Personalstärke April 2017: Fast keine Veränderung zum März
Die Zahlen zur militärischen Personalstärke der Bundeswehr im April 2017 liegen jetzt vor, wie üblich unter dem immer gleichen Link veröffentlicht. Im Vergleich zum Vormonat sind die Zahlen praktisch unverändert: 178.179 Soldatinnen und Soldaten gegenüber 178.233 im März, 168.047 Berufs- und Zeitsoldaten gegenüber 168.287 im Monat zuvor.
Die Gesamtübersicht:
178.179 aktive Soldaten und Soldatinnen umfasst die Bundeswehr insgesamt. Sie verteilen sich wie folgt:
Bundesministerium der Verteidigung: 983
diesem unmittelbar nachgeordnete Dienststellen: 2.014
Streitkräftebasis: 40.720
Zentraler Sanitätsdienst: 19.819
Heer: 60.245
Luftwaffe: 28.291
Marine: 16.281
CIR: 188
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen: 964
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung: 1.571
Bereich Personal: 7.103, davon 4.319 Studierende an den Bw-Universitäten
Die Bundeswehr umfasst aktuell 168.047 Berufs- und Zeitsoldaten und 10.132 Freiwillig Wehrdienstleistende (Durchschnitt Januar bis April: 10.082).
Zur Bundeswehr gehören 20.420 Soldatinnen.
Stand: 30. April 2017
Der übliche Service nur von Augen geradeaus!: Die Vergleichszahlen.
(Foto: Soldaten der 3. Kompanie des Jägerbataillons 292 der Deutsch-Französischen Brigade trainieren das Gefecht auf dem Truppenübungsplatz Altmark im Rahmen der Vorbereitung für den Einsatz bei Enhanced Forward Presence am 29.03.2017 – Bundeswehr/Jana Neumann)
Die Zahl der Soldatinnen hat einen neuen Höchststand erreicht, falls die Ministerin was feiern will. Ansonsten sieht es weiter nach einem Scheitern der Trendwende aus, denn die Zahl der Berufs- und Zeitsoldaten ist gefallen und die Truppenstärke ist nur nicht unter 178.000 Soldaten gefallen, weil die Zahl der FWL wieder über 10.000 gestiegen ist.
Auf das Nahziel von 170.000 Berufs- und Zeitsoldaten fehlen weiterhin 2.000 stellen und angesichts dessen glaubt doch niemand, daß das Fernziel von 182.000 Berufs- und Zeitsoldaten je erreicht werden kann. Schon gar nichts angesichts von Bildersturm und skandalisierten Stahlhelmen.
Warum werden nicht einfach mehr Frauen angeworben. Bei den Israelis und anderen geht es ja auch. Und es giebt mit sicherheit ne ganze menge stellen wo die blanke Körperkraft nicht unbedingt in focus steht. Und bei der ausdauer halten sie ja mit. In anderen Armeen sind weibliche Scharfschützen oder alles andere wo man nicht schwer schleppen sondern nur konzentriert und klar denken muss duraus üblich.
Das Problem mit der Personalstärke könnte das Ministerium ganz einfach Lösen,
man muss nur die monatlichen Wasserstände als Verschlusssache Einstufen.
Zack bumm, fertig!
Aber klar, so lange das Ministerium sich nicht traut querschnittliche und qualitative Ausrüstung und Ausbildung = querschnittliche und qualitative Befähigung zur Auftragserfüllung mit Attraktivität in Verbindung zu setzten, wird sich da nix dran ändern.
Da kann man sich auf Youtube noch so gerne als Superduperarmee verkaufen.
Alle potentiellen Rekruten werden im Vorhinein nicht nur Augengeradeaus durchforstet haben. Das Bild welches diese Jungen Menschen von der Bundeswehr bekommen, kann oft nicht sonderlich positiv sein.
Der aktuelle Nazi-Skandal macht die Sache natürlich auch nicht besser.
Die Wehrpflicht / Dienstpflicht muss wieder her. Geschlechter neutral 12 Monate für alle. Da kann man dann ganz einfach einen Fragebogen zum 17. Geburtstag verschicken mit den Ankreutzmöglichkeiten…
A) Dienst in den Streitkräften
B) Dienst im Kat. Schutz FFW / THW / DRK…ect.
C) Dienst in einer Sozialen Einrichtung
Es wäre gerecht weil 100% eines Jahrgangs 12 Monate dienen müssten Mann oder Frau egal.
@Frank
Hihi, das Ministerium hat doch so was ähnliches versucht, indem die Vergleichszahlen immer gelöscht werden und nur der aktuelle Stand auf der Webseite steht… Habe ich leider was gegen tun müssen.
@ T.W.
Es ist schon traurig, wenn man seiten BMVg mit diesem Verhalten das eigene Versagen kaschieren muss. Aber dank Ihnen kommt man damit nicht durch.
@Dante | 19. Mai 2017 – 12:58
„Warum werden nicht einfach mehr Frauen angeworben.“
Werden sie. Die Anzahl der weiblichen Soldaten steigt seit Jahren kontinuierlich (und das ist auch gut so!).
„Bei den Israelis und anderen geht es ja auch.“
Schlechtes Beispiel, da in Israel ein eine Wehrpflicht auch für Frauen gilt.
Im Vergleich zu den anderen „großen“ westlichen Armeen liegen wir aber im (guten) Mittelfeld (USA 15%, GBR/FRA ca. 10%) und unsere Zahlen verbessern sich kontinuierlich weiter. Ich meine mich zu erinnern, dass wir derzeit bei den Neueinstellungen bei über 20% Frauen sind). Aufgrund der Strukturen der Bw (großer Anteil an BS) dauert es aber Jahrzehnte, bis sich das komplett umgesetzt hat.
„Und es giebt mit sicherheit ne ganze menge stellen wo die blanke Körperkraft nicht unbedingt in focus steht. Und bei der ausdauer halten sie ja mit.“
Zu 1. Ja, deswegen haben wir ja auch schon so viele Frauen. Zu 2. Nein, dass ist objektiv falsch. Spielt aber keine Rolle, da 1. ja richtig sit.
