Bundeswehr-Personalstärke März 2019: Wieder unter 182.000
Länger als üblich hat die Bekanntgabe der militärischen Personalstärke der Bundeswehr im März auf sich warten lassen, am (heutigen) 6. Mai hat das Verteidigungsministerium die Zahlen zum Stand 31. März veröffentlicht – und sie sind wieder leicht gefallen. 181.760 aktive Soldatinnen und Soldaten diensten am Stichtag in den Streitkräften, knapp 300 weniger als im Februar dieses Jahres. Damit wurde die Marke von 182.000, die Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen bereits im vergangenen Jahr als Messlatte ausgegeben hatte, wieder unterschritten.
Der Rückgang verteilte sich auf die Zeitsoldaten (119.966 im März gegenüber 120.023 im Februar) und Freiwillig Wehrdienst Leistenden (8.378 im März, 8.684 im Februar), während die Zahl der Berufssoldaten leicht von 53.348 auf 53.416 anstieg.
Realistisch muss man allerdings sagen, dass sich diese Schwankungen in sehr geringer Breite vollziehen. Wenn sie überhaupt einen Trend zeigen, dann den, dass die Streitkräfte nur sehr, sehr langsam wachsen und zwischendurch mehr oder weniger auf gleicher Stärke verharren. Das zeigt zum Beispiel auch die zusammengerechnete Zahl von Zeit- und Berufssoldaten: Die hat sich von den 173.371 im Februar auf 173.382 im März praktisch nicht verändert.
Die Statistik, vom Ministerium wie üblich unter dem immer gleichen Link veröffentlicht:
181.760 aktive Soldaten und Soldatinnen umfasst die Bundeswehr insgesamt. Sie verteilen sich wie folgt:
Bundesministerium der Verteidigung: 1.118
diesem unmittelbar nachgeordnete Dienststellen: 3.110
Streitkräftebasis: 27.698
Zentraler Sanitätsdienst: 20.078
Heer: 62.166
Luftwaffe: 27.835
Marine: 16.339
CIR: 13.087
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen: 972
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung: 1.631
Bereich Personal: 7.726, davon bis zu 5.400 Studierende an den Bw-Universitäten
Die Bundeswehr umfasst aktuell 53.416 Berufs- und 119.966 Zeitsoldaten (Gesamt: 173.382) sowie 8.378 Freiwillig Wehrdienstleistende (Durchschnitt 2019: 8.503).
Zur Bundeswehr gehören 22.038 Soldatinnen.
Stand: 31. März 2019
Der Service von Augen geradeaus!, die Vergleichszahlen:
Februar 2019
Januar 2019
Dezember 2018
November 2018
Oktober 2018
September 2018
August 2018
Juli 2018
Juni 2018
Mai 2018
April 2018
März 2018
Februar 2018
Januar 2018
Dezember 2017
November 2017
Oktober 2017
September 2017
August 2017
Juli 2017
Juni 2017
Mai 2017
April 2017
März 2017
Februar 2017
Januar 2017
Dezember 2016
November 2016
Oktober 2016
September 2016
August 2016
Juli 2016
Juni 2016
Mai 2016
April 2016
März 2016
Februar 2016
Januar 2016
Januar 2013 bis Dezember 2015
(Foto: Ein Bundeswehrsoldat sichert mit einem G28 bei der multinationalen Übung Allied Spirit X in Hohenfels im April 2019 – U.S. Army photo by Spc. Malik Johnson)
Die Bundeswehr wird nun mit der Reserve des VdRBw aufwachsen und es wird für viele verlockend die Uniform aus außerhalb der RDL zu tragen. Dann ist der Weg nicht mehr weit, dass man die Statistik anders schreibt.
[Das verstehe ich jetzt nicht. T.W.]
@RoterMilan
Der 50-60 jährige LKW Fahrer muß aber nicht morgen nach Hintertupfingen umziehen oder Übermorgen in den Einsatz, an gefährlichen Übungen mit Waffen teilnehmen etc.
Nebenbei, kriegt man in meinem Bereich keinen Facharbeiter für den Sold eines Feldwebels
@muck
Wo gibt es eigentlich diese jungen Smombies?
Bin denen nie begegnet.
There are no bad soldiers, only bad officers.
@Wa-Ge
Im Falle des 60jährigen OSG könnte die BW wenn es wirklich knallt genau dasselbe machen wie mit 60 jährigen Generälen etc. sie entlassen.
@Koffer
Wann ist denn abzusehen, wenn wir nicht mehr die gute Auswahl für BS haben?
Wenn die BW prinzipiell nicht bereit ist auf die Wünsche der Soldaten einzugehen, diese zu haben und zu vertreten einen ungeeignet macht dann stelle ich mal die Frage wie das mit dem GG usw zu vereinbaren ist?
@ThoDan | 10. Mai 2019 – 12:04
„Im Falle des 60jährigen OSG könnte die BW wenn es wirklich knallt genau dasselbe machen wie mit 60 jährigen Generälen etc. sie entlassen.“
Nein, in so einem Fall passiert es genau anders herum, im Falle eines „großen“ Krieges werden die Speditionen und Logistiker ganz schnell „militarisiert“. Dies gilt für Land, Luft und See. Sobald die Befehls- und Kommandogewalt ans Kanzleramt geht würden sich sicherlich so einige dinge verändern, ganz einfach weil sie es dann müssten.
Aus aktuellem, eigenem Erleben moechte ich etwas aus der Praxis beisteuern, wie die Bw als angeblich kompetenter und modern aufgestellter Arbeitgeber- wie so viele anderen in Konkurrenz stehenden auch- sich um freiwillig dienen wollenden Nachwuchs kuemmert.-)
In Kuerze:
– Bewerber ( nicht volljaehrig) bewirbt sich August 2018 als SaZ 2 ROA Heer mit gewuenschten Diensteintritt 01.07.2019.
– Pruefung findet Ende November am Assessment fuer Offz in Koeln statt. Weil angeblich niemand wusste, dass Bewerber fuer ROA an diesem Pruefungszyklus teilnimmt,
erfolgt kein Einplanungsgespraech, wie sonst ueblich. D.h., Bewerber konnte seine Wuensche etc. nicht vorbringen. Mir als Vater wurde versichert, dass dies nachgeholt werden
wuerde.
– Es folgten einige Telefonate – im Zeitraum Dezember 2018 bis heute – in das PersABw hinein, die ich als aktiver Offz habe fuehren koennen, die aber einem Bewerber ohne
diese Verbindung, regelmaessig verwehrt bleiben muesste, so meine Beurteilung.
– Im Ergebnis; bis heute keinen offiziellen Bescheid zur Annahme oder Nicht- Annahme. Nur durch informelle, wohlmeinende, aber letztlich nicht bindende Aussagen am Telefon
Weiss ich, dass eine Einplanung fuer den Bewerber zum 01.07.19 vorgesehen ist.
Als Ursache fuer die Verzoegerungen wurden mir ggue. „nicht vorhandene Entscheidungen“ genannt.
