Suche nach G36-Nachfolger: Dauert ein bisschen länger
Die Bundeswehr muss vermutlich länger als geplant auf eine neue Standardwaffe als Ersatz für das seit mehr als 20 Jahren genutzte Sturmgewehr G36 des Schwarzwälder Herstellers Heckler&Koch warten. Bei der Erprobung der bislang von der Industrie angebotenen neuen Sturmgewehre seien die Forderungen an eine neue Waffe nicht erfüllt worden, berichtet die Welt am Sonntag (WamS) unter Berufung auf ein Schreiben aus dem Bundesamt für Beschaffung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) an das Verteidigungsministerium. Die Beschaffung neuer Gewehre verzögere sich deshab um rund acht Monate.
Den Auftrag für ein System Sturmgewehr als G36-Nachfolger mit 120.000 Gewehren hatte das BAAINBw im April 2017 europaweit ausgeschrieben. Grund dafür war die Entscheidung von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, nach Bekanntwerden von Treffproblemen mit der bisherigen Standardwaffe ein neues System zu beschaffen. Im September vergangenen Jahres wurden die Hersteller zu konkreten Angeboten aufgefordert, danach begannen die Erprobungen.
Aus der Vorabmeldung der WamS:
Eine Vergleichserprobung habe ergeben, „dass keines der angebotenen Produkte alle durch den öffentlichen Auftraggeber zwingend geforderten Leistungen erfüllt“, heißt es in einem vertraulichen Schreiben des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) an das Verteidigungsministerium.(…)
Im September 2017 wurden Rüstungsunternehmen aufgefordert, Angebote abzugeben. Im Februar 2018 endete die Angebotsfrist. Seitdem wurden sogenannte „vorvertragliche Vergleichserprobungen“ der angebotenen Gewehre durchgeführt. Dabei „stellte sich wider Erwarten heraus, dass die Erfüllung einzelner Muss-Forderungen durch die vorgestellten Sturmgewehre nicht erbracht werden konnte“, heißt es nun im Schreiben des Beschaffungsamtes. Den Unternehmen wurde eine Frist bis zum 15. Februar 2019 eingeräumt, um die Mängel zu beseitigen. Anschließend müssen die Gewehre erneut geprüft werden. Dadurch verzögere sich „das Projekt um etwa acht Monate“, teilt die Behörde mit.
Bislang ist nicht offiziell bekannt, welche Unternehmen der Bundeswehr neue Sturmgewehre angeboten haben. Als sicher gilt, dass Heckler&Koch mit einer Waffe beteiligt ist. Die beiden anderen deutschen Unternehmen, die zunächst Interesse an dieser Ausschreibung hatten, zogen ihre Angebote wieder zurück: Sowohl SigSauer als auch Rheinmetall in Zusammenarbeit mit der österreichischen Firma Steyr Mannlicher verzichteten auf eine Beteiligung. Unklar bleibt, wie viele ausländische Unternehmen mit Sturmgewehren beteiligt sind.
Darüber hinaus scheint auch die alte Grundsatzdiskussion über das Kaliber der künftigen Standardwaffe der Bundeswehr wieder aufzubrechen. In der Ausschreibung wurde offen gelassen, ob das künftige Sturmgewehr wie das G36 im NATO-Standardkaliber 5,56 Millimeter oder aber wie das – vor dem G36 genutzte – Sturmgewehr G3 mit dem Kaliber 7,62 Millimeter beschafft werden soll. Laut WamS wurden bislang ausschließlich Waffen mit dem kleineren Kaliber angeboten:
Darüber hinaus bezweifelt der Bundesrechnungshof, dass die in der Ausschreibung geforderte Durchschlagsleistung der Gewehre grundsätzlich den Anforderungen der Bundeswehr genügt. Die Rechnungsprüfer begründen ihre Zweifel mit einer „Studie des Heeres“ und „Forderungen“ der Streitkräftebasis, wie es im Schreiben des BAAINBw heißt. Die Unternehmen hätten ausschließlich Angebote für Gewehre mit dem Kaliber 5,56 Millimeter vorgelegt. Einige Teilstreitkräfte forderten dagegen eine zumindest teilweise Ausstattung mit dem größeren Kaliber 7,62 Millimeter. Dem Rechnungshof sei zugesichert worden, schreibt das Beschaffungsamt an das Ministerium, „mittels gesonderter Untersuchungen die Durchschlagsleistung zu verifizieren“, um die Bedenken auszuräumen. Die Ergebnisse sollen dann durch das Planungsamt der Bundeswehr bewertet werden. Bei einer negativen Bewertung „wäre das Vergabeverfahren abzubrechen“, heißt es weiter. Käme es soweit, müsste die Bundeswehr noch viele weitere Jahre auf ein neues Sturmgewehr warten.
Das Verteidigungsministerium wollte am Sonntag, wenig überraschend, zu dem Bericht des Blattes grundsätzlich nicht Stellung nehmen. Ein Ministeriumssprecher erklärte lediglich:
Die Bundeswehr beabsichtigt das Sturmgewehr G36 durch eine neue Waffe zu ersetzen. Bis zum Abschluss dieses Verfahrens ist die Einsatzfähigkeit des Sturmgewehrs G36 uneingeschränkt sichergestellt.
