US-Luftangriff auf Syrien: Unklare Ergebnisse, unklare Folgen (Update: Detailaufnahmen)
Am Ende eines langen Nachrichtentages ein vorsichtiger Versuch eines Überblicks: Am frühen Freitagmorgen haben die USA die syrische Luftwaffenbasis Al-Schairat mit Marschflugkörpern angegriffen – als Vergeltung für einen Chemiewaffenangriff in der syrischen Provinz Idlib, für den die USA, aber auch andere Nationen wie Deutschland die Regierung Syriens verantwortlich machen.
Nach Angaben des Pentagon feuerten die beiden Zerstörer USS Ross und USS Porter aus dem östlichen Mittelmeer 59 Tomahawk-Marschflugkörper auf die syrische Basis ab. Doch schon die Wirkung dieses Luftangriffs ist umstritten: Während die USA einen weitgehenden Erfolg melden, waren nach Angaben des russischen Militärs, verbündet mit den Syrern, nur 23 der Marschflugkörper im Ziel. Am Freitagabend gab es sogar Meldungen, die Basis werde bereits wieder benutzt:
#UPDATE Two Syrian warplanes carry out bombing raid from central airbase struck by US missiles overnight https://t.co/YwkEF5cS5T
— AFP news agency (@AFP) April 7, 2017
Ebenso unklar wie die tatsächlichen Auswirkungen des Luftangriffs sind vorerst die politischen Folgen. Von der russischen Regierung wurde das US-Vorgehen heftig kritisiert; als direkte Antwort setzte die Regierung in Moskau die Zusammenarbeit mit den USA bei der Koordinierung der Luftraumnutzung über Syrien aus: Dort fliegen sowohl die russischen Streitkräfte, zur Unterstützung Syriens, als auch Kampfjets der Anti-ISIS-Koalition, darunter auch Maschinen der Bundeswehr. Russland setzte zudem eine ebenfalls mit Marschflugkörpern bewaffnete Fregatte in Richtung östliches Mittelmeer in Marsch – allerdings war diese Verlegung möglicherweise schon länger geplant.
Der US-Luftangriff wirft viele Fragen auf, auf die es vorerst keine Antwort gibt: War es ein einmaliger Vergeltungsschlag, oder folgen weitere Angriffe? Wie verändert das die Rolle Russlands, das den Angriff auf seinen Verbündeten Syrien nicht verhinderte – weil es nicht wollte oder weil es nicht konnte? Gibt es von Seiten des Westens begleitende politische Aktionen, die das offensichtliche Ziel unterstützen, den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad aus dem Amt zu entfernen?
Ein bisschen mehr Material, unter anderem die detaillierte Positionierung der Bundesregierung – Regierungssprecher, Auswärtiges Amt, Verteidigungsministerium – hier zum Nachlesen (weit runterscrollen). Das Statement von US-Präsident Donald Trump hier. Und noch mal das Statement des russischen Militärs (mit englischen Untertiteln):
(Direktlink: https://youtu.be/yfsZyV9eVcs)
Update: Ein russischer TV-Bericht mit Detailaufnahmen der Schäden, also deutlich besseres Battle Damage Assessment (danke für den Leserhinweis), inzwischen auch mit englischen Untertiteln:
(Direktlink: https://youtu.be/LfWcXkgyzio)
(Foto: Battle damage assessment image of Shayrat Airfield, Syria, following U.S. Tomahawk Land Attack Missile strikes April 7, 2017 from the USS Ross (DDG 71) and USS Porter (DDG 78), Arleigh Burke-classguided-missile destroyers – U.S. Department of Defense)
On Topic:
5 beschädigte/zerstörte Shelter (laut US Luftbild) als Resultat von 59 gestarteten Flugkörpern die als Präzisionswaffen angesprochen werden. Mir fehlen die Worte.
Angeblich sind von 59 nur 23 angekommen. Die Russen sagen, sie wissen nicht, wo sie seien, andere Stimmen sagen, sie seien bei Tartus abgefangen worden…
Trump droht mit weiteren Angriffen.
http://derstandard.at/2000055592802/USA-drohen-mit-weiteren-Militaerangriffen-gegen-Assad?ref=rss
Aus syrischen Militärkreisen hieß es, die Armee sei vor dem Angriff vorgewarnt worden. „Wir haben mehrere Flugzeuge in andere Gebiete gebracht“, sagte ein Armeevertreter der Nachrichtenagentur AFP.
Zwei syrische Jets sollen mittlerweile von betroffener Basis aus wieder Angriffe im Raum Palmyra geflogen haben.
Hinsichtlich der nicht vereinbarten UN Resolution (RUS Veto) wird inzwischen auf die 2013er Resolution zum damaligen syrischen C-Waffeneinsatz hingewiesen, die eine Anwendung Kap VII UN-Charta ermöglichte. Kapitel VII „… die Rechte der Mitglieder der Vereinten Nationen zur Selbstverteidigung … Grundlage zum Einsatz von Streitkräften“.
Komplett: https://de.wikipedia.org/wiki/Kapitel_VII_der_Charta_der_Vereinten_Nationen
@ all:
Wie sind in diesem Zusammenhang die dort stationierten S300/S400 Systeme einzuordnen?
