Neue Bemerkungen des Rechnungshofes: Orion, F125, Funkgeräte
Die Prüfungen von Beraterverträgen in Verteidigungsministerium durch den Bundesrechungshof haben im vergangenen Jahr hinreichend Staub aufgewirbelt und zu einem Untersuchungsausschuss im Bundestag geführt – aber natürlich gibt es davon getrennt unverändert die üblichen Prüfungen der militärischen Ausgaben durch die Bonner Prüfer. Am (heutigen) Mittwoch haben sie weitere so genannte Bemerkungen vorgelegt, in denen auch erneut einzelne Projekte der Bundeswehr im Mittelpunkt stehen – und unter wirtschaftlichen Aspekten nicht gut wegkommen.
Eine kurze Übersicht:
• Seefernaufklärer Orion P-3C (Foto oben)
Das BMVg verfehlt das Ziel, acht betagte Marineflugzeuge nach umfangreichen Modernisierungen wirtschaftlich zu nutzen. Die Bundeswehr schloss hierfür im Jahr 2015 Verträge über 500 Mio. Euro. Die Marine will die Flugzeuge bis zu ihrer geplanten Ablösung im Jahr 2035 für die Aufklärung auf See und die Bekämpfung von U-Booten nutzen. Die Arbeiten sollten im Jahr 2023 abgeschlossen werden. So hätten die Flugzeuge noch mehr als zehn Jahre wirtschaftlich genutzt werden können.Die Modernisierung dauert wesentlich länger und kostet erheblich mehr als vorgesehen. Die Bundeswehr hat zusätzliche Leistungen beauftragt, die das Projekt obendrein verzögern. Die im Jahr 2015 eingeplanten Haushaltsmittel reichen nicht aus, um die Flugzeuge zu modernisieren. Inzwischen plant das BMVg mit einem weiteren Investitionsbedarf von mindestens 340 Mio.
• Ausbildungszentrum Fregatten F125
Die Bundeswehr beschafft für mehr als 3 Mrd. Euro vier neue Fregatten für die Marine, versäumte es aber, die notwendige Ausbildungseinrichtung an Land (Einsatzausbildungszentrum) für die Besatzungen aufzubauen. Es können daher nicht genügend Besatzungen ausgebildet werden. Die neuen Fregatten können deshalb nicht wie geplant eingesetzt werden.
• Handfunkgeräte Tetrapol
Obwohl die Bundeswehr über ausreichend Handfunkgeräte für ihr Funksystem TETRAPOL Bw verfügt, prüft sie, ob sie für über 1 Mio. Euro im Jahr 2019 noch weitere 800 Handfunkgeräte kaufen will. (…) Von 2020 bis 2022 will die Bundeswehr nach und nach für den gleichen Einsatzzweck ein Nachfolgesystem einführen. Die Handfunkgeräte des Funksystems TETRAPOL Bw sind mit dem geplanten Nachfolgesystem nicht kom-patibel.
Die Bundeswehr hält dennoch die Beschaffung der insgesamt 4 000 Reservegeräte für erforderlich. Das Funksystem TETRAPOL Bw müsse bis zum Ende der Einführung des Nachfolgesystems im Jahr 2022 vollständig einsatzbereit bleiben.
Der Bundesrechnungshof hält daran fest, dass schon die Beschaffung der 3 200 Reservegeräte unnötig war, weil die Bundeswehr bereits über ausreichend Reservegeräte verfügte.
(Aus privaten Gründen habe ich in diesen Tagen wenig Zeit; deshalb nur diese kurze Übersicht)
(Archivbild Mai 2012: Orion P-3C in der Antipirateriemission Atalanta in Djibouti)
Man schüttelt mit dem Kopf und versucht manche Abläufe nachzuvollziehen.
Bei den Funkgeräten würde ich mal gerne die Begründung für die Beschaffung sehen, rein zahlenmäßig macht es auf den ersten Blick keinen Sinn, aber vielleicht hat sich ja doch jemand etwas dabei gedacht.
Bei den Fregatten, es könnte auch erst einmal eine Fregatte als Einsatzausbildungszentrum fungieren, man hat ja eh keine Mannschaft, um alle vier zu bewegen. Wenn das Sinn macht, das müssen die Marineexperten beantworten. Und die Schiffe kommen ja nacheinander.
Bei der Orion stelle ich mir die Frage, macht es Sinn, ein dann bereits 40 Jahre altes Flugzeug nochmal zu überholen für weitere 10 Jahre Nutzung? Hatten wir nicht erst die Diskussion, als auf einer der letzten Messen die Japaner ihre Kawasaki P-1 vorgestellt haben?
Zu solchen Entscheidungen kann es doch nur kommen, wenn die Neubeschaffung selbst von marktverfügbaren Modellen so kompliziert und zeitaufwändig ist, das eine Nachrüstung und Reparatur sinnvoll erscheint.
https://augengeradeaus.net/2018/08/neuer-deutsch-franzoesischer-seefernaufklaerer-japan-als-dritter-im-bunde/
Dass die BW es versäumt hat, rechtzeitig ein Einsatzausbildungszentrum für die F125 Fregatten in Angriff zu nehmen, ist nichts neues, sondern ein alter Hut. Nur bekommt es durch den Bundesrechnungshof noch mehr Gewicht, als die bisherige Berichterstattung darüber. Hochpeinlich für die Marine ist es natürlich, denn das Doppelbesatzungskonzept kann natürlich nie funktionieren, wenn man das Personal dafür vergisst auszubilden.
