DroneWatch: 24 neue (Klein)Drohnen für die Marine

Die Bundeswehr bestellt 24 neue Drohnen für die Deutsche Marine – allerdings die kleinen handelsüblichen, die jedermann im Laden kaufen kann. Das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr schrieb die Beschaffung dieser unbemannten Luftfahrzeuge vergangene Woche aus, im Herbst sollen sie geliefert werden.

Geplant ist der Kauf von zwölf Systemen, jeweils zwei Drohnen vom Typ Phantom 4 Pro Plus des chinesischen Herstellers DJI mit Zubehör. Mit einer beworbenen Videolink-Reichweite von bis zu sieben Kilometern und einem Ladenpreis von rund 1.700 Euro pro Stück richtet sich dieses Fluggerät schon eher an Profis, vor allem an Fotografen. Nach den Maßstäben für militärische Beschaffungen ist der Preis natürlich fast vernachlässigbar gering.

Die (Nach)beschaffung wurde nötig, weil die Marine einige dieser Drohnen schon im Einsatz auf See versenkt hat. 2016 hatte die Bundeswehr, dem Vorbild der Niederlande folgend, die Beschaffung solcher Drohnen begonnen. Natürlich hat das auch einen militärischen Namen: Sofortinitiative Seegestützte Aufklärung aus der Luft im Rahmen Friendly Approach (SALiRFA ). Eingesetzt wird es vor allem im Rahmen der Operation Sophia, des EU-Marineeinsatzes vor der Küste Libyens zur Vermeidung von Menschenschmuggel und zur Rettung von Menschen aus Seenot: Die Kleindrohnen beobachten vor der Aufnahme von in Seenot geratenen Personen (offizielle Bezeichnung), ob sich in den Booten möglicherweise nicht nur Flüchtlinge verbergen.

(Danke für den Leserhinweis auf die Ausschreibung)

(Archivbild: Drohne DJI Phantom 4 – Andri Koolme via Flickr)