Ich bitte um Verständnis, dass aufgrund des Umstandes, dass es sich hier um ein laufendes Vergabeverfahren handelt, keine weiteren Auskünfte zum Vorgang erteilt werden können.
(Foto: Fallschirmjäger mit G36 bei der Übung „Schneller Adler“ im September 2018 auf dem Übungsplatz Lehnin südlich von Berlin)
Die neuerliche Grundsatzdiskussion wird durch die Entscheidung der U.S.-Army für das Kal. 6,8mm zusätzlich befeuert.
https://www.armytimes.com/news/your-army/2018/10/05/the-armys-saw-and-m4-replacements-will-both-fire-this-more-accurate-and-deadly-round/?utm_source=Sailthru&utm_medium=email&utm_campaign=New Campaign&utm_term=Editorial – Army – Daily News Roundup
„The Army has selected 6.8mm as the new common round for both its Squad Automatic Weapon and M4 replacement …“
Die Wettbewerber (1) wurden ausdrücklich ermutigt „… developers were being encouraged to look at requirements in the intermediate caliber range, somewhere between the existing 5.56mm and 7.62mm rounds common to individual, sniper and machine guns in the Army’s inventory.“
Eine Entscheidung, die Einfluss haben wird, allerdings bei NATO-Logistikern auch Sorge bewirken kann. Es werden künftig drei Kaliber von Assault Rifle bis leMG versorgt sein müssen.
(1)
AAI Corporation,Textron Systems, FN America LLC, General Dynamics-OTS Inc, PCP Tactical LLC, Sig Sauer Inc.
Ist eigentlich bekannt, ob Heckler & Koch nur mit dem neuen HK433 ins Rennen gegangen ist, oder auch mit dem HK416, das ja als G95K bereits bei der Bundeswehr eingeführt ist?
Welche Anforderungen könnten denn im Vergleich zu den Ausschreibungen unserer Partner zu diesem Ergebnis führen? Und warum fährt HK trotz aktueller Auftragslage Verluste ein?
Ministerielles rumgeeiere und wen wundert’s noch!
Ich persönlich habe nichts anderes erwartet!
Warum immer noch diese Diskussion um eine neue Waffe und das Kaliber geführt werden muss ist auch unverständlich.
Der Bereich CIR,SKB (in großen Teilen) Luftwaffe (ohne LwSich), San kommt sehr gut mit dem G36 als Standardwaffe zurecht. Der Rest, im SP das HEER, muss differenzierter betrachtet werden. Dort macht ein neues (altes) Kaliber auch wieder Sinn…aber muss es denn nun auch noch 6,8mm sein?
Ich glaube, Folgendes ist passiert:
– BAAINBw schreibt aus, bekommt mehrere taugliche Waffen im weltweit genutzten Standardkaliber 5,56mm, testet wie verrückt… alles schön bis kurz vor Ende der Tests.
– DOCH DANN: Die US Army entscheidet sich für ein neues Kaliber für seine künftige Standardwaffe!
– Im BAAINBw ist die Hölle los: Wie sollen wir der Dienstherrin/Presse (in ein paar Jahen) verklickern, dass wir uns für ein Kaliber von gestern entschieden haben? Wir haben in der Ausschreibung kein neues Kaliber verlangt, jetzt stehen wir wieder als inkompetente Stümper da!
– LÖSUNG: Wir behaupten einfach, die Gewehre taugen nichts! Das nimmt uns nach der Vorgeschichte sowieso jeder ab. Dann testen wir noch ein bisschen erfolglos rum und starten wegen der inkompetenten, stümperhaften Wehrindustrie einfach ein neues Vergabeverfahren für ein StG in 6,8mm. So ca. In 2020-21.
Interessante Wendung.
Eine Abkehr zu 6.8mm glaube ich weiterhin erst,wenn ich es sehe, aber genug Zündstoff für eine erneute Kaliberdiskussion ist nun auf jeden Fall verfügbar.
Mit dem HK433 gar nicht. Ich bin mir sicher, das wurde auch schon hier im Blog diskutiert.
Dazu aber auch gleich selbst mal eine Frage, andere Medien geben ebenfalls die angeblichen Präzisionsprobleme als Hauptgrund an (stellen das sogar deutlicher als hier dar).
War da nicht eigentlich vorrangig das geplante Nutzungsdauerende des G36 der Grund für die Neuausschreibung?
Heckler und Koch ist nur mit dem 433 ins Rennen gegangen, das 416/417 wurde von vorneherein als zu teuer eingeschätzt.
Wenn keine Waffe die Kriterien erfüllt und ein paar Hersteller gleich ganz ausgestiegen sind, sollte man wohl mal die Kriterien überprüfen. Wird hier wieder mal eine brillantenbesetzte Goldrandlösung gesucht, damit nachher keine Kritik kommt? Derselbe Fehler zum x-ten Mal?
Nur zur Erinnerung: es geht nicht um marsbasierte Laserkanonen, sondern um ein banales Infanteriegewehr. Das sollte sich doch wohl finden lassen.
@Tobi
Doch H&K nimmt mit dem 433 und nur mit diesem an der Ausschreibung teil.
