Zu wenig moderne Kampfuniformen, dafür Kampfrationen aus Frankreich
Die Bundeswehr hat weiterhin zu wenig moderne Kampfuniformen in ihrem Bestand, will das aber bis zum Beginn des übernächsten Jahrzehnts schrittweise ändern. Vom aktuellen Kampfbekleidungssatz Streitkräfte soll es bis zum Ende dieses Jahres 31.000 Sätze geben, davon mit 7.000 Sätzen nur ein geringer Teil im für Missionen in Europa nötigen 5-Farb-Tarndruck. An modernen Schutzwesten der Schutzklasse 4 gibt es derzeit 32.000 Stück. Dafür wird der Mangel an Kampfrationen durch den Einkauf bei Freunden ausgeglichen: im September wurden zusätzliche so genannte Einmannpackungen (EPa) in Frankreich beschafft.
Die Zahlen gehen aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des FDP-Bundestagsabgeordneten Alexander Müller hervor, die Augen geradeaus! vorliegt. Details zum Bedarf an Kampfbekleidung und Schutzwesten will das Verteidigungsministerium bislang nicht öffentlich machen, da sie Rückschlüsse auf die Bestandentwicklung und die Fähigkeiten der Bundeswehr möglich machen würden. Auch die Kosten dafür sollen nur als Verschlusssache den Abgeordneten mitgeteilt werden und liegen dem Parlament noch nicht vor.
Das Ministerium räumte ein, dass der Bedarf sowohl an Kampfbekleidung als auch an Schutzwesten bislang ausschließlich anhand der Personalstärke in den Auslandseinsätzen berechnet wurde. Zwar werde mit der Reorientierung auf die Landes- und Bündnisverteidigung eine standardisierte Vollausstattung aller Soldatinnen und Soldaten angestrebt, da der derzeitige Bestand nur für den Bedarf der Einsätze ausreiche: Die Beschaffung der zur Bedarfsdeckung erforderlichen Mengen erfolgt in mehreren Schritten und wird nach derzeitiger Planung im Jahr 2031 abgeschlossen sein.
Die Vollausstattung der Truppe soll zunächst den Einheiten in der nationalen Krisenvorsorge zugute kommen, in zweiter Priorität den Truppen für die NATO-Speerspitze, die Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) im Jahr 2023. Erst danach werden die übrigen Einheiten ausgestattet. Bis zum Jahr 2025 sind nach Angaben des Ministeriums rund 140.000 weitere Sätze moderner Kampfbekleidung in Auftrag gegeben.
Den Bedarf an modernen Gefechtshelmen gab das Ministerium mit 228.000 Stück an. Der derzeit genutzte Gefechtshelm sei entsprechend seiner funktionalen Eigenschaften uneingeschränkt nutzbar, aber nicht mit modernem Gehörschutz oder Sprechsätzen kombinierbar: Dieses Defizit soll im Rahmen der Umsetzung des Projektes „aufgabenorientierte Ausstattung (aoA)“ durch die Einführung eines Gefechtshelms mit Gehörschutz und Kommunikationsanbindung beseitigt werden.
Ein bisschen unklar äußert sich das Ministerium zur geplanten Einführung des Systems Modulare Ballistische Schutz- und Trageausstattung (MOBAST). Laut Antwort an die FDP ist das ganze Projekt aktuell noch im Auschreibungsverfahren – andererseits heißt es dazu, dass die Beschaffung von 70.000 MOBAST-Ausstattungen bereits bis zum Jahr 2025 beauftragt sei.
In der Vergangenheit sei die Beschaffung moernerner Kampfuniformen durch die Misswirtschaft der ehemaligen privaten Gesellschafter der Bekleidungsgesellschaft LHBw verzögert worden, erläuterte das Ministerium. Hinzu kämen eine erhebliche Bedarfserhöhung durch die Ausrichtung auf die Landes- und Bündnisverteidigung und begrenzte Fertigungskapazitäten der Industrie. Künftig solle aber durch ein beschleunigtes Beschaffungsverfahren der Einkauf marktüblicher und marktnaher Artikel schneller funktionieren.
Nach wie vor hat die Bundeswehr mit einem Mangel an Kampfrationen zu kämpfen: Einem Soll von 483.000 Einmannpackungen stehe derzeit ein Bestand von 369.807 Stück gegenüber, heißt es in der Antwort. Im September habe aber der Lagerbestand durch die kurzfristige Beschaffung von EPa des NATO-Partners Frankreich signifikant erhöht werden können.
[Hinweis: Die fehlerhaften Jahreszahlen 2013 und 2015 oben in 2023 und 2025 korrigiert; ich bitte um Entschuldigung.]
(Foto: Bei der Übung Schneller Adler im September 2018 sichern Fallschirmjäger die Evakuierung von Zivilisten – Bundeswehr/Carl Schulze)
Die BW will dafür wirklich 13 Jahre brauchen?
@TW
Herr Wiegold, vmtl. hat sich ein Fehler eingeschlichen..
„die Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) im Jahr 2013. Erst danach werden die übrigen Einheiten ausgestattet. Bis zum Jahr 2015…“
2013, 2015 sollte doch bestimmt 2023, 2025 oder ähnlich lauten ?
