Gabriel: Zwei-Prozent-Ziel für Verteidigungsausgaben „nicht überinterpretieren“
So was schien bei der Münchner Sicherheitskonferenz die vergangenen Jahre eigentlich undenkbar: Europäer, die gebannt darauf warten, ob die USA denn ein Bekenntnis zur NATO ablegen, und ein russischer Außenminister, der in den harten Tönen gegen die NATO der Tonlage des US-Vizepräsidenten mit seinem Anspruch Die USA sind stärker als je zuvor in nichts nachsteht.
Mit anderen Worten: Willkommen in der Tonlage der Zeit der früheren Blockkkonfrontation. Die Europäer nehmen es offensichtlich hin, weil sie auf den Beistand der USA angewiesen sind – und sie dürften die Aussagen von Mike Pence, der im Namen seines Präsidenten Donald Trump zwar das US-Bekenntnis zur NATO erneuerte, aber zugleich von den europäischen Partnern deutlich mehr eigene Anstrengungen forderte, mit einer gewissen Erleichterung zur Kenntnis genommen haben.
Zur Dokumentation unten (als Audio) die Reden von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Pence und dem russischen Außenminister Sergej Lawrow – zuvor aber noch der Hinweis auf einen anderen Punkt: Deutschland hat wie alle anderen NATO-Länder auf zwei Gipfeltreffen ein Bekenntnis zum Ziel abgelegt, die Verteidigungsausgaben schrittweise auf zwei Prozent des Bruttoninlandsprodukts zu erhöhen. Zuletzt im Juli vergangenen Jahres in Warschau, und das hat nicht nur die Kanzlerin unterschrieben, sondern ihr damaliger SPD-Außenminister Frank-Walter Steinmeier auch begrüßt (Ja, wir stärken unsere Verteidigungsbereitschaft, aber wir wollen keinen Kalten Krieg.)
Wie das von Steinmeiers Nachfolger Sigmar Gabriel (Foto oben) verstanden wird, hat der neue deutsche Außenminister in München etwas genauer erklärt. Und ich bin gespannt, ob diese Argumentation a) bei den USA ankommt und b) im Wahlkampf noch Stoff für Auseinandersetzungen bieten wird. Die Aussagen Gabriels dazu ab ca. Minute 27:50 in diesem Video des Bayerischen Rundfunks*:
Auch mir ist klar, dass wir eine Verpflichtung eingegangen sind. Aber ein bisschen müssen wir aufpassen – Jens Stoltenberg sitzt hier vor mir – dass wir nicht zurückfallen in die Zeit, in der wir glauben, die Steigerung von Militärausgaben sei gleichbedeutend mit der Steigerung von Sicherheit. Wir wissen doch längst, dass Krisenprävention, dass Wiederaufbau, wirtschaftliche Zusammenarbeit, Lebensperspektiven schaffen, dass das einen weit höheren Beitrag leisten kann als jede Militärausgabe.
Manchmal brauchen wir leider auch militärische Instrumente, weil man sozusagen gegen Gewalttäter und Terroristen keine Schulen bauen kann, bevor man sie nicht besiegt hat. Aber nicht in den Glauben zurückzufallen, hohe Militärausgaben seien gleichbedeutend mit mehr Sicherheit, das finde ich wichtig.
Bei allem Respekt vor dem Zwei-Prozent-Ziel: eines der Länder in Europa, die das erreicht haben, ist Griechenland. Ob das jetzt eine besonders kluge Idee ist, zwei Prozent Anteil am Bruttoinlandsprodukt in Griechenland zu erreichen, während man zeitgleich die Renten nicht auszahlen kann, und ob das zu mehr Stabilität in Griechenland führt, darüber würde ich dann doch gerne mal nachdenken. Also man muss ein bisschen aufpassen, dass man es nicht überinterpretiert. Die Zielrichtung ist klar und die stellt niemand infrage.
Und wenn dann gesagt wird, Deutschland soll in wenigen Jahren 25 Milliarden Euro mehr für Verteidigungsausgaben ausgeben: Hier sitzen ein paar Abgeordnete und politische Profis mit Haushalten zusammen. Also, auch in Wahlkämpfen sollte man einigermaßen realistisch dabei bleiben, was Politik versprechen und tatsächlich einhalten kann. Ich weiß jedenfalls nicht, woher in kurzer Frist diese mittlere zweistellige Milliardenhöhe kommen soll, zumindest dann nicht, wenn zeitgleich großartige Steuersenkungsverabredungen getroffen werden. Also, Maß und Mitte halten. Die Zielrichtung beibehalten, aber nicht in sozusagen Glückseligkeit über eine neue Aufrüstungsspirale zu verfallen, weil am Ende damit alleine jedenfalls Sicherheit nicht gewährleistet werden kann.
Das klingt zwar nachvollziehbar, aber dennoch nicht wie eine Umsetzung der Gipfelbeschlüsse. Aber dazu werden wir bestimmt noch mehr hören, spätestens im Wahlkampf.
Zum Nachhören ansonsten:
Rede Bundeskanzlerin Angela Merkel
Rede US-Vizepräsident Mike Pence
Rede und Frage/Antwort-Runde russischer Außenminister Sergej Lawrow
(* Ich hoffe ja, dass diese Videos von der Münchner Sicherheitskonferenz nicht wie andere Videos öffentlicher-rechtlicher Anstalten nach einiger Zeit depubliziert werden. Die massiv mit Steuermitteln unterstützte Konferenz stellt alle Videos ihrer Veranstaltungen auschließlich mit einem Copyrightvermerk des Bayerischen Rundfunks online, der auch exklusiven Zugang zur Übertragung der Veranstaltungen hat. Sollte die Verlinkung darauf Rechte verletzen, werde ich das nach zumutbarer Kenntnisnahme natürlich entfernen. Die Frage wird allerdings zu klären sein, warum eine Rede eines Regierungsmitglieds bei einer steuerfinanzierten Veranstaltung entsprechenden Einschränkungen unterliegt und warum dieses Material nicht von der Münchner Sicherheitskonferenz selbst veröffentlicht wird.)
(Foto: MSC/Hildenbrand)
Mehr Verteidigungsausgaben = mehr Sicherheit ist die Politik von Ronald Reagan und die UdSSR ist in diesem Rüstungswettlauf mit den USA pleite gegangen.
Und ich denke Trump denkt ebenso, jedenfalls will er bisher die USA Streitkräfte weiter aufrüsten.
Das Griechenlandargumet wird bei den USA sicher keinen Eindruck machen.
In Wahrheit ist es doch so, daß Frau Merkel & Co. das 2 Prozentkriterium zwar unterschrieben haben, aber nie vor hatten dies einzuhalten, sondern es sollte nur die Kritik der USA auf dem Papier befriedigt werden.
