Strandtag in Putlos: Mal gucken, was geht
Der Truppenübungsplatz Putlos, an der Ostsee so etwa auf halbem Weg zwischen Kiel und Lübeck gelegen, ist nicht der Ort, wo so schrecklich viel passiert*. Geschossen wird hier, in der Hohwachter Bucht, meist von Land in Richtung See, und Aktivitäten am Strand bekommen die Urlauber in der direkt benachbarten riesigen Ferienanlage Weißenhäuser Strand auch nur gelegentlich zu sehen.
Am vergangenen Donnerstag sah das mal deutlich anders aus, und es war auch ein kleines Vorfühlen, was so gehen könnte in dieser Ecke der Ostsee. Im Rahmen der multinationalen Ostsee-Übung BALTOPS (eigentlich eine Veranstaltung der U.S. Navy mit ihren Verbündeten, aber faktisch durchgeführt von STRIKFORNATO, NATO Naval Striking and Support Forces) landeten U.S. Marines mit Luftkissenbooten und amphibischen Angriffsfahrzeugen von der USS Arlington, einem amphibischen Transport- und Angrifsschiff der San-Antonio-Klasse, am weißen Stand von Putlos.
Nun war das kein simulierter Angriff wie zwei Tage zuvor, als die Marines mit der Tarnschminke im Gesicht einen Strand in Lettland stürmten (Video dazu unten). Sondern eher eine Landungsübung als Vorführung, was denn so geht. Sowohl mit den Luftkissenbooten, den Landing Craft Air Cushion (LCAC)
als auch mit den ampibischen Landungs- und Angriffsfahrzeugen, den Assault Amphibious Vehicles (AAV):
Der Strand und auch das seichte Wasser vor dem Landungsabschnitt waren zuvor sorgfältig untersucht worden. Blindgänger aus den vielen Übungsschießen der vergangenen Jahre sollten die Anlandung nicht gefährden.
Das war nicht nur ein Ausdruck grundsätzlicher Fürsorge. Zum einen, das scheint eine Überlegung bei der Deutschen Marine, wäre es doch nicht schlecht, wenn man die US-Streitkräfte zu mehr solcher Übungen auch im Westen der Ostsee, nach amerikanischen Maßstäben ein Ententeich, gewinnen könnte. Und zum anderen war die Landung in Putlos auch eine Fähigkeitsshow für… das Deutsche Heer.
Das war gleich mit etlichen Generalen vertreten, die der stellvertretende Marineinspekteur, Vizeadmiral Rainer Brinkmann, an die Ostsee eingeladen hatte. Die Zwei- und Einsterner der Landstreitkräfte wurden erst auf die Arlington geflogen, um sich dieses, hust, Joint Support Ship mal genauer ansehen zu können.
Und bekamen anschließend am Strand die Infos zur Landung nicht nur von den Marines selbst
.. sondern auch vom Chef, dem Kommandeur der 6. US.Flotte, Vizeadmiral Christopher Grady:
Nun dürfte der stellvertretende Marineinspekteur seine Heereskameraden nicht allein deshalb eingeladen haben, um ihnen einen schönen Strandtag an der Ostsee zu bieten. Sondern hatte vermutlich eher im Hinterkopf, dass man in der Bundeswehr doch auch mal wieder darüber reden müsste, was aus den amphibischen Fähigkeiten der Streitkräfte geworden ist.
Da habe ich noch im Ohr, wie diverse Marineinspekteure in den vergangenen Jahren darauf hinwiesen, dass ein Joint Support Ship für die Bundeswehr zwar sinnvoll, aber von der Marine allein nicht finanzierbar wäre – zumal ja im Sinne des Joint-Gedankens das Heer der natürliche Nutzer wäre. Nun sind diese Überlegungen (derzeit) obsolet, bei der Neukonzeption für das Großgerät im vergangenen Jahr war klar festgelegt worden: Das zuvor in den Planungen noch als Möglichkeit aufgelistete Einsatztruppen-Unterstützungsschiff ist endgültig gestrichen, Fähigkeit soll multinational realisiert werden.
Nun gibt es zwar die Kooperation der Deutschen Marine mit den Niederlanden, einschließlich der Nutzung der Karel Doorman. Aber das ist vom Umfang her auf vergleichsweise (noch) niedrigem Niveau, zumal diese Zusammenarbeit vor allem vom Seebataillon der Deutschen Marine betrieben wird (auch wenn schon mal probeweise ein Leopard-Kampfpanzer auf das niederländische Schiff verladen wurde). Deshalb sieht es wohl so aus, dass Marine – und Heer? – über ein wenig mehr nachdenken.
Mehr Fotos aus Putlos gibt es hier; und das versprochene Video von der Landung in Lettland:
(Direktlink: https://youtu.be/4N1-WNxvW38)
*Wenn ich der Truppenübungsplatzkommandantur Putlos damit Unrecht tue, bitte ich sehr um Nachsicht.
Bisher haben sich die Planungen (oder deren Veroeffentlichung) fuer deutsche Beteiligung an Landeunternehmungen ja sehr zurueckgehalten.
