Dokumentation: Merkel vor dem Europaparlament zur „echten europäischen Armee“
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am (heutigen) Dienstag vor dem Europaparlament in Straßburg eine Rede gehalten, in der es um viele Aspekte gemeinsamen europäischen Handelns ging. Interessanterweise haben allerdings ihre Aussagen zu einer gemeinsamen europäischen Außen- und Sicherheitspolitik – zunächst? – die Schlagzeilen bestimmt.
Das mag damit zu tun haben, dass es komplementär zur Rede des französischen Präsidenten Emmanuel Macron vor einigen Tagen verstanden wurde, der wie Merkel jetzt von einer echten europäischen Armee sprach. Allerdings: Deutlicher noch als Macron kennzeichnete Merkel ihre Aussage als Vision:
Aber wir sollten ‑ das sage ich aufgrund der Entwicklung der letzten Jahre sehr bewusst ‑ an der Vision arbeiten, eines Tages auch eine echte europäische Armee zu schaffen.
Zur Dokumentation die Passage aus Merkels Rede im Zusammenhang, in der Abschrift des Bundespresseamtes:
Meine Damen und Herren, Einheit und Geschlossenheit sind für Europas Erfolg unverzichtbar. Ich möchte deshalb drei Bereiche hervorheben, auf die es aus meiner Sicht besonders ankommen wird.
Erstens die Außen- und Sicherheitspolitik: Wir merken doch schon jetzt, dass wir als Europäer unsere Interessen überall dort viel besser verteidigen können, wo wir gemeinsam auftreten. Nur geschlossen ist Europa stark genug, um auf der globalen Bühne gehört zu werden und seine Werte und Interessen verteidigen zu können. Die Zeiten, in denen wir uns vorbehaltlos auf andere verlassen konnten, sind eben vorbei. Das heißt nichts anderes, als dass wir Europäer unser Schicksal stärker in unsere eigene Hand nehmen wollen, wenn wir als Gemeinschaft überleben wollen. Das bedeutet, dass Europa langfristig außenpolitisch handlungsfähiger werden muss. Deshalb müssen wir bereit sein, unsere Entscheidungswege zu überdenken und verstärkt dort auf Einstimmigkeit zu verzichten, wo die Verträge dies möglich machen und wo immer es möglich ist.
Ich habe vorgeschlagen, dass wir einen europäischen Sicherheitsrat mit wechselnden, rotierenden Besetzungen der Mitgliedstaaten einsetzen, in dem wichtige Beschlüsse schneller vorbereitet werden können. Wir müssen eine europäische Eingreiftruppe schaffen, mit der Europa auch am Ort des Geschehens handeln kann. Wir haben große Fortschritte bei der strukturierten Zusammenarbeit im militärischen Bereich erreicht. Das ist gut und wird ja hier auch weitestgehend unterstützt.
Aber wir sollten ‑ das sage ich aufgrund der Entwicklung der letzten Jahre sehr bewusst ‑ an der Vision arbeiten, eines Tages auch eine echte europäische Armee zu schaffen. Ja, so ist es! Denn Jean-Claude Juncker hat schon vor vier Jahren gesagt: „Eine gemeinsame europäische Armee würde der Welt zeigen, dass es zwischen den europäischen Ländern nie wieder Krieg geben wird.“ – Das ist ja keine Armee gegen die NATO ‑ ich bitte Sie! ‑, sondern das kann eine gute Ergänzung der NATO sein. Kein Mensch möchte klassische Verbindungen infrage stellen. Aber, liebe Kolleginnen und Kollegen, es wäre doch viel einfacher, mit uns zusammenzuarbeiten. Wenn wir heute mehr als 160 Verteidigungssysteme bzw. Waffensysteme und die Vereinigten Staaten von Amerika nur 50 oder 60 haben, wenn wir für alles selbstständige Verwaltung, Betreuung und Ausbildung brauchen, dann sind wir doch kein effizienter Partner. Wenn wir unser Geld effizient einsetzen wollen und doch für viel Gleiches kämpfen, dann können wir doch in der NATO mit einer europäischen Armee gemeinsam auftreten. Darin sehe ich überhaupt keinen Widerspruch!
Das schließt dann natürlich ‑ ‑ ‑
(Zwischenrufe aus dem Plenum)
‑ Ach, ich freue mich darüber. Ich lasse mich doch nicht irritieren. Ich komme auch aus dem Parlament!
Dazu gehört dann im Übrigen auch die gemeinsame Entwicklung von Waffensystemen innerhalb Europas, und dazu gehört auch ‑ das ist eine schwere Aufgabe, auch für die Bundesrepublik Deutschland ‑, dass wir eine gemeinsame Rüstungsexportpolitik entwickeln, weil wir sonst auch nicht einheitlich auf der Welt auftreten können.
(Foto: Europaparlament)
Ich war leider live dabei und dachte nun wechselt sie endgültig zu den Sozid.