„In anderen Armeen sind weibliche Scharfschützen oder alles andere wo man nicht schwer schleppen sondern nur konzentriert und klar denken muss duraus üblich.“
Entschuldigen Sie, aber das ist inhaltlicher Unfug. Natürlich muss ein SSchtz viel tragen können! Spielt aber auch wiederum keine Rolle, denn siehe 1.
@Küstengang01 | 19. Mai 2017 – 13:18
„Die Wehrpflicht / Dienstpflicht muss wieder her. Geschlechter neutral 12 Monate für alle. Da kann man dann ganz einfach einen Fragebogen zum 17. Geburtstag verschicken mit den Ankreutzmöglichkeiten…“
Interessanter Ansatz, aber angesichts der 700.000 18jährigen pro Jahr müssten wir dann einen RIESIGEN Wasserkopf erzeugen um die alle unter zubringen. Machbar wären vermutlich 6 Monaten, aber das wiederum ist militärisch nicht nur nicht hilfreich, sondern sogar strukturell schädlich.
Darüber hinaus gäbe es Probleme mit der europäischen Menschenrechtscharta (Zwangsarbeit ist nur für Wehrpflicht im engeren Sinne zulässig, aber nicht im Sinne einer allgemeinen Dienstpflicht)…
@ Küstengang01 | 19. Mai 2017 – 13:18
Diesen Gedanken stütze ich vollständig. Nicht als Wehrpflichz mit Zivikdienst als Notausgang, sondern 12 Monate Dienst am Staat, egal in welcher Form, und für alle.
Das Leben in unserem tollen Land ist eben nicht nur Rechte einfordern, sondern auch dafür einen Teil als Pflicht zurückzugeben.
Ich fürchte jedoch, dass es nicht nur die Bw aktuell überfordern würde (wo soll die Infrastruktur, die Ausbilder usw usw herkommen), sondern eben auch alle anderen. Alle in B) gennanten Dienste haben ja keine vollständig immer stehende Strukturenm die diese Menge an Bürgern aufnehmen könnte.
Die Sozialdienste haben den Zivildienst vollständig umgearbeitet in Arbeitsplätze usw.
Im Grundsatz ja!, aber Umsetzung äußerst fragwürdig.
Ich kenne genug Leute, die gerne weitergemacht hätten (mit etwa Mitte 30), jedoch ein unbefristeter Vertrag offenbar nicht gewollt wird. Es ist also eine Frage des Geldes, keine der Verfügbarkeit.
@Alex | 19. Mai 2017 – 14:33
„Ich kenne genug Leute, die gerne weitergemacht hätten (mit etwa Mitte 30), jedoch ein unbefristeter Vertrag offenbar nicht gewollt wird.“
1. Ist gibt für Soldaten keinen „Vertrag“.
2. Wie benötigen für BS nicht jeden.
3. Unser Problem liegt derzeit nicht bei den 30+ (davon haben wir beim besten Willen genug!), sondern bei den 17-30jährigen. Davon haben wir zu wenig.
Solange die Bundeswehr nicht wieder in der Fläche präsent ist, und damit meine ich aller 50km eine Kaserne, ist für viele heutzutage keine Attraktivität zu erreichen.
@Icarus | 19. Mai 2017 – 15:45
„Solange die Bundeswehr nicht wieder in der Fläche präsent ist, und damit meine ich aller 50km eine Kaserne, ist für viele heutzutage keine Attraktivität zu erreichen.“
Und da die Bw (eine weitere Eskalation mit RUS zu einem „Kalten Krieg II“ mal ausgenommen) nie wieder alle 50km eine Kaserne haben wird, ziehen Sie also welche Schlüsse?
Mal ganz ehrlich. Diejenigen, die für die Bw nicht bereit sind entweder umzuziehen oder länger als 50km zu pendeln, kann eine Armee doch sowieso nicht brauchen.
Die Frage ist doch nicht wie wir wieder zurück „in die gute alte Zeit“ kommen (nämlich gar nicht), sondern wie wir das „hier und heute“ so gestalten, dass wir (weiterhin) genügend qualifizierte Bewerber bekommen…
Wie war es denn zu Wehr/- Zivieldienst Zeiten… da hat man ohne Probleme genug Stellen für 350000 Männer gefunden. Riesenwasserkopf würde es auch nicht geben… da müsste nur jede Kommune ein oder zwei Dienstposten schaffen die das Verwalten + ein Bundesamt. Der Kat. Schutz macht das in Eigenregie und die BW hat ihre Nachwuchsorganisation.
Rechtlich ließe sich das begründen… das GG müsste geändert werden.
Die Masse der Leute würde eh C) ankreutzen, es würde aber genug für A) und B) übrigbleiben. Man könnte natürlich noch D) einführen… kein Dienst, lebenslänglich 3% Einkommensteuer Zuschlag.
@Küstengang01 | 19. Mai 2017 – 16:25
Hört sich theoretisch ja alles gut an, aber die Praxis stimmt nun einmal nicht mit Ihrer Theorie überein.
1. Es sind nicht 350.000, sondern (aufgrund Ihrer Forderung nach einer geschlechtsneutralen Umsetzung) 700.000.
2. Alleine die Ausbildungsorganisation in den Streitkräften würde sich vervielfältigen ohne das hierdurch mehr Schlagkraft entstehen würde. Das nenne ich mal einen Wasserkopf.
3. Nicht nur das GG, sondern auch die Europäische Menschenrechtskonvention.
4. Option D): Freikaufen vom Dienst? Wie wollen Sie das denn GG und Europarechts-konform hinbekommen?!?!
Also: nette Gedankenspielerei, aber nicht in die Praxis umsetzbar.
@ Koffer
Auch 12 Monate wären (und waren) militärisch nicht nutzbringend. Aber als Rekrutierungsgrundlage schon. Ob das nun Leute sind, die sagen „Herrje, jetzt habe ich schon die Grundausbildung durchgestanden… da hänge ich noch mal 18 Monate für mein erstes gutes Geld dran“ (je nachdem, was man da für Optionen anbietet) oder solche die sich ernsthaft, nachdem sie gesehen haben, dass Bw ja gar nicht so schlimm ist, Richtung Zeit- und Berufssoldat orientieren – damit wäre auf jeden Fall einiges gewonnen.
