Freie Bahnfahrt in Uniform: Auch die Kanzlerin ist dafür (Zusammenfassung)
Für den Plan, Bundeswehrsoldaten in Uniform freie Fahrt mit der Bahn zu ermöglichen, hat Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer die Unterstützung von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Das machte Regierungssprecher Steffen Seibert deutlich.
Kramp-Karrenbauer hatte in der Regierungserklärung nach ihrer Vereidigung am 24. Juli das freie Bahnfahren in Uniform als ein wesentliches Mittel genannt, die Sichtbarkeit der Soldaten in der Gesellschaft zu erhöhen. Den Vorschlag gab es allerdings schon länger vor ihrem Amtsantritt: Nach Angaben des Verteidigungsministeriums laufen die Gespräche darüber mit der Deutschen Bahn bereits seit Anfang des Jahres. Zu Zwischenständen wollte Ministeriumssprecher Kapitän z.S. Frank Fähnrich nicht Stellung nehmen.
In der Frage-und-Antwort-Runde in der Bundespressekonferenz am (heutigen) Montag, in der die entsprechenden Fragen an das Verteidigungs- und an das Verkehrsministerium gingen, meldete sich überraschend dann auch Regierungssprecher Steffen Seibert zu Wort. Die Kanzlerin begrüße diese Absicht ausdrücklich, sagte Seibert.
Die Aussagen von Fähnrich und Seibert dazu zum Nachhören:
Zuvor hatte die Ministerin im ZDF-Morgenmagazin erneut betont, wie wichtig ihr diese Regelung ist (hier zum Nachhören im zweiten Teil des Interviews). Am Wochenende hatte SpiegelOnline von schwierigen Verhandlungen zwischen Ministerium und Bahn angesichts finanzieller Forderungen des staatseigenen Unternehmens berichtet.
Die freie Fahrt in Uniform gab es für Bundeswehrsoldaten früher schon mal – allerdings nur für die Wehrpflichtigen: Während ihres Wehrdienstes konnten sie die Bahn für Heimfahrten kostenlos in Anspruch nehmen. Mit der Aussetzung der Wehrpflicht 2011 endete auch diese Regelung.
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums wurden die für die Wehrpflichtigen anfallenden Fahrtkosten aus dem Verteidigungsetat bezahlt; die Höhe lies sich zunächst nicht feststellen. Eine Neuregelung, wie sie Kramp-Karrenbauer anstrebt, würde aber für alle Soldatinnen und Soldaten gelten.
Nachtrag: Das Transkript des Audios oben:
Frage: Ich wollte noch einmal zum Thema kostenlose Bahnfahrten für Bundeswehr-Soldaten fragen. Die Frage richtet sich an das BMVg und vielleicht auch an das Verkehrsministerium. Herr Fähnrich, wie ist denn jetzt die Abfolge? Also was planen Sie? Wie wollen Sie die offenbar bestehenden Schwierigkeiten überwinden? Vielleicht an das Verkehrsministerium: Ist irgendwie geplant, der Kabinettskollegin da zu helfen?
Fähnrich: Also vorab: Die Initiative, die die Ministerin auch in ihrer Rede genannt hat, ist ja nicht neu. Wir sind schon seit Anfang des Jahres mit der Bahn in Verhandlungen um zu gewährleisten, dass für Soldatinnen und Soldaten in Uniform die Bahnfahrten kostenlos sind.
Dazu laufen die Verhandlungen. Dazu laufen die Gespräche. Über den Ausgang dieser Gespräche werden wir Sie dann informieren, wenn wir sie abgeschlossen haben beziehungsweise ein Ergebnis vorliegen haben.
Zusatzfrage: Wer führt diese Gespräche?
Fähnrich: Das geht bis dahin, dass die Ministerin selber die Gespräche führt. Aber natürlich werden die Gespräche auf unterschiedlichen Ebenen geführt. Genaue Termine dafür habe ich nicht, falls das die nächste Frage sein sollte. Alles andere werden wir dann erst klären.
StS Seibert: Ich will, wenn ich darf, sagen, dass die Bundeskanzlerin diese Initiative, Soldatinnen und Soldaten in Uniform kostenlos Bahn fahren zu lassen, ausdrücklich begrüßt und unterstützt. Das sind Menschen, die tagtäglich einen Dienst für uns alle leisten, und mit dieser kostenlosen Bahnfahrt gibt es eine Möglichkeit – es sollte nicht die einzige sein -, Anerkennung und Dankbarkeit dafür zu zeigen. Die Gespräche darüber – Sie haben es gehört -, wie das konkret umzusetzen ist, also über die Modalitäten, werden ja geführt.
Strater: Ich kann das, was meine Vorredner hier gesagt haben, im Grunde nur unterstützen. Das ist grundsätzlich ein richtiger und guter Vorschlag. Aber die Gespräche laufen ganz konkret im Verteidigungsministerium, und man muss den weiteren Verlauf dort abwarten.
Frage: Herr Fähnrich, mit wem laufen die Gespräche von Ihrer Seite ganz konkret, nur mit der Deutschen Bahn, oder auch mit den Regionalgesellschaften? Da scheint es ja durch die Struktur bedingt unterschiedliche Ansprechpartner zu geben.
Zweite Frage: In der Truppe gibt es ja die Befürchtung, dass, wenn Bahnfahrten in Uniform kostenlos sind, das Ministerium das natürlich auch dazu nutzen wird, sonst mit dem Pkw zugelassene Dienstreisen auf die Bahn zu verlagern, weil das ja kostenneutral ist. Sind diese Befürchtungen berechtigt?
Fähnrich: Zu der ersten Frage: Mir sind Gespräche zwischen dem Ministerium und der Bahn bekannt.
Zur zweiten Frage – – –
Zuruf: „Bahn“ heißt „Deutsche Bahn“?
Fähnrich: Die Deutsche Bahn, ganz genau.
Zusatz: Keine Regionalgesellschaft.
Fähnrich: Mir sind die zwischen der Deutschen Bahn und uns bekannt.
Zu den Auswirkungen: Genau die sind ja Teil der Gespräche. Genau die sind Teil der Verhandlungen, die geführt werden müssen. Am Ende wird man sehen, was dort finanziert wird und was im Ergebnis dabei herauskommen wird.
Zusatz: Das habe ich jetzt nicht verstanden. Es geht doch konkret um die folgende Befürchtung: Ein Soldat muss von Bonn nach Berlin, um einmal ein sehr übliches Beispiel zu nehmen. Früher wäre er geflogen, und künftig sagt das Ministerium „Aber du kannst doch kostenlos Bahn fahren; jetzt fährst du Bahn“. Klimapolitisch ist das eine andere Frage, aber ist das rein inhaltlich und technisch absehbar?
Fähnrich: Wenn es eine Entscheidung über dieses Bahnfahren geben wird, dann wird es auch weitere Entscheidungen geben.
Frage: Herr Strater, Herr Fähnrich, es kursieren unterschiedliche Zahlen darüber, was das die Deutsche Bahn denn kosten würde. Könnten Sie mir da weiterhelfen? Über was für eine Höhe reden wir dabei?
Fähnrich: Da bleibe ich bei der Aussage, die ich vorhin und gerade gemacht und getätigt habe, dass die Gespräche darüber laufen. Genau dann, wenn die zu Ende sein werden, werden wir auch darüber informieren, was das zum Beispiel kostet.
