Sammler: Coronavirus und Bundeswehr
Die Ausbreitung des Coronavirus aus China in alle Welt ist weiterhin – noch? – ein Thema der Gesundheits- und nicht der Sicherheitspolitik. Aber angesichts der Einbindung der Bundeswehr in die deutschen Anstrengungen zum Krisenmanagement ist das natürlich auch hier von Interesse. Deshalb ein Sammler zur Entwicklung in Deutschland, beginnend an diesem Wochenende:
(Die Debatte über das Für und Wider eines Einsatzes der Streitkräfte und die rechtlichen Grundlagen in diesem Fall ist im vorangegangenen Thread ausführlich geführt worden – und sollte hier nicht wiederholt werden.)
Nachdem am Samstag ein Airbus A310 der Flugbereitschaft Deutsche (und einige andere Staatsbürger) aus Wuhan in China nach Frankfurt geflogen hatte, wurden die – bis dahin nicht erkennbar an dem Virus erkrankten – Passagiere in die Südpfalz-Kaserne des Luftwaffen-Ausbildungsbatailloins in Germersheim gebracht. Dort wurden dann, Stand Sonntag, zwei der Passagiere als infiziert gemeldet, wie Luftwaffe, Deutsches Rotes Kreuz, Landkreis und Stadt Germersheim in einer gemeinsamen Pressemiteilung erklärten:
Am 01. Februar 2020 wurden 115 Personen, die zuvor aus Wuhan, China, zurückgeholt wurden, vom Flughafen Frankfurt nach Germersheim in Quarantäne gebracht. Hier befindet sich die zentrale Unterbringung für die Rückkehrer. Die Unterbringung erfolgte nach den üblichen, für diese Situationen vorgegebenen Verfahrensweisen unter den Vorgaben des zuständigen Amtsarztes des Landkreises Germersheim. Die Betreuung erfolgte durch das Deutsche Rote Kreuz.
Am Morgen des 02. Februars 2020 erhielt die örtliche Einsatzleitung in Germersheim die Information, dass zwei Personen positiv auf das Corona-Virus getestet wurden. Es ist der Fall eingetreten, wofür die Einrichtung dieser Schutzzone erfolgt ist. Die betroffenen Personen haben diesen Befund gefasst aufgenommen und wurden isoliert. Als weitere Maßnahme werden die Personen mit einem Infektionsschutzkrankentransportwagen durch das Deutsche Rote Kreuz in das Uniklinikum Frankfurt gefahren.
Für das am Standort Germersheim eingesetzte militärische wie zivile Personal, sowie für die ehrenamtlichen Helfer vom Deutschen Roten Kreuz und die Bevölkerung besteht kein Grund zur Sorge.
Ergänzung: Die Stellungnahme von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn dazu:
Zwei Menschen, die gestern mit der deutschen Luftwaffe aus #Wuhan zurückgekehrt sind, haben sich mit dem #Coronavirus infiziert. „Die beiden Infizierten waren symptomfrei bei der Landung in Frankfurt. Trotzdem war es richtig, die Rückkehrer zentral unterzubringen… (1/2) pic.twitter.com/mh5cQPwS1k
— BMG (@BMG_Bund) February 2, 2020
und fürs Archiv als Audio:
Die Besatzungsmitglieder des Luftwaffen-Airbus Kurt Schumacher waren nach Darstellung der Luftwaffe vor einer möglichen Infektion während des Fluges von Wuhan via Helsinki nach Frankfurt geschützt und gehen nicht in Quarantäne:
#coronavirus Nachdem der #A310 des #Team_Luftwaffe gestern Nacht mit 124 Passagieren in Frankfurt gelandet ist, flog er weiter nach Köln. Hier fassen Oberst Johannes Stamm und Oberstarzt Dr. med. Thomas Harbaum die Geschehnisse zusammen. @bundeswehrInfo pic.twitter.com/3CVzLLcjta
— Team_Luftwaffe (@Team_Luftwaffe) February 2, 2020
Fürs Archiv diese Aussagen von Oberst Johannes Stamm, stellvertretender Kommandeur der Flugbereitschaft, und Oberstarzt Thomas Harbaum noch als Audio-Datei:
Am Samstag, noch vor der Rückkehr des Evakuierungsfluges, hatten Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in Bonn zu den Maßnahmen gegen eine Ausbreitung des Virus und zum Einsatz der Bundeswehr Stellung genommen:
(Es war zwar eine gemeinsame Pressekonferenz auf der Hardthöhe, dem ersten Dienstsitz des Verteidigungsministeriums in Bonn, aber beide Ministerien haben getrennte Audios veröffentlicht)
Der Vollständigkeit halber zum Nachhören die gemeinsame Pressekonferenz in Germersheim von Bataillonskommandeur Oberstleutnant Peter Eckert, dem Parlamentarische Staatsekretär im Bundesgesundheitsministerium Thomas Gebhart, der rheinland-pfälzischen Gesundheitsministerin Sabin Bätzing-Lichtenthäler, dem Landrat des Landkreis Germersheim Dr. Fritz Brechtel und Michael Sieling vom Bundesverband des Deutschen Roten Kreuzes – ebenfalls am Samstag vor der Ankunft der Maschine:
Weiter dann nach Entwicklung.
(Foto: Ankunft der Busse mit den aus Wuhan ausgeflogenen Passagieren in der Südpfalz-Kaserne am 1. Februar 2020 – Frank Wiedemann/Bundeswehr)
Ich finde es völlig normal, daß die BW Bürger aus dem Ausland zurück holt, die in Not geraten sind. Angesichts dessen, daß viele westliche Fluggesellschaften ihre Flüge nach China aussetzen, wäre eine anderweitige Rückkehr wohl kaum möglich gewesen.
Die gemischte Versorgung, medizinisch durch das Rote-Kreuz, aber Unterkunft und Verpflegung durch die BW verstehe ich nicht. Die BW hat drei Sanitätsregimenter und deshalb hätte ich die Rückkehrer von einem der Sanitätsregimenter unterbringen und medizinisch betreuen lassen.
Und entgegen den ersten Behauptungen sind nicht nur gesunde zurück gekehrt(warten die Testes in China unzuverlässig??), denn jetzt sollen zwei Rückkehrer mit dem Virus infiziert sein. Und je nach Inkubationszeit könnten die zwei infizierten auf dem Rückflug oder der Kaserne noch andere angesteckt haben, auch wenn weitere Ansteckungen jetzt vielleicht noch nicht feststellbar sind, sondern vielleicht erst in ein paar Tagen. Sollte die Zahl der infizierten noch ansteigen aus diesem Flug, oder gar bei Betreuern, dürfte der Gesundheitsminister und die BW für diese Rückkehraktion unter schweren öffentlichen Druck geraten.
Ich erlaube mir einmal kurz ein paar Dinge zusammenzufassen:
“ Es kehren gesunde deutsche Staatsbürger zurück“
“ Die Besatzung wird nach Hause geschickt weil es ja anstrengend war und anscheinend alle Auflagen des Robert Koch Institut befolgt wurden“
„Der Fahrer des KOM trägt einen Mundschutz“ (deren Wirksamkeit ja anscheinend nur bei bereits Infizierten eine Tröpfcheninfektion verhindern soll)
„Die Unterkünfte müssen ja auch vorbereitet werden damit man dort auch 2 Wochen verbleiben kann“ (Ähm? Ist der Standard dort etwa nicht für zivile Ansprüche geeignet?)
Es macht mir nicht den Eindruck das man alles unter Kontrolle hat!