Ein kürzerer Dienst wäre für diesen Zweck sogar sinnvoller und würde auch die Probleme mit dem zivilen Paralleldienst in Grenzen halten. Für 6-Monats-Praktikanten ist mit Sicherheit in vielen Einrichtungen Platz.
@ TobyR | 19. Mai 2017 – 17:07
Eine Wehrpflicht wäre in jeder Hinsicht von Vorteil. Gepaart oder eher integriert in eine allgemeinne soziale (= gesellschaftsdienliche) Dienstpflicht für alle Staatsbürger. Wie auch immer ausgestaltet. Aber da steht ja wohl die freiheitliche demokratische Grundordnung in Form des Grundgesetzes sich selbst im Wege.
Hans Schommer
@TobyR | 19. Mai 2017 – 17:07
„Auch 12 Monate wären (und waren) militärisch nicht nutzbringend.“
Da kann ich nur teilweise zustimmen. Richtig ist, dass man für die meisten DP in der Kampf- und Kampfunterstützungstruppe 15 bis 18 Monaten benötigt um auf Einheits- (bzw. bei den gepanzerten KpfTr Verbandsebene) einen angemessenen Ausbildungsstand zu erreichen.
Allerdings kann man auch in 12 Monaten eine gute Grundbefähigung erlangen (sowohl GBR, als auch USA zeigen dies).
Darüber hinaus wäre es rein militärisch gesehen auch die Frage, ob man die 12 Monate nicht auf „Heimatschutz“, „Sicherungsaufgaben“ und „Unterstützungsleistung“ beschränkt und für „höherwertigere“ Verwendungen 15, 18 oder 23 Monate verlangt. Dafür gibt es ja gute Beispiel in den skandinavischen Ländern, die schon seit jeher eine gestaffelte Wehrdienstlänge haben.
Und auch bei den 12 Monaten könnte es für die KpfTr ausreichen, wenn man entsprechende regelmäßige, obligatorische Wehrübungen anhängt.
Aber das ist doch eine rein akademische Diskussion, denn wir haben schlicht keinen Bedarf an einer Armee von 400.000 +/- 50.000 (denn soviel würden es ja werden, wenn wir alle 700.000 einberufen und davon auch nur 1/3 zur Armee ginge…).
„Aber als Rekrutierungsgrundlage schon.“
Sorry, in der Tat würde uns eine Wehrpflicht die Rekrutierung erleichtern, aber wir wollen doch nicht ernsthaft eine Armee von 350.000, 400.000 oder gar 450.000 Soldaten unterhalten nur um leichter rekrutieren zu können?!
@Koffer
genau diese Einstellung ist unser Problem in Deutschland. Geht nicht / Haben wir nicht / Gibt es nicht / Nein, aber nein…
Des halb sind hier in den letzten 30 Jahren keine Zukunftsinnovationen entwickelt worden. Wird unsere Industrie in wenigen Jahren abgehängt sein und unsere Sicherheitsstruktur implodieren.
Wenn man will kann man alles, es bedarf allein politischen Willen.
A) die Streitkräfte können wieder auf eine angemessene Personalstärke gebracht (250000 – 350000) werden. Dann macht man für eine Einstellung als SaZ den abgeleisteten W12 zur Vorbedingung.
B) Kat. Schutz nimmt gern mit Kusshand Hunderttausende neue Mitglieder auf, dann ist man wenigstens immer ausrückfähig. Würde ja auch wieder auf x Jahre Verpflichtungszeit hinauslaufen.
C) Die Masse würde diese Option wählen und da kann man den Kreis Berechtigter Stellen leicht erweitern… null Problem. Jedes Altenheim wäre froh… würde den Pflegenotstand beseitigen.
D) Wer nicht will muss nicht, muss aber Finanzielle Kompensation leisten. Einige Totalverweigerer gibt es immer. Diese Menschen leisten dann aber einen Finanziellen Beitrag.
In der Schweitz wird das so schon lange gemacht wenn man nicht an seine jährluchen Übungstagen teilnimmt.
Allein der politsche Wille ist entscheident. Alle von Menschen gemachten Regeln können auch von Menschen geändert werden.
Sanfter Einspruch – in GB gibt es bis heute Rekrutierungsbereiche in denen viele Regimenter etc. Nachwuchs werben. Als Beispiel von den Websites einiger Regimenter des Royal Armored Corps:
oder in abgeschwächter Form
Wieso sollte das nicht auch in DEU funktionieren? Nur weil man das bis dato nicht in der Bw gemacht hat? Nach meiner Einschätzung unterschätzen Sie den Einfluß einer festen sozialen Struktur – es will heutzutage nicht mehr jeder junge Mensch automatisch weit weg in so landschaftlich reizvolle Gegenden, wie beispielsweise Torgelow. Ein anderes Beispiel: Sollte Augustdorf aufgrund einer möglichen Schließung des TrÜbPl Sennelager in den 2020ern zukünftig womöglich eingestampft werden, gibt es in der Nähe des größten Ballungsbietes des Landes nicht einen großen Heerestandort mehr. Viel Spass bei der Nachwuchsgewinnung, wenn die guten Köpfe sich bald den Arbeitgeber aussuchen können…
@Küstengang01 | 19. Mai 2017 – 17:25
„genau diese Einstellung ist unser Problem in Deutschland. Geht nicht / Haben wir nicht / Gibt es nicht / Nein, aber nein…“
Sie haben natürlich Recht. Wenn wir es wirklich bräuchten und wollten, dann könnten wir auch. Sowohl das GG lässt sich ändern, als auch aus der Europäischen Menschenrechtskonvention austreten.
Aber warum? Der Bedarf besteht doch gar nicht.
Natürlich KÖNNTE man mit immensen Anstrengungen die Wehrpflicht in DEU wieder einführen und eine Armee von 400.000 +/- 50.000 aufbauen.
Aber wofür?!
M.E.n. würde eine schlagkräftige Armee von 200.000 vollkommen ausreichen. Wir müssen nur das Geld in die Hand nehmen und die Änderungen in Ausbildung, Ausrüstung und Struktur vornehmen um die 200.000 zu bekommen und diese junge, gut ausgebildet, gut ausgerüstet und kampffähig zu bekommen.
Das ist günstiger als die 400.000-Mann Wehrpflichtigen Armee und mit geringeren Eingriffen in die Grundrechte erreichbar.