[Ups, Schreibfehler. Natürlich 2023 und 2025. Sorry. Korrektur erst später möglich, weil unterwegs. T.W.]
Hier in dem Video kann man auch sehen das grüne Fliegerkombis wohl auch Mangelware sind.
https://www.planestream.de/videos/1565108-airbus-a310-mrtt-die-fliegende-tankstelle
Ich hätte ja durchaus Verständnis, wenn die WTD erstmal Helme zu prüfen hat. Auch das eine Prüfung in Sachen Allergien und weiterer Funktionaleien, auch in Anbetracht der IR Tarnung erstmal ausgeschrieben und getestet werden muss. Hier gibt es ja durchaus das ledige Thema, dass der „Hausschneider“ pleite gegangen ist…
Aber das man es nicht schafft eine funktionierende Suppenküche zu finden… Naja, die französischen EPAs sollen ja eh die besten sein….
„An modernen Schutzwesten der Schutzklasse 4 gibt es derzeit 32.000 Stück.“
Zum 60-jährigen Bestehen der LLBrig26 gab der GI dem Saarländischen Rundfunk ein Interview in dem das Thema „Mangel an ballistischen Schutzwesten“ gleich zu Beginn thematisiert wurde.
An den Wortlaut kann ich mich nicht mehr zu 100% erinnern aber Lt. GI gibt es in der Bw keinen Mangel an ballistischen Schutzkomponenten sondern lediglich bei der dazugehörigen Trageausstattung etc.
Aber wie so oft kümmert sich so etwas wie eine „Task Force“ um das Problem welches ja gar keins ist (scnr).
[Das Interview mit dem GI zum Nachhören hier:
https://augengeradeaus.net/2018/08/hoertipp-interview-mit-dem-generalinspekteur-laengere-fassung/
T.W.]
Im Jahre des Herrn 2002 kam es in Mostar, BoH, HQ der MNDSE zu einem „Wettbewerb“ wer denn das schmackhafteste MRE (Meal Ready to Eat) habe: Bella Italia.
Zu obigem Sachverhalt lehne ich jedes Nachdenken ab.
SCHILDA.
Bis zum übernächsten Jahrzehnt?
Diesem Apparat ist nicht mehr zu helfen…
2031… in dreizehn Jahren… Mehr muss man dazu nicht sagen.
Richtige Armeen stellen diese Standardausrüstung in zwei bis drei Jahren um.
Bitte dem Russen bescheid sagen, dass er mit einem möglichen Angriff wartet.
( das war jetzt bittere Ironie )
Aber mal ehrlich, das ist doch nur noch peinlich
Wann geht man endlich davon weg und sieht die Bundeswehr nicht mehr als Unternehmen an, welches wirtschaftlich agieren muss.
Streitkräfte sind ein „Luxus“ den sich ein souveräner Staat leistet um seinen Interessen und Verpflichtungen nachzukommen. Dieser Luxus kostet und generiert keinen messbaren Output. Mir ist unbegreiflich wie man es in diesen Streitkräften nicht schafft, den kleinsten Nenner einer Armee, die Uniform für den Kampfeinsatz, zeitgerecht zu besorgen.
Als wenn es am Geld fehlen würde! Da könnte man selbst GucciGear von CryePercision + OpsCore Helmen ,in ausreichender Stückzahl, beschaffen und würde nichtmal 1Mrd zahlen.
Wenn es billiger sein soll, kann man sich mit UFPro und UlbrichtsWitwe Helmen eindecken. Nach TL gefertigt und ebenfalls einsatzerprobt.
Hier sind wir einfach zu einem Bürokratiemonster geworden, welches nur noch den Absicherungsgedanken und absolut gar keinen Unterstützungsgedanken mehr inne hat.
Man entschuldige meine Emotionalität beim Thema Beschaffung, aber als jemand der davon direkt betroffen ist, schwillt mir der Kamm.
Interessant ist , dass sämtliche erkennbaren Bekleidungsteile auf dem obigen Bild privat beschafft sind.
Und das obwohl die Kräfte der nationalen Krisenvorsorge eigentlich mit der Einsatzkampfbekleidung auszurüsten sind.
Allein für die Hose wird der vorne abgebildete Mannschafter etwa 120 € (Neupreis) ausgegeben haben. Da wundert es auch nicht, dass viele mit ausgewaschenen und zigmal geflickten Bekleidungsteilen ins Gefecht gehen, von denen nur ein Bruchteil die TL der Bw erfüllen.
Da bin ich mal gespannt auf das beschleunigte Beschaffungsverfahren für marktübliche und marktnahe Artikel und die Definition von marktnah…..
Einfach nur lächerlich! Wenn man mal 13 Jahre zurückblickt und die Entwicklung im Bereich Bekleidung / persönliche Ausrüstung betrachtet dann hat sich dort Einiges (zumindest bei anderen Nationen) getan. Bei der Bundeswehr sind bis auf die Soldaten die in den Einsätzen sind noch immer mit dem Feldanzug Grundform und dem Koppeltragegestell ausgestattet.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass man wenn wirklich gewollt die Beschaffung deutsch auf der Zeitachse straffen könnte – allein der Wille, insbesondere der Politik fehlt!!!
