Neue Datenlecks: KSK-Soldaten sollen regelmäßig aus dem MAD über Ermittlungen informiert worden sein
In die Ermittlungen wegen rechtsextremistischer Vorfälle beim Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr kommt jetzt eine neue merkwürdige Wendung: Ausgerechnet aus dem Militärischen Abschirmdienst (MAD), der wegen dieser Vorfälle bei dem Eliteverband ermittelt, sollen Soldaten regelmäßig über die Ermittlungen informiert worden sein.
Nach am (heutigen) Freitag veröffentlichten Berichten von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung wurden mindestens acht KSK-Soldaten offenbar regelmäßig unberechtigterweise über Ermittlungsinterna aus dem MAD informiert. Bereits am Vortag hatte der Nachrichtendienst bestätigt, dass ein Mitarbeiter unrechtmäßig Informationen aus den Ermittlungen gegen einen Oberstabsfeldwebel des Verbandes an einen Soldaten aus dem Kommando weitergegeben hatte.
Zu den neuen Vorwürfen wollte ein MAD-Sprecher auf Anfrage nicht Stellung nehmen; zu laufenden Ermittlungen könne er keine Angaben machen. Nach den Medienberichten soll mindestens ein KSK-Angehöriger die vertraulichen Informationen aus dem MAD erhalten und dann an seine Kameraden weitergegeben haben. Darüber seien inzwischen auch Bundestagsabgeordnete in einer geheimen Sitzung informiert worden.
Damit rückt ausgerechnet die Behörde zunehmend ins Blickfeld, die die Extremismusvorwürfe gegen das KSK aufklären soll. Der Eliteverband in Calw ist seit längerem ein Arbeitsschwerpunkt des Abschirmdienstes. In den vergangenen Monaten waren mehrere Rechtsextremisten in der Einheit enttarnt worden. Nachdem bei einem Oberstabsfeldwebel Waffen, Munition und Sprengstoff aus Bundeswehrbeständen gefunden worden waren, hatte sich KSK-Kommandeur Markus Kreitmayr in einem Brandbrief an die Truppe gewandt und betont, Rechtsextremisten hätten dort wie in der ganzen Bundeswehr keinen Platz.
Aufgrund der Vorfälle hatte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer eine hochrangige Arbeitsgruppe eingesetzt, der unter anderem auch der KSK-Kommandeur angehört. Sie soll bis Anfang Juli einen Bericht zu möglichen strukturellen Konsequenzen vorlegen. Dabei spielt auch ein umfangreiches Schreiben eines Hauptmanns aus dem Kommando selbst eine Rolle, der von umfangreichen rechtsextremistischen Strukturen in der Einheit berichtet hatte.
Korrektur: Die erste Fassung der Überschrift legte nahe, dass mehrere MAD-Mitarbeiter beteiligt waren. Das ist durch die vorliegenden Informationen nicht gedeckt, deshalb habe ich die Überschrift geändert.
(Archivbild Juni 2018: Sanitäter des Sanitätsspezialzuges des Kommandos Spezialkräfte (KSK) bereiten sich auf ein Übungszenario in Calw vor – Jana Neumann/Bundeswehr)
@ Fritz Brause
1+
Danke das es scheinbar doch ein paar Leser gibt die auch wissen was sie schreiben wenn es ums KSK geht.
@ Pio Fritz.
ich verkneife es mir ….
Bei all den vielen Meldungen rund um das KSK bleibt festzuhalten das es sich nach wie vor um einige wenige handelt die seit längerem unter Verdacht stehen.
Somit Kategorie Gelb, also noch nicht Orange oder Rot.
Es gab auch Fälle bei denen sich ein anfänglicher Verdacht nicht erhärtete hat.
Es laufen also nach wie vor Ermittlungen und das wohl seit längerem in einem definierten Personenkreis der in seiner Stärke nicht gewachsen ist.
Teilweise sind Soldaten aus dem Verband entfernt worden oder mussten die BW verlassen.
Gut so!! Warum deshalb manch einer den gesamten Verband als Sumpf bezeichnet, Kdo Soldaten als Dilettanten oder Amateure beschimpft ist mir nicht klar.
Auch ich konnte / durfte mit den Spez.Kr in AFG einige Erfahrung sammeln und als FschJg auch gemeinsam in Operationen agieren / unterstützen.
Wenn es etwas gibt was diese Männer nicht sind, sodann Amateure oder Dilettanten.
Ganz im Gegenteil , das beste an Soldaten was ich in der Zeit zwischen 2009 und 2013 in Afghanistan erlebt und gesehen habe war Teil der SpezKr KSK.
Auch in den Nebentheken in Kunduz oder MeS hat man mal nen Abend mit den Männern verbringen können…wir waren froh das sie da waren und das beruhte auf Gegenseitigkeit.
Von unsere EGB Zügen die Teil der TF waren hab ich nicht ein schlechtes Wort über die Zusammenarbeit vernommen.
Auch nicht das es zu Äußerungen oder Handlungen kam die rechts der Fahrspur einzuordnen wären.
Ich erinnere an die unzähligen Operationen in denen dieser Verband in Afghanistan das Leben Deutscher Soldaten geschützt hat und in Teilen nachhaltige Effekte erzielt werden konnten.
Bin fest davon überzeugt das es sich um ein paar wenig handelt, und jeder ist einer zu viel… ob beim KSK oder in der BW.
Dennoch kein Grund alles und jeden in Frage zu stellen der in CALW seinen Dienst verrichtet.
Deshalb bleibt dem KSK zu wünschen das es bald in ruhigere Gewässer fährt und auch Medial weniger in Erscheinung tritt.
Deutschland braucht Spezialkräfte, und es braucht ein KSK!!
Den Männern und Frauen in CALW – Glück Ab.
Wenn das KSK so entscheidend für die Sicherheit der Bundesrepublik ist, wie einige hier schreiben, kann die Aufklärung einer Staatsanwaltschaft in Calw verbleiben. Auch in der schwäbischen Provinz gibt es sicher fähige Juristen.
Wenn der MAD unter Umständen durch bestehende „Arbeitsbeziehungen“ nicht ausreichend unbefangen ist, kann er, weil einziger Militärgeheimdienst, mit der Aufklärung betraut bleiben. Dann muß man allerdings die nie endenden Zweifel an den Ermittlungsergebnissen in Kauf nehmen. Es gibt genug Beispiele in der jüngeren Zeitgeschichte, bei denen ein ähnliches Vorgehen keine Ruhe und möglicherweise auch keine Aufklärung brachte: „Selbstverbrennung Oury Jalloh“ oder der „NSU-Mord“ in Kassel.
Wenn man die Schwere der möglicherweise (Unschuldsvermutung!) begannen Straftaten (Hochverrat) betrachtet und die Funktionsfähigkeit eines für die Sicherheit Deutschlands anscheinend existentiell wichtigen, militärischen Verbandes sicherstellen will, könnte (sollte) der GBA die Ermittlungen an sich ziehen und eigenes, geeignetes Ermittlungspersonal hinzuziehen. Gerade der GBA kennt sich mit Geheimhaltung aus und ist in der Lage sensible Erkenntnisse angemessen zu behüten. Mindestens das hat doch der NSU-Prozess in München erwiesen.
Zum KSK als solchem habe ich ja mal einen Zitat aus dem Verband selbst (!) gebracht. Da ging es um die Nagold Brigade und was im weiteren daraus wurde. Ich hätte nicht gedacht, dass sich diese Polemik so erschreckend bewahrheitet.
Aber:
Ich kann aber nur davor warnen, jetzt die Notwendigkeit von Spezialkräften als solches in Frage zu stellen. Unabhängig vom Szenario agieren SpezKr im Auftrag der strategischen oder operativen Ebene. Daher kommt bei NATO SOF die sog. „no fail policy“. Nur MILITÄRISCHE Spezialkräfte können in absolut feindlichem Umfeld agieren. Das kann die GSG 9 nicht.
Dies alles impliziert so viele gravierende Unterschiede zur – wie die Briten sagen „Big green army“, dass man sie als eigenen Verband zusammenfassen MUSS. Und zwar mit Enablern ala EGB, Rotary/fixed Wing usw.
Aber das Wichtigste: Sie müssen von smarten, unkonventionellen Leuten geführt werden, die dafür die richtige Geisteshaltung haben. Und genau hier liegt ja beim KSK das Problem. Alles tolle Shooter. Aber wenn immer der Typ mit der größten Fresse den Ton angibt, wird es halt Scheiße.
Daher: NEUAUFSTELLUNG – aber diesmal richtig – und smart.
@Pio-Fritz sagt: 21.06.2020 um 10:50 Uhr
„Das ist doch das Problem des Relativierens.“
Und da geht die Leier schon wieder los. Kaum schließt sich jemand der These von „auf den Scheiterhaufen mit der Hexe, wozu ein faires Gerichtsverfahren“ nicht vollumfänglich an, wird ihm „Relativierung“ von „brauner Schei*e“ vorgeworfen. Ich weiß nicht, seit wann es angemessen ist auf differenzierte und ausgewogenen Argumentation zu verzichten. Ich weiß nicht, wann es angemessen wurde, alles was „klassische“ militärische Traditionspflege betrifft als „braun“ zu verleumden. Ich weiß nicht, warum man glauben kann, Totschlagargumente seien besser als sachlicher Diskurs :(
Ich habe zu einer solch gearteten Diskussion ehrlich gesagt nicht beizutragen.
„Wir müssen aufpassen, dass wir uns bei aller Notwendigkeit von Aufklärung und Schuldfeststellung nicht selbst amputieren.
Das Kommando muss einsatzfähig bleiben!“ – Beide werden gebraucht – KSK und MAD. Aber es müssten unbelastete Leute rein. Das dauert Jahre, politischen Willen vorausgesetzt.
So, deutliche Ansage: Wer hier weiter pöbelt fliegt raus. Rückstandslos.
Hoffentlich ist das KSK wenigstens auf dem Gefechtsfeld zu gebrauchen, so wie man es hier im Allgemeinen zu sehen scheint. Aus eigener Erfahrung ist alles Andere eher mau, viel Gefummel aber null Penetration. Dabei sollte es sich doch gerade im Land wo Milch und Honig fließt recht einfach gestalten, die Dinge gut und richtig zu machen. Leider habe ich das nicht so erleben dürfen.