Wenn sich die Lage im Osten weiter verschärft müsste man über die Wehrpflicht und über die 400.00 sicherlich nochmals nachdenken, aber in der aktuellen Situation?!
Nope. Schlicht nicht notwendig…
@Voodoo | 19. Mai 2017 – 17:28
Ich halte in der Tat eine strategische Platzierung der StO für äußerst wichtig! Von daher stimme ich Ihnen durchaus in mehreren wichtigen Aspekten zu.
Und die regionale Rekrutierung der Briten ist sicherlich nicht ohne Reiz.
Ich spreche also weder gegen das eine noch gegen das andere. In Bezug auf die überlegte regionale StO an Rekrutierungsmöglichkeiten UND an Übungsmöglichkeiten bin ich sogar ein starker Befürworter.
Allerdings müssen wir uns von dem Gedanken an „alle 50km ein StO“ verabschieden. Dafür ist unsere Armee schlicht viel zu klein in Relation zu unserer Fläche…
@ Koffer
Das hatte ich mir gedacht, deswegen auch der wohlformulierte „sanfte Einspruch“ ;-)
Wobei ich bei den Verbänden mit Großgerät eine Anreise per Bahn auch nicht unbedingt so schlecht fand, da man eine gewisse Routine bei der Vorbereitung und anschließender Ver- und Entladungladung feststellen konnte. Heutzutage ist „Bahntransport“ für einige Einheiten (nebst der Deutschen Bahn) ja gefühlt schon ein Highlight, was monatelang ausgeplant werden muss…
Kurzum, das derzeitige Modell halte ich – anscheinend glücklicherweise nicht allein auf weiter Flur – allein mit Blick auf die Zukunft für verbesserungsfähig. Klar, Gebirgsjäger machen in Düsseldorf jetzt auch keinen Sinn, aber irgendetwas sollte man sich einfallen lassen.
Wer liest, dass die einen zu geizig sind, einzelne Fahrzeuge nach Afghanistan zu transportieren, und die anderen korrupt/inkompetent sind und die Lieferung neuer kleinerer Wagen verhindern oder dass womöglich mehr Menschen durch Opium (aus AFG) ihr Leben ruinieren als durch Terroristen sterben, der will ganz sicher unterbezahlt Jahre seines Lebens mit schlechter Ausrüstung opfern, um im Endeffekt (womöglich mit Studium) ohne Berufserfahrung Mitte 30 dazustehen:
Hat es sich gelohnt? Hat man irgendetwas verändert?
Da hilft in der Tat nur noch Zwang, wenn man keine Ideen hat. Man sieht ein Cyber-Plakat, geht auf die Webseite, aber es sind noch gar keine Stellen verfügbar – tolle Werbung! BW will auf der Re:publica einen Stand – oh alles vergeben! Bevor man desillusionierte Schüler anwirbt, sollte man vielleicht einmal die Situation verbessern. Klar: Nicht alles ist schlecht; nur bleibt das meistens länger in Erinnerung.
Wer immer noch der Meinung ist das die BW MIT Wehrpflicht nicht professionell für die heutigen Einsätze wäre, sei erinnert das Sie NACH den schwersten Prüfungen der BW in AFG ausgesetzt wurde.
@Wiederintetessiert:
Ihnen ist schon klar dass wir niemals reine Wehrpflichtige (W6, W9, W10) in die Einsätze geschickt haben! Wenigstens Freiwillig Längerdienende (FWDL) mit 23+ Monaten Dienstzeit. in diesem Zeitraum wurden sie weit über die Grundausbildung Einsatzort gemacht.
Streiche ,,Einsatzort“, setze ,,einsatzfit“. Blöde Autokorrektur!
@WiederInteressiert | 19. Mai 2017 – 19:24
„Wer immer noch der Meinung ist das die BW MIT Wehrpflicht nicht professionell für die heutigen Einsätze wäre, sei erinnert das Sie NACH den schwersten Prüfungen der BW in AFG ausgesetzt wurde.“
A hat doch mit B nichts zu tun! In AFG waren ja gar keine „normalen“ Wehrpflichtigen im Einsatz, sondern lediglich (freiwillig) Längerdiendende sog. Wehrpflichtige, die allerdings alle in AFG zu einem Zeitpunkt waren, nachdem der eigentlich Wehrdienst bereits abgeleistet war.
Und ja, natürlich könnte man auch eine „professionelle“ (was auch immer das sein soll?!?!?) Armee mit Wehrpflichtigen aufbauen, wenn die Wehrpflicht nur lang genug dauern würde.
Da man für eine ausreichende Einsatzqualifikation aber 12-18 Monate ansetzen muss zzgl. 6 Monate Einsatzdauer (inkl. Nachbereitung und Ausschleusen) lägen wir also bei 18 bis 24 Monaten Dauer des Wehrdienstes.
Angesichts des Umfangs eines GeburtsJAHRGANGS von 350.000 Männern (bzw. 700.000, wenn wir die Frauen dazu zählen) müssten wir also eine Bundeswehr von 450.000++ unterhalten.
Warum sollten wir das wollen?!
@ Koffer
„Sorry, in der Tat würde uns eine Wehrpflicht die Rekrutierung erleichtern, aber wir wollen doch nicht ernsthaft eine Armee von 350.000, 400.000 oder gar 450.000 Soldaten unterhalten nur um leichter rekrutieren zu können?!“
Das Problem würde bei einer allgemeinen Dienstpflicht anstelle der Wehrpflicht ja nicht eintreten, da es dann ohne rechtliche Umwege möglich wäre, aus denjenigen, die
a.) dienstpflichtig sind und
b.) sich unter den verschiedenen Möglichkeiten für den Dienst in der Bundeswehr entscheiden, auch ggf. nur diejenigen auszuwählen, die
c.) bestimmte Eignungskriterien, die man der gewünschten Stärke anpassen kann, erfüllen.
Das wurde ja früher – wenn auch verklausuliert – auch schon gemacht. Die Gerechtigkeitsfrage würde sich bei einer allgemeinen Dienstpflicht dieser Art weit weniger dringend stellen als zu Zeiten der Wehrpflicht.
