ILA-Sammler: Die große US-Verkaufsshow (Nachtrag: Airbus)

Die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA), die am (morgigen) Mittwoch am Rande von Berlin beginnt, wird nicht zuletzt für US-Unternehmen zu einer großen Verkaufsshow. Es wird alles da sein, woran die Bundeswehr Interesse haben könnte: Die beiden konkurrierenden Hubschraubermodelle für den künftigen schweren Transporthubschrauber der deutschen Streitkräfte, Sikorskys CH-53K und Boeings CH-47 Chinook, das Kampfflugzeug F-35 und noch einiges andere mehr.

Ich sehe bei meinen Lesern ein großes Interesse an diesen Luftfahrzeugen, und weil es im Thread zu den 25-Mio-Vorhaben dieses Jahres nicht so recht passt, hier mal ein Sammler zu diesem Thema.

Die Ausstellung der F-35 (fliegen wird die Maschine im ILA-Programm vermutlich nicht) ist für Hersteller Lockheed Martin und die U.S. Air Force eine, so nennt es die Fachpublikation Defense News, Verkaufsschau:

Lockheed, US Air Force mount F-35 sales pitch at Berlin Air Show

Und der offizielle Text der Air Force dazu:

F-35 arrives in Germany for ILA Berlin

Der CH-53K, von der Lockheed Martin-Tochter Sikorsky bislang nur an die U.S. Marines verkauft, gibt in Berlin sein internationales Debut:

(Danke für die Leserhinweise; kann sicherlich noch ergänzt werden.)

Nachtrag: Wenig erstaunlich, dass auch Airbus die zeitliche Nähe zur ILA nutzt und einen Tag vor Eröffnung der Luftfahrtshow ein Angebot für eine Weiterentwicklung des Eurofighter als Nachfolger des betagten Tornados vorlegt:

Am Vortag der Internationalen Luftfahrtausstellung (ILA) in Berlin, hat Airbus zusammen mit der Eurofighter GmbH sein Angebot für den Ersatz der deutschen Tornado-Kampfflugzeuge an das Verteidigungsministerium übergeben und den Eurofighter als ideale Lösung für die Nachfolge der in den 1960er Jahren entwickelten Flugzeuge in Stellung gebracht.
Nach derzeitigem Stand soll die Luftwaffe den Tornado ab 2025 ausphasen und die Fähigkeiten auf ein anderes Waffensystem übertragen. Als bereits in der Luftwaffe eingeführtes System, wäre der Eurofighter die logische Variante, um die Fähigkeiten der Tornadoflugzeuge nahtlos zu übernehmen. Zudem würden sich durch die damit verbundenen Skalenerträge bei verstärkter Nutzung ein und desselben Flugzeugtyps erhebliche Kosteneinsparungen bei Unterstützungsleistungen und Trainingskosten ergeben, was ebenfalls zu einer Reduzierung der Kosten pro Flugstunde innerhalb der Bundeswehr führen würde. (…)
Mittelfristig wird durch die Weiterentwicklung des Eurofighters die technologische Basis für die nächste Generation europäischer Kampflugzeuge gelegt werden, zu der sich Frankreich und Deutschland im Juli 2017 verständigt haben und deren Verfügbarkeit derzeit für 2040 erwartet wird.

Das Verteidigungsministerium hatte bereits deutlich gemacht, dass – nicht zuletzt aus industriepolitischer Sicht – eine Weiterentwicklung des Eurofighters als Tornado-Nachfolger gegenüber der Beschaffung der F-35 präferiert wird (die wiederum der scheidende Luftwaffeninspekteur Karl Müllner bevorzugt hatte).

Nachtrag 2: Ein mock-up der EuroDrohne wird auch auf der ILA ausgestellt:

(Grafik: US-Verteidigungsministerium)