(Sicherheit in der Sprache der Statements von allen oben verlinkten Personen lässt mich nicht „Sicherheit und Kontrolle“ erkennen)
Meiner unbedeutenden Meinung nach,hätte man :
– davon ausgehen „MÜSSEN“ das es bereits infizierte ohne Symptome gibt.
– die Besatzung ebenfalls (Aus Sicherheitsgründen!) unter Quarantäne stellen bzw. in Isolation verbringen müssen.
Klingt vielleicht etwas hart ist aber so um die restlichen knapp 80 Millionen in unserem Staat zu schützen.
Eine einfache Auswertung der Vorkomnisse und die Geschwindigkeit (sowie mkn relativ unsicher bekannten Art) der Ausbreitung im Fall der Firma Webasto, hätte dazu führen müssen das „etwas“ mehr Sorgfaltspflicht an den Tag gelegt wurde.
Obwohl ich kein Freund der Russen bin….habe aber verständnis was da vorgefallen ist. Wollte man ja die Besatzung tauschen. Merken wir denn etwas?
Wollen wir hoffen, ohne irgendeinen Teufel an die Wand zu malen, das sich die Besatzung nicht angesteckt hat und keiner seine lieben daheim ansteckt!
„Bataillonskommandeur Oberstleutnant Peter Eckert, dem Parlamentarische Staatsekretär im Bundesgesundheitsministerium Thomas Gebhart, der rheinland-pfälzischen Gesundheitsministerin Sabin Bätzing-Lichtenthäler, dem Landrat des Landkreis Germersheim Dr. Fritz Brechtel und Michael Sieling vom Bundesverband des Deutschen Roten Kreuzes“
Finde ich gut, dass die Bw hier den örtlichen Führer auftreten lässt und nicht unsinnig nach oben eskaliert nur um (scheinbare) Ebenengerechtigkeit darzustellen.
@Closius sagt: 02.02.2020 um 13:47 Uhr
„Angesichts dessen, daß viele westliche Fluggesellschaften ihre Flüge nach China aussetzen, wäre eine anderweitige Rückkehr wohl kaum möglich gewesen.“
Das kam man so oder anders bewerten. Eine Chartermaschine wäre sicherlich auch eine Option gewesen. Ob die bessere (für die Betroffenen und für die Bundeswehr), ist eine Abwägungsfrage. Aber ich glaube diese Diskussion wurde doch schon im anderen Faden ausreichend geführt?
„Die gemischte Versorgung, medizinisch durch das Rote-Kreuz, aber Unterkunft und Verpflegung durch die BW verstehe ich nicht. Die BW hat drei Sanitätsregimenter und deshalb hätte ich die Rückkehrer von einem der Sanitätsregimenter unterbringen und medizinisch betreuen lassen.“
Auch das hatten wir bereits. Die gesetzlichen Vorgaben dazu sind recht eindeutig.
Im Prinzip ist die gefunden Lösung ein Kompromiss in dem die Bundeswehr „nur“ die Logistik stellt und die zivilen Behörden ihre Teilaufgaben jeweils in diesem „logistischen Rahmen“ erfüllen.
„Sollte die Zahl der infizierten noch ansteigen aus diesem Flug oder gar bei Betreuern, dürfte der Gesundheitsminister und die BW für diese Rückkehraktion unter schweren öffentlichen Druck geraten.“
Wieso? Wenn jemand aus dem Flug erkrankt, dann ist das bei einer zweiwöchigen Inkubationszeit doch nichts ungewöhnliches. Deswegen gibt es ja die Quarantäne. Sosehr ich meine Zweifel daran habe, dass hier alles von allen Seiten im Details und im Rahmen der Zuständigkeiten richtig gemacht wurde, an der grundsätzlichen Aktion ist doch nichts zu kritisieren?!
Wenn vom Kabinenpersonal bzw. der Sanitätsbegleitung auf dem Flug jemand erkranken sollte, dann wäre das etwas ärgerlich für den Betroffenen, aber warum sollte dafür BMG und Bw unter Druck geraten?!
Aus der Tagesschau vom 30.09.2019 ( Link: https://t1p.de/1ma0 )
„Die starke Grippewelle in der Saison 2017/2018 hat in Deutschland die höchste Zahl an Todesfällen der vergangenen 30 Jahre gefordert. Durch die Influenza starben damals schätzungsweise 25.100 Menschen, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin mitteilte.“
@0815
„Klingt vielleicht etwas hart ist aber so um die restlichen knapp 80 Millionen in unserem Staat zu schützen.“
Sorry, sie blenden hier die Problematik der Grippe, die jedes Jahr durch Deutschland fegt komplett aus und
tragen zur 2019-nCoV-Hysterie bei. *kopfschüttel
[Das mag alles richtig sein, aber bitte jetzt nicht den OT „Influenza ist viel schlimmer“ hier debattieren… Das sprengt nämlich wirklich den Rahmen. T.W.]
Mal nebenbei gefragt, da ich gerade eines der mobilen Krankenhäuser sehe, die China mal eben in ein paar Tagen aufstellt: Die Bundeswehr hat doch da auch Kapazitäten für so einen Fall hierzulande, oder wer ist da zuständig? DRK hat soweit ich das sehe nur eine Variante mit Zelten. In Wuhan wurden ja mal eben gut 1000 Container mit ungefähr 20“ Länge zusammen gestellt. Wobei es sich um exakt dafür vorbereitete Container handelt, mit Türen, Fenstern, Durchbrüchen, vorinstallierter Elektrik, Heizung-Klima, Wasserleitungen, Kabelschächten, Wandverkleidung und Bodenbelag. Die stellen mehrere davon auf und das fertigt man nicht mal eben in einem Monat in der Masse, die hatten das also auf Lager. Haben wir so etwas auch?
@Mithos:
Kurzer historischer Abriss:
>>Bis 1990 wurden es 126 Reservelazarettgruppen mit ungefähr 126.000 Betten. Sie gehörten zum Territorialheer und waren der bei weitem größte Reservebereich der Bundeswehr. […] Mit der Auflösung des Territorialheeres 2001 entfielen die Territorialkommandos; die Reservelazarettorganisation wurde den vier aktiven Sanitätskommandos unterstellt. Nachdem seit Jahren Material aus den Depots abgesteuert und Mob-Beorderungen aufgehoben worden waren, wurde die Reservelazarettorganisation 2007 aufgelöst, weil „die alte Reservelazarettorganisation mit ihrer unbestrittenen Eignung zur Landesverteidigung für das neue Aufgabenspektrum der Bundeswehr nicht mehr geeignet ist“ (Kurt-Bernhard Nakath). […] Heute sind die Lazarettregimenter aktive Truppenteile, die auch bei Auslandseinsätzen der Bundeswehr verwendet werden. <<
https://de.wikipedia.org/wiki/Reservelazarettorganisation
Aktuell:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kommando_Schnelle_Einsatzkr%C3%A4fte_Sanit%C3%A4tsdienst
@all
Nachfrage zum Quarantänegebäude: Ich habe es bisher so verstanden, dass dieses Gebäude in Germersheim unbenutzt war. Da ich jetzt den (positiven) Zustand des Gebäudes innen/aussen sehe, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass dieses Gebäude bisher unbenutzt war. Liegt da ein Missverständnis meinerseits vor?
@ CRM-Moderator
Es handelt sich dabei um das neu gebaute Gebäude 4. Die alten Gebäude 4 und 5 aus den 1960er Jahren wurden 2016 abgerissen.
Nein das Gebäude in Germersheim war tatsächlich bisher unbenutzt und wurde jetzt durch die Quarantäne Gäste „erstbezogen“.