@TobyR | 19. Mai 2017 – 19:54
„Das Problem würde bei einer allgemeinen Dienstpflicht anstelle der Wehrpflicht ja nicht eintreten, da es dann ohne rechtliche Umwege möglich wäre, aus denjenigen, die“
Ja, allerdings müssten wir dann mehrere hunderttausend „ersatzweise“ im Sozialsektor unterbringen.
Zunächst einmal behaupte ich, dass wir gar nicht soviel Plätzen schaffen könnten (erst Recht nicht, wenn wir die Frauen mit einbeziehen), aber selbst wenn wir das schaffen könnten, dann würden wir wiederum eine möglicherweise katastrophale Negativspirale bei der Bezahlung der qualifizierten Pflegeberufe auslösen.
Darüber hinaus weise ich erneut auf die massiven verfassungs- und europarechtlichen Probleme einer allgemeinen Dienstpflicht hin.
Natürlich könnten wir das auch irgendwie lösen, WENN wir es unbedingt wollten.
ABER wofür das ganze?!
Bei der aktuellen Bedrohungslage wäre eine schlagkräftige und gut ausgestattete Armee von 200.000 vollkommen ausreichend.
Wir müssen doch gar nicht von einer staats- und europarechtlich komplizierten Weg sprechen, wenn wir den gar nicht brauchen um die aktuellen sicherheitspolitischen Herausforderungen zu bewältigen.
Einfach genügend Geld in den EPl 14 investieren, die notwendigen gesellschaftlichen, dienstrechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen schaffen und wir können das auch ohne eine Mega-Wehrpflichtarmee schaffen…
Sooo…. nach der Wiedervereinigung hat die BW eine Truppenstärke von 350000 in Int. Verträgen zugestanden bekommen.
Bei einer Jahrgangsstärke von 700000 würden sich vielleicht 20% überhaubt für die Streitkräfte entscheiden. Das wären 140000 die man pro Jahr unterbringen müsste davon wären optimistisch geschätzt 2/3 Diensttauglich. Also rund 100000 WDL’er….
Wenn sich weitere 30% für den Kat. Schutz beordern lassen würde das 210000 bedeuten. Die FFW in Deutschland hat knapp eine Million Mitglieder… die hätten auch kein Problem die unter zu bekommen.
50% würden sich wohl für die Zivi Variante entscheiden aber 350000 Zivi Stellen müsste man wohl nicht schaffen da etwa 10% eines Jahrgangs wären wohl komplett untauglich…. körperlich/psychisch/in JVA.
Die Streitkräfte könnten dann ihr gesamtes Kaderpersonal durch Truppenwerbung gennerieren. Dadurch würde man auch endlich die sehr hohe Abbrecher Quote senken.
@Küstengang01 | 19. Mai 2017 – 22:37 u. 19. Mai 2017 – 22:41
„Sooo…. nach der Wiedervereinigung hat die BW eine Truppenstärke von 350000 in Int. Verträgen zugestanden bekommen.“
370.000 um genau zu sein.
[Berechnungssystematik]
Ich könnte jetzt lange erklären, warum Ihre Systematik zwar nett klingt, aber nichts mit der Realität zu tun hat.
Aber um der Einfachheit halber nehme ich einfach mal Ihre Zahlen hin…
„Also rund 100000 WDL’er…. […] Die Streitkräfte könnten dann ihr gesamtes Kaderpersonal durch Truppenwerbung gennerieren.“
Warum sollten wir 100.000 Wehrdienstleistende W12 benötigen?!
Für Kampftruppe ist das zu kurz und für Kaffekochen und andere Hilfsdienste sind es zu viele.
Natürlich könnte man einige im „Heimatschutz“ und in „Sicherungsbataillonen“ unterbringenden. Dafür wären W12 gut geeignet.
Aber wo liegt der AKTUELLE (oder absehbare) sicherheitspolitische Bedarf an Zehntausenden (!) in Heimatschutzbrigaden?!?! Wofür?
Wir brauchen derzeit keine 100.000 W12. Der Bedarf ist einfach nicht vorhanden…
„Dadurch würde man auch endlich die sehr hohe Abbrecher Quote senken.“
Was denn für eine hohe Abrecherquote?
Ein sinnvolles Element, um die Bundeswehr attraktiver zu machen wären deutliche Erleichterungen bei der Arbeits- oder Studienplatzbewerbung nach absolvierten freiwilligem Wehrdienst.
Beispielsweise eine deutliche Notenanhebung bei der Bewerbung für Numerus Clausus Studienfächer oder Vorteile bei der Bewerbung im öffentlichem Dienst.
Dabei darf es ruhig eine Besserstellung gegenüber anderen Freiwilligendiensten, wie dem FSJ geben. Die Bundeswehr verlangt von ihren Soldaten die Riskierung des eigenen Lebens , welche andere Institution verlangt das schon.
@Hohenstaufen
Gab es schon, „seinerzeit“.
@Koffer
Noch nicht. Si vis pacem para bellum.
@ Koffer
„Bei der aktuellen Bedrohungslage wäre eine schlagkräftige und gut ausgestattete Armee von 200.000 vollkommen ausreichend.“
Ja, aber die kriegen wir mit den jetzigen Rekrutierungsmethoden in der jetzigen gesellschaftlichen Situation nicht zusammen, oder? Das ist ja irgendwie der springende Punkt. Wenn’s so aussähe, dass die Bundeswehr reichlich geeignete Bewerber hätte, wäre diese Diskussion überflüssig. Tut’s aber nicht. Das war ja auch in Schweden der Grund.
Wenn es nun so ist, dass die für unsere Sicherheit als erforderlich erachteten Rekrutierungszahlen für freiwillig Dienende, Zeit- und Berufssoldaten nur durch den ‚Zwangs-Schnupperkurs‘ erreicht werden können, dann muss der eben wieder her. Es kann auf jeden Fall nicht sein, dass die Wehrpflicht mit dem Argument ‚brauchen wir nicht, um unseren Rekrutierungsbedarf zu decken‘ ausgesetzt wird und dann trotz offensichtlicher Fehlkalkulation in dieser Hinsicht nicht wieder aktiviert werden kann.