Gehoeren die inzwischen zu den ‚abbildungsnoetigen/abzubildenden Faehigkeiten‘?
@TW
Doch eher Colonel Hannifin?
Oder täuschen ich mich?
@T.W
Also nun bin ich etwas verwundert, dass ausgerechnet Du versuchst dieses totgerittene „German Joint Support Ship“ Pferd durch das AGA-Dorf zu treiben (?)
Diese Heeresgenerale da auf den Fotos waren doch nur Flecktarn-Kulisse für die 6th Fleet PR-Fuzzis, damit der Commander 6th Fleet mit seinen Marines nicht so „einsam“ am Strand mit dem deutschen VA im AGA rum gestanden wäre. Hätte ja wie ein Auftritt von VA Max Raabe und dem 6th. Fleet Palast-Orchester gewirkt:
https://www.youtube.com/watch?v=gq4DaMxsOUw
;-)
@Klabautermann
Du meinst vermutlich, im BGA rumgestanden hätte ;-)
Ansonsten reite ich doch keine toten Pferde am Strand. Ich erzähle nur, was ich so sehe.
@Spike | 10. Juni 2017 – 11:19
+1
OF-5 „Kapitän“/Kommandant des LPD?
Captain wäre etwas Arg „junior officer“ für so etwas ;-)
@spike: Capt ist schon richtig, da der Mann bei der Navy dient. Entspricht dem Oberst bzw Kapitän und nicht dem Hauptmann.
@ Spike | 10. Juni 2017 – 11:19
mE sehen Sie es richtig. Er hat den DstGr Colonel (silver bird, Marines) und den job ‚captain‘ of the ship.
Cheers
@spike
Die Schiffe der „Marines“ werden von der Navy gefahren – also Marine-Dienstgrade.
Die Marines – und von daher verstehe ich ihre Frage – haben allerdings „Heeres-Dienstgrade“.
Das führt dann regelmäßig zu kleinen Verwirrungen, wenn ein Navy Captain und/oder ein Marine-Captain nicht mit dem jeweiligen Zusatz „USN“, bzw. „USMC“ in irgendwelchen Texten auftauchen ;-)
@T.W.
Was Du so alles am Strand siehst………Hast Du auch den Schimmelreiter gesehen ?
;-)
Ein Oberst bei den Marines heist nun mal Captain. Ein Oberst bei der deutschen Marine heist ja auch Kapitaen zur See…
Das ist das Schulterabzeichen eines Marine-Colonel:
https://de.wikipedia.org/wiki/Dienstgrade_der_Streitkr%C3%A4fte_der_Vereinigten_Staaten#/media/File:US-O6_insignia.svg
Und das ist der Kommandant USS Arlington (LPD 24): Captain Patrick J. Hannifin
http://www.public.navy.mil/surflant/lpd24/Pages/Bio1.aspx
Was folgern wir daraus: ein USN-Captain mit den Schulterabzeichen eines USMC-Colonel bleibt immer noch ein Captain, Sir ! Yes, Sir !!!
;-)
Nein, ein Oberst bei den Marines ist Colonel, ein Oberst bei der Navy ist Captain. Bei den Marines entspricht der Rang Captain eher dem Hauptmann.
Da der Cnl aber hier als Befehlshaber des Schiffes fungiert ist er Captain wie MikeMolto schon geschrieben hat
@ Mike und BS:
Leider falsch!
Der Kommandant der USS Arlington ist mitnichten ein Marine und somit kein Colonel. Das ist ein Navy-Offizier, mit fliegerischen Background, daher die Fliegerkombi. Die Ranabzeichen sind die Gleichen.
Und er ist auch nicht der Captain des Schiffes, sondern der Commanding Officer.
@all
Begreife gar nichts mehr!
Der Klabautermann kann das final klären?
Das sollte die Diskussion um den Dienstgrad des CO der Arlington klären und die Bildunterschrift stützen ;)
http://www.public.navy.mil/surflant/lpd24/Pages/Bio1.aspx
Interessant finde ich es ja nur dass der Generalmajor im Vordergrund auf dem 4. Bild Gehörschutz trägt. Kann ja nicht so spannend sein die erläuterung.
Dante | 10. Juni 2017 – 14:17
„Interessant finde ich es ja nur dass der Generalmajor im Vordergrund auf dem 4. Bild Gehörschutz trägt. Kann ja nicht so spannend sein die Erläuterung.“
Mit den Propfen in den Ohren kann man einer solchen Unterhaltung problemlos folgen. Die Stimmfrequenz dringt da locker durch – auch ohne dass geschrien werden muss.
Dass sich sowas nicht gehört – anderes Thema.
Hans Schommer
@ KPK | 10. Juni 2017 – 13:11:
Eigentlich ist es ganz einfach: https://www.flickr.com/photos/cne-cna-c6f/35153044066/ sorgt hier für Irritationen, weil in der Bildbeschreibung von einem „Captain“ die Rede ist, auf dessen Schulter man einen Adler erkennen kann. Diesen Adler wiederum assoziieren einige Kommentatoren ausschließlich mit einem Colonel, also einem Angehörigen des Marine Corps.