Äußerst peinlich finde ich, jetzt noch (dreieinhalb Jahre nach Übernahme) der LHBw die Schuld zu geben, an der der Bund wesentlich beteiligt war.
Anscheinend kann man in drei Jahren das Ruder nicht herumwerfen, armes Deutschland.
Wer noch einen Beweis für überbordende Bürokratie brauchte, bitte, hier ist er.
Ich verstehe nicht warum ab dem magischen Jahr 2023 alles besser werden sollte ?
Will man hier ernsthaft den Soldaten weismachen, das die Beschaffung marktverfügbarer Ausrüstung: Smock, Kampfhose, Chest-Rig, SK4-Weste, sowie High-Cut-Helme mit Peltor Aktivgehörschutz nicht beschaffbar sind ? Dafür braucht es weitere fünf Jahre? Und dann auch nur für die Teile VJTF? Oh junge, der Verein und sein Beschaffungswesen, in der zivilen Wirtschaft könnte man so nicht mal einen Kindergarten mit Material versorgen.
Was ist eigentlich aus dem Projekt: Kampfschuhsystem Streitkräfte geworden? Hat man die fünf paar Stiefel mittlerweile ausgegeben?
Kann die Aufregung ja grundsätzlich nachvollziehen, nur liegt das nicht an der Bundeswehr sondern an den Vorgaben des Ministeriums und damit der Politik. Im dritten Absatz oben steht alles drin. Damit ist aber auch gemeint, das Schrittweise modernisiert wird, d.h. divisionsäquivalente 2023, 27, 31. Zur Versachlichung möchte ich auch nochmal vor Augen halten welcher gigantische Investitionsstau besteht. Man braucht kein Prophet zu sein um zu erkennen, das die aktuelle Finanzlinie (2023 ca.44Mrd) für all diese Pläne nicht ausreicht. Das kann alles gar nicht innerhalb von 3 Jahren modernisiert werden. Auch nicht weil das BAAINBw mit der Reform 2012 nur noch auf Mangelverwaltung ausgerichtet wurde. Alle Nutzungsämter der TSKen wurden aufgelöst, eine Rumpfmannschaft im BAAINBw zusammengezogen sowie gleichzeitig die Rüstungskapazität, also die die das neue Material beschaffen sollen, des ehemaligen BWB/IT-Amt weiter gekürzt. Weil ja nach dem Plan 2012 keine großen Beschaffungen oder Modernisierung mehr erfolgt. Mal eine steile These, die Situation wäre eine ganz andere wenn heute noch eine Struktur (des oft gescholtenen Wasserkopf) wie vor 10 Jahren existieren würde.
@ Andreas | 16. Oktober 2018 – 19:56
„Bitte dem Russen bescheid sagen, dass er mit einem möglichen Angriff wartet.“
So ironisch finde ich das jetzt nicht, sondern sehr realitätsnah.
Es war doch in Afghanistan schon oftmals so, dass die die vom Geschehen entfernte Führung auf den „Schiedsrichter“ hoffte, der eine „Übungsunterbrechung“ ausruft damit sich die Weltklasse Arme mit einem LVU/LVE und Hätte – Wäre – Fahradrette beweihräuchern konnte (scnr).
@Ha-Wa: Tatsächlich taucht inzwischen der Kampfschuh, leicht als weiteres Standardschuhwerk neben dem Kampfschuh, schwer (bisheriger Kampfstiefel) in der aktuellsten Anzugsordnung auf. Den bisherigen Bergschuh, leicht gibt es demnach nicht mehr.
Ich kann die ganzen Ausreden und das Gerede der „Führung“ nicht mehr hören, verstehen schon gar nicht mehr.
Wo so d denn die „Führer“ die mal ordentlich auf den Tisch hauen und sich vor die Soldaten stellen um tatsächliche Verbesserungen zu fordern…immer nur Ausflüchte „Trendwende“ Personela, Material…höchstens Trendwende am Büffett und Häppchentheke bei Besprechungen ab A15/16…Wo man im niegel-nagel-neuen Audi A6 oder BMW/MB vor fährt…früher kam mein BrigGen mit einem Opel Omega ohne Klima und Radio um die Ecke gefahren. Wir haben genug Geld, nur wird es halt für zivile Sachen ausgegeben anstatt für die Grundsätzlichen Dinge die ein Soldat benötigt! Alles was nach Kampf aussieht ist doch in diesem Laden verpöhnt.
Jeder Handwerker, ohne diese Berufe diffamieren zu wollen, ist doch besser ausgestattet (Engelbert…) als wir als Soldaten. Die Hosen sind nach den Bedürfnissen angefertigt und auch noch günstig…und sind sogar lieferbar.
Es gibt sogar Anbieter aus skandinavischen Ländern, für den Outdoorbereich, wo die Hose super funktional und bequem sind…so gar noch wasserabweisend und auch noch schwer entflammbar…und lieferbar.
Wieso bekommen diese Firmen das alles hin, sogar ihre Klamotten bis in die Märkte und an den Käufer zu liefern?!
Ich hatte mal ein sehr interessantes Gespräch mit dem Lieferer der jetzigen Einsatzbekleidung…der sagte sinngemäß: wir könnten mehr liefern, aber die bw gibrves nicht in Auftrag.