Und daß die Übernahme der Orion Seeaufklärer von den Niederlanden eine teure Fehlinvestition sei, wurde hier schon öfters in AG geschrieben. Durch die Kostensteigerung um 340 Millionen und Zeitverzögerung wird dies nur erneut bestätigt. Und es ist die Frage, ob die BW für diese 840 Millionen nicht schneller 8 neue Flugzeuge hätte bekommen können?
Ich weiß nicht, was eine C 295 neu kostet als Seeaufklärer, aber ich könnte mir vorstellen, daß man für dieses Geld 8 neue Maschinen hätte bekommen können?
Allein die neuerliche Kostensteigerung bei der Modernisierung der 8 P-3C Orion entspricht also dem Gegenwert von ca. 6 neuen (!) ATR-72 MPA.
Der Effekt ist offenbar der gleiche wie bei der Gorch Fock: Niemand zieht die Notbremse, wenn ein Projekt Stück für Stück immer mehr aus dem Ruder läuft.
Ich glaube den Verantwortlichen in der Bundeswehr ist es inzwischen völlig egal wieviel Geld mehr für welche „Bauchlandung“ sie ausgegeben. Möglicherweise glauben sie sogar je mehr Steuergeld sie für irgend etwas ausgeben (Stichwort: künstliche Nieten Gorch Fock) desto besser erfüllen sie ihren Auftrag weil sie damit ja die Ministerin in ihrer Forderung nach noch mehr Stuergeld unterstützen.
Das ist schon ein ziemliches Desaster was sich in der Bundeswehr abspielt. Aber auf den Twitter-accounts der Verantworlichen werden täglich Lobeshymnen und „Erfolgsmeldungen“ im Salventakt ausgestoßen. Man kann nur noch den Kopf schütteln.
Die P3C war immer eine Übergangslösung.
sie wurde überhaupt erst beschafft, weil für einen zeitgemäßen Ersatz nie genug Geld und politischer Wille vorhanden war, die Fähigkeit aber nicht komplett aufgegeben werden sollte. Die Marine hat also darauf gehofft die Zeit zu überbrücken, bis zu der sich in der Haushaltsplanung eine Lücke auftut, wo man dann denn eine dauerhafte Lösung einbringen würde können.
Allerdings,
selbst in den gefühlt fetten Jahren von 2016 bis 2019, wo allerlei Ideen zu Vollauslastung aufkamen, nirgendwo scheint dort eine Plätzchen für eine dauerhafte Lösung des Themas Seefehrnaufklärung vorhanden gewesen zu sein. Jedenfalls habe ich bis auf einen „Messebesuch“ der Kawasaki nichts davon mitbekommen.
Unter den aktuellen Rahmenbedingungen von Minister Scholz, gilt in Sachen P3C, aller höchstens noch: friss oder stirb.
Es lässt sich halt schlecht erklären auf Kosten von MoTaKo oder Enablern wie dem A400m, zusätzliche hunderte Millionen für P8 oder nur der C295 auszugeben.
Am Ende muss die Orion in unregelmäßigen Abständen, Skiffs und andere Holz- und Gummiboote mit CCTV und Fernrohr beobachten, dies schafft auch eine betagte Orion mit der aktuellen Missionsausstattung ganz gut.
Abgesehen davon schient aktuell auch niemandem ein Bein abzufallen, wenn diese „Fähigkeit“ einige Monate mal nicht zur Verfügung steht.
@Frank Drehsen
Die Flottendienstboote sollten auch demnächst ‚mal in Auftrag gegeben werden …
Vieles sollte demnächst und vor kurzem passieren. Wirklich viel mit Substanz hört man aus dem Ministerium nicht immer nur halbgare Personalentscheidungen oder Ideen.
Vor knapp zwei Monaten lief die Frist zur Nachbesserung für die G36 Nachfolger ab. Wüsste gern wann man da mal was von hört. Oder all die Kleinigkeiten die noch kommen sollten. Qualifizierte Fliegerabwehr, KWS Wiesel TOW, direkte Feuerustg Jäger auf Boxer, Wirkmittel 1800+. Und bei den Hubschraubern des Heeres gab es ja auch ein paar Ideen von denen man länger nichts gehört hat. Oder was wurde eigentlich aus der Sache mit den Norwegern und NSM?
[Sind ja alles verständliche Fragen, haben aber mit dem aktuellen Bericht des Rechnungshofes ziemlich genau nichts zu tun. Das bitte in diesem Thread nicht weiter auswalzen. T.W.]
Zur Nutzungsdauer der P3-Orion:
Die Nutzungsdauer von 2023 bis 2035 bezieht sich auch eine durchschnittliche Flugstunden Anzahl pro Jahr. Wird das Flugzeug später ausgeliefert verschiebt sich den Zeitpunkt zum erreichen der Max. Flugstundenzahl. Diese Max. Flugstunden beziehen auf „Safe Life Design“. Danach kann man auf „Fail Safe Design“ umschalten. Die Fatigue Abteilung bekommt dadurch Arbeit. Kanada macht das schon. Dadurch lässt die P3-Orion länger betreiben. Also alles weniger dramatisch als dargestellt….