Alles so wie in div. Medien dargestellt.
@Axel B. und Patrick
Dankeschön.
Quelle tagesschau: Isoliert in Germersheim Stand: 02.02.2020 09:44 Uhr
>>In dem 2018 fertiggestellten Gebäude stehen 128 Zimmer für die Menschen bereit. <<
Verstehe also richtig: Da gibts/gabs ein Gebäude in der Kaserne von Germersheim, das seit 2018 fertiggestellt ist – also auf erfreulich neuestem Stand nach den Reformen von UvdL – was man ungenutzt leerstehen liess? Es gab bisher keinen Bedarf, dieses Gebäude zu nutzen? Lese ab und an mal die Threads hier mit und dachte moderne Zimmer wären grundsätzlich Mangelware und der feuchte Traum jedes "Quartiermeisters". Hab´ich wohl was durcheinanderbekommen.
@Mithos:
„Mal nebenbei gefragt, da ich gerade eines der mobilen Krankenhäuser sehe, die China mal eben in ein paar Tagen aufstellt: […] Die stellen mehrere davon auf und das fertigt man nicht mal eben in einem Monat in der Masse, die hatten das also auf Lager. Haben wir so etwas auch?“
Chinas ist bezogen auf die Einwohnerzahl rund 15-mal größer als Deutschland. Erst wenn China gleichzeitig in Wochenfrist 15 „Lazarette“ aufstellt, brauchen wir über ein Deutsches zu reden. Wobei dieser Skaleneffekt durch die räumliche Ausdehnung und den anderen Standard der ortsfesten Sanitätseinrichtungen noch stärker verzerrt wird.
Daneben ist das aktuell in Aufstellung befindliche Gebilde wohl kein Lazarett im europäischen Sinne, also kein Krankenhaus. Sondern eher eine Mischung aus Feriendorf und Altenheim, also Unterkunftsräume und Büros für Pflegepersonal. Das sind keine 1000 Spezialcontainer, sondern Größenteils gängige Wohn- und Büromodule.
Die chinesische Wirtschaft folgt auch anderen, sehr viel stärker gelenkten Spielregeln als bei uns. Wenn die Staats- und Parteiführung eine nationale Aufgabe ausgibt und Einjeden zur Mitwirkung verpflichtet, dann bewegt das was. Dann schafft es ein Milliardenvolk auch, 1000 Wohncontainer in Wochenfrist nach Wuhan zu transportieren. Selbst wenn davon noch 600 Container ausgebaut werden müssten.
Auch wenn in China die Eindämmung mutmaßlich nicht ideal verlaufen ist, sollte man sich mal überlegen was bei einem vergleichbarem Ausbruch in Deutschland passiert wäre. Die Abriegelung ganzer Großstädte wäre wohl immer noch nicht beschlossen und durchgesetzt. Wir wären in Summe weniger folgsam gegenüber auferlegten Einschränkungen, da sind wir nicht so staatshörig erzogen. Notbaumaßnahmen gingen schneller als in Normalzeiten, aber dennoch deutlich langsamer. Usw usf. Da zeigt sich (ausnahmsweise!) mal ein Vorteil des chinesischen Gesellschaftssystems.
Hm.
Da zeigt sich (ausnahmsweise!) mal ein Vorteil des chinesischen Gesellschaftssystems.
Ich bin mir der Gefahr bewusst, dass es zu einem OT über das chinesische Gesellschaftssystem wird… will aber dennoch auf eine Recherche der New York Times hinweisen: Genau dieses System hat eine rasche Reaktion auf die ersten Erkrankungen über Wochen verschleppt; noch Ende 2019 wurde ein Arzt, der auf den Ausbruch einer neuen Viruserkrankung hingewiesen hatte, wegen angeblicher Verbreitung falscher Gerüchte ermahnt und zeitweise inhaftiert, weil seine Warnung nicht ins System passte…
At critical turning points, Chinese authorities put secrecy and order ahead of openly confronting the growing crisis and risking public alarm or political embarrassment
(Und ja, ich hab’s getan, bitte aber dennoch darum, jetzt hier nicht zu einer Grundsatzdebatte über China zu kommen…)
Bezüglich der Bundeswehr-Lazarettkapazitäten:
Das von @CRM-Moderator verlinkte „Kommando Schnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst“ ist nur ein Spezialverband des „Komando Sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung“.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kommando_Sanit%C3%A4tsdienstliche_Einsatzunterst%C3%BCtzung
Darüber hinaus unterstehen diesem Kommando 3 Sanitätsregimenter (ab 2020 sollen es 4 werden) und ein Sanitätslehrregiment.
Grob gesagt beherbergt jedes Sanitätsregiment:
-2 Krankentransportkompanien
-2 Kompanien zur Errichtung je eines Mob. Rettungszentrums mit 72 Pflegebetten und Intensivstation
– 2 Kompanien zur Errichtung je eines Einsatzlazaretts mit max. 180 Pflegebetten und Intensivstation
Das Sanitätslehrregiment verfügt über eine Krankentransportkompanie, eine Rettungszentrumkompanie und eine Komapnie mit Rettungszentrum Leicht.
Wieviele dieser Einrichtungen aber gerade im Auslandseinsatz sind und ob auch alle Kompanien voll ausgestattet sind, weiß ich leider nicht.
@schneemann ;02.02.2020 um 16:23 Uhr
Ich blende gar nichts aus und trage auch nicht zur Panikmache bei. In einem Land,wo die Notaufnahmen bereits ohne ihre Grippe und ohne 2019 nCov überlastet sind, weil jeder der einen Furz quer sitzen hat dort hin rennt, möchte ich nicht wirklich einen akuten Krisenfall erleben müssen.
In ein paar Wochen werden wir alle schlauer sein…
Bis dahin zähle ich meine Bestände an Nahrung und Munition im Keller
– Kopfschüttel-
(Der letzte Satz darf als Sarkasmus betrachtet werden)
Mithos sagt:
02.02.2020 um 19:19 Uhr
„Mal nebenbei gefragt, da ich gerade eines der mobilen Krankenhäuser sehe, die China mal eben in ein paar Tagen aufstellt … Die stellen mehrere davon auf und das fertigt man nicht mal eben in einem Monat in der Masse, die hatten das also auf Lager. Haben wir so etwas auch?“
Der größte Hersteller für solche Modulbauten auf Basis von Schiffscontainer bzw Schiffscontainerrahmen sitzt in China und ist gleichzeitig der größte Hersteller von Schiffscontainern. Da es sich nur um eine große Quarantänestation handelt, könnte das durchaus möglich sein.
Man muss sich klar machen, das da wohl Kapazitäten einer Volkswirtschaft von 1,4 Mrd Menschen mobilisiert und an anderer Stelle abgezogen wurden.
Wir haben sicher kein Krankenhaus für den Notfall eingelagert. Selbst wenn, wo soll man das denn aufstellen? Die Freiflächen gibt es gar nicht mehr.
@TZ. Ja. Nur ein Ausschnitt. Sorry, wenn das mißverständlich rüberkam.
Die Gesamtverfügbarkeit könnte sich aus dem Bereicht über die Einsatzbereitschaft 2018 ergeben. Hier S.31ff.
Dieser Bericht ist m.W. seit 2019 geheim, denn lt. Generalinspekteur Eberhard Zorner „lasse [der Bericht] nunmehr so konkrete Rückschlüsse auf die aktuellen Fähigkeiten der Bundeswehr zu, dass eine Kenntnisnahme durch Unbefugte die Sicherheitsinteressen der Bundesrepublik Deutschland schädigen würde“.