Also was habe ich da raus gelernt…Häppchen sind wichtiger als Ausrüstung für den Soldaten. Geht eh nur kaputt der Kram.
Und nur mal noch kurz zum drüber nach denken…ich bin jetzt seit über 20 Jahren bei dem Verein dabei…und habe immer die gleiche Uniform…und kurz bevor ich in den Ruhestand gehe soll dann endlich eine Kampfaudstattung für alle kommen die dann auch schon wieder 10 Jahre alt ist?!?
Fährt der Kdr dann auch noch in seinem 10 Jahre alten Audi A6 rum, oder tippt auf seinem 10 Jahre alten PC?!? Ich glaube nicht!
Ich weiß, das kann man nicht alles miteinander vermischen…aber hier sind die wesentliche Dinge für eine „Wehr“ (Armee) irgendwie verschoben.
In diesem Sinne…mein Häppchen wird welk.
@MP | 16. Oktober 2018 – 22:32
„Ich weiß, das kann man nicht alles miteinander vermischen…“
Dem ist nichts hinzuzufügen.
@Klauspeterkaikowsky | 16. Oktober 2018 – 19:32
Im Jahr 1996/97, Camp Ortijes „Division Salamandre“
Verbot des Hissens der deutschen Flagge…Genuss Französischer Küche und Reihenweise (wochenlang) franz. EPA….
Naja, mit Ausnahme des „Flaggenverbotes“ ( nicht durch Franzosen befohlen!!! Sondern durch DEU-Vertreter; daher ganz schwer zu verdauen ) hat der Hunger es reingetrieben..definitiv nicht die erste Wahl.
Thema EPA: „ein deutliches Zeichen des Versagen der Führung “
TRENNNUNG
Hoffentlich ist die Beschaffung der Umstandsmode schneller vorgesehen und vor allem, bereits eingesteuert!
Vmtl. hat die IBUK bei den unzähligen Truppenbesuchen keine Mißstände an pers.Ausrüstung festgestellt, oder eher gesagt, gemeldet bekommen!
Also jammern wir nicht rum oder prangern Mißstände an…sonst kommt die Guillotine ;-)
‚
Interessant, dass bisher kein Kommentator an der Zweckmäßigkeit neuer Kampfbekleidung gezweifelt hat. Sicher ist dafür ein wesentlicher Grund, dass sie eben nicht da sind. Wäre sie da, würde genau diese wahrscheinlich angezweifelt und entweder Kosten und lange Entwicklungszeiten, oder Qualität und Ausstattung kritisiert. Weil das alles eine Hintergrundfolie hat: Das Bild einer als dekadent (AZV, TV, Genderregeln, KiTa, Schwangerenkleidung, Abgas- und Umweltnormen, Wehrmachtsdevotionalien,…) und inkompetent (Beschaffungswesen, Organisationsprobleme, strategische Ausrichtung, Ausstattungsplanung, etc.) wahrgenommenen Führung. Und dieses Bild von Dekadenz und Inkompetenz findet sich bei fast allen Themen, Skandalen und Problemen der letzten Jahre als wiederkehrende Vorwürfe.
Vielleicht geht es mehr als um die Sachprobleme, für die es pragmatische Lösungen gäbe, um ein grundsätzliches und tief eingesickertes Misstrauen gegenüber alles, was mit unserer „dekadenten“ und „inkompetenten“ Führung zu tun hat.
Die Beobachtung ist nicht neu und nicht originell, aber ist gerade hier wieder besonders augenscheinlich. Es gibt ein großes, gundsätzliches Problem in der Bundeswehr. Und da geht es nicht um Schuhe oder Kaliberfragen, sondern um Kommunikation, Vertrauen, Identität und Selbstverständnis und das Gefühl, an einem gemeinsamen Strang zu ziehen.
Das mit der Ausstattung mit der neuen Kampfbekleidung ist für sich sehr ärgerlich. Ein Problem wird es erst durch diesen Kontext.
[Ihre Wortwahl ist ein bisschen irritierend. Eine „als dekadent wahrgenommene Führung“ u.a. wg. Umweltnormen und Vorgehen gegen Wehrmachtsverherrlichung? Haben Sie sich im Begriff vertan, oder halten Sie Umweltvorschriften tatsächlich für Kennzeichen einer dekadenten Führung? Wüsste ich schon gerne. T.W.]
Wenn man die kommenden, geburtenschwachen Jahrgänge mit berücksichtigt, könnte die Einkleidung bis 2031 erfolgreich vollzogen sein!
…… jetzt einmal ernsthaft – ein weiterer Peinlichkeit nicht überbieten.
Auch der im Raum stehende Preis fürs Höschen ist schlichtweg ein Witz. :-D
Ein z. B. in Fußballstadien beworbener Anbieter von Arbeitsschutzbekleidung, bietet zur Hälfte der genannten €120,- Sommer- und Winterversionen an, welche zudem säurebeständig sind. ;-)
Bei der zu erwartenden Stückzahl, dürfte die Farbwahl den Stückpreis nicht maßgeblich beeinflussen.
Das EPA- Thema, der NEUE Helm …..ohne Worte!