Die Amerikaner (sie sprechen in ihrer offiziellen Mitteilung von „proportional response“) haben offenbar nicht versucht, den Flugplatz völlig außer Gefecht zu setzen.
https://www.defense.gov/News/Article/Article/1144601/trump-orders-missile-attack-in-retaliation-for-syrian-chemical-strikes
Da die syrische Luftwaffe auch gegen den IS kämpft, wäre ihr komplettes Ausschalten nicht angemessen. Darum ist es wenig verwunderlich, wenn der Platz wieder im Teilbetrieb ist.
Das russische Militärstatement ist typisch verlogen, es ist wie damals im kalten Krieg. Ich weiß nicht, ob man deren „objektive“ Zahl von 23 so hoch hängen sollte. Dass die meisten Treffer in Peripherieeinrichtungen gingen, versucht der Ministeriumssprecher als „geringe Effizienz“ zu verkaufen. Könnte es nicht vielleicht Absicht sein, weil Munitionsdepots nun einmal nicht an der Landebahn stehen? Als „unbeschädigte geparkte Flugzeuge“ werden tatsächlich in diesem offiziellen russischen Video dreimal die gleichen fünf ausgemusterten Maschinen gezeigt, die seit Jahren an der Rollbahn stehen, ab 4:18 sogar zweimal kurz hintereinander geschnitten. Die oberste ist eine Mig-19 oder noch älter. Während zunächst Infrarotaufnahmen gezeigt werden, in denen Brandhitze zu erkennen ist, sind die Flugzeugshelter in Tagslichtaufnahmen zu sehen, in denen die kleinen Eintrittslöcher kaum erkennbar sind und eventuelle Brandhitze gar nicht.
Die israelische Analyse von ISI, die von 44 teilweise mehrfach getroffenen Objekten sprach, ist momentan nicht mehr zu erreichen, die gesamte Website ist down.
http://www.imagesatintl.com/us-strike-syria/
@Schorsch52
Marschflugkörper sind „Tiefflieger“, fliegen unter dem Radar, wohl auch unter dem der russichen.
Der Google-Cache hat die ISI-Analyse nach, abzüglich der Fotos: http://bit.ly/2nnjvqU
Zitate daraus:
„An in-depth examination of the damage to the objectives shows that 13 double hardened aircraft shelters (HAS) got 23 hits. 5 workshops got hit. (…)
Ten ammunition storages got hit. Seven fuel reservoirs of the AFB got hit at two sites with eight hits total. (…) One SA6 Battery utterly destroyed along with its radars and control systems. In total, five SA6 Battery elements hit.
The results show that the target hits were accurate and that the Tomahawks have been used effectively against quality targets. Although 58 missiles hit the base, it seems that the overall damage to the base is limited because the warhead of the Tomahawk is not considered large and weighs about 450 kg.“
Der Satellitenbetreiber ImageSat International hat den Angriff analysiert ( „Based on very high resolution imagery captured less than 10 hours after the attack „) und berichtet:
ISI FIRST TO ANALYZE SHAYRAT AIRFIELD MISSILE ATTACK
April 7, 2017
… 13 double hardened aircraft shelters (HAS) got 23 hits… 5 workshops got hit….Ten ammunition storages got hit… Seven fuel reservoirs of the AFB got hit… five SA6 Battery elements hit..
http://www.imagesatintl.com/us-strike-syria/
[Das wurde zwei, drei Kommentare zuvor bereits erwähnt. Ich habe den Eindruck, Sie lesen das von anderen nicht so gerne? T.W.]
@ Edgar L.:
Genau. Gerade das macht die Frage nach den 300/400er Systemen ja so spannend! Wo liegen deren Grenzen? Im Einsatz gewesen? Saturiert? Unterflogen? Vorinformiert und wir daher auf falscher Spur?
[U.S. Senator Lindsey Graham (R-South Carolina)]
@daveweigel
Graham, who wants ground troops in Syria, said he told Trump this was „the first step“ in a journey.
„He (Trump) said yeah, I believe you’re right.“
Anzeichen dazu gibt es nicht. Bleibt hoffentlich auch dabei.
@Edgar Lefgrün
The S-300 system was developed to defend against aircraft and cruise missiles for the Soviet Air Defence Forces.
https://en.wikipedia.org/wiki/S-300_missile_system
Das S-400 Triumf (russisch С-400 Триумф, NATO-Codename: SA-21 Growler) ist ein in der Sowjetunion bzw. Russland entwickeltes mobiles allwetterfähiges Langstrecken-Boden-Luft-Raketen-System zur Bekämpfung von Kampfflugzeugen und Marschflugkörpern in allen Flughöhen.(…) Ziele können auf eine Distanz von bis zu 400 km und in einem Höhenbereich von wenigen Metern über Grund bis zu 27 km bekämpft werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/SA-21_Growler
Ich nehme mal an, dass die Entwickler dieser SA-Systeme nicht darauf gehofft haben, dass die Cruise Missiles mal längere Zeit höher als 1000 Meter über Grund fliegen.