Das Gut eine parlamentarische Armee zu haben ist in Europa nicht die Regel und mir wird Angst und Bange wenn ich bedenke das Europa, deutsche Soldaten in Einsätze schicken kann.
Wer das Parlament, wie ich von innen kennt kann das schnell nachvollziehen.
Wäre legitimiert diese „Europäischen Streitkräfte“ ?
Wer schickt sie, mit welchem, von wem, getragenen Beschluss in den Einsatz?
Wie ist ein Einsatz dieser Streitkräfte völkerrechtlich zu sehen? Welcher Staat ist dann Kriegspartei?
Das hört sich ja sehr ambitioniert an und geht für mich in die Richtung einer gemeinsamen (Eingreif-) Truppe, vielleicht im Rahmen des CROC:
https://en.wikipedia.org/wiki/EUFOR_Crisis_Response_Operation_Core
Daneben gibt es noch:
https://en.wikipedia.org/wiki/European_Intervention_Initiative
Hier sollte einmal „klar Schiff“ gemacht werden, sonst verzettelt man sich.
@Martin Schulze-Elvert
Im Idealfall sind dies dann keine deutschen Soldaten mehr sondern Kräfte – und Soldaten – der EU, der Truppenausweis kommt von der EU.
Deutsche Staatsbürger bleiben sie natürlich weiterhin, aber dies tritt dann in den Hintergrund.
Europäische Armee? Wie alle Wortmeldungen zum Thema geht die Kanzlerin vom EU-Europa aus? Selbst die Straßburger Parlamentarier glauben daran? Dabei zählt Europa 48 Staaten (ohne RUS).
Nichts haben die Nationalstaaten weniger vor, als noch mehr Souveränitätsrechte an Brüssel abzutreten. Wer das als Allheilmittel dem Wähler anbietet, landet in der Opposition.
Wenn schon EU, dann gilt:
Der europäische Gesetzgeber, die EU der 27, muss sich zuallerst klar werden, wie solch Dilemma lösbar ist, muss Befehls- und Führungsstrukturen schaffen, die nicht 27 Oberbefehlshabern Rechte zubilligen.
Der GI: “ … Es setzt voraus, dass die Staaten Souveränitätsrechte abgeben, … Das sehe ich eher visionär“.
Bekommt die EU das nicht gebacken, lohnt sich kein weiterer Gedanke.
@KPK
Die EU Sk sind keine nationalen Sk mehr, sie sind dem Zugriff der Mitgliedsstaaten entzogen. Die EU Sk werden nicht in nationalen Einsätzen (z.B. BARKHANE) eingesetzt sondern in Einsätzen der EU (z.B. EUTM MLI) oder anderen Systemen der kollektiven Sicherheit (VN Mandat), möglichst ohne Rückgriff auf nationale Ressourcen, was sich aber wohl nie vermeiden läßt. Hierfür kann es ja dann „supporting nations“ auch außerhalb der EU geben.
Wer entscheidet? Falls eine nationale Teilhabe gewünscht wäre wird sicher der Ministerrat mit einbezogen. D.h. der / die IBUK gibt dort sein / ihr Votum gemäß BT Beschluß ab, kann aber überstimmt werden (keine Einstimmigkeit erforderlich). Der BT wirkt mit, hat aber keine finale Entscheidungsgewalt mehr.
Der Ministerrat kann dann dem EP eine Empfehlung vorlegen, über die dann abgestimmt wird.
Sie sehen: alles machbar. Wenn man will.
Ähm. Selbst Politiker fordern das nicht aktuell, sondern reden von einer Zukunftsvision, und hier werden quasi schon die Kästchen für die Entscheidungskompetenzen gemalt? Mutig.
@TW
Ich fühle mich da ‚mal angesprochen. Wenn man (die Politik) das nicht will sollte man davon nicht sprechen sondern klar sagen, was Sache ist.
Die Aussage von Frau Merkel ist doch eindeutig (Zitate aus dem Redetext):
„Das heißt nichts anderes, als dass wir Europäer unser Schicksal stärker in unsere eigene Hand nehmen wollen, wenn wir als Gemeinschaft überleben wollen.“
„Wir müssen eine europäische Eingreiftruppe schaffen, mit der Europa auch am Ort des Geschehens handeln kann.“
Ich schließe daraus:
Überleben = EU Eingreiftruppe
Oder verstehe ich das falsch?
Die Reihenfolge kann nur sein:
1. Echte demokratische (Entscheidungs-) Strukturen,
2. Europäische Armee.
Andersrum kann es uns nur um die Ohren fliegen, auf die eine oder andere Weise.
Diese „EU Armee“ ist nicht mehr als rhetorische Projektionsfläche für diese Art EU-Föderalismus-Phantastereien. Ein kleiner Hofknicks vor dem EU Parlament. KPK hat die Wirklichkeit schon ganz richtig dargestellt: Souveränitätstransfers nach Brüssel sind nicht realistisch, nicht mal der aktuelle Cheftrommler zu dem Thema Macron meint das. Das Ganze ist doch nur Gewäsch, weil kein Politiker sich die Blöße geben un der/die Erste sein will, der/die zugibt, daß das ganze nicht realistisch ist.