Wieviele „Betten“ die Bundeswehr/der Sanitätsdienst in welcher Qualität bereitstellen kann? Hmmm?
Wieviele „Betten“ können denn die zuständigen Gesundheitsbehörden bereitstellen?
https://www.dbwv.de/fileadmin/user_upload/Mediabilder/DBwV_Info_Portal/Politik_Verband/2018/Bericht_Einsatzbereitschaft.pdf
Bzgl. ungenutzte Gebäude in Germersheim.Während meines 2 Wochen „Lehrgangs“ dort , waren die Gebäude fertig gestellt. Jedoch nicht nutzbar . ( 2019)
Angeblich gab es Wasserversorgungprobleme. Sprich,wenn alle Soldaten auf einmal Duschen gehen würden,hätten die kein ausreichend warmes Wasser. Was ja quatsch ist,denn nicht alle gehen nach Dienstschluß sofort duschen.
Wir mussten daher in dem Nachbargebäude untergebracht werden. Heizungsprobleme &Feuchtigkeitsproblem auf den Stuben. Zumindest konnten alle heiß duschen. ( auch nicht alle geleichzeitig )
@nur so..
Dankeschön.
Also war das nicht ein sinngem. leerstehendes Gebäude, was man sowieso nicht unbedingt gebraucht hat. Sondern ein mit Baumängel behafteter Neubau, der leider für den normalen Dienstbetrieb bisher nicht nutzbar war. Glücklicherweise scheint er gerade jetzt Ende Januar noch rechtzeitig saniert worden zu sein. Just als er für eine Erstnutzung als Quarantänestation des Landkreises Germersheim gebraucht wurde. Ironie des Schicksals. So musste wenigstens keiner ausziehen.
Sollte die Quarantäne beendet sein, wird er nach Desinfektion endlich im Sinne seiner ursprünglichen Widmung genutzt werden können.
Wieso sich das DRK mit vor Ort befindet, liegt daran, dass hier keine medizinische Versorgung, sondern die Betreuung von nicht-Erkrankten („Betroffene“) erfolgt. Das ist eine der ursächlichsten Aufgaben im Zivil- und Katastrophenschutz, für die die Hilfsorganisationen auch entsprechend Ressourcen vorhalten. Meines Wissens hat die Bundeswehr keine dedizierten Ressourcen für diesen Zweck, daher ist es logisch, sich auf die zivilen Strukturen abzustützen.
Der Aufbau und Betrieb von Notunterkünften ist dabei tatsächlich das täglich Brot für die Einsatzkräfte und sie beherrschen auch das ganze Drumherum: Registrierung der Betroffenen, Aufbau und technischer Betrieb der Unterkunft, Ausgabe von Verpflegung, psychosoziale Unterstützung (den Menschen mal zuhören), etc. pp.
Übrigens ein Bereich, in dem der Bund während des Kalten Krieges auch massiv investierte, da im Verteidigungsfall auch große Flüchtlingsströme zu leiten und zu betreuen gewesen wäre.
https://de.wikipedia.org/wiki/Betreuungsdienst
http://download.gsb.bund.de/BBK/KatS_Dv_600-3.pdf
@Franz S.: Zustimmung. Bis auf:
„Meines Wissens hat die Bundeswehr keine dedizierten Ressourcen für diesen Zweck, daher ist es logisch, sich auf die zivilen Strukturen abzustützen.“
Sie zäumen gerade das Pferd von hinten auf. Kann durch das medial entstandene Wirrwarr, wer Koch und wer Kellner ist, entstanden sein.
Die zivilen Strukturen stützen sich auf die (logistisch) Militärischen ab. Nicht umgekehrt.
Zum Stichwort „eingelagertes Krankenhaus für den Notfall“ werfe ich mal den Begriff „MERZ“ in die Runde. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Marineeinsatzrettungszentrum
Ist zwar nur eines (aber die Ausstattung des abgebrannten zweiten soll ja noch existieren), aber besser als keins.
[Der Begriff MERZ hat mit diesem Thema hier so was von gar nichts zu tun hat, es ist weder ein eingelagertes Krankenhaus für den Notfall noch ist es für solche Zwecke konzipiert. Und wenn Sie schon werfen, dann werfen Sie wenigstens aktuell.
https://augengeradeaus.net/2019/09/neues-marine-rettungszentrum-nach-fuenf-jahren/
T.W.]
@ schneemann 02.02.2020 um 16:23 Uhr
„Sorry, sie blenden hier die Problematik der Grippe, die jedes Jahr durch Deutschland fegt komplett aus und
tragen zur 2019-nCoV-Hysterie bei. *kopfschüttel“
Also Sie führen 25.100 Grippetote an. Bei wieviel Erkrankten? Wieviel Prozent der Erkrankten sind also gestorben?
Ihre Argumentation wirkt löchrig.
Bei 2,51 Mio Erkrankten, das wäre jeder 40. in Deutschland, hätten Sie eine Letalität von 1%. Beim Corona-Virus liegt sie glaube ich grade bei 2%, aber die Welle ist noch nicht durch.
@all
Bin da über einen Satz aus der gemeinsamen Pressekonferenz gestolpert und bin mir nicht ganz klar, ob das nur ein (Freudscher?) Versprecher war oder was damit genau gemeint ist:
>>Es ist der Fall eingetreten, wofür die Einrichtung dieser Schutz_z_o_n_e erfolgt ist.<<
Was ist mit "Schutzzone" gemeint?
Nur der polizeilich bewachte, gerade erst von Baumängeln freigegebene Quarantäne-Neubau #4?
Oder ist da noch eine zusätzlich Umzäunung des Gebäudes #4 mit Bewachung durch Polizei inbegriffen?
Oder ist mit Schutzzone die gesamte Südpfalz-Kaserne gemeint?
Weiterhin:
Gibts eigentlich schon Neuigkeiten zu der zurückgezogenen Landegenehmigung in Moskau? Frau Kramp-Karrenbauer erkannte Redebedarf und der
Unions-Fraktionsvize Johann Wadephul, zuständig für Außen- und Verteidigungspolitik, sprach von einem "unfreundlichen Akt" und das Russland die Abweisung einer deutschen Militärmasche wichtiger als die Bereitschaft zur Hilfeleistung in Not geratener Menschen sei.
Danke, sowas wie das Rettungszentrum des Kdo SanEinsUstg hatte ich gesucht. Ist aber auch eher nicht auf derartige Quantität ausgelegt, dafür auf Qualität. Das macht es aber auch teuer, da is nix von der Stange, alles bis ins kleinste Detail Sonderanfertigung. Warum das nicht skaliert: Siehe unten.
@Tom
Ich hab beruflich selbst mit deren Bau in spezielleren Versionen zu tun. Klar, Büro- und insbesondere Frachtcontainer sind Massenware. Diese Struktur von über 1000 Containern fällt da trotzdem nicht ganz drunter, wie man auf Bildern des Innenraums sehen kann. Die passen nämlich an Übergängen und Durchbrüchen genau so zusammen, die Ausstattung ist auf Krankenhaus ausgelegt und auch die Türen sind breit genug für Betten. (Ja, da sind Krankenbetten drin, das sind keine Büro-Einheiten.) Klar kann China Massenproduktion, aber halt auch nicht in einer Woche. Und der Innenausbau wurde nicht vor Ort ausgeführt, denn dafür sind auf den Bildern deutlich zu wenig Gewerke + Material zu sehen. Man sieht aber nur ganz viele Klima-Außengeräte rum liegen (logisch wegen Transport) und das Dach wird offenbar mit Folie dicht gemacht. Materialberge für Elektrik, PVC-Boden, Klima-Innen, (Ab)Wasser sehe ich da nicht.