Najut… ich lass das jetzt mal gut sein. War nur ein Gedankenspiel. Fakt ist aber das die Streitkräfte als ganzes ein extremes Nachwuchsproblem haben und eine Trendwende Personal bzw. ein aufwuchs wie er in den nächsten Jahren beabsichtigt ist wohl nur möglich wird in dem man vielen BS gegenüber vertragsbrüchig wird. Sichwort Abschaffung der Besondeten Altersgrenze.
Eine glaubhafte Landes- und Bündnisverteidung ist mit 180000 Truppenstärke und dem fehlen einer glaubhaften und durchhaltefähigen Reserve (Personell & Materiell) den Bündnispartnern aber auch möglichen Gegnern nicht glaubhaft zu machen.
Irgenetwas muss sich ändern… wer ein passendes und funktionierendes Konzept hat…. na dann immer her damit.
Küstengang01 | 19. Mai 2017 – 23:59
Ich denke sogar 150.000 (Militärischer Anteil) reichen. Mehr kriegen wir in näherer Zukunft sowieso nicht.
Voraussetzung:
1. Grundlegende Strukturänderung z.B.
a) Wegfall der unterschiedlichen OrgBer/TSK
b) Einteilung in 2 Bereiche (Territorialkommando und Einsatz- bzw. Bündniskommando)
b1) Territorialkräfte zur unmittelbaren Landesverteidigung/Katastrophenschutz ect.
b2) Bündniskräfte / Einsatzkräfte für die internationalen Verpflichtungen
2. Unterhalb dieser beiden Kommandos sofort die Bataillonsebene.
3. Territorialbereich 50.000 / Einsatz- Bündnisbereich 100.000
Ich weiß, mit den derzeitigen Denkmustern in Politik und Militär ein Traum. Aber das ist ja gerade unser Problem. Wir reden über Probleme, den daraus resultierenden Konsequenzen (Folgeprobleme), ohne einfach mal eine Reihe von Lösungsvorschlägen auf den Tisch zu legen und fern jeglicher Pfründe übereinander zu legen.
@ Don Quijote | 20. Mai 2017 – 8:14
Nicht wenige Ihrer Punkte, z.B. Wegfall der TSK etc., wurden in Kanada schon einmal durchgeführt. Das Resultat waren allerdings keine schlagkräftigen Streitkräfte, sondern Chaos und damit einhergehend sinkende Einsatzbereitschaft, sowie ein nachhaltiger Identitätsverlust innerhalb der Truppe. Nicht zuletzt deswegen wurden diese „wunderbaren Neuerungen“ mittlerweile korrigierend zurückgenommen – ich rate deshalb zur Zurückhaltung bei den Lösungsvorschlägen.
Ich hatte es an anderer Stelle bereits geschrieben; wenn Sie sich näher mit der Thematik beschäftigen wollen, empfehle ich Granatstein, Jack L.: Who Killed the Canadian Military?
@TobyR | 19. Mai 2017 – 23:57
„Ja, aber die kriegen wir mit den jetzigen Rekrutierungsmethoden in der jetzigen gesellschaftlichen Situation nicht zusammen, oder?“
Einfach genügend Geld in den EPl 14 investieren, die notwendigen gesellschaftlichen, dienstrechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen schaffen und wir können das auch ohne eine Mega-Wehrpflichtarmee schaffen…
@Don Quijote | 20. Mai 2017 – 8:14
„a) Wegfall der unterschiedlichen OrgBer/TSK“
Ich bin immer wieder mißtrauisch wenn wir DEU etwas glauben besser zu machen, was alle anderen Nationen dieser Welt anders machen.
TSK abschaffen?! Auf gar keinen Fall! Die anderen milOrgBer? Naja, zentralen Kern von 10-25% erhalten, zu zwei-Sterne-Kdo herabstufen und Rest wieder dahin, wohin er gehört: in die TSK. Gleichzeitig (weitere) Stärkung GI um die stärkeren TSK durch eine stärke streitkräftegemeinsame Führung auszubalancieren.
„2. Unterhalb dieser beiden Kommandos sofort die Bataillonsebene.“
Und wer führ dann bitte das Gefecht der verbundenen Waffen?! Dafür benötigt man zwingend die Brigadeebene.
Über die Divisionsebene kann man sicherlich diskutieren. Ich bin ein Anhänger dieser Ebene, aber man könnte sich vielleicht auch abschaffen (dann würde das KdoH in Strausberg allerdings DEUTLICH größer werden müssen).
Aber die Brigadeebene kann nicht abgeschafft werden…
„Ich weiß, mit den derzeitigen Denkmustern in Politik und Militär ein Traum.“
Eher ein Albtraum ;)
Wenn das Heer die Anteile der Lw führen würde, dann wäre alles noch schlimmer wie es jetzt schon ist. Die TSK gibt es weil sie sinnvoll sind.
Nur Ideen sind ja erstmal nicht zwingend sinnvoll.
Nach sorgfältiger Aufgabenkritik, Streitkräfte behutsam weiterentwickeln, macht diese schlagkräftiger. Reformen der Reform willens hatte nun 27Jahre kein Erfolg.
Es gibt im Moment keine Begründung für den Umbau von Teilen der Bw in eine Wehrpflichtarmee, denn es fehlen uns keine Wehrpflichtige. Uns fehlen Fachleute….Könner!
Keine -Woller- und keine -ich kuck mal-.
Wir benötigen in vielen Bereichen neue BS Stellen und keine Verlängerung der alten BS.
Viele gute SaZ würden gerne bleiben.
DP ohne direkten Kampfauftrag sollten vorzugsweise nur von Soldaten, besetzt werden welche zuvor auf DP mit Kampfauftrag dienten.
Das Soldaten ihre Laufbahn in Betreuungseinrichtungen, Schulen/Ausbildungseinrichtungen, Ämtern und Stäben beginnen ist eine Vergeudung von Ressourcen.
Irgend wie muss ich doch noch mal….
Wenn die Politik es ernst meinen würde müsste man ff. machen…
1) den EP 14 auf etwa 45 – 50 Milliarden erhöhen.
2) den Streitkräfte Umfang auf etwa 250.000 bringen
3) Ausstattung mit Großgerät 110% – 115%
3) eine Reserve von 2 Divisionen + Unterstützungskräfte mit 100% eingelagertem Gerät.