SA-Systeme stehen üblicherweise auf höheren Erhebungen um eine möglichst weite Horizontsicht zu bekommen. Dann kommt es natürlich auch auf das Gelände an (Vergleich Hügellandschaft der Eifel mit dem Grand Canyon).
Und wie bekämpfen eigentlich Schiffe Cruise Missiles?
Es war nur ein einmaliger Vergeltungsschlag, behauptete zumindest Verteidigungsministerin von der Leyen im Brennpunkt. Dann scheint mir die Frage nach weiteren Vergeltungsschlägen beantwortet, es sei denn, die Amerikaner hätten die Bundesregierung falsch unterrichtet.
In Sachen Asad kam von VDL nur die alte Rhetorik, daß Präsident Asad weg müsse, ohne darauf einzugehen, daß dies unrealistisch ist, weil Putin ihn stützt.
Und zur Frage, ob Deutschland sich am Kampf gegen A’sad beteiligen solle, kam die Ausrede, daß Deutschland sich auf den Kampf gegen die ISIS konzentrieren wollen und nur dies vom Bundestagsmandat bezüglich der Tornados abgedeckt sei. Historisch gesehen ist dies verlogen, denn gerade aus historischen Gründen müsste sich Deutschland am Kampf gegen einen Diktator der Giftgas einsetzt beteiligen(wer hätte mal gedacht, daß ich mir Joschka Fischer zurück wünsche, der da einst klare Worte gefunden hat….) Die deutsche militärische Drückebergerei geht also weiter!
Die Analyse von ImageSat (Seite is immernoch down – Archiv inklusive Bilder hier: http://archive.is/zuxre) deckt sich mit den Aufnahmen der getroffenen Ziele der russischen Drohne (Infrarotaufnahme zu Beginn zeigt Überblick über die Basis – im Artikel oben ab 3:49).
Zusammengefasst wurden getroffen:
– >10 (Doppel-)Shelter im Südosten und Westen der Basis (unterschiedlichen Angaben zufolge wurden 5-20 Flugzeuge zerstört/beschädigt)
– 3 Orte mit je 2-3 Treibstoffdepots im Norden
– ~20 weitere Ziele im Norden und Nordosten (laut ISI: Werkstätten, Munitionsdepots und Luftabwehrstellungen)
Es gibt keine Hinweise über Angriffe auf:
– 7 (Doppel-)Shelter im Nordwesten der Basis, der vermutlich zum Teil(?) russischer Teil der Basis
– Einrichtungen und Gebäude im Zentrum der Basis (traffic control tower, Unterkünfte, etc.)
– den Airstrip selbst (wurde angeblich gestern schon wieder genutzt)
Es liegt nahe, dass die Zahl der erfolgreichen Cruise Missiles näher an den 59 Treffern liegt als an den 23.
Wie auch immer, Assad ist nun noch stärker auf Moskau angewiesen (Schwächung der eigenen Luftwaffe ist leicht kompensierbar durch Rußland), die USA zeigen, dass sie mitreden wollen, und Trump erfreut Teile des Establishments, verrät aber Teile seiner Basis.
Interessant (=gefährlich) wird es, wenn es zu weiteren verheerenden Giftgaseinsätzen kommen sollte…
[keine Edit-Funktion]
… oder wenn sich weitere Anzeichen zu einer Unterstützung oder Billigung der Giftgasangriffe durch Rußland auftuen sollten. Eine solche indirekte Schützenhilfe wäre nur logisch (sofern denn die syrische Luftwaffe wirklich verantwortlich ist).
siehe http://edition.cnn.com/2017/04/07/politics/richard-blumenthal-russia-test-cnntv/
„Genau. Gerade das macht die Frage nach den 300/400er Systemen ja so spannend!“
Ich sag‘ mal,das war abgesprochen. Würde auch die vergleichsweise geringe Zahl an Opfern erklären.
In frühereren Zeiten galt so ein Angriff als Kriegserklärung. Es würde mich nicht wundern, wenn es zu vermehrten Anschlägen auf US Einrichtung und Bürgern kommen wird.
@closius
Haben sie Beweise wer das Giftgas eingesetzt hat?
Deutschland trägt in Syrien keine Verantwortung und ist dort keinem etwas schuldig.
Näheres zur „de-confliction-line“ USAF-RUS Lw syrischer Luftraum.
https://www.stripes.com/news/middle-east/what-is-the-us-russia-deconfliction-line-1.462405#.WOiaaIiLTIU
On the U.S. side, it is run out of the Combined Air and Space Operations Center at the vast al-Udeid Air Base in Qatar, which hosts the forward headquarters of U.S. Central Command.
There, air traffic controllers and senior military officers are in contact with their Russian counterparts in Syria. They share coordinates and other data to avoid midair collisions or confrontations.
Ablauf-Erklärung durch betroffenen Piloten im Associated Press Interview .