Hatte die Verteidigungsministerin nicht wortwörtlich gesagt „das G36 ist in (der jetzigen Form!!) so nicht mehr zukunftsfähig? HK hatte soweit ich weiss, nicht ein Rüstkit mit anderem Verschluss und dem Rohr vom nicht beschafften lmg 36 angeboten? Das wäre dann nichtmehr die jetzige Form.
Wenn Die Bundeswehr mal was richtig machen will, dann sollen die kein Heckler & Koch mehr kaufen. Das HK 433 toll aber Pfusch. Nur schnell zusammengebastelt um am Test teilnehmen zu dürfen. Nein, nie wieder HK. Lieber noch die G36 ein paar Jahre länger und eine wirklich gute neue Waffe die nicht nur trifft sondern auch schnell in großen Stückzahlen produziert werden kann. Was bringt einem die beste Waffe, wenn diese nur mit großen Aufwand hergestellt werden kann. Auch das Kaliber ist wichtig, wieviel Kriege wurden nur durch Überlegenheit der Waffe gewonnen. Sehr viele und der Rechnungshof hat mal wieder recht.
Kaliber 6,5 oder 6,8mm ist vernünftig. Wenn die Amis noch lange rumdiskutieren sollte Deutschland mal Tatsachen schaffen. Germany first!
Am besten man sieht sich das Chaos mit H&K bei der neuen Dienstwaffe de Berliner Polizei an. Welche Waffe muss den eingeschossen werden. Entweder die trifft oder sie hat schwächen.
[Sachliche Kritik ist ok – aber nur recht inkonstistent ein Unternehmen zu bashen, ist intellektuell äußerst überschaubar, auch sonst ist Ihr Kommentar in sich widersprüchlich und merkwürdig. Und: Wie lange bekannt, finden Links zu deutschen Verlagswebseiten hier i.d.R. nicht statt, also Link entfernt. T.W.]
Ehrlich interessierte Frage:
Kann mir jemand erläutern wieso die Hersteller nachbessern müssen, der Bundeswehr dadurch aber Mehrkosten von knapp einer Million entstehen? Entnommen einem Artikel auf n-tv.de
Warum werden solche Mehrkosten nicht auf die Hersteller „abgewälzt“, die ja scheinbar mangelhaft geliefert haben?
MkG und Danke
Rein formal betrachtet ist das Ganze etwas merkwürdig.
Es wird im Rahmen des CPM (nov.) ein marktverfügbares Produkt gesucht.
Wenn nun die Muss-Forderungen nicht erfüllt werden, dann waren diese in Kombination mit den weiteren Forderungen entweder nicht Ergebnis einer ausreichenden Marktsichtung oder die vorherigen Angaben der Hersteller entsprachen nicht den Tatsachen.
Nicht selten ergeben sich aus der Kombination der Forderungen Zielkonflikte. Diese Zielkonflikte zu finden erfordert oft sehr umfassende und tiefgehende Expertise, die auch die Unternehmen oft umfassende Vorarbeiten bei den Unternehmen erfordert.
Hier beispielsweise bei effektiver Reichweite, Präzision und Gewicht. Dazu kommt eine Vielzahl von Normen und gesetzlicher Vorgaben.
Dies könnte auch erklären warum kein Anbieter eine Waffe in 7,62 angeboten hat. Beispielsweise das HK417 erfüllt mit über 4 Kg nicht die Gewichtsforderung von 3,6 Kg ohne Magazin und Optik (https://www.heckler-koch.com/en/products/military/assault-rifles/hk417/hk417-a2-13/technical-data.html).
Die Fristverlängerung deutet wiederum eher daraufhin, dass eine Erfüllung der Forderungen als technisch machbar eingeschätzt wird.
Also nächstes Kapitel in dieser in Wirrungen nicht armen Geschichte.
Und täglich grüßt das Sturmgewehr.
So lange nicht klar ist, welche Anforderungen iim einzelnen nicht erfüllt wwurden, erscheinen mir viele Kommentare gegenstandslos.
1. Die US-Army hat noch gar nichts entschieden und wird auch mit Blick auf die Handwaffenprogramme der letzten Jahrzehnte auch in den kommenden Jahrzehnten nichts entscheiden. Schon alleine die pulverstarken Hülsen mit kleinem Kaliber sind völliger Murx für jede militärische Anwendung in vollautomatischen Waffen. In einem Jahr ist dann wieder das Licht aus.
2. 5,56 NATO ist gesetzt. Daran ändert auch der Rechnungshof nichts – der sich übrigens mit diesen Aussagen viel zu weit aus dem Fenster lehnt. Zielballistik ist eben nicht die Kernkompetenz des Rechnungshofes.
*** Kaliberdiskussion Ende***
3. Spannend ist allein die Frage, welche Soll-Forderungen gestellt wurden und welche davon nicht erfüllt werden konnten. Ich hoffe man hat das Lastenheft nicht mit Angstforderungen überfachtet. Dies könnte nämlich dazu führen, dass die Soldaten zwar mit einem Gewehr ausgestattet werden, welches alle technischen Anforderungen erfüllt, aber am Ende vollkommen nutzlos für den praktischen Anwender ist.
Noch ein Hinweis zur Marktsichtung.