4) Fw und Offz. nur noch aus der Truppe gewinnen dafür BS die Fw mit 45 in Pangsion die Offz. Mit 50 kein automatismus mehr Stabsoffizier zu werden.
Und wohl einiges mehr.
5) Konzentration auf Großstandorte / Garnisionsregionen
Voodoo | 20. Mai 2017 – 8:59
Bemerken Sie?, Sie belegen meine im letzten Absatz angedeutete These. Sie führen ein Beispiel an (Kanada), warum etwas nicht funktionieren wird. Wo wären die Erfolgreichen in unserer Gesellschaft, wenn die genau so denken würden bzw. gehandelt hätten. Sie appellieren sogar, mich zurück zu halten, Lösungsoptionen zu bennennen. Und das „nur“ weil Kanada gescheitert ist.
Übrigens in diesem Punkt stimme ich mit der IBUK überein, dieser Aspekt ist einer der Wesentlichen, bezüglich unseres Führungsproblems.
Mein Ansatz ist, suchen wir doch nach Gründen, aus den unterschiedlichen Lösungsansätzen, warum etwas funktionieren wird. Das Scheitern anderer darf uns einfach nicht davon abhalten.
Erst in der nächsten Phase müssen irgendwo, irgendwann gemachte Managementfehler analysiert werden und auf die eigenen Lösungsoptionen hin untersucht werden. Ich denke; Kanada hat einen Changemanagementfehler gemacht.
Siehe auch u.a. You Tube; Changemanagement von Prof. Peter Kruse
@Zimdarsen | 20. Mai 2017 – 9:29 u. Zimdarsen | 20. Mai 2017 – 9:40
„Wenn das Heer die Anteile der Lw führen würde, dann wäre alles noch schlimmer wie es jetzt schon ist. Die TSK gibt es weil sie sinnvoll sind.“
Absolute Zustimmung +1
„Wir benötigen in vielen Bereichen neue BS Stellen und keine Verlängerung der alten BS.“
Noch mehr BS Stellen?! Bitte nicht, davon haben wir schon genug :(
Bei ein paar Spezialisten DP, sicherlich, aber das war es dann auch schon.
„Das Soldaten ihre Laufbahn in Betreuungseinrichtungen, Schulen/Ausbildungseinrichtungen, Ämtern und Stäben beginnen ist eine Vergeudung von Ressourcen.“
Erneute Zustimmung. Es ist für mich unglaublich, dass man nun schon beginnt Jung-Fw und OLt ins AHEntwg und ins BAPersBw zu versetzen.
@Küstengang01 | 20. Mai 2017 – 9:41
Auch die neuen Vorschläge hören sich als Gedankenspiel zunächst einmal gut an, aber in der Praxis sind sie einige dann doch nicht zielführend…
„1) den EP 14 auf etwa 45 – 50 Milliarden erhöhen.“
Das ist sicherlich richtig. Wenn wir weiterhin eine Armee von ca. 200.000 haben wollen, dann kommen wir unter 50 Milliarden sicherlich nicht hin. WENN die Armee auch schlagkräftig sein soll ;)
„3) eine Reserve von 2 Divisionen + Unterstützungskräfte mit 100% eingelagertem Gerät.“
1. Eine Division Reserve wäre schon vollkommen ausreichend, wenn die drei anderen (die aktiven) vollgestellt und ausgerüstet wäre ;)
2. Solange wir kein echtes Reservistenkonzept haben, brauchen wir über so etwas gar nicht nachzudenken. Mit der derzeitigen Reserve bekommen wir ja vielleicht gerade einmal eine verstärkte Brigade hin…
„4) Fw und Offz. nur noch aus der Truppe gewinnen“
Bei Fw in der Kampftruppe und KpfUstgTr könnte das funktionieren. Aber bei den Fachleuten der Eins/FüUstgTr wäre das ein katastrophaler Schritt. Jemand der Kfz-Mechaniker ist oder werde will, fängt nicht mehrere Jahre als Gewehrschütze an.
Bei Offz verbietet sich das sowieso. Eine längere „Probe-Phase“ in der Truppe ginge (hatten wir ja faktisch durch die 3 Jahre vor Studium früher im Heer auch), aber ein „hochdienen-müssen“ ist Zeitverschwendung und zudem für die Nachwuchsgewinnung ein Desaster.
Hierzu sei auch angemerkt: Wenn es NIEMAND auf der ganzen Welt bei Offizieren so macht, mag das vielleicht einen Grund haben ;)
„dafür BS die Fw mit 45 in Pangsion die Offz. Mit 50“
Keine schlechte Idee (wenn die Zuverdienstgrenzen entsprechend erhöht würden), allerdings ist das angesichts der Rente mit 67 in dieser Republik glaube ich weder mit den Gewerkschaften (außer unser eigenen ;) ) noch mit der SPD, noch mit der FDP zu machen.
Idee also gut; Verwirklichung: keine Chance ;)
„kein automatismus mehr Stabsoffizier zu werden.“
Hört sich gut an, ist aber angesichts der Konkurrenz anderer Dienstherren (Landes-/Bundesverwaltung) bei dem Master-Studierte eine Garantie auf A14 haben kein guter Ansatz.
Man könnte vielleicht über eine Begrenzung des Laubahnsziels auf Major nachdenken, aber dann müsste die Besoldung Major erhöht werden, damit sie mit dem zivilen A14 übereinstimmen würde…
„5) Konzentration auf Großstandorte / Garnisionsregionen“
Bin ich ein absoluter Anhänger (wenn diese vernünftig liegen, so dass auch die Ehepartner einen Beruf ausüben können), allerdings dürfte das an den Landesfürsten in DEU scheitern :(
@Don Quijote | 20. Mai 2017 – 10:31
„Voodoo | 20. Mai 2017 – 8:59
Bemerken Sie?, Sie belegen meine im letzten Absatz angedeutete These. Sie führen ein Beispiel an (Kanada), warum etwas nicht funktionieren wird.“
Nein, er stellt (vollkommen berechtigt!) fest, dass es nicht funktionieren kann und belegt das mit einem Beispiel.
Darüber hinaus gibt es auch gar keinen inhaltlichen Grund für eine solche Gleichmacherei. WENN es sinnvoll wäre, DANN wäre ich auch bei Ihnen Widerstände zu überwinden und es zu wagen.