Klar braucht China solche Kapazitäten in anderen Dimensionen als Deutschland. Ich vermute auch, wir setzen da mehr auf permanente Infrastruktur und „Turnhallen etc“. Wenn man sich die Ausbreitung des Virus ansieht (ca. Verdoppelung gemeldeter Infektionen alle 2 Tage), dann ist die Kapazität in China aber auch absolut nötig und vermutlich nicht einmal genug. Wenn man das nicht eindämmt (oder es sich selbst „saturiert“), dann wären es rein rechnerisch in zwei Wochen mehr als eine Million gemeldete Infizierte. Dann würden die Vergleiche mit „normaler“ Grippe vielleicht langsam aufhören oder sich noch deutlicher auf Deutschland beziehen.
@SvD: Klar kann China ganz locker ein paar Tausend TEU aus dem Fracht-Containerbau abzwacken. Das hätte aber meiner Ansicht nach während des Stahlbaus der Container passieren müssen, um die nötigen Änderungen und Durchbrüche so effizient wie möglich zu machen. Bis auf Kühl- haben Frachtcontainer außerdem keine isolierten Wände. Viele der Container stehen bündig längst vor zwei Stirnseiten, sind also kürzer als Standard 20“ und haben außerdem abnehmbare Transportwände (bilden den Flur). Farbe ist auch komplett drauf, was einen Tag zum trocknen (nach dem Umbau) braucht. Meiner Ansicht nach waren die Container fertig vorbereitet und vor-konfektioniert auf Lager, nur deshalb konnte man die ganze Anlage so schnell aufstellen. So etwas lässt sich natürlich immer noch viel schneller bauen als ein dt. Rettungszentrum (BWB/BAAINBw Koblenz brauchte wahrscheinlich nen Jahrzehnt allein für Entwicklung, Änderung, Erprobung aller Bestandteile des Prototyps). Aber es lässt sich eben in der Dimension auch längst nicht binnen einer Woche fertigen.
Bilder mobiles Krankenhaus Wuhan:
https://twitter.com/minghuiyu/status/1223840583770181638
https://www.tagesschau.de/ausland/coronavirus-china-121~magnifier_pos-0.html
Hier wird viel durcheinandergeworfen.
Vor allem die föderale Aufteilung von Verantwortlichkeiten. Die hat immerhin Verfassungsrang
Für die ca. 130 Insassen eines Airbus eine Quarantäne zu organisieren ist keine nationale Katastrophe. Die Bundeswehr leistet Amtshilfe, mehr nicht.
In diesem Zusammenhang über die Fähigkeiten des Sanitätsdienstes zu spekulieren und Reservelazarettgruppen aufzustellen ist wirklich überflüssig.
Es gibt keine mehr. Im übrigen waren diese Reservelazarette zu keiner Zeit primär für die Zivilbevölkerung vorgesehen, sondern immer für die Truppe.
Die Versorgung der Zivilbevölkerung war und ist immer Aufgabe der zivilen Verwaltung. Es gibt (oder sollte geben) aktuelle Notfallpläne zur schnellen Erhöhung der Betten- und Pflegekapazitäten in allen Bundesländern, detailliert für jedes Krankenhaus. Das wird auch länderübergreifend geübt. Stichwort (Lükex 2007 Pandemie).
@0815
Was glauben Sie mit welcher Farbe der „Furz quer“ vom sichtenden Notarzt bei der „Triage“ gekennzeichnet wird?
Echte Massen – Notfälle haben mit der von Ihnen beobachteten Überlastung von „Notaufnahmen“ am Wochenende nichts zu tun. Trotzdem viel Spaß im Keller und bitte nicht vergessen die Schutzbelüftung einschalten!
@CRM-Moderator
In der Südpfalz-Kaserne verläuft der Betrieb völlig normal, die Kaserne ist keine irgendwie geartete „Schutzzone“. Warum auch? Was damit gemeint war, ist vermutlich Gebäude 4 plus die „Rote Zone“, wie diese immer in Berichten genannt wird. Das ist der Bereich außerhalb von Gebäude 4, der mit Sichtschutz abgesperrt ist und wo sich die Leute ggf. auch mit Mundschutz aufhalten dürfen. Das sehen Sie z. B. in der Bilderstrecke beim SWR:
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/ludwigshafen/Mit-Wuhan-Rueckkehrern-in-Quarantaene-20-freiwillige-Helfer-zwei-Wochen-von-Angehoerigen-getrennt,rotes-kreuz-quarantaene-germersheim-100.html
Ich wüsste nicht, warum überhaupt Polizei da sein sollte bzw. der Bereich noch großartig bewacht werden müsste – das Rote Kreuz, das ggf. jemanden verständigen kann, ist doch permanent vor Ort und wir sind ja schon in einer Kaserne, in der nicht jeder rein- oder rauskommt. Alle Beteiligten haben doch in China – so habe ich das verstanden – unterschrieben, dass sie freiwillig nach § 30 Infektionsschutzgesetz in Quarantäne gehen. Da drohen dann entsprechende saftige Geld- bzw. Freiheitsstrafen, wenn sie sich nicht dran halten. Das hier ist wirklich nicht Ebola und die Leute, teilweise mit Angehörigen und kleinen Kindern, sind keine Zombies.
Vielleicht mal zur Erklärung:
Nach der SARS Epidemie 2002 gab es in China innenpolitisch enormen Druck und deshalb traf man auch Vorkehrungen für die Zukunft.
Ich finde leider nicht mehr die Quelle, aber in einer Zeitung (online) stand auch, dass man mobile Krankenhäuser angeschafft hat und das wird jetzt bestimmt eines davon sein.
Gleichzeitig möchte ich nur drauf hinweisen, dass man auch in Deutschland für einen ähnlichen Fall vorbereitet ist.
Das zeigte sich doch nach der Flüchtlingskrise – Turnhallen umfunktionieren oder eine Zeltstadt ist schnell aufgebaut und die Wirtschaft hat auch genügend Kapazitäten frei (Zeltverleiher für Messen/Oktoberfest/Veranstaltungen – mobile Heizungsanlagen etc.).
Woran es in Deutschland hapern könnte, ist Entscheidungsfreudigkeit in kurzer Zeit.
Ausrufung Notfall – Beschlagnahmung von bereits aufgestellten Messezelten und Notstromaggregaten – THW und Katastrophenschutz hilft mit Manpower und Equipment.
So könnte es gehen, aber natürlich besteht auch die Möglichkeit das man das Problem durch Zweifel und Abwarten nur vergrößert.
Am Ende wird man vielleicht auf einer Klappliege nächtigen müssen, die Härtefälle kommen in die richtigen Betten oder sogar in die stationären Krankenhäuser, aber alles vorhanden. Natürlich bis zu einer gewissen Zahl.
Ein paar Tausend Betten sind in ganz Deutschland aber kein Problem.
THW hat 700 Ortsverbände mit 80.000 Helfern – jeder Ortsverband hat ordentlich Equipment.
Möbelhäuser (Inneneinrichtungen wie Bett und Stuhl), Baumaschinenverleiher (Stromaggregate + Toilettenwagen/-container).
Einzig das medizinische Equipment weiß ich nicht in welchem Vorrat sowas in Deutschland vorhanden ist (ein paar Hersteller und Großhändler wird es aber auch in Deutschland geben und damit auch ein gewisser Vorrat). Bereits verpackte Bestellungen ins Ausland werden dann auch beschlagnahmt.
