfte ist der routinierte Umgang mit Waffen und Munition also tägliches Geschäft. Das hierbei für nicht in der Materie steckende Außenstehende der Eindruck des leichtfertigen Umgangs mit Waffen und Munition entstehen kann, ist nachvollziehbar, aber unbegründet. Ausbildungs- und Handhabungsmängel beim Umgang mit Munition in Übung, Ausbildung und Einsatz werden im Zuge der gegenseitigen Kontrolle grundsätzlich nicht hingenommen. … Das bei der Masse der Vorhaben dennoch auch hier Fehler in der bspw. als vereinfachungswürdig empfundenen Buch- und Nachweisführung passieren, ist ein reiner Ausbildungsmangel und aus meiner Sicht nur zu menschlich. Es wird aber stetig daran gearbeitet, besser zu werden. Zur Vermeidung von weiteren Fehlern wird hier empfohlen, analog zu anderen Nationen ein einfacheres, unkomplizierteres, modernes, digitales System zur Nachweisführung zu etablieren.
Die Konsequenzen, die eine hochrangige Arbeitsgruppe des Ministeriums aus den Vorfällen gezogen hatte, werden nach Angaben des Autors vom Verband auch als Chance betrachtet. Das Ministerium solle bei Veränderungen aber wissen, dass den Angehörigen des KSK der Ernst der Lage bewusst sei. Dringend nötig sei eine Phase der Stabilisierung, damit sich die Einheit wieder ihrem Auftrag widmen könne:
Wir werden aktuell zum „Aufstand der Anständigen“ aufgefordert. Ich bin felsenfest überzeugt: Wir sind die Anständigen! Wir sind nicht der Feind im Innern! Die Loyalität der Angehörigen des KSK zum Grundgesetz, der freiheitlichen-demokratischen Grundordnung und seinen demokratischen Institutionen stand nie außer Frage. Etwaige Extremisten haben bei uns keine Chance!
Da das Schreiben nicht eingestuft ist und der Autor ja ausdrücklich seine Information auch an den geneigten Bürger richtet, hier der Wortlaut:
(Mit dem nötigen Vorbehalt: Da es auch vom Ministerium an den Bundestag weitergeleitet wurde, gehe ich von einer gewissen Authentizität aus, ohne die überprüfen zu können – und ich weiß natürlich auch nicht, ob das Schreiben, wie es Einleitung und Grußformel Ein Staatsbürger in Uniform nahelegen, von einer Person oder von einer Gruppe verfasst wurde.)
@L.Friede:
Vielen Dank für die mir bis jetzt unbekannten Vorgänge:
„Zeugin“ hat Aussage zurückgezogen.
Hitlergruss nicht nachweisbar.
Die Munitionsfehlbestände lt. KdoFw sind wohl in Aufklärung und erklärbar.
Hmmm…..
Wo ist denn jetzt das „rechtsextreme Netzwerk“ geblieben, dass ggf. Umsturzpläne hatte?
@Koffer: Es gibt in der sehr aufgeladenen medialen Atmosphäre für Mitglieder des KSK z.Zt. keine andere Möglichkeit sich an die Öffentlichkeit zu wenden. Insbesondere wenn entlastende Vorgänge (s. L.Friede) wohl nur als Randnotizen vermerkt werden, sodass selbst hier im Forum dies nicht unbedingt bekannt ist.
Fragen ins Forum: Was passiert jetzt mit der „Zeugin“? Ist das ein Skandal der Panorama-Redaktion? Ich erinnere mich gerade an die Social Media Nummer gegen OTL MArcel B.
@ 0815, 07.08.2020 um 13:29 Uhr:
„War die besagte „unsägliche“ Party eben nicht vor /vor mehr als 2 Jahren? Wann tauchte der Vorfall erstmals auf ?
Ja und Nein. War der Vorfall bis zum „auftauchen“ bis dato nicht bekannt, ist dem nichts hinzuzufügen.“
In den damaligen Berichten (und auch danach) war nie von einem speziellen Truppenteil die Rede, es ging immer nur um „das KSK“ bzw. „eine Kompanie“. Dass die betreffenden Soldaten mehrheitlich oder sogar ausschließlich Angehörige der 2./ waren, kann man in Calw also nicht den Medien entnommen haben.
https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2017/Hitlergruss-Ermittlungen-gegen-Kompaniechef,bundeswehr1738.html
@Koffer: +1 zu 06.08.20, 18:30 Uhr
Der Kamerad schreibt anonym, na gut, als Kommandosoldat würde ich das vielleicht auch tun. Schließlich steht man sonst sofort auf Listen der Antifa, egal ob man sich nun selbst als rechts begreift, oder nicht. Sieht trotzdem doof aus, geschenkt. Viel giftiger und schwallweise Wasser auf die Mühlen, die ein rechtes Biotop im KSK befürchten, ist aber doch genau das, was er da so alles schreibt. Da ist der immer gleiche Duktus, als hätte man nix, aber auch gar nix gelernt:
Keine Spur von eigenem Aufklärungs- und Selbstreinigungswillen, man „erwartet“ ein faires Verhalten, die Aufklärung besorgen mal schön nur andere, wo man doch eigentlich selbst in der Pflicht wäre, den Sumpf wenigstens mit trockenlegen zu helfen.
Wenn die Einheit durch eine Häufung einschlägiger Vorfälle in Verruf geraten ist, dann ist das zunächst natürlich die Schuld der Soldaten, die derart auffällig werden. Es wirkt aber jetzt geradezu so, als wollten die, die durch ihr fortwährendes Schweigen und Wegschauen nichts dafür getan haben, dass derartige Vorfälle schneller ans Licht kommen und künftig nach Möglichkeit vermieden werden, in ihrem verletzten Stolz über den Ansehensverlust jetzt grundlos jenen Vorwürfe machen, die die Häufung der Vorfälle lediglich konstatieren und – zurecht – deutliche Konsequenzen fordern.
Wenn man in einen Haufen getreten ist, muss man den Dreck beseitigen, und nicht den anpöbeln, der bemerkt hat, dass es stinkt und auf den Stiefel gezeigt hat!
Letzteres funktioniert nämlich garantiert nicht…
@L.Friede sagt: 07.08.2020 um 12:24 Uhr
„Ich bemängle, dass Nachrichten, welche das KSK/ die Soldaten belasten, mehr Raum einnehmen als entlastende Nachrichten.“
Was für entlastende Nachrichten sollen das denn sein? Das der Normalbetrieb reibungslos läuft? Das der OSF die Munition gestohlen hat, um den Weltfrieden zu sichern? Das es rechte Netzwerke gab/gibt, die die linken Medien auf den rechten Weg führen wollen, am besten per Erschießungskommando? Berichte über erfolgreiche Missionen, die geheim sind, um die Soldaten nicht zu gefährden? Manches möchte der deutsche Michel vielleicht auch gar nicht so genau wissen, weil das nicht bio und moralisch klinisch rein ist. Verzeihen Sie mir meine sarkastische Flapsigkeit, aber der Normalfall ist keine Nachricht wert.
@0815 sagt: 07.08.2020 um 13:29 Uhr
„Und wieder wissen Sie mehr als alle anderen“
Nein, das tue ich nicht, mein Gedächtnis ist anscheinend nur besser. Bei der von Ihnen kritisierten Aussage beziehe ich mich auf den Bericht des MAD, der ganz klar rechte Strukturen und Netzwerke in der 2. Kp benennt. Das sehe ich schon als seriöse Quelle.
@ Karl Mohr sagt: 07.08.2020 um 13:22 Uhr
„1. „der Fehlbestand war bekannt und gemeldet und als Buchungsfehler belegt“. Das ist mir vollkommen neu.“
Natürlich ist das neu, es ist ja auch die Behauptung des Briefeschreibers und nicht belegt. Da werden wir wohl auf den Kommissionsbericht warten müssen, um hier Klarheit zu bekommen. Allerdings frage ich mich, wenn das alles angeblich Buchungsfehler waren, woher hatte der Oberstabsfeldwebel dann die Munition und den Sprengstoff in diesen Mengen? Bei ebay ersteigert, Sonderangebot bei Aldi oder evt. doch bei der Bw abgezweigt? Das ist dann auch ein Problem der Dienstaufsicht und der charakterlichen Eignung des Kameraden, der das Zeug mitgehen ließ. Wir sprechen hier über schwere Verstöße gegen seine Dienstpflichten und Straftaten, die wischt man nicht so eben vom Tisch.
„2. Die Vorgänge um die 2. Kompanie waren bekannt…
Offensichtlich hat der Briefschreiber einen „funktionierenden“ Kompass für „richtig“ und „falsch“. Trotzdem ist nichts passiert. Das ist ihm aber nicht anzulasten.“
Das sehe ich komplett anders. Es wäre seine soldatische Pflicht gewesen, die Vorgänge zu melden. Nur durch das ständige wegschauen konnte die Lage zu dem heutigen Chaos eskalieren. Und ich empfinde es als Chaos, wenn Teile eines Verbandes wegen rechtsradikaler Vorkommnisse in kumulierter Form aufgelöst werden, weil es anscheinend keinen anderen Weg gibt. Da ist dann die Aussage „Wir sind die Anständigen“ schon mal falsch. Es haben anscheinend alle anständig weggeschaut.
@0815 07.08.2020 um 13:29 Uhr
Legitimiert also die Gelegenheit schon den Rechtsverstoß oder entschuldigt ihn? Ich kann ihrem Gedanken da wahrlich nicht folgen. Und um ihre Frage zu beantworten, ja ich merke etwas, und zwar, dass sie sich nicht mal ansatzweise bemühen, das Problem verstehen zu wollen. Meinem Gedanken zur Einordnung der Intention des Briefeschreibers können oder wollen sie nicht folgen, ansonsten hätten sie verstanden, dass es darum ging, genau wie sie jetzt auch, eine Straftat damit zu rechtfertigen, dass andere diese ja auch hätten begehen können.
Ehrlich gesagt finde ich noch mehr Einschätzungen in diesem Brief, die mir nicht recht behagen. Ein weiteres Beispiel wäre die Warnung eines MAD Mitarbeiters an seine ehemaligen Kameraden beim KSK bezüglich Ermittlungsergebnissen zu Kommandoangehörigen. Haben sie nichts drüber gelesen? Stimmt, ich auch nicht. Es steht nämlich gar nichts dazu drin, in diesem Brief. Allerdings sehe ich in dieser illegitieme Weitergabe unter Kameraden schon etwas, das ich mindestens als Verrat von Dienstgeheimnissen einstufen würde. Insgesamt würde ich das als Netzwerk bezeichnen. Da wäre ich also vorsichtiger als der Briefeschreiber mit der Beteuerung, dass es keine rechten Netzwerke gibt.
