Coronavirus: Verlegübung Defender Europe 20 wird eingefroren

Angesichts der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus wird die US-Verlegeübung Defender Europe 20 quasi eingefroren: Über die rund 5.500 US-Soldaten hinaus, die bereits in Europa sind, sollen keine weiteren Truppen nach Europa verlegt werden. Auch weiteres Material werde nicht angelandet, teilte die federführende Streitkräftebasis der Bundeswehr mit.

Am Vorabend hatte das Hauptquartier der US-Streitkräfte in Europa bereits mitgeteilt, dass die Zahl der Soldaten an der größten Verlegeübung seit 25 Jahren reduziert werden sollte, aber noch keine Zahlen genannt. Insgesamt hätten an Defender Europe 20 rund 20.000 US-Soldaten teilnehmen sollen.

Das Pentagon hatte ebenfalls am Mittwochabend verfügt, dass Militärangehörige ab sofort auf nicht unbedingt notwendige Reisen in Coronavirus-Risikogebiete verzichten sollen. Als ein solches Risikogebiet wird nach der jüngsten Aktualisierung der Liste des US-Center for Disease Control auch Deutschland genannt.

Die Verlegeübung, von Nordseehäfen in Deutschland, den Niederlanden und Belgien an die NATO-Nordostflanke, sollte die größte Übung der US-Streitkräfte seit 25 Jahren werden und die Fähigkeit der USA unter Beweis stellen, im Krisenfall Truppen und teilweise auch Material aus den USA quer durch Europa zu verlegen. Deutschland kommt dabei als Drehscheibe für die Verlegung eine zentrale Bedeutung zu.

Unklar ist noch, welche Auswirkungen das US-Vorgehen auf die Truppen der beteiligten europäischen NATO-Länder hat. Neben den 20.000 US-Soldaten hätten rund 17.000 Soldaten der Verbündeten an der Übung teilnehmen sollen. Unter anderem sind auch als Teil von Defender Europe 20 kleinere Manöver bis hin zu Gefechtsübungen zum Beispiel auf dem deutschen Truppenübungsplatz Bergen vorgesehen.

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(Foto: A stevedore at the Port of Beaumont drives a HMMWV onto the M/V Resolve February 20, 2020 in support of DEFENDER-Europe 20 – U.S. Army photo/Kimberly Spinner)