Ein Grundproblem ist die Isolation, die allzu gerne praktiziert und bar jeder Vernunft exzessiv exerziert wird. Das ist für mich nicht nachzuvollziehen. Alles muss immer als „spezial“ nochmal für Calw erfunden werden, und wenn sie es nicht so haben können, dann ignorieren sie es vollkommen. Es ist schon ein mentaler Offenbarungseid, was man so am Rande mitbekommt, und irgendwo in dieser speziellen Struktur geht der Sinn für die Realität anscheinend gänzlich verloren.
Trotzdem sollte es Spezialkräfte geben. Wenn allerdings das Feld (in dieser Analogie das KSK) faule Früchte trägt, dann muss man halt versuchen diese herauszureißen. Sollte es nicht möglich sein und die gesamte Ernte an Fäulnis leiden, dann muss man den Acker halt unterpflügen. Tut dem Bauern weh und kostet ihn den Lohn, aber es ist halt ohne Alternative.
Pirat77 sagt:
21.06.2020 um 17:07 Uhr
„Nur MILITÄRISCHE Spezialkräfte können in absolut feindlichem Umfeld agieren. Das kann die GSG 9 nicht.“
Da stimme ich zu. Das ist aber auch der Grund, warum mir die aktuelle Lage solchen Sorgen bereitet. Für das KSK und jeden Kommandosoldaten steht jetzt nicht nur das Ansehen als demokratische Soldaten auf dem Stil, sondern noch etwas genauso wichtig – der Ruf als Profis! Grundsätzlich halte ich es für sinnvoll, dass die Bundesregierung mit dem KSK und der GSG9 zwei verschiedene Optionen in ihrem sicherheitspolitischen Werkzeugkasten hat. Es ist allerdings nicht so einfach, im Falle eines Einsatzes nüchtern zu überlegen und dann das richtige Tool zu verwenden – der Fall Hansa Stavanger belegt das.
Mir macht es Sorgen, dass bei Szenarien in der Zukunft nicht mehr abgewogen wird, sondern dass es dann heißt: „Wen schicke ich lieber? Die Nazis aus Calw (ich überspitze), oder die Profis aus Sankt Augustin?“ Und dann haben wir Polizisten, die in einem Umfeld agieren müssen, für das sie nicht geschaffen sind.
Anderes Beispiel: Bekannterweise wurden 1994 deutsche Staatsbürger von belgischen Paras aus Ruanda evakuiert, weil die Bundeswehr keine entsprechende Einheit hatte. Dabei hatte man ja mit den Fallschirmjägerkompanien B1 entsprechend ausgebildete Kräfte, die eine Evakuierung wahrscheinlich ebenfalls hinbekommen hätten. Man hat es ihnen nur schlichtweg nicht zugetraut.
Und sowas kann wieder passieren, wenn die Entscheidungsträger künftig an der Professionalität des KSK zweifeln.
@Koffer
+ 1
Wenn das hier typisch ist, dann würde ich mir als Mitglied des KSK überlegen mich bei der Inquisition selbst anzuzeigen, wie es während dieser Zeit nicht so unüblich gewesen sein soll.
So manche der Anschuldigungen sind Hörensagen oder beinhalten fragwürdige Indizien, das mag für Ermittlungen und Untersuchungen genügen aber jeder DV der bei solcher „Faktenlage“ weiter geht, gehört mMn mindestens hart disziplinarisch sanktioniert und des Kommandos enthoben.
@ ThoDan
Zitat: „So manche der Anschuldigungen sind Hörensagen oder beinhalten fragwürdige Indizien, das mag für Ermittlungen und Untersuchungen genügen aber jeder DV der bei solcher „Faktenlage“ weiter geht, gehört mMn mindestens hart disziplinarisch sanktioniert und des Kommandos enthoben.“
Ihre Meinung ist ihre Meinung, aber den zuständigen Aufklärungsbehörden zu unterstellen sie würden „fragwürdige Indizien“ für ihre Ermittlungen benutzen, für die jeder Disziplinarvorgesetzte sanktioniert und seines Kommandos enthoben werden müsste geht viel zu zu weit und vor allen an der Realität vorbei.
Wenn Sie sich tatsächlich die Pflichten des Vorgesetzten gemäß § 10 Soldatengesetz anschauen, dann stellen Sie in in Absatz 2 fest:
„(2) Er hat die Pflicht zur Dienstaufsicht und ist für die Disziplin seiner Untergebenen verantwortlich.“
In der Pflicht zur Dienstaufsicht gehört auch, dass er oder sie im Rahmen seiner Möglichkeiten verantwortlich ist, dass in seinem Verantwortungsbereich Gesetze eingehalten werden und er für die Disziplin (enstpricht der Einhaltung von Gesetzen durch seine Untergebenen) verantwortlich ist.
Wenn Sie also Konsequenzen für die Disziplinarvorgesetzten fordern, dann nicht weil die Ermittlungsbehörden „fragwürdige Indizien“ für die Ermittlung von Straftaten benutzen, sondern weil die Diszplinarvorgesetzten ihrer Pflicht zur Diensaufsicht und der Einhaltung der Diziplin durch ihre Untergebenen nicht nachgekommen sind.
Nur wenn Disziplinarvorgesetzte selber das Problem darstellen (siehe den ehemaligen Hptm und jetzigen OTL Daniel K., der letztes Jahr wegen seiner Verbindung zu der „Identitären Bewegung“ entlassen worden ist) und den ehemaligen Kp-Chef (Pascal D.) dessen Verabschiedungsfeier wohl entartet ist, dann muss man feststellen, „der Fisch fängt vom Kopf das stinken an“, oder „wie der Herr das Gescherr“, dann haben wir ganz andere Probleme beim KSK, als Sie sie beschreiben !
Ich bin überrascht, wie viele hier aufschreien, wenn man sowohl dem KSK als Auch dem MAD bescheinigt, das professionelles Verhalten anders ist, als das, was gezeigt wird. Dabei geht es noch nicht einmal um die militärischen Fähigkeiten des KSK, die sind prima und in diesem Teil sicherlich professionell. Aber ein Profi verhält sich auch so außerhalb der Ausübung seiner militärischen Fähigkeiten, und daran mangelt es offensichtlich ganz eklatant. Und darüber muss man sprechen und das ändern.
Es widert mich an, wie einige Kommentatoren versuchen, dieses Verhalten als Traditionspflege und gutes Soldatentum zu relativieren. Die Taten eines Unrechtsregimes mit seiner Wehrmacht, die Europa völkerrechtswidrig mit Krieg und Vernichtung überzogen haben, die schlussendlich mehr als 65 Millionen Tote gekostet haben, können nicht traditionswürdig sein. Auch nicht deren Lieder und Gebräuche. Wer so etwas als Vorbild braucht, der sollte mal über sein Demokratieverständnis nachdenken.
@Koffer sagt: 21.06.2020 um 17:46 Uhr
„Ich weiß nicht, seit wann es angemessen ist auf differenzierte und ausgewogenen Argumentation zu verzichten.“
Das setzt allerdings voraus, das man bereit ist, sich auch mit den Argumenten des Anderen auseinanderzusetzen. Das geschieht nicht, indem man Satzfetzen aus dem Post des Anderen herausnimmt und diese versucht zu widerlegen. Da sollte man schon mindestens den ganzen Satz nehmen. Ansonsten entstellt das den Sinn.
@ Pio-Fritz (22.06.2020 um 9:52)
Danke, danke, danke.
Auch ich kapiere nicht, wofür man „Soldatisches Handwerk“ in der Traditionspflege präsent haben muss, welches sich in der weit überwiegenden Mehrheit der Fälle auf bloße Highscores beschränkt (Lent, Rudel, …), deren Zustandekommen die Enthemmung des Angriffskrieges zur Voraussetzung hat.
Auf diesem Auge soll man sich blind machen – damit ich vorm Feind den Finger schneller krumm kriege? Oder in was genau sind diese „Asse“ jetzt vorbildlich?
Mir schwebt eine Begriffawolke vor: „too big to jail“, „too big to fail“, „Kavaliersdelikt“…
Man sollte auch dem MAD gut zuhören, spräche er von sozialpsychologischen Vorgängen innerhalb des KSK.
Es ist schon spannend, dass die Mole eben jetzt enttarnt wird und womöglich eben DIE Institution in ihrer Glaubwürdigkeit beschädigt wird (werden soll?), welche stichhaltige Aspekte einer resilenten und 100% verfassungstreuen Verbandsstruktur benennen kann und eine Umsetzung begleiten könnte.
Vorbeugend sage ich mal, dass das jetzt in den OT Traditionspflege abzugleiten droht, der hier nicht im Mittelpunkt steht.
@ Stephan L. sagt: 21.06.2020 um 22:22 Uhr
„Anderes Beispiel: Bekannterweise wurden 1994 deutsche Staatsbürger von belgischen Paras aus Ruanda evakuiert, weil die Bundeswehr keine entsprechende Einheit hatte. Dabei hatte man ja mit den Fallschirmjägerkompanien B1 entsprechend ausgebildete Kräfte, die eine Evakuierung wahrscheinlich ebenfalls hinbekommen hätten. Man hat es ihnen nur schlichtweg nicht zugetraut.“
Ist das so? Oder lag es garnicht daran, dass man es nicht den Soldaten der B1 Kompanien nicht zugetraut hat, sondern sich einfach nicht sicher war wie man so eine Mission durchführen sollte? Der Soldat an sich war sicherlich weniger das Problem, was sehr oft unterschätzt wird, und woran auch viele Operationen scheitern (siehe bspw. Eagle Claw), ist die „Mission rund um die Mission“. Die Tür aufzutreten und das Haus feindfrei zu kämpfen ist sicherlich eine Herausforderung, es gibt und gab in der Bundeswehr genug Kräfte die dieses Handwerk sehr gut ausüben können. Das richtige Haus und die richtige Tür zu finden, insbesondere wenn es mehrere 1.000 km entfernt in einem Land liegt wo man keine nennenswerten Erkenntnisse hat, ist eine ganz andere. Schlussendlich muss man dann die Kräfte auch noch sicher und möglichst unentdeckt hin und wieder rausbringen, das ist dann auch nochmal eine ganz andere Herausforderung.