Wie heißt so schön? Unsere Bundeswehr wird in der Öffentlichkeit mit wohlwollender Nichtbeachtung geduldet.
…….dank der Politik.
@Koffer
Na, er hat aber schon recht.
Wenn sie jetzt am 01.01.2019 als SaZ 8 anfangen, kann es passieren, dass sie immer noch die alte Lochkoppel etc. tragen werden.
Die gesamte Dienstzeit!
Finde ich schon ziemlich bedenklich wie lange bestimmte Vorgänge in der Bundeswehr dauern.
Und das Thema Leasingfahrzeug ist ein gutes Beispiel.
„Hier in dem Video kann man auch sehen das grüne Fliegerkombis wohl auch Mangelware sind.“
Aus meiner Zeit kenne ich es das die Kameraden die ne Kombi in einer anderen Farbe zur Verfügung hatten (z.B. Tarndruck) diese dann bevorzugt angezogen haben.
Den Schluss halte ich daher nicht für zwingend.
Guten Morgen … vielen Dank für den „Erinnerer“ … ich hatte doch glatt vergessen, dass im Juni 2017 die Abfrage kam, wer in einem Pilotprojekt neue Ausrüstungsgegenstände aus einen Warenkorb testen will. Die Entscheidung, dies zu tun, hat laut damaligen Angaben, das BMVg 2015 gefällt. Schon in der Abfrage stand der Hinweis, dass das Material erst ab dem IV. Quartal 2018 verfügbar sein würde … Na ja, dann ist es ja jetzt so weit … dann geh ich mal eben meinen Spind umräumen, damit meine Bestellung da auch Platz findet …
Man kann sich diese Zeitabläufe noch mal langsam durch den Kopf gehen lassen …2015 beschlossen und nach drei Jahren kommen (vielleicht) die Artikel … im Pilotprojekt ..
„Die Bundeswehr hat weiterhin zu wenig moderne Kampfuniformen in ihrem Bestand, will das aber bis zum Beginn des übernächsten Jahrzehnts schrittweise ändern.“
Vielleicht sollte man den Soldaten das Geld für ihre Ausrüstung direkt in die Hand drücken. Dann können die das beim Online-Händler bestellen und haben alles zwei Wochen später zusammen.
@0815
Über Geschmack lässt sich streiten.
Was die Umstandsuniformen angeht, seit wann ergeben 2 wrong one Right.
@moth
Mit denen möchte ich aber nicht unbedingt in die Nähe von Feuer kommen oder heißem.
@ThoDan
Da ich weder für einen Hersteller und dessen Produktpalette werbe, nachfolgend ein Link zu Normen- und Sicherheitsklassen:
[Äh, Moment, das ist doch ein Link eben zu der Webseite eines Herstellers und seiner Produktpalette und nicht eine firmenneutrale Übersicht zu Normen und Sicherheitsklassen. Bitte so was hier nicht; Link entfernt. T.W.]
Wenn man täglich erlebt welche Auswüchse eine bis ins kleinste geregelte Beschaffungsbürokratie so entfaltet und feststellen muss dass gesunder Menschenverstand neben den Regelungen leider keinen Platz mehr hat, dann ist das schon sehr frustrierend. Dabei wäre eine Lösung so einfach. Bei der Einführung der flexiblen Budgetierung Mitte der 90er wurde in schönstem Bürokratendeutsch eine „Lockerung“ der Haushaltsregeln verkündet. Der Effizenzgewinn in Höhe von 5% des Budgets wurde gleich abgezogen, die starren Regeln von Kapitel/Titel wurden etwas aufgeweicht. Neben der einsetzenden Privatisierungswelle, im wesentlichen von Rudolf dem Radfahrer verantwortet, gelangen so die finanziellen Volltreffer wie g.e.b.b., LhBW, BwFPS und weitere Rohrkrepierer, die allesamt einen riesigen finanziellen und Imageschaden angerichtet haben. Daran hat sich bis heute nichts geändert, das Beispiel Bekleidung ist ja ausreichend beschrieben. Man versucht also in der ganzen öffentlichen Haushaltsführung mit Methoden der Kameralistik aus dem 18. Jahrhundert einen neuzeitlichen Staat zu führen und wundert sich, dass es so aussieht wie beschrieben! Eine Budgethoheit durch den GI, eine dringendst!!! notwendige Überarbeitung der Beschaffungsprozesse, die Frau Suder ja in der Agenda Rüstung gefordert hatte, eine tatsächliche Verantwortung der Kommandeure in verschiedenen Ebenen für ihr Budget mit flexibler Schwerpunktsetzung durch ebendiese und eine Beratung durch die Verwaltungsbeamten für diese Kommandeure, scheint offenbar zuviel verlangt und überfordert das Innovationsmanagement der Politik. Also stellen sich die Mitglieder des Haushaltsausschusses vor die Presse und erklären den Notstand, wohlgemerkt dieselben die jahrelang dem Verteidigungsausschuss als „Fachleute“ ihrer Partei angehörend, Entscheidungen getroffen haben. Das Resultat sieht man oben, das BAAINBw unterbesetzt, das Vertragsreferat ertrinkt in Aufträgen und bei der Truppe kommt nix an, Danke für nichts.