@Frank Drehsen | 10. April 2019 – 18:05
Zustimmung. Ein weiterer Beleg für die Folgen der chronischen Unterfinanzierung einer für die bereitgestellten Mittel zu großen Armee.
Wenn alles gut geht, erreichen wir so die zwei Prozent vielleicht ganz ohne Aufrüstung?
Bei den Anmerkungen des BRH zu Tetrapol kann man nur den Kopf schütteln.
Ein Ausstattungssoll an Funkgeräten nur daran festzumachen, wie viele derzeit in einem Einsatz benötigt werden ist doch sehr kurzsichtig.
Mit der gleichen Logik können wir auch eine 6-stellige Anzahl Sturmgewehre abgeben, weil wir dort auch nie alle im Einsatz nutzen.
Natürlich wird ein Großteil der Funkgeräte nicht täglich genutzt. Das ist aber bei Streitkräften ein Normalzustand und nennt sich „Frieden“.
Dummerweise ist es zu spät, neue Ausstattung zu kaufen, wenn sich dieser Zustand geändert hat und man sich in einem Krieg befindet.
Es würde Sinn machen, die Orion durch 6-7 ATR.72MPA oder 4 P-8A und 3 ATR
zu ersetzen, bevor man noch mehr Geld in die P-3 pumpt.
Das Ausbildungszentrum F125 ist ein Infrastrukturbauprojekt. Hier ist die Bw auf Landesbauverwaltungen angewiesen, denn der Bund baut nicht in Eigenregie. Die Landesbauverwaltungen sind wie der öffentliche Dienst allgemein, personell überaltert und ausgedünnt worden.
So hat der Neubau der Fm-Schule von Feldafing nach Pöcking mehr als 12 Jahre gedauert bei einem Bauvolumen von gut 150 Mio Euro.
Was sollte das Ausbildungszentrum F125 kosten, wer plant und baut es ?
Zur P3-Orion.
Da war letzes Jahr ein häßiicher Brand in einer zivilen Lagerhalle in Ingolstadt. Dabei ist nicht nur Inventar vom Deutschen Museum verbrannt, sondern auch die bereits gekauften neuen Tragflächen für die P3-Orion in Mitleidenschaft gezogen worden. Kann man die gelagerten Ersatztragflächen für die P3-Orion noch verwenden oder müssen sie neu beschafft werden ?
Wie ist es da eigentlich haftungsmäßig zwischen Airbus in Manching und der Bw weitergegangen ?
@Georg
„Was sollte das Ausbildungszentrum F125 kosten, wer plant und baut es ?“
Ich sag‘ nur: retrograde Terminplanung – was brauche ich bis wann? Vergessen einzuplanen sollte man es natürlich nicht. Bei den U-Booten haben wir auch „Besatzungsfehl“, und wie sieht es bei den neuen Korvetten aus? Da müßten die Mannschaften schon jetzt eingestellt werden.
Ich sehe schon die Schlagzeile in drei Jahren: Marine kann Schiffe (Boote) nicht nutzen weil Besatzungen fehlen.
Tetrapol-Vorrüstungen sind in den neuen G-BKF, G-LTM und UTF (sämtliche Tonnagen) vorhanden.
Sollte es dann wohl eher lieber heißen, die Bw hat nicht genug Funkgeräte? Da wird doch auch wieder gemeckert.
Außerdem besteht Tetrapol nicht nur aus Handfunkgeräten, ist das dem Rechnungshof bewusst? Ich konnte noch nicht prüfen, wieviele „Handquetschen“ es davon tatsächlich gibt, werde ich aber noch tun.
Für BoS wurden sogar in manche KrKw wieder FuG 8a eingerüstet, soll man da auch noch dran festhalten, weil die Dinger vorhanden sind?
Über die nicht vorhandenen SEM35 in manchen Feuerwehrfahrzeugen möchte ich gar nicht anfangen.
Hat der Bundesrechnungshof eigentlich in seiner Zweigstelle endlich mal das Licht ausgeschaltet bekommen? Muss ja schließlich auch nicht 24/7 brennen……
Die Million für Handfunkgeräte der cniht nächsten Generation halte ich im Prinzip nicht für schlecht. Selbst nach Einführung der Nachfolgegeräte haben dann die Luftwaffe, Marine und Streitkräftebasis wenigstens genug Handfunkgeräte.
Ich störe mich eher an dem Stückpreis, denn da bekommt man verschlüsselnde digitale Handfunkgeräte von Motorola für weniger Geld von der Stange.
An all die, die in gewohnter Manier „der Rechnungshof hat keine Ahnung“ schreien: vielleicht mal nachlesen, was Tetrapol ist und was zelluläre Netze bedeuten, ehe völlig merkbefreit „aber es gibt noch SEM 35“ geschrien wird. Ist hier nicht der Stammtisch.
nochmal zu den Orion…
die schnelle alternative wäre natürlich adhoc 6-8 C295 MPA zu beschaffen…diese haben natürlich nicht die Reichweite oder Standzeit einer Orion… aber ansonsten stehen sie dieser in nichts nach… Kosten pro Maschine zwischen 25-50 Mio € … dh worst case könnte ich alleine für die Mehrkosten die jetzt nochmal zusätzlich zur Nachrüstung entstehen 6-8 neue C295 MPA Maschinen beschaffen…
bei den C295 sind zudem die Verfügbarkeit deutlich höher und die Betriebskosten deutlich geringer…wodurch das Thema Reichweite und Standzeit etwas relativiert wird, weil man mehr Maschinen, oder die gleiche Maschine häufiger einsetzen kann…
man könnte tatsächlich als Zwischenlösung 6-8 Maschinen beschaffen… und dann in 10 Jahren nochmal 8 Stück A320 MPA… dann aber komplett ohne Druck… die C295 können dann bestimmt gut weitergenutzt werden…
In die 8 Orions wurde jetzt schon mehr investiert, als der Kauf von nagelneuen Flugzeugen gekostet hätte.