Richtig ist: Das Marine Corps nutzt tatsächlich die Dienstgrade der Army – und somit auch den Colonel -, obwohl es zusammen mit der Navy dem Marineminister (Secretary of the Navy, SECNAV) untersteht.
Richtig ist aber auch: Der Adler steht als Dienstgradabzeichen nicht nur für den Colonel, sondern auch für den Captain der Navy (Kapitän zur See). https://en.wikipedia.org/wiki/Captain_(United_States_O-6)#Insignia
Des Kragenspiegelabzeichenrätsels Lösung ist, dass bei allen 5 US Services die Workdress/Camouflage-Insignia „gleich“ sind. Der OF-5 Eagle wird also auch von den Colonel der AF und Army und von den Captain der Coast Guard getragen. Gilt auch für Adm/Gen – VA Grady hat 3 Sterne an seiner Navy-Camouflage und keine „goldigen Kolbenringe“ wie der „Stellvertreter des Inspekteurs der Marine, Befehlshaber der Flotte und Unterstützungskräfte, Vizeadmiral Rainer Brinkmann“ auf der Schulter.
Nocjh ein paar Worte zur San-Antonio-Klasse:
Das ist ein „Amphibious Transport Dock“, also nix mit „Landing/Assault“ etc. Die „Landing-Capability“ besteht in den 2 Landing Craft Air Cushion und die „Assault-Capability“ in den 12 Assault Amphibious Vehicle. Bei bis zu 800 Marines an Bord bedeutet das bei Anlandung über den Strand: Shuttle-Betrieb.
Und nun stelle man sich einmal ein „Opposed Landing“ vor. Bei einem konventionellen Gegner kann man das wohl völlig vergessen, denn dann wird eine San Antonio garantiert nicht so dicht an die Küste fahren wie vor Putlos – das würde ein Shuttling über 20-25 Seemeilen bedeuten, wenn man davon ausgehen muß, dass der Gegner über SZ-FK verfügt – und die Landungsboote „knacke“ ich z.Bsp. mit Laser Guided „Panzerfäusten“ Und selbst wenn der Gegner aus Houti-Rebellen besteht kann man ein solcher Szenar vergessen, denn die haben chinesische SZ-FK und bestimmt auch moderne „Panzerfäuste“.
Und so relativiert sich sehr schnell der operativ-taktische Mehrwert eines Joint Support Ship, das auch Over-the-Beach robuste Bodentruppen in Bataillonstärke anlanden und unterstützen kann.
Und für eine reine Limited Raid-Capability ist so ein Schiff wohl doch etwas zu aufwendig für eine Marine wie die Deutsche Marine.
Wenn also JSS, dann eben wie die Niederländer: rein administratives Anlanden “ über die Pier“.
Mein Fazit ? Nice show, Admiral, but pretty useless in the Baltics.
Um die Verwirrung komplett zu machen: wenn ich mich recht entsinne, trägt man in der USN, abhängig von der Anzugsart, entweder die typischen Marinedienstgradabzeichen („Kolbenringe“, allerdings mit kleineren Unterschieden zu den deutschen, was bei uns OLtzS ist, ist in der USN ein KptLt), oder die von US-Army oder USAF bekannten – so ähnlich wie seinerzeit bei der Kriegsmarine ;-)
Hans Schommer:
„Mit den Propfen in den Ohren kann man einer solchen Unterhaltung problemlos folgen.“
t von sch
Allerdings. Wenn man etwas daran gewöhnt ist und der Gehörschutz vom Tragekomfort her was taugt kann es auch schon mal vorkommen das man ihn vergisst.
Warum denn so anonym? Bei dem General mit den Ohrenproppen handelt es sich um GM Marlow, Kommandeur DSK – übrigens durchaus interessant, dass dieser sich als Zuschauer/Beobachter vor Ort befand …
Es gab ja auch mal ein WP „Baltops“, mit Landungen, ich finde, wenn man den Ton (Ideologie) weglässt, immer mal wieder sehenswert. https://www.youtube.com/watch?v=8iJXhvD_y48
Um mal auf die Ausgangsthese zurückzukommen – Stichwort „Landungsübung als Vorführung, was denn so geht“:
Der US-Druck, den Etat der Bundeswehr massiv zu erhöhen, ist da. Andere Teilstreitkräfte bringen sich ja schon in Stellung, siehe das öffentlich gemachte Interesse der Luftwaffe an der F-35. Warum sollte da nicht auch die Marine versuchen, ein toten Pferd wieder aus dem Hut zu zaubern? Die alten Namen wie ETrUS, JSS, etc. mögen verbrannt sein – aber das bekommt man mit geschicktem Marketing bestimmt verschleiert.
Der Bericht und die Bilder sehen jedenfalls Start nach Werbeveranstaltung aus. Und z.B. eine deutschen Schwesterschiff zur niederländischen Karel Doorman – quasi als Stärkung der DE-NDL Kooperation in diesem Bereich – wäre ja schließlich ganz was anderes als früher geplant, oder? ;-)
@Simulant & all
Ein Hinweis, so weit nicht schon aufgefallen: In dem Flickr-Album habe ich im Bildtext so weit wie möglich erwähnt, wer auf dem Foto zu sehen ist.