International sind sogenannte Request for Information (RFI) üblich, um die Marktsichtung transparent und strukturiert zu gestalten. Als Beispiel hier ein passender RFI aus dem letzten Jahr zu einem Gewehr im Kaliber 7,62 – mit einem Maximalgewicht von 5,4 Kg:
https://www.fbo.gov/index?s=opportunity&mode=form&tab=core&id=f19586d13f3072ad831ac8863fe6bcf8&_cview=0
Es fällt schonmal auf, dass man auf beiden Seiten des Atlantiks beim Gewicht offenbar bedeutend unterschiedliche Einschätzungen des Marktes hat.
Insgesamt sind RFI in Deutschland nicht sehr gebräuchlich, vielleicht ist der obige Vorgang ein Anlaß darüber nochmal nachzudenken. Berater gibt es aktuell ja genug.
Hoffentlich kommt jetzt der Wechsel auf 6.8mm.
Die 7,62 Forderung kam von der SKB. Der Grund dafür war/ist einfach. Heerestruppen verfügen mittlerweile über einen enormen Waffenmix. Mit der Waffenkammer einer deutschen Infanteriekomapnie (wenn sie denn ausgestattet ist) kann sich weltweit kaum ein konventionelle Einheit messen.
Schaut man in eine InfGruppe hat diese eine enorme Feuerkraft über das komplette infanteristische Ziel-/ Reichweitenspektrum hinweg.
Logistische Truppen haben nur ihr Sturmgewehr. Eindatzerfahrungen zeigen aber, dass diese nun mal auch kämpfen müssen. (Konvoi im Hinterhalt…) Also sagt sich der Logistiker, wenn ich schon schießen muss, dann will ich auch Wirkung haben. Da ist die Forderung nach 7,62 verständlich. Da man auch selten abgesessen unterwegs ist, spielt auch Gewicht keine so große Rolle wie bei infanteristischen Kräften.
Ob das nun zweckmäßig ist oder nicht müssen andere bewerten. Die SKB sieht sich auf jeden Fall einigen wenigen Szenarien ausgesetzt wo deren Meinung nach 5,56 nicht ausreichen war/ist.
Das fatale an der Geschichte ist, dass der Rechnungshof jetzt daraus anscheinend ein Fass aufmachen möchte. Wenn die SKB mehr punch will, dann kann man denen auch ein paar G27 in die STAN schreiben, aber man muss nicht die ganzen Streitkräfte in ein Kaliber zwingen, welches ein Großteil der NATO aus guten Gründen nicht als Standard Kaliber führt.
Was hat denn die Bundeswehr für Anforderungen, die alle anderen Streitkräfte anscheinend nicht haben? Sieht mir schwer nach Augenwischerei und Zeitschinden aus mit diesen Tests, vor allem wenn SigSauer und RhM/Steyr sofort „Nein Danke“ gesagt haben. Und am Ende wird es eh wieder ein H&K…wo will man denn realistisch betrachtet einkaufen? In der nötigen Qualität *und* Quantität gibt es nicht mehr viele Möglichkeiten in Europa (minus Russland..). H&K, FN, Beretta, das war’s.
Mal wieder toll nach ewigem testen kommen wir mal wieder zu dem Schluss: Was gut genug für den Rest der Welt ist ist nicht gut genug für die Bundeswehr da nehmen wir lieber nichts.
Und wenn das dann noch an der Kaliber Frage liegt … einfach toll. Weil die Amerikaner zurück zum Stand es 1. Weltkriegs und er Standortschießanlagen Marksmanship wollen wo jemand unter perfekten Bedingungen ein Ziel zwischen 1000 und 2000 Metern bekämpft und dafür nur noch halb so viel Munition dabei hat die er zu 99,9% auf Ziele verbalelrt die er nicht mal sieht und nur grob weiß in welcher Buschgruppe sie sind weil mal sie ab 400m einfach nicht mehr erkennt wenn sie es nicht wollen.
Man selber darf dann jede Woche die Waffen tauschen weil die Gewehre aus den frühen 90er so durch sind dass sie der Reihe nach ausfallen weil die Optik nicht mehr will der Auszieher Bricht, abreißt oder gleich der ganze Verschluss bricht.
Die Auswahl von Waffen sollte nicht aus politischen Erwägungen erfolgen. Wohin das führen kann hat die Beschaffung des Starfighter gezeigt. Wenn aber Frankreich nach ausgiebiger Erprobung das HK 416 für gut befindet, wäre es unvernünftig, wenn die Bundeswehr ein anderes Gewehr wählen würde. Das HK 416 hat sich bewährt, das HK 433 (noch) nicht.
„So lange nicht klar ist, welche Anforderungen im einzelnen nicht erfüllt wurden, erscheinen mir viele Kommentare gegenstandslos.“
Dem und ähnlichen Aussagen hier kann man nur zustimmen. Mir ist unverständlich warum diese Anforderungen nicht öffentlich zugänglich sind. Soll mir doch keiner weiss machen es handle sich dabei um Geheime Daten. Vielleicht könnte AG (Augen Geradeaus) mal ein Request for Information (RFI) beantragen.
Die Kaliber Diskussion finde ich im Gegensatz zu einigen anderen hier nicht für irrelevant. Ich verstehe zwar deren Irritation dass das zum X-ten mal diskutiert und aufgebracht wird, aber Fakten sind nun mal Fakten.