Nur jetzt kommt die Regierung Trump, welche nicht so höflich wie die Vorgängerregierungen ist, und welcher zuzutrauen ist, daß sie die Unterstützung für die Nato tatsächlich zurück fährt, wenn die Europäer ihre Verteidigungsausgaben nicht steigern.
Deutschland wäre deshalb sicher gut beraten, seinen Verteidigungshaushalt jedes Jahr, vor allem im Rüstungs-und Munitionsbereich, tatsächlich zu steigern, z..B. um 0,1 Prozent des Sozialproduktes pro Jahr bis 2024 und nicht von angeblich 8 % Steigerung des Verteidiungshaushaltes zu reden, welche teilweise nur auf Buchungstricks beruhen.
Und solange wir eine schwarze Null haben, können wir nicht behaupten, daß kein Geld da wäre oder wir es uns nicht leisten könnten. Im Kalten Krieg hat die BRD 2,4 % des Bruttosozialproduktes für die BW aufgewendet.
Sinnvoller wäre noch, als 2 % zu fordern, wenn die USA sagen würden, die europäische Nato braucht X Divisionen oder 5 Eingreifbrigaden mehr zum Schutz gegen Russland oder zum Kampf gegen den Terror. Denn wenn jeder Nato Staat jetzt auf eigene Faust an 2 % arbeitet, besteht das Risiko, daß wir z.b. nachher zuviele Panzer haben, aber Transportflugzeuge oder Hubschrauber zu wenig da sind oder umgekehrt, weil die erhöhten Ausgaben nicht innerhalb der Nato koordiniert worden sind.
Ausgaben für Verteidigung sind eben nicht nur Ausgaben für das Militär und Ausgaben für das Militär kommen nicht zwingend der NATO zu gute.
Evtl sollte die Wertegemeinschaft in der NATO definieren für was die 2% vom BIP ausgegeben werden sollten. Ggf ist die Aufnahme der Flüchtlinge in Deutschland auch ein Beitrag zur Wertegemeinschaft.
Der US-Militärhaushalt ist im Gegensatz zu unserem in jedem Fall nur zu einem Bruchteil für die NATO.
Gabriels Griechenland-Bashing kann nur unter Vorwahlkampf-Bedingungen verstanden werden. Es ist billig.
Die Griechen stehen mit ihrem Vg-Haushalt seit Jahrzehnten im oberen Drittel, weil am anderen Ägäisufer eine dreifach stärkere türkische Armee präsent ist. Das seit der TUR Befreiung von griechischer Besetzung 1922 (Provinzen Ostthrakien / Izmir) bestehende „freundschaftliche“ Verhältnis beider Ägäisanrainer braucht hier nicht diskutiert zu werden.
„… Krisenprävention, dass Wiederaufbau, wirtschaftliche Zusammenarbeit, Lebensperspektiven schaffen, dass das einen weit höheren Beitrag leisten kann als jede Militärausgabe. …“
Wohl war, sofern Militärische Maßnahmen Voraussetzungen zum Beginn von Wiederaufbau etc geschaffen haben.
Und konkret auf das Baltikum/Polen bezogen, die vier werden sich unter dem „Schutz“ der obigen Gabriel’schen Auflistung sicher beruhigt zurücklehnen, Putin einen friedvollen Nachbarn nennen? Oder wird ganz konventionell die Präsenz von z.B. der eFP der Vorzug gegeben werden?
Und natürlich ist insgeheim auch in München Wahlkampf: BK und IbuK zeigen Verständnis, neuer Außenminister Gegenteiliges. Da hat sich mit Trump’scher Hilfe unerwartet ein wohlfeiles Wahlkampfthema etabliert: pro vs contra 2%-Fraktion, innerhalb der „noch-Koalition“.
Dann sollte man die 19% Mehrwertsteuer bei meinem nächsten Einkauf doch bitte auch „nicht überinterpretieren“
Ich denke der Minister Gabriel will nicht verstehen, dass ohne vorgehaltene Verteidigung bzw. militärische Friedenssicherung kein Bauarbeiter zur Schicht antritt. Und solange Ausrüstungsmängel z.B in Mali bestehen ist das lebensgefährlich für unsere Soldaten.
Zudem droht die SPD Rüstungsvorhaben zu blockieren wegen irgendwas.
Gabriel spricht zu einer bestimmten Klientel an Wählern. Diese Mitbürger wollen nicht verstehen, dass der Kanon an Alliierten unsere Sicherheit garantiert. Wird deren Beistandsverpflichtung so glaubwürdig wie unsere Selbstverpflichtung zur Aufrüstung sein?
Schon interessant zu sehen wie zwischen den Gabrielschen Zeilen zu lesen ist, wie er nach nuklearer Aufrüstung ruft. Warum? Wir verprellen unsere Partner und wollen regulär auch nicht. Was kostengünstig bliebe wäre irreguläre Rüstung und damit der Bruch existenzieller internationaler Verträge.
P.S: Wenn das BIP fällt und Rüstungsausgaben gleich bleiben, so sind gewisse Prozentsätze schnell erreicht.
Da ist es wieder. Das deutsche Lavieren und sich Winden. Es geht um die Verteidigung Europas. Als hätte Entwicklungshilfe auch nur ansatzweise einen Mehrwert im Suwalki-Gap…
Ich hoffe, die USA nehmen das sofort auf Lunge und schießen nochmal nach indem sie bspw. eine NATO-Konferenz für Anfang 2018 ansetzen und dort alle Mitgliedsländer konkrete Pläne vorzulegen haben, wie sie die Verteidigungshaushalte erhöhen und Fähigkeitslücken beseitigen wollen.
…und weil die USA innerhalb der NATO natürlich niemanden etwas befehlen dürfen, sollten sie einfach andeuten bei Nichtkooperation Pläne für eine Reduktion ihres Engagements in Europa vorzulegen.
pi
@Zimdarsen
„Ggf ist die Aufnahme der Flüchtlinge in Deutschland auch ein Beitrag zur Wertegemeinschaft“
Stimmt exakt, es ist zwangsläufig ein Beitrag geworden, nach der 2014er Zustimmung zu 2%. Diese Kosten erwuchsen uns aber erst ab Herbst 205. Die notwendig gewordenen Aufwendungen werden quer durch die Koalition und natürlich in beiden Oppositionsparteien sozusagen in gesamtparlamentarischer Einigkeit verwendet, um DEU Anstrengungen zur Sicherheitsvorsorge herauszustellen. Aber dürfen diese Kosten als Beitrag zur Verbesserung abschreckungrelevanter militärischer Fähigkeiten mit Anspruch auf Seriosität Verwendung finden?
Nicht gesagt wird in diesem Zusammenhang nämlich, dass DEU die erforderlichen Kosten der Flüchtlingshilfe selbst verursacht hat, kein NATO-Mitglied wurde zudem vorab konsultiert.