Wenn sich schon nicht genug Freiwillige für den Dienst in der Bundeswehr finden lassen woher kommen dann die Freiwilligen Deutschen für eine EU Truppe?
Ich denke Deutschland wäre hier weitestgehend nur noch ein finanzieller Partner und kein nennenswerter Truppensteller. Die Soldaten kämen wahrscheinlich eher aus den ärmeren EU Staaten.
Für Deutschlands Politiker ist das eine elegante Lösung, da wir ja lieber Geld als Personal geben.
Für die Bundeswehr wäre das der Todesstoß, da sie ja dann eigentlich keine Daseinsberechtigung mehr hätte. Wollen wir das wirklich ?
Die Staaten welche eine europäische Eingreiftruppe schaffen wollen, dann ist das möglich. Es gilt vorher ein Paar Fragen zu beantworten und das wird dann auch geschehen. Wir sind schon jetzt in gemeinsamen Missionen und das läuft, was Zusammenarbeit betrifft.
Forderungen nach mehr Abstimmung im Betreuungs, Disziplinar- und Fürsorgebereich kommen schon jetzt aus der Truppe.
Ob eine europäische Eingreiftruppe abwechselnd von einer Nation geführt wird, wie jetzt in Mali und dabei einem abgestimmten Mandat folgt, von einem Ausschuß des EU-Parlamentes oder einer Komission der Außenminister ist reine formalie. Die mili Führung läuft schon jetzt multinational.
Ohne vorher das Demokratiedefizit der Union beseitigt zu haben, kann sie auch keine Armee haben. Sonst führt eine EU-Armee im Gegenteil zu größerer, nicht geringerer Kriegsgefahr in Europa. Ich erinnere nur an die letzten Jahre Jugoslaviens.
Sehr gut!
Die Bundeskanzlerin betont damit, daß wir eine Vision brauchen, um Europas Platz in der Welt und unsere Werte in der Zukunft zu erhalten.
Das geht nicht von heute auf morgen, aber Macron und Merkel haben den Grundstein gelegt.
Dieses Ziel kann nur mit einer gemeinsamen Sicherheits- und Außenpolitik erreicht werden. Und diese müssen jetzt mit allen EU-Staaten gemeinsam erarbeitet werden.
Auch unter den Risiko hier als Weltuntergangsprediger und Verschwörungstheoretiker darzustehen, eine europäische Armee scheint mir ein geeigneter Weg die doch sehr strengen Beschränkungen des Grundgesetzes in Bezug auf den Einsatz der Bundeswehr zu umgehen.
Ich weiß nicht, ob dies eine gute Sache ist. Ich denke in Sachen Interventionsfreudigkeit ist Brüssel um einiges motivierter als Berlin es je sein wird.
Interessant ist doch, dass die öffentliche und fachliche Diskussion über die EU-Armee als Alternative zwischen PESCO / Dt. und EII / Fr. aufgezogen wird. Also entweder bottom-up oder vom Einsatz her zur EU-Armee. Das Ganze gewürzt mit etwas dt.-fr. Rivalität um das Spiel interessanter zu machen.
Es ist völlig offensichtlich, dass hier Öffentlichkeit und Fachpublikum zum 1.000mal in EU-Fragen „gespielt“ werden. Die Diskussion läuft zwischen Pesco / EII, aber die eigentliche Frage, „Macht eine EU-Armee überhaupt Sinn? Können wir das wollen? Ist das in unserem Interesse?“ – wird ausgeblendet.
Meine Vermutung ist, dass Dr. und Fr. hinter den Kulissen kooperieren – getrennt marschieren, vereint zuschlagen. Aussagen und Verhalten von Macron, Merkel usw. bestätigen das.
Auf denn zum nächsten EU-Fiasko, kann man da nur sagen. Der Erfolg des Euro und der EU-Wirtschaftspolitik usw. muss dringend wiederholt werden (Ironie). Putin weis‘ schon, weshalb er die Idee EU-Armee gut findet. Und bei den Amis machen sich Deutsche und Franzosen noch ein bisschen mehr zum Kasper.
Avanti dilettanti.
Aus meiner Sicht ist die Herangehensweise diesmal richtig. Es wird zunächst eine politische Zielvorstellung vorgegeben und damit die Debatte eröffnet, ob das Ziel denn richtig ist und im weiteren Verlauf, wie man da hinkommt.
Von leeren politischen Strukturen – wie PESCO – haben wird doch genug.
Die folgende Debatte wird auch EU-kritische Länder zwingen sich mit der Thematik einer engeren Zusammenarbeit auseinander zu setzten.