Wohlgemerkt nochmals, ich glaube sehr wohl, dass der Briefeschreiber das alles treu und redlich für wahr hält. Trotzdem, wahrscheinlich hätte er auch bis vor kurzem noch jeglichen Verdacht der Unterschlagung und Aneignung von Munition und Sprengstoff durch Kommandoangehörigen genauso vehement in Abrede gestellt.
In SAP kann stehen was will, solange kein unterschriebener Beleg existiert ist das alles nur heiße Luft. Daran hat sich nichts geändert.
Was allerdings richtig ist, da würde ich ihnen recht geben, man muss schon auf der Hut sein bei der unübersichtlichen Flut an Reporten, die man regelmäßig überprüfen und unterzeichnen muss.
Anonymer Brief?
Kann ich verstehen. Wer heute nicht der Meinung der Bundesregierung oder der Führungskräfte seiner Firma ist, und dies unter seinem Namen öffentlich macht, kann heute schnell seinen Hut nehmen. Bin seit fast 40 Jahren fast nur in der sogenannten Freien Wirtschaft tätig. Bis dato 7 Firmen und 1x Staatsdienst. Man kann den Verlauf des Verlusts der Meinungsfreiheit als stetig steigend betrachten. Hatte einige Vorfälle, bei denen ich immer wieder Kollegen hatte, die mich aus Neid schlecht machten. Dazu auch Kollegen, die mir halfen und mich warnten. Aber die helfenden Kollegen wollten nie als Zeugen auftreten, da sie Angst vor der Kündigung hatten. Man kann seine Meinung schon noch frei vertreten, wenn man genügend „Kleingeld“ hat. Und dazu ein schnelles Pferd 🐎😎
Moin Männers!
Wenn ich mir die Kommentare hier so durchlese, dann würde ich mal so schätzen, dass die meisten Kommentatoren hier niemals beim Bund gewesen sind.
„Pio-Fritz“ will vielleicht mit seinem Namen suggerieren, bei den Pionieren gewesen zu sein, allerdings halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass dem auch so ist!
Wer die Entwicklungen in diesem Land und in letzter Zeit auch nur halbwegs aufmerksam verfolgt hat und auch nur halbwegs intelligent ist, der sollte gemerkt haben, dass aktuell ein massiver und konzertierter Angriff auf die deutschen Exekutivorgane im Hinblick auf innere und äußere Sicherheit stattfindet, sprich, auf Polizei und Bundeswehr. Das Ziel ist Diskreditierung, Schwächung und Zersetzung.
Für mich stellen sich eigentlich nur folgende Fragen:
Wer steht hinter dem Angriff?
Was gedenken MAD, BND, Verfassungsschutz etc. dagegen zu unternehmen?
Tja, vom Verfassungsschutz ist da sicher nicht viel zu erwarten, seit dem Maaßen geschasst wurde, wird der gerade im wahrsten Sinne des Wortes auf Links gekrempelt, politisch auf Linie gebracht und quasi zu einer „Stasi 2.0“ umfunktioniert … wie sagte doch einst Heinrich Heine? Denke ich an Deutschland in der Nacht …
Ein sehr großer Fehler war auch die Aussetzung der Wehrpflicht, das wird uns voraussichtlich noch sehr teuer zu stehen kommen! Außerdem hat es Entwicklungen gemäß der „Bodensatz“-These (General Löchel, 2002) signifikanten Vorschub geleistet, so dass die Bundeswehr aktuell in einem absolut desolaten Zustand ist und die Kampfkraft nahe Null liegt … scheint aber politisch so gewollt zu sein!
[Interessant, Ihr erster Kommentar hier… und für mich stellt sich die Frage: Wer steht hinter dem Angriff auf die Freiheitlich-Demokratische Grundordnung, auf den Rechtsstaat, auf die Presse- und Medienfreiheit, wie er in Ihrem Kommentar zum Ausdruck kommt? Was gedenken die Organe des Rechtsstaats dagegen zu unternehmen? Wer die Entwicklungen in diesem Land und in letzter Zeit auch nur halbwegs aufmerksam verfolgt hat und auch nur halbwegs intelligent ist, der sollte gemerkt haben, dass von weit rechtsaußen der massive und konzertierte Angriff auf das demokratische Gemeinwesen schon längst begonnen hat. Die Verharmlosung von Morden und Umsturzvorbereitungen ist dabei nur die Spitze des Eisbergs. Und dabei belassen wir es jetzt. T.W.]
@
Metallkopf sagt:
07.08.2020 um 16:09 Uhr
“
@Koffer: +1 zu 06.08.20, 18:30 Uhr
Der Kamerad schreibt anonym, na gut, als Kommandosoldat würde ich das vielleicht auch tun. Schließlich steht man sonst sofort auf Listen der Antifa, egal ob man sich nun selbst als rechts begreift, oder nicht. Sieht trotzdem doof aus, geschenkt. Viel giftiger und schwallweise Wasser auf die Mühlen, die ein rechtes Biotop im KSK befürchten, ist aber doch genau das, was er da so alles schreibt. Da ist der immer gleiche Duktus, als hätte man nix, aber auch gar nix gelernt:
Keine Spur von eigenem Aufklärungs- und Selbstreinigungswillen, man „erwartet“ ein faires Verhalten, die Aufklärung besorgen mal schön nur andere, wo man doch eigentlich selbst in der Pflicht wäre, den Sumpf wenigstens mit trockenlegen zu helfen.
“
Wenn Sie schon alle Möglichkeiten beleuchten wollen, dann müssen Sie auch in Betracht ziehen, das es schlicht und ergreifend auch stimmen könnte. Es mag ja unwahrscheinlich erscheinen, ist jedoch auch eine valide Möglichkeit. Insofern wäre der Duktus immer gleich einfach weil es die Wahrheit wäre. Einen Sumpf, den es unter der PRämisse so nicht gäbe, kann man nicht trockenlegen.
Dann gibt es auch noch die Möglichkeit, dass die Wahrheit irgendwo dazwischen liegt und viele dort (im KSK) zumindest jedoch der Brief-Schreiber sie nicht kennt und daher seine Darstellungen für korrekt hält (obwohl sie es vielleicht nicht sind).
Diese beiden, aus aktueller Sicht eher dünnen, Möglichkeiten können sich noch als richtig erweisen. Wir wissen ja alle erst nach dem Bericht und nach den ausermittelten Vorgängen, was wirklich haltbar war und/oder vorgefallen ist – Und das auch nur, wenn nicht wesentliche Teile VS-NfD würden.
@CRM-Moderator sagt: 07.08.2020 um 15:44 Uhr, @Sebastian sagt: 07.08.2020 um 16:50 Uhr
Wer den Schutz der Anonymität braucht um etwas schlechtes über einen Kameraden zu schreiben um damit dann wiederum sein eigenes Argument zu hinterlegen, für den habe ich kein Verständnis und dem billige ich auch kein Glaubwürdigkeit.
Von einem Soldaten erwarte ich, dass er in Krieg und Frieden tapfer ist, wenn seine Tapferkeit aber schon beim Briefeschreiber endet, dann ist es für mich kein Brief, sondern nur noch ein Pamphlet. Er recht und gerade, wenn er sich in diesem Brief dadurch zu rechtfertigen sucht, dass er Kameraden (die mehr Rückgrat beweisen haben) herabwürdigt.
Wenn ich den Brief samt Schreiber beim Wort nehme, dann ist da zumindest ein klarer Mangel als Selbstkritik beim Briefschreiber zu erkennen. Denn wer zunächst eingesteht, dass „Der Höhepunkt (. . .) der Fund von Waffen, Munition und Sprengstoff bei einem langjährigen Kommandoangehörigen gewesen (sei), der uns alle geschockt hat, weil offensichtlich sowohl das Vertrauen unter Kameraden als auch der Führung missbraucht worden seien“
kann nicht so naiv sein, dass er tatsächlich glaubt, sicher zu wissen dass
„„Rechte Netzwerke“ oder „rechtsextreme Umtriebe“ (. . .) aus meiner und querschnittlicher Sicht im Verband nicht (existieren)“.
Aus dem Fall der offenbar entwendeten und illegal gebunkerten Munition muss doch folgen, sich selbst und seine Gewissheiten gegenüber dem was da in diesem Verband passiert und nicht passiert mal zu hinterfragen (Woher weiß ich das? Kann ich mich auf das, was ich für die relevanten Fakten halte auch tatsächlich verlassen? etc). Da ist etwas ziemlich faul beim Briefschreiber.
1. Mittlerweile bin ich zur der Auffassung gelangt, dass hier wohl kein Soldat mit diskutiert, der je in einem echtem Gefecht gestanden hat geschweige dem KSK angehört und dieses ehrenhaft nach Beendigung seiner Dienstzeit dort verlassen hat.
2. Wenn hier und ich wiederhole mich, ein Offizier “ gehypt “ wird, der wohl den Anforderungen des KSK dienstlich nicht gewachsen war, dazu als Vorbild u. a. im Bereich der Kameradschaft, welche hier gerne und oft zitiert wird, durch sein Verhalten gegenüber einer Soldatin seiner Einheit total versagt hat und der dann sich seitenlang schriftlich über angebliche Vorfälle beim KSK unter Ignorierung des Dienstweges bei der zu ständigen Ministerin “ ausheulte “ , nun ja, da frage ich mich, wer hier mit so einem zusammen in einer EINHEIT dienen will und möchte. Ich, wenn ich noch aktiv wäre, jedenfalls nicht.
3. Mir wird dadurch klar, dass die meisten hier wohl gar nicht mehr wissen bzw. beurteilen können, was es bedeutet, Soldat in einer Kampfeinheit zu sein und das dort auch zu tun, was den Soldatenberuf vom Grundsatz her ausmacht, nämlich auf Befehl hin zu kämpfen mit der Konsequenz, dabei verwundet zu werden oder zu fallen. Und auch wiederum nicht mehr wissen, was das für das Verhalten untereinander und damit für die Kameradschaft in solchen Einheiten bedeutet. Die meisten Aktiven sind doch in der Etappe tätig mit geregelten Dienstzeiten und Abläufen und definieren darüber ihr soldatisches Handeln und Wirken und haben damit das Gefühl für die kleine Kampfgemeinschaft und ihren Wert längst verloren.
4. Für mich zeigt der Brief des Unteroffiziers mit Portepee, wie es um die Stimmung in der Truppe bestellt ist. Und das macht mir Sorgen. Wenn wir uns nicht mehr wehren können, weil die, die für uns kämpfen sollen und es daher auch können, nicht mehr wollen, dann sind wir “ im Arsch „. Und die Einsatzfähigkeit von Kampfeinheiten gemäß eines ideologischen Werterasters, welches sich an dem pazifistischen Mainstream einer Zivilgesellschaft orientiert, zu beurteilen , führt endgültig in eine schon als unwirklich zu betrachtende Absurdität, was das Soldatentum hier in diesem Land und Staat betrifft.