/edit: Die Fotografen der U.S. Navy schreiben allerdings immer nur „German military representatives“, z.B. hier:
https://www.flickr.com/photos/cne-cna-c6f/35175808746/
klabautermann | 11. Juni 2017 – 7:42
“ … – und die Landungsboote „knacke“ ich z.Bsp. mit Laser Guided „Panzerfäusten“ Und selbst wenn der Gegner aus Houti-Rebellen besteht kann man ein solcher Szenar vergessen, denn die haben chinesische SZ-FK und bestimmt auch moderne „Panzerfäuste“. …“
In diesem Zusammenhang erinnere ich noch sehr gut Übungen des Heeres mit der Marine. Dabei wurden Heereskräfte (u.a. auch meine GEPARD – Batterie) einmal in Jägersberg und ein- oder zweimal auf Fehmarn angelandet. Schon damals wurde bei der Ausbildung und bei der Einweisung in das „Unternehmen“ (ich glaube, das hieß nur „Anlandung von See“ o.ä.) gelehrt bzw. erläutert, dass so was nur stattfindet, wenn Annäherung und Landung nicht feindlichem Flachfeuer oder beobachtetem Steilfeuer ausgesetzt wären. Die FlakPz wurden auch mit als erste angelandet, um die Anlandestelle und die Sammelräume einschl. Weg dorthin vor Luftangriffen zu schützen.
Hans Schommer
@klabautermann:
Die Sinnhaftigkeit von amphibischen Anlandungen in Zeiten von immer besseren A2/AD-Fähigkeiten wird in den USA ja schon länger diskutiert. Das Thema wird insbesondere durch den schon lange geplanten Ersatz des AAV immer wieder deutlich. Da ja das EFV nicht mehr weiterverfolgt werden soll, soll nun ja ein ACV mit geringerer Reichweite im Wasser (12 nm, statt 25 nm)
… beschafft werden.
Siehe hier die aktuelle Diskussion:
http://nationalinterest.org/blog/the-buzz/why-the-us-marines-amphibious-combat-vehicle-program-works-20443
http://www.rand.org/content/dam/rand/pubs/testimonies/CT400/CT476/RAND_CT476.pdf
Sollte unserer Generalität eine Mahnung sein.
Man sollte erstmal durchdenken was man will und kann.
Die Bundeswehr braucht wohl mit am allerwenigsten ein JSS.
Ein zweiter Eintrag ist irgendwie verschwunden.
Hier noch ein Hinweis zu der Debatte, um die amphibischen Landungen in der Zukunft:
http://breakingdefense.com/2014/06/marines-wont-take-the-beaches-head-on-any-more-find-the-gaps/
Das USMC kann davon nicht abgehen, denn dann wären sie wirklich nur noch eine Dopplung der Army.
Memoria | 11. Juni 2017 – 10:34
Ja, mir sind die Täume der Infantry-Marines durchaus bekannt ;-)
Kann man hier gut sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=l94arUeh1XI
Egal wie ich diesen High-Speed-Amphib-Armoured-Personal-Carrier mit Bordkanone nenne, das Teil ist ein Schönwetterteil. Bei meinem letzten Besuch in meiner „Alma Mater“ in Monterey habe ich eben auch Videos von Weather-Trials der EFV-Prototypen gesehen (Seegang ca. steiler, halber Meter Wellenhöhe und kurze Wellenlänge – typisch im strandnahen Küstenbereichen). Waren beeindruckende Filme, entweder haben sich die „Teile“ quasi selbst „versenkt“, bzw. zerlegt und/oder die Kampfbesatzung war nach Erreichen des Strandes alles andere als „combat ready“. Hinzu kommt ja das sattsam bekannte „Energieproblem“: je weiter oder je schneller ich mit diesen „Schwimmpanzern“ zur See fahren muß, desto weniger Sprit habe ich dann an Land zur Verfügung. Anders gefragt: wie groß ist denn die landseitige Eindringtiefe ? Das heißt, dass allein aus einer realistischen taktisch-logistischen Energiebilanz-Betrachtung diese Teile operationskonzeptionell unsinnig sind. Aber das wagt natürlich in den USA niemand laut zu sagen, denn irgendwo und irgendwie hängen da natürlich wieder einmal Arbeitsplätze, Wählerstimmen und Parteispenden dran – it’s just the usual MIK-crab, amphib style.
Hans Schommer | 11. Juni 2017 – 10:31
Also diese „Fehmarn“-Ops mit Landungsbooten habe ich ehrlich gesagt nie wirklich verstanden – denn die macht ja nur dann Sinn, wenn die Fehmarnsundbrücke entweder von uns gesprengt (die ehemaligen Sprengschächte kann man noch heute erkennen) oder vom „irren Iwan“ zerstört worden wäre. Denn die Brücke wäre garantiert der schnellere Weg gewesen per Eisenbahn Verstärkungskräfte auf die Insel zu verlegen.