All dies wird die politische Auseinandersetzung in Europa fördern und hoffentlich zu einer neuen Aufmerksamkeit für ein vereintes Europa sorgen.
@ Thomas Melber
@ Insider
Bisher ging ich davon aus, man wollte gemeinsame europäische Streitkräfte als Ersatz für die nationalen Armeen. Das wäre mE ein schwer umsetzbares sehr langfristiges Ziel, mit großem Einsparpotential. Dabei könnte es weiterhin nationale Kontingente geben.
Nun geht es um europäische Eingreifkräfte? Die gäbe es dann vermutlich zusätzlich zu den nationalen Armeen. Sie wären als Expeditionskräfte für die LV/BV wohl zu leicht und zahlenmäßig zu schwach.
Warum sollte es relevant sein, welche Nationalitäten die EU-Kräfte stellen. „EU“ steht dann für die Nation.
Was will man denn nun?
@Ingo Heinscher
Die letzten Jahre ex-Jugoslawiens stehen wie bitte in Zusammenhang mit der EU von heute?
Die politische Anmaßung der Serben unter Milosevic, Ziel: Hegemonie auf dem Westbalkan unter Einschluss Albaniens , konfessionelle und ethnische Starrköpfigkeit sowie fatale Fehleinschätzung RUS Beistands führten zum bekannten Resultat des Auseinanderbrechens des früheren Staates von Titos Gnaden.
„sollten“ und „Vision“ – das sind ja gleich zwei Weichmacher in einem Satz. Initiative sieht anders aus, als Replik auf Macron sehe ich das eher als wohlwollende Bremse.
Ich finde das Aufstellen einer echten europäischen Armee einen längst überfälligen Schritt.
Wir haben eine Gemeinsame Währung warum nicht eine gemeinsame Armee.
Dann trägt z.B. ein Kampfpanzer das Hoheitszeichen der Europäischen Union ( Europaflagge ) oder ein noch zu definierendes Hoheitssymbol.
Die Besatzung besteht dann z.B. aus einen deutschen Fahrer, einen niederländischen Kommandanten, der Richtschütze kommt aus Norwegen und der Ladeschütze aus Dänemark !
Wie @ Thomas Melber schon richtig erkannt hat, müssen dann sämtliche andren Europäische militärische Projekte aufgelöst werden, um eine Doppelstruktur zu verhindern.
Die Mitglieder einer europäischen Armee speisen z.B. mit 30 Prozent ihres Verteidigungsetats die europäische Armee. Auf der andren Seite kann die nationale Armee um 30 Prozent schrumpfen. Wer will kann auch seine gesamte Streitkräfte in der europäischen Armee überführen.
Es geht ja in Kern um ein gemeinsames Auftreten der Europäer in einer zukünftigen Welt.
So muss das Zaudern von Deutschland auf den Internationalen Bankett endlich ein Ende haben.
Gemeinsame Missionen wie der Anti-ISIS-Einsatz funktionieren nicht weil Deutschland sich einer direkten Zusammenarbeit entzieht. Anstelle sich an der Combined Joint Task Force (CJTF) und deren Operation Inherent Resolve (OIR) anzuschließen macht Deutschland mit den Einsatz Counter DAESH ein eigenes Fass auf. Das auch andere Nationen ihr eigenes Ding beim Anti-ISIS-Einsatz gemacht haben und deren Einsatz letztendlich die Wende eingeleitet hat, ist nicht das Thema.
[Ihre Meinung ist Ihre Meinung, aber bei den Fakten sollten wir schon bleiben – Counter Daesh läuft als Teil der CJTF. T.W.]
@Escrimador
Doch, das denke ich auch.
Sonst könnte man es so lassen, wie es ist – Framework Nation-Konzept, u.a.
@Henrik
„Ich denke in Sachen Interventionsfreudigkeit ist Brüssel um einiges motivierter als Berlin es je sein wird?“
Wie kommen Sie zu dieser Vermutung? Gerade manch Länder im Norden sind da eher auf der Linie der BRD und am Ende werden auch zukünftige Aktionen einen Preis haben und der muss bezahlt werden.
@Eismann320
PESCO ist keine politische Struktur sondern eine Umsetzung des politischen Willens zur Synchronisierung der nationalen Streitkräftestrukturen und die Durchführung gemeinsamer Rüstungsprojekte.
Schön!
Vielleicht war diese „Rede“ ein Weckruf an alle Bürger dieses Landes, die keinen Ausverkauf unserer Werte und Errungenschaften hinnehmen wollen. Man sollte sich nur die Rechte und Pflichten(!) der Soldaten in den einzelnen EU-Staaten anschauen, um zu sehen, was Merkel evtl. bereit ist aufzugeben. Gerade Merkels Regierungszeit hat dazu geführt, dass mit der Einführung der europäischen Arbeitszeitregelung, Fernseher, Kühlschrank und Kita eine andere Art von Armee entstanden ist, wo nicht die Kampfkraft im Fokus steht, sondern der einzelnen Soldat. Als ob diese Tatsache noch nicht reicht, um dieser Illusion eine schnelle Realisierung auf Augenhöhe abzusprechen, wird Herr Macron zwischen den Zeilen direkter.