Ich ziehe keinesfalls die Relevanz dieser Aufwendungen zu deutscher innerer Sicherheit in Frage. Entscheidender muss allerdings die Leistungsfähigkeit konventioneller Abschreckung im Osten und ein nachhaltigerer Beitrag in Bekämpfung islamistischen Terrors in deren Ursprungsländern genannt werden.
Die Leistung des BAMF sowie der jeweiligen LAB werden Balten und Polen nicht erwärmen können.
Gabriel macht Wahlkampf gegen die USA, gegen verabredete Beschlüsse in der NATO, da hat die SPD ja hinlänglich Erfahrungen. Das Ganze ist so billig, dass einem übel werden kann.
Also die Community ist sich wieder mal einig, 2 % für Verteidigung sind 2 % für die Bw und nichts anderes, oder ?
Dann vergleichen wir mal wie sich die ca. 3,6 % BIP der Amerikaner für die Verteidigung zusammensetzen. Erstmal ist festzustellen, dass die amerikanischen Militärausgaben nicht nur für die Verteidigung sind, sondern darin sind die Kriegsführungskosten der verganngen Kriege enthalten. Wenn man für den Afghanistankrieg noch ein gewisses Verständnis aufbringen kann, auch wenn deren Verlauf in den letzten Jahren nicht mehr viel mit der Bekämpfung von Al Kaida zu tun hatte, ist der Irakkrieg 2003 ein reiner Krieg gewesen um die Vorherschaft des Dollars im internationalen Ölgeschäft zu sichern. Er soll laut Berechnungen 2500 Milliarden Dollar, also 2,5 Billionen Dollar gekostet haben.
Dann betreiben die USA, wie @ klabautermann schön analysiert hat, eine „Kriegswirtschaft“, soll heißen ein guter Teil des BIP wird durch die Produktion von Rüstungsgütern erwirtschaftet, die wiederum hochgradig vom eigenen Staat gekauft werden. Also staatliche Wirtschaftsförderung in Reinkultur. In diesem Zusammenhang ist der Waffengang gegen Libyen auch ein Beitrag zum BIP gewesen, weil anschließend mussten die Munitionsarsenale von GB, FRA, ITA und den USA wieder aufgefüllt werden. Ausserdem wurden den erdölexportierenden Ländern wiederum gezeigt, welche Folgen es hat, wenn man von dem Dollarhandelsgebot für Erdöl abweichen will.
Also, GB, FRA, USA bomben Gaddaffi weg, die afrikanische Flüchtlingswelle als direkte Folge der Zerschlagung der staatlichen Strukturen in Libyen muss Italien und vor allen Dingen Deutschland aufnehmen. FRA, GB, USA halten sich mit der Aufnahme von Kriegsflüchtlingen ja betont zurück.
Gleiches kann man für den Irakkreig von 2003 bestätigen und mit gewissen Abstrichen auch für den Afghanistankrieg über 15 Jahre von 2001 bis 2015.
Außerdem induziert Krieg den nächsten Krieg. Das Phenomen IS wäre nicht entstanden, wenn die sunnitischen Militärführung nach dem Irakkrieg nicht von allen Ämtern ausgeschlossen worden wäre.
In der Logik der amerikanischen Kriegswirtschaft nicht schlecht, denn der Krieg in Syrien und gegen IS hält die amerikanische Waffenproduktion und auch deren Export (Saudi Arabien) am Laufen.
Wenn also vor allen Dingen Deutschland die Folgen der illegalen Kriege unserer Verbündeten auslöffeln muss in Form von Flüchtlingsaufnahme, ist es da nicht legitim wenn die Kosten der Flüchtlingsaufnahme als „Stabilisierungskosten“ mit in den Sicherheitsbereich reingenommen werden ?
Um nicht falsch verstanden zu werden, auch ich beklage die Unterfinanzierung der Bw und vor allen Dingen das Chaos in der Bw-Struktur, das der „Kästchenschieber“ (TdM) angerichtet hat, aber Kriegsfolgekosten sich auch Ausgaben zur Herstellung von Sicherheit, genauso wie seinerzeit der amerikanische Marshallplan !
Die Argumentation von Hr. Gabriel ist einfach nur erbärmlich; eigentlich gesteht er ein, daß Deutschland sich nur pro forma zum 2% Ziel verpflichtet hat um Ruhe zu haben ohne daran zu denken, es umzusetzen.
Daß sich die USA nicht hinters Licht führen lassen und jetzt Taten sehen wollen ist verständlich.
@Georg
Die Aufnhame der (meist Wirtschafts-) Flüchtlinge erfolgt freiwillig. Für einen Bruchteil der Kosten hätte man eine brauchbare Grenzsicherung machen bzw. die Lage vor Ort in den Lagern der UNHCR stabilisieren können.
Da FOM im Krisenfall unverzichtbar ist könnte man Investitionen in das bzw. Unterhalt des Verkehrswegenetzes auch als „Verteidigungsausgaben i.w.S.“ deklarieren.
Ich sag‘ mal vorbeugend, dass wir hier keine Flüchtlingsdebatte führen… (Ich weiß nämlich schon, wie das dann ausartet.)
Glaube nicht das wir die 2% brauchen um die Lücken zu schließen und die 170k Soldaten vernünftig auszurüsten.
Wenn wir von 2% reden, sollte mal klar defininiert werden wie die BW mit einem ~66 Milliarden Haushalt aussehen soll.
Läuft doch alles bestens für die SPD. Sie kann sich im Wahlkampf noch deutlicher als in der Vergangenheit als Friedenspartei positionieren und wenn die USA dann ihre Ankündigung war machen, wird die SPD die USA für die Gefährdung des Weltfriedens nochmal angehen.
@TW
Ihren Kommentar habe ich vorausgesehen; dennoch: das wären „echte“ Sicherheitsausgaben gewesen, die man auch den USA als solche hätte „verkaufen“ können (z.B. FRONTEX).
Das 2% Ziel ist natürlich in Bezug zum absoluten Betrag abwegig, allerdings sollte man zumindest den LoA durchhaltefähig und nachhaltig und kurzfristig erreichen.
Auch ein Beschaffungsprogramm muß aufgelegt werden um zumindest die absehbaren Obsolenzen aufzufangen und Vollausstattung zu sicherzustellen.
Anhand welcher Kriterien wird der Anteil Rüstung summiert? Ist ja eine buchhalterische Aufgabe.
@Georg
Ehrenwerter Beitrag. Passt in jedes sicherheitspolitische Proseminar. Prima.
Hilft nur weder im Osten, noch an der Daesh-Front!
Ansonsten stimme ich zu: 2% für die Streitkräfte, in Stufen, wie alle 28 zugestimmt haben.
Denn, alles Andere bringt keine Lfz, Fregatten, U-Boote, KPz etc an den imaginären VRV der baltisch-polnischen Ostgrenze, im Nordmeer, in der Ostsee.
