Blue Wings: Erstmals israelische Kampfjets zur Übung in Deutschland
Erstmals werden im August Kampfflugzeuge der israelischen Streitkräfte an einer Übung in Deutschland teilnehmen: Auf dem Fliegerhorst Nörvenich bei Köln werden sechs F-16 der israelischen Luftwaffe zur Übung Blue Wings 2020 erwartet. Die israelische Armee hatte sich bereits im vergangenen Jahr an einer Großübung in Deutschland beteiligt.
Nach Angaben der Luftwaffe vom (heutigen) Donnerstag ist geplant, dass die Eurofighter der Luftwaffe und die israelischen Jets ab dem 17. August gemeinsam von Nörvenich aus üben. In der Folgewoche beteiligen sich die F-16 an den so genannten Multinational Air Group Days, bei denen mehrere NATO-Luftstreitkräfte die zusammenarbeit in einem multinationalen Verband einüben.
Teil des israelischen Besuchs ist auch das Gedenken an das Olympia-Attentat von 1972 in München, bei dem israelische Sportler als Geiseln genommen und getötet wurden: Am 18. August soll eine deutsch-israelische Formation den Fliegerhorst Fürstenfeldbruck überfliegen, auf dem damals ein Befreiungsversuch scheiterte.
Während die israelischen Piloten mit ihren F-16 erstmals zu einer Übung nach Deutschland kommen, hat die deutsche Luftwaffe sich inzwischen bereits zwei Mal an Übungen in Israel beteiligt: Erstmals 2017 und dann erneut 2019. Bei Blue Flag hatte die Kooperation des Kampfjets F-35 der israelischen Luftwaffe mit anderen Maschinen im Vordergrund gestanden – das wird diesmal keine Rolle spielen: Eine F-35 bringen die Israelis nicht mit nach Deutschland.
Luftwaffeninspekteur Ingo Gerhartz würdigte die Bedeutung der Übung mit der erstmaligen israelischen Beteiligung:
Nach dem Menschheitsverbrechen der Shoa ist es ein bewegendes Zeichen unserer heuti-gen Freundschaft, dass wir erstmals in unserer Geschichte Seite an Seite mit der Israelischen Luftwaffe fliegen. Ich bedanke mich bei meinem israelischen Kollegen, General Norkin, und all seinen Piloten für ihr Vertrauen und ihre emotionale Verbundenheit. Das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte ist uns heute Auftrag, Antisemitismus mit aller Konsequenz zu bekämpfen.
Nachtrag 15. August: Pressemitteilung der israelischen Luftwaffe:
The IAF’s First Operational Deployment to Germany
Starting from Monday, August 17th, 2020, the first joint exercise of the Israeli Air Force (IAF) and the German Air Force will take place in Germany. This exercise is the only international exercise that the IAF is conducting abroad this year, due to the spread of Corona virus.
The exercise is being held in order to continue enhancing the IAF’s capabilities to undertake missions in unfamiliar terrain, as part of its mission to maintain the IAF’s readiness, its ability to deal with various scenarios, and to continue strengthening the bonds and cooperation between the IAF and allied air forces. As part of the exercise, Israel’s six F-16 „Barak“ fighter jets, two Boeing 707 „Re’em“ transport jets, and two Gulfstream G-550 „Eitam“ control jets will land in the „Nörvenich“ Airbase in Germany.
Over the course of the two-week exercise, the IAF alongside NATO members will practice different aerial maneuvers as part of the „MAG Days“ exercise, an international event that takes place four times per year. During the exercise the air forces will perform dozens of flyovers that will simulate scenarios of air-to-air battles and air-to-ground battles, dealing with advanced ground-to-air missile threats and combat maneuvers over enemy terrain.
On Tuesday, August 18th 2020, a „Memory for the Future“ flyby will take place – a joint flyby, led by an IAF Gulfstream G550 jet with F-16 fighter jets and two German „Eurofighter“ jets, will fly by Dachau concentration camp, in memory of the Holocaust victims and above the “Fürstenfeldbruck” Airport close to Munich, in the memory of the 11 athletes that were murdered in Munich, members of the 1972 Olympic delegation. The flyby will be led by the Commanding Officer of the IAF, Maj. Gen. Amikam Norkin, who will fly the Gulfstream G550 jet alongside the Commanding Officer of the German Air Force, Lt. Gen. Ingo Gerhartz, and the first female Commanding Officer of the 122nd Squadron, Lt. Col. G‘.