Damit das alles möglichst reibungslos funktioniert braucht man etablierte und geübte Verfahren und die gab es damals nicht. Daher hat man ja für das KSK nicht einfach nur aus Kommandosoldaten gebildet, sondern einen Einsatzverband samt Unterstüzungskräften etc. aufgestellt. Summa summarum wäre dies aber sicherlich ein interessantes Thema für eine Magister/Doktorarbeit eines Historikers (wenn die Bundeswehr da einen Zugang in die Akten gewähren würde).
Nur für Sie als Beispiel: Für die Operstionsplanung von Operation Geronimo wurden die zuständigen Piloten 6 Monate vor dem Einsatz in die Planung einbezogen, die SEALs wurden erst zwei Wochen vor Operation hinzugezogen.
Wenn etwas nach mehren Versuchen der Verbesserung nicht funktioniert, dann muss es einen Neuansatz geben. Dazu gehören nicht nur „rein“ militärische Fähigkeiten des KSK sondern das gesamte Umfeld, Haltung, Bewusstsein, Innere Führung, das vorbildhafte Leben und Vorleben von Staatsbürgern in Uniform, gerade weil es doch eine Art Speerspitze sein soll. Spezialkräfte ja, KSK in seiner ALTEN Form, nein. Was für Spezialkräfte für Deutschland? Sie sollten ein Fähigkeitsprofil abdecken, welche auch den wahrscheinlichen und möglichen, durch die Politik vorgegebenen Zielen entspricht. Deutschland setzt Spezialkräfte anders ein, als USA, Frankreich und Großbritannien. Schon gar nicht wie Israel. Man braucht Spezialkräfte die auf unser Land zugeschnitten sind. Da muss man sich halt mal reduzieren und auf das Wesentliche konzentrieren. Im KSK hat man mal bei den anderen, den Großen, „was“ gesehen. Das wollte man dann auch unverzüglich haben. Hat dann ein paar schlaue, verschleiernde Sätze als Fähigkeiten formuliert und „ruck zuck“ war alles da. (Innerhalb des KSK hat am das stets als zu langsam empfunden, hört man) Mangels Erfahrung der militärisch Verantwortlichen in der alten DSO, der neueren DSK und im Führungsstab des Heeres, später Kommando Heer, z.B. hat man sich im KSK immer mehr Fähigkeiten geschaffen und „nach oben“ als notwendig verkauft. Bei STAN und SollOrg wurden die Wünsche nämlich nahezu durchgewunken. GSG 9 kann viel mehr und kann z.B. bei der Rettung deutscher Staatsbürger in den meisten Fällen eingesetzt werden. Nur bei REIN militärischen Lagen braucht man das KSK. Ohne es hier im Blog weiter auszuführen, im KSK muss mal jemand WIRKLICH GENAU(!) hinschauen, was man sich da so geschaffen hat. Soldaten außerhalb des KSK schauten oft neidvoll darauf, dass man sich im KSK neue Sachen beschaffte, die wohl in bzw. für Deutschland niemals eingesetzt würden. Das Schlimme ist, in der TSK Heer, insbesondere der DSK gibt es ähnliche Tendenzen. In der DSK ist man z.B. weit weg von Kernfähigkeiten für LV/BV hat aber zig unnötige aber schicke Baustellen. Es ist beim KSK ein wenig ähnlich wie bei Kindern, wenn man immer alles bekommt, man ständig verwöhnt wird und immer nur hört, wie gut man ist, wie einmalig, dann entspricht man bald dem Bild „Prinzessin auf der Erbse“. Das was für das KSK zutrifft, sollte man auch mal im BMVg und dem Einsatzführungskommando mal überprüfen. Das wird oft auch alles ungefragt hingenommen, weil es doch aus dem Bereich Spezialkräfte kommt. Kritisches Hinschauen, kontrollieren, Erfolgskontrolle, Dienstaufsicht – bei Spezialkräften genau wie in unserer gesamten Bundeswehr. Vertraulich, da wo notwendig aber auch nur da. Ansonsten Transparenz und Offenheit, nicht zur Schau gestellt, mal beim Neujahrsempfang oder dem Tag der Bundeswehr. Im Konzert der Streitkräfte bitte auch einen Verhaltenskodex, der die Mitstreiter der „normalen“ Bundeswehr als Partner sieht. Ich vermute, dass KSK also von grundauf zu reformieren scheint schwer. Egal ob Führungspersonal, Material, Fähigkeiten. Das Thema Verstöße gegen FDGO hat den Scheinwerfer auf etwas gerichtet, was sich so ziemlich für sich alleine entwickeln konnte, das sollte bitte aufhören.
@ Pio-Fritz sagt: 22.06.2020 um 9:52 Uhr
„Die Taten eines Unrechtsregimes mit seiner Wehrmacht, die Europa völkerrechtswidrig mit Krieg und Vernichtung überzogen haben, die schlussendlich mehr als 65 Millionen Tote gekostet haben, können nicht traditionswürdig sein. Auch nicht deren Lieder und Gebräuche. Wer so etwas als Vorbild braucht, der sollte mal über sein Demokratieverständnis nachdenken.“
Und doch ist es so, dass „Rot scheint die Sonne“ heute noch bei öffentlichen Gelöbnissen und Verbandsübergaben gesungen werden darf. Ihre Meinung ist Ihnen gegönnt, sie spiegelt aber nicht die Meinung der „Bundeswehr“ wider.
@AoR sagt: 22.06.2020 um 10:27 Uhr
„Es ist schon spannend, dass die Mole eben jetzt enttarnt wird und womöglich eben DIE Institution in ihrer Glaubwürdigkeit beschädigt wird (werden soll?), welche stichhaltige Aspekte einer resilenten und 100% verfassungstreuen Verbandsstruktur benennen kann und eine Umsetzung begleiten könnte.“
Ähnliche Überlegungen habe ich auch schon angestellt und mich gefragt, wer Interesse daran haben könnte. Ich bin zu dem Schluß gekommen, dass das Leck eher durch Kommissar Zufall entdeckt wurde, weil man aufgrund des öffentlichen Interesses mal genau hingesehen hat. Dem KSK hilft das auf keinen Fall weiter, eher im Gegenteil.
@ AoR sagt:
22.06.2020 um 10:27 Uhr
Naja wann wollten Sie denn sonst jemanden enttarnen, der dadurch aufgefallen ist, Informationen verteilt zu haben von Waffenfunden, die erst ein paar Tage her sind? Das hätten Sie vor zwei Jahren ja schlecht machen können.
So nun gab es Anlässe und es gab Handlungen von Personen. Daher sind diese natürlich auch erst jetzt zu entdecken und sie sind aufgeflogen. Vielleicht fliegt noch etwas auf, vielleicht war es das auch. Wir werden es erleben.
Daher weiss man jetzt also beim MAD, dass neuerdings (?) Informationen an unter Beobachtung Stehende (?) abgeflossen sind. Sicher wird man das jetzt gerade absolut durchleuchten um zu sehen seit wann das so gewesen sein kann und mag. Und es wird sich dann vielleicht ja auch herausstellen, warum die MAD-Ermittlungen evtl. nur sehr schwer und zögerlich Erfolge aufzeigen konnten und vielleicht auch absehbar werden, welcher Aufwand noch getrieben werden muss. Spannend bleibt allenthalben die Frage was und wieviel man jetzt noch aufdecken kann und mit welchen Ergebnissen dann umzugehen sein wird. Trotzdem kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass im KSK der Großteil des PErsonals unzulässig rechts sei. Das es solche Personen dort gibt ist sicherlich unstrittig, vielleicht werden es auch noch ein paar mehr Fälle, vielleicht werden es sogar 100 Fälle. Aber die meisten oder gar alle wäre unvorstellbar – auch wenn meine Vorstellungskraft sicherlich keine Referenz ist.
„Sofern andere Dienststellen als der MAD von derartigen Sachverhalten Kenntnis erlangen, sind sie verpflichtet, diese im Wege des Meldewesens Innere und Soziale Lage der Bundeswehr zur Meldung zu bringen.“
Drucksache 19/19779, Rechtsextreme Vorfälle in der Bundeswehr 2019
Dies nur als Information, ohne Bewertung.
Um Pio-Fritz noch weiter zuzustimmen („Ich bin überrascht, wie viele hier aufschreien, wenn man sowohl dem KSK als auch dem MAD bescheinigt, das professionelles Verhalten anders ist, als das, was gezeigt wird. […] Aber ein Profi verhält sich auch so außerhalb der Ausübung seiner militärischen Fähigkeiten, und daran mangelt es offensichtlich ganz eklatant.“)
Ich frage mich in diesen Zusammenhängen immer ganz gerne, warum man so „doof“ ist, sich nicht professionell zu verhalten. Und unterstelle – sorry! – dann gerne mangelnde Intelligenz. Gerne kann diese Hypothese widerlegt werden, ich bin da für Diskussion offen…
@Erwin Brockmann: gut geschrieben!
Den Gedanken, direkt beim Kdr KSK zugeordnet eine starke Stabszelle für „Innere Revision“ aufzustellen, halte ich für gut.
In der klassischen Aufgabenteilung fällt dies in den S2 / A2 / G2 Bereich; ein Bereich, der beim KSK in der Vergangenheit aber bestimmt den Schwerpunkt seiner Aufgabe im erforderlichen Schutz des KSK vor Spionage / militärische Sicherheit im Sinne Schutz vor Außentätern hatte und damit gewiß auch ausgelastet war.
Die Vorfälle (Munitionsdiebstahl, Feiern, Briefe, …) zeigen jedoch, dass der Bereich der inneren Revision nicht erfolgreich war und auch die externe Revision (MAD) versagt hat.
Das könnte man als Kdr auch erstmal ablauforganisatorisch regeln, weil ein Ruf nach neuen Stellen zur Zeit bestimmt nicht opportun ist ;-)
@Georg
Ich habe den DV keinen Vorwurf gemacht, ich habe denjenigen einen Vorwurf gemacht die hier Hexenjagd betreiben und vor verurteilen .