– Bis heute- Mai 2019 und nach 9 Monaten nach Bewerbung- also keine schriftliche Aussage zur Annahme als ROA, keine Aussage zum AGA- durchfuehrenden TrT, keine Aussage
zu einem Stammtruppenteil, also keinen Einberufungsbescheid. Von was soll der Bewerber denn jetzt ausgehen?
– Bewerber wohnt im Ausland. Auch dieser besondere Umstand konnte nicht zu einer Beschleunigung des Verfahrens hinfuehren. Es ist ja nun mal auch nichts Besonderes dabei
einen minderjaehrigen Rekruten ohne Wohnsitz in DEU einfach mal so umziehen zu lassen- ja, wohin denn eigentlich- in 6-7 Wochen, von heute an gerechnet?
Nun frage ich mich: Wie reagiert ein potentieller Bewerber, dessen Vater nicht ueber die entsprechenden Kontakte in den Apparat verfuegt?
Wer wartet schon mindestens 9 Monate, bis sich ein Arbeitgeber endlich entschliesst, einem Bewerber mitzuteilen, dass man an ihm interessiert ist?
Ist das ein Einzelfall- was ich nicht glaube- oder sind wir entgegen allen luftschlossbauenden Worthuelsen einfach unfaehig geworden, grundlegende Kommunikationen zu fuehren? Wieviele anderen Bewerber nehmen von einer Verpflichtung ab, weil sie so oder so aehnlich als Ungediente behandelt werden? Kann es sein, dass wir so mehrere zweistellige Prozentpunkte bei Neueinstellungen verlieren?
Ich habe fuer diese Art von Personalgewinnung weder Verstaendnis noch Respekt sondern betrachte das als Unfaehigkeit.
Und sollte wiederum dem heiligen Prozess gehuldigt werden ( sollten tatsaechlich Entscheidungen ausstehen) und nicht dem Menschen geholfen und der Organisation SK gedient, werden, dann taugen die ganzen Reformen, Strukturanpassungen, Zentralisierungen etc. nicht nur nichts, sondern sie sind kontraproduktiv.
Das ist sehr schade. Ich weiss jedoch auch, dass das frueher anders und besser lief.
Aber zurueckzublicken ist ja angeblich kein Fortschritt.
@T.W.
Die Grenze zwischen aktiven Soldaten und Reservisten verschwimmt zunehmend und bald wird es kein sichtbares Unterscheidungsmerkmal mehr geben. Dann ist es nicht mehr weit DP als besetzt zu melden obwohl ein Reservist nur zeitweise oder in Telearbeit diesen besetzt.
@ThoDan
Zugegeben, wie die aktuellen Zahlen aussehen, weiß ich nicht, aber als seinerzeit (2013) der „Erfolg“ des freiwilligen Wehrdienstes nach Aussetzung der Wehrpflicht bewertet wurde, hieß es, dass mehr als sechzig Prozent der Interessenten entweder ausgemustert würden oder von der Möglichkeit Gebrauch machten, den Dienst während der Probezeit zu quittieren (ca. ein Drittel der freiwillig Wehrdienstleistenden insgesamt). Befragungen ergaben ein haarsträubendes Bild. Zum Beispiel gaben viele Abbrecher an, der Umgangston sei ihnen zu rau.
Die Bundeswehr wird sich denselben Herausforderungen stellen müssen, ob derer sich auch die freie Wirtschaft die Augen reibt. Dort stellt man fest, dass in den Generationen Y und v.a. der Generation Z ein Anspruchsdenken herrscht, das mit den realen Bedingungen der Arbeitswelt nur noch selten vereinbar ist.
Am Besten wäre natürlich die Wiedereinführung der Wehrpflicht – und zwar für beide Geschlechter, alles andere wäre angesichts des heutigen gesellschaftlichen Konsenses heuchlerisch.
Richtig. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe ist es vorgesehen im V-Fall bis einschließlich 60.Lebensjahr einzuziehen.
Zumindest bis in die 90er wurde jeder LKW Besitzer von der BW schriftlich informiert was mit dem LKW im V-Fall passiert.
Der schnelle Aufwuchs der Streitkräfte wird im V-Fall dank der Aussetzung der Wehrpflicht aber eh sehr müßig.
Vergessen wir die Diversen nicht.
Und ja natürlich ist die Wiedereinführung der Wehrpflicht der einzig richtige Weg. Wie gesagt, seit 8(!) Jahren doktert man an der Personalgewinnung rum, ohne Erfolg.
@Eric Hagen: natürlich ist die BW in vielen Teilen unfähig, bzw. mit viel Arbeit schlicht überfordert. Den KC‘s nach kann man sich vor Bewerbern gar nicht retten. Seltsam nur das davon nix bei der Truppe ankommt.
@muck
Betreffs meiner eigenen Erfahrung als Wehrpflichtiger und hier, halte ich es nicht für unwahrscheinlich das der Ton zu rau = bedeutet nicht willens sein sich beleidigen zu lassen von Vorgesetzten und möglicherweise wenn man sich dagegen energisch verwahrt noch mit Sanktionen rechnen zu müssen.
Meine Top Erlebnisse in der Hinsicht waren ein höherer UoP, der mich auf mindestens kriminelle Art beleidigte während 2 Hauptleute daneben die Affen machten und mein Kompaniechef(Regel 0er) der mir mit Schikane drohte weil ich mich nicht volunteeren lies
@muck
Meinen persönlichen Erfahrungen während meiner Wehrdienstzeit 1993 halte ich es für gut möglich, das zu rauer Ton = nicht willens sich beleidigen zu lassen und das widerspruchlos hinzunehmen odermöglicherweise Bestrafung deswegen auch noch hinnehmen zu müssen.
Meine persönlichen Highlights waren schwere mindestens kriminelle Beleidigungen eines höheren UoP aus niederen Gründen während 2 Hauptleute daneben die Affen machten und Schikanedrohungen meines Kompaniechefs weil ich mich nicht volunteeren lies.
Das ist eine Behandlung gegen die diese Generationen allergisch reagieren und das zu Recht, ansonsten ist meiner Erfahrung nach diese Unvereinbarkeit ein haltloses Gerücht oder beruht auf unangemessenen Ansprüchen speziell der BW.
Überstunden sind zu begründen und in Absprache mit dem Leistenden als Freizeit oder angemessener Bezahlung auszugleichen, wenn möglich nach dessen Wünschen – wenn nicht ist das zu begründen.
@Roter Milan & Wa-GE
Die reguläre Wehrdienstpflicht endete mit dem 45 Lebensjahr, anscheinend nimmt danach die Tauglichkeit rapide ab.
Fuller(Veteran WWI) empfahl nachdrücklich ältere Generäle (IIRC u.a.) aus diesem Grund bei Kriegsbeginn zu entlassen. Marschall tat dies beim Aufbau der US Army während WWII noch vor Kriegseintritt mit zu alten Offizieren.
Er kassierte auch entschlossen Offiziere ein, über die es zu viele Beschwerden von Mannschaften gab.
@Eric Hagen
Ihre Geschichte ist mkn beileibe kein Einzelfall sondern anscheinend trifft es da einen nennenswerten Prozentsatz
@ Eric Hagen
Offensichtlich haben Sie auf ihren Sohn eine positive, prägende Wirkung gehabt, sonst hätte er seinen Berufswunsch schon längst geändert. Glückwünsch als Vater.
