Sicherheitshalber, der Podcast – Spezial zur Münchner Sicherheitskonferenz #2: 4****Gespräch mit Bundeswehr-GI Zorn
Sicherheitshalber ist der Podcast zur sicherheitspolitischen Lage in Deutschland, Europa und der Welt. In diesem ersten von insgesamt gleich zwei Sicherheitshalber Spezial – aufgenommen im Rahmen der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC 2020) – sprechen Ulrike Franke, Frank Sauer, Carlo Masala und ich mit Bundeswehr-Generalinspekteur Eberhard Zorn über die folgenden Fragen:
00:01:20 – Generalinspekteur (GI) der Bundeswehr? Was ist das und was macht er oder sie?
00:02:26 – Wie wird man GI und wie sieht der Arbeitsalltag aus?
00:06:20 – Wie übernimmt Deutschland gemäß “Münchner Konsens” mehr Verantwortung?
00:11:13 – Hat sich in Deutschland die sicherheitspolitische Diskussionskultur verändert?
00:15:11 – Welche Rolle spielt der Klimawandel für die Bundeswehr?
00:18:30 – Wo steht die Bundeswehr in Sachen Einsatzbereitschaft und Ausrüstung?
00:29:00 – Was bedeutet “Ability to Act”?
00:39:16 – Hat Deutschland die richtigen Lehren aus dem Afghanistaneinsatz gezogen?
00:48:55 – Wird genug getan gegen Rechtsextremismus in der Bundeswehr?
00:54:00 – Was war das Highlight der Münchner Sicherheitskonferenz?
Wie bei jedem Sicherheitshalber Spezial entfallen auch hier das Fazit und der sonst übliche “Sicherheitshinweis”. Die erste der beiden Sicherheitshalber MSC2020 Spezial-Folgen ist ebenfalls bereits verfügbar. In ihr sprechen die vier Podcaster mit der Geschäftsführerin des Zentrums für Internationale Friedenseinsätze, Dr. Almut Wieland-Karimi, und ziehen ein ausführlicheres Fazit der diesjährigen MSC.
Unser Shop: https://shop.spreadshirt.de/sicherheitshalbershop/
Erwähnte und weiterführende Interviews, Literatur und Dokumente:
General Eberhard Zorn, Generalinspekteur der Bundeswehr, auf Twitter:
https://twitter.com/bundeswehrgi?lang=de
MSC: Munich Security Report 2020: Westlessness
https://securityconference.org/publikationen/munich-security-report-2020/
„Die Achillesferse ist und bleibt das Material“ – Interview mit Jörg Vollmer, Süddeutsche Zeitung, 12. Februar 2020
https://www.sueddeutsche.de/politik/bundeswehr-joerg-vollmer-interview-1.4793533
Thomas Wiegold: Wehrbeauftragter legt erneuten Mangelbericht vor – und fordert „Trendwende Mentalität“, Augen geradeaus!, 28.01.2020
https://augengeradeaus.net/2020/01/wehrbeauftragter-legt-erneuten-mangelbericht-vor-und-fordert-trendwende-mentalitaet/
Alle Berichte des Wehrbeauftragten
https://www.bundestag.de/parlament/wehrbeauftragter
Tobias Bunde: Die liberale Ordnung muss neu begründet werden, Tagesspiegel, 12.02.2020,
https://www.tagesspiegel.de/politik/was-ist-der-westen-die-liberale-ordnung-muss-neu-begruendet-werden/25539112.html
Klaus Remme: Vor der Münchner Sicherheitskonferenz: Weniger Westen war nie. Deutschlandfunk Hintergrund, 12.02.2020
https://www.deutschlandfunk.de/vor-der-muenchner-sicherheitskonferenz-weniger-westen-war.724.de.html?dram:article_id=470108
Nice catch. Bin schon gespannt drauf, es nachher zu hören.
Bei der Intro bin ich immer geneigt meine Audio- und Netzwerkeinstellungen zu überprüfen. Sehr schöner und informativer Podcast wie auch die vergangenen. Danke sehr!
Ich will ja nicht klagen, ich prangere nur an!
Habe nun in beide Spezials reingehört, die mir persönlich aber auch zu speziell sind. Euer Humor konnte leider nicht so zum tragen kommen. Was wiederum verständlich ist, angesichts des Formats. Danke an den GI.
Aber dann, nehmen Sie, Herr Wiegold, Bezug auf die Bärenfellgeschichte in der Urania und verweisen auf den entsprechenden Podcast. Der gibt dazu aber nichts her.
Jedenfalls nicht in der mir vorliegenden Version hier über den Blog. Aufmerksam darauf, wurde ich einzig über das Foto auf Twitter. Erst anfixen und dann wieder auf die Strasse schicken. Nee, also nee!
Wenn sich da in den nächsten Podcasts noch einmal etwas erhellendes einbauen ließe? Meine Freude wäre grenzenlos.