Jenen, die nicht mal 30 Sekunden Google bemühen um die Faktenlage zu checken, ggf sich auf Hörensagen aus 3ter Hand verlassen.
Ein DV der aufgrund solch fragwürdiger Indizien wie Hörensagen Strafen verhängt, wäre mMn genausowenig akzeptabel wie ein Gericht das dieses täte.
Wieviele und welche dieser Soldatenlieder stammen von der Wehrmacht, nicht wurden auch von ihr benutzt, sondern eingeführt und war das den Soldaten bekannt?
Bis zur Diskussion hier über den Schweinekopfskandal, war mir das mit der Herkunft des sog „römischen“ Grußes nicht bekannt.
Bekannt war mir dieser Gruß aber z.B. von Asterix und Obelix und aus Filmklassikern wie
Der Untergang des römischen Reiches mit Stars wie Sir Alec Guinness, Sophia Loren und James Mason
@Pio-Fritz
Ich schreie nicht wegen KSK und/oder MAD.
Ich wäre wohl mindestens genauso engagiert, ginge es um Rekrut 0815 und sein DV würde seine Pflicht zur Kameradschaft incl. Fürsorge ihm gegenüber nicht nachkommen ggf. gar seine Vorgesetztenbefugnis aktiv oder passiv missbrauchen.
@Yeoman
U.a. General ret James Mattis USMC und Brigadier Ronald McDonald Veteran(Royal Engineer Commandos) des Falklandkrieges sehen das anders.
@Georg
@Pio-Fritz
Danke! Die Bundeswehr hat mittlerweile 65 Jahre eigene Tradition und dazu gibt es offiziell noch die Traditionslinie der Deutschen Streitkräfte bis 1918 – bei Sturmangriffen mit Bajonett gegen Musketenfeuer und Kartätschen aus nächster Entfernung oder meinetwegen auch in den Grabenkämpfen des 1. WK dürften sich sicherlich genug Tapferkeit, Mut, Härte, Ritterlichkeit und meinetwegen auch Blut finden lassen. Ich habe wirklich weder Ahnung noch Verständnis, weshalb immer wieder Dinge aus der Zeit 1939 bis 1945 herangezogen werden müssen. (Ich bitte den Hausherrn um Entschuldigung bezüglich des Themas Tradition.)
Zu den sogenannten Einzelfällen möchte ich auf den letzten Kommentar zu folgendem Beitrag bei Augen geradeaus! verweisen:
https://augengeradeaus.net/2020/05/nach-waffenfund-bei-ksk-soldaten-gericht-erlaesst-haftbefehl/
„[..]
– der rechtsterroristische Fall „André C.“,
– nachgemachte Wehrmachtssymbole an Fahrzeugen,
– der Fall „Gen a.D. Günzel“,
– die „Kurnaz-Affäre“ mit „durchschaubaren Absprachen zwischen den KSK-Soldaten“,
– der recht eindeutige Brief des ehemaligen Hptm K., der laut etlichen Medienberichten nunmehr als StOffz wieder aufgefallen sein soll,
– eine merkwürdige Verabschiedungsfeier des OTL Pascal D. samt „Hitlergruß“ und „Rechtsrock“,
– Uniter, HptFw André S. und Co.,
– der Fall „Flintlock 2018“,
– frauenfeindliche Aussagen eines ehemaligen Vize-Kdr,
– eine private Feier eines Fw-Dienstgrades mit „Hitlergruß“,
– der jetzige Fall des OStFw,
– der Fall des StFw, der der Identitäre Bewegung nahestehen soll und
– weitere Fälle mit Vorwürfen über Vergewaltigung, Körperverletzung, Misshandlung von Untergebenen etc.
[..]“
Oder auch:
https://augengeradeaus.net/2020/05/nach-rechtsextremismus-faellen-im-ksk-strukturanalyse-der-eliteeinheit-geplant/
„[..] Das Ministerium listete zudem in einer Übersicht für den Verteidigungsausschuss auf, welche Maßnahmen gegen KSK-Angehörige unter Extremismusverdacht seit Einrichtung der Koordinierungsstelle für Extremismusverdachtsfälle im vergangenen Herbst ergriffen wurden:
– ein Oberstleutnant, ein Stabsunteroffizier, ein Oberstabsgefreiter und ein Obergefreiter wurden aus der Bundeswehr entlassen
– gegen einen Oberstleutnant gibt es einen rechtskräftigen Strafbefehl; es erfolgte eine Anschuldigung vor dem Truppendienstgericht; die Versetzung aus dem KSK ist erfolgt
– gegen einen Stabsunteroffizier wurde ein gerichtliches Disziplinarverfahren eingeleitet; die Versetzung aus dem KSK ist erfolgt
– gegen einen Hauptfeldwebel wurde ein gerichtliches Disziplinarverfahren eingeleitet; die Versetzung aus dem KSK steht bevor
– gegen einen Oberstabsgefreiten wurde ein gerichtliches Disziplinarverfahren eingeleitet; die Anschuldigung vor dem Truppendienstgericht steht bevor; Ausübung des Dienstes und Tragen der Uniform wurde verboten
– gegen einen Oberstabsfeldwebel steht die Einleitung eines gerichtlichen Disziplinarverfahrens bevor; die Versetzung aus dem KSK ist beabsichtigt
– ein Oberstabsfeldwebel [dabei handelt es sich offensichtlich um den Mitte Mai festgenommenen 45-jährigen] sitzt in Untersuchungshaft; die Einleitung eines gerichtlichen Disziplinarverfahrens steht bevor, Ausübung des Dienstes und Tragen der Uniform wurde verboten
– gegen einen weiteren Oberstabsfeldwebel läuft ein einfaches Disziplinarverfahren, die Versetzung aus dem KSK ist beabsichtigt
– bei sechs weiteren Soldaten – ein Stabsfeldwebel, vier Hauptfeldwebel und ein Stabsunteroffizier – hat sich der Verdacht nicht bestätigt.[..]“
„seit Einrichtung [..] im vergangenen Herbst“! „Einzelfälle“ sehe ich hier persönlich nicht, und nach der Eisbergtheorie der Unfallforschung und den Dunkelziffern in der Kriminalistik halte ich diese Ansicht auch für berechtigt.
Von den Angehörigen der Bundeswehr erwarte ich als Bürger und als ehemaliger Staatsbürger in Uniform professionelles Verhalten insbesondere unter Berücksichtigung des geleisteten Eides: „Ich schwöre, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen (, so wahr mir Gott helfe).“ Dazu gehört in meinem Augen das Eintreten für und Einhalten des Grundgesetzes und der nachgeordneten Gesetze („Recht“). Von Vorgesetzten erwarte ich, dass sie diese Dinge durchsetzen. Und was ist das bitte für eine Dienstaufsicht in diesem Verband? Gar keine? Wo kommen denn diese ganzen Sachen her? Warum wird denn nicht präventiv eingeschritten?
Wie kann es denn sein, dass jemand tausende Schuss Munition abzweigt? Was ist das denn bitte für ein Umgang damit? Ich muss privat zu Recht die sichere Aufbewahrung von Waffen und Munition nachweisen, dazu ist sogar gesetzlich die Unverletzlichkeit meiner Wohnung eingeschränkt.
Wenn bei der Bundeswehr militärische Luftfahrzeuge, die relativ auffällig sind und zu deren Benutzung und Instandhaltung man hochspezialisiertes Personal und eine funktionierende komplizierte Logistik benötigt, zur betreuenden Industrie abgegeben werden, benötigt diese dafür eine spezielle Erlaubnis nach Kriegswaffenkontrollgesetz (KrWaffKontrG) für den jeweiligen Zeitraum und das Einzelstück, und allen Beteiligten wird juristisch Tod und Teufel nach KrWaffKontrG präventiv angedroht, aber hey, warum denn bitte sich die Mühe machen, bei Handwaffen und Munition genau hinzusehen? Bei Handwaffen und ihrer Munition, die relativ einfach von Unbefugten für kriminelle oder terroristische Zwecke ohne großartige Ausbildung genutzt werden könnten. Scheint hier jedenfalls teilweise die Einstellung zu sein.
Und gerade bei den Spezialkräften der Bundeswehr erwarte ich, dass dort ganz besonders genau hingesehen wird. Was ist denn die Motivation, tausende Schuss Munition, zum Teil ja wohl aus BW-Beständen, Kriegswaffen und Sprengmittel zu verstecken? Was möchte man damit? Im Wald herumballern? Wozu, die Möglichkeiten beim KSK dürften ja wohl deutlich besser und interessanter sein.
Also, warum, Munition, Sprengmittel und Kriegswaffen im Garten vergraben? Prepper? Als Kommandosoldat, der wohl im Einsatz sein dürfte, wenn die totale Katastrophe kommt? Wohl kaum. Da bleiben doch nur vage terroristische Ideen? Und das ausgebildeten Kommandosoldaten innewohnende Gefahrenpotenzial dürfte in diesem Fall wohl deutlich über NSU und RAF hinausgehen.
Falls das BMVg, die BW, das Heer, das KSK, der MAD nicht in der Lage sind, das sauber aufzuklären und das KSK in den Griff zu bekommen, dann muss es eben weg. Dann eben die Kampfschwimmer etwas vergrößern, alles eine Nummer kleiner, aber die scheinen ja wenigstens Haltung und Einstellung im Griff zu haben. Im kalten Krieg mit einer existenziellen Bedrohung vor der eigenen Haustür ging es auch ohne KSK, sondern nur mit GSG9 (für Terroristen und Schwerkriminalität), Fernspähern und Kampfschwimmern.
@Wa-Ge sagt: 22.06.2020 um 10:57 Uhr
„Und doch ist es so, dass „Rot scheint die Sonne“ heute noch bei öffentlichen Gelöbnissen und Verbandsübergaben gesungen werden darf. Ihre Meinung ist Ihnen gegönnt, sie spiegelt aber nicht die Meinung der „Bundeswehr“ wider.“
Wen Sie schon von „Meinung der Bundeswehr“ schreiben, dann erwähnen Sie doch bitte auch, das die dritte Strophe des Liedes schon zu Zeiten der 1.LLDiv verboten war. Das macht es in meinen Augen nicht besser, aber wir schweifen ab.