Frankreich schwadroniert von einer starken europäischen Armee, lässt gleichzeitig die Trikolore von der Patrouille de France an den Himmel zeichnen und beendet seinen Vortrag mit Vive la France. Klare Zeichen wie er die Zukunft sehen möchte – ganz anders die Kanzlerin, welche beim Thema Europa unser Land als solches mal wieder zu vergessen scheint und nur als einen Lieferanten von Rüstungsgütern erwähnt.
An einer engen Zusammenarbeit zwischen den Streitkräften von ausgewählten Nationen ist wohl jeder interessiert – an einer Aufgabe der staatlichen Souveränität zu Gunsten einer anderen, fragwürdig zusammengekommenen Autorität, hoffentlilch nicht.
@Milliway
1. Die EU-Staaten ohne Euro sind: Bulgarien, Dänemark, Kroatien, Polen, Rumänien, Schweden, die Tschechische Republik, Ungarn und das Vereinigte Königreich.
„Wir“ haben eben keine gemeinsame Währung!
2. EURO-EU = 28 (27) minus 8 (9). Europa; ohne RUS, umfasst 48 Staaten, die stellen eigene Armee auf. Das oberflächliche Betrachten von EUROPA = EU darf durchaus die Realitäten betrachten.
3. „Es geht ja in Kern um ein gemeinsames Auftreten der Europäer in einer zukünftigen Welt“, exakt. „Die Europäer“ existieren aber nur geografisch.
4. „Die Besatzung besteht dann z.B. aus einen deutschen Fahrer, einen niederländischen Kommandanten, der Richtschütze kommt aus Norwegen und der Ladeschütze aus Dänemark!“ – Selten soviel Unausgegorenes gelesen. Sämtliche Einsatz- und Kampferfahrungen weisen nach, Multinationalität unter Einheitsebene ist tödlich. Kann bei Lessons Learned ISAF nachgelesen werden.
Da mache ich mir keine Sorge.
Solange man sich selbst bei gemeinsamer Waffenentwicklung auf keine gemeinsamen Spezifikationen einigen kann (A400M, Tiger, Eurofighter) wird diese Vision wahrschenlich schon bei der Diskussion über die gemeinsame Uniform begraben.
Wenn man in grossen Schwierigkleiten steckt, dann hat man zwei Möglichkeiten.
Die eine ist, das Problem zerlegen und lösen.
Die Alternative ist, neue große Projekt in die Welt zu setzen, die angeblich zusammenschweissen aber in Wahrheit die Probleme noch vergrössern.
Europa tendiert seit der Gründung der EU zu zweiten Lösung.
Nicht Schritt für Schritt sondern ohne Vorbereitung und gemeinsames Ziel der große Sprung.
@mwk
„Vielleicht war diese „Rede“ ein Weckruf an alle Bürger dieses Landes, die keinen Ausverkauf unserer Werte und Errungenschaften hinnehmen wollen.“
Ein Grund mehr für eine europäisierung der Streitkräfte zu kämpfen. Bis jetzt ist EU-ropa in der Welt nicht dafür bekannt, dass man die Standards nach unten schraubt, eher das Gegenteil.
„Man sollte sich nur die Rechte und Pflichten(!) der Soldaten in den einzelnen EU-Staaten anschauen, um zu sehen, was Merkel evtl. bereit ist aufzugeben.“
Wann hat die Bundeskanzlerin gesagt, dass Sie die in diesem Bereich etwas aufgeben will? Gerade am Beispiel FR wird klar, dass auch dort die Streitkräfte Rechte und Pflichten von EU-Bürgern in Uniform anerkennen müssen. Es vor wenigen Jahren wurden in FR die ersten mili Interessenverbände gegründet, welche genau auf diesen Umstand hinweisen.
Zudem haben wir in Europa Streitkräfte welch in Sachen Beteiligung zum Teil besser aufgestellt sind als wir und in mehr Bereichen echte Mitbestimmung bis hin zum Streikrecht haben. Am Ende wird es auch da Kompromisse auf eher hohem Niveau geben. Modell Frontex lässt grüßen.
Insider | 14. November 2018 – 7:37
Wenn sich schon nicht genug Freiwillige für den Dienst in der Bundeswehr finden lassen woher kommen dann die Freiwilligen Deutschen für eine EU Truppe?
Die Realität, dass die Streitkräfte nicht substantiell wachsen werden (können) ist bereits in der Leitungsebene angekommen. Politisch ist eine Einlassung dahingehend jedoch (noch) nicht opportun. Daher wird man das Ziel „Europäische SK“ mehr und mehr forcieren, umso eine gleichzeitige Argumentationslinie zur Reduzierung der nationalen Streitkräfte zu haben.