Zusatzfrage: Entschuldigung, aber man wird ja ungefähr hochrechnen können, wie viele Soldaten in Uniform die Bahn nutzen würden. Geben Sie mir gerade einmal einen Anhaltspunkt. Über was für Größenordnungen reden wir denn da?
Fähnrich: Ich glaube, jede Zahl, die ich jetzt nennen würde, würde nicht dem gerecht werden, was am Ende herauskommen wird. Somit würde ich mich an diesen Spekulationen jetzt auch ungern beteiligen.
Zusatzfrage: Herr Strater?
Strater: Keine Ergänzung.
Frage: Herr Fähnrich, offenbar liegt eine Schwierigkeit auch in der Frage, welche Züge von der Bahn zur Verfügung gestellt werden können oder für welche Züge kostenloser Transport angeboten wird. Die Bahn, so liest man, möchte es gerne auf weniger stark frequentierte Züge konzentrieren oder limitieren, während das Verteidigungsministerium offenbar eine möglichst breitflächige Nutzung möchte. Nun kommt aus dem politischen Raum der Vorwurf, dass die Bundeswehr vor diesem Aufschlag offenbar gar nicht einmal gemeinsam mit der Bahn geprüft habe, welche Transportkapazitäten überhaupt zur Verfügung stehen. Wie reagieren Sie auf diesen Vorwurf? Haben Sie also einen Aufschlag gemacht, haben gesagt „Wir wollen das“ und gar nicht einmal geprüft, was die Bahn eigentlich derzeit leisten kann?
Fähnrich: Das ist ja immer eine Diskussion, und Verhandlungen werden ja geführt, indem auf der einen Seite Angebote gemacht werden, aber auf der anderen Seite wird der Bedarf genannt. Wichtig ist für uns, dass die Soldatinnen und Soldaten von ihren Dienstorten, die ja nicht unbedingt in jeder Metropole unseres Landes liegen, sondern vielleicht auch an entlegenen Stellen, bis zu ihrem Heimatort eine vernünftige Verbindung haben und diese zur möglichen Zeit auch kostenlos erhalten.
Zusatzfrage: Das verstehe ich. Aber was machen Sie, wenn die Bahn in den Verhandlungen sagt „Sorry, das, was ihr hier gerne hättet, können wir gar nicht leisten, weil wir dafür nicht die Kapazitäten haben“? Was machen Sie dann? Müssen Sie sich dann nicht doch den Vorwurf gefallen lassen, einen populären Vorschlag gemacht zu haben, ohne vorab zu prüfen, wie realisierbar das ist?
Fähnrich: Ich würde ganz gerne die Verhandlungen und die Ergebnisse dieser Verhandlungen abwarten und das Ob, Wenn und Oder danach beantworten.
(Archivbild April 2008, Alter schon erkennbar an Zeitung statt Smartphone: Soldaten auf dem Berliner Hauptbahnhof – Martin Stollberg/Bundeswehr)
Nun ja.
So einfach wird’s ihr wohl nicht gemacht, wie man in anderen Artikeln lesen kann.
Da will die Bahn privatwirtschaftlich handeln und veranschlagt einfach mal das Doppelte an Kosten. Und eine neue Buchungssoftware soll auch programmiert werden – damit hier ja keine Leistung erschlichen wird.
Fahrten zu Stoßzeiten? Hat die Bahn kein Interesse dran. Und im Regionalzug darfste dann mit umpzig Verkehrsverbünden ausknusseln, wer, wann, wie und wieso überhaupt fahren darf. Und der Verkehrsminister schweigt dazu und genießt?
Ich sags gleich mal, sozusagen als Berufs-Unke:
Wenn tatsächlich eine Lösung herauskommen sollte, bei der ich in Uniform in jeden x-beliebigen Bus und Zug steigen kann(*), dann falle ich aus allen Wolken!
(*) Ohne tagelange Voranmeldung, Buchung, Existenznachweis, Nachweis dienstlicher Veranlassung, Billigungsgang durch die Hühnerleiter, Ausdruck von Bescheinigungen und nachträglicher zeitraubender Abrechnung.
Ich denke, die freie Bahnfahrt wird kommen. Attraktiv ist das natürlich, hört sich auch alles gut an.
Bestimmt müssen dann auch alle Dienstreise priorisiert mit der Bahn durchgeführt werden. So könnten die Flüge in Deutschland eingespart werden und Dienstreisen per Kfz könnte man reduzieren. Die Trennungsgeldempfänger bekommen dann bestimmt auch keine Reisebeihilfe mehr, wenn sie mit dem privatem Kfz fahren. Da sie ja kostenlos mit der Bahn fahren könnten.
Ich bin gespannt wie es nach dem freien Bahnfahren weiter geht!
Warum führt man nicht einfach eine 356 Tage Spezialbahncard für Polizisten, Soldaten, Feuerwehrleute, Rettungskräfte, THWler, etc. ein? Das kann doch kein Problem darstellen. Dann muss auch keiner extra Uniform tragen, irgendwelche Zeiten beachten, oder einen Bedarf anmelden. Das kann doch nicht so schwer sein.
Ich will ja nicht „oberschlau“ daherkommen, aber ich hatte, als diese Idee erstmal hier kommuniziert wurde, festgestellt (@ Pete sagt: 25.07.2019 um 10:23 Uhr“):
„…– Vordergründig hört sich eine solche Idee toll an. Sie hat aber eine Vielzahl von einzelnen Aspekten, die es zu berücksichtigen UND ZU REGELN gilt. Am Ende könnte wieder ein bürokratisches Monster entstehen, dass der ursprünglichen – vordergründig guten- Idee geradezu zuwiderläuft…Nun hat die neue Ministerin diese Initiative – mit ihrem gesunden Menschenverstand, aber eben ohne Reflektion- angekündigt, bevor sie sich überhaupt in ihren Aufgabenbereich einarbeiten konnte. Damit wurde in meinen Augen ein kleiner Randaspekt einer denkbaren denkbaren Verbesserung in ihrer Antrittsrede angekündigt. Es wird schwer sein, diese Ankündigung zurück zu nehmen…“
https://augengeradeaus.net/2019/07/neue-verteidigungsministerin-wirbt-um-parteiuebergreifende-unterstuetzung-fuer-die-bundeswehr/
– Ich fühle mich durch die aktuelle Debatte – die ja erst angefangen hat- in dieser Bewertung bestätigt. Ich frage mich immer öfter, ob ein Großteil der Probleme, die Politiker zu lösen haben, nicht durch eigene vorschnelle Äußerungen von ihnen selbst erst geschaffen wurden.
– Wenn man nicht auf der „taktischen Ebene“ lebt, sondern im „Elfenbeinturm Regierungsviertel“ residiert hat man offensichtlich oft keine Ahnung davon, wie verregelt dieser Staat bereits jetzt ist und wieviel Aufwand es erfordert, solche vordergründig guten Ideen in die Praxis umzusetzen.
– Nun wird wieder das System Bundeswehr mit einem absoluten Nebenaspekt über Gebühr beschäftigt. Wenn jetzt gar die Kanzlerin das unterstützt, dann wird diese Initiative mit Priorität bearbeitet werden müssen. Schaun wir mal „…was hinten raus kommt“.