Sofern dies jetzt kalter Krieg 2.0 ist, ok. Lawrow hat das der NATO heute unterstellt, er muss es wissen, schließlich von RUS initiiert.
Ist spätestens seit Ronald Reagan erfolgsbewährt!
@ Thomas Melber
Zitat: „Die Aufnhame der (meist Wirtschafts-) Flüchtlinge erfolgt freiwillig. Für einen Bruchteil der Kosten hätte man eine brauchbare Grenzsicherung machen bzw. die Lage vor Ort in den Lagern der UNHCR stabilisieren können.“
Das die Unterstützung vor Ort, bzw. in den Nachbarstaaten des Kriegslandes günstiger ist als hier in DEU ist klar. Deutschland wurde von der UNO gelobt, weil es seine Mittel für die Flüchtlingslager für Syrer in Jordanien massiv erhöht hat.
Nur die Flüchtlinge aus Irak, Afg usw. sind direkte Kriegsfolgen und müssen als Kriegsfolgekosten auch so deklariert werden, oder möchten sie die Flüchtlinge einfach ihren Schicksal überlassen, nachdem u.a. der Westen erst ihr Land und ihrer Lebensgrundlage jeweils zerbombt hat (Irak, Syrien, Libyen) ?
– Flüchtlingsaspekt Ende –
Bitte analysieren Sie den amerikanischen Verteidigungshaushalt.
Wieviel Prozent ist für die Verteidigung, die Abschreckung, wieviel Prozent sind für Rüstungsinvestionen und damit Wirtschaftsfördung und wieviel Prozent sind Kriegsführungskosten (keine Verteidigung) vorgesehen ?.
@ all
2. Aspekt: eine Steigerung des EP 14 von 25 Mrd in den nächsten Jahren ist absolut unrealistisch. Dafür wird es auf absehbare Zeit keine Mehrheit im deutschen Bundestag geben – egal von welcher Fraktion oder Koalition.
3. Aspekt: Eine nennenswerte Steigerung des Personalumfanges der Bw wird es inbesondere auf der Zeitschiene nach 2025 (Pensionierungsende der Babyboomer Generation auch in der Bw) nur mit Vergrößerung, Verbreiterung der personellen Grundlage für die Bw geben. Dies wird m.M.n nicht die Wiedereinführung der Wehrpflicht sondern die Öffnung der Bw für EU-Bürger sein. Historische Vorbilder aus dem vorletzten Jahrhundert könnte die Zusammensetzung der östereichischen kuk-Armee im 19. Jahrhundert sein.
4. Aspekt: Gabriel spricht event. aus, was vdL denkt, oder glaubt jemand das vdL eine Erhöhung des Verteidigungshaushaltes von 36 Mrd auf 60 Mrd Euro andenkt, geschweige denn durchsetzen wird ?
Gerade die jetzige Verteidigungsministerin sollte man an ihren Beschaffungsentscheidungen während ihrer bald ablaufenden Amtszeit messen und nicht an den schönen Worten die sie abgibt. Aber wenn man nichts entscheidet ist man hinterher auch für kein gescheitertes Projekt verantwortlich, gelle.
@Georg | 18. Februar 2017 – 17:51:
Die Beseitigung des Regimes Gaddafi als Ursache für die afrikanische Migration hinzustellen scheint mir aber mehr als schräg, besonders wenn man das als Teil einer amerikanischen Strategie hinstellt die den USA wirtschaftlich nutzt (Öl und Rüstungsaufträge) und gleichzeitig europäischen Verbündeten (DEU und ITA) direkt schadet. Was sollte man aus Ihrer Sicht dann mit Franzosen und Briten machen, die ja nach Ihrer Sicht auf der amerikanischen Achse des Bösen sind? Aus NATO und EU ausschließen?
Welches Land in Nordafrika haben die Amerikaner eigentlich bombardiert, damit Migranten versuchen von Marokko nach Spanien zu kommen?
Die Prozente lenken wunderbar abstrakt vom Konkreten ab.
Haben wir eine funktionsfähige Luftabwehr?
Wie sieht die Ausstattung der Eurofighter aus?
Was machen wir, wenn tatsächlich mal einige Tausend gepanzerte Fahrzeuge abzuschießen wären? Womit schießen wir dann?
Wie sieht es bei der Artillerie aus?
Passen Nachtsicht, Helm und Waffe zusammen?
Dienstpistole und Weste?
Gibt es anständige Kasernen?
Ist der Sold attraktiv?
Wird genug trainiert?
Wenn da nur ein einziges mal als Antwort auf Beschaffungsprobleme oder Geldmangel verwiesen wird, ist die Diskussion eine Farce.
Was soll diese Herumlaviererei? Die SPD wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit dem Versprechen auf Stimmenfang gehen, den Verteidigungsetat eben NICHT zu erhöhen…man will ja Russland nicht vergrätzen. Und mit billigem und hohlem Pazifismus ist in Deutschland leider immer noch viel zu holen, ganz zu schweigen von anderen Worthülsen.
2% vom BIP sind in etwa 66 Miliarden Euro.
Selbst wenn die Mittel für nächstes Jahr bereit stünden , der Beschaffungsapparat der BW mit allen dazugehörigen Stellen würde es nicht schaffen die Mittel umzusetzen!!!
Allein der Mangel an Juristen auf Seiten BW die für eine Vertragsaushandlung/festlegung zur Verfügung stehen ist dermaßen gering das Großprojekte nicht ASAP umgesetzt werden können. Das erklärt auch so einige fehlgeschlagene Beschaffungen der letzten Jahre in denen die Vertragsinhalte maßgeblich für den Dreiklang der heutigen Zeit stehen.
Zu teuer , zu spät , nicht Einsatzbereit!!!
Schaut man sich dann an was an Personal im Bereich WTD für Beschaffungsrealisierung verfügbar ist wird es grusselig. Da wundert es nicht das es z.b 5 Jahre dauert um ein neues Sturmgewehr zu rüsten.
Ich denke das die 66 Miliarden € schnell und sinnvoll eingesetzt werden könnten, dazu müssen aber neue Wege in der Beschaffung gegangen werden.
Da dies ein so verzwickter Prozess ist in dem die beteiligten Stellen meist problemorientiert arbeiten dürfte das schwer werden.
Interessantes Thema an sich bei dem es mit Sicherheit nicht an Ideen mangelt.
Eigentlich ist die Sache mit den 2% ganz einfach: Pacta sunt servanda. Ende.