@KPK
Solch eine wilde Mischung wird es sicher nicht geben. Davon ab kann man auch auf Btl- / Kp-Ebene zumindest bi-national arbeiten wenn man sich gut kennt und kommunizieren kann (technisch und sprachlich). Dieses ist z.B. bei der DEU/FRA Brig nicht ungewöhnlich.
Ich gebe zu, die Führungsverfahren sind eine Herausforderung. So können z.B. die Balten eher weniger mit einem spanischen Kommando ^^
@KPK
Nachtrag: in der Fremdenlegion funktioniert Ihr Eingangsbeispiel.
„Die Zeiten, in denen wir uns vorbehaltlos auf andere verlassen konnten, sind eben vorbei. Das heißt nichts anderes, als dass wir Europäer unser Schicksal stärker in unsere eigene Hand nehmen wollen, wenn wir als Gemeinschaft überleben wollen. Das bedeutet, dass Europa langfristig außenpolitisch handlungsfähiger werden muss.“
Nur leider kann ich nicht erkennen, dass diese Erkenntnisse in notwendige Maßnahmen auf nationaler (!) Ebene mit kurz-und mittelfristigen Maßnahmen hinterlegt sind. Die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr ist weiterhin desaströs und eine entschlossene und kohörente Verbesserung entlang der eigenen Ansprüche (siehe KdB, FPBw) ist auch mittelfristig nicht realistisch (siehe Haushalt). Die Kanzlerin und die Ministerin haben genau diese Themen in den Koalitionsverhandlungen nicht vorangetrieben.
Stattdessen lieber abstrakte Diskussionen über langfristige Visionen auf anderen Ebenen. Dazu passend die Vorstellung die Entscheidungen teilweise auf die europäische Ebene zu verlagern. Dem stehen aus meiner Sicht erhebliche verfassungsrechtliche Fragen gegenüber.
@Don Quijote
EU Sk werden sicher nicht die nationalen Sk ersetzen können. Bei LV/BV sind hoffentlich eh alle Europäer mit im Boot.
Es geht tatsächlich um Flexibilität in der (außereuropäischen) Krisenreaktion und bei friedenserzwingenden Missionen (z.B. UKR; KOS wäre auch ein gutes Beispiel).
Bisher muß die EU bei den Truppenstellern „betteln“ gehen. Weiterer Vorteil: keine (nationalen) caveats mehr.
@Memoria
Ja, sie können es nicht weil politisch und ggf Bw technisch nicht mehr umsetzbar. Die Gesellschaft ist mehrheitlich nicht bereit in ändern Bereich zu kürzen und die Bw (einschl BMVg) ist nach der Neuausrichtung mit dem jetzigen Aufbau und Verantwortungsverteilung nicht in der Lage die Bw schlagkräftig zu führen. Die Bw ist an die Wand gefahren. So langsam setzt der Realisierungsprozess ein.
Dieser Umstand macht EU Kooperationen evtl noch notwendiger, könnte sein, dass andere Nationen etwas besser können als wir.
Wenn Macron eine europäische Armee fordert meint er damit, dass Frankreich gerne wie bei EUFOR RD Congo 2006 auf die Ressourcen anderer Staaten zur militärischen Sicherung seiner Interessen im afrikanischen Raum zurückgreifen würde.
Ein deutsches Interesse daran, sich diesem Vorhaben anzuschließen, ist für mich nicht erkennbar. Die einzige relevante militärische Bedrohung für Deutschland liegt im Osten, und für diese gibt es bereits die NATO.
@Wilhelm Eduard Albrecht
Wenn sich dafür auf europäischer Ebene eine Mehrheit findet (z.B. im Ministerrat, im EP)?
Zudem wäre dies dann ein Engagement der EU mit EU Kräften, d.h. keine direkte Beteiligung der Bw (ggf. noch Ustg bei Logistik, o.ä.).
@Wilhelm Eduard Albrech
Ist ja einfach, warum da noch keiner drauf kam!?
Liegt wohl daran, dass wir über die Zukunft reden, auch die der anderen europäischen Staaten.
@Zimdarsen
Gibt es Gründe dafür, warum Sie offenbar davon ausgehen, dass Frankreich in Zukunft kein militärisches Engagement dieser Art plant? Zuletzt ist das französische Engagement in Zentral- und Westafrika auf jeden Fall nicht geringer geworden.
Ihre Frage müsste ansonsten m.E. lauten, warum dieser Aspekt bislang in Deutschland nicht diskutiert wird. Anderswo sieht man in strategischen Fragen klarer.
@Thomas Melber
Finanziell dürfte wohl Deutschland die größten Lasten dieses m.E. vor allem zur Förderung der nationalen Interessen Frankreichs vorgesehenen Vorhabens tragen.