5. Die Gesellschaft Deutschlands ist für mich mittlerweile ein hysterischer und damit verwirrter Haufen. Wirft man das richtige Stichwort der Menge zu wie z. B. hier Rechtsextremismus oder auch auch Klimawandel, dann kommt es zur Schnappatmung und Schaum vor dem Mund und der Verstand setzt komplett aus und hysterisch um sich kreischend wird entweder von einer rechtsextremen Unterwanderung der Bw oder vom nahenden Weltuntergang usw. und sofort gefaselt. Deutschland, quo vadis ?
@Metallkopf:
„Keine Spur von eigenem Aufklärungs- und Selbstreinigungswillen, man „erwartet“ ein faires Verhalten, die Aufklärung besorgen mal schön nur andere, wo man doch eigentlich selbst in der Pflicht wäre, den Sumpf wenigstens mit trockenlegen zu helfen.“
Verstehe ich Sie richtig:
Wortmeldungen der Betroffenen sind nur geduldet, wenn sie quasi Selbstanzeige erstatten oder ein grosses Mea Culpa verlautbaren? Das ist dann „erlaubte“ Aufklärung?
Den angeblichen Dreckhaufen auch gleich wegräumen. Aha. Was, wenn der gar nicht so riesig ist?
Warum wird sich an dem KdoFw dermassen abgearbeitet? Warum bekommt der nicht die gleiche neutrale Nachsicht, wie sie die Dienstaufsichtsriege bekommt? Die darf sogar in der Kommission sinnieren.
Ich warte geduldig, bis alles jenseits von Konjunktiven sauber darliegt. Solange höre ich jede Stimme. Vor allem die von Beteiligten.
@CRM-Moderator: Nun der Verfasser des Briefes und der querschnitt des KSK rechnete seit 2 Jahren mit der Schließung der 2. Kompanie. Da ändert ein Hitlergruß auch nichts mehr. Auf der NY-Times ist ein großartiger Artikel zu den Zusammenhängen und es wird auch auf die Party eingegangen und einen Kommandosoldaten namens „Little Sheep“. Einfach lesen…
@Koffer / Pio-Fritz / Metallkopf: 1+* Leider polarisiert die Debatte derart, dass viele nicht auf die Argumente der anderen Seite eingehen. Schade… Ich denke sie drei haben alle Punkte benannt.
Einen Begriff noch: „Entgleistes Commitment“
So nennt die Organisationspsychologie Phänomene, welche im KSK zu beobachten sind. Leider wird Organisationspsychologie hauptsächlich in den USA und GB gelehrt. In Deutschland gibt es hierzu Prof. Weibler an der Fernuniversität Hagen. Da gibt es eine Latte an Best-Practice, Struktureigenschaften und Gestaltungsaspekte die tatsächlich helfen könnten.
Denn, wir brauchen und wollen das KSK.
Kann es sein, dass der Einfluss der OrgPsy die Armeen oben benannter Staaten länger positiv beeinflussen? Ich war sehr erstaunt und zutiefst beeindruckt den Begriff von der IBuK und dem GI zu hören, denn ich bin mir sicher, so kann die AG KSK Ergebnisse liefern und unsere Kommando-Kameraden sind in absehbarer Zeit wieder die Vorbilder, die sie sein sollen,können, wollen und müssen.
Melde mich ab in den AGA – Libanon, da kenne ich mich aus. Meine Area of Responsibility (AoR) eben ;)
Hm, es ist zwar nicht überraschend, dennoch nicht schön: Die Kommentare, aus denen die Verachtung für den demokratischen Rechtsstaat tropft, nehmen deutlich zu (und vergleichsweise viele Erstkommentatoren dabei). Ich nehme das nur zu einem gewissen Grad hin.
@ Christian Falk sagt:
07.08.2020 um 18:12 Uhr
Es geht ja bei einigen in die gleiche Richtung wie bei Ihnen, nämlich wer ein harter Kämpfer ist der darf dann auch mal deutliche Grenzen des Anstandes, des Rechts, seines Diensteides und der Kameradschaft übertreten, hm?
Nein?
Doch, genau das bedeutet das, was Sie schreiben.
Sehen Sie anders?
Dann haben Sie weder Ihren Diensteid, noch das Soldatengesetz, noch was Kameradschaft in der BW bedeutet verstanden.
Halten Sie für nicht so wichtig, weil im Zweifel muss das hinter alles dem Kämpfertum und dem gefühlten Selbstbild des stolzen, echten Patrioten zurückstehen?
Wenn nein: Nochmal in sich gehen. Wenn ja: Tja, die Denke hatten einige KSK-Angehörige wohl leider auch. Genau das ist das Problem.
@ Fehlbesetzung; 07.08.2020 um 16:48 Uhr
„Legitimiert also die Gelegenheit schon den Rechtsverstoß oder entschuldigt ihn?“
-NEIN, in keinster weise.
Ich zeigte nur auf das es anderswo ebenfalls geschehen kann oder evtl auch schon geschah! Wollen Sie das nicht verstehen oder reiben sie sich nur an mir?
Vmtl. passt ihnen nur nicht meine Meinung zu dem ganzen. Deswegen unterstellen sie mir ja auch das ich nicht in der Lage sei das gesamte Problem zu verstehen.
„Haben sie nichts drüber gelesen? “
Nebenbei, sie unterstellen dem KdoFw das er davon Kenntnis haben musste als der MAD ein Leck hatte. Sonst hätte er es ja auch geschrieben. Egal was er geschrieben hätte, er wäre ohnehin bei einigen hier nicht glaubwürdig….warum wohl?
Und zu ihrer Beruhigung habe ich den gesamten Zusammenhang mit MAD-LECK-UNITER-KSK-OSF XY-Hptm XY und KdoFw schon verstanden.
Ich legitimiere weder den Diebstahl jeglichen Wehrmaterials noch irgendwelche extremistischen Seilschaften. Egal welcher Richtung.
Ich hoffe das in ihrem Verantwortungsbereich, sofern sie fernab eines Schreibtisches auch einen haben, alles perfekt läuft.
Ihre SAP Einschätzung mit der heißen Luft, und der tatsächlichen Realität lässt mich aber zweifeln.
@ Christian Falk sagt 07.08.2020 um 18:12 Uhr:
„Mittlerweile bin ich zur der Auffassung gelangt, dass hier wohl kein Soldat mit diskutiert, der je in einem echtem Gefecht gestanden hat geschweige dem KSK angehört und dieses ehrenhaft nach Beendigung seiner Dienstzeit dort verlassen hat.
Ich kann hier nur für mich sprechen.
Ich sehe den Brief des Kommandofeldwebel nicht so kritisch wie andere, geht er auch auf tatsächliche Fehler (auch eigene) ein etc. und spricht auch Interna kritisch an. Das kann jeder in einer Demokratie so lesen, verstehen und auslegen wie er will und öffentlich seine Meinung dazu kundtun.
Kritisch, jedoch nicht in Form einer Kritik an dem Kdo-Soldaten selbst, sehe ich den Umstand, dass er offensichtlich den Eindruck hat, sich in einer Demokratie und der Bundeswehr nur anonym zu Wort melden zu können.
Im ersteren Punkt liegen Sie vermutlich nicht ganz richtig, wobei viele sehr unterschiedliche Ansprüche zum Thema Gefecht haben, auch bedingt durch die Voraussetzungen für die Verleihung der Einsatzmedaille Gefecht. Beides habe ich erlebt und mache mir auch dazu meine Gedanken, die aufgrund nicht nur meiner Erfahrungen in Gefechtshandlungen, vermutlich sehr nah bei Ihren und weniger nah bei anderen liegen.
@Christian Falk
Zu Ihrem Punkt 3.
Ich empfehle Ihnen den Wechsel zu einer anderen Armee. Russische Luftlandetruppen, Chinesische Armee oder die Armeen der mexikanischen Drogenbosse.
In der Deutschen Armee mit Namen Bundeswehr ist der Bürger in Uniform gefordert und kein „Befehl ist Befehl“-Typ. Diese Art von Gehorsam ist schon einmal nach hinten losgegangen und hat in einer Demokratie nichts zu suchen.
Auch das KSK ist Teil der Bundeswehr und hat kein Platz für den „Befehl ist Befehl“-Typus, auch wenn einige Menschen in Deutschland das falsch finden.
Dann geht wählen und holt euch Mehrheiten um die entsprechenden Verordnungen und Gesetze abzuändern.
Bis dahin gilt das System wie es jetzt ist und da ist jeder Soldat ein Staatsbürger in Uniform, der auch ein Soldat ist, obwohl er noch nie im Gefecht stand oder auch nicht in einer Kampfeinheit dient.
Kameradschaft hat seine Grenzen und die sind in unserem System ziemlich klar umrissen und diese Grenzen bekommt jeder Soldat in den ersten Wochen mittels Frontalunterricht eingetrichtert.
Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass es „die Stimmung“ sowieso nicht gibt und viele Soldaten mit ihrer Meinung nichts anfangen können, auch viele aus Kampfeinheiten.
Was in der Bundeswehr fehlt ist vielleicht eine klare Linie bei bestimmten Punkten (robuste Einsätze etc.), aber da ist eher die Politik gefordert und nicht das Ministerium.
Zum Glück wollen die wenigsten Soldaten einen Korpsgeist wie im KSK (Stichwort Schweinekopfparty), zum Glück wollen die wenigsten Soldaten Dienstverletzungen wie bei dem KSK-Soldaten (Munition und Sprengstoff im Garten) und zum Glück wollen eigentlich alle Soldaten eine Aufklärnung dieser Sachverhalte (auch der Briefe).
Geben wir den Behörden Zeit und dann schauen wir mal weiter.
@ alle KSK Soldaten:
Natürlich meint man mit „das KSK“ nicht alle Soldaten, die im KSK dienen und man will auch nicht alle KSK Soldaten unter Generalverdacht stellen.
Aber das ist so ähnlich wie „die SPD“ und „die CDU“, wenn man politische Entscheidungen ankreidet oder wenn man „das Ministerium“ meint bei Entscheidungen. Nicht jeder Mitarbeiter im Ministerium ist damit gemeint aber eben Teile oder sogar die Führung oder Teile der Führung.
Irgendwass muss im KSK komisch gelaufen sein, aber natürlich war nicht jeder KSK Soldat beteiligt oder hat davon gewusst.
Jedoch kann man auch nicht so tun, als wenn niemand (!) etwas gesehen oder gewusst hat, denn das ist einfach von der ganzen Sachlage fast schon auszuschließen.
@ Briefschreiber:
Sie haben querschnittlich nichts mitbekommen von Netzwerken. Glaube ich sofort. Trotzdem kann es welche geben und der Verdacht ist sogar vorhanden, also wird ermittelt.