Zitat:
„Ich habe fuer diese Art von Personalgewinnung weder Verstaendnis noch Respekt sondern betrachte das als Unfaehigkeit.“
So ist es !
Unfähigkeit durch Zentralisierung von Aufgaben mit einhergehender Verantwortungsdiffusion.
Die Bw muss genauso wie jedes andere Unternehmen zu ihren „Kunden“, ihren potentiellen Nachwuchs vor Ort kommen und nicht umgkehrt.
Zitat:
„Das ist sehr schade. Ich weiss jedoch auch, dass das frueher anders und besser lief.
Aber zurueckzublicken ist ja angeblich kein Fortschritt.“
Im Fall der Bw ist zurückblicken in der Tat ein Fortschritt. Denn da gab es funktionierende Strukturen, Dezentralisierung und Entscheidungskompetenz vor Ort mit entsprechender Verantwortungsübernahme.
All dies wurde wegreformiert und ein ehemaliger Verteidigungsminister ist sogar noch stolz darauf, das bei seiner Reform „kein Stein mehr auf dem Anderen“ blieb !
@ThoDan | 11. Mai 2019 – 7:11
Wehrpflichtgesetz (WPflG)
§ 3, Absatz 5:
Im Spannungs- und Verteidigungsfall endet die Wehrpflicht mit Ablauf des Jahres, in dem der Wehrpflichtige das 60. Lebensjahr vollendet.
Ich sehe den Vorteil in einer Wehrpflicht oder wie man das Kind zukünftig nennen wollte einfach daran das man jedes Jahr einen Pool an Reservisten ausbildet die im V-Fall relativ zügig wieder an die Materie gebracht werden können.
@RoterMilan
Das ist aber das Auskratzen des Fasses,und über res ad triarios rediit/„jetzt müssen die Triarier kämpfen(die letzte Linie der Bürger Legion) hinaus
Wehrpflicht/Territorial Force/Nationalgarde whatsoever richtig durchgeführt, aber nicht als Lückenbüsser oder Füller für eine nicht funktionierende Personalpolitik, Einsätze usw.
Sperriger Name aber viel Inhalt, hoffentlich Erfolg beschieden.
Diese Woche hat der Bundestag das „Gesetz zur nachhaltigen Stärkung der personellen Einsatzbereitschaft der #Bundeswehr“ beraten. Darum geht’s: (link: https://www.bmvg.de/de/aktuelles/soldat-sein-lohnt-sich-33214)
Erweiterter Schutz im Ausland, mehr Geld für FWDL, höhere soziale Sicherheit im Alter, neue Anreize für Reservisten und bessere Karriereperspektiven für Unteroffiziere.
Jetzt noch offensiv kommunizieren.
[Mir scheint, das hier haben Sie nicht gelesen?
https://augengeradeaus.net/2019/02/mehr-geld-mehr-soziale-absicherung-mehr-reservisten-bundeswehr-will-personelle-einsatzbereitschaft-verbessern-zusammenfassung/
T.W.]
Wenn ich hier die Beiträge lese, fällt mir auf, dass wir alle mit Schwerpunkt über die Verlängerung der Stehzeiten für ältere Kameraden 45 + ( ich zähle mich dazu ) in der Truppe reden bzw. schreiben. In der ganzen Diskussion kommt die Attraktivität für junge Menschen für die Truppe viel zu kurz. Hierzu muss man sich zwingend mit diesem Personenkreis befassen. Ich persönlich tue das ( als Personaler ) und stelle fest, dass vielen, eigentlich fast allen, der Sinn, das Image ( soziale Anerkennung ), die Planbarkeit und die Perspektive einer Aufgabe wichtig ist und im Vordergrund steht. Die monetäre Frage taucht weit hinten auf. Solange diese Punkte nicht durch den Dienstherren und die Politik vermittelt wird, ist diese ganze, von uns mit Herzblut und Idealismus geführte Diskussion nicht zielführend.
Ich hatte vergangen Donnerstag, die Gelegenheit, die Standorte Vilseck und Grafenwöhr zu besuchen und war überrascht, wie viele junge Soldaten uns begegnet sind. Mit einigen konnten wir über Ihre Motive reden. Das Ergebnis war in etwa Folgendes:
– Dienen in einem Traditionsverband und stolz auf die (auch einfache ) Aufgabe
– Anerkennung durch die ( US-amerikanische) Gesellschaft
– An jedem Standort eine hochwertige Unterkunft ohne Mietkosten ( kein Ü 24 Thema)
– Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Betreuung der Kinder, Schule organisiert usw.
– Attraktive Standorte und Vermittlung von Gemeinschaftsgefühl
– Kostenlose Fitnesscenter, Förderung von Wunschsportarten,
– Sozialer Aufstieg nach der Dienstzeit, Berufsausbildung, Studium, Vorteile als Gedienter – usw.
– Eine Soldatin brachte es auf den Punkt: Ich muss meine Aufgabe beherrschen und ggf. kämpfen. Um den Rest muss ich mir keinen Kopf machen.
Und wo stehen wir ? Keine Betreuung, kein Mannschaftsheim, keine UHG, keine OHG, kein Zusammengehörigkeitsgefühl, keine ehrenvolle Aufgabe, keine Rückendeckung durch unsere Politik, keine Anerkennung durch die Gesellschaft,
Uns solange sich das nicht ändert, werden wir die Jungen nicht gewinnen. Zivile Betriebe sind uns da weit vorraus. Mein Bruder ist stolz bei Porsche zu sein.
Mit neidvollen Grüßen
Zulu1975
Zulu1975 | 11. Mai 2019 – 18:56
Können Sie das bitte ans BMVg schicken?
Vielleicht kapieren die das dann.
Bis dato meint man ja noch voller Stolz, mit 5 Unterhemden für Attraktivität zu sorgen.
@ Zulu1975 | 11. Mai 2019 – 18:56
„kein Mannschaftsheim, keine UHG, keine OHG“
Gabs bei uns auch alles. Wurde geschlossen, weil keiner hinging.
Ansonsten: Bw kümmert sich doch um Nachwuchs und wenig um Berufssoldaten, die nicht mehr weglaufen können.
@Escrimador | 11. Mai 2019 – 23:31
„Ansonsten: Bw kümmert sich doch um Nachwuchs und wenig um Berufssoldaten, die nicht mehr weglaufen können.“
1. Berufssoldaten können jederzeit ihren Abschied einreichen.
2. Ich sehe nicht, dass Berufssoldaten durch den Dienstherren querschnittlich schlecht behandelt werden.
Das kann ich mir gut vorstellen. Ich gehe davon aus das sich die Interessierten damit durchaus im Vorfeld beschäftigen. Und da schneidet die BW eben sehr gut ab.
Vergleich, um auch innerhalb der Bundeswehr zu bleiben:
FWDL hat als ungelernter von Start Weg wenn ich nicht ganz falsch liege 1800,00€ Netto
Ein zivil Angestellter Facharbeiter (E5, Stufe3) inkl. Schulausbildung, Ausbildung kommt mit Mühe auf das gleiche Geld.
