Sanierung der ‚Gorch Fock‘ dauert knappes Jahr länger

An schlechten Nachrichten von der Gorch Fock, dem Segelschulschiff der Deutschen Marine, gibt es in diesem Jahr keinen Mangel: Die Grundsanierung der Dreimastbark wird nicht nur teurer als zunächst geplant, sie dauert nun auch noch länger. Das Schiff wird nicht wie vorgesehen im ersten Halbjahr 2019 wieder der Marine zur Verfügung stehen – sondern erst ein knappes Jahr später. Einen entsprechenden Bericht der ARD bestätigte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am (heutigen) Dienstag.

Im März war bekannt geworden, dass die Sanierung des Segelschulschiffes 135 Millionen Euro kosten wird und nicht, wie im Jahr zuvor veranschlagt, bis zu 75 Millionen Euro. Dafür sollte die Gorch Fock ab 2019 wieder in der Ausbildung des Offiziernachwuchses fahren und dafür auch über das Jahr 2040 hinaus genutzt werden können.

Nach Angaben aus dem Ministerium ist die nun feststehende längere Instandsetzungszeit nicht auf einzelne Probleme wie den Mast oder den Einbau der Maschine zurückzuführen. Vielmehr hätten sich bei dem hochkomplexen Instandsetzungsvorhaben, das alle Bereiche betrifft, weitere Probleme in der Sanierung des gesamten Schiffes ergeben. Schon im Sommer hatte eine Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen offengelegt, das während der Arbeiten ständig neue Probleme entdeckt wurden.

Das Problem für die Marine ist nun, länger als geplant einen Ausbildungsbetrieb auch ohne die Gorch Fock sicherzustellen. In den vergangenen Jahren waren nach Beginn der Werftarbeiten dafür unter anderem Ausbildungsplätze auf dem rumänischen Segelschulschiff Mircea genutzt worden. Außerdem hatte die Marine zusätzliche Segeltörns auf kleineren Booten angesetzt, um den Nachwuchs mit seemännischen Grundlagen vertraut zu machen.

(Archivbild 2006: Gorch Fock in der Nordsee – Kerstin Niebuhr/Bundeswehr)