Na, wenn „auch die Kanzlerin dafür ist“, dann ist das bestimmt alles gut durchdacht und vorbereitet! ***SARK off***
Mit ist noch nicht wirklich klar, worauf das eigentlich alles abzielen soll! Ich lese was von Steigerung der Attraktivität des Soldatenseins, ich lese was von verstärkter Sichtbarkeit der Bw in der Öffentlichkeit und ich lese was von erhöhtem Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung.
Wären diese Fahrten denn überhaupt attraktiv? Hat sich mal jemand die Mühe gemacht, das zu erheben? Mir ist keine entsprechende Abfrage/Erhebung bekannt… und nur eine solche Abfrage würde es m.E. zulassen, überhaupt mit einigermaßen belastbaren Zahlen auch in die Verhandlungen mit der Bahn zu treten.
Die verstärkte Sichtbarkeit der Bw in der Öffentlichkeit wäre wohl gegeben (vorbehaltlich einer ermittelten, geschätzten tatsächlichen Nutzung), aber welches Bild würde die Bw dabei abgeben? Wenn ich mir da so einige „Abwandlungen“ der Uniform (selbst erlebt und auch in den Medien präsentiert) sowie einige inzwischen offenbar geduldete Verhaltensformen anschaue, dann erinnern mich die Bilder an die „Rheinländer-Züge“ mit denen seinerzeit die Wehrpflichtigen am Wochenende zwischen Garnison und Heimat gependelt sind. Ich glaube mich zu erinnern, dass diese Sichtbarkeit schon damals nicht wirklich gewollt war!
Ich wage zu behaupten, dass ein in Uniform bahnfahrender Polizist (Bundes- oder Landespolizist, bei Letzterem vermutlich(?) egal, ob in seinem eigenen Bundesland unterwegs oder nicht) bei einem Durchschnittsbürger ein deutlich höheres Gefühl von Sicherheit vermittelt als ein Soldat! Polizisten sind für alle während einer Bahnfahrt realistisch eintretenden (Konflikt-)Situationen einfach besser geschult/ausgebildet (und vermutlich auch legitimiert)! Und das weiß der Bürger!
Also hier nochmal genau differenzieren… kostenlos für die Soldaten aber nicht für den Bund!
Aus meiner Sicht ist es schlicht nicht vorstellbar nicht „Firmen-karten“ für Soldaten zu generieren oder gar dieses in den TrAusw zu integrieren der dann einfach bei der Bahnfahrt des Soldaten durch den Zugbegleiter eingelesen wird (wie beim e-ticket). Die Forderung nach keine Stoßzeiten ergibt für mich insofern keinen Sinn da die Bahn ja nicht wie in anderen Ländern nur entsprechend der Anzahl Sitze im Zug Tickets vergibt. Klar ist auch dass dies ggf. zwar etwas mehr Visibilität der Soldaten in der Gesellschaft erzeugt (hier würde man dann sicher wieder streiten müssen in welchem Anzug (DA,FA) gefahren werden muss) aber die Flexibilität für die Soldaten (Fahrzeiten, Anzug, usw.) sicher einen höheren Stellenwert hat. Die Zeiten dass die Wehrpflichtigen ohne Auto irgendwo JWD ihren Wehrdienst ableisten und aus Kostengründen kein eigenen Kfz haben sind wohl auch vorbei?!
Unterm Strich PR und Zeugnis guten Willens, aber ich denke nicht dass sich dieses großen Zuspruchs erfreuen wird.
Eine Verpflichtung zur Nutzung eines bestimmten Verkehrsmittels bei Dienstreisen stelle ich mir zudem auch schwierig vor – was passiert dann bloß mit allen Bonn-Berlin-Pendlern (7Std. vs 2Std.)?? – zumal die Abrechnung mit privat-Kfz den Steuerzahler sicherlich günstiger kommt als die Bahnfahrt.
In Uniform mit der Bahn fahren. Möglichst allein. Umsteigen Hamburg-Altona oder wo auch immer. Viel Spaß !!
Wenn ich mich recht erinnere, dann ist die Dt. Bahn AG zu 100% ein bundeseigenes Unternehmen … und dann sollte der Bund auch mal über sein Eigentum verfügen (können) ! ! !
Eines der dringendsten Probleme unserer Zeit./sarc
Ich schließe mich dem Kommentar von Herrn Stöber an, wenn damit ein weiteres bürokratisches Monster geschaffen wird, kann man es gleich bleiben lassen. Davon haben wir in Deutschland insgesamt genug!
Zudem bezweifle ich es, dass meine Kameraden es als attraktiv empfinden mit dem so bequemen Dienstanzug, am besten noch mit Kampftragetasche und Seesack auf Lehrgang oder Heimaturlaub mit x-maligen Umsteigen und Verspätung anzureisen. Im Flecktarnzug klingt das auch nicht besser in der Bahn zu schwitzen.
Attraktiv wäre es einfach den Truppenausweis zu zeigen und ein freundliches Nicken vom Schaffner zu erhalten, alles andere ist eine Luftnummer… und wenn damit Reisebeihilfen und ähnliches wegfallen, hat das alles mit einer Steigerung der Attraktivität für den Soldatenberuf nix mehr zu tun!
Es wird ja immer die Polizei als Beispiel gebracht. Die Neiddebatte führen seit Jahren auch die Jungs und Mädels von Zoll, Feuerwehr, Justiz, ect. PP…
Dabei übersieht man eine kleine klizigkeit. Die Polizei darf für Umme Bahn (in den meisten Verkehrsverbünden auch Bus, U/S Bahn und Tramm) fahren, weil sich der Polizist dann aber auch bei Problemen sofort dem Betriebspersonal unterstützen zur Verfügung stellen muss.
„Hallo Herr Kommissar, in Wagen 12 hat jemand Suizidabsicht geäußert setzen sie sich Mal dazu.“
„Hallo Herr Hauptmeister, in Wagen 7 sitzen drei Jungs die rotze Blau sind, keinen Fahrschein haben und mich beleidigt haben, machen Sie Mal was.“
Ich kenne genug Polizisten die sich gerne ihr Ticket kaufen nur um mit solchem scheiß in ihrer Freizeit verschont zu werden.
Bei diesem Schmankerl der Kostenlosen Beförderung geht es dem Verkehrsunternehmen immer darum Polizei vor Ort zuhaben und nicht von der Leitstelle abgewimmelt zu werden können.
Der Zöllner oder Justizwachtmeister oder Brandmeister bekommt das halt nicht weil die in solchen Lagen halt total Nutzlos sind und immer auf die Polizei verweisen müssten.
Wenn die Bahn jetzt also Geld für eine Beförderungsleistung haben will, ist das nur gerecht ihren anderen Kunden gegenüber.
Wenn man das wirklich so will, dann ist es ganz einfach:
In Uniform reicht der Truppenausweis als Fahrschein.
Kein Antrag, kein Formular, kein nix, kein garnichts.
Man muss es wollen.
Wenn das mit den Freifahrten für Soldaten denn irgendwann klappen sollte, wäre wirklich interessant zu sehen, wann Feuerwehr, THW, Rettungsdienste und andere Behörden ähnliches für ihre Mitarbeiter/Beamten einfordern. Unberechtigt wäre das dann eher nicht aus meiner Sicht.