„Unklare Ergebnisse, unklare Folgen“ liegt wahrscheinlich daran, dass die Ursachen auch „unklar“ sind. /SCNR
Der taktische Einsatz und die beabsichtigte taktische Wirkung von military grade Sarin sieht afaik nicht so aus, wie das, was da über die social media in den einschlägig bekannten Netzwerken verbreitet wurde. Es gibt beim IS und bei den syrischen Rebellen genügend Kampfstoffexperten (Überläufer/ehemalige Angehörige von Saddam’s/Assad’s) Streitkräften, denen Taktik/Wirkung von military grade Sarin durchaus bekannt ist und es gibt auch bestimmt genügend – auch militärisch ausgebildete – Chemiker in den Reihen der Oppostion, bzw, in den Reihen der Terroristen. Der narrative, dass Terroristen nicht in der Lage sind Kampf-/Giftstoffe herzustellen und einzusetzen ist doch nun wirklich ein „Märchen“. – spätestens seit dem Anschlag von Tokio. Und wenn ich an die ganzen einschlägigen Experten denke, die nach dem Zusammenbruch der SU sich neue „Erwerbsquellen“ haben suchen müssen…….
Der Einsatz von military grade Sarin macht heutzutage für Streitkräfte/Staaten nur Sinn im Bereich Verzögerung, Sperren, geordneter Rückzug. Der offensive Einsatz macht absolut keinen Sinn, insbesondere dann, wenn der vermeintliche taktische Vorteil in keinem Verhältnis zu den völkerrechtlichen Folgen steht oder aber man ist so in der Defensive, dass man „verbrannte Erde“ und „fuck the consequences“ ins Zentrum des Überlebenskampfes stellt. Insofern waren die Sorgen der USA bezüglich des Einsatzes von Kampfstoffen seitens der irakischen Streitkräfte durchaus berechtigt, insbesondere in der Phase als es für Saddam „nichts mehr zu verlieren“ gab.Nun, nach allem, was man so in letzter Zeit aus Syrien zu hören war, so war Assad nun nicht auf dem militärischen Verlierertrip, sondern ganz im Gegenteil, er war militärisch mit russischer und iranischer Unterstützung eigentlich auf der Siegerstrasse. Macht es da Sinn, dass er military grade Sarin in Form von ein, zwei Bomben gegen dieses Dorf in Nordsyrien einsetzt, dass von den Etikettenwechslern von AQ kontrolliert wird und die massiv die lokale Bevölkerung erpressen nach dem Motto: besser mit uns kämpfen als von Assad abgeschlachtet zu werden.
Verwunderlich ist auch, dass so rasch (natürlich video-dokumentierte) weißbehelmte Hilfe zu den Opfern eilte, ohne jede Schutzkleidung – xmt Staubmasken – und dann auch relativ rasch Bilder von Opfern auftauchten mit „roten Bäckchen“, nicht trähnenden Kinderaugen und Atemmasken vor dem Mund (wahrscheinlich damit man nicht sehen konnte, dass die Lippen nicht blau, sondern rot waren). Was schließen wir daraus ? Dazu drehe drehe ich einmal Okham’s Rasiermesser um und behaupte, dass diese Ersthelfer ganz genau wußten, dass hier kein military grade Sarin zum Einsatz gekommen war…..genau wie dieser Guardian-Reporter, der am nächsten Tag völlig ungeschützt durch die Botanik tobte und dann vermeldete, dass er da kein zerstörtes Giftgaslager gefunden hatte, allerdings Bombenkrater, die wohl von der syrischen Luftwaffe stammten.
Aus Mossul weiß man mittlerweile, dass diese ca. 120 Zivilopfer wohl durch die Fernzündung einer IS-Autobombe zustande gekommen sind just in dem Augenblich als sie US einen Luftschlag in unmittelbarer Nähe durchgeführt haben. Und wenn ich so an Kunduz denke, dann erinnere ich mich an Berichte über einen lokalen „Spotter“, der dem Oberst Klein per Handy wohl mehrfach versichert haben soll, dass da nur Taliban bei den Lastern im Fluß sind. Letztendlich ist der „Pattern“ dieser Terror-Taktik immer der gkeiche und in Syrien kam dann noch der double-tap dazu mit der „Rakete“ auf das Krankenhaus.
Aber natürlich sind die Ursachen für den US-Luftschlag (mal wieder) ganz und gar klar: Es war Sarin (bestätigt von den Türken) und es war Assad“s Luftwaffe, also braucht es eigentlich keine weitere Ursachenforschung mehr.
/SCNR
Mir leuchtet der Anlass für einen Giftgaseinsatz seitens Assads immer noch nicht ein!- Warum sollte Assad – in der jetzigen Phase des Bürgerkriegs und ausgerechnet an diesem Ort – Giftgas einsetzen?- Dieses folgt, meiner Ansicht nach, keiner plausiblen politischen und militärischen Logik!
Und sicher gilt es auch das Verhalten der USA kritisch zu würdigen: XXX Menschen werden durch Giftgas (vom wem auch immer und wie auch immer freigesetzt) getötet und verletzt, und im Gegenzug tötet durch einen Raketenangriff ein Dritter (Trump & Co) andere Menschen, die vermutlich genauso wenig mit dem Giftgasangriff zu tun hatten wie die, die in diesem getötet oder verletzt wurden!
Was ist das für eine moralische Denke, die dieses Verhalten der USA zu rechtfertigen vermag …
re: klabautermann
Habe den gleichen Gedanken gehabt!- Aber offensichtlich ist es leichter sich auf dubiose Informationsquellen zu berufen und medial „kreuzigt ihn zu rufen,- als seriös den Sachverhalt zu ermitteln …
@audio001
Moralische Denke und Politik, was haben beide miteinander zu tun? Nichts, wenigstens nicht auf dem Level der big player oder solchen, die sich dafür halten!
