Das gibt’s im Einsatz zu Weihnachten

Eigentlich ist es kein netter Zug, vorab schon Weihnachtsgeschenke zu verraten. Wer sich die Überraschung nicht verderben lassen will, klickt nicht; nur wer (zu) neugierig ist, klickt auf weiterlesen ->

 

Mit Geschenken für die Truppe ist es zwar schwierig, wenn sie nicht von offizieller Stelle kommen – mit diesem Präsent zu Weihnachten dürfte es keine Probleme geben:

Die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr im Einsatz sollen als Weihnachtspräsent im Jahre 2018 eine Erinnerungsmedaille in einem Geschenketui ergänzt um ein gezeichnetes Weihnachtsschreiben der Bundesministerin der Verteidigung und des Generalinspekteurs der Bundeswehr sowie als weitere Beigabe ein Fitnesstuch mit Magnetclip und Tasche für Zubehör erhalten.

Für diese Geschenkpäckchen  hat das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw) in der vergangenen Woche die Beschaffung von 5.238 Erinnerungsmedaillen ausgeschrieben. Sie tragen auf der einen Seite die Aufschrift Weihnachten im Einsatz 2018, auf der anderen Bundesministerium der Verteidigung (siehe Grafik oben), und auch die weiteren Details sind genau festgelegt: 45 Millimeter Durchmesser, drei Millimeter dick;  Messing mit 925 Sterling Silber antik Platierung hochwertig geprägt in 2D, farbig emailliert und von Hand anpoliert, Logo lackiert.

Zwei dieser Medaillen sind vermutlich direkt für die Vitrine im Bendlerblock vorgesehen, denn zu den 5.238 Medaillen werden exakt 5.236 Etuis bestellt, innen und außen mit blauem Samtüberzug. Hinzu kommen ebenfalls 5.236 der so genannten Fitnesstücher aus Baumwolle, 90 mal 40 Zentimeter groß mit einer Tasche für Schlüssel, einer Handytasche und einem Magnetclip zum Aufhängen. Verpackt wird das alles – im Päckchen mit Aussparung für das Tuch – in Weihnachtspapier mattrot.

Spätestens am 19. Oktober müssen die Päckchen, sortiert und zusammengestellt nach Einsatzgebieten, bei der Bundeswehr für den weiteren Versand bereitgestellt werden. Zwar sind derzeit gut 3.800 Soldatinnen und Soldaten in mandatierten Auslandseinsätzen unterwegs, doch nicht nur sie erhalten das Präsent aus dem Ministerium: Auch die in den einsatzgleichen Verpflichtungen in der Ägäis und in der enhanced Forward Presence-Battlegroup der NATO in Litauen eingesetzten Soldaten bekommen das Weihnachtspäckchen.

Aus der Liste für den Versand geht hervor, wer der einsamste deutsche Soldat an Weihnachten sein dürfte: Exakt ein Päckchen geht in die irakische Hauptstadt Bagdad. Die kleinen UN-Beobachter- und Unterstützungsmissionen zum Beispiel in Libyen, in der Westsahara oder im Südsudan erhalten zwischen drei und 22 Päckchen.

Die großen Einsätze erhalten natürlich die großen Gebinde – auch wenn die Zahlen ein wenig irritieren: Für die Afghanistan-Mission Resolute Support, Mandats-Obergrenze 1.300 Soldaten, sind 1.512 Geschenkpäckchen vorgesehen. Der etwas größere Einsatz in Mali – maximal 1.100 Soldaten in der UN-Mission MINUSMA und bis zu 350 in der EU-Trainingsmission – steht mit zusammengerechnet 1.290 Päckchen auf der Liste. Da wurde möglicherweise ein wenig Vorsorge für Kontingentwechsel getroffen.

Es ist, wenn ich das nicht in den vergangenen Jahren ständig übersehen habe, das erste Präsent dieser Art für Soldatinnen und Soldaten, die zu Weihnachten im Einsatz sind.

Nachtrag: Wie mir schon der erste Kommentator sagt: Das habe ich übersehen, gab’s schon 2017…