Wieso ist es nicht einfach möglich, dass es eine Abfrage gemacht wird, wer denn von unseren Soldaten denn überhaupt dieses Angebot nutzen würde?
Die, die wirklich gerne mit der Bahn fahren wollen, sollten sich dann einfach eine BahnCard100 ausstellen lassen können.
Die Bahn müsste dann nicht ein neues Buchungssystem entwickeln.. Das wäre das aller einfachste.
Ich selbst pendel jedes Wochenende mit der Bahn zu meiner Familie und habe mir deshalb letztes Jahr schon die BC100 gekauft. Diese läuft aber leider Ende September aus und ich würde mir ungern eine neue kaufen müssen, da diese jetzt schon bei 4350 Euro liegt.
Ich verstehe einfach diese Ignoranz der DB nicht, sie wird zum Großteil eh vom Staat finanziert, und ich glaube kaum, dass ihr dadurch ein größerer finanzieller Nachteil entstehen würde.
@ Jens B.: Das mit dem Trennungsgeld war auch meine erste Idee … egal ob Familienheimfahrten bei § 3 oder die Erstattung nach § 6 „tägliche Rückkehr“. Letztere kann es dann gar nicht mehr geben, weil man ja kostenlos mit öffentlichen Verkehrsmitteln (es sei denn, die Verkehrsverbünde spielen dann doch nicht mit) zu Arbeit kommt. Und auch erstere wird kippen, denn es wird auch bei der Nutzung eines Kfz nur die Bahnfahrt nebst Bahncard 50 2. Klasse erstattet.
Darüber hinaus ist bei der Polizei die kostenlose Bahnnutzung an Bedingungen geknüpft, die die Masse der Soldaten eher nicht so erfüllen könnte (sind ja nicht alles Feldjäger).
Wirklich attraktiv wäre da nur eine Bahncard 100 – wobei sich dann noch die Frage der Versteuerung des geldwerten Vorteils bei privater Nutzung bliebe – oder wäre die ausgeschlossen? Bisher war das bei den dienstlichen Bahncards ja noch kein Thema. Bei Dienstreisen ist das Tragen der Uniform eigentlich nicht zu diskutieren, weil sowieso in der entsprechenden Regelung angewiesen. Es gäbe aber bestimmt den einen oder anderen, der sich mal eben in Uniform kleidet, um kostenfrei zu Tante Erna zu fahren (ja , leichter Sarkasmus – aber wer weiß das schon).
So wie das jetzt durch die Gazetten geistert ist das jedenfalls eine Totgeburt – und am Ende des Tages wird eine Verwaltungsungetüm herauskommen das alle nur unglücklich bis wütend macht … und weder den Soldatinnen und Soldaten noch den Bahnreisenden irgendwas bringt …
Ein Polizist zieht die Uniform an und setzt sich einfach in den Zug. Die Fahrt ist umsonst ohne irgendeine Buchung! Ist das so schwer?
Ich finde das gut, würde es auch nutzen, auch in Altona ;-).
Aber das sollte nur Soldaten in Uniform gewährt werden, denn m.E. kann der Hauptzweck nur sein, mehr Präsenz in der Bevölkerung zu zeigen.
Bitte das ganze unbürokratisch, Schaffner checkt bei Uniformierten ob die einen Truppenausweis habenund gut ist.
Ob der Soldat jetzt fliegt oder Bahn fährt, entscheidet ja sowieso die Reisestelle für den Soldaten, auch heute schon.
Bahn frei ;-))
„Die freie Fahrt in Uniform gab es für Bundeswehrsoldaten früher schon mal – allerdings nur für die Wehrpflichtigen: Während ihres Wehrdienstes konnten sie die Bahn für Heimfahrten kostenlos in Anspruch nehmen. Mit der Aussetzung der Wehrpflicht 2011 endete auch diese Regelung.“
Ich erlaube mir hier die Präzisierung, dass damals der Dienstausweis für die Freifahrt entscheidend war. Kein Wehrpflichtiger musste für die Bahnfahrt Uniform anziehen (auch wenn das bei der Heimfahrt am Freitag viele gemacht haben um Zeit zu sparen). Außerdem galt die freie Fahrt natürlich nur zwischen Heimadresse und Kaserne.
Den meisten Aktiven und Betroffenen war klar, dass das nicht so einfach umzusetzen sein wird, was da vollmundig versprochen wurde.
Es war zu erwarten, dass es entweder ganz in die Hose geht, es Bahn-seitig zu Einschränkungen kommen wird, die das Konstrukt für die meisten Pendler unbrauchbar machen wird oder wenn alle anderen unbürokratisch mitspielen würden, dass die Bundeswehr selbst so hanebüchene Ausführungsbestimmungen zu dem Thema erlässt, dass eine Nutzung des Angebots qualvoll sein würde.
Einfach, unkompliziert, schnell und unbürokratisch können wir nicht und gefühlt wollen wir in Deutschland gar nicht. Traurig.
Kann sein, das ich da einen Denkfehler habe: Uniformteile kann man sich ja aus beliebiger Quelle zusammen kaufen / organisieren und sich damit eine täuschend echte „Kostümierung“ basteln. Das dass verboten ist, ist mir klar – Schwarzfahren ja auch und trotzdem machen es viele Leute.
Die Debatte verstehe ich zumindest so, das es quasi nach der Optik geht Uniform = Freifahrt (Und nicht Soldaten haben gegen vorzeigen eines entsprechenden Dokuments freie Fahrt).
Wenn jemand also sich sagt, „mit Flecktarn fahr ich umsonst“, dann fällt das ja erst bei der Kontrolle auf und dann wäre ja ohnehin ein Nachweis vonnöten, das man Soldat ist etc. Jetzt von jedem Kundenbetreuer der Bahn zu erwarten, das er eine „echte“ Uniform von einem „Kostüm“ unterscheidet, das sich jemand anzieht, um sich diese Leistung zu erschleichen, ist glaube ich zuviel verlangt, oder?
(Wenn ich falsch liege, bitte gerne richtig stellen. ;-) )
Hmmm, so ist es eben, wenn man mit einem Unternehmen verhandelt, dass eigenwirtschaftlich arbeiten muss: die DB Fernverkehr AG. Wenn die BW sagt, dass sie gerne 180.000 mal eine BC100 hätte, dann wäre die Antwort „Gerne! Macht 700.000.000€ pro Jahr. Da ist schon der Preisnachlass dabei!“ Dann ist es auch egal, ob die Soldaten Uniform tragen, oder nicht. Aber das BMVG will bestimmt knausern und bekommt dafür nen Knauserangebot.
Und der Vergleich mit den Polizisten hinkt, denn da gibt es Voraussetzungen für die unentgeltliche Beförderung und eine klare Gegenleistung für die Bahn. Wurde hier auch schon erwähnt.