@TW: Nein, aber ich habe den Eindruck, dass dieses Narrartiv der dekadenten Führung in weiten Teilen der Bundeswehr bedient wird, und eben an (angeblich!) „unwichtige Luxusfragen“ wie Umweltschutz, KiTas oder Gleichberechtigung gekoppelt wird – während eben „echtes Kriegszeug“ (angeblich) vernachlässigt wird. Ich möchte mich selbst von diesem Narrativ distanzieren, ich glaube dass das alles wichtige Elemente zeitgemäßer Streitkräfte sind! Und genau dieses Narrativ der Dekadenz und Inkompetenz findet sich auch in den meisten Kommentaren hier wieder, in verschiedenen Formulierungen. Daher wollte ich das hier zur Sprache bringen. Weil manche Kommentatoren hier und Kameraden im Umfeld sehr schnell polternd loslegen, wenn sich diese Bilder der Dekadenz und Inkompetenz der Führung bedienen lassen, womit auch immer. Wenn es bei den Schwangerenuniformen zu Lieferschwierigkeiten käme, würde das wahrscheinlich zu keinem #Aufschrei führen.
@Kay | 16. Oktober 2018 – 18:57
Aber das man es nicht schafft eine funktionierende Suppenküche zu finden… Naja, die französischen EPAs sollen ja eh die besten sein….
Nur mal so zur Information der fachlich nicht so in der Suppe Steckenden: Der Einsatzvorrat Verpflegung ist ein Rüstungsgut wie die Bekleidung auch. Wenn vom Bedarfsträger nur ein Bedarf auf Stand 2014 – ohne intensive Übungstätigkeit – gefordert wird, muss man sich nicht wundern das nicht alles immer da ist. Da ist z.B. ein dreijährige Vorlauf beim Haushalt, ein Beschaffungsvorlauf, eine Produktionsphase und eine Güteprüfphase beim ZSanDBw zu durchlaufen. Der Einsatzvorrat muss nun mal Anforderungen erfüllen, der über die Funktionalitäten von hü Globetrotterverpflegung hinausgeht, wie z.B. Tropentauglichkeit.
Wenn dann für das Inland und Europa kurzfristig eine leistungsfähige Lösung gefunden wird, sollte man über den gefüllten Bauch dankbar sein und nicht alles zerreden.
@Verpflegungsbeamter
Ist alles richtig. Aber das Problem ist doch, dass der Bedarf extrem gering geplant wurde ohne Reserve und dass der Prozess neue EPAs zu bekommen extrem lange dauert.
Wenn ich schon 3 Jahre benötige, muss ich doch ein bisschen mehr Packungen Reserven einplanen.
Und ja, wenn es dann EPAs gibt, die kurz vorm Ablauf sind wird sich der Bundesrechnungshof selbstverständlich beklagen.
Da erwarte ich aber einen GI mit Rückgrat, an dem diese Beschwerde einfach abprallt mit den Worten „war für die Auftragserfüllung Landesverteidigung/Bündnisverteidigung notwendig“.
Die EPAs kann man dann auch abgeben (vor Ablauf) und muss sie nicht wegwerfen. Da findet man schon Lösungen.
@ Verpflegungsbeamter | 17. Oktober 2018 – 11:00
Wo ist der zeitliche bzw. aufwandtechnische Unterschied zwischen einer Güteprüfphase beim ZSanDBw von einem deutschen und einem französischen EPA?
Wenn es da keinen gibt, welchen Sinn macht es dann dieses Kriterium in der Liste aufzuführen?
Genau das gleiche gilt für Beschaffung (schließlich wird es nicht geschenkt) und der dazugehörigen haushaltärischen Betrachtung.
Bleibt am Ende also nur die Produktionsphase worin sich die beiden Lösungen unterscheiden. Wenn ich es nun richtig in Erinnerung habe, dann werden die „Zutaten einzeln eingekauft und das EPA dann im Bereich des Bundeswehr eigenen Verpflegungswesens „produziert“.
Wenn dem so sein sollte ist es wieder mal ein Punkt, den ein nachgeordneter Bereich der Bundeswehr mal wieder NICHT kann.
„Wenn dann für das Inland und Europa kurzfristig eine leistungsfähige Lösung gefunden wird, sollte man über den gefüllten Bauch dankbar sein und nicht alles zerreden.“
Es geht nicht ums zerreden, sondern Ansprechen von konkreten Mängeln, so dass sich vielleicht irgendwann mal zuständige Stellen das „Schämen“ anfangen und die Mängel schnellstmöglichst beseitigen.
Es ist einfach ein Armutszeugnis, dass der wirtschaftliche Motor der EU und eine Top5 Wirtschaftsnation der Welt nicht in der Lage ist solche „trivialen“ Prozesse zu managen. Es ist doch nun wirklich keine Raketenwissenschaft.
@TW – Mein Fehler – Entschuldigung!