@ Referent sagt:
22.06.2020 um 12:21 Uhr
„Den Gedanken, direkt beim Kdr KSK zugeordnet eine starke Stabszelle für „Innere Revision“ aufzustellen, halte ich für gut.“
Theoretisch ja. Praktisch okay, aber Stabsstellen wie zB Controlling oder Arbeitssicherheit sind gleichermaßen unbeliebt bei Soldaten wie Kommandeuren. Sogar, wenn belastbare Zahlen vorliegen, die eigentlich der Verbesserung dienen (sollen).
Inspekteur Heer twittert heute: Wertvoller Besuch heute morgen beim Präsidenten des BAMADDr. Christof Gramm. Gemeinsam kämpfen wir gegen Extremismus in unseren Streitkräften, jeder mit seinen Mitteln, aber zum selben Ziel. Was für Überschriften, was für eine Schlagzeile. Hätten sie längst machen sollen, nein müssen! Doch besser spät als nie. Der für BAMAD zuständige Staatssekretär ist ja auch Teil der AG KSK. Wenn dann vor der Sommerpause solche Überschriften heraus kommen, ist es wie immer. Große Worte, Ankündigungen, doch der riesige Tanker behält Kurs. Mal halt die oberen Schiffswände mit neuer Farbe versehen, Fotos machen, gut ist.
@ThoDan
Ohne da in OT zu gleiten, aber ihre Äußerungen verraten dann doch Wissenslücken in Geschichte bei breiten Bevölkerungsschichten und vielleicht muss man hier im Bereich Bundeswehr (noch) mehr Aufklärungsarbeit leisten.
Der „römische Gruß“ wurde ja von Mussolini und Hitler verwendet und wird deshalb nicht mehr benutzt, weil diese Ideologien sich dieses Zeichen angeeignet haben. Der Gruß wurde vor dem 2. Weltkrieg sogar von US-Schülern morgens beim Singen der Nationalhymne in den Klassenräumen gezeigt.
Ähnlich das Hakenkreuz (Sonnensymbol) und auch einzelne Lieder.
Ich kenne jetzt die Herkunft des Liedes „Rot scheint die Sonne“ nicht, aber die Fallschirmjäger sind ja eine Truppengattung, die es erst im Zuge des Zweiten Weltkrieges gibt, also müsste dieses Lied eigentlich seinen Ursprung in der Ideologie der Nazis haben.
Meiner Meinung nach (und wäre ich Kommandeur bei den Fallschirmjägern), würde dieses Lied auf keinen Fall mehr in der Bundeswehr gesungen werden.
Das sind doch die Probleme, dass man hier gewachsene Tradition (in der Wehrmachtszeit und in den Anfangsjahren der Bundeswehr) nicht stringent beendet, obwohl die heutige Bundeswehr mit der Bundeswehr der 50er un 60er Jahren nichts mehr zu tun hat.
@Alpha November
„Trotzdem kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass im KSK der Großteil des PErsonals unzulässig rechts sei. Das es solche Personen dort gibt ist sicherlich unstrittig, vielleicht werden es auch noch ein paar mehr Fälle, vielleicht werden es sogar 100 Fälle. Aber die meisten oder gar alle wäre unvorstellbar“
Auch hier muss man darauf hinweisen, dass nicht die einzelnen Vorfälle in Summe das große Problem ist.
Die Vermutung (untermauert durch den Brief), dass ein System im KSK herrscht, dass diese Fälle begünstigt oder schützt ist/wäre das wahre Problem.
Wenn es nun 100 Einzelfälle wären, dann muss man sich schon fragen, wieso die anderen 900 diese 100 Einzelfälle nicht mitbekommen haben.
Entweder wurden die Melder mundtot gemacht (Systemproblem innerhalb des KSK) oder denen ist es egal (zwar nicht offen unzulässig rechts, aber fehlerhafte innere Führung) oder die Kontrollmechanismen greifen nicht richtig (mangelhafte Dienstaufsicht, Fehler im MAD, zu starke Geheimhaltung).
Ein Freund von mir hat in seiner Polizeiausbildung mal erzählt, dass ein Kollege (auch Anwärter) mit Drogen dealt.
Daraufhin meinte ich: „musst du sofort melden“.
Nein, entgegnete mir mein Freund, das wäre unkollegial und man soll kein Kollegenschwein sein.
Bestes Beispiel für falsch verstandene Kollegialität.
„Wir müssen aufpassen, dass wir uns bei aller Notwendigkeit von Aufklärung und Schuldfeststellung nicht selbst amputieren. Das Kommando muss einsatzfähig bleiben!“
Es gibt da noch das wohl kaum schlechter qualifizierte KSM, und die in grundlegenden Kommandooperationen gegen Hochwertziele ausgebildeten Fernspäher, die Hochgebirgsspäher, die Falschirmspezialzüge und EGB-Kräfte. Die Auflösung des KSK und eine Neuaufstellung wäre keine Amputation, sondern ein sauberer Schnitt durch das Fleisch, bevor die Nekrose überall ist.
„Und dann haben wir Polizisten, die in einem Umfeld agieren müssen, für das sie nicht geschaffen sind.“
Der Personenschutz Ausland (PSA) der Bundespolizei, der sich aus ehemaligen Neunern rekrutiert, ist im Umkehrschluss für die die Bewachung der Botschaften in Kabul oder Bagdad und für die Bewachung hoher Politiker auf Besuch in solchen Regionen also nicht geeignet? Was machen diese dann dort? Spesenbelege sammeln wird es sicher nicht sein…
@Titus von Unhold
Gibt es alles was Sie nannten, nur decken die nicht ansatzweise KSK Fähigkeiten ab, und müssten zudem ihrerseits ersetzt werden, sofern die SK nicht darauf verzichten wollen, was ich ausschließe.
Die Auflösung des Kommandos führt
– zu mindestens fünf Jahren Stillstand mit anschließender Feststellung, dass gleiches Personal eingestellt wurde; der Topf zur Erfüllung dieser Aufgabe ist stark limitiert,
– zur Kappung sämtlicher Verbindung in die NATO SOF-Community.
@ MFG 22.06.2020 um 13:05:
„Von den Angehörigen der Bundeswehr erwarte ich als Bürger und als ehemaliger Staatsbürger in Uniform professionelles Verhalten insbesondere unter Berücksichtigung des geleisteten Eides: „Ich schwöre, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen (, so wahr mir Gott helfe).“ Dazu gehört in meinem Augen das Eintreten für und Einhalten des Grundgesetzes und der nachgeordneten Gesetze („Recht“). Von Vorgesetzten erwarte ich, dass sie diese Dinge durchsetzen. Und was ist das bitte für eine Dienstaufsicht in diesem Verband? Gar keine? Wo kommen denn diese ganzen Sachen her? Warum wird denn nicht präventiv eingeschritten?“
Nicht nur in Ihren Augen, auch in den Augen des Gesetzgebers gehört das dazu. Soldatengesetz, §§ 7 f., 37 (1) 2. Klipp und klar.
Ist aus mir unerklärlichen Gründen nicht mehr so bindend derzeit, wie sich der Gesetzestext liest. Wenn diejenigen, die hier mit kompliziertesten Argumentationen Dekontextualisierung betreiben, mit genau dem gleichen Eifer den gesetzlich gebotenen Pflichten eines jeden (!) Soldaten (und Vorgesetzten noch viel mehr!) nachkämen, gäbe es den Anlass zu diesem Thread (und vielen weiteren) nicht.
@Pio-Fritz sagt: 22.06.2020 um 13:58 Uhr
Ja und es ist verboten eine bestimmte Strophe des Deutschlandliedes zu singen…
Fakt ist, das Lied Rot scheint die Sonne stammt aus Zeiten der Wehrmacht und wird und darf heute noch (wenn auch nicht alle Strophen) in der Bundeswehr gesungen werden. Somit ist und bleibt das Singen eines “Wehrmachtsliedes“ kein automatische Hinweis auf rechte Gesinnung.
Wenn der KSK Soldat also nicht die dritte Strophe oder sonst ein verbotenes „Wehrmachtslied“ gesungen hat, dann ist an der Beobachtung des SEALs auch erstmal nichts auszusetzen. Denn dann hat der Soldat nichts anrüchiges oder gar verbotenes getan. Wenn der SEAL dagegen den genauen Text nennen könnte, dann hätte man auch einen Anhaltspunkt.
@ Klaus-Peter Kaikowsky (KPK): 22.06.2020 um 16:44 Uhr
So wie ihre Aussage klingen auch die Schutzbehauptungen des KSK selbst. Wie kommen sie auf 5 Jahre, warum genau diese Zahl? Einfach mal in den Raum stellen, oder?
Hat überhaupt schon mal jemand eine Untersuchung zur einer Neuaufstellung durchgeführt? Da kann man Leitfragen formulieren, z.B. „Wie ist die Fähigkeitslücke bis zur vollen Einsatzbereitschaft einer neuen Spezialkräfteeinheit zu schließen?“ „Wie kann man einen Übergang mit unabdingbaren Kernfähigkeiten sicherstellen?“ uvm. Aber bitte nicht gleich sagen, geht nicht. Es gab schon so viele Entscheidungen, zu denn gleich von Beginn an geschrieen wurde, geht ja gar nicht! Abschaffung der Wehrpflicht, Inspekteure raus aus dem BMVg, Schaffung neuer TSK, Neuordnung von Rüstung und Beschaffung. Sicher es gibt auch Nachteile doch es funktioniert.
Wenn der politische Wille eine Neuordnung fordert, geht es, kluge Militärs und Beamte haben wir doch!