Es geht um Interessen, Macht und Einfluss, diese umzusetzen.
Was Assad mit seinem – offiziell auch mit DEU Hilfe – ja entsorgten Gas (in MUNSTER) macht, erfüllt eine politische (nicht militärische) Logik.
Nachdem Trump den syrischen Diktator zu Wochenbeginn der Schicksalsentscheidung des syrischen Volkes überantwortete (Ablösung Assad nicht mehr zentrales Interesse), hat dieser seinen neuen Spielraum, und den neuen POTUS45, gleich einmal ausgetestet.
Ergebnis, Trump ist nicht Obama, nunmehr endgültig klar, in jeglicher Hinsicht.
Als Beitrag zu diesem Teil der Debatte, vom Guardian:
Syria nerve agent attack: why it made sense to Assad
Wenn man/frau sich das Verhalten der Helfer auf den Videos anschaut, dann hat man schon den Eindruck das sich diese gut mit der Dekontamination von mit Sarin Verletzten auskannten. Offensichtlich gab es ausreichend ausgebildete Helfer vor Ort!?
Mir war, aus meiner Ausbildung bei der Bw, das Thema nicht mehr ganz so geläufig!- Insoweit habe ich mich über den link http://www.gifte.de/B-%20und%20C-Waffen/sarin.htm (es gibt möglicherweise bessere Quellen!) noch einmal informiert.- Interessant hierbei sicher noch einmal das Stichwort „Verflüchtigung“!
„Der narrative, dass Terroristen nicht in der Lage sind Kampf-/Giftstoffe herzustellen und einzusetzen ist doch nun wirklich ein „Märchen“.“ – er ist wohl eindeutig widerlegt.
Siehe
https://www.nzz.ch/international/nahost-und-afrika/giftgasangriffe-in-syrien-gegen-jede-kultur-der-straflosigkeit-ld.115463
Zitat
„…auch die Hinweise auf den Einsatz von Senfgas durch den IS. Laut Experten hat der IS diese Substanz vermutlich selber entwickelt, zwar in geringer Qualität, aber doch in einer Form, die Menschen töten kann.“
(Ahmet Üzümcü, Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW))
Was keine Aussage über den speziellen Fall darstellt, das Interview stammt vom 7.9.2016.
@audio001
Na ja, sie verstehen das Corporate Governance/Open Source Social Intelligence/Propaganda Geschäfts-Modell nicht ;-)
Die Regierungen und deren „Dienste“ haben „vor Ort“ keine zuverlässige, integre Humint mehr und berufen sich grundsätzlich auf Geheim- und/oder Quellenschutz. Die (Mainstream)Medien auch nicht, also ist man auf alle möglichen NGO, Agenturen, „Experten“, „Beobachtungsstellen“ etc. angewiesen, die wiederum mit „Aktivisten“, lokalen „Freiwilligen“ oder lokalen „Free Lancern“ zusammen arbeiten, für deren Integrität aber niemand seine Hand ins Feuer hlten würde. Deswegen ja auch immer diese „Disclaimer“ wie „….kann nicht überprüft werden…..hat sich aber im Nachhinein zumeist als zutreffend…..etc.“ ( wobei man hofft, dass niemand nachzählt wie das Verhältnis von Zutreffend/Unzutreffend wirklich ist – bloß keine „Ursachenforschung“ und redaktionelle Qualitätskontrolle). Andererseits wird durch die Medien ein permanenter Entscheidungs-und Handlungsdruck auf die Politik generiert , vorzugsweise mit zivilen Opferzahlen (Frauen und Kinder zuerst) – insbesondere auf die Politiker, die „aus der Mainstream-Spur“ zu laufen drohen….wie Z.Bsp Trump.
Und jetzt machen sich alle in die Hosen, ob sie ihren jeweilgen Spin auf Trump nicht etwas überdreht haben – Cyn/out
Wen interessiert da noch Moral ?
@audio00K
Flüchtigkeit – im Nachbarfaden „Weitere Aussagen …“ | 07. April 2017 – 18:16.
Die Ansicht im Guardian überzeugt mich persönlich nicht. Wiedergegeben wird lediglich die Meinung eines Analysten, der den Grund in einer erschöpften Armee Assads sieht, die jetzt den Sieg erzwingen will und auf Nagasaki und Hiroshima verweist.
Da gibt es schon mehrere Probleme, abgesehen davon dass historische Parallelen häufig deplatziert sind. Die syrische Armee ist wohl schon lange am Ende gewesen und erst durch Infusionen aus dem Iran und Russland wieder kampfkräftig geworden. Zudem kämpfen wohl nicht nur Syrer, sondern auch Mitglieder der Hisbollah und wahrscheinlich Iraner. Im Zusammenhang mit der Flucht vieler Syrer aus Aleppo vor einigen Jahren habe ich Berichte gelesen, dass diese Syrer ihre Grundstücke in einigen Fällen an Iraner verkauft haben, die hier nach dem Krieg eine neue Existenz aufbauen wollen. Falls das stimmt und im Nahen Osten tatsächlich viele Iraner auftauchen, wird die Lage dort noch einmal explosiver und das Interesse Israels an dem Konflikt sehr verständlich.