@Landmatrose3000: Zwar schon geschrieben, aber vermutlich von Ihnen nicht gelesen: Das KSK und seine Soldaten wird die Stuhlkreisbildung bei dem Auftreten eines Problems wie an einer Waldorfschule fremd sein. Und wer sind Sie, das Sie das aus ihrer Sicht angebliche Überschreiten von und Zitat “ Grenzen des Anstandes, des Rechts, seines Diensteides und der Kameradschaft “ beim KSK beurteilen wollen ? Weil Sie das das den dazu entsprechenden Artikeln entnehmen, die von Journalisten verfasst wurden sind, die dem Thema und gelinde formuliert zum größten Teil genauso ahnungslos gegenüber stehen viel andere auch.
Aus der jüngsten Ausgabe “ Die Bundeswehr “ des DbwV:
“ Das KSK ist seit 20 Jahren in Afghanistan im Einsatz. Es gibt Soldaten im Verband, die 1000 Einsatztage am Hindukusch hinter sich haben. Jede Kompanie des KSK war circa zehnmal in Afghanistan. “
Können Sie sich nur im Ansatz vorstellen, was das für den einzelnen Soldaten physisch wie auch psychisch bedeutet ? Weiterhin, was das für die Verbände runter gebrochen bis auf den Zug ebenso bedeutet ? Und ihr vergeblicher Versuch, meine Ausführungen in meinem 1. Post hier in diesem Thread wieder mal einen rechten Anstrich zu verpassen, nun ja, geschenkt. Man kennt sowas ja. Der Soldat in so einer Einheit kämpft dann im scharfen Gefecht in 1. Linie für und mit dem Mann an seiner Seite und nicht für hehre und somit abstrakte Ziele, die man auf einer PK publikumswirksam hier in Deutschland zum Besten gibt. Der überwiegende Teil der hier versammelten Diskutanten wären mit Verlaub völlig überfordert und daher ebenso völlig ungeeignet für diese Art des Soldatenberufs. Und Ihre spezielle Antwort, nun ja, läßt weiteres ahnen, aber gemäß der hier vorgeschriebenen Etikette wird es von mir dazu keine weiteren Ausführungen geben.
Interessant ist es aber schon, was dabei heraus kommt, wenn Zivilisten über Kämpfer glauben, urteilen zu können.
Werter Mitforist @0815, ich unterstelle dem Briefeschreiber gar nichts, ich bilde mir lediglich meine Meinung, die sie augenscheinlich nicht teilen. Sei’s drum.
Meine Beispiele sollten lediglich aufzeigen, dass sich für mich, die bekannten und erwiesenen Sachverhalte nicht mit den Schilderungen und Folgerungen gänzlich vereinbaren lassen. Infolgedessen erachte ich es als naheliegend, auch den weiteren Schilderungen einen gleichen Hintergrund zuzuordnen.
Meine Entgegnungen zu ihren Beiträgen haben sich auch in soweit erschöpft, als dass ich mich nicht an ihren persönlichen Anwürfen beteiligen möchte. Auf „argumentum ad hominem“ habe ich keine Lust.
Ich sage gern noch mal, was vermutlich allen ohnehin klar ist: Persönliche Anwürfe sind nicht Stil der Debatte hier.
@Luftikus: Nun ja. Ich merke immer wieder, dass es wohl immer noch Soldaten und Zivilisten gibt, die noch von der Zeit der Bundeswehr als Friedensarmee bis 1989 geprägt sind und daher meinen, so wie damals muß das heute auch noch so laufen. Nun ja, willkommen in der Realität. Nur, der Witz an der Sache ist, dass schon 1986 auf meinen Lehrgang an der OSH Hannover anläßlich einer Lehrvorführung des PzgrenBtl 32 in Nienburg General Hansen und von Haus aus von der Pzgren Trp, damals Div Kdr der 1. Pz Div uns jungen Leutnanten und Lehrgangsteilnehmer, die nach ihrem Studium erst einmal wieder remilitarisiert werden mußten, genau dass uns schon klar sagte, dass die Kernaufgabe eines Soldaten das Kämpfen und damit das Kämpfen wollen, um Kämpfen zu können, ist. Und diese Aussage bezog er auch ausdrücklich auf die anwesenden Kameraden von den Kampfunterstützungstruppen, die damit nicht unbedingt was anfangen konnten. Warum das heute im Widerspruch zum Staatsbürger in Uniform stehen soll und wieso Sie sich da auf das Befehlssystem der Wehrmacht beziehen, wo im Krieg militärische Führer durchaus dem Gröfaz bei dessen fragwürdigen Entscheidungen widersprachen, erschließt sich mir nicht, wie auch Ihre Sicht der Dinge auf dem heutigen Gefechtsfeld asymmetrischer militärischer Auseinandersetzungen nicht unbedingt weiter helfen. Ergänzend zum dem Bild des Staatsbürgers in Uniform gehört für mich die Vermittlung der sogenannten “ Rules of Engagement „. Ihre Einstellung und damit auch Vorstellung sind z. B. im Einsatz gegen Kampfverbände, die ähnlich sind wie die von Ihnen zitierten Armeen mexikanischer Drogenbosse und z. B. in Afg und Mali dort operieren, eher suboptimal. Aber wenn man hier in einer Blase lebt, die von den Verhältnissen in Afg und Mali so weit entfernt ist wie die Erde vom Mond, da kann man schon den Blick für die Realität verlieren in seinem Dienstzimmer in der Zeit von 08.00 – 17.00 Uhr, die dann auch zu Einstellungen wie die von ihnen Vertretenen führen können. Ich halte es da z. B. doch eher mit militärischen Führern wie General James Mattis oder auch Oberstleutnant Marcel Bohnert, die da eine eindeutig realistischerer Vorstellung über das militärische Führen sowie das militärische Kämpfen nicht nur haben, sondern dies auch entsprechend umsetzen.
@AoR:
Viel Erfolg im Libanon.
Der nichtbeweisbare Hitlergruss und die nicht mehr vorhandene „Zeugin“ ist ein erneuter journalistischer Fehlgriff der Panorama-Redaktion. Da gibts wohl Probleme mit dem QM. Das darf man auch trotz richtiger Haltung nicht vernachlässigen.
Und ja, lt. KdoFw erwartet „das KSK“ wohl seit 3 Jahren die Schliessung der 2. Kompanie. Warum? Und warum dann erst jetzt? Frage könnte direkt an die Dienstausicht in der Kommission gehen. Die lesen sicherlich mit. Bildet ja bekanntlich.
Die NY-Times überm Teich hat dann hoffentlich sauberer recherchiert als Panorama im aktuellen Fall und bei OTL B. Oder wie der Rolling Stone bei Runaway General McChrystal. Grosse Zeitungen/Magazine/Journalisten liegen ja auch öfters mal daneben. Sogar Fälschungen von Preisträgern sollen gar durchs QM durchgehen.
Nicht dass dann Monate später wieder eine lapidare „Änderung“ an den Originaltext drangehängt wird oder eine Richtigstellung im kleinen Kasten links unten auf einer hinteren ungeraden Seite folgt….
Präzision vor Geschwindigkeit.
[Dass auch Medien Fehler machen, ist keine Frage. Aber wenn Sie jeden tatsächlichen Fehler der vergangenen Jahre als Belege heranführen, wie unglaubwürdig eine Einrichtung/Institution/whatever ist, dann legen wir das natürlich auch an die Bundeswehr an – und hängen den heutigen Einheiten jegliche Verfehlungen seit dem Iller-Unglück an, und der Schleifer von Nagold gilt dann als Urvater des KSK. Vielleicht ja dann doch nicht so der erfolgversprechende Debattenstil. T.W.]
@Christian Falk
Ich hoffe wirklich, dass Sie kein aktiver Soldat sind.
Die Lage ist doch folgende:
Jeder Soldat in unserer Armee übt seinen Beruf freiwillig aus und kann jederzeit gehen. Das ist ein sehr wichtiger Punkt.
Jeder Soldat/Polizist in einer Spezialeinheit weiß vorher, welche Entbehrungen dieser Bereich für einen persönlich bedeutet oder bedeuten kann.
Wer jetzt so tut, als wenn ein Soldat nur extremste Entbehrungen erfahren muss (1000 Einsatztage usw.), um dafür dann in anderen Bereichen über die Stränge schlagen darf, hat das gesamte Konzept der Inneren Führung nicht verstanden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Innere_F%C3%BChrung#Grunds%C3%A4tze_der_Inneren_F%C3%BChrung
Natürlich ist ein Gefecht eine extreme psychische Situation und da rückt der Kamerad an der Seite vielleicht immer an die 1. Stelle.
Wenn das Gefecht aber vorbei ist und man wieder im Lager oder in der Heimat ist, dann sollte der Auftrag, der Eid, das Land + Verfassung und die Innere Führung wieder an die 1. Stelle kommen.
Alle, die dieses Handwerk nicht beherrschen (oder schlimmer nicht beherrschen wollen), dürfen gerne aus der Spezialeinheit ausscheiden oder sogar aus der Armee.
Denn diese Soldaten will die Bundeswehr, das Ministerium und das Parlament nicht. Die Wahlen bestätigen alle 4 Jahre sogar, dass die Bürger diese Art von Kämpfern in der Armee nicht haben wollen.
Ihr Zitat z. B.:
„Wenn wir uns nicht mehr wehren können, weil die, die für uns kämpfen sollen und es daher auch können, nicht mehr wollen, dann sind wir “ im Arsch“
Ist deshalb erschreckend, weil die Bundeswehr von diesen Soldaten folgendes verlangt:
Meldung beim Vorgesetzten mit der Bitte um Termin wegen vorzeitigem Dienstende.
Wer als Soldat nicht mehr seinen Diensteid in die Praxis umsetzen will (!) der sollte (und darf) kein Soldat mehr sein.
Wer weiterhin Soldat sein will, sollte mal in sich gehen und überlegen ob er/sie nicht doch noch kämpfen „will“. Im Zweifel auch widerwillig aber das „wollen“ sollte schon Voraussetzung sein.
Wenn ein Notarzt keine Lust mehr hat Leute zu behandeln und das im Ernstfall wirklich nicht mehr will, dann ist er im Notarztfahrzeug fehl am Platz und sollte vielleicht kündigen.
“ Persönliche Anwürfe sind nicht Stil der Debatte hier.“
Sie lieber @ Christian Falk, aber auch @ Claus Witz (reine Höflichkeitsfloskel) missachten diese Anstandsregel nicht nur, sie provozieren sogar auf das heftigste die Missachtung der RoE durch andere Foristen Ihnen gegenüber.
Wenn Pio-Fritz oder Landmatrose 3000 nach vorn gehen, dann geh ich aber mit, ganz plakativ gesagt. Dann kämpfe ich auch nicht für hehre Ziele. Stimmt zwar nicht so ganz, aber was soll’s? Auf jeden Fall picken Sie sich hier keine „Einzeltäter“ raus.
Apropos Po, habe ich schon erwähnt, welche Lust es ist hier mitzulesen? Spezieller Dank an T.W., Fehlbesetzung, Luftikus, AoR, Zivi a.D., Koffer, Metallkopf, Pio-Fritz, Landmatrose und Georg.
