Lesestoff: Erfahrungen mit dem A400M – aus britischer Sicht (Nachtrag)

Die Meldungen über das Transportflugzeug A400M sind hierzulande überwiegend von Problemen mit der Technik der Maschinen geprägt – und immer wieder kommt die Frage auf: Haben die anderen Nationen, die diese Flugzeuge nutzen, keine entsprechenden Schwierigkeiten? Ein bisschen Antworten darauf gibt ein ausführlicher Blick eines britischen Kollegen, der auf Luftfahrt spezialisiert ist:

Atlas shoulders the load

(Atlas ist die Bezeichnung der Royal Air Force für den A400M) heißt der Bericht und gibt schon mit der Überschrift einen Eindruck der britischen Haltung: Es mag Probleme geben, die werden auch angesprochen – aber entscheidend ist die Leistung, die die neuen Maschinen als Nachfolger und Ablösung der Hercules C130 bringen.

Nachtrag, aus gutem Grund mal hier oben: Ich habe recht spät gemerkt, dass dieser Artikel vom Januar 2018 stammt, zumal es im Original gut weit unten versteckt ist, und bitte um Nachsicht – allerdings: trotz technischer Veränderungen auch bei den britischen A400M ist es dennoch charakteristisch für die Royal Air Force und ihren Umgang mit den Maschinen.

Und, so sagen jedenfalls die britischen Streitkräfte, sie arbeiten mit der Herstellerfirma enger zusammen als vielleicht andere Kunden:

One major reason that may account for the difference between the RAF experience with the A400M and other operators, is the extremely close relationship at RAF Brize Norton between service personnel, manufacturer and civilians in supporting the A400M in the Single Engineering Organisation (SEO).

Dabei hat die Royal Air Force, so geht jedenfalls aus dem Bericht hervor, manche Dinge noch gar nicht für ihre Maschinen implementiert oder zertifiziert, die die Deutsche Luftwaffe schon hat: Zum Beispiel den Lastenabwurf oder die MedEvac-Ausstattung. Und bei der Luftbetankung bin ich mir auch nicht sicher.

Vielleicht ist es einfach nur die etwas andere Herangehensweise von Luftwaffe und RAF, die die öffentlich wahrnehmbare Bewertung dieses Flugzeugs so unterschiedlich ausfallen lässt? Eine wirkliche Erklärung dafür habe ich aber auch nicht. Auf jeden Fall haben die Briten ihren Einsatz bei den Hurrikanen dieses Jahres in der Karibik besser vermarktet.

(Archivbild Juli 2018: A400M auf dem Berliner Flughafen Tegel – Felix Zahn/photothek)