Bei dem Hass und Fanatismus auf beiden Seiten kann auch niemand ernsthaft erwarten, dass hier jemand freiwillig aufgibt, zu groß sind für alle Beteiligten (und damit meine ich vor allem Interessenten außerhalb Syriens) mittlerweile die Einsätze, als dass man diese einfach aufgeben kann.
Selbst wenn der Giftgasangriff tatsächlich von Assad angeordnet worden sein sollte, kann er unmöglich die diplomatischen Auswirkungen im Hinblick auf die Friedensverhandlungen übersehen haben und solange er die russische und iranische Hilfe hat, hat er auch keinen Grund zur Panik.
Die russische Version für den Giftgasangriff halte ich persönlich für nicht ausgeschlossen, auch die Theorie, dass „rouge elements“ des syrischen Regimes verantwortlich sein könnten, ist ebenfalls zu bedenken. Assad als Schuldigen kann ich auch nicht ausschließen, ist aber für mich derzeit weniger wahrscheinlich. Es sind derzeit einfach zu viele Frage offen.
@TW: Der Guardian-Artikel ergibt irgendwie nicht viel Sinn. Hiroshima zum Vergleich heranzuziehen ist imo far fetched. Ein Rechtfertigungsartikel?
Wie auch immer, da im Krieg die Wahrheit zuerst stirbt und Narrativum maßgeblich Einfluss auf die Interpretation der „Fakten“ nimmt, wird die Wahrheit(TM) wohl nie ans Licht kommen — und am Ende wohl auch nur noch die Toten interessieren.
@MHDD
Die Liste der Gase, die in konzentrierter Form giftig sind ist „ellenlang“, und die Herstellung solcher Gase ist auch keine Rocket-Science, z.Bsp Chlorgas, Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid, Blausäuregas …….in schlecht belüfteten, geschlossenen Räumen (Keller) ganz besonders lethale Gase. Kann man natürlich auch als Faßbombe verbringen.
Man kann aber auch nicht ausschließen, dass solche Stoffe nicht auch durch die Terroristen gezielt strategisch eingesetzt werden. Eindeutige Verursacher-und Schuldzuweisungen mit „sofortiger“ Vergeltung, die das Risiko birgt aus einem nationalen, bewaffneten Konflikt einen internationalen unter Einbeziehung der Nuklearmächte zu machen, ist da imho ein bisserl Risiko zu viel.
@klabautermann
Sehe ich auch so. Erinnert stark an die „Bombardierung“ des UN-Konvois letztes Jahr. Qui Bono?!
Bezieht sich auf 11.15.
Was mir an den Bildern von den angeblichen Sarinopfern auffiel, wo man Pupillen sah, waren die nicht auffallend verengt. Diese Verengung tritt schon bei sehr geringen Dosen auf und hält auch bei leichten Vergiftungen sehr lange an. Es macht die betroffenen Personen tagelang handlungsunfähig.
Wurde wirklich Sarin mit militärischen Anwendungsmitteln einsetzt? Wo sind dann die vielen Opfer? Es wurden Bilder eines angeblichen Explosionskraters gezeigt. Setzt man Sarin so ein, entsteht bei 20°C eine Sarinwolke, die 20-50km verweht werden kann und Konzentrationen weit über LCt50 bzw. ICt50 enthält. LCt50 ist bei Ruhe 100 mg*min/m³, ICt50 bei Sarin etwa die Hälfte. Die letale Dosis wird mit ca. 10mg oral angegeben. Über die Augen soll ein Hundertstel cm³ tödlich sein. Mehrere kleine Tröpfchen (<< 1/20cm³) auf der Haut setzt die Person für mehrere Tage außer Gefecht. Ein Tropfen( ca. 1/20 cm³) führt zum Tod, falls er nicht innerhalb von zwei Minuten entfernt wird. Wenn man schwitzt, geht es schneller. Sarin ist flüssig, farb- und geruchlos und mischt sich mit jedem Verhältnis mit Wasser. Militärisches Sarin ist sauber. Amateursarin kann nach vielem riechen, aber nicht nach Sarin. Wer Sarin riecht, ist tot!
Außer der berichtende Journalist, der es tat und es aufschrieb. IMHO ist er eher Mittäter! Ihm wurden vielleicht Versuche(youtube hat Filmchen) gezeigt und er erkannte den Geruch am Tatort wieder.
Die Wirkungsdauer wird bei 20°C mit 1-2h angegeben, die bezieht sich aber auf das Militär. Im Einsatzraum können sich aber sehr gefährliche Restmengen über längere Zeit halten(mehrere Tage unter Steinen oder Trümmern, in Gebäuden, Tunneln und der Kanalisation, auch in Bekleidung und Schuhwerk). Bergungs- und Behandlungseinheiten müssen daher bis zur kompletten Entgiftung Vollschutz tragen. Mit Slippern und Staubmasken liegt man ganz schnell daneben.
cui bono
@ T. Wiegold
Einige Anmerkungen zu dem Guardian-Artikel über den Sinn des Giftgaseinsatzes:
1. Dieser Krieg ist kein Bürgerkrieg, sondern der Kampf einer Heimat-Armee gegen tausende von Söldnern, die aus allen möglichen, vor allem wohl muslimischen Ländern kommen. Aber auch z.B. US-Bodentruppen, natürlich nur im Kampf gegen den IS, sind kräftig mit dabei. Wurden die eigentlich von Syrien eingeladen?