@ all Zur Diskussion „Rot scheint die Sonne“. Dieses Lied wird unverändert in der DSK, bei den Luftlandeeinheiten und dem KSK gesungen. Oft immer noch in unterschiedlichen Versionen. Oft laut! Im Stillgestanden. Unser GI hat vermutlich das Lied nie in seiner Zeit verboten, dass kann man doch herausbekommen. Beim Tag der Fallschirmjäger ist es wie eine Hymne. Ich finde, das egal wie man es dreht und wendet, es gibt auch ohne Singen der 3. Strophe einen eindeutigen Bezug zur NS Zeit und seinen Wehrmachtsverbänden. Ganz viele, z.T. auch heute noch Verantwortlichen Kommandeure und Inspekteure wissen das, einige haben demütig den Kopf gebeugt vor Ehemaligen der Wehrmacht, Ritterkreuzträgern etc. Bei jeder Übergabe in der DSO und der DSK wurde es gespielt und immer gab es welche, die im Stillgestanden mitsangen; auf der Tribüne und in der angetretenen Formation. Da wurde weggeschaut, dieses sichtbare Zeichen des Bezuges zur Wehrmachtszeit wurde ganz bewußt geduldet. Da wundern wir uns über die Entwicklungen im KSK? Wo ist der Unterschied zwischen der Benennung von Kasernen wie ehemals Lent und der Bewahrung von Wehrmachtsliedgut? Beides sichtbare Zeichen mit Symbolkraft. Fragen wir doch mal BMVg in den sozialen Medien. GI trägt doch als Artillerist das Fallschirmjägerbarett. Ganz sicher zu Recht und mit Stolz. Prima. Möglicherweise äußert sich ja BMVg, dabei Büro GI, in den sozialen Medien aktiv selbst, denn sind wir doch sicher: „Augengeradeaus“ wird auch im BMVg gelesen. Bei den Politikern mit Zuständigkeiten uns Interesse für Verteidigungs- und Sicherheitspolitik. Bei Soldaten und Beamten der Bundeswehr, den Reservisten und vielen mehr. Da kann man nämlich nicht nur ministerielle Einheitsmeinung, oft nach dem gültigen Parteibuch der oder des BM ausgerichtet, lesen sondern meist guten Streit um die besten Argumente, sogar Lösungevorschlage, meist sachlich und mit neuen Gedanken/Ideen. Hier traut man sich zu sagen, was abseits der offiziellen Tagungen und Arbeitsgruppen, auf den Fluren und Kaffeestuben gesprochen wird. Herr T.W., ich hoffe sie lassen das zu, den viele BW Angehörige und Ehemalige wissen das und sagen, dass wenn man mal abseits der offiziellen Linie etwas erfahren will, dann schaut man mal hier rein.
@Titus von Unhold sagt: 22.06.2020 um 15:40 Uhr
„Es gibt da noch das wohl kaum schlechter qualifizierte KSM“
Schlechter? Nein.
Anders? Ja.
„und die in grundlegenden Kommandooperationen gegen Hochwertziele ausgebildeten Fernspäher“
Nein.
„die Hochgebirgsspäher, die Falschirmspezialzüge und EGB-Kräfte“
Komplette andere Aufgaben und Befähigung.
„Der Personenschutz Ausland (PSA) der Bundespolizei, der sich aus ehemaligen Neunern rekrutiert, ist im Umkehrschluss für die die Bewachung der Botschaften in Kabul oder Bagdad und für die Bewachung hoher Politiker auf Besuch in solchen Regionen also nicht geeignet? Was machen diese dann dort? Spesenbelege sammeln wird es sicher nicht sein…“
Egal was sie dort tun. Auf jeden Fall nicht das, wofür das KSK befähigt ist.
@Yeoman sagt: 22.06.2020 um 10:23 Uhr
„Auch ich kapiere nicht, wofür man „Soldatisches Handwerk“ in der Traditionspflege präsent haben muss“
@MFG sagt: 22.06.2020 um 13:05 Uhr
„Ich habe wirklich weder Ahnung noch Verständnis, weshalb immer wieder Dinge aus der Zeit 1939 bis 1945 herangezogen werden müssen.“
Sie müssen das auch gar nicht nachvollziehen können. Aber Sie sollten anerkennen und tolerieren (und besser noch akzeptieren), dass dies halt von anderen Kameraden anders gesehen wird. Wenn Sie es nicht wollen, dann suchen Sie sich halt andere Aspekte im ganzheitlichen Traditionsverständnis der Bundeswehr die Ihnen wichtig sind und die Ihnen persönlich etwas geben. Aber warum wollen Sie anderen „ihren“ Anteil an Tradition verwehren, der diesen Kameraden wichtig ist und sie motiviert und antreibt (oder zumindest dazu einen Beitrag leistet)?
Aber so oder so auch hierzu meine wiederholte (!) Frage: Was hat das mit dem MAD bzw. den Extremismusvorwürfen im KSK zu tun?
Man mag (so wie Sie) konservativ-militärische/klassische Anteile an einem (gesamt)-Traditionsverständnis ablehnen oder auch nicht (so wie ich und andere Kommentatoren hier im Blog). Aber eine Gleichsetzung von einer solchen Traditionspflege mit der Weitergaben von vertraulichen, dienstlichen Informationen sachlich schlicht unzulässig.
Ich habe hier etwas das Gefühl, als wollten Sie ein inhaltliches Herzensanliegen einfach anbringen, egal ob es hier OT ist oder nicht?!
@KPK: An die Bundeswehr glauben, wie sie sein soll, nicht wie sie ist. Ich hoffe im Rahmen Vorstellung Ergebnisse Arbeitsgruppe wird der Hauptmann über weite Strecken Zitiert. Für mich ist bei Extremismus recht schnell das Maß voll.
Und ganz ehrlich, Teile des Zahal werden sich wundern, wenn da einer zu „Wer marschiert durchs Feindesland… blablabla… wir dienen …. kotzbla“ anstimmt.
@Pio-Fritz: Leider bleibt uns da nur die Spekulation.
@Alpha November: Was man vorwerfen kann ist, dass der Verband über weite Strecken und lange Zeit auf dem rechten Auge blind war. Was man dem Verband zu Gute halten muss ist, dass Wille besteht, und zwar aus der obersten wie mittleren Fuhrungsebene, etwas grundlegend zu ändern.
Das KSK braucht einen unendlichen Korpsgeist und eine Kameradschaft, welche es mit Mythen aufnehmen kann. Es darf nicht angehen, dass sich das extremistische Agitatoren zu nutze machen und dort verstecken, Wehrmaterial entwenden und die Besten der Besten unter uns bereits in der Ausbildung vergiften.
@Tom Cruise
Mir ging es eher darum, das man niemand verurteilen darf, der diesen Gruß u.ä. unwissentlich benutzt hat.
Schon gar nicht wenn das WB vor einigen Jahren noch mit dem Hakenkreuz auf dem Karabiner exerzierte und ausgerechnet dort stellte sich dann ein Vorgesetzter hin und verbot das Tragen von Churchills Worten von Blut, Schweiß und Tränen als aus der rechten Ecke kommend(und das Churchill auch Toil benutzte ist mir bekannt)
@Meinungsfreiheit05 sagt: 22.06.2020 um 17:54 Uhr
„@ all Zur Diskussion „Rot scheint die Sonne“. Dieses Lied wird unverändert in der DSK, bei den Luftlandeeinheiten und dem KSK gesungen. Oft immer noch in unterschiedlichen Versionen. Oft laut! Im Stillgestanden. Unser GI hat vermutlich das Lied nie in seiner Zeit verboten, dass kann man doch herausbekommen.“
Ganz kurz und um diese OT-Diskussion auch bitte ganz schnell zu beenden.
JA, Rot scheint die Sonne ist das Lied der deutschen Fallschirmjäger (in der derzeit zulässigen Variante mit zwei Strophen und angepasstem Refrain) und wird immer noch das in den Einheiten und Verbänden der DSK gesungen sowie den Ausbildungseinrichtungen mit Luftlandebezug.
JA, es wird (hoffentlich) laut und im Stillgestanden gesungen (wobei laut und schön nicht immer das gleiche sind, das Lied ist nicht ganz so leicht zu singen).
NEIN, der GI hat weder in seiner Zeit als BrigKdr noch als DivKdr das Singen des Liedes unterbunden. Vielmehr hat er vielfach an Veranstaltungen teilgenommen bei denen es gespielt und gesungen wurde.
Und abschließend: „Rot scheint die Sonne“ IST zulässig und DARF und WIRD gesungen. Hierzu gibt es eine klare Befehlsgebung und sogar ein über 20 Jahre altes Gerichtsurteil eines Truppendienstgerichtes, welches sich explizit mit dieser Frage beschäftigte (wenn ich mich richtig entsinne, sogar aufgrund eines Vorfalls aus der Schwarzwaldbrigade).
Korrektur
Streiche: JA, es wird (hoffentlich) laut und im Stillgestanden gesungen
Setze: JA, es wird (hoffentlich) laut und (manchmal) im Stillgestanden gesungen
Ich möchte mich auch noch einmal bei all den beherzten und klugen Kommentatoren hier bedanken. Vor allem für das eine oder andere fallengelassene Goldkrümelchen.
Da es aber noch nicht in aller Deutlichkeit ausgesprochen wurde, und ich gerade Bock auf Selbstmord habe: Wir reden hier über den Verdacht, dass es sich beim KSK um einen Hort „unglaublicher Manneszucht“ handelt. Also unter Umständen um die zielgerichtete Auslese und nicht nur um das sporadische Auftreten von seltsam angezogenen Einzefällen. Da käme ja auch der geheime Geheimscheiß sehr zugute. Der auch zu Recht oft kritisiert wurde, und unbedingt mit zur Disposition stehen muss.
Das der MAD hier gleich mitverhandelt wird, ist dann nur zwangsläufig.
Koffer sagt:
„@ all Zur Diskussion „Rot scheint die Sonne“. JA, Rot scheint die Sonne ist das Lied der deutschen Fallschirmjäger“.
Und das ist gut so.
@all Das Panzerlied ist das Lied der Deutschen Panzertruppe, und das ist ebenso gut.
@Meinungsfreiheit05
„Einfach mal in den Raum stellen, oder?“
Nicht so billig bitte.
Der Zeitraum Aufstellungsbeginn bis erste wesentliche Einsätze nach 9/11 beträgt fünf Jahre. Vorher etwas Kleinkram in ex-Jugoslawien zum üben.