Luftikus sagt:
08.08.2020 um 0:02 Uhr
„@Christian Falk
Ich hoffe wirklich, dass Sie kein aktiver Soldat sind.
Die Lage ist doch folgende:….. “
++1
Und als Ergänzung, Ausführungen der VM’in,
ob soldatische Tugenden von Angehörigen
der militärischen Verbände der Nazi-Herrschaft
Vorbild für Bundeswehrsoldaten sein dürfen:
„Rechtsradikale in der Bundeswehr glauben, dass sie sich auf die soldatischen Tugenden aus der Zeit des Nationalsozialismus berufen können.
Sie sind stolz auf das, was sie für militärische „Leistungen“ der Wehrmacht oder einiger ihrer Heerführer halten.
Ich möchte das sehr deutlich sagen:
Im Weltbild der Bundeswehr gibt es keine Trennung zwischen dem handwerklichen Können des Soldaten und der grundsätzlichen Einstellung, die ihn in seinem Tun antreibt.
Es mag der einfache Wehrmachtssoldat tapfer gekämpft haben. Wenn seine Tapferkeit im Dienste einer Eroberungs-, Besetzungs- und Vernichtungsideologie stand, dann war sie vergebens.
Wir erkennen sehr wohl auch die individuelle Tragik, die in dieser Wahrheit liegt.
Doch Vorbild für die Bundeswehr kann aus dieser Zeit nur sein, wer zur Umkehr in der Lage war – wie die Verschwörer des 20. Juli.“
AKK: Ansprache zum Feierlichen Gelöbnis im BendlerblockVeröffentlichungsdatum 21.07.2020
Es ist doch auffallend, dass sich immer wieder bei einigen Kommentatoren Kriegerkult, Sehnsucht nach dem unpolitischen Kämpfer, oft gar wehrmachtsinspirierter Kämpferkult, eine generelle Unvereinbarkeit von militärischer Effektivität, insbesondere von Spezialkräften mit liberal-demokratischen Prinzipien also offensichtlicher Kritik an der FDGO vereinen. Das war im KSK der Fall und einige Schreiber hier im Blog gefallen sich ebenfalls in der Rollebis hin zum Beschrieben einer Notwendigkeit rechtslastiger Vorbildpflege.
Ja, sicher das KSK war mehrfach im Einsatz und das ist hart. Doch auch andere Soldaten unserer. Bundeswehr können das von sich behaupten. Nur mal nebenbei, diese bekommen nicht wie die KSK Soldaten eine Beachtliche Summe von Zulagen. Kaum ist der eine Skandal im KSK vorüber, kommt der nächste: Ein Oberstleutnant W., der für die Ausbildung der Kommandosoldaten zuständig war, gibt von sich „wie der Holocaust“.“Judensau. Übrigens wieder mal ein Stabsoffizier! Da spricht der Briefeschreiber aus dem KSK dem kritischen Hauptmann die Eignung als Offizier ab und gleichzeitig hat das KSK seine Stabsoffiziere nicht im Griff. Vom abgelösten Stellvertreter wegen Frauenfeindlichkeit bis zu Stabsoffizieren welche sich leisten können, gegen die FDGO zu verstoßen. Und wieder sind alle überrascht? Der Kommandeur des KSK weiß wieder von nichts. Verantwortung übernimmt keiner. Alle sind noch im Amt, alle warten wie das Kaninchen auf die Schlange auf die nächsten Schritte der Kommission, machen offenbar selbst nichts oder schreiben halt wieder mal Briefe, vom Kommandeur bis zum Feldwebel. Selbstmitleid greift um sich. Eigenes Versagen und Unfähigkeit gibt es nicht, nein nicht doch bei den Spezialkräften des KSK. Aber „alles hat sich gegen das KSK verschworen“.
@Luftikus: Welche Bürger wollen welche Art von Kämpfern nicht haben ? P.S.: Ist eine rhetorische Frage.
@Bundesbürger: Ist klar. Höflichkeitsregeln ? Meinen Sie die, dass man Ihnen und die von Ihnen zitierten Claqueuren nicht bedingungslos und damit kritiklos folgt ? Und das Thema Aktion – Reaktion dürfte Ihnen bekannt sein, oder ? Und nach vorne gehen ? Die Einzigen, die z. B. nach vorne gehen, sind die Soldaten des KSK. Denn das sind die Macher und keine Schwätzer.
@osehss50 sagt: 08.08.2020 um 9:00 Uhr
„Der Kommandeur des KSK weiß wieder von nichts.“
Aha, weil der Kdr KSK ja Dienstposten ja auch gedankenlesende und 24/7 weltweit alle Untergebenen mithörende Superkräfte bekommt?!
pfffff
@
Koffer sagt:
07.08.2020 um 17:37 Uhr
“
@CRM-Moderator sagt: 07.08.2020 um 15:44 Uhr, @Sebastian sagt: 07.08.2020 um 16:50 Uhr
Wer den Schutz der Anonymität braucht um etwas schlechtes über einen Kameraden zu schreiben um damit dann wiederum sein eigenes Argument zu hinterlegen, für den habe ich kein Verständnis und dem billige ich auch kein Glaubwürdigkeit.
Von einem Soldaten erwarte ich, dass er in Krieg und Frieden tapfer ist, wenn seine Tapferkeit aber schon beim Briefeschreiber endet, dann ist es für mich kein Brief, sondern nur noch ein Pamphlet. Er recht und gerade, wenn er sich in diesem Brief dadurch zu rechtfertigen sucht, dass er Kameraden (die mehr Rückgrat beweisen haben) herabwürdigt.
“
Ich teile soweit Ihre Ansicht, aber ich möchte folgende Frage stellen bzw. folgenden Hinweis machen:
Ist es denn gesichert, dass der Brief überhaupt anonym eingesendet wurde? Vielleicht habe ich das auch irgendwo überlesen…?
Es ist ja leicht diesen Brief in Gänze anonym zu verfassen (wegen des Hauptzieles der Veröffentlichung) und dann mit einem kurzen Anschreiben (das eben nicht anonym ist) als Anhang einzureichen und dort ggf. deutlich darauf hin zu weisen, dass der Name für jedwede Weitergabe anonym zu bleiben hätte. So würde ich es vermutlich machen – natürlich mit dem Risiko behaftet, dass meinem Ansinnen nicht entsprochen werden könnte oder würde oder das es Leaks geben könnte und es irgendwann doch raus käme.
Falls so ein Vorgehen der Fall wäre, dann würde, die von Ihnen attestierte, Mindergewichtung durch Anonymität entfallen.
@ CRM-Moderator
Zitat: „Der nichtbeweisbare Hitlergruss und die nicht mehr vorhandene „Zeugin“ ist ein erneuter journalistischer Fehlgriff der Panorama-Redaktion. Da gibts wohl Probleme mit dem QM. Das darf man auch trotz richtiger Haltung nicht vernachlässigen.“
Eigentlich sind Sie doch viel besser was ihre analytischen Fähigkeiten anbelangen.
Also der Reihe nach, die Ministerin sagte, die 2. Kompanie wird aufgelöst, weil alle Angehörigen der 2. Kompanie zu den Vorwürfen geschwiegen haben, zum Teil wohl aus falschen Kameradschaftsverständnis, zum Teil wohl um sich nicht selbst belasten zu müssen.
Also ist es auch erklärbar, warum das Verfahren wegen dem Hitlergruß auf der Feier und dem Abspielen von rechtsextremen Musikstücken eingestellt worden ist, es konnte eben nicht bewiesen werden. Das die Zeugin bei so einer geballten Gegenwehr von 60 Soldaten, die auch von Berufswegen mit der Gewaltanwendung bestens vertraut sind und keine großen Hemmnisse haben Gewalt wenn es notwendig ist auch anzuwenden, ihre Aussagen zurückgezogen hat, das kann doch nun wirklich niemand überraschen.
Aus ihrer fachlichen Tätigkeit kennen Sie doch Regelkreise. Es gibt in der Natur die Erscheinung der übergeordneten negativen Regelkreise (in der Technnik wird dies Gegenkopplung genannt). Wenn ein Teil-System durch einen positiven Regelkreis ins Überschwingen gerät ( z.B. ungehinderte Vermehrung einer Population von Spezies) gibt es einen übergeordneten ( ! ) negativen Regelkreis, der das instabile System wieder stabil macht (z.B. durch Entzug der Nahrungsgrundlage der Spezies oder durch Vermehrung der Fressfeinde der Spezies).
Bezogen auf die 2. Kp des KSK bedeutet dies, alle Kp-Angehörigen haben kollektiv die Aussage zu den rechtsextremen Vorgängen verweigert, die Ministerin hat als übergeordneter Regelkreis das instabile, überbordende Subsystem aufgelöst !
Mein schon öfters gebrachtes Beispiel, dass sich die KSK Soldaten der 2. Kp einen selektiven Gehorsam zugelegt haben, dass sie die Kameradschaftspflicht höher bewerten als die Wahrheitspflicht des Soldaten, also die Pflicht zur wahren dienstlichen Meldung (§ 13 SG), auch wenn sie sich dabei selbst belasten müssten, auf dieses Verhalten hat bisher keiner der KSK-Verteidiger hier im Blog reagiert, was auch wiederum eine Aussage ist, wie die Kommentatoren selber zum Soldatengesetz mit all seinen Paragraphen stehen. Gleiches gilt für Wehrstraftaten, die nicht mehr als solche benannt werden, wenn es opportun erscheint (Unterschlagung bzw. Diebstahl von Wehrmaterial von erheblichen Wert).
@ Christian Falk
Zitat: „Wer als Soldat nicht mehr seinen Diensteid in die Praxis umsetzen will (!) der sollte (und darf) kein Soldat mehr sein.“
Offensichtlich haben Sie nicht oder nicht mehr verstanden, was der Eid bedeutet. Zu schwören der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen, heißt eben ALLE Gesetze der Bundesrepublik zu befolgen und nicht nur die, die mir persönlich gut und richtig erscheinen.
@T.W.:
„Dass auch Medien Fehler machen, ist keine Frage. Aber wenn Sie jeden tatsächlichen Fehler der vergangenen Jahre als Belege heranführen, wie unglaubwürdig eine Einrichtung/Institution/whatever ist, dann legen wir das natürlich auch an die Bundeswehr an“
Da bin ich 100% bei Ihnen.
Mein Punkt war, dass sehr oft Medienmeldungen als „die Wahrheit“ angesehen werden. „Stand doch im…..“, „Hat doch gestern der Soundso bei der Soundso-Talkshow gesagt“. Und dann Monate später keiner mehr mit Muse nachliest, was daraus geworden ist.
Gehen Sie einfach in die Fussgängerzone und fragen Sie nach dem Zufallsprinzip, was die von der Nazifeier mit Hitlergruss und der Frau als Hauptgewinn beim KSK halten.