@ThoDan – eine Auflistung der Norm- und Schutzklassen:
EN ISO 11612:2015 A1+A2, B1, C1, E3 Schutzkleidung gegen Hitze und Flammen
EN 1149-5:2008 in Verbindung mit EN 1149-3:2004 Schutzkleidung – Elektrostatische Eigenschaften
IEC 61482-2 Ed.1:2009 in Verbindung mit IEC 61482-1-2 Ed.2:2014 Klasse 1 Schutzkleidung gegen die Gefahren eines elektrischen Lichtbogens
EN ISO 11611:2015 Kl. 1-A1+A2 Schutzkleidung für Schweißen und verwandte Verfahren
EN 13034:2005 Typ 6 + A1:2009 Schutzkleidung gegen flüssige Chemikalien
EN 340:2003 Zertifizierte Schutzkleidung
@ Wa-Ge | 17. Oktober 2018 – 13:23
1+
Ein wesentlicher Punkt wurde in einem vorherigen Kommentar deutlich. Aus Beamtensicht sollen Soldaten dankbar sein, wenn denn einmal eine Lösung gefunden wird.
Da Ausrüstungs- und Materialprobleme (fast) immer im Zusammenhang mit personellen Problemen stehen, zeigt diese Einstellung den Kern des Problems auf.
„Jeder Handwerker, ohne diese Berufe diffamieren zu wollen, ist doch besser ausgestattet (Engelbert…) als wir als Soldaten. Die Hosen sind nach den Bedürfnissen angefertigt und auch noch günstig…und sind sogar lieferbar.“
Das mag für den kleinen Handwerker der ein Dutzend Kleidungssätze ordert ja stimmen.
Aber aus eigener Erfahrung: 1000 Sätze aus 2 Stück Arbeitshosen und 3 bedruckten Pullovern dauert auch in der freien Wirtschaft mehrere Monate bis 1 Jahr!
@Klaus Trophobie
Na ist doch logisch.
Für 2000 Hosen und 3000 Pullover ist man für eine Fertigung nur unnötiger Aufwand und lohnt sich nicht.
Da muss das genommen werden, was in den Lagern weltweit bei den Zwischenhändlern liegt oder eben man wartet bis die nächste Produktionsphase anläuft und produziert 2000 Hosen extra.
Wir reden hier aber gerade von dem Idealfall bei der Bundeswehr.
200.000 Hosen, da reibt sich jeder Produzent die Hände.
Selbstverständlich dauert das Produzieren bei 200.000 Hosen eine Zeit.
Aber 13 Jahre????
@Entscheider:
Man löst das Problem aber halt auch nicht indem man den Soldaten ein paar € in die Hand drückt und mal machen lässt wie ein paar hier meinen. Dann laufen bei diversen Händlern nämlich x0.000 Bestellungen für „Flecktarn Modell DE“ auf und wer nicht schnell genug war guckt blöd aus der Wäsche.
@MA:
„Da Ausrüstungs- und Materialprobleme (fast) immer im Zusammenhang mit personellen Problemen stehen, zeigt diese Einstellung den Kern des Problems auf.“
Genau. Und die Strukturen machen es nunmal nicht besser. Selbst wenn man Personal und Verantwortungsträger auf Sachebene findet, die in kurzer Zeit eine hemdsärmelige Lösung ausarbeiten, kriegen die danach im seltensten Fall die Gelder und Vollmacht für einen schnellen Einkauf.
Denn auf den Töpfchen hocken gar knausrige Gnome, die haben’s im Beamtenrock auch schön warm und finden für jede Lösung einen Hinderungsgrund.
Das Thema EPA wurde für mich kompetent beantwortet… Danke an die Kommentatoren.
Bei der Einsatzkleidung schrieb ich nicht weniger kompetent, dass hier wirklich auch die Tarnung im dunklem berücksichtigt werden muss!
Die IR Tarnung ist wichtig. Auch werden in den Stoffen Insektenschutzmittel eingearbeitet. Dies kann schlichtweg nicht jeder.
Hier liegt mehr das Problem einen passenden Produzenten zu finden, als in der Stückzahl.
@Klaus Trophobie:
Richtig, fordere ich auch nicht.
Ich fordere aber ordentliche Arbeit im Ministerium und den nachgeordneten Ämtern.
Und 13 Jahre Dauer von marktreifen Uniformen bis in die Spinnte halte ich für einen Beweis des Gegenteils.
Noch mal:
Wenn ich morgen 12 Uhr beim nächsten Berufsbekleidungsgeschäft anrufe und sage ich will bis Ende 2020 genau 200.000 Schutzhosen geliefert bekommen, denkt der wahrscheinlich ich bin verrückt.
Aber nach mehreren Telefonaten mit dem Hersteller und dort wiederum mit anderen Herstellern, habe ich innerhalb von 2-3 Monaten den Vertrag unterschrieben vor mir.
Der Preis ist dann vielleicht auch nicht billiger, aber ich habe die Hosen in 2 Jahren!
Abgelaufene EPAs kann man gut an die Tafeln geben. Gibt genug davon in Deutschland, die sich über Spenden freuen.
…
Zumindest teilweise scheint der neue Kampfstiefel bei den Einheiten der „2. Linie“ anzukommen. Die Flugabwehrraketengruppe 21 (Sanitz/MV) ist damit letztes Jahr ausgestattet worden, sehr zur Freude aller Soldaten. Allerdings müssen sie immer noch das inzwischen sprichwörtliche Lochkoppel auftragen. Eine Ausrüstung mit dem aktuellen Koppelzeug ist nicht in Sicht…
BTW, ich besuche nächsten Monat das Luftwaffengeschwader 73 in Rostock-Laage. Wenn es Fragen an die Basis gibt – immer her damit. Nehme ich gern mit.