Und warum sollte bei einer gesprengten/zerstörten Brücke der „irre Iwan“ dann ausgerechnet auf der Insel landen ?
Also so wirklich „Sinn“ hat das für mich nie gemacht – aber wenn einmal etwas im GDP drin stand, dann war es nicht mehr raus zu bekommen ;-)
Hauptsächlich haben USN und USMC vorgeführt, daß sie eine USMC Reservetruppe von Texas in die Ostsee erfolgreich verbringen können und dann landen am Strand. Was ja durchaus wichtig ist um Bereitschaft zu signalisieren in Richtung neuer alter Feind,
Die gesamten Übungsreihen der NATO, sowie VJTF und eFP sollen ja die Glaubwürdigkeit der konventionellen Abschreckung unterstreichen.
Wenn man dies u.a. mit dem obigen Ansatz des Warschauer Paketes vergleicht, dann ist das eben nunmehr wohl eher postmodern.
Insgesamt ist die verbesserte Abschreckung jedoch wenig glaubwürdig, da die Einsatzbereitschaft national (letztes Beispiel:http://augengeradeaus.net/2017/06/merkel-wuerdigt-bundeswehr-unschaetzbarer-dienst-fuer-unser-land/#comment-218466) und international (http://augengeradeaus.net/2017/05/lesetipp-zum-wochenende-die-ersten-infanteristinnen-der-u-s-army/#comment-270830) auf einem sehr niedrigen Niveau ist und derlei durch OSINT leicht für die Gegenseite erkennbar ist.
Es fehlt aus meiner Sicht weiterhin ein echter „Ruck“ in Sachen Einsatzbereitschaft durch NATO-Alarme/ „snap drills/ echte Zertifizierung – siehe Obj T im zweiten Link.
Daran sollten politische Leitung und militärische Führung arbeiten, anstatt in Putlos vom JSS usw zu träumen.
Zum Thema NATO und Abschreckung noch ein Lesehinweis:
http://m.huffpost.com/us/entry/us_59381db9e4b0b13f2c65e892
Nicht alles darin ist aus meiner Sicht schlüssig, aber es gibt einen Überblick – gerade in Zeiten in denen davon geredet wird, dass Europa stärker in Verteidigung investieren soll.
https://de.m.wikipedia.org/…/Amphibisch…
Die Amphibische Gruppe (AmphGrp)
war ein Verband der … 5.3.1
Landungsboot Klasse 502; 5.3.2
Mehrzweckschiff; 5.3.3 ETrUS. 5.4 … usw.
Was es alles schon einmal gab, seit 1958 immerhin.
Ich schließe mich Klabautermann an, noch heute kann ich bestimmte DAN Küsten, Inseln noch im Schlaf mitsamt dem kleinsten Ponypfad zeichnen, und das obwohl ich erst 1991 das erste Mal in DAN war, Fehmarn kenn ich nur vom Vorposten. Jedoch damals war zumindest den Offizieren klar, egal wo man mit Gewalt einen Brückenkopf errichtet hätte, Mann und Material wäre nicht viel über geblieben. U
a
klabautermann | 11. Juni 2017 – 13:53
“ Also diese „Fehmarn“-Ops mit Landungsbooten habe ich ehrlich gesagt nie wirklich verstanden – …“
Ich hab ehrlich gesagt keine Erinnerung mehr, ob Fehmarn oder Jägersberg was mit dem GDP zu tun hatten, oder ob da halt nur der Strand bzw. bei Jägersberg (Marine-Mundepot?) der Bw-Grund wegen der Geländebeschaffenheit eine Rolle spielte.
Hans Schommer
Pardon für die fehlerhafte Darstellung 15:23 (mit Handy …).
Richtig:
https://de.wikipedia.org/wiki/Amphibische_Gruppe#Marinek.C3.BCstendienstschule
„Die Amphibische Gruppe (AmphGrp) war ein Verband der Deutschen Marine, in dem deren amphibische Kräfte zusammengefasst waren. Die Gruppe bestand von 1958 bis 1993 …“.
Tatsächlich allein als allbekannter Hinweis in militärischen Belangen: es gibt nichts, was es so oder ähnlich nicht schon einmal gab.
Interessant dabei „Am 1. Januar 1965 wurde in Borkum die Strandmeisterkompanie (SMKp) aufgestellt und zunächst dem Marinepionierbataillon, später Seebataillon unterstellt.
Die Fähigkeit „Strandmeister“ ist tatsächlich im Seebataillon vertreten?
Die erforderliche Vorbereitunge zum „Überwindung der Strandzone“ zur See-Anlandung der Marines in PUTLOS wurde demnach durch DEU Marine sichergestellt?
@ KPK | 11. Juni 2017 – 15:23:
Amphibische Fähigkeiten gab es in Form der Küstenjäger- bzw. Küsteneinsatzhundertschaft übrigens auch beim BGS. Wenn ich mich nicht irre, waren deren Züge sogar luftlandefähig.