@Fritz | 18. Februar 2017 – 20:17
die Industrie will Garantien das die Leute nicht in 2 Jahre wieder Entlassen werden müssen
den Ausbilden von Spetz Arbeiter Kosten nun mal
das andere ist man tut auch nicht viel
Man könnte erst mal das Nachbestellen was schon mal da ist
Zetros 5 t
Eagle V
Ersatzteile dann sind die Nächsten 2 Jahre schon mal Ausgebucht
aber auch mehr Motivation und nicht alles schleifen lassen wenn der Puma nicht rechtzeitig kommt dann Strafen Verlangen und Gerät von anderen Firmen beschaffen
GDLS kann auch SPz liefern und hat schon einen wenn ihr bis 2020 nicht liefert geht der 351 an Gdls der dann Parallel gebaut würde
Also Trump fordert die 2% nun (hart?) ein, und droht zur gleichen Zeit der deutschen Autoindustrie, neben anderen Industrien, und allein unter diesem Aspekt betrachtet soll es also der beste Weg sein, Teil 1 der Forderungen vollständig zu erfüllen? Sollte sich das Aussenhandelsdefizit tatsächlich aufgrund von protektionistischen Massnahmen verändern, so ist sogleich der EP 14 von 1.2% auf, sagen wir, 1.4% gesprungen, ohne dass die BW auch nur einen Cent mehr erhalten hat. Schön auf dem Papier, hilft nur genau nix.
@Fritz
Zustimmung.
Beschaffung und Unterhalt muss eine Organisation KÖNNEN, die Bw kann es noch nicht einmal bei den einfachen Dingen von der Stange.
Dies ist kein Spott sondern erfahrene tägliche Realität im Einsatz und Grundbetrieb.
Man sollte in eine insolvente Firma nicht vor der Sanierung investieren.
Die Bw muss zuerst saniert werden, doch im Moment geht es immer noch den Berg hinab.
Auch der deutsche Verteidigungshaushalt darf natürlich nicht isoliert betrachtet werden, die Ausgaben fliessen über Sold, Strukturausbau, Beschaffungsvorhaben etc ja relativ flott wieder in die Volkswirtschaft ab. Da werden ja keine großen Feuer gemacht und die Millionen reingeschaufelt, auch wenn sich ziemlich genau so ein relevanter Teil der Wähler den Verteidigungshaushalt vorstellen… ;)
@ FlaOffz
Zitat: „Die Beseitigung des Regimes Gaddafi als Ursache für die afrikanische Migration hinzustellen scheint mir aber mehr als schräg,….“
Das habe ich auch nicht gemacht. Die Amerikaner, Franzosen und Briten haben mit der Unterstützung von Italien Gaddaffi weggebombt. Damit haben sie eine nach außen stabile Regierung beseitigt, die den Flüchtlingsstrom von Afrika wirkungsvoll begrenzt hat.
Zitat: „Was sollte man aus Ihrer Sicht dann mit Franzosen und Briten machen, die ja nach Ihrer Sicht auf der amerikanischen Achse des Bösen sind? Aus NATO und EU ausschließen? “
Erstens sind weder die Franzosen, noch die Briten noch die Amerikaner auf der Achse des Bösen. Die Franzosen und die Briten haben in freier Entscheidung beschlossen, Gaddaffi muss weg !
Dazu haben sie zusammen mit den Briten ein Jahr vor dem Luftkrieg in Libyen ein großangelegtes Manöver beider Luftwaffen über den Mittelmeer durchgeführt mit genau dem Ziel Aufständische in einem nordafrikanischen Land aus der Luft zu unterstützen und einen Diktator zu stürzen. Wohl gemerkt diese Entscheidung fiel nachdem Präsident Sarkozy ein Jahr vorher den Dikatator in Paris empfangen hatte und dieser mit großen Pomp sein Zelt in Paris aufbauen durfte.
Es war die freie Entscheidung der Briten und der Franzosen, Gaddaffi zu beseitigen, die Italiener schlossen sich im Laufe der Kampagne an und die USA mussten einspringen nachdem der Luftkrieg länger dauerte als geplant und den Franzosen und Briten die Munition für ihre Luftwaffen ausgehen zu drohte.
Als Resultat sind Gadaffis malische Tuareg-Kämpfer (ca. 1500 Soldaten mit 1000 Pick-Ups) nach der Beendigung des Konflikts in Libyen in einer Kolonne auf dem Landweg von Libyen nach Mali gezogen und haben den Konflikt dort angefacht, auf der Suche nach einer Ersatzeinnahmequelle. In Afrika lebt man vom Krieg !
Auch hier bestätigt sich wieder, Krieg induziert Krieg.
Was soll man machen ? Natürlich nicht die Briten und die Franzosen aus der Nato ausschließen, sie jedoch für ihre Taten verantwortlich machen und für die Folgekosten aufkommen lassen.
@ Fritz die immer wieder auftauchende Begründung kann ich nicht nachvollziehen. Verträge sind – von den techn. Spezifika abgesehen (und die sind kein Gegenstand von Juristen) – im Grunde recht ähnlich. mit Hilfe von Musterverträgen und fähigen Einkäufern kann der Aufwand für die Juristen deutlich minimiert werden. Das machen alle Großkonzerne in D so. Entweder ist das Ministerium sehr schlecht organisiert, oder das ist ein elendiges Feigenblatt!
@ H Thanner
Waren die 2 % BIP Zusagen von Whales und Warschau eine gemeinsame politische Absichtserklärung oder ein völkerrechtswirksamer Vertrag ?
Ich finde dies macht schon einen Unterschied in der Bewertung.
Als ich heute die Aussagen unseres Aussenministers laß, war ich sehr enttäuscht. Offenbart es doch eine interessante Einstellung. Er mischt sich oberlehrerhaft in die griechische Innenpolitik ein, in dem er den Vorwurf macht das Griechenland zu vorderst die Integrität seines Staatsgebiets sichert und erst an nachfolgender Stelle den Wohlfahrtsstaat stellt. Statt dies zu loben macht er es zum Vorwurf.
Er meint damit Wahlkampf machen zu können. Sozusagen „Der Wohlfahrtsstaat ist uns wichtiger als die Integrität des Staatsgebiets“ oder wie soll ich das auffassen?
Außerdem wird das Argument aus dem Hut gezaubert (nicht speziell von Gabriel, aber es wird doch mehr als deutlich als Hintertür parat gelegt um sich aus dem 2%-Ziel auszuklinken), die 30-40Mrd€ der Kosten für die Flüchtlingskrise seit 2015 bei der 2% – Berechnung einzubeziehen. Der deutsche Michel lässt sich zwar gerne mal veralbern, aber das kann ganz böse nach hinten los gehen. Auch und gerade bei den Menschen die Gabriel als potentielle Wähler ansprechen will. Der Arbeiter, der Steuerzahler, der möchte das seine Zukunft und die seiner Kinder und Enkel in einem sicheren Deutschland in einem stabilen Europa stattfindet, geschützt durch eine starke Allianz/NATO mit Partner die einander einstehen. Diese Bewusstsein entsteht gerade bei einer breiten Masse. Die Bürger erkennen, dass ihre Sicherheit in Gefahr ist. Und in diesem Zusammenhang die Kosten des deutschen Sonderwegs in der Flüchtlingskrise hervor zu holen und der breiten Masse medienwirksam als Argument gegen eine Annäherung an das 2%-Ziel unter die Nase zu halten kann zur Sackgasse werden.