Wann wacht im Ministerium eigentlich mal jemand auf?
Es gibt aktuell mit der P8, der C295 und der ATR72MPA drei marktverfügbare Muster, die die Aufgaben erledigen können UND dazu noch 30 Jahre Lebensdauer vor sich haben.
Bis 2035 werden wir wohl nicht warten können. Bis dahin sind wir in Europa mal wieder die Einzigen, die ein bestimmtes Muster zu lange betreiben. Kommt einem das nicht bekannt vor?
@S O | 10. April 2019 – 23:52
„Die Million für Handfunkgeräte der cniht nächsten Generation halte ich im Prinzip nicht für schlecht. Selbst nach Einführung der Nachfolgegeräte haben dann die Luftwaffe, Marine und Streitkräftebasis wenigstens genug Handfunkgeräte.“
Da stimme ich Ihnen zu. Der BRH ist in Bezug auf Reserven und Doppel- bzw. Mehrfachausstattung traditionell Zivil geprägt und versteht militärische Notwendigkeiten häufig nicht.
Wobei allerdings die Bw auch häufig keine saubere und für Externe/den BRH nachvollziehbare Reservenberechnung macht.
Ich weiß daher nicht, ob es vorliegenden Fall an mangelnder Verständlichmachung durch die Abwehr hapert oder an Verbortheit des BRH. Beides halte ich durchaus für möglich.
[Wenn die Herren Experten dann noch mal verständlich machen würden, in welchem Netz sie die Endgeräte für zellulare Tetrapol-Netze nutzen würden, wenn es diese Netze nicht mehr gibt? Ich mag mich ja täuschen, aber nach dieser Argumentation hätte die Bundeswehr so um 1990 mal besser noch viele C-Netz-Funktelefone einlagern sollen, irgendjemand hätte sie schon gebrauchen können… T.W.]
@Koffer | 10. April 2019 – 19:43
„Zustimmung. Ein weiterer Beleg für die Folgen der chronischen Unterfinanzierung einer für die bereitgestellten Mittel zu großen Armee.“
Das ist doch sicherlich ironisch gemeint?
Seit Jahren musste die Bw am Jahresende Gelder zurückgeben, weil sie es aus verschiedensten Gründen nicht investiert bekam. Unterfinanzierung sieht anders aus.
@T.W.
Die Handfunkgeräte TETRAPOL funktionieren in den derzeit durch die Bw selbst betriebene Einsatz- und einsatzbezogenen Netzen.
Das Einphasen eines neuen, nichtkompatiblen Nachfolgesystem hat nichts damit zu tun, dass bis zur kompletten und umfänglichen Übernahme der Aufgaben durch das Nachfolgesystem das Vorgängersystem komplett und Einsatz- und LV/BV tauglich betrieben werden können muss.
Ich halte es daher für durchaus denkbar, dass die geplante Beschaffung absolut richtig ist.
Für den BRH mag es der Horror seine Material zu kaufen welches dann vor Ende seiner möglichen Nutzungszeit nicht mehr benötigt wird, aber viel schlimmer wäre es, wenn wir sparsam handeln würden eine ein- oder zweijährige Lücke in Kauf nehmen würden und in dieser Zeit kommt es zu einem großen Einsatz oder einer Krise und wir haben das alte nicht mehr und das neue noch nicht.
Gerade da beide nicht kompatibel sind, ist hier eine Reserve umso wichtiger!
@Pio-Fritz | 11. April 2019 – 11:45
„Das ist doch sicherlich ironisch gemeint?“
Noch nicht mal ansatzweise! Die Unterfinanzierung derzeit und in den letzten Jahren ist dramatisch und verursacht genau solche unschönen Stilblüten.
„Seit Jahren musste die Bw am Jahresende Gelder zurückgeben, “
Wie Sie als fleißiger Leser dieses Blogs wissen (sollten), hat das ganz andere Gründe. Das Haushaltsrecht sei hier nur als Beispiel erwähnt.
[Meine Bemerkung bezog sich auf die hier wiederholt geäußerte Ansicht, man könne diese Handfunkgeräte doch auf Dauer weiter betreiben, andere würden sich drüber freuen… was eine gewisse Unkenntnis der dahinter stehenden Netzstruktur nahelegt. T.W.]
@T.W.
Stimmt, hatte mich unklar ausgedrückt, bzw. ungeschickt zitiert.