@Simulant | 11. Juni 2017 – 9:35
„Bei dem General mit den Ohrenproppen handelt es sich um GM Marlow, Kommandeur DSK – übrigens durchaus interessant, dass dieser sich als Zuschauer/Beobachter vor Ort befand“
Eigentlich folgerichtig, denn der Auftrag „amphibische Anlandung“ steht offiziell im Lasterhaft der DSK.
@Klaus-Peter Kaikowsky :
Die Strandmeisterkompanie wurde 1993 aufgeloest.
@Roadrunner
Das heißt, eine Strandmeisterbefähigung ist nicht mehr existent? Gar nichts mehr, wer bereitet dann Aktionen wie in Putlos vor, Rückgriff auf Bündnispartner?
„Zu den vorgesehenen Aufgaben der Bundesmarine gehörte es, an der alliierten Verteidigung der deutschen Ostseeküste und der dänischen Inseln teilzunehmen und dazu beizutragen, feindlichen Seestreitkräften den Durchbruch aus der Ostsee in die Nordsee zu verwehren. Die Umschlagtruppen der Amphibischen Gruppe dienten dazu, den Nachschub für die alliierten Kräfte in Deutschland und die Versorgung der deutschen Bevölkerung auch beim Ausfall der Häfen sicherzustellen. Außerdem gab es beim Aufbau der Marine ab 1956 Überlegungen, die eigene Landfront durch eine alliierte Landung im Rücken des Gegners zu entlasten.[5] Eine solche Landung sollte durch eigene amphibische Kräfte unterstützt werden. Die Befähigung zu eigenständigen Kampflandungen war jedoch nicht vorgesehen.[6]
In den 1960er Jahren zeigte sich, dass eine Landung gegen die starken Land- und Seestreitkräfte des Warschauer Pakts im Ostseeraum unrealistisch war.[7] Ab Ende der 1960er Jahre lag der Aufgabenschwerpunkt bei der Versorgung und dem Güterumschlag im Küstenbereich. Dementsprechend wurde das amphibische Potential verkleinert und auf die Mobilität eigener Truppen in der Insellandschaft der Ostseezugänge ausgerichtet. Zu den Aufgaben gehörten nunmehr hauptsächlich Truppentransporte und logistische Landungen. Die Fähigkeit für die Unterstützung von Kampflandungen wurde aufgegeben.[8] Stattdessen sollten die Landungsboote nunmehr dafür eingesetzt werden, Seeminen zu legen. Wegen ihres geringen Tiefgangs waren sie besonders für das Legen von Antiinvasions-Minenfeldern dicht vor der Küste geeignet, die dazu dienten, gegnerische amphibische Landungen abzuwehren.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Amphibische_Gruppe#Aus_der_Volksmarine_.C3.BCbernommene_Kr.C3.A4fte
Damit ist doch eigentlich alles gesagt zum Thema „Deutsche Amphibik“ im Ostseeraum. Der Wiki-Artikel ist insgesamt ganz lesenswert, weil er auch MZS, ETrUS und JSS behandelt.
Zum Thema Heer und Amphibik: zeitlich mit den Strandmeistern wurden auch die Amphibischen Pionierbataillone des Heeres aufgelöst.
Zum Thema DSK und amphibische Anlandung: das ist schlicht und einfach ein konzeptionelles Fraktal aus der Zeit der zentralistischen, TSK-übergreifenden Bundeswehrplanung unter Schneiderhan. Das MZS, ETrUS und auch JSS sind letztendlich daran „gescheitert“, dass der GI/FüS nie in der Lage war ein schlüssiges und stimmiges Operationskonzept für „Amphibische Anlandungen“ der BW zu entwickeln und daraus dann die erforderlichen Fähigkeiten abzuleiten im Sinne einer German Joint Expeditionary Amphibious Capability. Diese Fähigkeit wäre weder unter Art 5 noch unter Art 4 NATO-Vertrags-Aspekten herleitbar und begründbar, und das EU-Battlegroup-Konzept war ja eher ein Politikum als operativ begründet.
Man erkennt ja schon die konzeptionelle Widersprüchlichkeit daran, dass „schnelle“ Kräfte per Schiff in einen Einsatz „verfrachtet“ werden sollen ? Wieviel Sinn macht das denn ? Auch unter den ganz aktuellen Art 5 Aspekten hat sich letztendlich die operative Lagebeurtilung in Sachen Ostsee/Rußland/Abschreckung/Verteidigun nicht geändert:
eine „flankierende“ Anlandung von Heerstruppen in der Ostsee ist auch in den baltischen Staaten und /oder Polen keine realistische Option falls Rußland sich entschließt seine „Innere Linie“ militärisch nach Westen zu verschieben.
Diese kleinkarierte, konzeptionelle Kleckerei im Zeitalter „Breite vor Tiefe“ ist ja vielleicht ganz unterhaltsam für den einen oder anderen Traumtänzer in Flecktarn – professionell ist es imho allerdings nicht ;-)
Wie lange sollen eigentlich Marine und Luftwaffe Großraum-Transporter um die Ausrüstung eines Heeres herumbauen, dassoffenbar selber nicht weiß, was es im operativen Kern können muß ? Wer alles können will, der kann eben am Ende goar nix mehr so richtig.