Man kann nicht leugnen dass 5,56mm, sowie 7,62mm bestimmte Schwächen hat die mit einem zwischen Kaliber, ob jetzt 6,5x39mm, 6,8x43mm oder etwas anderem (6,5x43mm wäre mein Vorschlag) gelöst wären.
Man vergisst dass es auch darum geht zwei Kaliber durch einen zu ersätzen um somit auch eine Entlastung der Logistik und Einsparrungen zu erreichen. Dass war ja der Gedanke hinter der Einführung des Pistolen/MG Kalibers 4,6x33mm sowie 5,7x28mm, wobei 4,6mm dabei gescheitert ist und nur aus Industriepolitischen Gründen eingeführt wurde und 5,7mm von der Bw nicht ünernommen wurde. Somit hat man sich bewusst einen Logistik und Kosten Mehraufwand auferlegt. Angesichts dessen sind Kosten und Standardisierungs Argumente gegen eine Kaliber-Reformation nicht überzeugend.
Eine wirkliche Reform und wer ernsthaft daran interessiert ist langfristig die Logistik zu vereinfachen und Kosten einzusparen wäre dafür sowohl 5,56 und 7,62 durch ein Kaliber und 9,9 und 4,6 durch ein Kaliber zu ersätzen. Für letzteres gibt es zwei zufriedenstellende gar gute Marktlösungen, 5,7 von FN sowie 6,5x25mm von CBJ (von den Schweden eingeführt). Für ersteres gibt es zwei unzufriedene Marktlösungen in Form von 6,5 und 6,8.
Da es um eine langfristige Lösung geht, bin ich dafür das Geld für die Erforschung eines zufriedenstellenden Kalibers auszugeben, stat immer nach kurzfristigen flick Lösungen zu greifen. Das wäre auch eine relativ kurze „Forschung“. Zwischen 6,5×39 und 6,8×43 liegt nicht viel Spielraum. Da hätte man in 6 Monaten sicherlich eine Antwort. Um Geld zu sparren muss man halt Geld ausgeben, so wiedersprüchlich das klingt.
Von dem Kaliber abgesehen stellt sich die Frage nach dem Wechsel zum „Bullpup“, also Hinterschaftlader (Probleme die es damit mal gab sind behoben), sowie, noch grundsäztlicher und „radikaler“ nach gehäuseloser Munition bzw. alternativen in dem Bereich. Wobei aus Umweltschutz Plastik keine Lösung ist. Bez. Hinterschaftlader gibt es auch etliche Marktlösungen. Das heisst „radikal“ und „revolutionär“ wäre alleine etwas im Bereich Muntions-Zusammensetzung, sprich gehäuselos etc.
Aber das Militär ist ja nicht bekannt dafür zur Avantgarde zu gehören, Ausnahmen bestätigen die Regel. So, ich habe fertig. :-)
[Sorry an Thomas, ich weiss, wahrscheinlich eine erhebliche Topic Abweichung, zumindest zu langer Text.]
Hat sich nicht unlängst Frankreich für das HK 416 entschieden und hat 90.000 dieser Gewehre geordert? Redet man nicht ständig von europäischer und insbes. deutsch-französischer Zusammenarbeit? Die Verwendung desselben Gewehrs hätte ein kleines Zeichen sein können.
Auch sollten 210.000 Gewehre grundsätzlich einen geringeren Stückpreis rechtfertigen, wenn man ein wenig zu verhandeln verstünde.
Als G95 soll das Gewehr gut genug für Spezialkräfte sein, dann könnte es doch vielleicht auch für Nichtspezialkräfte ausreichend sein. Die bereits gesammelten Erfahrungen etc. kämen auch den neuen Verwendern zu gute.
@Sebastian
“ … bin ich dafür das Geld für die Erforschung eines zufriedenstellenden Kalibers auszugeben …“
Zustimmung, nur müssen wir immer wieder alles selbst „erforschen“?
Sechs renommierte U.S. Unternehmen sind beauftragt, sich anzuschließen geht nicht?
„A Prototype Opportunity Notice posted on the government website fbo.govis going to give three – (inzwischen sechs, dabei SigSauer) – companies the chance to submit their versions of the new individual service rifle, the Next Generation Squad Weapon, chambered in 6.8mm, the same round that developers are using for the Next Generation Squad Automatic Rifle program. – This week’s posting expects about a 27-month period for development, meaning production could begin as soon as 2021“.
(Auszug, mein post von 11:05)
Es könnt so einfach sein!
120.000 mal HK416 (5,56 mm)
40.000 mal HK417 (7,62 mm)
HK 416, weil es 5,56 mm hat und die Franzosen es eingeführt haben.
Ausreichend für den allgemeinen Standardfall und Standardsoldaten und für Bündnisverteidigung.
HK 417, weil es von der Bedienung dem HK 416 gleicht. Weniger Umschulung, Waffensicherheit gegeben. Vielleicht sogar ähnliche Baugruppen.
Weil es 7,62 mm hat und für den spezielleren Soldaten das vielleicht bessere Kaliber ist.
Entscheidungszeit: 5 Minuten.
Einsparung an Kosten von Tagen, Wochen oder Monaten an Verwaltungsstunden im BAAINBw, Verteidigungsministerium und den einzelnen Teilstreitkräften.
Mehrkosten, weil es das HK416 ist.