Glaube, aber das das mit meinem letzten Kommentar korrigiert wurde :)
@Koffer
Das sind also nur 800 weitere Ausfallreserve für den Friedensbetrieb, bei Ausfall von etwa 85 Geräte pro Quartal. Zu der bereits vorhandenen Ausfallreserve von 3200 in etwa.
mit der derzeitigen Ausfallreserve kommt die BW in Friedenszeiten also knapp 9,5 Jahre aus.(hier geht es um die Ausfallreserve und nicht um irgendwelche Einlagerungen für den V-Fall dafür reichen die paar doch eh nicht.)
Und das auch von einem Artikel, der weiterhin jederzeit bestellt werden kann!
das ganze bei einem System, das die BW ab nächstem Jahr ersetzen will ( falls die Bundeswehr nicht auch damit überfordert ist /sarc aus).
Also ich mit meine zivilen Verstand halte die 1 Mio. in der Tat für Verschwendung es sei den sie sind der Meinung das die BW das TETRAPOL in 9,5 Jahren nicht ersetzt bekommt.
@Andre | 11. April 2019 – 13:33
„Also ich mit meine zivilen Verstand halte die 1 Mio. in der Tat für Verschwendung“
Eben. Militärische Erfordernisse folgen häufig nicht zivilen Bewertungskriterien.
Die Bw plant bis 2022 ein nicht-kompatibles Nachfolgesystem einzuführen. Durch Einweisung, Ausbildung etc. dürfte die volle Einsatztauglichkeit vermutlich ein bis zwei Jahre später eintreten.
Da beide Systeme aber nicht kompatibel sind, muss bis zu Dem Zeitpunkt an dem ein vollumfänglicher Systemwechsel gesichert ist das alte System (inkl. Reserven) komplett betriebssicher sein.
Es muss ja nur ein großer Einsatz oder eine mittlere Krise an der Ostflanke bis 2023 eintreten und man stünde mit runter gelassener Hose da.
Eine Armee darf nicht auf Wirtschaftlichkeit optimiert werden, sondern muss immer auf Effektivität optimiert sein.
@Andre
„[…]hier geht es um die Ausfallreserve[…]“
Ist das so?
Seitwann haben wir denn getrennte Ausfallreserven und normale Reserven?
Die Bw betreibt bzw hält für Einsätze und Übungen ein eigenes mobil verlegbares Tetrapol Netz vor und das noch auf Jahre. Es ist nicht mit dem Projekt der geplanten Mitnutzung des zivilen BOS Tetra-Netz im Grundbetrieb in Deutschland zu verwechseln.
Wenn nun für das Tetrapol Netz weitere Funkgeräte als Reserve für Übung und Einsatz beschafft werden ist dies zu begrüßen
[Na, wenn das so ist, dann kann diese Ausschreibung ja gestoppt werden. Sagen Sie im BAAINBw und im Haushaltsausschuss des Bundestages Bescheid?
https://ausschreibungen-deutschland.de/499516_D-LBO_Anteil_Zellulare_Netze_Verlegefaehig_ZNV_2018_Koblenz
T.W.]
Herr Wiegold, siehe Kommentar von Koffer 11.4.19 14:23Uhr
@Koffer | 11. April 2019 – 12:50
„Wie Sie als fleißiger Leser dieses Blogs wissen (sollten), hat das ganz andere Gründe. Das Haushaltsrecht sei hier nur als Beispiel erwähnt.“
Die Gründe bleiben ja leider die selben, mit mehr Geld wird es auch nicht besser, es wird nur mehr zurückgegeben. Es besteht eben ein Beschaffungsproblem vielfältigster Natur und das muss zuerst gelöst werden. Sowohl rechtlich als auch in den Verfahrensabläufen.
Dann kann man über mehr Geld reden. Momentan bekommen Sie das doch keinem Durchschnittsbürger erklärt.
Das sind doch die Gründe, warum eine Sanierung von fast vierzig Jahre alten Flugzeugen angestrebt wird, die wahrscheinlich teurer ist als ein Neukauf eines marktverfügbaren Modells. Oder die Sanierung der Gorch Fock auf „Teufel komm raus“, oder Verlängerung Lebenszyklus SPz Marder usw..
Selbst die eine Million für die Funkgeräte muss man überdenken, man könnte auch einfach in die Reserve greifen. Bevor man die Funkgeräte einfach ungenutzt wieder verschrottet.
Es mangelt einfach an planerischer Weitsicht, bei den momentanen zeitlichen Abläufen muss man einfach rechtzeitig anfangen und nicht erst dann, wenn man es braucht.
Wenn das alte Tetrapol nur noch bis 2022 nutzen will, bedeutet dass auch dass man es danach aus irgendeinem Grund nicht mehr nutzen kann?
Ja sie sind nicht kompatible aber man wir dann ja sicher nicht schlagartig in Afghanistan und Mali sowie bei Übungen alles auf ein mal umstellen.
Das braucht doch erst mal viel Ausbildung für die ganzen Fernmeldekräfte und dann wenn die erfolgt ist kann angefangen werden erstmal in einem Einsatz umzustellen.
@Pio-Fritz | 11. April 2019 – 15:02
„Die Gründe bleiben ja leider die selben, mit mehr Geld wird es auch nicht besser, es wird nur mehr zurückgegeben.“
Ich kann nicht verstehen, wie Sie so etwas behaupten können. Wir haben das Thema doch schon mehrfach durchgehabt. Dadurch, dass zu wenig Geld im Haushalt vorhanden ist, werden viele Beschaffungen gar nicht angegangen, obwohl der Bedarf anerkannt.