After the flyby, an official memorial ceremony at the Dachau concentration camp will be held. The ceremony will be attended by the German Federal Minister of Defense, Mrs. Annegret Kramp Karrenbauer, the Israeli Ambassador to Germany, Mr. Jeremy Issacharoff, the Commanding Officers of both air forces and other dignitaries. The Deputy Commanding Officer of the 109th Squadron, Maj. Y, a grandson of a Holocaust survivor of the Dachau concentration camp, will speak at the ceremony. In addition, an „Yizkor“ reading will be heard from Rabbi Mendel Moraity. The ceremony will be broadcast live on IAF and IDF digital platforms.
In addition, the Commanding Officers of both air forces will visit the memorial monument of the 11 murdered athletes in Munich. The exercise holds top strategic importance and has substantial influence on the IAF, the IDF and the State of Israel. The Israeli-German cooperation and the arrival of IAF jets on German soil is a historic event. The IAF is and will continue exercising with foreign air forces to maintain the force’s capability and readiness, to enhance connections and interest and to encourage and strengthen the mutual learning between the air forces.
(Grafik: Logo der Übung Blue Wings 2020 – Luftwaffe)
Ein schönes Zeichen der Versöhnung und zweifellos eine vortreffliche Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch.
Ein herzliches „Willkommen“ an die Israelis!
Es wäre erfreulich, würde das Band ziv. und mil. noch stärker geknüpft.
Schade das sie keine F 35 mitbringen. Wäre ein guter Übungsgegner für die Lw und für Hensoldt.
Auch ich möchte auf diesem Wege die israelischen Soldaten willkommen heissen.
Herzlich Willkommen Kameraden und Shalom. Schön wenn es so einen regelmäßigen Austausch mit Übungen auch auf Reservistenebene geben könnte.
Wie kommt es dass Israel den Atomwaffensperrvertrag nicht unterzeichnet hat, am liebsten dass Westjordanland annektieren würde und dennoch eingeladen wird? Fällt dass unter den Tisch.
Na dann mal herzlich Willkommen im schönen Rheinland. Passt auf euch auf. Ich werde die Augen offen halten und mit meiner Kamara im Garten sitzen.
Interessant, dass die Israelis die F-35 nicht mitbringen. Denn bei solchen Übungen will man eigentlich mit seinem Gerät ein wenig angeben. Wenn dergleichen noch öfter vorkommt (bspw. steht laut ‚Flugrevue‘ noch ein Manöver mit den Italienern in Rede) bin ich gerne bereit zu glauben, dass Hensoldt wirklich kurz davor steht, diese Nuss zu knacken.
Hier kommt zusammen, was zusammengehört. Gute und schnelle Reise auf diesem Weg.
Luftwaffeninspekteur Ingo Gerhartz würdigte die Bedeutung der Übung mit der erstmaligen israelischen Beteiligung:
….. Ich bedanke mich bei meinem israelischen Kollegen, General Norkin, …..
Eigentlich sind die Generale doch auch Kameraden oder?
Die Kollegen stehen meines Wissens beim Audi etc. am Band.
Hoffentlich können wir mit den Israelis einigermaßen mithalten. Diese sind kampferprobt. Wir hingegen verwalten häufig den Mangel und sitzen im Eltern-Kind-Zimmer.
Das politische Zeichen dieser Übung ist weitaus wichtiger. Es ist Anerkennung und Wertschätzung für die Bundesrepublik Deutschland und die Bundeswehr.
@Dante
Charles de Gaulle: „Staaten haben keine Freunde, nur Interessen“.
Kanzlerin: „Israel ist Teil deutscher Staatsraison“
Von mir: Die einzige Demokratie in MENA wird – auch angesichts der Shoa – vorbehaltlos unterstützt. Das „werft sie ins Meer“ der jungen PLO nicht vergessen!
Shalom from Tel-Aviv! That noteworthy development should be supported and encouraged. For Shabbat I’d like to toast my daughter Nastasi and Tom happiness with my grandson Joschka! They live in Nordrhein-Westfalen.
https://www.haaretz.com/israel-news/.premium-germany-bought-israeli-forgiveness-poland-had-nothing-to-offer-1.5803505
[Das sieht sehr nach dem Wunsch aus, diese Debatte vom eigentlichen Thread wegzulenken. Bitte nicht. T.W.]
Ein gutes Zeichen, ich hoffe, die Übung wird für alle Beteiligten ein voller Erfolg!