Mehrkosten, weil zusätzlich 40.000 HK417 beschafft werden.
Ergebnis: Ein gutes Gewehr. Ausreichend Gewehre. Politische Signalwirkung (Frankreich), Zufriedenheit bei den eigenen Soldaten. Kein neues Kaliber (weniger Aufwand).
Die Mehrkosten sind überschaubar für das Ergebnis.
120.000 x 1.000 Euro (geschätzter höherer Preis)
40.000 x 5.000 Euro (geschätzter Preis für HK417)
Summe: 320 Millionen Euro
Lebensdauer 20 Jahre
Kosten pro Jahr: 16 Millionen Euro.
Eine Marktsichtung ist gut, nur wie führt man diese am besten durch? Vielleicht mit einer Probefahrt? ;)
Wir benötigen ein neues Gewehr, welches gewisse Ansprüche erfüllt… Es soll im Häuserkampf eine Mauer durchschlagen können, sowie leicht sein und die Munition darf auch nicht zur Belastung werden…
Entweder kann diese Anforderungen ein 5,56 leisten, oder es muss was anderes her.
Das G36 geht noch, man kann das also ganz gewissenhaft angehen, vorschnelle Sch(l)üsse sind nicht notwendig.
Dann schreibt man 2021 neu aus… und? Das Heer hat andere wichtigere Baustellen. Die Verzögerung in der Beschaffung ist politisch, weniger Einsatzbedingt.
Da fällt mir ein alter Spruch ein:
5.56 could be enough. sometimes.
6.8 should be enough. mostly.
7,62 will be enough. always.
Die Franzosen werden bestimmt jetzt mit den Augen rollen. Irgendwie tun sie mir leid, was Deutschland da immer abzieht, geht auf keine Kuhhaut.
edit: deckt sich mit der Meinung von Sven Rothe oben
Generell gibt bei der Konstruktion einer militärischen Handwaffe viele konkurrierende Zielsetzungen, die nicht im gleichen Ausmaß bei einem sportlichen Halbautomaten auftreten:
z.B:
• Hohe Präzision vs. Funktionssicherheit (besonders unter widrigen Umweltbedingungen)
• Hohe Präzision/Standkraft vs. Führigkeit
• Hohe Präzision vs. Kompaktheit
• Gewicht vs. Standkraft
• Gedämpft vs. Nicht-Gedämpft
• Schnelle Schussfolge vs. Reichweite/Präzision
usw…
Ein optimaler Kompromiss ist schwer und wird noch weiter erschwert, wenn noch weitere Nebenbedingungen in einer Waffe vereinigt werden müssen. Am Ende ist dieser Kompromiss eine weit schlechtere Lösung als zwei oder mehrere Speziallösungen.
Um deshalb eine Sache klar zu machen:
Die Bundeswehr beschafft ein neues Sturmgewehr (historisch ein Karabiner) und somit eine Waffe die:
• Leicht
• Führig
• Kompakt
• Gut beherrschbar im Feuerstoß
• Für den Nahbereich bis zum unteren Mittelbereich geeignet
ist.
Die Forderung der SKB nach einer Mitteldistanzwaffe hat hier somit erst mal gar nichts zu suchen.
@ Wait&C | 14. Oktober 2018 – 18:35
Dieser Spruch ist auf Basis aller bekannten empirischen Daten mit hoher Signifikanz falsch.
@Sebastian:
„Bez. Hinterschaftlader gibt es auch etliche Marktlösungen.“
Ich denke Bullpup ist ein totes Pferd. Da genügt es eigentlich sich folgende Fragen zustellen:
Welche Länder hatten sie?
Welche Länder haben sie?
Warum hat sich das geändert?
So wie ich das sehe hat jede Nation für sich festgestellt das die angeblichen Vorteile die Nachteile nicht aufwiegen.
Das HK 416 als Ordonazwaffe wäre im Sinn von GSVP und ein gutes Signal an Europa. Wer hätte von 10Jahren gedacht, das FR ein deutsches Gewehr kauft nun haben wir es und wir machen wieder eine extra Wurst.
Wir bekommen es nicht hin, weil uns im entscheidenden Moment der Wille fehlt und das macht uns unglaubwürdig.
Die Forderung:
„The Army has specified a need for a prototype rifle weighing less than 12 pounds, including a 20-percent reduction in weight of ammunition and fire control unit” (FN America, bringt auch 6,5mm in Erwägung)
According to US Army, the NGSAR is the planned replacement for the 5.56x45mm M249 Squad Automatic Weapon (SAW) in Brigade Combat Teams (BCT).
Entwurf
https://govtribe.com/opportunity/federal-contract-opportunity/draft-prototype-opportunity-notice-pon-for-next-generation-squad-weapons-ngsw-w15qkn19z042p
Ich als Laie (Jäger, Sportschütze, Reservist) bin halt doof und schieße meine Waffen ein.
Aber natürlich hätte ich auch gern alles auf einmal: leichten Lauf ohne Treffpunktverlagerung nach 100 Schuß, Hohe Energie, aber ohne Rückstoß……
Klar ist nur: wer nicht weiß, was er eigentlich will, bekommt selten das, was er braucht
Bzgl. Rückstoß könnte man mal bei den Russen abgucken:
Das AK-107 sieht ziemlich schick aus.