Das hat überhaupt nichts mit der Rückgabe von nicht abgeflossenem HHM zu tun. Zumal ja durch die Maßnahmen von StS Dr. Suder es ja in den letzten beiden Jahren schon signifikant besser wurde und durch die haushälterischen Neuregelungen in der aktuellen Legislaturperiode es auch noch etwas besser werden dürfte.
Sie führen also ein Gegenargument ins Feld, was zum einem (fast) veraltet ist und zum anderen gar nichts mit dem hier in Rede stehenden Problem zu tun hat.
Doppelfail :(
„Das sind doch die Gründe, warum eine Sanierung von fast vierzig Jahre alten Flugzeugen angestrebt wird, die wahrscheinlich teurer ist als ein Neukauf eines marktverfügbaren Modells.“
Das wiederum ist im Ergebnis ja richtig, aber genau das erfolgt ja (wenn ich es richtig verstanden habe) u.a. auch weil zu wenig Geld für die Neubeschaffung zum fraglichen Zeitpunkt zur Verfügung stand. Die Sanierung wiederum streckt sich ja über Jahre und ist deswegen ziemlich sicher günstiger pro Haushaltsjahr, als eine Neubeschaffung.
@ all
Der Ersatz von TetraPol durch Tetra25 rechtfertigt durchaus die Beschaffung von TetraPol Endgeräten. Wenn man die Geschichte der Einführung von Tetra25 in der deutschen BOS im Besonderen und in manchen Nachbarländern im Allgemeinen betrachtet, dann kann ich nur dazu raten.
Tetra 25 sollte zur WM 2006 in Deutschland flächendeckend verfügbar sein, tatsächlich ist es bis heute nicht überall flächendeckend eingeführt.
Die technischen und finanziellen Schwierigkeiten um das größte flächendeckende Bündelfunknetz einzuführen waren wesentlich größer als erwartet.
Die oben genannte Ausschreibung wird wahrscheinlich ebenfalls 10 Jahre später einsatzreif sein, als es jetzt geplant ist.
“ Dadurch, dass zu wenig Geld im Haushalt vorhanden ist, werden viele Beschaffungen gar nicht angegangen, obwohl der Bedarf anerkannt.“
Ich lese hier alle 3 Monate in den Kommentaren, dass in den Abteilungen/Ämtern/Behörden schlicht zu wenig Beamte/Soldaten sitzen, die Beschaffungen angehen und genehmigen können.
Da bringt ein größerer Haushalt überhaupt nichts, wenn die Akten nicht abgearbeitet werden können.
Und ein größerer Haushalt führt auch nicht gleich zu mehr Sachbearbeitern.
@Pio-Fritz
„Das sind doch die Gründe, warum eine Sanierung von fast vierzig Jahre alten Flugzeugen angestrebt wird, die wahrscheinlich teurer ist als ein Neukauf eines marktverfügbaren Modells.“
Nein, das stimmt nicht, auch nicht wahrscheinlich.
Eine Zelle ist schnell gekauft Ausbildung, Einsatzlogistik, Einsatztauglichkeit und Erfahrung nicht.
Die USA, RUS uem legen ihre „alten“ Flugzeuge jetzt zum Teil wieder neu auf, nicht nur bei der US Navy.
@ T.W.
Die einzelnen Funkgeräte (HRT und MRT) die in den PMR Netzen TETRA und TETRAPOL genutzt werden (normal im TMO = Trunked Mode Operation), können abseits (ohne Vorhandensein einer Inselbasisstation oder eines beliebig großen Netzes) aber auch paralell innerhalb eines Netzes im DMO (Direct Mode Operation = Direkte Kommunikation ohne Einbindung in die Netzinfrastruktur) betrieben werden.
Von daher sind durchaus Nachnutzungen denkbar, die die restliche Gerätekebensdauer ausnutzen, wieviel Sinn diese machen könnten kann man wohl erst beurteilen wenn diese benannt werden. Wenn man dann noch die Gerätelebensdauer der HRT berücksichtigt, dann dürfte die Zeitspanne nicht groß über 2025 hinaus gehen.
@chiefdeunavy
„Die MPA P3C ORION Flugzeuge sind unverzichtbar für die Ubootjagd aus der Luft. Mit den Modernisierungen ist der Betrieb bis 2035 gesichert. Ohne entsteht eine Fähigkeitslücke. Hier ist die Industrie gefordert zeitgerecht zu liefern. Ersatz im Rahmen DEU/FRA Kooperation geplant“.
Das klingt einigermaßen hilflos, „gefordert … geplant“!
Notwendige Ausbildungsanlagen sind in Wilhelmshaven, Bremerhaven und Parow verfübar. Es wurden auch schon mehrere Besatzungen ausgebildet. Leider werden die Leute nach Ablauf ihrer Stehzeit aber schon wieder wegversetzt.
Der Bundesrechnungshof sollte hier nicht wie immer gern gemacht die Truppe beschimpfen sondern mal nachfragen warum die tolle ARGE F 125 (TKMS und Lürssen) nicht in der Lage ist termingerecht funktionierende Schiffe abzuliefern.