2. Nach den Bildern, die ich gesehen habe, war es ein Angriff auf ein Dorf oder Stadtviertel, nicht auf eine IS-Stellung. Welchen Vorteil sollte Assad davon haben?
3. Auch wenn die syrische Armee langsam kriegsmüde wird, ein kompletter Sieg ist in greifbare Nähe gerückt und das spornt noch einmal richtig an, zur Freude der Waffenproduzenten und -händler.
4. Wenn ich mich richtig erinnere hatten die USA die Angriffe auf Hiroshima und Nagasaki nicht mehr nötig, weil die Japaner wohl eh kurz vor der Kapitulation standen. Zudem gibt es auch Merkwürdigkeiten in Zusammenhang mit diesen letzten Angriffen.
5. “ And from the chemical weapons attack of 2013 (…), Syria has repeatedly broken international laws protecting non-combatants.“
Das ist eine glatte Lüge des Guardian, wie verschiedene Experten-Aussagen und sogar US-Dokumente belegen!
Und hier ist noch so ein verlogener Chemiewaffenexperte:
Samstag, 08. April 2017
Chemiewaffen-Experte Trapp: „Die russische Version ist unwahrscheinlich“
…
Außerdem wurde im August 2013 in Ghuta östlich von Damaskus Sarin eingesetzt. Wer dafür verantwortlich war, ist von der OPCW und den UN nicht untersucht worden. Aber die Indizien deuten auch hier darauf hin, dass es die syrische Armee war.
http://www.n-tv.de/politik/Die-russische-Version-ist-unwahrscheinlich-article19785725.html
Am 5. April Abends bei „Markus Lanz“ hatte der Nahostexperte Michael Lüders die korrekte Version zum Giftgasangriff auf Ghouta im August 2013 dargestellt.
In folgendem „WELT“ Artikel wird ein Sanitäter, der am Ort des Giftgasanschlages gewesen sein soll, zitert. Er sagte, die Luft roch nach Bittermandeln. Wenn der Mann ernst zu nehmen ist wäre das doch ein Hinweis auf Blausäure und nicht Sarin.
Blausäure ist jetzt nicht so schwer herzustellen.
https://www.welt.de/politik/ausland/article163455017/Ihre-Augen-waren-wild-aus-ihren-Muendern-kam-Schaum.html
@Tullius: +1
Evtl. ein SanOffz anwesend um Sarin zu erlaeutern? Hautkontakt marginale Menge evtl. auch langfristige Stoerung des Nervensystems?
@uli
Cui Bono ? Was mich am meisten erschreckt, dass bei näherer Betrachtung die Situation Syrien immer mehr politisch und militärisch in eine Art strategische Paralyse verfällt, wobei imho der IS und AQ das allergrößte Interesse haben, dass diese Paralyse fortbesteht. Dazu nutzen sie alle Möglichkeiten aus, um die Big Player in ihrem Luftkriegsansatz zu lähmen und sie in den Bodenhäuserkampf zu ziehen. Als Trump seinen Spruch von „bomb the shit….“ abließ, da war klar, dass falls auch die US die russisch/syrische Aleppo-Taktik konsequent anwenden, die letzte Stunde wirklich recht bald für den IS und AQ in Syrien schlägt. Beantwortet das ihre Frage ?
@klabautermann
Deshalb das ! nach dem ?.
@Ossl
Ganz gemeines Zeug: nur ca 20-30% der Menschen können den Geruch überhaupt wahrnehmen und das Zeug führt sehr rasch zum Inneren Ersticken (Rotbäckchentod) – und nun schauen wir uns doch bitte noch einmal die Kinderopferbilder an…………………..
@klabautermann u. Uli:
In Sachen cui bono sehr lesenswert ein NYT-Artikel:
https://mobile.nytimes.com/2017/04/06/world/middleeast/syria-bashar-al-assad-russia-sarin-attack.html
Thesse: Es ist vorallem eine Botschaft an die Zivilbevölkerung. Ihr seid nirgends in Sicherheit, beendet die Unterstützung des Aufstand es.
In dieser Art von Logik der Gewaltandrohung und – anwendung analytisch zu denken ist vielen unserer politischen, diplomatischen, militärischen (!) und nachrichtendienstlichen Eliten durch politisch-korrekte Denkblockaden ja schon gar nicht mehr möglich.
@Memoria
Wie bereits geschrieben, man kann absolut nichts in Syrien ausschließen in Sachen Brutalität und Rücksichtslosigkeit. Man kann auch nicht ausschließen, dass die alawitischen „Weißen Schuhe“ (Sie erinnern sich?) wieder begonnen haben aktiv miit zu mischen. Denen würde ich eine solche Botschaft jederzeit zutrauen.