Um das zu verdienen was man als OSG verdient, muss man schon annähernd 4000€ Brutto in der zivilen Arbeitswelt verdienen.
Die erhöte Gefahr für Leib und Leben sehe ich auch nicht zwingend. Dachdecker oder Straßenwärter leben gefährlicher.
„Es ist ein gefährlicher Job, den die 2100 Straßenwärter in Nordrhein-Westfalen leisten. Seit 1993 ließen 17 Straßenwärter zwischen Rhein und Weser ihr Leben (im gesamten Bundesgebiet sind es acht bis zehn pro Jahr), die Statistik führt zudem 400 fremd verschuldete Arbeitsunfälle.“
Ja, und das alles für eine äußerst fragwürdige US Außenpolitik. Da kann man sich auch keine „denkenden“ und „hinterfragende“ Soldaten leisten.
Bzgl. soziale Anerkennung. Die US Militär Stützpunkte sind in der Regel nicht in einzelnen Btl in der Fläche gelegen. Meistens sind es große Stützpunkte auf Brigade Ebene, wenn nicht größer.
Vergleich z.B. mit Bergen-Hohne oder Falling. Hier gab es auch nie Probleme mit der Bevölkerung. Ob Briten, Niederländer oder jetzt Deutsche.
@Escrimador
kein Mannschaftsheim, keine UHG, keine OHG. Vielleicht ein Ü 24 Thema? Der letzte Pächter vom Mannschaftsheim in der Dornstädter Rommelkaserne hatte seinen Heimbetrieb im Herbst vergangenen Jahres aufgelöst und zu 12/2018 gekündigt. Er lebte in den letzten Jahren nur von Lehrgangsteilnehmern, welche in der Kaserne wohnten. Unterstützung durch den Dienstherrn = 0.
Das Thema ist ja nur ein Teilaspekt. Bei den US-Streitkräften ist Patriotismus erwünscht und wird politisch und gesellschaftlich gefördert. Bei den französischen und britischen Streitkräften dito. Patriotismus in der Bundeswehr –> wird im Keim erstickt –> siehe neuer Traditionserlass.
Und so, wie von den jungen Menschen die sozialen Medien genutzt werden, nutzen diese auch andere (glaubwürdige) Informationsquellen. Sie wären erstaunt, wieviel Interessierte in diesem Blog mitlesen. D.h. YouTube –> Fiktion, Augen geradeaus — Realität !
In meinen Augen wird die Bundeswehr sowohl politisch als auch gesellschaftlich als notwendiges Übel betrachtet. Sieht man auch momentan an den Werbespots für die Blaulichtorganisationen Polizei, Feuerwehr, THW und Rettungskräfte durch das Bundesinnenministerium. Die Bundeswehr –> nicht erwähnenswert. Und ich weiß, ist BMVg. Wir buhlen aber alle um die gleichen.
Zulu1975
@Zulu1975
„Wenn ich hier die Beiträge lese, fällt mir auf, dass wir alle mit Schwerpunkt über die Verlängerung der Stehzeiten für ältere Kameraden 45 + ( ich zähle mich dazu ) in der Truppe reden bzw. schreiben. In der ganzen Diskussion kommt die Attraktivität für junge Menschen für die Truppe viel zu kurz. “
So ist es und 7n vielen Ländern verlassen die Soldaten in diesem Alter das Militär.
„Hierzu muss man sich zwingend mit diesem Personenkreis befassen. Ich persönlich tue das ( als Personaler ) und stelle fest, dass vielen, eigentlich fast allen, der Sinn, das Image ( soziale Anerkennung ), die Planbarkeit und die Perspektive einer Aufgabe wichtig ist und im Vordergrund steht.“
So ist es.
„Die monetäre Frage taucht weit hinten auf. Solange diese Punkte nicht durch den Dienstherren und die Politik vermittelt wird, ist diese ganze, von uns mit Herzblut und Idealismus geführte Diskussion nicht zielführend.“
Die letzten Reformen und die Neuausrichtung hat den älteren (40plus) das Herzblut genommen.
Leider ist der Schritt Soldat zu werden nicht mit einem sozialen Aufstieg verbunden. Als man dies in den 60ern erkannte wurde immense Summen in für die damalige Zeit top Unterkünfte (einschl. Wohnungen und Häuser) gesteckt.
Was müsste man heute bauen um einen ähnlichen Sprung zu machen? Kaserne 2000 ist es nicht, denn die ist von gestern.
Zitat: @ Zulu1975 | 11. Mai 2019 – 18:56
„kein Mannschaftsheim, keine UHG, keine OHG“
@ all
Das wirklich Bedauerliche an dieser Entwicklung ist, das die Bundeswehr 8 Jahre nach Abschaffung der Wehrpflicht immer noch kein Konzept hat, wie das Personal dieser Betreuungseinrichtungen (Ordonanzen und Köche) rekrutiert werden sollen.
Es gibt immer noch keine STAN-Dienstposten für diese Aufgaben und seit Ende des letzten Jahrtausends versucht man diese Aufgabe an zivile Kantinenpächter zu übertragen, die aber den Betrieb oftmals mangels Rentabilität einstellen.
Es gibt immer noch keinen Konsenz im BMVg, dass die Betreuung der Soldaten an den politsch gewählten Einödstandorten, Geld und vor allen Dingen eigenes Personal kosten darf. Dies ist quasi ein Blick durch das Brennglas, wie man wirklich mit dem eigenen Personal, den eigenen Soldaten umgehen will.
Erfolgreiche OHG und UHG gibt es nur an Standorten mit viel Eigeninitiative und mit vielen Besuchern (Lehrgangsteilnehmern), damit diese Einrichtungen im Eigenbetrieb wirtschaftlich betrieben werden können – im Gegensatz zu den kleineren Standorten mit weniger Soldaten.
Betreuung und Fürsorge als Aufgabe des Dienstherrn fällt mal wieder hinten runter !
@ Roter Milan
Das speziell die Soldaten in Mannschaftsdienstgraden bezogen auf die Eingangsqualifikation als Mannschafter gut verdienen, bestreitet niemand. Man muss sich jedoch vor Übertreibungen in den Aussagen hüten.
Der junge Facharbeiter in EG 5 und Stufe 3 (6 Dienstjahre) bekommt 2748,57 Euro brutto im Monat.
Der junge Oberstabsgefreiter mit A5 und Stufe 3 (6 Dienstjahre) bekommt 2540,31 Euro brutto und eine Amtszulage von 42,92 Euro, also insgesamt 2583,23 Euro brutto.
Er hat zwar aufgrund von fehlenden Kranken- und Rentenversicheung zwar netto um ca. 20 % (500 Euro) weniger Abzüge als der zivile Facharbeiter ist aber von einem Nettoverdienst wie bei einem 4000 Euro brutto Job weit entfernt.