Für Macron und Frankreich attraktiv, da in einer solchen „europäischen Armee“ Frankreich ja ohne Zweifel den Ton angeben würde. Wird im Idealfall so laufen, dass Deutschland voranschreitet und groß posaunend seine Souveränität in diesem Bereich abgibt und Frankreich darauf hin sagt „merci“ und es dabei bleibt.
In der deutschen Politik sehe ich hier nur den Wunschtraum, das ungeliebte Militär irgendwie in Brüssel abladen zu können.
Gemeinsame Standards bei der Ausrüstung, gemeinsame Kommandostrukturen, mehr gemeinsame Übungen, etc. etc., kurz gesagt alles, was NATO mal war oder mal sein sollte – das wäre wünschenswert.
Ich finde eine EU-Armee unter Junckers Kommando eine gute Sache. Dann müßten wir heute nicht über den Brexit verhandeln, und den renitienten polnischen und ungarischen Präsidenten hätte man im Handumdrehen die richtigen europäischen Werte einbläuen können. Sowas brauchen wir, je eher, je besser!
/sarc off
@Eduard Wilhelm Albrecht
EUFOR RD Congo 2006: (bundeswehr/Einsatz …)
„Auftrag war die Unterstützung der VN-Friedensmission MONUC (Mission des Nations Unies en République Démocratique du Congo) bei der Absicherung dieser ersten freien Wahlen seit über 40 Jahren“.
UN-Vorhaben, Förderung demokratischer Prozesse nicht in DEU Interesse, Ihre persönliche, neue Lesart unserer internationalen UN-Hilfe, unseres Versprechen von mehr Verantwortung?
Die dort eingesetzten FSchJg leisteten aZa mit NLD Inf gute Arbeit.
Die FRA Interessen, besonders im Sahel, sind außerordentlicher ökonomischer Natur, ohne Frage. Der Kampf gegen al-qaida au magreb und verwandter Gruppen bis hin zu militanten Tuareg, fett geworden im „Flüchtling“stransport, entspricht zu 100% europäischer Absicht.
Ich sehe den Sinn einer europäischen Armee derzeit noch nicht gegeben. Die Abhängigkeit von den USA ist derzeit noch zu hoch. und auch zu viele Transatlantiker in der Politik und auf wichtigen Positionen. Darum sehe ich die Gefahr, dass eine europäische Armee eher für amerikanische Interessen eingesetzt wird als für Europäische.
Sie legt nach.
@bundeswehrInfo
Von der Leyen
@morgenmagazin
„Zur Armee der Europäer: Wir müssen sehr viel früher, bei Beginn der Krise, die Parlamente einbeziehen in europäische Entscheidungen, z.Bsp. mit einem Ausschuss für nationale Parlamentarier, um so schneller eine Truppe losschicken zu können“.
Ok, nur ist das dann, abgesehen von hoffentlich rascher Entschlussfassung und Umsetzung desselben, nichts neues, sondern klassische joint/combined Operations.
Was Sinn machte zur Sicherstellung, eine Truppe muss ge-earmarked sein, ohne dass Politiker und nationale GenstSt nach troop contributing nations suchen.
Das ginge dann ohne das Militätbürokraten-Monstrum EU-Armee mit de facto grad mal 50% europäischer Staaten.
KOSTENPOPULISMUS!
Abgesehen, dass eine echte europäische Armee (inkl. See- und Luftstreitkräften solange ein Wolkenkuckucksheim bleibt, wie es an einer europäischen Verfassung, einem echten Parlament und einer richtigen europäischen Regierung fehlt, wird immer behauptet, dass solch eine Truppe wesentlich kostengünstiger sei.
Dabei sieht man doch an den US-Streitkräften, wie teuer eine bestens ausgerüstete Streitmacht tatsächlich ist, die man aber dafür sehr kurzfristig in wirklich „heiße“ Einsätze mit Aussicht auf Erfolg des Kampfauftrages dann auch schicken kann.
Echte Kampfkraft und ständige Einsatzbereitschaft, für die ja auch entsprechend geübt werden muss, sind billig auch auf EU-Ebene nicht zu erreichen. Warum glauben soviele den Populisten, die das propagieren?
@Zimdarsen
ja, lassen Sie uns in die Zukunft schauen und eine europäische Armee vom berühmten Ende her denken.
Eine europäische Armee mit rotierendem Kommando wird vom derzeitigen, deutschen verantwortlichen Politiker / Kommandeur / IBUK in einen Einsatz in die Maghreb Staaten oder wahlweise eine beliebige andere Krisenregion gesendet und in Kampfhandlungen verwickelt. Die ersten polnischen, französischen oder griechischen Gefallenen kehren im Zinksarg nach Hause zurück. Deutsche Soldaten sind zunächst keine dabei. Hören Sie den medialen Aufschrei?
Ich glaube nicht, dass sich bei der heutigen und der sich gerade in Entwicklung befindlichen Politikergeneration der / die Entscheidungsträger – oder Trägerin befindet, die sich einem solchen Abenteuer aussetzen.