Aber es ist nun einmal inhaltlich unsinnig, warum sollte man etwas NICHT sinnvolles gegen (berechtigte) Widerstände durchsetzen wollen?!
@ Zimdarsen | 20. Mai 2017 – 9:40
„Wir benötigen in vielen Bereichen neue BS Stellen und keine Verlängerung der alten BS.
Viele gute SaZ würden gerne bleiben.“
Dem stimme ich zu. Wie aber kann das BMVg bei der aktuellen Rechtslage bzw. Verknüpfung mit dem Beamtengesetz eine „Verjüngung“ erreichen, wäre hier das US Modell eine Option?
@Koffer
Ja alles richtig!
Es wird sich wohl nix ändern und die Streitkräfte als ganzes werden immer unattraktiver.
Ich selbst hatte anfang des Jahres eine Wiedereinstellung in betracht gezogen und das komplette Auswahlverfahren durchlaufen. Ergebnis…
FW Eignung sehr gut.
Möglicher Einstellungsdienstgrad OFW.
Beim Einplaner kommt dann raus…
Mein Staatlich geprüfter Techniker kann nicht verwendet werden da Dienstposten geblockt sind mit ZAW. Nur mein Facharbeiter wird anerkannt Uffz FA. Dienstposten gibts erst in einem Jahr.
Nun gut Einplanung mit nach Hause genommen und weier Bewerbungen geschrieben.
Siehe da eine Zivileverwaltung bietet mir GD an mit sofortiger Verbeamtung und nach drei Jahren BaL an. Fester Dienstort, Gleitzeitregelung und vereinbarkeit von Beruf und Familie null Problem.
Was glauben Sie hat meine Frau gesagt wo ich unterschreiben soll?!
@Küstengang01 | 20. Mai 2017 – 11:57
„Es wird sich wohl nix ändern und die Streitkräfte als ganzes werden immer unattraktiver.“
Naja, sowohl das eine, als auch das andere sehe ich jetzt nicht so dramatisch…
Sowohl TdM als auch vdL haben ja im Bereich des Dienstrechtes deutliche Schritte unternommen. Ich persönlich glaube zwar einige davon waren in die falsche Richtung, aber viele gingen auch in die richtige Richtung, von daher bin ich hoffnungsvoll :)
„Mein Staatlich geprüfter Techniker kann nicht verwendet werden da Dienstposten geblockt sind mit ZAW. Nur mein Facharbeiter wird anerkannt Uffz FA. Dienstposten gibts erst in einem Jahr.“
Sehr bedauerlich. Von der Problematik mit den für ZAWler geblockten DP haben ich schon häufiger gehört :(
„Siehe da eine Zivileverwaltung bietet mir GD an mit sofortiger Verbeamtung und nach drei Jahren BaL an. Fester Dienstort, Gleitzeitregelung und vereinbarkeit von Beruf und Familie null Problem.“
Wenn das Ihr „Ding“ ist: dann machen Sie es doch. Herzlichen Glückwunsch :)
@MA
Wir benötigen nur in wenigen Bereichen eine Verjüngung, wir benötigen eine Umschichtung und bei den Alten keine Verlängerung.
Im Moment machen die Alten in Spitzendienstgraden weiter und blockieren den jüngeren die DP.
Warum stellen wir junge, flexible, mobile, gesunde Menschen ein machen aus ihnen Pers Fw uvm?
@koffer
Es ging mir ja auch nicht explizit um scharfschützen.
Die BW hat zb in incilic Luftbildaufklärer. Die Grüne Truppe und die Rote hat auch genug stellen wo Frau nicht unbedingt mit einer panzerfaust über das Feld robben muss. wie viele weiblichen Schiffskommandanten giebt es ber der Marine? Und warum nicht?
Wie hoch ist der Frauenanteil bei den Stabsoffz?
@Dante | 20. Mai 2017 – 12:23
„Die Grüne Truppe und die Rote hat auch genug stellen wo Frau nicht unbedingt mit einer panzerfaust über das Feld robben muss.“
1. Robben sind Tiere mit einem samtigen Fell, die seltsame Geräusche von sich geben.
2. Nein.
Aber das ist auch irrelevant, denn ich stimme ja ihrer ursprünglichen Aussage zu, dass es genügend DP gibt, die vollumfänglich für durchschnittliche Soldaten beiderlei Geschlechts geeignet sind (m.E.n. gibt es heutzutage sogar insgesamt nur relativ wenige DP (20% +/- 5%?!), bei denen die physischen Anforderung eine durchschnittlichen Frau überfordern und überhaupt keinen, in dem ein körperlich außergewöhnlich leistungsfähige Frau nicht bestehen könnte).
„wie viele weiblichen Schiffskommandanten giebt es ber der Marine? Und warum nicht?“
Ich weiß nicht wovon Sie sprechen. Es gibt angesichts der seit der Öffnung der Marine für Frauen in 2001 verstrichenen Zeit angemessen viele Frauen als 1WO und Kdt von Booten und bald (nach Ablauf ausreichender Zeit und das wir nicht mehr lange dauern!) wird es auch die erste Frau als ersten Offizier auf einem Schiff geben und dann ist es bis zum ersten weiblichen Kommandanten eines Schiffes geben.
Es läuft absolut alles planmäßig und mit einem seit Jahren kontinuierlich steigenden Anteil an Frauen in den Streitkräften.
„Wie hoch ist der Frauenanteil bei den Stabsoffz?“
Das ist doch gar keine zielführende Frage! Da man (Seiteneinsteiger ausgenommen) erst nach 12+ Jahren Major werden kann und die Laufbahn der Offz TrDst erst 2001 geöffnet wurde ist es doch statistisch überhaupt nicht möglich, dass es viele StOffz gibt!
Aber die relevante Frage ist doch, wie viele weibliche OA werden derzeit pro Jahr eingestellt und nach meiner Kenntnis liegt der Anteil derzeit bereits bei über 20%. Und auch hier hat er sich über die letzten Jahre kontinuierlich gesteigert.
Ich verstehe Ihr Problem überhaupt nicht! Benötigen wir mehr Frauen? Ja. Tun wir viel dafür? Ja. Hat sich der Anteil an Frauen in den Streitkräften positive entwickelt? Ja.
Und jetzt?!