@Dante: Und mit den Chinesen kooperiert die Sanität der BW. In China sitzen 1.000.000 Uiguren in Konzentrationslagern und in Hongkong wird eine Demokratie tot geschlagen.
@KPK: Ich würde die Shoah gar nicht bemühen eingedenk EU Energiesicherheit und den Entwicklungen um die Türkei.
Die Shoah anzubringen würde ja bedeuten, die Palästinenser gäben ihr Land und Würde, damit Israel seine Beziehungen zu Deutschland verbesserte im Sinne der Vergebung. Nicht? Also Buße nach unten weiter gereicht oder so ähnlich?
Und da war die Kanzlerin gemeinsam mit Frankreich und anderen auch deutlich, was die Annexionspläne angeht: Ist nicht!
@AoR sagt: 14.08.2020 um 13:05 Uhr
Ich kann @Klaus-Peter Kaikowsky (KPK) nur beipflichten.
1. Die Sicherheit ISR gehört, auch aus historischer Perspektive, zur DEU Staatsräson.
2. Die Unterstützung der einzigen Demokratie in der gesamten Region sollte uns darüber hinaus ein Anliegen sein.
Unabhängig davon muss uns auch aus ureigenem DEU/EUR Interesse ISR Sicherheit regionalpolitisch ein Anliegen sein.
@AoR
Die nahe liegenden ökonomischen, bzw. sicherheitspolitischen Interessen von DEU und EU, Energiesicherheit und Entwicklungen um die Türkei, stehen in keinem Werterahmen zur überragenden deutschen Verantwortung für Erez Israel und seine Sicherheit.
Israels Beziehungen zu Deutschland gestalten sich ausgezeichnet, umgekehrt bleiben wir Deutsche jedoch ständig gefordert.
Israel-Bashing gehört in Teilen der Gesellschaft fasst zum guten Ton. Dass Berlin und Brüssel (OT, META-Zusammenhang) die jüngste diplomatische Annäherung zu den Emiraten begrüßen, ist richtig, aber auch nicht mehr als ein Minimum des zu erwartenden.
Die zurecht kritisch zu sehenen Annexionspläne sind damit zumindest vorläufig ausgesetzt. Seit 1948 kennen Palästinenser nur das Nein, macht das Sinn?
[Die Debatte bewegt sich jetzt sehr vom eigentlichen Thema weg. Bitte nicht. T.W.]
Bei aller Wichtigkeit der Situation vor Ort sollte man nicht vergessen dass es hier in erster Linie um eine (aufgrund der Teilnehmer und des Austragungsortes zweifellos historisch bedeutende) militärische Übung handelt, die sicherlich auch „Fachlich“ sehr fruchtbar werden kann.
Die Beziehung ISR und DEU sollten hier deutlich von der Situation „ISR vs. Nachbarn“ getrennt werden. Es ist weder Aufgabe des Inspekteurs noch anderer an der Übung Beteiligter, die Position oder das Vorgehen ISR in der Region politisch oder moralisch zu bewerten.
Dieses Thema kann (und wird sicherlich) im einen oder anderen „Sidetalk“ an der Staffelbar bestimmt mal zur Sprache kommen, hier jedoch kann und sollte man von unseren Offizieren das nötige Fingerspitzengefühl erwarten. Aber auch das ist der Sinn multinationaler Übungen: Austausch und Horizonterweiterung abseits der Flüge.
Freuen wir uns also darauf, von der hohen Einsatzerfahrung einer professionellen Luftwaffe profitieren zu können, und nutzen wir die Chance gute Gastgeber zu sein!
@KPK:
Eben das Gefühl des Bashing mach es der Friedensbewegung so schwer. Da wer das Gefühl hat, geschlagen zu werden, der hört nicht zu, derdenkt nicht mehr nach.
Aber das größte Problem des Weges hin zu Frieden sind die negativen Erwartungen beider Massen, Juden und Palästinenser. Ein erfolgreiches Begehen einer Roadmap UAE-ISR würde vertrauen der Juden in Verlässlichkeit prototypikalischer Araber stärken, auch wenn die Intentionen der Strategen auf Iran und die Türkei gerichtet sind.
Ein Szenar – es zeichnete sich schon vor einem Jahrzehnt ab – im Rahmen dessen sebsternannte Führer des sunnitischen Islams (Türkei, Muslimbruderschaft) wie der Shiah (Iranische Revolution) Vorherrschaft über Mekka/Medina und Jerusalem erlangen wollen um ihre Position festigen. Libanon, Syrien und Irak werden zum Spielball der terroristischen und Milizen und Proxys.