Ich bin ja garnicht dagegen, Entwicklungshilfen oder sonstige Gelder, die in Krisenregionen gehen anzurechnen, abzuwiegen bzw. die 2% nicht als Mantra vor sich her zu tragen. Aber das Argument mit den Kosten der Flüchtlingskrise zieht nicht.
@ AOR
„Zudem droht die SPD Rüstungsvorhaben zu blockieren wegen irgendwas.“
Ja, weil die CDU/CSU Fraktionsspitze das neue Gesetz zur Änderung der Parlamentsbeteiligung bei Einsätzen Bundeswehr nicht mehr mittragen will. Kam wohl ziemlich plötzlich und unerwartet. Genaue hintergründe kenne ich aber auch nicht
Daraufhin hat die SPD mit der Blockade der noch bis Sommer anstehenden 25Mio-Vorlagen gedroht.
Wäre es fast Wert im dazugehörigen Faden hier bei Augengeradeaus
http://augengeradeaus.net/2017/02/entscheidung-ueber-ruestungs-grossprojekte-vor-der-bundestagswahl-fraglich/
weiterzuverfolgen.
Solange die BW gar keine sinnvolle Verwendung für zusätzliche 25 Mrd Euro pro Jahr hat, halte ich von dem dogmatischen 2% vom BIP-Gerede auch nicht besonders viel.
Machen wir uns doch mal ehrlich. Überschlägig würden 7-8 Mrd. Euro pro Jahr absolut reichen, um die Bestände der 180.000 Mann/Frau BW in Größe und Umfang an Material, Munition und Waffen zu 100% zu decken und gleichzeitig neue Großprojekte anzustoßen. Das wäre ein Etat von ca. 45 Mrd. Euro für das Jahr 2017 bei 180.000 Soldaten. Dieser Etat würde m.M.n. bereits ausreichen, um nach allen Maßgaben aus dem Vollen schöpfen zu können!
Wo würden wir die weiteren 17 Mrd. Euro denn „sinnvoll“ ausgeben? Wollen wir uns einen Flugzeugträgerkampfverband zulegen oder ein eigenes SDI Programm starten? Wohl kaum. Ich sehe das Problem der BW im Jahr 2017 zuvorderst im mindset der Leute in der Organisation. Wir sind doch heute schon gar nicht in der Lage, den aktuellen Etat voll auszuschöpfen und Verträge mit der Industrie vollumfänglich wasserfest auszuverhandeln. Vermutlich müssten wir zuerst 250 Juristen und 500 Ingenieure einstellen, bevor wir uns über weitere Rüstungsprojekte den Kopf zerbrechen.
Verehrter Herr Wiegold, das „Depublizeren“ von Inhalten der Nachrichtenseiten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks geht zurück auf höchstrichterliche Anordnung. Die privaten Rundfunkbetreiber und vor allem die Verlage hatten ARD und ZDF verklagt und durchgesetzt, dass Inhalte zeitlich begrenzt sein müssen, da das Onlineangebot laut Rundfunkstaatsvertrag nur „programmbegleitend“ sein darf. Die ÖR -Anstalten hatten diese zeitliche Begrenzung zuvor nicht und wollen sie auch nicht.
[Was wollen Sie mir damit sagen, oder wollen Sie jetzt hier eine Mediendebatte führen? Ich habe nur darauf hingewiesen, dass es dieses Depublizieren gibt, und dass ich hoffe, dass es für dieses Material nicht gibt. Alles andere ist hier nicht Thema. T.W.]
@H Thanner „Pacta sunt servanda.“:
Ich habe mich gefragt, was genau eigentlich vereinbart wurde, und folgendes gefunden:
Das 2%-Ziel kam 2006 zum ersten Mal auf. Zitat dazu aus dem Press Briefing nach dem Treffen der Verteidigungsminister:
2014 wurde es in der Wales Summit Declaration erneuert. Es ist dort ein Unterpunkt von Punkt 14.
Dabei ist das im Zusammenhang von Punkt 14 zu verstehen, nicht als isoliertes Ziel.
Die obigen Aussagen sind weit entfernt von einer konkreten vertraglichen Verpflichtung. Bis 2024 ist zudem noch eine Weile Zeit…
Ich finde es schön, daß die USA ansagen, abzurüsten, wenn die Europäer nicht weiter aufrüsten. Und ich hätte gerne eine Ansage der deutschen Politiker, die eine Aufrüstung fordern, wo denn das Personal dafür herkommen soll. 2% hieße ja vermutlich eine BW mit ca. 300000 Personal – wo soll das ohne Wehrpflicht herkommen? Oder möchte hier etwa jemand die Wehrpflicht wieder einführen? Wenn ja, mit welcher Begründung? Und warum brauchen wir eine BW mit ca. 1000 Kampfpanzern und 250 Eurofightern?
@Martin Schröder
Man muss nur die Solden im Bestand anständig alimentieren.
@Alle die nach Möglichkeiten suchen zusätzliche 30 Mrd auszugeben:
Man benötigt dafür keine zusätzlichen Soldaten, auch für ein 175.000 Bw kann man 60Mrd ausgeben, ohne diese zu verschwenden. Am Ende hat man keinen einzigen Soldaten oder Kampfpanzer mehr, dafür ist die Bw dann mit dem Modernsten ausgestattet was es gibt. In das nicht in homöopathischen Dosen sonder zu 100%. Man hat dann keine Einmalbewaffnung sondern eine Durchhaltefähigkeit. Technologien müssen dann nicht 50 Jahre im Einsatz gehalten werden, sondern könnten früher durch neue ersetzt werden. Neue Technologien könnten bereits früher beschafft und erprobt werden (bevor bei der alten die Obszeloszenzen greifen) und ohne Kinderkrankheiten eingeführt werden. Vielleicht könnte man sich dann sogar eine zusätzliche Umlaufreserve leisten, so dass stets und ständig 100% Einsatzbereitschaft des Materials vorhanden ist.
Dies würde nicht nur die Dienstfreude der Soldaten steigern, auch die Trendwende Personal würde davon profitieren, insbesondere dann wenn die Überstunden der Soldaten 1zu1 vergütet werden würden. Nach ein paar Jahren solchen „Schlaraffenlandes“ würde nicht nur die Bewerberzahl steigen, sondern auch deren Qualität, weil der Soldatenberuf dann tatsächlich attraktiv wäre.