Bevor ich hier Halbwahrheiten verbreite schreibe ich das lieber unter einem gewissen Vorbehalt.
Mein eigenes Fachwissen droht ein wenig veraltet zu sein (Ausbildung bei EWTGLANT in den USA 2005 und Expeditionary Staff Training bei der UK Royal Navy 2006) und ich bin nicht in diesem Gebiet eingesetzt.
Allerdings war ich bei allen BALTOPS Planungskonferenzen (in anderer Funktion) zugegen und habe dort mitbekommen, dass es vor einigen Monaten ein Site-Survey gab, welches von SFN terminiert wurde. Dort unter der Leitung des SFN-Amphib Syndicate Lead und unter Teilnahme von Vertretern der an der Landung beteiligten Einheiten. Ergo gehe ich davon aus, dass die Amerikaner in der Masse selbst die Vorbereitungen getroffen haben und von der deutschen Seite gewisse Karten zur Verfuegung gestellt bekommen haben.
@klabautermann
Wie soll das Heer wissen, was es operativ können muss. Dazu müssten BK+IBuK als Wortführer einer Mehrheit des Volkes erst selbst einmal Vorstellungen dazu entwickeln. FF sind dann Vorgaben+Finanzierungsideen in Weißbuch+EP 14 vorzuschreiben.
Der InspH als quasi Unterabteilungsleiter darf ungestraft welche operativ-strategischen Absichten formulieren, ohne anschließendes Kennenlernen der Schleudersitzautomatik?
Welcher DEU Dreisterner (+) war in letzter Dekade vernehmbar zu wahrlich deutlich anstehenden Problemen Laut gehend?
Der Primat des Politischen funktioniert bis zur Selbstverleugnung.
Wir.Wurschteln.Uns.Durch.
And nobody is interested in any change!
@Roadrunner
WOW!
Wir stellen „gewisse“ Karten. Gab’s ehedem beim VKK unter A14 Führung.
Teufel sind wir BILLIG geworden!
Vorschlag: USMC übernimmt Ostseeküste. SARC.
@Roadrunner | 12. Juni 2017 – 9:50
Es ist doch alles letztendlich „standardisiert“ in der NATO und in Sachen
„Combined Joint Operations from the Sea“ hat das Centre of Excellence in Kiel ja die FF für das hier:
http://www.cjoscoe.org/images/Allied_Interoperability_Handbook.pdf
Sollten sie eigentlich kennen. Natürlich ist es ein Standard-Verfahren, dass man bei der Planung/Vorbereitung einer Übung die OCE (Officer Conducting the Exercise) Site Survs durchführt und bei dieser Gelegenheit mit allen Sparring Partnern insbesondere Navigational Safety „Details“ abspricht.
BALTOPS 17 war/ist so eine Art klassisches US BALTOPS, denn OCE war US 6th Fleet, allerdings nach „guter alter BALTOPS-Sitte“ iaw NATO Standards and Procedures.. Natürlich werden dann .u.a.aktuelle Unterwasserbodenprofilkarten. „ausgetauscht“ etc.pp.
Und die „Strandschülerlotsen“.Gestellung ist nun wahrlich keine Geheimwissenschaft, das sind uralte NATO/US-Standards in Sachen „Verkehrsregelung“ Land/Luft/See, die man innerhalb von 10 Minuten drauf hat. Wahrscheinlich kamen die Flecktarn-Strandlotsen vom Logistikbataillon 161, die haben das ganz bestimmt drauf.
@Klauspeterkaikowsky
Geht es auch mit weniger Polemik ? Zentral verantwortlich für die Stretkräfteplanung war und ist der GI und nicht der/die IBUK. Wenn man allerdings ohne jede Priorisierung von operativ-taktischen Aufgaben der TSK-Strukturen dann im Rahmen der Großwaffensystemplanung alle Beschaffungsvorhaben allein im Rahmen der investiven HH-Kapitel/Titel „munter“ priorisiert („alle Jahre wieder“) – ganz zu schweigen von einer „joint“ Priorisierung aus operationskonzeptioneller Sicht – dann kommt eben so ein Kuddelmuddel raus.
@ klabautermann
„Zentral verantwortlich für die Stretkräfteplanung war und ist der GI und nicht der/die IBUK.“
Nach meinem Verständnis:
1. Der Bund stellt Streitkräfte auf
2. Der EP14 gibt den finanzpolitischen Rahmen vor
3. Das Weißbuch gibt den politischen „Rahmen“ vor
4. Der IBUK bestimmt wer GI ist, bzw. kann diesen ohne Angabe von Gründen in den Ruhestand schicken.
Von daher, egal wie man es drehen oder wenden mag:
1. Falscher Rahmen –> Schuld ist bei der Politik zu suchen
2. Falsche Umsetzung der Vorgaben –> GI tut nicht das was er soll –> IBUK muss das erkennen und nachsteuern –> Schuld ist bei der Politik zu suchen, wenn dies nicht geschieht (egal ob nicht Können oder nicht Wollen)
3. Alles ist super und alle sind zufrieden –> Politik darf sich dafür zurecht feiern lassen
Ich denke wir sind uns alle einig, dass der Fall Nr.3 nicht der aktuell vorherrschende ist.