Kostenlos Bahn fahren für Soldaten ist ja sicherlich eine tolle öffentlichkeitswirksame Idee. Allerdings frage ich mich, wie viele Soldaten dieses Angebot auch nutzen würden. Denn zahlreiche Standorte sind mit der Bahn nur besch*** zu erreichen. Ich denke da beispielsweise an Garlstedt oder Stetten a.k.M. und an diversen Wohnorten sieht es sicherlich nicht anders aus. Selbst für Pendler in den Ballungsgebieten ist die Nutzung der Bahn nicht immer eine Verbesserung, selbst wenn’s nix kostet. Daher sehe ich die befürchtete Kapazitätslücke der Bahn nicht…. die müssen doch eh ihre Kapazitäten erhöhen, wenn die Vetkehrswende gelingen soll – da sehe ich den nämlich größeren Bedarf.
Hier wird seitens der Bahn ein Abwehrgefecht gegen einen „Feind“ geführt, der gar nicht existiert.
Eine nette Idee, allerdings voller kleiner Haken: Zum einen ist die Bahnfreifahrerei ein nicht geldwerter Vorteil, der auch entsprechend gewürdigt werden müsste. Hinzu kommt, dass ich als pendelnder Soldat i.d.R. auch Trennungsgeldempfänger bin. Dieses müsste dann mit Ausnahme der Unterkunft gestrichen werden. Und die Pendelei dürfte bei der Steuerklärung eigentlich auch ausfallen und Dienstreisen müssten vorwiegend mit der Bahn durchgeführt werden.
Hinzu kommt die mangelnde Attraktivität der Bahn als Verkehrsmittel ins besonders für Soldaten. Die ICE Verbindung Hamburg – Berlin mag zwar hervorragend sein, aber Standorte liegen häufig weit jenseits der Metropolen. Und nach einem Regionalexpressmarathon muss noch die Anfahrt zum und vom Bahnhof organisiert werden.
Und so gerne ich auch umsonst Bahnfahren möchte, ich frage mich schon, warum ein Soldat diese gratis Leistung bekommen soll. Ein uniformierter Polizist hat im Zug eine gewisse Funktion. Ein Soldat nicht. Und seien wir einmal ehrlich bei allen Problemen, die die Bundeswehr hat, die Bezahlung ist es definitiv nicht. Nirgendwo im öffentlichen Dienst gibt es so schnell so viel Geld, wie bei der Bundeswehr. Ganz abgesehen von regelmäßigen Beförderungen, ordentlichen Zulagen und dem gerne in Anspruch genommenen Trennungsgeld, von dem die meisten anderen Arbeitnehmer nur träumen können.
Eine kurze Internet-Recherche für zwei typische Standort in Thüringen ergibt folgendes Bild:
1. Bad Salzungen: Wird nur durch die Süd Thüringen Bahn GmbH angefahren. Die STB ist ein gemeinsames Tochterunternehmen der Erfurter Bahn GmbH und der Hessischen Landesbahn GmbH. Hier müsste also eine Regelung zusätzlich zu der mit der Deutschen Bahn getroffen werden.
2. Bad Frankenhausen: Nächster Bahnhof ist Heldrungen. Dort fährt die Abellio GmbH. Das Unternehmen ist deutsche Tochter der niederländischen Abellio Transport Holding B.V. Wie bei 1. auch hier eine Zusatzabsprache notwendig. Außerdem kommt hier hinzu, dass vom Bahnhof nur ein Bus Richtung Kaserne fährt, der sicherlich dann trotzdem selbst bezahlt werden muss.
Fazit: Der Teufel steckt im Detail und wie manche Vorredner schon unkten, besteht die Gefahr, dass ein Bürokratiemonster gezüchtet, das am Ende wieder in der Truppe für mehr Aufwand als Ertrag sorgen wird.
Gibt es denn einen einfacheren Weg, sich dem Zwei-Prozent-Ziel anzunähern? Der Bund überweist einen Betrag X an die Bahn und im Gegenzug darf jeder frei fahren.
Die Bahn kann die Mittel sicher gut gebrauchen.
Auch überfällige Investitionen in die Infrastruktur der Bahn, die man als Dual Use Gut für den Bereich Host Nation Support, Logistik, etc. rechtfertigen kann, könnte man ebenfalls aus dem Einzelplan 14 finanzieren.
Fernseher und Wlan waren gestern. Heute ist es Bahnfahren. Das nennt sich Show-Politik.
@ kvogeler:
»Wenn man das wirklich so will, dann ist es ganz einfach: In Uniform reicht der Truppenausweis als Fahrschein.«
Genau so und nicht anders. Aber wetten, daß bei der Umsetzung wieder etliche »Vereinfachungen« hinzukommen werden?
Da hier einige schon nach einer BahnCard 100 (früher Netzkarte) gelüsten: Nachtigall, ick hör Dir trapsen!
Ist nicht nur astronomisch teuer, sondern verfehlt auch den Zweck der Übung völlig:
Es sollen ja nur Fahrten in Uniform (vom/zum Standort, Dienstreisen) kostenfrei möglich sein und nicht der private Trip nach Rügen/Sylt, zum Oktoberfest, zum Karneval ins Rheinland oder zum 80. von Tante Elfriede.
Ein leichter OT: kriegen wir Heeressoldaten dann endlich eine Uniform, mit der man sich im Zug ob des miesen Schnitts und Schaffnerähnlichkeit nicht schämen muss?
[Sehr schön, das gibt mir den Anlass, eine etwaige Anzugsdebatte hiermit im Keim zu ersticken. T.W.]
Tja, wenn zwei Behörden des Bundes aufeinander treffen…
Was aber gut ist an dieser Diskussion :
Nun wird offensichtlich, warum die grüne Verkehrswende ein schöner Traum ist.
Theorie und Praxis sind eben zwei Paar Schuhe. Wer sich aber mal mit einem Jobticket beschäftigt hat, der weiß warum viele Unternehmen auf Firmenkreditkarten setzen.
@ Alex 2.0
„Fernseher und Wlan waren gestern. Heute ist es Bahnfahren. Das nennt sich Show-Politik.“
– Ich habe exakt das Selbe gedacht.
– Es lohnt sich nicht da zuviel hinein zu interpretieren. Erst mal sind die Stäbe durch diese Initiative der Ministerin – nun sogar mit Unterstützung der Kanzlerin, wow!- beschäftigt. Das System hat eine echte Aufgabe zu lösen! Das ist grundsätzlich ja immer positv :-)).
– Am Ende hat vielleicht der ein oder andere einen kleinen Vorteil, dem Nächsten wird aber das TG gekürzt, wenn er mit dem Privatwagen fährt, bei dem Übernächsten wird ein anderes liebgewonnes Ritual gekippt…aber wir hatten die kleine „Polit-Show“. The Show goes on….
So, nun bitte lieber Leitungsstab BMVg Frau Ministerin einen Auszug dieser Diskussion hier vorlegen. Und dann die Scharen der Hausjuristen, evtl. + eine externe juristische Berwertung + BwConsulting, dann dürfte dem letzten klar werden, dass das eine ziemliche Schnapsidee war. Ich kann mir beim aller besten Willen die Gedanken nicht so verbiegen um das zum funktionieren zu bringen.
@ Sakrileg, da brauchen gar keine anderen Behörden zu kommen, die Bw selbst hat 80.000 Zivilbeschäftigte. Wieso sollten die eigentlich dann ausgenommen werden?
Und dem Johannes Rambo bezüglich dem geldwerten Vorteil kann man auch nur zustimmen.