Weiterhin könnte gesetzlich geregelt werden, dass nicht verbrauchtes Geld in einen Fond fließt (ähnlich wie Arbeitslosenversicherung) und so für den EP14 in zukünftigen Jahren zur Verfügung steht, wenn die Wirtschaft schwächelt und die 2% nicht 60Mrd entsprechen.
Dies würde auch bei der Wirtschaft für Investitionssicherheits sorgen, so dass diese Ihre Kapazitäten dementsprechend aufbauen und konjunkturunabhängig aufrechterhalten könnte.
Wenn man keine Leute hat, die beschaffen können, muß man sie eben mieten.
Ja, mieten kostet mehr als haben. Dumm gelaufen.
Aber solange die BW voller Löcher und Mängel steckt, ist es verlogen, darüber zu diskutieren, warum man keine 2% investieren könnte.
Das kann man sich für den Zeitpunkt aufheben, wo man hinreichend Logistiker, Berufssoldaten und Material hat. Solange man das hat, hieße es besser Schnauze halten und anheuern, bzw. einkaufen.
Da hat Herr Gabriel hier natürlich in gewisser Weise in ein Wespennest gestochen.
Aber er hat doch schon ein ganz valides Argument.
Entwicklungshilfe/wirtschaftliche Zusammenarbeit, die Lenkung oder Versorgung von Flüchtlingsströmen, das Alles ist auch Teil einer verantwortungsbewussten Sicherheitspolitik.
Und da leistet die BRD mehr als viele Andere.
Es geht dabei, m.E., auch gar nicht so sehr darum den Mehrbedarf an Rüstungsausgaben zu negieren, sondern die eigenen Leistungen nicht unter den Scheffel zu stellen.
Deutschland hat sowohl militärisch als auch finanziell im Rahmen der Nato, ob im Kosovo, Afghanistan immer seinen Teil geleistet und das muss man auch selbstbewusst vertreten und den Amerikanern ein bisschen Kontra geben.
Sich jetzt vor Trump in den Staub zu werfen und selbst so zu reden, als hätte man Jahrzehnte Nichts beigetragen, ist der falsche Weg.
Ebenfalls O-Ton Gabriel: Minsk 2 grossartiges Resultat, keine US-Waffen in die Ukraine. Während jeden Tag russisches Artilleriefeuer ukr. Soldaten tötet u Moskau Separstisten-Pässe anerkennt. Good work mate.
[Achtung! Etwas Polemischer Tonfall voraus. (Der Hausherr möge mir vergeben.)]
Sind wir doch mal ehrlich – Gabriel ist in seinen Worten „ehrlicher“ als es Merkel und vdL sein. Denn nein, ich zweifle stark an, daß auch nur eine von beiden ernsthaft diese 2% Scheindebatte führt, um a) der Bundeswehr diese 2% auch zur Verfügung zu stellen und b) diese auch in reale militärische Fähigkeien umzusetzen.
Die Debatte 2% für Verteidigung etc ist schon mal viel zu weit oben für dieses Deutschland angesetzt. Man muß auf der untersten Stufe anfangen – nämlich mit der Frage warum wir eigentlich eine Armee haben und warum wir (immer noch) in der NATO sind. Denn wie Herr Gressel vom ECFR es jüngst in einem Artikel sagte will der deutsche Michel weder in eine für ihn unerklärliche, unkalkulierbare und in seinen Folgen unübersehbare Konfrontation mit Russland hineingezogen werden noch als Auxiliar- und Ressourcensteller für die post-kolonialen Ordnungsbestrebungen anderer Mächte auftreten. Engagement im Ausland wird mit Diplomatie, Brunnebohren und Schulen bauen gleichgesetzt … und alles was darüber hinausgeht kategorisch ausgeschlossen.
Der Glaube, daß wenn die NATO sich bloß auf die (ohnehin so empfundene) Rolle als passive „Versicherung“ beschränken und damit weder „den Bären piesacken“ noch sich in „Angriffskriege“ verwickeln lassen würde, dann wäre doch alles in Ordnung ist hierzulande weit verbreitet.
Wir sind also eigentlich an einem Punkt, wo eine Grundsatzdebatte über die Rolle der Bundeswehr und Deutschlands Mitgliedschaft in der NATO mehr als nur überfällig ist, denn offensichtlich leistet diese Gesellschaft in Umfragen diesen Organisationen nur rhetorisch Gefolgschaft, ist aber gleichzeitig nicht bereit deren Grundlagen auch zu unterfüttern.
Wozu Bundeswehr? Wozu NATO-Mitgliedschaft? Was sind wir eigentlich bereit für Militär an sich auszugeben und welche Rolle soll es in unserem Staats- und Selbstverständnis haben?
Diese Fragen gehören zuerst beantwortet. Alles andere ist Herumpfuschen an Symptomen.
Bzgl. BW Öffnung für EU-Bürger:
ist die Loyalität gegenüber dem deutschen Dienstherr im Vaterländischen gewährleistet?
Ich denke man sollte dann doch lieber das Thema Wehrpflicht neu aufrollen bevor man demnächst an Schulen mit 2.500€ Netto für Studenten und 2.000 € Netto für Mannschaften um Nachwuchs werben muss..
@Zimdarsen | 18. Februar 2017 – 21:09
„Man sollte in eine insolvente Firma nicht vor der Sanierung investieren.
Die Bw muss zuerst saniert werden, doch im Moment geht es immer noch den Berg hinab.“
Das kann man auch anders bewerten!
Der EPl 14 wurde erstmalig seit langem signifikant erhöht, der personelle Abstieg wurde aufgehalten. Die neue Struktur wurde eingenommen. Wesentliche Mängel werden gerade beseitigt.
Ich denke es geht (langsam!) in die richtige Richtung…
Und wenn sich die USA durchsetzen und wir nächste/übernächstes Jahr nochmals einen kräftigen „Schluck aus der Pulle“ bekommen sollten, wäre das sicherlich auch nicht schädlich :)
@Grashüpfer | 18. Februar 2017 – 21:25
Ich stimme Ihnen in zwei Punkten grundsätzlich durchaus zu. Entwicklungshilfe hat auch etwas mit Sicherheitspolitik zu tun.
Flüchtlingshilfe in DEU nicht.
Aber das ist eine akademische Diskussion, denn beide Posten gehören so oder so nicht zu Verteidigungsausgaben und hierzu hat sich DEU zu 2% verpflichtet.
Es ist zwar ein netter Versuch von Gabriel und anderen diese Dinge „aufrechnen“ zu wollen, aber wenn man das wirklich gewollt hätte, dann hätte man es in Wales in die Deklaration hineinschreiben müssen.
Statt dessen hat man damals zugestimmt und hatte schon damals offensichtlich die Absicht die Zusage nicht einzuhalten.