Es empfiehlt sich, vor dem Lesen von „Augenzeugenberichten“ aus der Region erst einmal die Fact finding Mission Reports der OPCW zu lesen, insbesondere die darin detailliert aufgelisteten Zeugensaussagen, um die ganzen „Augenzeugenberichte“ einordnen zu können.
https://www.opcw.org/special-sections/syria/fact-finding-mission-reports/
Wenn man die „Augenzeugenberichte“ auf einem Haufen sieht, stellt man sehr schnell fest, daß regelmäßig jeder etwas anderes gesehen, gerochen, gefühlt hat; und daß es immer „Chemiewaffen“ waren. Der OPCW hat bei gründlicher Untersuchung gelegentlich Chlor und Senfgas gefunden, außerdem eine Menge Reizstoffe und giftiger Gase, die keine Chemiewaffen sind, aber kein Sarin.
@Ossi: Sarin ist geruchlos.
Im Weltartikel auch ein Bild(Kind), das nicht mit Sarin vergiftet ist/war. Keine verengten Pupillen!
@Schorsch52
Zu den S300/S400 Systemen (ob wollten oder konnten nicht) wird keine Seite die Hose runterlassen, dazu war der Zwischenfall noch zu gering.
Eine politische Antwortensammlung:
http://www.rferl.org/a/weher-was-the-s-300-s-400-missile-defense-systems/28417014.html
Interessant, dass seitens USA eine solch hohe Trefferquote erzielt wurde. Wurde uns nicht immer erklärt, dass auch Syrien NavWar Gelände ist? Nungut, anscheinend ist das Navigationsverfahren der eingesetzten Marschflugkörper ausreichend robust.
Ansonsten blicke ich ehrlich gesagt nicht mehr durch, wem da was nützt. Irgendwie traut man den „auslösenden Zwischenfall“ jedem der da involviert ist zu.
@Woody:
Zudem interessant, dass es Bilder von den einzelnen Schäden an den Sheltern vom Boden aus gibt.
OSINT wird immer wichtiger.
Haben wir dafür die richtigen Verfahren und Mittel?
Ist ja auch alles Aufgabe von CIR.
Des weiteren ist die Widersprüchlichkeit der deutschen Politik interessant. Der Angriff der Amerikaner wird begrüßt, aber eine Rolle der Luftwaffe bei der Aufklärung ausgeschlossen….
@Woody: Trump lenkt ab, alle haben einen strategischen Vorteil.
Da ein vorheriger Kommentar noch irgendwo noch hängt hier nochmal ein Hinweis zur einmal mehr ambivalenten Haltung der Bundesregierung: Befürwortung der US-Angriffe, keine Teilnahme z.B. durch Aufklärung.
Hörte sich vor wenigen Tagen in Sachen Stärkung der GSVP noch anders an, aber wenn es konkret wird, dann ist es zwar richtig, aber machen soll es dann wieder der komische Typ aus Washington.
Begründet mit den üblichen Ausreden bezüglich Mandat.
Mehr dazu u.a. bei faz.net („Deutschland beteiligt sich nicht an Angriffen gegen Assad“).
@Mitleser
Bisher gab es genau einen (von einem UN-Team) nachgewiesenen Einsatz von Sarin im syrischen Bürgerkrieg: Ghouta 2013.
Unterschiede zwischen Ghouta und dem mutmaßlichen Einsatz in Khan Sheikhun:
– Boden-Boden-Raketen anstelle eines Luftangriffs
– 5-20 Sprengköpfe gegenüber eines einzigen (von welchem nichts bekannt ist außer das Bild eines Lochs im Asphalt)
– 250-1500 Tote gegenüber 70-100 (die Letalität eines einzelnen Sprengkopfes wäre damit auf einem ähnlichen Niveau)
– Im Gegensatz zu heute schien eine Niederlage Assads damals noch möglich
– Rußland war noch nicht so direkt im Krieg involviert wie heute (ähnliches gilt für den Iran)
– Die Lesart der russischen Führung für Ghouta ist die des False-Flag-Angriffs – in Khan Sheikhun wurde angeblich ein Chemiewaffendepot der Rebellen bombadiert (meiner Einschätzung nach deutlich weniger glaubwürdig als False-Flag oder Assad-Chemiewaffenangriff)
– Die Antwort der USA
Und Gemeinsamkeiten:
– Uneinigkeit über die verantwortliche Kriegspartei
– die Symptome der Opfer (?)
– Der Chemiewaffen erfolgt auf dem Gebiet der Rebellen, in welchem diese auf den Rückhalt der sunnitischen Bevölkerung zählen können, und im Zusammenhang einer (Gegen-)Offensive der Regimetruppen
– Syrischen Rebellen (und ihre internationalen Partner) fordern nach dem Chemiewaffeneinsatz (zusätzliche) Luftschläge gegen Assad
– Luftschläge schaden den Annäherungen zwischen dem Westen und Iran (angeblich war das Zustandekommen des Nukleardeals unvereinbar mit Luftschlägen gegen Assad – siehe z.B. https://goo.gl/A7UgfD)
– Assad will nach wie vor den totalen Sieg gegen die Rebellen