Außerdem muss er sich als Ü24 auf dem freien Wohnungsmarkt eine Wohnung anmieten genauso wie der Zivilangestellte oder falls er noch bei „Muttern“ wohnt, dann muss er am Standort einen zweiten Wohnsitz anmelden und wird finanziell extra belastet. Dies ist insbesondere für seefahrende Mannschaftssoldaten ein großes Ärgernis.
Außerdem werden ihm die Rentenbeitragsjahre irgendwann fehlen, denn die Nachzahlung des Bundes beim Ausscheiden aus dem Wehrdienstverhältnis, deckt nur die Arbeitgeberbeiträge ab.
Also bitte die Kirche im Dorf lassen !
Was hat denn bitte mangelnde Fürsorge durch den Dienstherrn und die fehlende Anerkennung der Gesellschaft für den Dienst als Soldat der Bw mit der US-Aussenpolitik zu tun ?
Der amerikanische Soldat kann bei solchen Fragen wenigstens sagen „Ask my president“, der deutsche Soldat kann von Frau Merkel bei der gleichen Fragestellung (wofür er dient ?) was genau für eine Antwort erwarten ?
Eine Worthülse mit Brunnen bohren, Mädchenschulen bauen, Terroristen bekämpfen (Taliban, Paschtunen), die ein wesentlicher Teil der einheimischen Bevölkerung darstellen ?
@ all
Nein, das Grundproblem unserer Gesellschaft ist es, dass man viele „Vergünstigungen“ für Soldaten aus dem gegenseitigen Treueverhältnis zwischen Dienstherrn und Soldaten in den letzten 30 Jahren abgeschafft oder stark reduziert hat (Sozialwohnungen für Bw-Familien, Wohnen in der Kaserne für Pendler, Betreuungseinrichtungen im stationären Kasernen, Bw-Flugsportgruppen usw.)
Man war der Meinung dies wird der freie Markt schon alles richten und man im Gegenzug trotzdem bei der Personalpolitik blieb, die Soldaten genauso schachbrettartig zu versetzen wie in den 70er Jahren und noch zusätzlich in jede Menge Auslandseinsätze zu schicken.
Jetzt beschwert man sich, dass die potentiellen Anwärter für die Bw die gleichen Anforderung an den Dienstherrn stellen, wie sie es auch an einen zivilen Arbeitgeber machen würden.
Das ist die Krux bei dieser Politik. Bei der Fürsorge möglichst viel an Externe delegieren (siehe auch die Diskussion über die Radarstrahlengeschädigten Soldaten) und bei den Forderung an die Flexibiltät der Soldaten auftreten wie früher.
Das Ergebnis ist aus meiner Sicht ganz klar – fehlende, qualifizierte Bewerber für viele Dienstposten der Bundeswehr.
@RoterMilan | 12. Mai 2019 – 9:31
Sie haben da wohl etwas gründlich missverstanden. Die von Ihnen gemachten Zitate betreffen US-Soldaten, keine Bundeswehrsoldaten.
Ansonsten ist das als Oberstabsgefreiter ja gut und schön, so viel Geld ohne Ausbildung, dafür dürfen Sie dann nach 8 oder 12 Jahren Dienstzeit mit BfD nochmal eine Lehre machen, damit Sie die restlichen 35 Jahre Berufsleben nicht mit Hartz IV fristen müssen.
@all und an die mitlesenden imBMVg
wir müssen die US-Standorte nicht kopieren, da ist auch nicht alles Gold was glänzt. Aber wenn ich über youtube hinaus attraktiver werden will, dann brauche ich Hardware. Versuchen Sie ihre Chefin mal zu einem Besuch in den US-Standorten zu überreden. Sie werden viele Anregungen finden.
Anbei die Email Adresse. Wenden Sie sich an Herrn Franz Zeilmann.
usarmy.bavaria.imcom-europe.mbx.pao@mail.mil
Ach so, ich übersah, dass dies was kostet. Standort Grafenwöhr ca. 650.000.000. € im Jahr plus Anmietungen von 110.000.000 € in den umliegenden Gemeinden.
Auch wenn´s wehtut. Führen Sie die Standorte zu Großstandorten zusammen und dann rechnet es sich.
Zulu1975
@RoterMilan
Ja, und das alles für eine äußerst fragwürdige US Außenpolitik. Da kann man sich auch keine „denkenden“ und „hinterfragende“ Soldaten leisten.
Wo wird nochmals die Bundesrepublik verteidigt? AFG ? Mali ? Zudem habe ich die jungen Soldaten befreundeter Streitkäfte (US, FR) größtenteils durchaus als intelligent und kritisch aber auch loyal kennengelernt. Die sind sehr gut informiert und haben sich bewusst für die Streitkräfte entschieden.
Und hier schließt sich der Kreis, denn hier werden Jugendoffiziere und deren Pendant nicht in Frage gestellt und können die Aufgaben der Streitkräfte in den Schulen erklären. Da fängt doch die Rekrutierung ergo Mitarbeitergewinnung an. EVO Bus und Hensoldt, aber auch die Blaulichtorganisationen haben zu diesem Zweck Patenschaften mit den örtlichen Kindergärten übernommen. Die Kids sind begeistert und die Bundeswehr fällt hinten runter. Wir haben ein gesellschaftliches Problem !
Zulu1975
Stichwort Initiative:
Ist das mit Verantwortungsdiffusion gemeint? Sich formal korrekt verhalten, doch weder die Initiative ergreifen noch flexibel sein. Dann wäre es ziemlich dreist, das von oben zu fordern.
@Zulu1975
Beifall und Zustimmung
Mannschaftsheim vor 27 Jahren
In der AGA wo man nicht raus durfte war es eine Ausnutzung der Monopolstellung mit sehr schlechtem Angebot
In der Stammeinheit Kiosk, war ok aber warum ich da nennenswert hätte einkehren wollen/sollen erschließt sich meiner Erinnerung nicht.
Ein Kühlschrank und Wasserkocher im Raum oder in einem Aufenthaltsraum in der Kompanie hätte für mich erheblich mehr Mehrwert gehabt.
@
„1. Berufssoldaten können jederzeit ihren Abschied einreichen.“
Haben Sie das mal durchgerechnet? Na also!
„2. Ich sehe nicht, dass Berufssoldaten durch den Dienstherren querschnittlich schlecht behandelt werden.“
Haben Sie mal nachgelesen, was in den Neuregelungen als vorteilhaft für die BestandsBS verkauft wird? (Ordentliche Versorgung im Fall einer Einsatzschädigung-und das sollte selbstverständlich sein)
@ Zulu1975 | 12. Mai 2019 – 11:06
“ Bei den US-Streitkräften ist Patriotismus erwünscht und wird politisch und gesellschaftlich gefördert. Bei den französischen und britischen Streitkräften dito. Patriotismus in der Bundeswehr –> wird im Keim erstickt –> siehe neuer Traditionserlass.“
Nein, in den USA ist der Patriotismus stärker ausgeprägt. Das ist keine Frage nur der Streitkräfte.
Und Traditionserlass und Patriotismus haben wenig miteinander zu tun. Wollen sie patriotisch für das 3. Reich sein?