Ich würde ganz gerne den Leuten helfen welche mit Wikipedia Wissen versuchen unverständliche Argumente zu untermauern. Das Hauptaugenmerk des Tetrapol Nachfolgers ist die Fähigkeit im BOS Funk. Die Mengen an Geräten ist vollkommen nachvollziehbar wenn man bedenkt das diese eben nicht nur für Einsätze beschafft werden, sondern auch für den V-Fall. Es sichert die Kommunikation mit anderen BOS Funkteilnehmern wie Polizei, Feuerwehr, THW usw. Ein Land zu verteidigen ohne das Militär mit Polizei kommunizieren kann, stelle ich mir persönlich als schwer vor. Die „hohe“ Stückzahl alter Geräte lässt sich dann dadurch auch recht leicht erklären. Es ist natürlich nicht so gut wenn der S3 StOffz eines jeden Bataillons auf der suche nach seinen ausgeliehenen Kühlcontainern die gesamte Polizei abklappert es gibt nämlich im Funk nur eine bestimmte Anzahl an Kanälen. Damit darf sich die BW beschäftigen. Dank der geänderten Ausrichtung stärker in Richtung Landesverteidigung dürfte also jedem klar werden weshalb man nicht so viele beschafft wie im Einsatz benötigt plus 4 Stück Reserve falls was kaputt geht.
Ich habe versucht es möglichst gut zu erklären. Sollte es unverständlich sein weil ich zu wenige Anglizismen oder hanebüchenen Abkürzungen benutzt habe, bitte ich dies zu entschuldigen.
Grüße an die Schwarzmaler
*Ironie aus*
@Tobias | 10. April 2019 – 23:05
@TW
SEM 35 ? Das kann sich doch nur um eine Verwechslung handeln! Oder in welchem Feuerwehrfahrzeugen soll denn die „Museumreife Technik“ den noch vorgesehen sein?
@marinespox
Um Missverständnissen bzgl des Personals für die neuen #Fregatten #F125 der
@deutschemarine vorzubeugen, erlaube ich mir auf den Tweet von @chiefdeunavy hinzuweisen:
„In Wilhelmshaven warten über 600 Männer und Frauen sehnsüchtig darauf, dass wir die erste Fregatte der Klasse #F125 bald in Dienst stellen können …“
Absichtsvolle(?) Panikmache bei – angeblich – kein Personal für die neuen Fregatten!
Noch einmal zu den „Bemerkungen“ BRH zu F-125 und angeblich nicht vorhandenen „notwendige(n) Ausbildungseinrichtungen an Land (Einsatzausbildungszentrum)“
@marinespox wer sich fragen sollte, wie sie aussehen, die landgebundenen #Ausbildungseinrichtungen der @deutschemarine die @chiefdeunavy erwähnte. Hier ein kurzes Video vom #EAZ
https://twitter.com/i/status/1116646667166605312
@Chris
Also Ausfallreserver als Bergriff habe ich aus dem oben verlinkten Bericht des BRH, aber das wissen sie sicherlich weil sie ihn ja gelesen haben.
@Koffer
@benandjerry
wieso kommen den hier immer alle damit , das die zu beschaffenden Geräte für die erhöhung der V-Fall Reserven sind?
Woher nehmen sie dieses Wissen, oder können das nur Vollmilitärs wissen??
alles was ich finden kann ist, folgendes
Die BW hat 7 882 P2G Handfunkgeräte.
Das ist der Sollbestand.mehr brauch sie nicht , mehr will sie nich.
Jetzt kündigt der Hersteller diese P2G die einstellung der Produktion an.
Deswegen, und nur deswegen bestellt die BW 3200 zusätzliche Handgeräte vom Typ TPH 900, die voll kompatibel mit den alten P2G sind, als Ausfallreserve, also als Ersatz für die alten falls die Kaputtgehn, weil die ja nicht mehr nachbestellt werden können (also die P2G, obwohl ja jederzeit TPH 900 nachbestellt werden könnten! das kostet schon mal 4,7 Mio).
Jetzt sollen noch einmal 800 bestellt werden, auch nur als Ausfallreserve, nicht um irgendwelchen V-Fall Bestand zu erhöhen. Darum geht es hier doch nie irgendwo.
Aber es kommt immer das Argument, das Zivilisten gar keine Ahnung haben ,V-Fall großer Krieg bla bla.
Ich hab das Gefühl das die hier ach so allwissenden das Dokument garnicht gelesen haben , weil die Zivi’s vom BRH schon per Definition von Militärbeschaffung keine Ahnung haben können.
Ich mag vielleicht keine allumfassende Ahnung haben, aber ich hinterfrage meine Meinung wenigstens noch ab und an , sollten andere auch mal tun.
@Andre
Aber wenn sie ihn nutzen haben wissen Sie doch sicher was er bedeutet?
Vorhin bei Defense-Aerospace gelesen dass ein Weiterbetrieb des Tornados bis 2030 ca 9 Mrd € kosten soll…
vor diesem Hintergrund macht ein Ersatz durch Eurofighter/F18 natürlich sinn…bevor das nächste Milliarden Grab analog zu Gorch FOCK, Orion usw aufgemacht wird
@Andre | 12. April 2019 – 14:24
„@Koffer
@benandjerry
wieso kommen den hier immer alle damit , das die zu beschaffenden Geräte für die erhöhung der V-Fall Reserven sind?“
Wenn Sie meine Beiträge nochmals lesen, habe ich nicht primär mit dem V-Fall argumentiert, sondern vielmehr mit der Notwendigkeit der voll-umfänglichen Einsatzfähigkeit des Altsystems bis zur kompletten Übernahme der Aufgaben (V-Fall oder Einsatz oder Frieden) durch das Neusystem.