Auch das Doppelschuss-Prinzip des AN-94 wäre einen zweiten Blick wert, wenn manche Bedarfsträger mit dem ‚Punch‘ der 5,56 nicht zufrieden sind.
Bekommt die Bw denn in absehbarer Zeit einen Nachfolger der P8?
Bis auf die (aufgeblasene) ‚Einschussproblematik‘ ist die neue Polizeiwaffe SFP9 der jetzigen Waffe deutlich überlegen, insbesondere im Bereich Ergonomik.
Die Kausa G36 ist eigentlich ziemlich typisch für den Zustand der Bw. Aufgrund unmöglicher Vorgaben, politischer Einmischung und blanker Hysterie bekommt man selbst einfache Sachen nicht mehr zusammen. Garniert wird das mit Einlassungen der Chefballistiker vom Bundesrechnungshof.
Der Nutzer wird dabei offensichtlich gar nicht mehr wahrgenommen.
Angenommen ich wäre ein Handwaffenhersteller: Würde ich noch Aufträge von einem Auftraggeber annehmen wollen, der mich aus politischem Kalkül in zwanzig Jahren durch den Dreck und vor Gericht zerren wird? Nicht vergessen: Heckler & Koch gewann den Prozess gegen die Bundesregierung.
Warum war ich letztes Jahr in Mali mit meinem G 36 durchaus zufrieden? Das ist eine gute Waffe für den bereits früher (vor vierzig Jahren) gelehrten Einzel- oder Doppelschuss.
Warum haben mich meine spanische Kameraden eigentlich gefragt was denn bei uns los sei? Die spanische Armee hatte das G 36 ebenfalls eingeführt und hat keinerlei Probleme.
Aber wahscheinlichn bin ich ja nur dumm und viele Spezialisten, die niemals da waren wo ich war, können mir bestimmt erklären warum meine Waffe nichts taugt.
„…. und seit wann schiesst der deutsche Soldat mit seinem Sturmgewehr eigentlich Dauerfeuer….?“
Honi soit qui mal y pense
….und wenn meine Ausrüstung suboptimal ist, dann werde ich meinen Auftrag trotzdem durchführen….
BTW:in der Vor-GPS-Zeit war ich mit Karte, DF, Kompass und Kartenwinkelmesser unterwegs, und geschossen habe ich nach dem Sehstreifenverfahren – und seltsamerweise hat das auch funktioniert – aber ich bin ja bloß ein blödes Frontschwein aus der Schlammzone…. (und bin trotzdem IT-affin….)
Die Bundeswehr leidet unter zuvielen überflüssigen Generalstabsoffizieren ….
Ich höre den Aufschrei, aber für diese Aussage muss ich ja heutzutage kein „Fliegendes Standgericht“ mehr befürchten….
Entscheider hat es auf den Punkt gebracht. Aus industriepolitischen und einsatztechnischen Gruenden ist 416/417 die logische Wahl. Die Mehrkosten sind eine absurde Debatte angesichts des Umstands, dass Deutschland in der Verteidung finanziell ungenuegend ist. Wir wollen auf 1,5% kommen? Na dann los! So ein Kasperletheater. Sorry, aber der Frust in dieser Hinsicht ist gross.
Ich bin nicht bei den Kämpfern. Für meine Belange reicht das G36 völlig aus.
Es wäre halt nicht schlecht eine bessere Optik zu haben und einfach das Zweibein dazu.
Was mir noch viel wichtiger wäre, dass ich wieder meine eigene Waffe hätte, wie damals…
Das G36 einmal auf mich eingeschossen, eine Waffenkarte dazu und einen Waffenwart der eine Waffe nur gegen die Waffenkarte ausgegeben hat.
Angebotsende im Februar – im Oktober wird festgestellt, dass die von dem öfffentlichen Auftraggeber zwingend geforderten Leistungen wider Erwarten nicht erbracht werden. HK liefert für Frankreich, den SF der US und der BW.
Die Causa G36 hat gezeigt, dass die derzeitige Führung unter vdL ein Problem mit HK zu haben scheint – ist es da zu vermessen, an eine politisch „geforderte Leistung“ zu denken, die das auf der Hand liegende Produkt ausschliessen sollte und nun eben alle trifft?
Wir werden sehen, wer im nächsten Jahr noch im Rennen sein wird – oder wer bis dahin evtl. Konkurs anzumelden hat.
Nur um Debatten von vor Monaten noch mal klärend aufzugreifen:
1. G36: keinzweifel eine solide Waffe. War aber eh mit ausphasung dran und zwischen BMV und HK schaukelte sich eine Debatte hoch, wie man das jetzt am besten begründet. Die wankte zwischen „geliefert wie bestellt“ und „Konstruktionsfehler.“
2. Neues Sturmgewehr: Kommentatoren erhitzten sich hier an der Forderung dder „Nachlegefähigkeit, wenn ich mich richtig erinnere. Die Ausschreibung wär abgekartet, weil nur HK das konnte. Deswegen auch das frühe Aussteigen namenhafter Konkurrenten.
Neue infos gibt es jenseits von “ kein Gewehr schafft die Anforderungen “ nicht.
Die Ordonanzwaffenfrage ist keine technische oder finanzielle, sondern eine politische, da UvdL diese leider zur Chefsache gemacht hatte.