Und eben in diesem Zusammenhang sehe ich auch die Übung des LuWa GER-ISR. Wäre interessant zu erfahren, welche Manöver einstudiert werden? Wie lange werden Recce- Tornados etwaiger zukünftiger Aufträge Räume oben genannter Regionen halbwegs unbehelligt überfliegen können? Wer käme alles zur Unterstützung?
Es steht der Friedensbewegung wieder eine Verlängerung der Durststrecke hin zum Frieden bevor da die Potentaten der Türkei (Hamas), des Iran (Hezbollah) aber auch in Israel ( Netanjahu in rechtsextremer Koalition belauert von Ganz) den leichten Weg anstatt den schweren hin zu Verständigung auf dem Gebiet von Eretz Israel (ISR-PAL-JO) gehen werden. Da soll sich auch TRUMP nicht beweihräuchern.
Daher Grüße von der Friedensbewegung:
Philosoph Omri Boehm über einen Staat für Juden & Palästinenser – Folge 468
https://www.jungundnaiv.de/2020/07/26/philosoph-omri-boehm-ueber-einen-staat-fuer-juden-palaestinenser-folge-468/
[Hey, hatte ich nicht gerade erst darauf hingewiesen, dass diese Gesamtdebatte hier schlicht den Rahmen sprengt?! T.W.]
Ich vergaß, auch @Koffer und @Dante. sorry.
Ganz herzlich willkommen an die israelischen Pilot/innen! Ich hoffe, Sie haben eine schoene Zeit in Deutschland. Shabbat Shalom!
Aber wir wollen doch bitte nicht die hinten runterfallen lassen, die das Fliegen erst möglich machen. Die Piloten fliegen nur, weil Techniker und Ground Crews das erst möglich machen, und das ist ein deutliches Mehr an Personal als nur die Piloten. Auch bzw. nicht nur bei den Israelis.
https://www.facebook.com/IsraeliAirForce.EN/photos/a.247957101913936/3450665324976415 ( Israeli Air Force
Dear Bundeswehr, have a nice weekend and Shabbat Shalom! We’re very excited about our upcoming exercise! (image) Techniker und Ground Crews: „Wer die Welt rettet, muss früh aufstehen“.
Can’t wait to see the flyby.
Gibt es einen öffentlich bekannten Zeitplan für das Flyby? Wenn ich schon in der Nähe bin, würde ich es mir auch anschauen.
Um welche Uhrzeit soll der Fly-by in Fürsty stattfinden?
wg. Fly-By Fürsty: Ich versuche mal, das herauszufinden.
Fly by so ab 10:00 lcl ca., stand gestern leicht verschlüsselt in einem Lw Tweet: „So ab 10 Uhr soll das Wetter besser werden“. Das deckt sich auch ungefähr mit 16:00 Gedenkveranstaltung Dachau.
Shalom, mich begeistert der Besuch der israelischen Delegation, das beeindruckende, gemeinsame Programm beider Luftwaffen und die gemeinsame, internationale Übung.
Der Besuch ist eine Ehre und eine wichtige Botschaft zugleich. Wenn zwei oder mehr Nationen miteinander trainieren, spricht man eine Sprache, werden gemeinsame Ziele gesteckt und diese gemeinsam erreicht. Und diese Gemeinschaft verbindet Nationen. Eine enge Kooperation wie diese ist vorbildlich. Die Nationen können in ihrer Vielfalt sehr viel von einander lernen. Das begeistert mich und erfüllt mich mit großer Freude. Ich wünsche unseren israelischen Freunden eine richtig gute und erlebnisreiche Zeit in Deutschland und unseren Luftwaffen eine erfolgreiche, gemeinsame Übung.
Meine luftfahrtbegeisterte Familie würde gerne den historischen Anflug der F-16 und der 707-Tanker als Zaungast von außen mit miterleben.
Frage: Ist die grobe Ankunftszeit der F-16 und 707-Tanker in Nörvenich bekannt?
@TW: herzlichen Dank! Konnte bisher nichts finden. Angesichts des Anlass sehr schade.
Zur Info für die Zuschauenden: Wie ich höre, soll der Überflug Fürsty am Dienstag so gegen 10.00 Uhr sein.
https://twitter.com/Team_Luftwaffe/status/1295320907779538944 Gelandet! Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland sind Kampfjets der
@IAFsite
Weiß man, wie lange sie bleiben?
[Hm, oben steht: Diese und nächste Woche… ich würde meinem Text da einfach mal glauben. T.W.]