Kaum kampfbereite Eurofighter (Nachtrag: BMVg)

Fürs Archiv und zum Nachlesen: Die Luftwaffe hat, so berichtet Spiegel Online am (heutigen) Mittwoch, vier kampfbereite Eurofighter. Das ist nicht, und das ist bedeutsam, das gleiche wie flugbereite Eurofighter: Wegen Problemen mit dem Selbstschutzsystem funktionierten nur acht der 81 Maschinen im so genannten Verfügungsbestand, Lenkflugkörper für den Luftkampf (leider nicht angegeben, welche gemeint sind), gebe es nur eine Handvoll, die nur für vier Maschinen ausreichten.

Die SpOn-Geschichte hier:

Luftwaffe hat nur vier kampfbereite „Eurofighter“

Zum Vergleich die Angaben aus dem jüngsten Bericht zur Materiallage:

Der Luftwaffe standen im betrachteten Zeitraum durchschnittlich 81 Luftfahrzeuge zur Verfügung. Im Schnitt waren davon 39 Luftfahrzeuge einsatzbereit; dies entspricht im Mittel einer materiellen Einsatzbereitschaft von ca. 48%.
Das Materialerhaltungskonzept sieht eine starke Abstützung auf die Industrie vor. Daher wirken sich Instandhaltungs- und Hochrüstmaßnahmen bei der Industrie direkt auf den verfügbaren Bestand aus.
Für dieses weiterhin unbefriedigende Verhältnis von Verfügungsbestand zu Gesamtbestand waren unverändert lang andauernde Instandhaltungsmaßnahmen und das Fehlen verschiedenster Ersatzteile verantwortlich. Eingeleitete Beschaffungsmaßnahmen können wegen langer Lieferzeiten erst mittelfristig wirken. Der im August 2016 angelaufene Verfügbarkeitsvertrag für Ersatzteile hat zwar zu einer ersten Stabilisierung der Ersatzteillage beigetragen, bislang aber noch nicht zu einer gesteigerten Einsatzbereitschaft der Luftfahrzeuge geführt.

Nachtrag: Dazu die Aussagen des stellvertretenden BMVg-Sprechers Oberst Holger Neumann vor der Bundespressekonferenz. Kernaussage: Alle NATO-Anforderungen können bedient werden. Auf Details zur verfügbaren Bewaffnung wollte Neumann, wenig überraschend, nicht eingehen.

BPK_Eurofighter_02mai2018     

 

 

(Archivbild März 2017: Eurofighter beim Baltic Air Policing auf der estnischen Luftwaffenbasis Ämari)