Sehr geehrter Klabautermann,
wenn Sie schon mit „sollten Sie eigentlich kennen“ um die Ecke kommen, dann sollte das was Sie anfuehren bitte auch richtig sein ;)
Das COE in Kiel ist zustaendig fuer: Operations in Confined and Shallow Waters. Sicherlich ist das Kuestenvorfeld und damit die amphibische Spielwiese grundsaetzlich in diesem Bereich zu finden.
Das COE Combined Joint Operations form the Sea befindet sich dahingegen in Norfolk, Va und hat explizit Expeditionary Operatins im Lastenheft stehen. Geht man auf die Seite des COE in Kiel findet man dazu so ziemlich nichts.
Desweiteren verstehe ich Ihren Einwurf nicht, den ich habe lediglich auf Fakten hingewiesen und einem Kameraden (hoffentlich) damit ein wenig weiter geholfen. Laut Ihren Ausfuehrungen muesste man sich eigentlich fragen, warum es so etwas ueberfluessiges wie Strandmeister ueberhaupt jemals bei uns gab und bei Marinen mit amphibischer Komponente selbstverstaendlich immer noch gibt, wenn das Angehoerig der SKB mal so eben im Vorbeigehen in Nebenfunktion wahrnehmen koennen.
In diesem Sinne: Ahoi!
@klabautermann
„Wie lange sollen eigentlich Marine und Luftwaffe Großraum-Transporter um die Ausrüstung eines Heeres herumbauen“
Ist mir was entgangen seit wann machen wir das?
Haben wir also endlich was militärisches um KPz, Bergepanzer, Pipanzer, PzH200 und sinnvoll SPz zu transportieren?
Das Heer scheint sich doch auch an solchen Fähigkeiten bei der Marine nicht wirklich zu interessieren das wäre dann eher die SKB mit dem Logzentrum. Die Marine beackert in der Folge doch mit SeeBtl den amphibischen Bereich jetzt selber und beraubt sich damit einer Fähigkeit im Bereich der Force Protection die sie tatsächlich regelmäßig braucht.
@Roadrunner
Re-Ahoi ;-)
Sorry, mein Fehler – wieder einmal zu verkürzt formuliert; hätte schreiben sollen „……hat das Centre of Excellence in Kiel die FF für die Umsetzung/“Übersetzung“ in NATO-Standards von das hier….“
Als ehemaliger Head Joint Capability Integration Division am JWC in Stavanger bis 2013 hätte ich mir denken können, dass die Feinheiten der COE-Konstruktion in der NATO nicht Allgemeinwissen sind, selbst nicht bei „Insidern“.
Was nun „Strandmeisterei“ anbelangt, ich war einmal der offizielle Nachlassverwalter der Marine in Sachen Amphibische Kompetenz (OP3 Flottenkommando)…..und Little Creek kenne ich nicht nur von Fotos.Diesen Nachlassverwalterhut habe ich dann als 1. AL WEM weiter getragen und der OP3/AL WEM war immer der German Head of Delegation in der Maritime Tactical Working Group der NATO (unter Directorate SACLANT, später ACT). Soviel zu meiner „Zeitzeugen-Kompetenz“ in Sachen deutsche Marine, NATO und „Amphibik“.
Nun gab es ja einmal die „Transportdienststelle See“, die unterstand nach ihrer „Gründung“ direkt dem GI und war in Bremerhaven in der Wiener Strasse 12 stationiert – ganz eng verbunden mit den US Reforger-Logistikern, denn Reforger-Umschlag See/Land lief über Bremerhaven.. Diese TrDstSee ist dann in das Logistikzentrum der SKB in WHV überführt worden (man hat mir den „Hostile Takeover“ des Gebäudes als AL WEM fast persönlich übel genommen ;-) ).
Das Heer hatte im Rahmen der Balkan-Einsätze eine eigene Hafenumschlags-Fähigkeit aufgebaut (in der Türkei) – und so kam eben auf der Zeitachse eines zum anderen. Heutzutage ist also das Logistikzentrum der SB zusammen mit dem Logistikbataillon 161 wohl die letzte administrativ/operativ-logistische „Strandmeisterei“- Fähigeit, die wir in der BW haben.
Falls also das Heer und die SBK zu der gemeinsamen Auffassung gelangen im Zeitalter des Dresdner Erlasses, dass die BW ein JSS braucht, dann sollen sie das doch bitte gemeinsam durchboxen, bauen, bezahlen, bemannen und betreiben – das Heer könnte ja die FluPi in Form von SeePi wiedererfinden. Ich denke einmal die Marine hat weder Geld noch Personal, um so eine aus Seekriegsführungssicht entbehrliche Fähigkeit zu betreiben. Die Lw hat sich die Seekriegsführung aus der Luft unter den Nagel gerissen, das Heer darf gerne sich die Amphibik unter den Nagel reißen – von mir auch „über den Strand“.
Alles klar, Roadrunner ?
;-)