Da wird Ihnen k_e_i_n_e_(r) antworten: „Moment mal, Herr Wiegold, die Geschichte ist teilweise erfunden. Die Zeugin hat alles zurückgerufen“.
Sie werden wahrscheinlich eher Satzfetzen hören, wie „Staat im Staate“, „rechtsextremer Haufen“, „ausmisten“, „schon immer gewusst“, „gehört aufgelöst“, uswusf. Ø-Michel kann und will nicht jedes Detail draufhaben. Der Mensch braucht Social Proof, Groupthink, Herdenschutz. Motto: Wenn ich das nachplappere, was „alle“ sagen, dann liege ich wohl richtig. Bei allen pol. Themengebieten zu beobachten. Und wenn man überlegt, welche Bären einem so aufgebunden werden, die man nur erkennt, weil man Expertise oder Interesse auf gewissen Themenfeldern mitbringt, dann möchte man gar nicht wissen, wie es in anderen Bereichen aussieht, wo man sich auf “ Experten“ verlassen muss…
So. Genug Meta. Sind ja nicht bei Uebermedien.
Wenn also jemand die NY Times überm Teich als quasi „wie es wirklich war“ rausholt, dann werde ich nicht in Ehrfurcht zusammenzucken, sondern das erstmal mit dem Abgleichen, was der Profi bei AG mit dem einmaligen Kommentarbereich zusammengetragen hat. So solls gemeint sein.
@Bundesbürger:
Mein Dank auch an Sie.
Den weiter unten stehenden Kommentar, eigentlich ist es mehr eine Agenda, habe ich bereits 2017 im Netz gefunden. Meiner Meinung nach beschreibt er perfekt, äußerst weitsichtig und umfassend die gesellschaftlichen Entwicklungen in unserem Land. Die Punkte 2 und 3 gehen explizit auf Militär und Polizei ein, alle Punkte in Summe erschließen dem geneigten Leser aber den Gesamtkontext, in dem die aktuellen Entwicklungen zu bewerten sind und letztlich auch einen Sinn ergeben!
Ich bin schon sehr gespannt, ob dieser Beitrag veröffentlicht wird oder der Zensur zum Opfer fällt! Es wird auch zeigen, inwieweit freie Meinungsäußerung noch möglich ist oder auch nicht … hier nun die Wiedergabe des Kommentars:
[Das ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Mittels copy&paste eine Jahre alte Propagandaaussage hier reinzuposten und schon mal anzumerken, dass es natürlich „Zensur“ wäre, wenn ich Ihrem Versuch des Agendasetting nicht folge… So lasse ich mich natürlich nicht vorführen, und Sie versuchen es woanders. T.W.]
Liebe Leser,
abgesehen von allen Urteilen und Kommentaren.
Nehmen Sie den Brief Dich einfach mal ernst. Und sehen Sie mal das Große und Ganze. Dies ist ein Brief eines Menschen der mit Herzblut an seinem Verband und seinen Kameraden und auch seinem Land hängt. Ich denke das die angesprochenen Themen alsHintergrundinformation an die adressierten Empfänger wichtig sind. Nicht jeder kennt das KSK und ein Verständnis der besonderen Aufgaben, Ziele und auch des Selbstverständnisses sind daher wichtig.
Aus eigener Erfahrung im Auslandseinsatz in AFG, in Ausbildung z.B. bei der Fallschirmsprungausbildung und auch Freundschaften halte ich diesen Brief für einen dringenden Hilferuf eines Soldaten. Wir alle wissen um die Notwendigkeit des Fähigkeitserhalt und der Erfahrung des KSK. Aber auch der Verfasser gibt zu, das rechtes Gedankengut keinen Platz haben darf. Sollte dies tatsächlich so sein ist auch er der Überzeugung den Verband besser aufzulösen.
Dieser Brief ist in der Tat außergewöhnlich und auch wenn er in den meisten Teilen sehr gut ausformuliert wirkt schwingt sicherlich extrem viel Emotion mit, welches meiner Meinung nach aber auch menschlich und völlig in Ordnung ist.
Ich bitte Sie diesen Hilfeschrei und Hilfslosigkeit als Zeichen des Versuches einer Bewusstmachung des Problems und auch als Ausdruck des Versuches einer Selbsthilfe im Inneren und Äußeren zu werten. Das KSK benötigt Hilfe und Korrekturvorgaben, keine Frage, aber auch unseren Respekt und Anstand im Umgang mit Ihm.
Dr. Jacques D. Müller-Broich, OSA d. R.!
@Felix2:
Empfehle:
https://www.dbwv.de/aktuelle-themen/blickpunkt/beitrag/news/soenke-neitzel-im-interview-die-bundeswehr-wird-nicht-als-kampftruppe-anerkannt/
Erheblich differenzierter. Ist aber auch ein anderes Format.
Aus gegebenem Anlass: Es ist schon auffällig, wie viele erstmals hier Kommentierende jetzt auflaufen, die umfangreich darlegen wollen, dass es gar keine rechtsextremistischen Vorfälle in der Bundeswehr gibt, sondern im Gegenteil eine linksextremistische Machtübernahme bevorsteht. Und wenn ich die Kommentare nicht freischalte, ist es „Zensur“. Ich weiß nicht, welche rechte Verschwörungsmythen-Webseite dazu aufgerufen hat, aber das läuft hier nicht.
@Georg
》Das die Zeugin bei so einer geballten Gegenwehr von 60 Soldaten, die auch von Berufswegen mit der Gewaltanwendung bestens vertraut sind und keine großen Hemmnisse haben Gewalt wenn es notwendig ist auch anzuwenden, ihre Aussagen zurückgezogen hat, das kann doch nun wirklich niemand überraschen.《
Sorry, aber bei diesen Unterstellungen ist für mich Schluss.
Da werden auch Gegensätze als Beweis umgekehrt. Bei anderen nennt man sowas „Zirkelschluss“ und spricht von VT’lern.
Das KSK ist kein arabischer Grossclan, der Politikern den Zutritt zu Gerichtsverhandlungen verwehrt oder Polizistinnen zu einem Umzug zwingt.
Und wieder der Versuch einer Rechtfertigung für das was vorgefallen ist. Wenn ich mich zu etwas äußere dann muss ich auch mit meinem Namen dafür Geradestehen, hat ein Hptm J auch gemacht.
Die Party der 2.Kp war doch erst der Anfang und nicht nur die Verabschiedung eines KpChefs!! auch ein weiterer Offizier wurde hier verabschiedet und ist der dafür zur Verantwortung gezogen worden? Ich denke nicht!
Stets aufs Neue bin ich erstaunt, dass bei diesem Thema von einzelnen Foristen immer noch / immer wieder die alten Zoepfe von „Ziv vs. Kaempfer“, „Gefechtserfahrung=Unantastbarkeit“, „Links-Verschwoerung gegen DEU Sicherheitsbehoerden“, etc., aufgetischt werden. Satiriker? Ewig Gestrige? Kompensation von Aufmerksamkeitsdefizit? Wie auch immer, es wirkt, manche Sachen kann man so nicht stehen lassen, ich bedanke mich bei jenen, die dabei hier schon mit angepackt haben.
Das Muster der persoenlichen Delegimation / Diffamierung von Whistleblowern bei gleichzeitiger Zurueckweisung der Deutungshoheit von anderen ueber das eigene Tun ist symptomatisch fuer argumentativ in die Ecke getriebene Militaerhandwerker, die reflexartig auf ein Insider-Outsider-Motiv zurueckgreifen, bei dem auf vermeintliche Gefechtserfahrung als Kriterium verwiesen wird, ohne natuerlich den jeweiligen operativen Wert fuer die jeweilige Mission zu erwaehnen. Gefecht als Selbstzweck zur Erlangung eines Status der selbstverliehenen Unantastbarkeit? Soweit bekannt.
Die Grenze ist aber erreicht, wenn a) als Referenz Personen wie James Mattis oder Helge Hansen fuer solchen Mumpitz herangezogen werden, die stets nicht nur das Was? und Wie? des Soldatentums begruenden, sondern auch das Warum?, und zwar im Sinne von Declaration of Independence, Gettysburg Address (Mattis) oder Grundgesetz und Innere Fuehrung (Hansen). Der Gipfel ist aber, b) die Bundeswehr von vor 1990 im diffamierenden Sinne als „Friedensarmee“ zu titulieren, als ob da alle nur Maskenball gefeiert haetten in einem scharf bewaffneten Trachtenverein.
Ersteinmal war die Bundeswehr die von Feuerkraft, Beweglichkeit und Ausruestungs- sowie Ausbildungsniveau staerkste konventionelle Militaerformation, die das deutsche Volk jemals ausgehoben und vorgehalten hat. Der Bereitschaftszustand war nicht ohne, da der Feind nicht fern.
Zum Zweiten war die Bundeswehr in der Rueckschau strategisch hoechst erfolgreich als Teil einer westlichen Abschreckungskulisse gegenueber dem Warschauer Pakt. Was den strategischen Mehrwert der Stabilisierungsoperationen seit den 1990er Jahren ueber den Erhalt des aussenpolitischen Handlungsspielraums durch geforderte grundsaetzliche Solidaritaet und Unterstuetzung der USA hinaus angeht, wird dass Teil einer zukuenftigen Bewertung sein.
Aber das sind ja Nebenschauplaetze in dieser Diskussion. Es geht hier um den Brief des UmP im KSK, der unfreiwillig die weiter oben beschriebene selbstreferentielle Geisteshaltung erneut widerspiegelt, wie sie offenbar bei den Spezial-Einsatz(!)-Kraeften kultiviert werden konnte. Obwohl hier von einem Foristen der Stuhlkreis-Ansatz als dem kampferfahrenen Soldaten wesensfremd dargestellt worden ist, habe ich dafuer doch aktive oder ehemalige DEU SOFs zu haeufig vom „circle of trust“ raunen hoeren, in den nur von den SOFs selber ausgewaehlte Menschen kommen, wodurch also formale und funktionale Zustaendigkeiten von einem als vollstaendig legitim angesehenen Tribalismus bewusst uebersteuert werden. Das gemahnt doch sehr an einen Stuhlkreis, in dem zum gegenseitigen Auf-die-Schulter-klopfen von den bereits Sitzenden nur aufgenommen wird, wer das richtigen Verslein aufsagen und das richtigen Taenzlein vorfuehren kann.
Daher wirkt auch die Herausnahme der Auswahl- und Ausbildungskompetenz aus der Zusstaendigkeit Kdr KSK folgerichtig, weil der Schluss naheliegt, dass aufgrund dieser offen kommunizierten Geisteshaltung die vom KSK selbst gefuehrten Verfahren informell zur Rekrutierung von Personen dienten, die den heiligen „circle of trust“ nicht durch eine allzu kritische Geisteshaltung haetten stoeren koennen. Jeder Verweis also auf den Umstand, Herr Hptm Whistleblower haette das Auswahl- und Ausbildungsverfahren KSK nicht erfolgreich absolviert und sei deshalb nicht glaubwuerdig, ist bereits durch die mangelhafte Glaubwuerdigkeit des KSK-Personalauswahlverfahrens selbst entwertet.
