Kramp-Karrenbauer will im Parlament langfristig Verteidigungshaushalt erhöhen

Die Aussagen der CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer zum Verteidigungshaushalt, in einem Interview in der aktuellen Ausgabe des Spiegels, dürften die Debatte über den Wehretat wieder befeuern. Zur Dokumentation deshalb ihre Sätze zu diesem Thema:

Zu dem von Bundesfinanzminister Olaf Scholz vorgelegten Haushaltsentwurf ihr Hinweis, dass die CDU zu Bundeswehr und NATO-Verpflichtungen stehe – und der fallenden Finanzlinie in der mittelfristigen Finanzplanung:

Ich bin deshalb sehr froh, dass für 2020 der Etat für das Verteidigungsministerium entgegen der ursprünglichen Planung noch mal erhöht worden ist. Im Übrigen gab es auch in der Vergangenheit durchaus Unterschiede zwischen der mittelfristigen Finanzplanung und dem, was dann vom Bundestag verabschiedet worden ist.

Zur Absicht ihrer Partei im weiteren parlamentarischen Verfahren:

Richtig ist, dass wir uns dazu verpflichtet haben, den Anteil der Verteidigungsausgaben zu erhöhen. Das ist im Etatentwurf nicht ausreichend abgebildet. Und das müssen wir bei den Haushaltsberatungen im Parlament möglichst korrigieren.

Gerade das zweite Zitat lässt mich etwas ratlos zurück. Das weitere Verfahren sieht vor, dass das Bundeskabinett – nach weiteren Gesprächen der Ressorts – im Juni den Entwurf des Haushalts für das kommende Jahr beschließen wird, bevor der Bundestag darüber berät.

Insofern gibt es natürlich Haushaltsberatungen – aber eben für den Haushalt des kommenden Jahres, und mit dem scheint die CDU-Vorsitzende ja nicht gänzlich unzufrieden, siehe das erste Zitat. Was für Kritik sorgt, in der Union wie auch international, ist die Planung für die Folgejahre: Da hat der Finanzminister, wie er sagt sehr konservativ, erst mal keine Steigerungen und für den Wehretat sogar zurückgehende Summen vorgesehen.

Diese mittelfristige Finanzplanung und die Haushaltsansätze für die Jahre nach 2020 sind allerdings nichts, was in den Haushaltsberatungen in diesem Jahr zur Entscheidung ansteht. Denn die Planung ist ja eben das, eine Planung der Bundesregierung, und (noch) keine Festlegung der Haushalte 2021, 2022 und 2023.

Deshalb bin ich gespannt auf die konkrete Umsetzung, wie die Planungsansätze für die Jahre nach 2020 von der CDU in den Haushaltsberatungen erhöht werden.

(Archivbild: Kramp-Karrenbauer und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen auf dem CDU-Bundesparteitag am  26.02.2018 in Berlin – Florian Gaertner/photothek.net)