Man muss es nur wollen, aber hoffentlich tritt dieser Fall nie ein.
@Axel B.:
„Alle Beteiligten haben doch in China – so habe ich das verstanden – unterschrieben, dass sie freiwillig nach § 30 Infektionsschutzgesetz in Quarantäne gehen. Da drohen dann entsprechende saftige Geld- bzw. Freiheitsstrafen, wenn sie sich nicht dran halten.“
Den zweiten Satz können Sie bestimmt belegen bzw. die Normkette aufzeigen?
„Das hier ist wirklich nicht Ebola und die Leute, teilweise mit Angehörigen und kleinen Kindern, sind keine Zombies.“
Richtig. Deswegen wird da auch nix passieren.
Nur wenn jemand von den zu Betreuenden nicht mehr betreut werden will, dann wird kniffelig. Rechtlich aber auch physisch. Ein DRKler oder auch eine Bundeswehrwache sind da höchstwahrscheinlich rechtlich nicht der richtige Ansprechpartner.
[Bitte jetzt nicht erneut die juristische Debatte über Seuchenschutzgesetz usw – ist bei Bedarf inkl Links alles im Vorgängerfaden nachzulegen. T.W.]
@CRM-Moderator
Nachdem die Bundeswehr keine Betreuungseinheiten vorhält, ist die Frage, von wo das Pferd wohl aufgezäumt wird, wohl vollkommen akademischer Natur.
Kleine Notiz am Rande zum neuen Krankenhaus in Wuhan:
Die Lüftungstechnik für das Krankenhaus kommt von einem Mittelständler aus Pocking (Landkreis Passau, in unmittelbarer Nähe zur ehemaligen Rottal-Kaserne gelegen); die benötigte Technik war bereits für ein anderes Projekt in China vorgesehen und auch schon fertig produziert; nun wurde die Ausstattung spontan umgeleitet, was ich mir bei anderen Komponenten ebenfalls vorstellen kann. Das Pharmaunternehmen, das die ursprüngliche Lieferung erhalten sollte, empfängt dafür offensichtliche eine deutliche Wertschätzung in der chinesischen Bebvölkerung.
Quelle: Passauer Neue Presse
@Karl Mohr: „Es gibt keine mehr.“
Danke. Das war auch mein gefühlter Sachstand.
@Axel B.
Das Wort Schutzzone stammt nicht von mir, sondern der offiziellen Verlautbarung. Danke für den Link. Die Schutzzone ist der auf den Bildern ersichtliche eingezäunte Bereich.
Ich vermute, die Betroffenen haben nicht unterschrieben, dass sie „freiwillig“ in Quarantäne gehen. Sondern sie sind über die rechtlichen Folgen der Quarantäne schriftlich belehrt worden. Ähnlich im Krankenhaus, bevor eine OP ansteht. Und da die Betroffenen nach IfSG§30 unter Quarantäne gestellt wurden, ist es eben nicht mit einer Geldstrafe oder einem Dudu im Nachhinein getan. Das Recht – und in dem Fall ist es sicherlich keine Petitesse – muss natürlich auch durchgesetzt werden. Und das endet dann für Widerspenstige in der geschlossenen Abteilung eines Krankenhauses (keine „kann“-Bestimmung). So der Gesetzestext.
Dafür wird und kann aber sicherlich nicht die Bundeswehr oder deren ziviles Wachpersonal in Beschlag genommen werden. Denn wir befinden uns weiterhin im Inland und….. naja, die Diskussion wurde bereits im vorhergehend Thread zu diesem Thema geführt. Und ist irgendwie ohne abschliessendes Durchdeklinieren des Wenn-Dann im Sand verlaufen. Da wusste aber noch keiner um die Details und es gab ja auch keine Infizierten. Und wie das immer so ist, poppen die Fragestellungen dann wieder hoch.
Die Bundeswehr stellt mW nach nur die Infra zur Verfügung. Die Schutzzone des eingezäunten Block 4. Sie ist aber nicht für die Durchsetzung der Quarantäne innerhalb der Schutzzone nach IfSG §30 zuständig. Lasse mich da aber gerne eines Besseren belehren.
IfSG§30 A2
>>Kommt der Betroffene den seine Absonderung betreffenden Anordnungen nicht nach oder ist nach seinem bisherigen Verhalten anzunehmen, dass er solchen Anordnungen nicht ausreichend Folge leisten wird, so ist er zwangsweise durch Unterbringung in einem abgeschlossenen Krankenhaus oder einem abgeschlossenen Teil eines Krankenhauses abzusondern. Ansteckungsverdächtige und Ausscheider können auch in einer anderen geeigneten abgeschlossenen Einrichtung abgesondert werden. Das Grundrecht der Freiheit der Person (Artikel 2 Abs. 2 Satz 2 Grundgesetz) kann insoweit eingeschränkt werden. Buch 7 des Gesetzes über das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit gilt entsprechend.<<
P.S.: Nein, es ist kein Ebola. Nein, es sind keine Zombies. Es sind Betroffene, die ein Anspruch haben nach der geltenden Rechtslage behandelt zu werden.
@Ernst Baumann:
>>Gleichzeitig möchte ich nur drauf hinweisen, dass man auch in Deutschland für einen ähnlichen Fall vorbereitet ist.
Das zeigte sich doch nach der Flüchtlingskrise – Turnhallen umfunktionieren oder eine Zeltstadt ist schnell aufgebaut und die Wirtschaft hat auch genügend Kapazitäten frei (Zeltverleiher für Messen/Oktoberfest/Veranstaltungen – mobile Heizungsanlagen etc.).<<
Der große Unterschied zwischen der Flüchtlingskrise und einer Pandemie ist aber der, dass sie eben N_I_C_H_T viele Menschen in grossen Hallen rudimentär unterbringen wollen. (Ausser natürlich es ist komplett ausser Kontrolle – aber dann machen sie lieber analog zu China ganze Landkreise dicht). Hier geht es nicht um Basishygiene, Hunger und Durst.
@Franz S.:
Nochmal: Die Bundeswehr unterstützt logistisch den Landkreis. Nicht umgekehrt.
@Karl Mohr; 03.02.2020 um 12:47 Uhr
Antwort: BLAU (nach MTS)
„Echte Massen – Notfälle haben mit der von Ihnen beobachteten Überlastung von „Notaufnahmen“ am Wochenende nichts zu tun.“
Antwort: Sagte ich ja. Ich will genau diesen einen großen Fall „X“ gar nicht ausgetestet haben.
(Meine Frau arbeitet tlw. im SP in genau so einer Notaufnahme; Stadt mit 300.000 Einwohnern)
@all
Sieht es nur so aus oder wird innerhalb der Liegenschaft in Germersheim ein zusätzlicher Bereich, der zudem separat Abgezäunt ist, bestreift ?
Mithos sagt:
03.02.2020 um 12:07 Uhr
Nochmal, der größte Hersteller für Frachtcontainer auf diesem Planeten, welcher in China sitzt, baut auch Wohncontainer. Bei vielen dieser Container ist nur ein Rahmen nach Seecontainerstandard vorhanden, die Container können aber z.B. deutlich breiter sein. Es geht nur darum die Rahmen beim Transport per LKW nutzen zu können. Man hat einfach sehr viele Container abgezwackt und stellenweise Spezialcontainer eingesetzt, die auf die schnelle produziert worden sind. Dann nehme man tausende Arbeiter und schon wird dieses Bettenhaus in sehr kurzer Zeit fertig. Ist da ein OP drin? Haben die CT, MRT, Röntgen usw?
Wenn nicht, ist das nur ein Bettenhaus.