Wie man es dreht und wendet, ein Ausweg wäre alle aktiven Haupt und ehrenamtlichen Mitglieder der Blaulichtorganisationen sowie alle Beschäftigten der öffentlichen Hand von Bund und Ländern dürfen alle ÖPNV kostenfrei nutzen. Dann aber auch kompletter Wegfall der steuerlichen Absetzbarkeit der Fahrtkosten von und zur Arbeit sowie ausschließliche Nutzung ÖPNV für Dienstreisen. Ganz nebenbei kann so die öffentliche Hand als Arbeitgeber bei der Umsetzung der Verkehrswende voran gehen.
Realistisch? Nein!
In den vielen vorangegangen Kommentaren wurde schon viel gesagt, über etwaige Probleme des ganzen und ich kann mich da vielen Vorrednern anschließen (Problematik Umsetzung, Unterschiede und Spezifizität zur Polizei, effektive Nutzbarkeit für Soldaten, Anbindung von Liegenschaften, deutsche Kleinstaaterei beim ÖPNV etc.)
Ein Kommentar bezog sich darauf, dass das Ganze ein Mittel werden könnte, Reisekostenvergütung und Dienstreisen etc. einfach abzuschaffen, und das hat mich an die Situation in unserem westrheinischen Nachbarland erinnert.
In der französischen Armee (zumindestens für den Heeresanteil kann ich es bestätigen) kriegen nämlich alle Soldaten eine „Bahncard 75“ (heißt anders und sieht anders aus bei der SNCF, aber jeder versteht, was ich meine) und können diese prinzipiell immer nutzen, sowohl privat als auch für Dienstreisen, in zivil als auch in Uniform. Mannschaften und Unteroffiziere für die 2. Klasse, ab Leutnant aufwärts dann für die 1. Klasse. Wenn der jeweilige Soldat also dienstlich eine Reise unternimmt, dann zahlt er erstmal das Ticket, dass ihn in diesem Moment 25% des Normalpreises kostet und geht danach mit dem Ticket zu seiner Verwaltungsstelle und lässt sich den Rest zurückerstatten. Der Clou an der Sache ist:
Dafür gibt es aber auch keine andere Reisebeihilfe. Wenn ich also mein Privatkfz nehme, um zu einem Lehrgang zu fahren, dann kriege ich da keinen Cent für den verfahrenen Sprit.
Das hat für den französischen Staat zwei charmante Vorteile:
1. Ist es eine wunderbare Möglichkeit die Staatsbahn querzusubventionieren.
2. Halten sich dadurch Verwaltungsaufwand und Kosten für Reisebeihilfen für Soldaten enorm in Grenzen.
Ob das also ein, zumindestens für die Bundeswehrsoldaten, erstrebenswerter Zustand sein soll, wage ich stark zu bezweifeln.
Manchmal frage ich mich, wer immer auf solche Ideen kommt?! Die ganze Diskussion ist einfach nur peinlich:
Die meisten Standorte sind ohnehin relativ schlecht ab den öffentlichen Verkehr angebunden, somit schränkt das den Personenkreis stark ein, der das freiwillig nutzen würde. Der ganze Rest verliert! Wer nur einmal vier Wochen an einem der weniger attraktiven Standorte stationiert war, der wird es sich das nächste Mal genau überlegen, ob er eine Dienstantrittsreise mit der DB macht und das, was man braucht, in der Bahn mitschleppt (Schließlich gibt es immer noch genug Kasernen, die noch keine Fernseher und Kühlschrank haben). Also fahren ohnehin alle weiter mit dem Auto auf Lehrgang und verzichten dann auf eine Erstattung. Trennungsgeldempfänger (Wochenendpendler) werden dann wohl in der Regel ebenfalls nicht auf die Bahn umsteigen sondern höchstens weniger Trennungsgeld beziehen und die täglichen Pendler sehe ich auch nicht als Zielgruppe. Dazu dann noch die steuerliche Behandlung des geldwerten Vorteils…. Kann man sich sowas nicht vorher durch den Kopf gehen lassen, bevor man damit an die Öffentlichkeit geht? Jedem kleinen Unteroffzier, der vor seiner Truppe so groteske Versprechungen macht, die er ohnehin nicht einhalten kann, wird man irgendwann völlig zu Recht die Eignung zum Vorgesetzen absprechen.
Aber egal, was die unsere Führung probiert: Es werden einfach nur sauteure Nischenlösungen die praktisch nichts positives bringen und von der Realität überrollt werden, bevor sie überhaupt eingeführt sind. Erinnert mich irgendwie an WLAN für Kasernen (heute schon für <20 Euro mtl. privater Standard bei den meisten Soldaten in Form von Datenkarte oder Cube) oder Flachbildschirme in Unterkünften… Und wenn wir irgendwann auf breiter Front Handys und/oder Messenger bekommen, dann ist das wahrscheinlich auch nur ein Zeichen dafür, dass sich diese Technologien ihrem Lebensende nähern.
Zusammenfassend kann man vielleicht sagen: Attraktivität sieht anders aus.
Übrigens: Vielleicht erinnert sich noch der eine oder andere: Früher (geschätzt bis 1988?) hatten alle SaZ eine kostenlose kleine Papierkarte die in Verbindung mit dem Truppenausweis der heutigen Bahncard 50 entsprach.
Das ganze Ding ist zum Scheitern verurteilt, und dabei muss man nichtmal die fehlende Absprache zwischen BMVg, BMF und BMVI berücksichtigen. (Welche bei nicht-Aktionismuspolitik der Ministerin der Verteidigung sicherlich hätte hinter verschlossenen Türen stattfinden und ausgearbeitet werden können.)
Anbei Fragen/Punkte, welche mir ohne langes Überlegen einfallen, welche ungeklärt sind. (Und bei ggf. Wegfallen der sonstigen Reisebeihilfe etc. aufkommen. Aber irgendwie muss das ja refinanziert [da mache ich mir weniger Sorgen, Geld hat das BMVg genug] und in Sachen Attraktivität [da habe ich Albträume] gepusht werden.)
– Wie stellt man sich das an den abgelegenen Standorten vor? Lange nicht überall gibt es einen Bahnhof. Oder anschließende Busverbindung.
– Was passiert auf Lehrgängen? Gerade bei Laufbahnlehrgängen (aber auch bei Exoten wie dem EKL) wird sehr viel, wenn nicht gar jegliche, Ausrüstung gefordert. Wird das alles mitgeschleppt? Und dann zu Fuß den Lagerberg nach Lager Hammelburg hoch?
Gepäck aufgeben und verschicken? Ja, das geht. Selbst gesehen bei zwei Lehrgängen in Hammelburg. Hat nicht funktioniert.
– Es gibt Liegenschaften/Verbände, da darf man die Kaserne nicht in Uniform verlassen. Muss man dann am Freitag in zivil zum Bahnhof fahren, sich auf der Toilette in grün umziehen und dann so mit der Bahn nach Hause fahren? Um sich dann in Berlin-Kreuzberg oder Köln-Kalk wieder in zivil umzuziehen? Freitags vice versa. In Verbänden, wo dies zeitweise untersagt ist (Rheinland+Karneval) wird es dann wie gehandhabt?