Abschliessend sei erneut gesagt, dass ich diese auch ausserhalb des KSK sehr verbreitete, aber auch in diesem Brief des KSK-UmP und bei einigen Foristen feststellbare Geisteshaltung á la „Ich gehe pflichtgemaess den von mir mit gewaehlten Pfad, aber dafuer mochte ich extra Anerkennung, sonst: Innere Kuendigung!“ weiterhin als selbstentlarvend und unhaltbar bewerte. Wie kann man es wagen, extra Belohnung und Toleranz bei Fehltritten zu fordern fuer etwas, was man eid- und auftragsgemaess als Minimum sowieso abzuliefern hat? Wie die trotzenden Kleinkinder, aber Infantilisierung bei einzelnen Angehoerigen deutscher Sicherheitsorgane ist das Einzige, was deren Hinwendung zu Preppern, Tag-Xlern und falsch verstandenem Mini-Stauffenbergtum erklaeren koennte. Und dann noch pseudo-staatstragend von „Deutschland, quo vadis?“ schwadronieren. Gucken Sie doch mal in den Koalitionsvertrag, und dann in die Parteiprogramme, bald ist wieder Chance, dass Sie Ihren Teil zu dieser Richtungsentscheidung beitragen koennen. Dieses Recht wird im Uebrigen im Zweifelsfall mit Waffengewalt verteidigt.
Aufgrund tatsächlicher eigener Erfahrungen (Lehrgang in Pfullendorf und Fallschirmsprungdienst in Altenstadt) kann ich nur wiederholen, dass es auch und gerade im KSK professionelle Kameradinnen und Kameraden gibt, die die FDGO verinnerlicht haben. Zweifellos sind sie m.E. alle speziell, was aber auf die besondere Ausbildung und Verwendung zurückzuführen ist. Ihnen gebührt Respekt und Wertschätzung und keine Demontage.
Als Reserveoffizier und Beamter in der Bundeswehr sage ich, dass das KSK ein Führungsproblem hat! Wenn ein Mangel an Dienstaufsicht hingenommen wird, dann werden die „Pflegefälle“ des KSK intern nicht erkannt.
Der Umgang mit dem Verband ist beispielhaft schlecht. Letztendlich schaden wir uns aber selbst.
Vielleicht fangen einige Herren Offiziere endlich mal wieder an, nach dem Dreiklang zu agieren: Führer – Ausbilder – Erzieher. Die Verwaltungsprofis sitzen in der Wehrverwaltung. Offiziere müssen bei den ihnen anvertrauten Soldaten sein!!!
Das eigentliche Problem sind nicht desorientierte einzelne Soldaten. Mehr Führung und Orientierung und wir haben weniger Ausreißer.
@J10 sagt: 08.08.2020 um 12:14 Uhr
„Stets aufs Neue bin ich erstaunt, dass bei diesem Thema von einzelnen Foristen immer noch / immer wieder die alten Zoepfe von „Ziv vs. Kaempfer“, „Gefechtserfahrung=Unantastbarkeit“, „Links-Verschwoerung gegen DEU Sicherheitsbehoerden“, etc., aufgetischt werden.“
In der Tat, man kann es kaum fassen, dass 25 Jahre nach Beginn der Auslandseinsätze und 10 Jahre nach den Karfreitagsgefechten immer noch man ein Kommentator aus dem Denken alter Zeit kommen und die Bedeutung von soldatischen Prinzipen, Kämpfernaturen und Einsatz-/Gefechtserfahrung Kleinreden wollen.
Hat jemand (z.B. ein KdoFw) wegen seiner bewiesenen Tapferkeit und seiner erduldeten Unbillen ein Recht auf Straftat? Nein! Hat er ein Recht auf Verfassungsfeindlichkeit? Nein.
Aber Soldaten die das scharfe Ende der Waffe tatsächlich erlebt haben, haben ein Anrecht darauf, dass ihnen nicht von Etappenhengsten erklärt wird, was „Soldat sein“ bedeutet.
In den diversen Kommentarfäden zu den Vorfällen im KSK wird das sehr schön deutlich, wenn allen Ernstes eigene Erfahrungen im Schulschießen von vor Jahren mit den Schießvorhaben des KSK gleichgesetzt werden und dann mit Blick auf die Nachweisführung beim Munitionsverbrauch „Beweisketten“ aus eigener Erfahrung aufgestellt werden.
Lach/Wein :(
„habe ich dafuer doch aktive oder ehemalige DEU SOFs zu haeufig vom „circle of trust“ raunen hoeren, in den nur von den SOFs selber ausgewaehlte Menschen kommen, wodurch also formale und funktionale Zustaendigkeiten von einem als vollstaendig legitim angesehenen Tribalismus bewusst uebersteuert werden“
DAS ist tatsächlich mal ein bedenkenswerter Punkt… In der Tat haben sich Teile der Führung (politisch wie militärisch) und große Teile des Wasserkopfes und der Führungsunterstützter und selbst Teile der Kampfunterstützter in den letzten Jahren soweit vom scharfen Ende unseres Berufes entfernt, dass bei den Spezialkräfte und großen Teilen der Kampftruppe kein Vertrauen mehr in „die anderen“ besteht.
Das ist in der Tat etwas das man angehen muss um den Riss in unseren Streitkräften nicht noch größer werden zu lassen.
Ob das allerdings (wie Sie unterstellen) Schuld der SpezKr/Kämpfer ist, darüber kann man trefflich streiten. Ich für meinen Teil sehe das wesentlich differenzierter…
@ CRM-Moderator
Zitat:
„Sorry, aber bei diesen Unterstellungen ist für mich Schluss.
Da werden auch Gegensätze als Beweis umgekehrt. Bei anderen nennt man sowas „Zirkelschluss“ und spricht von VT’lern.
Das KSK ist kein arabischer Grossclan, der Politikern den Zutritt zu Gerichtsverhandlungen verwehrt oder Polizistinnen zu einem Umzug zwingt.“
Aha, aber der zu verabschiedente OTL Pascal D. hat sich aber genauso benommen, siehe auch das unsägliche Kick-Box Video.
Für mich ist jedenfalls aus genau den Gründen von dem Sie als „Zirkelschluss“ sprechen nachvollziehbar, dass die Zeugin sich eingeschüchtert fühlte und die Aussage zurückgezogen hat, nachdem die 60 Teilnehmer der Party dies alles nicht gesehen und gehört haben wollten.
Nachdem 3 Jahre später die gleichen Teilnehmer der Abschiedsparty der 2. Kp geschlossen die Aussage verweigert haben zu den kriminellen Vorfällen (OStFw Philip S.) in der Kompanie, hat die Ministerin die Kompanie dann aufgelöst, „Bandenkriminalität“ ist sowohl innerhalb als auch ausserhalb der Bw nicht zu dulden.
Und um auf den Brief des KdoFw zurückzukommen. Wer kriminelle Vorgänge (die in der 2. Kp) aus falsch verstandener Kameradschaft nicht anzeigt, macht sich mitschuldig („wir hatten die Auflösung der 2. Kp schon vor 2 Jahren erwartet…“).
Damit ist allerdings auch für mich, das Ende der Kommentare zu diesem Verhalten an dieser Stelle gekommen.
CRM-Moderator sagt:
08.08.2020 um 10:42 Uhr
„@Felix2:
Empfehle:
…
Erheblich differenzierter.
Ist aber auch ein anderes Format.“
Herr Sönke formuliert mit seinen Vorschlägen…
… was auch die VM’in formuliert hat …
„Ich könnte mir Angehörige der Gründergeneration der Bundeswehr vorstellen oder des militärischen Widerstands, die im Zweiten und teilweise sogar im Ersten Weltkrieg gekämpft haben: Axel von dem Bussche, der mit 25 Jahren bereits Bataillonskommandeur war, kann ich als militärisches Vorbild mit Blick auf Führungsverständnis und soldatische Tapferkeit verwenden, weil er nicht zuletzt moralisch auf der richtigen Seite stand. Theodor Groppe ist als überzeugter Katholik Heinrich Himmler entgegengetreten und kam in Gestapo-Haft. Er war im Ersten Weltkrieg ein tapferer Offizier…“
Er formuliert mit keinem Wort, dass ER pauschal
Kämpfer der Wehrmacht als Vorbild und
traditionsstiftend vorschlagen würde, nur weil
sie für die Nazi-Herrschaft tapfer gekämpft haben.
Und … was Einzelne wollen … kann und wird
in dieser demokratischen Armee nie der Maßstab sein.
Wer diese Art der Tradition braucht…
Wie z.B. die Tradition der „Brandenburger“ etc.
Soll seinen Platz in einer anderen Armee suchen.
@CRM-Moderator:
Zustimmung, einmaliger Kommentarbereich:
https://augengeradeaus.net/2020/07/langsam-wieder-anfahren-die-merkposten-liste/comment-page-2/#comment-348063
@J10: Vermutlich habe ich im Gegensatz zu Ihnen zu dieser Zeit ( Vorwende – Zeit ) in der damaligen Bundeswehr als Offizier gedient. Gerade von der damaligen Politik und als Folge des sogenannten Primats der Politik, der auch aus der Erfahrung mit den Geschehnissen des 3. Reichs entstand,sprach man von einer Friedensarmee, die zwar kämpfen konnte, aber, um nicht kämpfen zu müssen und damit als Abschreckung diente und somit im Unterschied zur Wehrmacht, Reichswehr und kaiserlicher Armee der Politik als Frieden stiftendes Hilfsmittel diente. Wenn Sie daraus eine Diffamierung ableiten, ist das Ihr persönliches Problem, hat aber mit der damaligen Realität der bundesdeutschen Aussenpolitik, wo auf der Agenda als Punkt ganz oben stand, dass es den deutschen Militarismus in einer Bundesrepublik nicht gibt und nicht geben darf und somit von der Bundeswehr auch keine Bedrohung ausgeht, und das gegenüber unseren Verbündeten wie auch dem Warschauer Pakt.
Den Rest Ihrer Ausführungen basiert auf dem hier in diesem Land allseits bekannten Problem im Umgang mit Eliten jeglicher Art. Gleichmacherei als Credo einer bestimmten moralisch politischen Geisteshaltung, hier nun im Bereich Militär aufgrund u. a. einem „schlechten Gewissens “ , dass nun unsere Einsatzarmee Dinge macht ( und damit meine ich nicht die rechtsradikalen wie auch rechtsextremistischen Auswüchse, sondern die militärischen Kampfeinsätze ), die in das bestimmte Weltbild einer politischen Einstellung nicht passt nach dem einen Motto, “ es kann nicht sein, was nicht sein darf “ und daraus resultierend die Forderung gemäß dem anderen Motto “ Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht naß „. Funktioniert nur beides nicht, weil es an der Realität einfach scheitert. Es ist auch gerade für das Führen von Kampfeinheiten sicherlich sinnvoll, dort Praktiker mit entsprechender Kampf – Erfahrung einzusetzen statt “ Theoretiker „. Ihre Darstellung, die offensichtlich einem Minderwertigkeitsgefühl Ihrerseits geschuldet ist ( s. Eliten ), zeigt dagegen, wie weit Sie von militärischen Einsatz – und Führungsgrundsätzen entfernt sind. Und das kann im Fall der Fälle Blut kosten und dazu nicht das Ihrige.