„Untersuchung zur einer Neuaufstellung“ Wozu?
Die Lage ist absolut klar: Wird aufgelöst, beginnt alles bei NULL, da keiner übernommen wird, es könnte ja was haften bleiben. Das gilt übrigens gleichfalls für ehemalige Kommando-Angehörige.
Also, zur Vermeidung von garstigen Untersuchungen müsste mit brandneuem Personal begonnen werden, denn, es könnte ja sein dass, … Selbst der Standort Calw sieht sich in Verruf, ist verbrannt, sicher bei den Hardcore-Gegnern des Kommandos.
Was in fünf oder auch x-Jahren an Kompetenz und Expertise, ohne Ausb, Eins, Weiterentwicklung und internationale Einbindung verloren ginge, sollte einleuchten.
@ Koffer
Zitat: „Sie müssen das auch gar nicht nachvollziehen können. Aber Sie sollten anerkennen und tolerieren (und besser noch akzeptieren), dass dies halt von anderen Kameraden anders gesehen wird. Wenn Sie es nicht wollen, dann suchen Sie sich halt andere Aspekte im ganzheitlichen Traditionsverständnis der Bundeswehr die Ihnen wichtig sind und die Ihnen persönlich etwas geben. Aber warum wollen Sie anderen „ihren“ Anteil an Tradition verwehren, der diesen Kameraden wichtig ist und sie motiviert und antreibt (oder zumindest dazu einen Beitrag leistet)?“
Wenn der Anteil von 1939 – 1945 stattfand, dann ist der nach der Neufassung des Traditionserlasses für die Bw nicht mehr traditionswürdig und sinnstifftend. (Punkt)
Zitat: „Man mag (so wie Sie) konservativ-militärische/klassische Anteile an einem (gesamt)-Traditionsverständnis ablehnen oder auch nicht (so wie ich und andere Kommentatoren hier im Blog). “
Solange dieses Traditionsverständnis nicht der geistige Wegbereiter für die rechtsextremen Vorfälle im KSK und der gesamten Bw waren ist dies alles in Ordnung. Können Sie das ausschließen das es so war ?
@Koffer
Zeiten ändern sich, auch Gerichtsurteile von vor 20 Jahren müssen mit der heutigen Gesellschaft und der Gesellschaftsmeinung nichts mehr miteinander zu tun haben.
Das ganze Ding mit dem Lied finde ich fast schon einen Skandal ehrlich gesagt. War mir bis heute nicht bekannt, dass man in der Bundeswehr offiziell Lieder aus Wehrmachtszeiten (und vor allem für Wehrmachtszeiten) singt.
Ist mir auch egal, ob das manche in der Bundeswehr toll finden und da ein Gericht 2000 entschieden hat, dass das so richtig ist.
Das ist nicht mehr meine Bundeswehr wo man diesen ganzen Scheiß immer noch nicht ausgemerzt hat (Kasernennamen etc.).
Der Feldjägerspruch „Knüppel frei“ ist verboten, aber ein Lied aus der Nazizeit ist in Ordnung. Verkehrte Welt.
Waffenfunde im Garten ist natürlich eine andere Hausnummer als Wehrmachtslieder, aber mich wundert seit den letzten Themafäden mit Kommentaren nichts mehr in Bezug auf „rechts“ und Bundeswehr.
Tut mir leid Herr Wiegold, wenn die letzten Kommentare so abgleiten – aber genau mit diesem Gedankengut und dem Dulden fängt es leider an. Nicht jeder Soldat, der das Fallschirmjägerlied gut findet, wird oder ist automatisch rechtsextrem. Logisch.
Aber die Rechtsextremen unter den Soldaten merken doch durch diese Duldung und dem nicht so konsequenten Durchgreifen, dass sie hier ihre politischen Ansichten zumindest teilweise ausleben können und auch noch einige gleichgesinnte Kameraden um sich herum haben.
Da wird dann beim Singen von diesen Liedern vor dem geistigen Auge bestimmt Kreta gesehen.
Ich will ja auch keine Gedankenpolizei, aber diesen Schlag von Menschen will ich einfach nicht in der Bundeswehr und die Gesellschaft (zumindest die Mehrheit) will das auch nicht und die politische Führung auch nicht (zumindest die offizielle Lesart). Deshalb muss man schon bei Kleinigkeiten wie Liedern und Bildern und Devotionalien eine ganz harte Linie fahren.
@TomCruise
Da Sie mich direkt ansprechen: Wenn Sie wüssten, was hier schon auflief und nicht auf die Seite kam… Ich habe schon einen sehr genauen Blick darauf; bei diesem Thema scheint mir aber auch eine sehr große Breite wichtig. Auch wenn es manchmal am Rand kratzt.
@Georg sagt: 22.06.2020 um 22:34 Uhr
„Wenn der Anteil von 1939 – 1945 stattfand, dann ist der nach der Neufassung des Traditionserlasses für die Bw nicht mehr traditionswürdig und sinnstifftend.“
Der neue Traditionserlass hat in der Tat einige Dinge präzisiert und eingeschränkt, die vorher vager und offener gehalten waren.
Dennoch gibt er unverändert und mit Absicht (!) einen breiten Ermessensspielraum. Denn diese Breite spiegelt die in der FDGO und in der Inneren Führung angelegte (angeleitete) geistige Freiheit der einzelnen Soldaten wieder.
„Solange dieses Traditionsverständnis nicht der geistige Wegbereiter für die rechtsextremen Vorfälle im KSK und der gesamten Bw waren ist dies alles in Ordnung. Können Sie das ausschließen das es so war ?“
Jetzt sind wir endlich mal bei einer Frage die über den OT hinausgeht und zumindest mal etwas mit den Vorfällen im KSK zu tun haben könnte (wenn auch mEn nicht mit der hier im Faden eigentlich anhängigen MAD Geschichte!
Eine zumindest mal nicht abwegige Fragestellung und Generalisierung. Denn wenn sich hinter der Häufung der (angeschuldigten) Vorfälle mehr als eine statistische Abweichung verbirgt, dann muss man natürlich auch nach solchen Dingen fragen.
mEn gibt es hierfür keine ausreichende Korrelation um eine Veränderung der bisherigen Linie zu begründen, denn die von Ihnen befürchtete Kette wäre ja nur einschlägig und relevant wenn A kausal zu B führt. Nicht aber wenn A mit B aus anderen Gründen korreliert.
Und da halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass Menschen sich gegen die FDGO stellen, WEIL (das ist hier die entscheidende Frage!) sie klassischen-handwerkliche Traditionsaspekte (unter anderen!) für wichtig erachten. Eine Zusammentreffen einer eigenen politischen Einstellung bei bestimmten, pflichtvergessenen Soldaten mit einer Präferenz für eine bestimmte Form der Traditionspflege hingegen ist keine ausreichende Begründung um die Traditionspflege für alle einzuschränken.
Außerdem muss ja beachtet werden, dass wir in der Bundeswehr NICHT über ein ausschließlich auf solch handwerklich-soldatische Fragen ausgerichtete Traditionspflege sprechen. Vielmehr haben wir vielfältigen weiteren Aspekte der Traditionspflege in der Bundeswehr, die ergänzend und einordnend hinzukommen (z.B. den Widerstand, Menschenwürde im Soldatsein („Freiheit der Rücken“), Auftragstaktik, Gehorsam aus Verständnis etc. und die jeweils dazugehörigen vorbildhaften Persönlichkeiten aus Zeiten der Bundeswehr und dafür zurück bis zu den preußischen Reformern).
Wie ich Ihnen auch schon an anderer Stelle gesagt habe, die Verteufelung des klassisch-handwerklichen Aspekts führt mEn nur dazu, dass sich Soldaten selbst Vorbilder für diesen Aspekt suchen und das dann ohne angemessene Anleitung und Auswahl durch den Dienstherren.
@Tom Cruise sagt: 22.06.2020 um 23:03 Uhr
„Zeiten ändern sich, auch Gerichtsurteile von vor 20 Jahren müssen mit der heutigen Gesellschaft und der Gesellschaftsmeinung nichts mehr miteinander zu tun haben.“
Möglicherweise, aber in diesem Fall spricht nichts dafür, denn die gesetzliche Grundlage und die Befehlsgebung hat sich diesbezüglich nicht geändert. Übrigens war es glaube sogar noch deutlich mehr als 20 Jahre, ich merke langsam wie lange ich schon dabei bin ;) Aber das ändert nichts an der rechtlichen Zulässigkeit und inhaltlichen Angemessenheit.
„Das ganze Ding mit dem Lied finde ich fast schon einen Skandal ehrlich gesagt. War mir bis heute nicht bekannt, dass man in der Bundeswehr offiziell Lieder aus Wehrmachtszeiten (und vor allem für Wehrmachtszeiten) singt.“
„aus“ Wehrmachtszeiten? Zahlreiche! Und noch mehr, die ihre weite Verbreitung „durch“ die Wehrmachtszeit erlangten. Gleiches gilt übrigens für Militärmärsche, davon sind auch mWn mehrere als Truppenmärsche von Großverbänden offizieller Teil der jeweiligen militärischen Formen und Feiern.
Aber „für“? Eher weniger. Denn Lieder die die Wehrmacht oder SS veherrlichen sind ausdrücklich (!) verboten werden nach meiner Erfahrung auch schon lange, lange auch nicht mehr stillschweigend toleriert.
Und auch hier wieder die Frage: was hat das bitte mit dem MAD zu tun???
„Tut mir leid Herr Wiegold, wenn die letzten Kommentare so abgleiten – aber genau mit diesem Gedankengut und dem Dulden fängt es leider an. Nicht jeder Soldat, der das Fallschirmjägerlied gut findet, wird oder ist automatisch rechtsextrem. Logisch.“
Danke für die Klarstellung.
„Deshalb muss man schon bei Kleinigkeiten wie Liedern und Bildern und Devotionalien eine ganz harte Linie fahren.“
So von wegen Gedankenpolizei jenseits (!) der aktuellen Befehlslage, ja?