@ThoDan | 12. Mai 2019 – 20:07
Richtig, weil Ihre Erfahrung aus einer Grundausbildungseinheit und einer Stammeinheit ja auch soooo repräsentativ für etwas von vor über 20 Jahren ist. Und gleich noch umso mehr für heutzutage…
@Escrimador | 12. Mai 2019 – 20:13
„Haben Sie das mal durchgerechnet? Na also!“
Wer Lebensentscheidung nur vom Geld abhängig macht, sollte sich nicht wundern, wenn er mit sich, mit seinem Beruf uns seinem Leben unzufrieden ist.
Unabhängig davon fällt man ja nicht in ein Soziales nichts, sondern es geht einem immer noch besser als vielen anderen.
Ich kann ehrlich gesagt das Argument „Die Bundeswehr ist so schlecht, aber ich bleibe Soldat weil ich draussen etwas weniger Geld bekommen würde, nehme mir aber die Freiheit über Bundeswehr nur schlechtes zu erzählen“ nicht mehr hören.
„Haben Sie mal nachgelesen, was in den Neuregelungen als vorteilhaft für die BestandsBS verkauft wird? (Ordentliche Versorgung im Fall einer Einsatzschädigung-und das sollte selbstverständlich sein)“
Natürlich müssen wir für Soldaten generell mit Blick auf Wohnraum, Schulen/Kindergärten, Arbeit für den Partner, und bestimmte Aspekte der Besoldung besser werden. Aber diese Fragen treffen SaZ und BS gleichermaßen.
In den Dingen die lediglich oder in besonderem Maßen BS betreffen, ist der Versorgungsstand ja gar nicht schlecht.
Von daher muss da auch wenig getan werden.
Meine absolute Lieblingskritik z.B. ist das Neidargument, dass SaZ in Mangelverwendungen Verlängerungsprämien etc. bekommen, aber BS nicht.
Das Argument schlägt sich ja selbst, weil BS ja bereits eine lebenslange Allimentierung haben und deswegen Zusatzahlungen hier nicht nur systemwidrig, sondern schlechterdings auch überflüssig wären (sowohl für den Dienstherren, als auch für den Betroffenen übrigens).
Es sei denn man macht als BS sein treues Dienen von der zusätzlichen Bezahlung (!) über die angemessene Alliteration (!) hinaus abhängig.
Aber ehrlich, wenn jemand so denkt, dann hätte er entweder niemals BS werden dürfen oder seine Einstellung hat sich geändert und es wäre gut, wenn er zeitnah seinen Abschied einreichen würde.
Alles zusammen würde das aber so oder so nichts an den hier in diesem Faden anhängigen Zahlen verändern.
Denn BS haben wir ja genug, d.h. selbst wenn wir versuchen würden mehr Geld auf BS zu werfen, würde das ja nichts an den Verpflichtungszahlen ändern…
Nur um das klar zu stellen: ich nehme auch gerne mehr Sold ab dem nächsten Monat ;) aber das ist doch nicht der Grund warum ich Soldat geworden bin oder von dem ich meine Dienstzufriedenheit abhängig mache!
@Zulu1975 | 12. Mai 2019 – 18:53
„Auch wenn´s wehtut. Führen Sie die Standorte zu Großstandorten zusammen und dann rechnet es sich.“
+1
Und ist auch noch militärisch effektiver.
Höhere Berufszufriedenheit, höhere Familienfreundlichkeit (wenn zumindest einige der StO klug gewählt werden) und höhere militärische Effektivität.
Henning Otte möchte 2 zusätzliche Btl nach Bergen-Hohne.
Kurzfristig kommen 80 DP als Versorgungstruppenteil.
-zu lesen auf seinem Internetauftritt.
Die Nachversicherung deckt Arbeitnehmer -und Arbeitgeberbeiträge +20-25% ab.
Ist der OSG verheiratet und hat Kind/er nähert er sich allerdings dem Netto eines zivilen AN mit 4000€ Brutto. Und die wollen erstmal verdient werden.
Kurz: Soldaten verdienen gut und das ist definitiv nicht der Hebel um die Attraktivität zu steigern. Das ist schlichtweg auch zu teuer.
[Hm. Auf der Webseite henning-otte.de findet sich dazu lediglich ein Ausriss aus der Celler Zeitung mit der Aussage „will dafür werben“. Im derzeitigen Status ist das hier kein Thema. T.W.]
@Koffer
Nein, aber bei vielem hier war es vor IMPE 20 Jahren ähnlich oder Tendenzen dazu erkennbar.
Liegt es vielleicht an den Heimen selbst das sie für Mannschaften etc, unattraktiv sind?
Lieber Koffer,
schön , dass Sie wieder fleißig kommentieren. Denken Sie doch bitte auch an mich!
Warum sind wir Ihrer Meinung nach in der Personalbindung richtig gut?
Dies scheint, Ihnen folgend, eine Tatsache zu sein. Können Sie diese Tatsache dann auch erklären? Also einen Grund dafür angeben?
Andernfalls wäre Ihre Aussage als Behauptung anzusehen. Und für die können Sie dann natürlich auch überzeugende Gründe angeben, damit auch andere Mitleser Ihren subjektiven Glauben guten Gewissens selbst glauben können.
Diese Gründe liefern Ihnen aber bisher eher andere Kommentaren und Sie finden diese dann gut.
Mein Eindruck ist, dass Personalbindung im BAPersBw (oder in der Bundeswehr) als „Datum“ verstanden wird. Jemand wird SaZ oder BS. Mit Datum der Überreichung der Ernennungsurkunde ist das Personal dann bis zu einem anderen „Datum“ gebunden. Das ist aus verschiedenen Gründen zu kurz gedacht. Personalbindung sollte als fortlaufender Prozess verstanden werden.
Und dabei geht es nicht ausschließlich nur ums Geld.
@ Koffer | 12. Mai 2019 – 22:32
„Aber ehrlich, wenn jemand so denkt, dann hätte er entweder niemals BS werden dürfen oder seine Einstellung hat sich geändert und es wäre gut, wenn er zeitnah seinen Abschied einreichen würde.“
Nehmen wir mal an, er hat seine Einstellung geändert, weil die Bw ihm immer schlechter erscheint -aufgrund weiterreichender Einsichten oder weil sie schlechter geworden ist – und 5 Jahre vor der Pensionierung, das ist dann keine Lebensentscheidung, wäre es dumm zu kündigen.
Zur Personalbindungsprämie: Ja, der BS ist bis zum Lebensende versorgt aber er hat auch ein Dienstzeitende. Wenn man wünscht, dass er darüber hinaus dient kann man das ruhig etwas versüßen. Der SaZ der sich weiterverpflichtet ist in der Verpflichtungszeit auch versorgt.
@Escrimador
Und Traditionserlass und Patriotismus haben wenig miteinander zu tun. Wollen sie patriotisch für das 3. Reich sein?
Es freut mich sehr, dass Sie meinen Faux Pas entdeckt haben. Man sieht, wie schnell man bei Patriotismus in die rechte Ecke gestellt werden kann ( Nicht durch Sie ). Glauben Sie, dass unsere Entscheidungsträger / Politiker den Unterschied auch kennen ? Damit will ich aber das OT beenden.