Ihre persönliche moralische Einstellung sei Ihnen gegönnt und damit unbestritten, nur, es ist Ihre Einstellung, aus der sich für mich weder eine Deutungshoheit ableitet noch daher diese eine Meinungshoheit für mich darstellt. Ich sehe es nun mal anders, ob Ihnen das passt oder halt auch nicht. So etwas hatten wir schon mal beim NATO – Doppelbeschluss, wo Politmoralisten den Politmachern auch erklären wollten, dass dieser nicht funktionieren und dadurch der 3. WK ausbrechen würde. Die Macher machten ihr Ding und die Folge war der Zusammenbruch der UdssR, des Warschauer Pakts und der DDR mit der Folge einer Wiedervereingung der beiden deutschen Staaten.
P.S.: Wie das KSK bisher sein Personal auswählte und im Rahmen der Ausbildung für die zukünftigen Aufgaben des Einzelnen dieses ausbildete, dürfte Ihnen gemäß Ihres Beitrages komplett unbekannt sein. Weiterhin hat das KSK bisher bei seinen Einsätzen weltweit mit seinem bisherigen Auswahlverfahren und der Ausbildung seiner Soldaten gezeigt, dass es seinen Aufgaben nicht nur gerecht wird, sondern dazu diese mit Bravour erledigt. S. z. B. 2016 das Freikämpfen der deutschen Botschaft in Masar al Sharif, wo die die dort vor Ort eingesetzte Einheit damit das Personal rettete, wichtiges Material aus der Botschaft barg und die Fahne einholen konnte. Der Fhr. der Einheit, ein Otl, bekam letztes Jahr an einem Freitag kurz vor Dienstschluß dafür eine Auszeichnung von General ausgehändigt, was dazu wie üblich keine besondere Erwähnung in den Medien fand. Der von Ihnen gehypte Hptm “ Whistleblower “ , wird dagegen in den Medien abgefeiert, obwohl dieser nicht nur an seinen mangelnden technischen Fertig- und Fähigkeiten, sondern auch an seiner mangelnden psychischen Eignung als Soldat und Offizier und damit als militärischer Führer und damit ebenso als entsprechendes militärisches Vorbild in einer Spezialeinheit, scheiterte. Und das bezieht sich nicht auf dessen Brief, sondern auf zumindest einen Vorgang im Vorfeld. Daran allein erkennt man schon, was hier grundsätzlich falsch läuft im Umgang mit unseren Soldaten und unserer Armee. Übrigens, wer meint, mir aufgrund meiner hier dargestellten Auffassung Rechtsradikalismus oder auch Rechtsextremismus unterstellen zu wollen, der kann mich mal ganz gepflegt, denn der weis z. B. nichts über meine Familie und deren Geschichte speziell im 3. Reich. Und ich persönlich brauche keine Zustimmung, nehme aber die von Ihnen gezeigte Geisteshaltung zur Kenntnis, die ich als überzeugter Demokrat und damals als Staatsbürger in Uniform mit verteidigt hätte, obwohl ich diese ablehne und diese sich gegen mich und meine Einstellung richtet.
Hier wurde schon mehrfach der Versuch unternommen, die Notwendigkeit von Spezialkräften herzuleiten. Ich sage dazu, dass es DIESE gegenwärtigen oft leider zu selbstgefälligen Spezialkräfte des KSK in diesen Strukturen, welche soviel Unheil zuließen, nicht bedarf. Die Politik sagt, wie auch Frau BM , dass wir Spezialkräfte bräuchten, doch wozu konkret bleibt offen. Überschriften, zunächst von GBR und dann von den USA kopiert und jegliche eigene deutsche Profilierung und in die Tiefe gehenden Postionierungen.
Der Bundestag tut sich letztlich auch schwer echte Kampfeinsätze von Spezialkräften zu billigen. Der Blick nach AFG oder Mali zeigt, dass deutsche Spezialkräfte dort oft Einsatzaufgaben übernehmen, welche auch durch andere Kräfte übernommen werden können. Unsere Spezialkräfte stehen oft in einer Reihe mit Reserveeinheiten (SOF) der USA oder mit herkömmlichen und/oder spezialisierten Kräften. Richtig hochwertige Einsatzerfolge sind selten und diese dienen dann als Referenz zu den ganz Großen zu gehören. Es gab Jahre in AFG, da haben Kommandeure des KSK selbst beklagt, das Langeweile Einzug hielt. HRO gab es de facto auch nicht. Es sei denn es war total geheim. Wir haben andere Fähigkeitslücken, die gilt es rascher zu schließen. Stichworte, cyper oder LV/BV. Oder wie wäre es mit ‚herkömmlichen‘ einsatzbereiten Hubschraubern? Wenn es das KSK plötzlich nicht mehr gäbe, kaum einer würde es vermissen oder mancher würde es nicht mal merken. Sarc: Oh, doch kaum noch Medienauftritte bezüglich Verstöße gegen FDGO sarc Ende.
@ J10 sagt:
08.08.2020 um 12:14 Uhr
+1, sehr prägnant formuliert.
Nur eine kleine Anmerkung zu “ auch in diesem Brief des KSK-UmP”: Ob der “Brief”’ wirklich von einem KSK-UmP (=als Einzelperson verfasst) kommt, wissen wir ja gar nicht. Kann sein, muss aber nicht. Meinerseits glaube ich derzeit nicht daran.
@Koffer
“ haben ein Anrecht darauf, dass ihnen nicht von Etappenhengsten erklärt wird, was „Soldat sein“ bedeutet”
Wenn die “Kämpfer” die vorher von Ihnen ja auch genannten Grenzen übertreten, dann haben Sie dieses Anrecht aber in gar keinem Fall. Dann kann denen sogar aus meiner Sicht gerne sogar Oma Müller auf dem Bahnhof mit voller Inbrunst erklären, dass Soldat in der BW sein eben bedeutet, für die FDGO einzutreten und das Recht zu respektieren und sich in gar keinem Fall mit abstrusen Begründungen darüber stellen zu wollen. Ich glaube aber, Sie wollten auch gar nicht darauf hinaus, sondern eher auf Umgang-mit-Mun-erklären etc. Und ja, die Kämpfen-können und Kämpfernaturen-ein-Zuhause-bieten Diskussion ist auch aus meiner Sicht wichtig und gehört viel stärker als bisher geführt. Ich plädiere aber dafür
– diese Themen möglichst nicht zu vermischen. Es endet sonst zu oft in einem pseudoargumentativen Brei, wie eben in diesem “KSK-UmP”-Brief.
– auch den Begriff “Etappenhengste” möglichst aus dem Wortschatz zu streichen. Ohne den Etappenhengst kommt ja auch Trigger-happy Rambo wie allseits bekannt irgendwann nicht mehr weiter, wenn man sich dann diese Bezeichnungen um die Ohren haut wirds anstrengend, und Dünkel tut der BW doch wirklich nicht gut, oder?
@Landmatrose3000 sagt: 08.08.2020 um 16:07 Uhr
„Wenn die “Kämpfer” die vorher von Ihnen ja auch genannten Grenzen übertreten, dann haben Sie dieses Anrecht aber in gar keinem Fall.“
Das ist eine Binse. Dazu habe ich selbst doch bereits alles notwendige gesagt („Hat jemand (z.B. ein KdoFw) wegen seiner bewiesenen Tapferkeit und seiner erduldeten Unbillen ein Recht auf Straftat? Nein! Hat er ein Recht auf Verfassungsfeindlichkeit? Nein.“).
Aber nach dem wir in diesem Punkt ja offensichtlich Einigkeit haben, können Sie vielleicht den anderen Punkt auch zugestehen?
Nämliche, dass Etappenhengste Kämpfern bitte nicht mehr versuchen zu erklären was es bedeutet Soldat zu sein?
„– auch den Begriff “Etappenhengste” möglichst aus dem Wortschatz zu streichen. Ohne den Etappenhengst kommt ja auch Trigger-happy Rambo wie allseits bekannt irgendwann nicht mehr weiter, wenn man sich dann diese Bezeichnungen um die Ohren haut wirds anstrengend, und Dünkel tut der BW doch wirklich nicht gut, oder?“
Ehrlich gesagt bin ich da nicht ihrer Meinung. Der Begriff ist vielleicht polarisierend und ich würde es jemandem auch nicht ins Gesicht sagen, aber das wichtige ist, dass der Etappenhengst WEISS, dass er Unterstützer ist und WEISS, dass seine Existenzberechtigung die Unterstützung des Kämpfers ist.
Wenn man den Kameraden in Calw, in Zweibrücken, in Munster, in Marineberg etc. nicht deutlich macht, dass SIE diejenigen sind um die sich alles dreht und das der Rest nur dafür da ist IHNEN den Dienst zu ermöglichen, dann befördert das genau solche Abkopplungsprozesse, die wir jetzt alle befürchten und die möglicherweise unselige Tendenzen bei dem einen oder anderen KdoFw/KdoOffz verstärkt haben.
Ich verstehe den Brief anders als viele hier.
Er gibt ja eigene Fehler zu, versucht aber wenigstens ehrlich zu erklären, wie es dazu kommen konnte.
Oder kannte jeder von Ihnen vor drei Jahren die Aluhüte?
Er sagt ja auch, dass es „Kopfschütteln“ gab, dass es selbst Kommandeuren nicht gelungen ist, gewisse Personen zu entfernen!!
Und das ist doch der eigentliche Skandal!
Man hat erkannt, dass gewisse Leute nicht passen, aber es passiert nichts!
Weiterer Punkt : Es wird sich echauffiert, daß der Briefschreiber anonym bleiben will.
Man erinnere sich an an einen Ex-Bundespräsidenten, der sich wagte, etwas falsches zu sagen.
Selbstverständlich wären alle Foristen mutiger, und würden sich dem shitstorm und der Boulevardpresse entgegen stellen.
Ja nee, ist klar.
Dass selbst die hohen Herren keine Klarstellung zu dem „verschwundenen“ Sprengstoff veröffentlicht haben, zeigt, dass der Fisch vom Kopf her stinkt.
Aber eine Krähe hakt der anderen…nein, Sie schreibt Ihr ein Briefchen, und man schwingt sich zu dritt auf, vom Saulus zum Paulus zu werden.