Ich versuche mich gerade in eine solche Situation hineinzudenken und erfahre, dass mein Sohn in einem Gefecht unter französischem Kommando gefallen ist. Meine Europaaffinität würde gewaltigen Schaden erleiden. Ich wage zu behaupten, dass ich nicht der Einzige bin, der darüber nachdenkt. Sollte ich als Souverän dazu gefragt werden, würde ich dass ablehnen. Es kann also nur der LV/BV sein.
Was meinen Sie ?
Grüße aus Ulm
Zulu 1975
@Lucky Sailor: Nimmt man die Verteidigungshaushalte der EU 27 zusammen, und setzt diese Summe ins Verhältnis zu den Fähigkeiten….
EU 27 ca 220 milliarden € zusammen.
Ich denke schon, dass man dabei alleine durch doppelte Strukturen/gemeinsame Organisation einsparen kann.
@TobyR
Die EU Sk wären wohl eher eine „Standing EUBG“, Umfang tbd.
Weshalb sollte da FRA automatisch den Ton angeben? Ich nehme an, daß es an der Spitze auch eine Rotation geben würde, und zudem werden die Aufträge ja auch nicht durch ein nationales Parlament erteilt werden.
Lucky.Sailor
Weil sie rechnen können?
Es geht hier um eine massive Reduzierung der Komplexität bei der Ausrüstung, die einen enormen Anteil der jeweiligen Rüstungsetats auffrisst.
Und das ohne wirklichen Nutzen für die jeweiligen Staaten…
Skaleneffekte durch höhere Stückzahlen und gleichzeitig eine Reduzierung auf 1/3 der heutigen Waffensysteme, ist das, was die Kanzlerin predigt.
Das bringt Kostenreduzierungen, höhere Verfügbarkeit, schnellere Entwicklungen, weniger Ausbildungzeit, usw.
@Klaus-Peter Kaikowsky
Französische Offiziere zeigten sich bei EUFOR RD Congo 2006 recht amüsiert über die deutsche Vorstellung, dass dort freie Wahlen gesichert würden.
Joseph Kabila war damals bzw. ist weiterhin der von Frankreich protegierte Präsident, der im Sinne französischer Interessen handelt und dafür eine französische Sicherheitsgarantie in Form der Zusage militärischer Unterstützung erhält. Auf diese Weise kontrollieren die Franzosen große Teile West- und Zentralafrikas, was natürlich recht aufwendig ist.
Dass EUFOR RD Congo keine „freien Wahlen sicherte konnte man bereits auf den ersten Blick daran erkennen, dass die Präsenz auf die Hauptstadt beschränkt war. Es ging ausschließlich darum, die Gegner Kabilas, die dort über starken Rückhalt verfügten, vor einem Putsch in Kinshasa nach den Wahlen abzuschrecken.
So naiv, wie man damals an den Kongo-Einsatz heranging, scheint man jetzt an das Thema europäische Armee heranzugehen. Den Ruf strategisch-politischer Naivität hat sich Deutschland auf internationaler Ebene immerhin ehrlich verdient.
Dass es auch gemeinsame Interessen gibt, ist ein anderes Thema. Diese kann man aber aus deutscher Sicht besser verfolgen, wenn man die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel in die Bundeswehr investiert und sich mit dieser bei vorliegendem nationalen Interesse Deutschlands ggf. an Einsätzen beteiligt.
Und da ist es wieder … das „Perpetuum Mobile der sicherheitspolitischen Inkompetenz“, die Idee einer „Europäischen Armee“
Diese intellektuelle Totgeburt geistert nun schon seit gut 60 Jahren durch die diversen europäischen Parlaments- und Sitzungssäle. Und wie immer haben die Protagonisten nicht den Schimmer einer Ahnung, worüber sie eigentlich reden … auch die Kanzlerin nicht.
Als ob es um „Synergieeffekte“ bei der Beschaffung ginge …^^ Die „Sollbruchstelle“ bei der Idee ist die gemeinsame außen- und sicherheitspolitische Identität Europas, welche zwingende Voraussetzung für die Einsatz-Beschlussfassung gemeinsamer Streitkräfte wäre.
In der Konsequenz verlieren die nationalen Parlamente die politische Kontrolle über das STÄRKSTE und LETZTE Instrument nationaler Souveränität und staatlicher Exekutivgewalt. Im gleichen Atemzug kann man den Bundestag auch abschließen und den Schlüssel unter die Matte legen … dann sind die 700(+) Volksvertreter nämlich auf einen Schlag überflüssig wie ein Loch im Kopf.
Und sobald man das unseren Parlamentariern mal erklärt, erschrecken sie sich alle kollektiv zu Tode … und die Idee einer „Europäischen Armee“ wird wieder für 18 Monate begraben. Genau so lange, bis der nächste sicherheitspolitische Nullchecker glaubt, sich damit außen- oder europapolitisch profilieren zu können.