@0815:
Ob die Schutzzone (Rote Zone um Gebäude #4) von innen durch die Polizei bewacht oder bestreift wird oder ob umgekehrt das umgebende Kasernengelände von den zivilen Wachmannschaften bestreift wird (so könnte man die innere Bestreifung umgehen), ist eine interessante Frage.
Vielleicht gibts ja bald wieder eine gemeinsame Pressekonferenz unter der Leitung des Landrats.
Vielleicht ganz interessant im Lichte unserer früheren Diskussion hier im Kommentarfaden und im vorherigen:
Die Briten führen heute nach dpa/AFP Angaben eine (weitere?!) Rückführung GBR und EUR (inkl. DEU) Staatsbürger aus Wuhan durch.
Flugzeug soll eine Chartermaschine sein.
Die DEU werden, so zumindest scheint es geplant zu sein, in Berlin im Auftrag der Berlin Gesundheitsverwaltung durch einen Amtsarzt in Empfang genommen/untersucht werden und in den DRK Kliniken in Köpenick für die nächsten 14 Tage unter Quarantäne gestellt werden.
@Koffer:
Hmmmm. Die 14 Tage in Germersheim, Rheinland Pfalz, sind ja fast vorbei. Sobald dieser erste Schwung durch ist dürften dann die Berliner den Personenkreis nach Germersheim senden. Der Landrat und die Bundeswehr haben das dort doch gut hingekriegt. Warum sollte man ein von der Bundesregierung implementiertes funktionierendes System wechseln?
@CRM-Moderator sagt: 09.02.2020 um 8:19 Uhr
„Hmmmm. Die 14 Tage in Germersheim, Rheinland Pfalz, sind ja fast vorbei. Sobald dieser erste Schwung durch ist dürften dann die Berliner den Personenkreis nach Germersheim senden.“
Das ist nicht das was die Berichterstattung sagt. Und ich habe mit Blick auf die Gesetzeslage da auch meine Zweifel dran. Der Bericht sagt: bleiben im Krankenhaus in Berlin Quarantäne.
„Der Landrat und die Bundeswehr haben das dort doch gut hingekriegt. Warum sollte man ein von der Bundesregierung implementiertes funktionierendes System wechseln?“
Tja, vielleicht weil Quarantäne eigentliche keine Aufgabe des Bundes ist? Wie ich schon mehrfach anmerkt, is, Gesundheitsvorsorge Länderaufgabe.
Angesichts des Umfangs der Aufgabe scheinen die Länder nur einfach beim letzten Mal nicht fähig/willens gewesen zu sein ihre Aufgabe zu erfüllen.
Oder positiv formuliert: Beim letzten Mal hat der Bund aufgrund der Größe der Aufgabe Schützenhilfe geleistet. Diesmal sind die Länder entweder besser vorbereitet oder die Zahlen sind aufgrund der geringen Anzahl diesmal „handhabbar“ ohne auf Ressourcen des Bundes zurück greifen zu müssen.
Laut gestriger Pressemitteilung vom DRK werden die Personen in einem Nebengebäude auf dem Gelände der DRK Kliniken Berlin Köpenick für 14 Tage isoliert untergebracht.
https://www.drk.de/presse/pressemitteilungen/meldung/drk-betreut-weitere-rueckkehrer-in-den-drk-kliniken-berlin-koepenick/
@Koffer
Bitte, wer denn jetzt?
@Team_Luftwaffe
#Coronavirus – Der #A310 „Kurt Schumacher“ der #Flugbereitschaft ist in Berlin Tegel #TXL gelandet. An Bord sind weitere deutsche und europäische Staatsbürger, die aus #Wuhan mit einer britischen Chartermaschine nach Großbritannien geflogen wurden.
https://hamodia.com/2020/02/09/final-british-evacuation-flight-wuhan-lands-coronavirus-deaths-rise/
Ok, jetzt ist’s klar.
@HeikoMaas
Bin erleichtert über die Ausreise von 20 weiteren Deutschen und ihren Familienangehörigen aus #Wuhan über UK. Die Ausgereisten gehen nun zwei Wochen in Quarantäne in ein Krankenhaus von @roteskreuz_de
@Koffer:
Diese ganze „Bundeswehr-Quarantäne“ erscheint im Nachhinein immer skurriler. Wenn man jetzt sieht, dass das gesetzlich vorgesehene Verfahren funktioniert, stellt sich konsequent die Frage nach dem „Warum?“. Wer oder was war der Meinung, dass die zuständige Behörde in Frankfurt am Main (Hessen) das abzugeben hat an den Landkreis Germersheim (Rheinland-Pfalz), damit da die Bundeswehr unterstützen kann?
Der Gesundheitsminister, CDU?
Die Verteidigungsministerin und Parteivorsitzende CDU (auf der Suche nach positiver medialer Darstellung)?
@CRM-Moderator sagt:10.02.2020 um 8:19 Uhr
Da wird schon von entsprechender Stelle ein Ersuchen auf Hilfeleistung gestellt worden sein, anders geht es nicht. Die Zuständigkeiten sind ganz klar geregelt. Wenn Sie das genauer nachlesen möchten, auf der Website des Amts für Zivil- und Bevölkerungsschutz steht, wie es geht. Da braucht man keine wilden Verschwörungstheorien zu kreieren.
@Pio-Fritz.
Wo erkennen sie die Kreation wilder Verschwörungstheorien?
Der Hausherr hat das Thema Zuständigkeiten für beendet erklärt. Jetzt gilt es mit dem nötigen Respekt vor dieser Entscheidung trotzdem Verständnisfragen zu stellen, um sich des Pudels Kern zu nähern. Und wenn Sie aufmerksam von oben (auch) meine Kommentare gelesen haben, dann kann man mit etwas Spürsinn erkennen, dass meine Wenigkeit nicht ganz unbeleckt ist bzgl. Bw/Katastrophenschutz/werwowaswannwarum. Und mir war sehr wohl klar, dass dieses Thema in irgendeiner Form nochmal hochpoppen wird -hier: Quarantäne Krankenhaus Berlin statt Schutzzone Germersheim. Ich vermute mal, dass nach der ersten politisch motivierten Übersprungshandlung, nun nochmal in Ruhe das Gesetz nebst Optionen dargelegt wurde und man nun zu einer anderen Entscheidung gekommen ist. Und nein, auch das ist keine Verschwörungstheorie. Nicht alle Vermutungen sind Verschwörungen und das hier ist ein Kommentarbereich, wo auch mal laut gedacht werden darf. War jedenfalls meine bisherige Wahrnehmung. Was war die „Idee“ oder die „treibende Kraft“ einen zusätzlichen „informellen“ Sicherheitskordon (nichts anders ist eine Kaserne) um den Quarantänebereich zu legen.
Die zuständige Behörde in Grosstadt Frankfurt am Main (Hessen) hat wen um Amtshilfe angefragt? Wer hat dann entschieden, dass das Bundesland gewechselt wird und der kleine Landkreis Germersheim die Führung übernimmt und wiederum die Amtshilfe der Bundeswehr bekommt? Auch Hessen hat schöne Kasernen. Die liegen vielleicht näher als 120km Busfahrt. Giessen/Marburg und umzu. Und medizinisch ist man dort auch nicht unbeleckt. Da gibts bestimmt auch einen Block, der nicht plötzlich freigegeben werden musste.