Das ist militärisch notwendiges Vorgehen.
@ Zimdarsen
Die Orion ist eine Version der Lockheed Electra.
Diese hatte ihren Erstflug 1957…
Ich glaube, irgendwann muss man anfangen, nach vorne zu schauen und nicht in die Vergangenheit…
Unsere 8 Orions, gebraucht gekauft, haben schon mehr gekostet, als 15 C295M, nagelneu wohlgemerkt…
@Obibiber
Noch eine Ergänzung zu ihrem genannten Artikel.
https://www.thedrive.com/the-war-zone/27272/heres-where-boeing-aims-to-take-the-super-hornet-in-the-decades-to-come
Boeing scheint das Thema NT anzugehen.
[Danke für den Hinweis – der passt zwar in diesem Thread nicht so recht inhaltlich… aber ich packe den Link mal in den aktuellen Luftwaffen-Thread, weil ja auch die Angaben zu den Kosten nicht uninteressant sind. T.W.]
@Andre | 12. April 2019 – 14:24
Vorab vielen Dank für ihre Aufstellung bzgl Anzahl der Tetrapol HFG.
Sie erlauben mir bitte nachfolgende Feststellung und Fragen.
Wenn ich mich nicht auf die schnelle verechnet habe, besitzt die „Firma“ dann also rund 12.000 dieser Handfunkgeräte für Tetrapol. Von den Kfz Geräten reden wir besser nicht.
Ok, soweit.
Können Sie mir evtl. erklären wozu diese Anzahl X (In Nutzung und in Reserve) benötigt werden?
Ich spekuliere :
– Tetrapol ist für LV/BV nicht geeignet da nicht Flächendeckend auf Ebene der taktischen
Kommunikation der Kampftruppe verfügbar
– Anzahl der Basisstationen begrenzt, sowie auch die Kanalanzahl je Zelle (IDR und
Gateway etc. nicht eingerechnet/betrachtet)
– Vernetzung zu Tetra aufgrund von verschiedenen Übertragungsstandards „Over the Air“
nicht möglich; maximal über Kabel
– System nur in den ITBtl verfügbar (und auch dort „Sperrbestand“ unter
Führungsvorbehalt von oben)
– bisher nur in Feldlagern oder auf Dog und Pony Shows eingesetzt gewesen
– ich sage einmal „schwieriger Frequenzbereich“ und daher stark reguliertes und
unflexibles Anmeldeverfahren
– von „Härtung“ der Übertragungstechnik ist nichts erkennbar
Die Zeiten von AUTOKO sind vorbei….was also haben wir sonst noch? Die taktische terrestrische Kommunikation liegt am Boden oder in den Händen eines jungen Soldaten dessen VHF-Funkgerät deutlich älter ist als er selbst.
Vielleicht sitzt ja im BRH jemand der auch etwas Ahnung von der Sache hat…vielleicht ;-)
Wozu also die Beschaffung?
Nur für die Einsätze in Feldlagern und sonstigen Vorhaben?
@Klaus-Peter Kaikowsky:
1) 600 klingt zwar viel, reicht aber gerade mal für vier Besatzungen. Vorgesehen sind aber acht; was ist mit Echo-Hotel?
2) Jetzt haben wir ein Bürogebäude und einen Hörsaal gesehen. Das ist ein EAZ?
3) Dem InspM wird gerade die Planung seiner Einheiten aus der Hand genommen und seine BKdos zu Chauffeuren gemacht — und er klatscht noch Applaus. Traurig…
@Nur 2 cent
Der InspM muss sich eben endlich mal seiner Rolle bewusst werden. Es ist nicht „seine“ Marine – er verwaltet und führt diese im Auftrag des GI für das BMVg. Streitkräfteplanung ist ministerielle Sache und nicht Auftrag der OrgBer. Der GI hat Vorgaben gemacht, der InspM weigert sich partout bisher denen zu folgen und möchte eher „seine“ Marine wie er sie gerne möchte. Das geht so nicht.
Mehrbesatzungskonzept und Personalmangel sind so unvereinbar. Bis heute kann die Marine kein belastbares Konzept dafür Vorlegen. Fixe Ideen und ein paar ungeprüfte Vorstellungen – manchmal sogar aufgeschrieben. Mehr nicht.
Die Idee klingt ja nett mit dem Besatzungstausch im Einsatz. Wenn man sich vor Augen führt, dass sich dazu aber immer ja Schiff und(!) Besatzung zertifizieren müssen sieht das schon anders aus.
Ein Schoff – eine Besatzung und etwas Personalreserve im HiGru. So ist es jetzt und so wird es bleiben. So versteht auch der Rest der Bw übrigends das „Single Set of Forces“
Unter den heutigen Rahmenbedingungen wird die F-125 am Ende genau so funktionieren wie F122, 123 und 124 vor ihr – und das war auch nicht so schlecht. Und für dann 11 Fregatten findet die Marine auch dann ausreichend Besatzungen und muss nicht fiktiv nach 20+ rekrutieren