Nur ein europäisches Argument könnte Sie noch beeinflussen. Wer nutzt in Europa eigentlich deutsche Waffen und welche?
Nur zur Information: Im Rennen sind mindestens zwei AR15 Derivate. Hanel CR223 und HK416. Und nur weil jeder Hersteller mindestens einen AR15 Klon im Programm hat, bedeutet das noch lange nicht, dass ein AR15 für dir BW Sinn macht. Eine Buffer Tube braucht im Jahr 2018 z.B wirklich niemand mehr – erst recht nicht die SKB in ihren beengten Fahrerhäusern.
Das ganze verfahrene Verfahren läßt einen ratlos zurück.
Funfact am Rande:
Das Russische Innenministerium hat für seine Truppen das HK 417 beschafft (auf Umwegen, ohne Wissen des Herstellers), das sich bei den Kampfeinsätzen im Kaukasus bei der Truppe großer Beliebtheit erfreut. Man kann es u. a. live im Feuerkampf in Videos aus Dagestan sehen.
[Für die Aussage bzgl. russischem Innenministerium wäre ein Link/Beleg/Fundstelle ganz gut… T.W.]
Ich gehe davon aus, dass Mitleser diesen Link meint:
https://www.thefirearmblog.com/blog/2015/06/29/russian-special-forces-using-hk417-ai-aw-in-dagestan/
Zitat:
„Darüber hinaus bezweifelt der Bundesrechnungshof, dass die in der Ausschreibung geforderte Durchschlagsleistung der Gewehre grundsätzlich den Anforderungen der Bundeswehr genügt.“
Bitte WER ???
Wenn man eine rasche Bedarfsdeckung zum Ziel hat, sollte man vielleicht erwägen, gleich den BRH als Vergabestelle einzusetzen. Zumindest sollte man den Hof wohl fragen: „Wos miss‘ma denn jetz kaufa, doss‘s bei Iahna poasst ???“
Viel Spekulatius geht mal wieder rum, aber der ist bekanntlich auch seit Ende August schon wieder in den Supermärkten im Regal.
Die Gründe für die nun eingetretene Verzögerung werde ich bewerten, wenn ich sie denn kenne. Vorher nicht.
Was die uralte Kaliberdiskussion betrifft: Die Probleme der Amerikaner mit der angeblich fehlenden Durchschlagskraft der 5.56-Patrone resultieren mit daraus, dass man nicht mehr das M16-Sturmgewehr nutzt, sondern den M4-Karabiner, dessen Lauf (ich weiß, Puristen wollen gern „Rohr“ hören) erheblich kürzer ist. Sich dann zu wundern, dass man mit dem stummelläufigen M4 nicht mehr die Leistungswerte erreicht, die mit dem M16 erzielt wurden, und nach einem stärkeren Kaliber zu rufen – naja.
@Sehenden Auges | 15. Oktober 2018 – 12:04
Na DER, dessen Aufgabe nicht nur ist, am Ende die Schlussrechnung mit den erfolgten Kontobewegungen abzugleichen. Sondern der auch in der Tiefe in die Prozesse schauen kann / soll / muss / darf. Und der dort ggf. gefunden hat, dass sich die militärischen Bedarfsforderungen nicht mit der erfolgten Ausschreibung decken.
Und dann soll der BRH auch meckern. Dafür ist er (auch) da. Denn ansonsten wird nur wieder mal zu viel „falsches“, aka nicht vom Bedarfsträger benötigtes und angefordertes, Material beschafft. Zum Schaden des Bedarfsträgers und des Steuerzahlers.
Fachlich begründete schriftliche Ablehnungen der Forderung der SKB scheint es im Beschaffungsprozess nicht zu geben. Denn sonst hätte der BRH nicht gemeckert.
„That size ammo (6,8 mm ist gemeint) falls in the sweet spot the Army is looking for, with all the good characteristics of the heavier 7.62mm but with more lethality and accuracy — and coming in at an automatic 10 percent weight savings. (Army times)
Der Ersatz der 5,56 betrifft den M4-Karabiner (ja) aber auch das leMG der Gruppe. Der kurze Karabiner kann also nicht ausschlaggebend sein, wenn zugleich das GruppenMG mit Berücksichtigung finden MUSS.
Des weiteren, es geht weiter mit der unleidlichen Kalibervielfalt. https://www.militarytimes.com/news/your-military/2017/04/18/special-operations-command-is-looking-at-a-new-6-5-mm-round-for-its-sniper-rifle/
SOCOM will 6,5 mm für seine SNIPER Rifle.
@Tom:
In der Ausschreibung waren ja beide Kaliber berücksichtigt.
Nur leider scheint keiner der beiden Hersteller ein passendes Produkt in 7,62 zu haben.
Daher steht ja auch ein Abbruch der Ausschreibung im Raum, wenn wesentliche Forderungen nicht erfüllt werden.
Zudem werden die Forderungen ja im IPT besprochen – mit dem Bedarfsträger und den Nutzern mit am Tisch.
Vielleicht gibt es ja im Februar 2019 etwas Neues.
@Sebastian:
Die isolierte Diskussion eines Kalibers macht wenig Sinn, notwendig ist ein Waffenmix auf verschiedenen Ebenen.