Zulu1975
Zum Thema Personalbindungszuschlag folgendes Zitat
§44 BBesG – (1) 1Ein nicht ruhegehaltfähiger Personalbindungszuschlag kann Berufssoldaten und Soldaten auf Zeit in vom Bundesministerium der Verteidigung bestimmten Verwendungsbereichen mit Personalmangel gewährt werden. 2Satz 1 gilt nicht für Soldaten in der Bundesbesoldungordnung B.
Also gäbe es für den Dienstherren die Möglichkeit auch BS mit einem Zuschlag, der ja neben mehr Geld auch sowas wie Annerkennung ausdrückt, zu beglücken.
Einzig es fehlt der Wille.
Des weiteren..
(2) Ein Personalmangel in einem Verwendungsbereich liegt vor, wenn die personellen Zielvorgaben, die sich aus der militärischen Personalplanung im Rahmen des Haushaltsplans ergeben, seit mindestens sechs Monaten zu nicht mehr als 90 Prozent erfüllt werden können und keine Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass dieser Schwellenwert innerhalb der nächsten sechs Monate überschritten wird
Kann ja mal jeder hier in sich gehen und überlegen ob es auf ihn zutrifft und dann berechtigterweise fragen warum kein Zuschlag gezahlt wird.
@ThoDan | 13. Mai 2019 – 7:55
„Liegt es vielleicht an den Heimen selbst das sie für Mannschaften etc, unattraktiv sind?“
Das lässt sich nicht pauschalisieren. Ich habe solche und solche erlebt.
@hagion pneuma | 13. Mai 2019 – 11:34
„Warum sind wir Ihrer Meinung nach in der Personalbindung richtig gut?“
Habe ich geschrieben richtig gut?
Ich denke nicht. Wenn doch hätte ich unzulässig verkürzt.
Wir sind recht gut in der querschnittlichen Personalbindung von SaZ zu BS (vor allem bei Offz und nicht-IT. Besser werden müssen wir sicherlich bei IT, Technik und bestimmten San-Verwendungen. Vor allem bei UmP (weniger bei Offz). Deutlich besser müssen wir werden bei SaZ-Verlängerungen (vor allem zu SaZ lang). Und Verbesserungspotenzial besteht auch bei FWDL zu SaZ.
„Können Sie diese Tatsache dann auch erklären? Also einen Grund dafür angeben?“
Erklären? Naja ich könnte vermuten, aber da ich keinen Zugang zu aktuellen Erhebungen habe mag ich mit solchen subjektiven Eindrücken auch total daneben liegen.
Aber erklären „WARUM“ ist das eine, was ich aber zumindest wiedergeben kann ist die Tatsachenbeschreibung der erfüllen „OB/WIEWEIT“ Quoten.
„Mein Eindruck ist, dass Personalbindung im BAPersBw (oder in der Bundeswehr) als „Datum“ verstanden wird.“
Natürlich ist das so. Weil das nun einmal das gewünschte Ergebnis ist. Alles andere wäre ja auch reichlich seltsam.
Aber um dieses (messbare und gewünschte) Ergebnis zu erzielen müssen natürlich an zahlreichen Stellschrauben gedreht werden. Diese sind dann das Mittel zum Zweck.
Aber ganz ehrlich. Das sind doch jetzt Selbstverständlichkeiten, muss man solche Dinge in einem Fachblog wirklich immer und immer wieder aufschreiben?
@Escrimador | 13. Mai 2019 – 14:23
„Nehmen wir mal an, er hat seine Einstellung geändert, weil die Bw ihm immer schlechter erscheint -aufgrund weiterreichender Einsichten oder weil sie schlechter geworden ist – und 5 Jahre vor der Pensionierung, das ist dann keine Lebensentscheidung, wäre es dumm zu kündigen.“
1. Als BS kann man nicht „kündigen“.
2. Fünf Jahre ist sicherlich ein Zeitraum in dem man auch ohne innere Begeisterung eine hinreichend treue Pflichterfüllung erbringen kann. Ich würde also bei so einem Kameraden auch nicht erwarten, dass er seinen Abschied einreicht (sofern er eine hinreichende Pflichterfüllung erbringt). Aber ich würde erwarten, dass er aufhört die Bw schlecht zu machen und damit die Bw zu schädigen.
„Ja, der BS ist bis zum Lebensende versorgt aber er hat auch ein Dienstzeitende. Wenn man wünscht, dass er darüber hinaus dient kann man das ruhig etwas versüßen.“
Naja, dazu muss man ja sehen WARUM ein BS Geld bekommt. Nämlich als Alimentierung für seine Treue. Diese sollte nicht käuflich sein, also wäre eine Prämie für längeres Dienen zunächst einmal systemwidrig und auch überflüssig.
Zudem erhält er ja für eine verlängerte Dienstzeit für diese zusätzlichen Jahre auch die Differenzzahlung aktiver Sold zu den Versorgungsbezügen.
Trotzdem kann man hier vielleicht über den einen oder anderen Anreiz nachdenken. Aber das muss sehr zurückhaltend und überlegt angegangen werden, sonst setzen wir falsche Reize und erzeugen zudem eine gefährliche Erwartungshaltung.
„Der SaZ der sich weiterverpflichtet ist in der Verpflichtungszeit auch versorgt.“
Hier werden schon wieder Äpfel mit Birnen verglichen. Einen SaZ einer dringend benötigten Verwendung der mit einer Prämie dazu gebracht wird zeitverzögert und damit „älter“ auf den zivilen Arbeitsmarkt zu gehen müssen diese verlorenen (lukrativen) Arbeitsjahre natürlich vergütet werden.
SaZ und BS dürfen hier keinesfalls gleich gesetzt werden!
Wo hier gerade über Personalbindung für BS diskutiert wird, kann mir doch bestimmt jemand einen einzigen guten Grund (außer Idealismus) nennen, warum man seine Dienstzeit freiwillig um zwei Jahre oder mehr verlängern sollte, anstatt in Pension zu gehen und anschließend als Reservist ausgiebig Wehrübungen zu machen. In einem persönlichen Gespräch mit dem BAPersBw konnte diese Frage seitens der Personalführung nicht beantwortet werden.
@ Koffer | 13. Mai 2019 – 21:26
Wofür bekommt denn der SaZ sein Geld? Nicht für seine Treue?
Und die Bw muss man nicht schlecht reden, ich würde das eher als „Glasnost“ bezeichnen.
Vielleicht haben Sie noch nicht genug Einblick oder Sie sehen ein Wunschbild.
@Insider | 13. Mai 2019 – 21:49
„Wo hier gerade über Personalbindung für BS diskutiert wird, kann mir doch bestimmt jemand einen einzigen guten Grund (außer Idealismus) nennen, warum man seine Dienstzeit freiwillig um zwei Jahre oder mehr verlängern sollte, anstatt in Pension zu gehen und anschließend als Reservist ausgiebig Wehrübungen zu machen.“
Abgesehen davon, dass das nichts mit Personalbindung zu tun hat, ist das eine berechtigte Frage.