Gelernt,
– auf großer Bühne, der „Münchner Konsens“ lebt hinsichtlich politischer Verantwortung bei Rüstung, Gender, Pandemie und Klima. 4×30 aka „NATO Readiness Initiative“ galt hinsichtlich der Zeitbegrenzung von 30 Tagen nur (!) in 2019
– auf kleiner Bühne, Comeback von „dezentrale Beschaffung“ und Umsetzung „Initiative Einsatzbereitschaft“ über die Ressourcenämter. Erstaunlich, bei allen Einsätzen/einsatzgleichen Verpflichtungen ist nicht Kampftruppe die Achillesferse, sondern die Einsatzunterstützung
@KPK:
„4×30 aka „NATO Readiness Initiative“ galt hinsichtlich der Zeitbegrenzung von 30 Tagen nur (!) in 2019“
Bein einer Initiative die erst 2020 beginnt?
Das hab ich irgendwie anders verstanden.
@Memoria
Noch einmal für alle: in den Podcast GI reinhören!
@KPK:
Keine Sorge, ich habe mir das durchaus ab 34:00 durchaus angehört.
Der GI meint aus meiner Sicht die Fortentwicklung der NRI von der Idee zur Umsetzung. Die NTM wurde aufgrund der Probleme bei der Umsetzung erheblich abgeschwächt. Das bedeutet die 30 Tage werden stufenweise irgendwann erreicht.
Ein typisches Beispiel für eine ins Absurde politisierte NATO-Planung (Konsens), die den Vorgaben des NATO-Rates eigentlich widerspricht.
„Die sind wie sie sind“.
Ab nächstes Jahr soll die NRI angeblich auch zertifiziert werden.
Die NATO als Potemkinsches Dorf.
Ebenso bezeichnend, dass nun seit mehr als 6 Jahren erzählt wird man habe zuvor keine Ersatzteile bestellt.
Der erwähnte 30-Tage-Vorrat ist weiterhin nicht mal komplett bestellt, wohl noch nicht mal für die VJTF.
Ob das nach der Leitungsklausur nun wirklich besser wird? Aber wenn man bei der Initiative Einsatzbereitschaft jetzt noch jeden Bearbeiter mitnehmen muss…
Das Problem sind aus meiner Sicht weniger die Bearbeiter, sondern das friktionale Zusammenarbeiten verschiedener Abteilungen und OrgBer.
Das war in der Tat hörenswert – es lohnt sich eben doch Dinge „straight from the horses mouth“ zu vernehmen. Die NRI buche ich ab jetzt als faktisch boykottiert. Und die politischen Grenzen des GI kann man nebenbei auch gut wahrnehmen.
Aus eigenem Erleben heraus möchte ich ein Problemfeld vielleicht einmal von einer anderen Seite beleuchten.
General Zorn sprach davon, dass es notwendig sei auch die letzten Glieder in der Kette zur Erhöhung und Verbesserung der Einsatzbereitschaft, die Bearbeiter auf unterster Ebene dazu zu bringen, mit an dem großen Projekt zu arbeiten
Hier möchte ich zuerst einmal darauf hinweisen, es ist deren Verdienst dass es überhaupt noch funktioniert.
Zum Anderen werden die Inovationen und guten Ideen nicht dort blockiert, sondern vielmehr ein bis zwei Ebenen darüber. Von dort kommt allenthalben nur das Fortdenken in der Kategorie: „Nur keine Veränderung.“
Gerade der angesprochene Cyber Inovation Hub ist ein tragfähiges Beispiel für das große Problem: „Angst vor der Unbekannten“. Und dazu noch dieser Name … geeignet jeden Entscheidungsträger sofort zu vergrämen.
Diese Entscheidungsträger der mittleren Ebenen interessieren sich nach meiner Wahrnehmung nicht für die bestmögliche Erfüllung des Auftrags und auch nicht für das große Ganze. Interesse scheint nur hinsichtlich des Fortbestands des Status Quos zu bestehen. Es wird fadenscheinig argumentiert und auf Zahlen und Dotierungen geschielt. Veränderung erfordert Arbeit und bringt Neues hervor. Das wird auf dieser Ebene nicht gewollt, weil man ja dann vielleicht nicht mehr der „alte Haudegen“, sondern sich Neues erschließen muss.
Aus eigenem Erleben kann ich mehrere Bemühungen diesbezüglich als Beispiel anführen, tatsächlich mit dem besagten Cyber Inovation Hub und auch anderen Initiativen der untersten Ebene. Allesamt sind in der angesprochenen Ebene geprüft worden und wurden mit kaum stichhaltigen Argumenten vom Tisch gefegt. Vielleicht auch zurecht …? Geschenkt.
Wichtig wäre mir nur darauf hinzuweisen, dass die Führung nicht nur die unterste Ebene mitnehmen wollen muss, sondern alle Ebenen.