Harter Tobak. Wenig auf der Linie der Inneren Führung. Und mEn noch weniger auf der Linie der FDGO…
@Tom Cruise sagt: 22.06.2020 um 23:03 Uhr
„Da wird dann beim Singen von diesen Liedern vor dem geistigen Auge bestimmt Kreta gesehen.“
Sie beginnen den Kommentar damit, dass Sie bis jetzt nicht wussten, dass in der Bundeswehr Lieder aus Zeiten der Wehrmacht gesungen werden dürfen, nur um dann wenige Zeilen später der Welt mitzuteilen, dass Sie ganz genau wissen was der Fallschirmjäger (Von denen ein großer Teil selbst einen Migrationshintergrund hat, mich eingeschlossen) denkt wenn er diese Lied anstimmt.
An dieser Stelle würde ich, wenn ich am Stammtisch sitzen würde, Dieter Nuhr zitieren. Da hier das Niveau eigentlich höher liegt verweise ich auf Christian Drosten. Dieser gab in dem NDR Podcast zu Protokoll, dass er sich überhaupt nur an die Öffentlichkeit „traut“ mit seinen Aussagen zu Corona, weil das sein Spezialgebiet sei und er sich über Jahren intensiv mit diesem Thema beschäftigt. Daher hört man ihm zu bei diesem Thema.
In vielen Debatten krankt es daran, dass Meinung auf Basis von Unwissen, Falschwissen und gefährlichem Halbwissen ausgetauscht werden. Immer frei nach dem Motto eine starke Behauptung ist ein schwacher Beweis.
Jeder, der die Auseinandersetzung der Bundeswehr zur jüngsten Erstellung der Traditionsrichtlinien verfolgt hat, weiß, dass da eine Menge kluger Köpfe sich intensiv mit dem Thema beschäftigt haben. Es wurde wirklich alles auf links gedreht, die Lieder dürfen trotzdem gesungen werden und nicht nur Aufgrund eines Gerichtsurteils vor 20 Jahren.
Wenn ich mir das nun alles vor Augen führe, welchen Wert soll ich da Ihrer Meinung beimessen?
@Koffer sagt:
22.06.2020 um 19:01 Uhr
„Und abschließend: „Rot scheint die Sonne“ IST zulässig und DARF und WIRD gesungen.“
Um dies aber nochmal klar herauszustellen…damit nicht alle FschJg in ein falsches Licht gerückt werden…
Ja, aber … ausschließlich … in der gekürzten, angepassten und von den zuständigen Stellen genehmigten Version.
Zu einer Auflösung KSK und einer möglichen Neuaufstellung einige Gedanken.
Eine Auflösung hätte vor den Hintergründen, welche hier im Blog ausführlich beschrieben wurden, eine starke Symbolkraft. Das kann politisch geboten und gewollt sein. Politik setzt nun mal die Vorgaben und definiert ihre Rahmenbedingungen. Daher sollte dann diese Möglichkeit in in Gänze Betracht gezogen und untersucht werden. Nur wenn es Seiten der militärischen Fachleute unabweisbare, nachvollziehbare Einschränkungen gibt, welche z.B. die Sicherheit des Landes nachweisbar gefährden, sollte man erneut sorgfältig abwägen. Wer die Verfahren einer militärischen Sollorganisation kennt, weiß, das es geschickte Lösungen gibt, Übergänge zu gestalten. Es muss natürlich auch das Personal nicht ersetzt werden, wie hier einige behaupten, sondern es kann in einer klug gewähltn Zwischenlösung so eingesetzt werden, dass taktische Minimalforderungen gewährleistet werden. Wie hier im Faden schon angesprochen, kann man auch zusätzlich, ergänzend oder begleitend andere Einheiten mit besonderen, hochwerigen Befähigungen einsetzen. Dabei vor allem nicht zu vergessen, die Spezialkräfte der Marine, die Kampfretter der Luftwaffe, die Fernspäher des Heeres, Pbjektschutzkräfte der Luftwaffe, EGB Kräfte des Heeres, ggf. mehr, das wissen die Spezialisten sicher besser. Auch da sollte man nicht einfach rasch einwerfen, dass dies nicht möglich ist. Es kommt also darauf an ein Minimum an tatsächlich notwendigen Fähigkeiten zu definieren, welche wirklich nur durch Spezialkräfte abgedeckt werden können. Eine Untersuchung kann zu Tage fördern, dass eine Auflösung totaler Unsinn wäre, jedoch sollte nicht ohne (!) Untersuchung diese Möglichkeit ausgeschlossen werden. Ein weiterer Aspekt, hier schon durch einige Kommentatoren erwähnt, kommt hinzu. Offenbar ist das Heer, vor allem aber die DSK, mit der für Spezialkräfte erforderlichen Führung überfordert. KSK hat den Freiraum mangelnder Führung wohl leidlich nutzen können und ein Eigenleben in jeder Hinsicht entwickelt. Gut für das KSK mag dort mancher gedacht haben. Jedoch für eine gute Spezialkräftestruktur gäbe es bessere, einsatzorientierte und effektivere Lösungen. Streitkräftegemeinsam und nah an Berlin oder Potsdam. Ich würde mir wünschen, das die politische Leitung klare Vorgaben formuliert und sich nicht schnell, möglicherweise zu schnell erklären lässt, was alles nicht geht. Stellen wir uns nur mal vor, in den Medien tauchte nach einiger Zeit ein neuer Fall Verstoß gegen FDGO im KSK ggf. in KOmbiantion mit Geheimnisverrat (Weitergabe Ermittlungsmaterial beim BAMAD) auf. Dann wird es richtig bitter. Wird nicht kommen, werden manche denken, doch was haben wir alles erlebt, es wurde schlimmer und schlimmer. Dann kamen ja die Vorkommnise im BAMAD in Folge und Kombination……..
Zum Thema Auflösung KSK.
Was die Fähigkeiten NatRKM angeht stellt das KSK den Kern dieser Fähigkeiten.
Geisel Befreiung in einen Semi oder Non Permissive Environment kann das KSK und die dazugehörigen CombatEnabler.
Wer hier Fernspäher, Kampfretter, oder Objektschutzkräfte LW als infrage kommenden Ersatz nennt der weiß schlichtweg nicht von was er redet.
Die Taktiken und Techniken , das Schießen (selektiv) im Rahmen einer Geiselbefreiung hat hohen Stellenwert und benötigt viel Zeit und die richtige Infrastruktur.
Hier müssen hohe Hürden genommen werden um innerhalb der Einsatzkräfte verwendet zu werden.
Dazu kommt die Fähigkeiten HAF (Helikopter gestützte Operationen) GAF ( Bodengestützte Operationen) und das ganze in verschiedenen Klimazonen.
Allein die Fähigkeiten Freifall Einsatz (siehe Vorführung Tag der BW 2016 – Video auf YT) ist einzigartig und das KSK hat hier einen Stand der Weltweit zur Spitze gezählt wird.
Das Aufgabenfeld und die zugehörige Fähigkeiten für SR ,CT und MA Operationen besitzt innerhalb der BW kein weiterer Verband so wie das KSK.
Anteilig die Kampfschwimmer , die in ihrer Stärke noch nichtmal an die Stärke einer Kdo Kp ran reichen.
Was das Aufgabengebiet der Aufklärung angeht ist das KSK einzigartig im gesamten Werkzeugkasten der BRD.
Das entscheidende Argument aber ist die Erfahrungen des Personals von bald 25 Jahren Spezialkräfte Einsätzen weltweit. Ob Einsatz Vorbereitung,Planung , Durchführung.. da gibts schlichtweg keinen Ersatz!
Diese Expertise hat schlichtweg niemand… wie auch, dafür wurden die Spezialkräfte aufgestellt.
Warum das KSK auflösen ?
Umstrukturierung kann eine Lösung sein.
Neue FühOrg und Ausgliederung aus der DSK und dem Heer zb.
Direkte Anbindung ans Ministerium. Somit auch der Bedeutung von SpezKr Rechnung tragen.
Zusammenfassung KSK,KSM,EGB,SpezKr LW,und die fliegende Zunft.
Was ich ebenfalls nicht nachvollziehen kann ist das eindreschen auf die Kommandos und ihre Ausbildung.
Klar sind da viele Lehrgänge im Ausland dabei, und ja da gibts auch ne Menge an Fähigkeiten aufrecht zu erhalten.
Dafür hält sich die BRD diesen Verband.
Das KSK hat international einen hervorragenden Ruf, dazu gibts ausreichend Lektüre und Erwähnung.
Diesen Verband aufzulösen wegen den Verfehlungen einzelner ( nichts anderes ist hier passiert) wäre Falsch.
Nicht die Einheit steht am Pranger!! Es sind Einzelne die schwere Verfehlungen begangen haben.
Ich kann verstehen das dieser Verband schwer zu greifen ist, und von außen betrachtet so garnicht mit vielen Harmonisiert was in der Truppe passiert.Aber den Kommentaren nach stelle ich fest das sehr viele wenig bis garnicht mit diesem Verband gearbeitet haben oder zu tun hatten.
Wenn der Verband oder die Einheit aber diese „Einzelnen“ nicht herauszufiltern vermag (obwohl die Einheit ansonsten durch Ausbildung, Training und Einsatz den einzelnen Soldaten prägen soll), dann kann ich schon nachvollziehen, dass hier ein deutliches Manko herrscht.
Zum aufgeworfenen Punkt einer möglichen Anbindung des KS an das Ministerium: Gibt es dafür im internationalen Umfeld Beispiele? Vor meinen geistigen Auge sehe ich schon, wie das Ministerium diese „neue Werkbank“ als solche entdeckt und wir bald neue Formen des „Power-Point-Rangers“, in diesem Fall des „Power Point-Special-Operators“ sehen werden… ;-)
Da ist es ja endlich, das Standardargument der Spezialkräfte schlechthin. „Schaut wie toll wir sind und wer behauptet es ginge auch anders, der weiß nicht wovon er redet.“
Alles vielleicht wahr, aber wenn das Mindset nicht stimmt … dann möchten wir gar nicht dass die Soldaten es weiterhin können sollen.
Darum geht es doch, Spezialkräfte ja, aber nicht zu jedem Preis.