In der Tat wird mWn zunehmen und von unterschiedlichen Seiten kritisch angemerkt, dass man als wehrübender Pensionär mehr Geld „verdient“ als als länger dienender aktiver BS.
Es gibt natürlich eine rein den pekuniären Aspekt betrachtenden Antwort durchaus ein Argument. Als verlängerter BS hat man die knapp 30% mehr über ein, zwei oder drei Jahre oder mehr Jahre sicher. Als Reservist wird die Wehrübung sozusagen nur nach Bedarf und ohne längere Garantie „eingekauft“.
Aber das ist trotzdem etwas seltsam, weil es ja gerade dem Alimentationsgedanken widerspricht. Ich denke das wird so nicht ewig aufrecht erhalten werden…
Das wird mit dem nächsten Gesetz geändert, dann können Pensionäre nur noch nach einer Verlängerung von 2Jahren zur RDL.
[Vermutung oder belegt? T.W.]
„Mein Eindruck ist, dass Personalbindung im BAPersBw (oder in der Bundeswehr) als „Datum“ verstanden wird.“
„Natürlich ist das so. Weil das nun einmal das gewünschte Ergebnis ist. Alles andere wäre ja auch reichlich seltsam.“
Das kann doch nicht das gewünschte Ergebnis sein. Sie sagen es ja im Grunde selbst. Es muss an zahlreichen Stellschrauben gedreht werden, um eine Zweck zu erreichen. Nämlich den zufrieden dienenden Soldaten. Nicht zu verwechseln mit dem in jeglicher Hinsicht zufrieden zu stellenden (Anspruchs-)Soldaten.
Personalbindung ist somit für mich, wo nötig (nicht notwendig) das Drehen an ausgewählten Stellschrauben, auf der Basis eines gewandelten Selbstverständnisses (nicht Selbstverständlichkeiten) der Personalführung. Der Schwerpunkt sollte eher auf letzterem liegen.
Dann gäbe es meines Erachtens auch wieder mehr Werbung aus der Truppe für die Truppe.
@Zimdarsen
Kann ich gar nicht glauben. Will es sich die Bw auch noch mit den Reservisten verscherzen? Woher kommt die Information?
Mittlerweile werden Reservisten doch händeringend gesucht.
Erstmal bleibt die Verlängerung der Dienstzeit ja noch freiwillig und wenn man der Ministerin glauben darf, wird es in dieser Legislaturperiode auch nicht geändert. Was danach kommt wird man sehen, ich glaube allerdings dass das auf erheblichen Widerstand stoßen wird.
@ Koffer
Liegt es am Konzept der Mannschaftsheime, deren Umsetzung – positiv oder negativ oder an äußeren Umständen wie einer Monopolstellung das sie attraktiv sind oder genutzt werden?
@ Zimdarsen
Ist diese freiwillige Verlängerung der Dienstzeit von BS von zwei Jahren dann der Einstiegspreis um hinterher Wehrübungen machen zu dürfen ?
Reichlich komisch in einem „atmenden Personalkörper“, wenn man Zwangsmaßnahmen ausüben muss um anschließend freiwillige Reseredienstleistungen erbringen zu dürfen.
@Georg | 14. Mai 2019 – 13:10
Ich antworte mal auf Ihre Frage.
Nein, die Verlängerung um 2 Jahre hat nichts mit RDL zu tun. Für die Reservedienstleistenden gilt immer noch die Altersgrenze vom 60. Lebensjahr, auf Antrag vom 65. Lebensjahr, von daher würde diese Kombination auch keinen Sinn machen.
Längerdienende Reservedienstleistende hat die Bundeswehr schon länger, von daher ist jede Aufregung unnötig.
Das ist die jetzige Situation.
@Escrimador | 13. Mai 2019 – 23:06
„Wofür bekommt denn der SaZ sein Geld? Nicht für seine Treue?!
Natürlich, aber die Frage eines (finanziellen oder karrieretechnischen) Nachteils auf dem Arbeitsmarkt durch verzögertes Ausscheidenaufgrund von längerem Dienst muss natürlich kompensiert werden. Das ist einerseits ein Gebot der Fairness ggü. dem SaZ von dem man ja möchte, dass er länger SaZ bliebt und andererseits ein Gebot der Logik, wenn man auf einem anspruchsvollen Teilsegment des Arbeitsmarktes als Bw konkurrieren will.
„Und die Bw muss man nicht schlecht reden, ich würde das eher als „Glasnost“ bezeichnen.“
Dann sollte man aber auch gehen. Das Brot weiter essen und dennoch schlecht reden und die Bw dadurch schädigen (nach innen wie nach außen), ist ein Verstoß gegen die Treue- und Kameradschaftspflicht.
„Vielleicht haben Sie noch nicht genug Einblick oder Sie sehen ein Wunschbild.“
LOL :)
@hagion pneuma | 14. Mai 2019 – 10:41
„Es muss an zahlreichen Stellschrauben gedreht werden, um eine Zweck zu erreichen. Nämlich den zufrieden dienenden Soldaten.“
Auch das ist zweifelsohne eine wichtige Stellschraube. Aber eben nicht die einzige.
„Nicht zu verwechseln mit dem in jeglicher Hinsicht zufrieden zu stellenden (Anspruchs-)Soldaten.“
Zustimmung.
„auf der Basis eines gewandelten Selbstverständnisses (nicht Selbstverständlichkeiten) der Personalführung. Der Schwerpunkt sollte eher auf letzterem liegen.“
Hier stimme ich nicht zu.
Die Personalführung hat ein gutes Selbstverständnis.
Struktur der Personalführung (die unsägliche Zentralisierung in einer Megabehörde) und Rahmenbedingungen (gesetzliche und innendienstliche) ist ein Problem.
Aber das Selbstverständnis der Personalführung ist genau das richtige: Auftragserfüllung der Bw unter gebotener (!) Berücksichtigung berechtigter (!) persönlicher Belange.
@ThoDan | 14. Mai 2019 – 12:42
„Liegt es am Konzept der Mannschaftsheime, deren Umsetzung – positiv oder negativ oder an äußeren Umständen wie einer Monopolstellung das sie attraktiv sind oder genutzt werden?“
Um hierauf eine valide Antwort geben zu können, müsste man sicherlich zunächst einmal Fakten erheben.
Ich für meinen Teil habe schon gute Pächter gesehen, die an der Struktur der Rahmenbedingungen am konkreten StO gescheitert sind und und schlechte Pächter, die durch gute Rahmenbedingungen dennoch Erfolg hatten.
Vermutlich wir es (wie immer) eine Kombination von beiden Faktoren sein.
Aber das wird hier jetzt sehr esoterisch und hat wirklich nur noch sehr mittelbar mit dem Thema dieses Fadens zu tun.
@koffer „aber das selbstverständnis der …“:
mir sagte einmal mein personalreferent (immerhin studiert und a15 dotiert): „die Bundeswehr ist nicht für ihre zufriedenheit verantwortlich. sie haben nur treu zu dienen“.
mit diesem genau ˋrichtigen selbstverständnis der personalführung´ ist die bundeswehr jetzt genau da, wo sie hingehört. und ich zum glück auch.