Wow, 13 Jahre, um für diese kleine Bundeswehr neue Kleidung zu organisieren.
Vor einiger Zeit wurde hier im diskutiert, dass man 10 Jahre brauchen würde, die Bundeswehr kriegsfähig zu machen. Diese Zahl sollte man überdenken, braucht man dafür doch auch deutlich mehr Soldaten. Die können ja nicht nackig an die Front.
Hhm,
bei der Pers. Ausruestungs-/Bekleidungsdiskussion musste ich mir spontan den Kommandeurbrief des damaligen Befehlshabers Heeresfuehrungskommando, GenLt Otto, vom Sommer 2008 (!) erneut zu Gemuet fuehren. Ja, das ist das Dokument mit der „Bewaffneten Freischaerlerbanden“-Formulierung fuer das Erscheinungsbild deutscher Soldaten in den Einsaetzen. Wesentlich interessanter ist aber die damals angefuegte mehrseitige Anlage, in der willfaehrige Mitarbeiter seiner G4-Abteilung die gemeldeten Maengel (in querschnittlicher Verfuegbarkeit, Funktionalitaet etc.) der pers. Ausruestung und Bekleidung analysierten und bei vielen Artikeln querschnittlich Besserung verhiessen, bereits in Arbeit, sobald Haushaltsmittel verfuegbar sind oder irgendwann ab 2012. http://www.geopowers.com/Machte/Deutschland/Rustung/Rustung_2008/Ausstattungsm_ngel.pdf
10 Jahre spaeter scheint die Liste eher laenger und teurer geworden zu sein, Helme, Schutzwesten, aktiver Gehoerschutz. Erneut verspricht man Besserung, diesmal sicherheitshalber nicht in den naechsten 4 Jahren sondern bis 2031.
Koepfschuetteln…
@Mitleser | 17. Oktober 2018 – 22:41
„Abgelaufene EPAs kann man gut an die Tafeln geben. Gibt genug davon in Deutschland, die sich über Spenden freuen.“
Was ist denn das für ein trollkommentar? Artikel 1 GG heißt nicht, dass für arme Menschen gut genug sein muss, was anderen zu gammlig ist. Und dann freuen sie sich bestimmt noch… Sorry für das OT.
@sanjäger | 18. Oktober 2018 – 9:57
Das ist die übliche Praxis bei Lebensmittelspenden. Abgelaufenes Mindesthaltbarkeitsdatum heißt nicht gammelig. In den EPAs ist IIRC auch nichts drin, was bei ordnungsgemäßer Lagerung vergammelt.
Gibt es übrigens auch für Medikamente. Gibt vom Surgeon General der US Streitkräfte ausführliche Untersuchungen, welche Präparate auch nach Ablauf der MHD weiter wirksam und unbedenklich sind und verwendet werden können. Von der Weiterverwendung hat man allerdings aus psychologischen Gründen alle Infusionslösungen ausgenommen, weil da das Ablaufdatum für den Patienten gut sichtbar ist und man keinen Patienten verunsichern möchte.
@ Entscheider | 17. Oktober 2018 – 12:54
Die Frage ist doch, wer hat denn den Bedarf für 2018 geplant.
Hier muss sich die militärische Leiste an die eigne Nase fassen, denn sie selbst haben den Bedarf festgelegt.
Für diesen Bedarf wurden die entsprechenden Haushaltsmittel für 2018 festgelegt und mehr Haushaltsmittel bekommt man dann auch nicht.
Und selbst wenn kurzfristig zusätzliche Haushaltmittel bereitgestellt werden sollten, ist eine Beschaffung vom ca. 3-fachen Volumen so nicht möglich. Im Gegensatz zur allgemeinen Annahme warten die Lieferbetriebe nicht auf Aufträge der Bundeswehr oder lassen sogar andere Produktionen ausfallen um für die Bundeswehr zu produzieren.
@Mitleser: Für Medikamente geht das in Deutschland definitiv nicht, denn die haben ein Verfallsdatum. Nach Ablauf ist das Inverkehrbringen nicht mehr zulässig.
Auch bei Lebensmitteln gibt es das, nennt sich dann Verbrauchsdatum (bei leicht verderblichen Lebensmitteln).
Ob die Tafeln so begeistert über abgelaufene EPAs wären? Ich denke, die Ausbildungseinheiten würden sie lieber abnehmen.
Wo in dem Artikel vom Hausherrn steht was von „nahezu“ abgelaufenen EPA’s. Wir haben ein Problem mit zuwenig verfuegbaren EPA’s, nicht mit EPA’s die erst der Truppe zur Verfuegung stehen wenn sie fast nicht mehr verzehrbar sind.
Aber fast ein halbes Dutzend OT-Beitraege und eine Paralleldiskussion ueber die Tafeln, Globetrotter und Haltbarkeitsdatum bei Medikamenten.
Wollen wir vielleicht noch den Mangel an F35 bei der Luftwaffe mit einbauen, F35 laeuft hier immer gut…
Augen geradeaus at his best?