@CRM-Moderator sagt:10.02.2020 um 13:33 Uhr
„…dass meine Wenigkeit nicht ganz unbeleckt ist bzgl. Bw/Katastrophenschutz/werwowaswannwarum.“
Also das habe ich nun wirklich nicht erkannt. Wenn Sie schon etwas „frei denken“ möchten, dann denken Sie doch mal über Art 35 Abs 1 GG (Rechts- und Amtshilfe) nach. Die Stadt Frankfurt/M. wird sich an des hessische Innenministerium gewandt haben, das wiederum u.a. auch die Bundeswehr in Form des Landeskommandos Hessen angesprochen haben wird. Und das wird dann entsprechend entschieden, ich gehe davon aus, im vorliegenden Fall wird es bis in das BMVg hochgewandert sein und nicht im Kommando Territoriale Aufgaben entschieden worden sein. Ich schreibe das so vorsichtig, weil wir das nicht wissen, die Berichterstattung der Medien lässt sich dazu nicht aus. Die Frage ist auch mehr „nice to know“ als essentiell wichtig.
Ich für meinen Teil bin jedenfalls froh, das die Behörden so vorsichtig sind und versuchen, die Verbreitung des Virus einzudämmen. Man kann das natürlich auch als Überreaktion ansehen und rumnörgeln, das beeindruckt so einen Virus enorm.
@CRM-Moderator:
In dem SWR-Interview vom 08.02. mit dem DRK-Einsatzkoordinator Dennis Förster erklärt dieser am Anfang, dass man anfangs in Germersheim nachgefragt hätte, ob die neuen Rückkehrer nach Germersheim kommen könnten und warum man dies abgelehnt hat.
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/ludwigshafen/Coronavirus-Quarantaene-in-Germersheim-DRK-Helfer-Dennis-Foerster-schildert-das-Leben-in-der-Quarantaene,av-o1198580-100.html
Die 14 Tage in Germersheim sind keineswegs, wie Sie geschrieben haben, fast vorbei – da ist heute erst Halbzeit. Die Aufteilung in voneinander getrennten Gruppen musste man letzte Woche schon aus Praktibilitätsgründen aufgeben, außerdem zeigen sich jetzt schon erste Spannungen wegen der Quarantäne. Beides wurde vom Landrat öffentlich verkündet, müsste auch noch irgendwo beim SWR zu finden sein. Da ich ähnliche Situationen selbst erlebt habe, kann ich nur dringend davor warnen, jetzt die Gruppe noch zu vergrößern.
@Pio-Fritz:
Sie brauchen mich nicht als Nörgler zu framen. Und auch ich bin froh, wenn das Virus eingedämmt wird. Gratisbekenntnis.
Art 35 wird hier nicht mehr diskutiert.
Zur Sache: Ich finde die Vorgänge ausgesprochen bemerkenswert und ich finde es noch viel mehr bemerkenswerter, dass bereits eine Nachfrage, warum das so gewesen sein kann, zu Verschwörungsvorwürfen führt.
Nochmal: Eine Grosstadt eines Bundeslandes gibt seine Verantwortung an den Landkreis eines benachbarten Bundeslandes ab. Wer hat entschieden, das Hessen das nicht lösen kann? Und warum fragt keiner von den Medienprofis nach? Es gab und gibt ja Pressekonferenzen.
@CRM-Moderator + Pio-Fritz (+ Kommando Territoriale Aufgaben (Kdo TA), falls von denen hier jemand mitliest):
Der Kern Ihrer Debatte ist doch die offensichtlich ausbaufähige interne Kommunikation des Kdo TA, wie Hilfeleistungen der Bundeswehr im Inland abgelaufen sind. Egal ob Waldbrand, Schneekatastrophe oder jetzt der Coronavirus – die Bundeswehr ist regelmäßig an prominenter Stelle im Einsatz. Erfahrungsberichte mit zeitlichen Abläufen und – man darf sich ja noch was wünschen – lessons learned landen anscheinend nicht bei den Reservisten, die vor Ort die zivil-militärische Zusammenarbeit sicherstellen sollen.
Entweder werden solche Berichte nie erstellt oder sie versanden auf dem Weg von Kdo TA über Landeskommando an Bezirks- und Kreisverbindungskommando. Ich halte es jedenfalls nicht für zielführend, an ihrer Professionalisierung arbeitende Reservisten mit der Aussage abzuspeisen: „Wird schon seinen richtigen Gang genommen haben, braucht dich nicht zu interessieren.“
@CRM-Moderator sagt: 10.02.2020 um 13:33 Uhr
„Und mir war sehr wohl klar, dass dieses Thema in irgendeiner Form nochmal hochpoppen wird -hier: Quarantäne Krankenhaus Berlin statt Schutzzone Germersheim. Ich vermute mal, dass nach der ersten politisch motivierten Übersprungshandlung, nun nochmal in Ruhe das Gesetz nebst Optionen dargelegt wurde und man nun zu einer anderen Entscheidung gekommen ist“
Ich hatte anfangs ja auch die Vermutung, dass man einfach schnell zu einer Lösung kommen wollte und deswegen auf den „einfachen“ Weg (den Bund) zurück gegriffen hat. Zuständigkeiten hin oder her.
Aber möglicherweise war es auch eine ganz bewusste Handlung, weil eben die große Anzahl auf einmal nicht durch Hessen gelöst werden konnte und die andernfalls eigentlich einschlägige Lösung „Aufteilung auf verschiedene Bundesländer“ zu aufwändig war.
Wenn das der Grund für Germersheim war, dann kann man das mEn unverändert kritisieren (und auch hinterfragen ob man die Länder nicht mal beim Portepee packt, immerhin haben sie ja eigene Steuereinnahmen aus denen sie ihre gesetzlichen Aufgaben erfüllen können), aber das würde dann auch sehr eindeutig klären, warum es jetzt bei der kleineren Anzahl „richtig“ gemacht wird.
Eben weil es jetzt (einfacher) möglich ist und man nicht mehr die „Notlösung“ Bund (in diesem Fall Bundeswehr) benötigt.
Mal ehrlich. Was bringen denn solche konkreten Fragen in einem Blog.
Wer wird die denn hier wirklich beantworten können?
Rufen Sie bei den zuständigen Stellen an oder schreiben Sie zum Beispiel T. Wiegold direkt an, dass er doch als Journalist mal nachfragen soll.
Wir kennen doch hier überhaupt nicht die genaue Faktenlage (Behördeninterne Vorgänge) und dann ist das alles nur wildes spekulieren.
Ich bin auch gegen dein Einsatz der Bundeswehr im Inneren.
Aber wo war denn der Aufschrei, als man bei einem Rentner einen altes Tigerpanzer in der Kellergarage gefunden hat und die Bundeswehr mit Schwerem Gerät und Fachkräften angerückt ist.
Hätte man nicht auch ein Spezialabschleppunternehmen (gibt es) und eine zivile Panzerinstandsetzungsfirma (Fachkräfte) fragen sollen. Hat man aber nicht, weil zu langsam, nicht zweckmäßig etc.
Ähnlicher Fall wie hier.
Allein schon die Frage warum keine Kaserne in Hessen gesucht wurde, ist absolut lächerlich.
Auch ist der Berliner Fall mit denen in der Kaserne nicht zu vergleichen, weil es einfach eine viel kleinere Zahl ist. Fragen Sie mal im örtlichen Krankenhaus nach, wie viele freie Zimmer spontan zur Verfügung stehen könnten.
„politisch motivierten Übersprungshandlung“ – wenn das keine Verschwörungstheorie ist, dann weiß ich auch nicht. Oder haben Sie eine Quelle, zum Beispiel eine Aussage eines zuständigen Verwaltungsmitarbeiters, dass er gedrängt wurde anders als üblich/Vorschrift zu handeln?