– Was ist mit Kameraden, die übers Wochenende (eines Lehrganges?) am Standort verbleiben? Wie tätigen diese ihre Einkäufe? Beispiel Schwarzenborn: 3km+ bis nach Schwarzenborn (nur um vor Ort zu sehen, dass es nur die Hälfte gibt), oder 6km+ nach Neukirchen. Rückweg rein bergauf. Klar, gute Trainingseinheit für die Infanterie. Übrigens: beide Strecken zu 100% entlang einer Landstraße ohne Fußweg. Wer finanziert die Kreuze und Teelichter?
Dieses ganze Konstrukt ist so labil gebaut.
Aber gut gebrüllt… nein.
Gebrüllt, Frau Löwin.
PS: achja, bitte eine Anpassung der (neuen) 37/10. Zumindest damals (TM) durfte man nur zum und vom Dienst in grün fahren. Genau genommen ist dies freitags wohl der Fall, sonntags bei Dienstbeginn am Montag aber nicht. Wenn dies längst geschehen ist, dann bitte ich dahingehend um Entschuldigung.
@Kvogeler:
Vielen Dank! Endlich mal einer der beschreibt, worauf es tatsächlich ankommt: Der politische Wille muss vorhanden sein! Der Vorschlag kam im Januar von der CSU und wurde von vdL unterstützt. Erklärtes Ziel war die kostenlose Bahnfahrt in Uniform (mit Truppenausweis bzw. Bahnberechtigungskarte) ohne jegliche Anrechenbarkeit auf TG/RK. Weiterhin bestünde die freie Wahl des Reisemittels bei jeglicher Reise (wie bisher). Nun hat AKK den Ball im Zuge der letzten Regierungserklärung aufgenommen – ob das klug war, ist eine andere Frage. Wenn es allerdings einer CDU-Vorsitzenden und einem CSU-Vorsitzenden (bekanntlich sind die Unionsministerien für dieses Vorhaben entscheidend) nicht gelingt, dieses Vorhaben umzusetzen, wäre das mehr als nur ein Armutszeugnis. Und die AFD hätte wieder ein paar Stimmen mehr. Wenigstens hat der DBwV (SPON) zu diesem Chaos sehr deutlich Stellung bezogen.
@Johannes Rambo:
Richtig! Ein junger 24jähriger A5er Soldat, ungelernt, Single, hat schnell 2100/2200€ Netto.
Bedeutet das ~70% in seiner Altersgruppe ärmer sind wie er.
Der BR hat das Thema bei YouTube nun auch aufgefasst und fragt: macht Soldat sein Reich?
Da kann die Gesellschaft schon zu recht kritisch hinterfragen warum gerade diese Berufsgruppe noch ne Schippe (ungeachtet der genannten Probleme hier) oben drauf bekommen sollen.
Was ist mit der Pflegefachkraft? Leistet die nicht auch einen großen Beitrag? Wo ist da die Wertschätzung?
@ Derfflinger und als Erweiterung / Korrektur zu meinem eigenen ersten Kommentar: Dienstreisen sind jetzt schon kostenfrei, weil man bekommt die Fahrkarte von der Reisestelle … und ja, da kann auch, wenn Privat-Kfz beantragt wird, kann Bahn verfügt werden, das geht. Bei den Familienheimfahrten werden eh nur 1 oder 2 im Monat erstattet und da eigentlich immer nur die Kosten der Bahnfahrt (Ausnahmen soll es geben). Nur die Tagespendler (also § 6) würden je nach Modell leiden. Kurz gesagt: die ganze Idee ist nichts als AKTIVISMUS, es ändert sich nichts! Nur diejenigen, die bisher keine Erstattung nach TGV bekommen, also Nahpendler, könnten profitieren, nur der Nahverkehr gehört ja nicht dazu (Fremdfirmen, Verkehrsverbünde). Ach … stimmt, im Nahverkehr gibt es ja schon das Jobticket, also eine deutlich subventionierte Möglichkeit für Pendler …
Nach einer neuerlichen Nacht darüber schlafen : Das ist eine Schnapsidee … und ein Blick in die Kommentare in anderen Internetforen sagt mir auch, dass ich dieses „Geschenk“ echt nicht mehr will als Soldat. Die Neiddebatte ist grenzenlos und aus dem Bauch heraus würde ich jedem raten erst mal nicht in Uniform in einem Zug aufzutauchen, ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Kommentare der Mitreisenden zumindest grenzwertig werden könnten …
@ Dipl.-Inf(anterist) 12.08.2019 um 12:58 Uhr
@ Schnuckel 12.08.2019 um 23:41 Uhr
@ Alex 2.0 12.08.2019 um 20:20 Uhr
Stimme Ihnen zu.
Vielleicht schaut der geneigte Politiker oder militärische Berater sich auch aus der Ferne einmal die Lebensrealität der Soldatinnen/Soldaten an.
Wer von den jungen Menschen fährt den heute noch mit der Bahn (s. @ Mietsch) zu und vom Dienst bzw. seit wann ist die Bahn im Jahr 2019 ein zuverlässiges und attraktives Transportmittel? Oder ist es vielleicht eine andere DB und nicht die, über die sich die Politiker so aufregen, die deren Zustand mitzuverantworten haben (sarc off)?
Wie @ Pio-Fritz bemerkte. Da geht die Politik die wirklich „ganz grossen und drängenden“ Probleme Deutschlands an.
Das Privileg der Polizisten, kostenlos in Uniform mit der Deutschen Bahn fahren zu dürfen, verfolgt vorrangig Sicherheitserwägungen. Polizisten dürfen jederzeit Waffen tragen und sich im Bedarfsfall selbst in den Dienst versetzen. All das dürfen Soldaten nicht. Gesetzliche Nothilfe bleibt davon unberührt. Der uniformierte JVA-Beamte, Zollbeamte, ……. wäre nicht anders als der Soldat zu behandeln. Grundsätzliche Idee ist lobenswert, weil sie das Ansehen und Wertschätzung der Soldaten verbessern soll. Es gibt andere und somit bessere Baustellen, um die Bundeswehr aus dem Tal der Skandale, Pannen, …. zu führen.
@Holzi
„Nun hat AKK den Ball im Zuge der letzten Regierungserklärung aufgenommen – ob das klug war, ist eine andere Frage.“
– Ich bin der Ansicht das ist die entscheidende Frage.
– Die politische Führung – in diesem Fall AKK- sollte nicht unüberlegt „unkluge“ und nicht durchdachte Ideen als festes Vorhaben ankündigen, insbesondere dann nicht, wenn man gerade erst das Amt übernimmt. Das ist doch eigentlich gesunder Menschenverstand. Erst sollte die Prüfung der Sachlage erfolgen, dann die Entscheidung verkündet werden und nicht umgekehrt. Das würde der „Arbeitsebene“ viel unnütze Arbeit ersparen.
“ Wenn es allerdings einer CDU-Vorsitzenden und einem CSU-Vorsitzenden (bekanntlich sind die Unionsministerien für dieses Vorhaben entscheidend) nicht gelingt, dieses Vorhaben umzusetzen, wäre das mehr als nur ein Armutszeugnis.“
– Da bin ich garnicht so sicher ob das Vorhaben überhaupt vernünftig umgesetzt werden kann.
– Wir leben bekanntlich in einer Demokratie und da viele Verkehrsanbieter betroffen sind, läßt sich das Vorhaben nicht einfach mit „Befehl und Gehorsam“ umsetzen, sondern muss mit diesen Verkehrsanbietern konkret verhandelt werden.
Die Debatte der Freifahrten vs. BC 100 ist doch im wesentlichen, wer hier wen subventioniert. Bei der Lösung des Verteidigungsministeriums müsste die DB Geld draufzahlen, sonst andersrum. Ob die Bahn sich das leisten kann, mag jetzt jeder Bahnfahrer mal selbst entscheiden. Als BC 100 Inhaber der regelmäßig „Treppe“ fährt, ist meine Antwort relativ eindeutig.
Und nicht zu vergessen die Kameraden der Marine. Die dürfen offiziell die Liegenschaft nicht in Grün / BeGa verlassen.
Die müssten sich dann immer in die Geige werfen. Mehr Sinn würde machen wenn der Dienstherr auf Antrag eine Bahncard 100 finanziert. Für Trennungsgeld Empfänger 100% für alle anderen 75% beispielsweise. Da könnte man dann mit der DB einen Großkundenrabatt aushandeln.
Natürlich müsste dann auch wieder der Busshuttel zum Bahnhof eingeführt werden wie es die zu Wehrdienstzeiten gab. Und an jedem Standort müssten dann Carsharing KFZ bereit stehen die sich Soldaten schnell nehmen könnten um zum 10km entfernten Supermarkt zu düsen.
Das wäre eine echte attraktivitäts Steigerung.
Moin, mal abgesehen von den bürokratisch begründeten Problemen ist diese ganze öffentliche Debatte für mich nur noch peinlich und beschämend.
In diesem gesamten auch sehr pazifistischen öffentlichen Kontext wird es nie zu einer Entscheidung pro Soldat kommen.
Die Bundeswehr schafft es wieder einmal, das Sommerloch mit einem Thema zu füllen.
Leider wird – wie meistens – auch häufig am Thema vorbei diskutiert.
Die Diskussion (und einige „interessante“ Zeitungskommentare) offenbaren jedoch vor allem (wieder einmal), dass die Gesellschaft – hier in Form der Wirtschaft – in der Bundesrepublik nicht bereit ist, unseren Dienst von sich aus zu würdigen.
Nach mehrjährigem Auslandsaufenthalt musste ich vor einiger Zeit feststellen, dass eine aus den USA stammende „Familienrestaurant“-Kette (nicht die „Goldene Möwe“) den Rabatt nicht mehr gewährt, den es früher bei Vorlage des Truppenausweises gab. Der Aufschrei von Kameradinnen und Kameraden, Politik und Gesellschaft, den die Abschaffung dieser Vergünstigung verursacht haben muss, ist mir entgangen. Eigentlich wäre es ein Grund, diese Restaurants nicht mehr aufzusuchen.
Die Deutsche Bahn verhält sich so, wie man es von einem Wirtschaftsunternehmen erwarten kann und muss(?). Sie fragt sich: „Was bringt mir das?“
Regen wir uns wirklich immer noch darüber auf, dass kaum jemand bereit ist, für die Sicherheit ein Opfer zu bringen, für die wir stehen?
@Küstengang01
„Und nicht zu vergessen die Kameraden der Marine. Die dürfen offiziell die Liegenschaft nicht in Grün / BeGa verlassen.“
– Gibt es dafür einen Grund? Ich nehme an, dass die Marine die selbe Flecktarnuniform trägt wie Heer und Luftwaffe, oder etwa nicht ?
„Mehr Sinn würde machen wenn der Dienstherr auf Antrag eine Bahncard 100 finanziert.“
– Ich habe mal recherchiert, eine Bahn Card 100 kostet 4395 Euro pro Jahr.
– Bin mir nicht ganz so sicher, ob eine steuerzahlende Krankenschwester oder ein steuerzahlender Pfleger nicht ein Problem damit hätte, wenn der B3-er oder B9-er in der Bundeswehr auf ihre Kosten ein ganzes Jahr umsonst Bahn fahren dürfte. Kann natürlich sein, dass ich mich irre :-))
@Pete
Ja die ZdV 37/10 Regelt das so. Die Orgbereiche San/SKB/Cyber weichen davon für ihre Marineuniformträger ab durch Erlass.
Die BW ist mit einer Wochenendpendler Quote von 70% halt schlecht mit einem normalen Arbeitgeber zu vergleichen. Daher wohl auch die Idee mit den Freifahrten im Ministerium.
Ja das ist der Preis einer BC100 2. Klasse. Aber bei Abnahme einiger 10.000 Stück kann man da einen ganz anderen Preis bekommen. Das müsste dann zwischen BW und DB verhandelt werden.
@Pete
Kleines Beispiel für die Preisunterschiede bei Dauerkarten. Ich arbeite für ein großes Hamburger Verkehrsunternehmen und zahle für meine Monatskarte nur 30% wie ein Normalkunde.
Ich erinnere mich noch sehr gut an die besoffenen, pöbelnden und nicht zu stoppenden Soldaten in den Zügen Freitags und Sonntags. Auch als Zivilist lernte man da die Lieder vom Gummiboot und das von der Affensau. Ich kann verstehen wenn man das seinen zahlenden Fahrgästen und dem Personal nicht zumuten möchte. Ich habe selber erlebt wie in einem Bahnhof beim Ausfahren ein Böller gezündet in einer Glasflasche über unseren Köpfen explodierte und die Splitter mehrere Unbeteiligte verletzt haben. Soldaten in Zügen geht nur wenn gleich die Feldjäger mitfahren und willens sind einzugreifen.
@Küstengang01
Besten Dank für das Feedback!
@ w. oerter: wo Sie das gerade erwähnen, man darf ja wohl nicht mehr so einfach über den Großen Teich schielen, aber da tickt die Welt echt anders (we serve the troops). Und hier werden diese „Vergünstigungen“ übrigens mit aller Selbstverständlichkeit auch Soldatinnen und Soldaten anderer Nationen gewährt. Das ist in der heutigen Zeit in unserer Welt nicht vermittelbar, wie die bereits erwähnten Kommentare in anderen Medien (und auch teilweise hier) deutlich zeigen. Anerkennung muss nicht in Geld ausgedrückt werden … das ist aber die spürbare Variante. Und ja, viele Menschen setzen ihre Arbeitskraft für das Allgemeinwohl und die Schaffung öffentlicher Güter (wie z.B. Sicherheit) ein und das soll adäquat gewürdigt werden: Durch eine gerechte Bezahlung und ggf. die „Vergünstigungen“ … Eine Debatte, ob das „verdient“ ist, ob das „gerecht“ ist und ob das ein B3 oder B6 (der auf Grund vieler Dienstreisen mit der Bahn mindestens eine Bahncard 50 erster Klasse bekommt – einfach weil es sich rechnet) braucht, zeigt eben nur, dass eine Menge Leute nur noch Neid empfinden … empfinden sie diesen Neid auch dann, wenn der Polizist für sie Verbrecher jagt, der Feuerwehrmann ihr brennendes Haus löscht oder der Soldat in den Auslandseinsatz geht … alle genannten sich für diesen neidischen Dritten in Gefahr begeben? Sorry, das ist vielleicht polemisch, aber als ein „Nutznießer der Vergünstigung“ bin ich einfach angefressen …