Jetzt sind die Europäer (die meisten zumindest) in ihrer Unehrlichkeit gefangen. Ein bißchen Schadenfreude ist da schon angebracht ;)
@agendasetter | 18. Februar 2017 – 21:34
„Überschlägig würden 7-8 Mrd. Euro pro Jahr absolut reichen, um die Bestände der 180.000 Mann/Frau BW in Größe und Umfang an Material, Munition und Waffen zu 100% zu decken und gleichzeitig neue Großprojekte anzustoßen. Das wäre ein Etat von ca. 45 Mrd. Euro für das Jahr 2017 bei 180.000 Soldaten. “
Absolut zutreffend!
Allerdings verlangen die USA (bzw. die NATO) ja auch nicht für 2017 2% sonder erst für Mitte der 2020er Jahre. Trump verlangt jetzt allerdings erstmals ernstzunehmende Schritte.
Von daher wären 7 Milliarden zusätzlich vermutlich schon einmal ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn die 7 in 2018 nicht abfließen können hat sicherlich auch niemand etwas dagegen wenn es in 2018 3,5 zusätzlich und erst in 2019 7 sind!
Und wenn am Ende DEU in 2024 bei 1,7 oder 1,8% liegen wird, dann glaube ich ist man sowohl in den USA als auch in der NATO Realpolitiker genug um das „genug“ sein zu lassen. Begründungen hierfür gibt es immer ;)
@ Agendasetter
Zitat: „Machen wir uns doch mal ehrlich. Überschlägig würden 7-8 Mrd. Euro pro Jahr absolut reichen, um die Bestände der 180.000 Mann/Frau BW in Größe und Umfang an Material, Munition und Waffen zu 100% zu decken und gleichzeitig neue Großprojekte anzustoßen.
Das wäre ein Etat von ca. 45 Mrd. Euro für das Jahr 2017 bei 180.000 Soldaten. Dieser Etat würde m.M.n. bereits ausreichen, um nach allen Maßgaben aus dem Vollen schöpfen zu können!“
Genau so wäre es. Also die „Goldrandlösung“ für die jetzige Bw wären 7 – 8 Mrd Euro mehr pro Jahr.
– Wäre dies fiskalisch, HH-technisch überhaupt darstellbar mit dem momentanen Steueraufkommen ?
Ja, jederzeit die 8 Mrd Euro würden im Bundeshaushalt nicht weiter auffallen, sie würden im „Rauschen“ des Gesamthaushaltes untergehen (siehe auch die zusätzlichen 50 Mrd Euro im Bundes-HH auf zwei Jahre für die Kosten der Flüchtlingswelle). Das Ganze ohne neue Steuern !
– Ist es realistisch, dass diese Änderung, vielleicht auch schrittweise kommen wird ?
Meiner Meinung nach eher nicht, da die Mehrheit der Bundestagsabgeordneten einer Erhöhung des Verteidigungshaushaltes um 7 Mrd Euro nicht zustimmen würden.
– Kann die Meinung der Bundestagsabgeordneten durch „Vergeltungsmaßnahmen“ der USA bei Nichteinhalten des 2 % Ziels beeinflusst werden ?
Vielleicht, aber der Schuss kann auch nach hinten losgehen und der Antiamerikanismus in Deutschland dadurch gestärkt werden.
@ Martin Schröder:
Weshalb sollte es einer Begründung für die Aktivierung der Wehrpflicht bedürfen („wieder einführen“ ist falsch, da sie nie abgeschafft war)? Die Wehrpflicht ist (grund-) gesetzlich niedergeschrieben, lediglich ihre Ausführung wurde ausgesetzt.
Wenn man aber unbedingt eine Begründung haben möchte: Die Bundesregierung hat für die Bundeswehr eine Zielgröße von bis zu 185.000 Soldaten festgelegt. Diese Größe wird seit Aussetzung der Wehrpflicht regelmäßig dauerhaft deutlich unterboten und sinkt vom niedrigen Niveau nur deshalb nicht weiter ab, weil man die Alten länger bei der Stange hält – was in Fachverwendungen Sinn ergeben mag, aber nicht für die Streitkräfte als Ganzes. Es ist nicht zu erwarten, dass sich an diesem Trend etwas ändert. Wäre es noch hinzunehmen, wenn im „Wasserkopf“ Stellen unbesetzt sind, so ist es indiskutabel, dass es in der Truppe, die ohnehin nur noch in lächerlicher Anzahl vorhanden ist, Dienstposten vakant sind. Insofern wäre es alles andere als abwegig, die Wehrpflicht wieder zu aktivieren – in meinen Augen ist es folgerichtig, aber man wird die Personalstärke vermutlich eher noch weiter absenken, als einen Fehler einzugestehen und diesem zu revidieren. Da ja neuerdings, aus unschönem Anlass, die „Innere Führung“ im Gespräch war: Die Wehrpflicht war ein integraler Bestandteil derselben.
Was Ihre Zahlen angeht: Ich habe offengestanden keine Ahnung, wie viele Kampfpanzer und -flugzeuge für die Bundeswehr angemessen wären. Man kann jedoch sagen: Die derzeitigen Zahlen sind es nicht. Der ein oder andere scheint diesen Umstand zu verteufeln, aber wir sind mit 82 Millionen Einwohnern und der mit Abstand stärksten Volkswirtschaft in Europa die Nation, die in der NATO nach den USA am meisten Lasten schultern müsste, mehr als Frankreich oder Großbritannien, auf deren Stufe wir uns gern ducken. Sie können ja mal in China, Russland oder Indien nachfragen, was sie mit Ihren tausenden Panzern und Flugzeugen vor haben. Der Auftrag der Bundeswehr ist eindeutig – Verteidigung! Dies setzt eine glaubwürdige Abschreckung voraus. Nur dann haben Streitkräfte überhaupt einen Sinn. In dem Zustand, in dem sich die Bundeswehr derzeit materiell und personell, aber auch von Disziplin und Moral her gesehen, befindet, schreckt niemanden ab. Ich wäre fast geneigt zu sagen, dass das Gegenteil zutreffend ist.
@Hans Dampf
Die Bundeswehr hat zuwenig Bw-Angehörige, weil sie Standorte schließt und es den Menschen nicht möglich ist zu Pendeln/Wegziehen, die Bw täglich duzende gute Leute nicht weiterverpflichtet und für einen großen Teil nicht attraktiv ist.
Man muss sich doch nur anschauen, wo uns das Personal fehlt und genau in diesen Bereichen werden Ausbildung und Standorte reduziert. Für Menschen mit Familie ist der Dienst in vielen Bereichen schlicht weg unattraktiv.
@Hans Dampf | 19. Februar 2017 – 10:27
„Wenn man aber unbedingt eine Begründung haben möchte: Die Bundesregierung hat für die Bundeswehr eine Zielgröße von bis zu 185.000 Soldaten festgelegt. “
Hier muss ich Ihnen widersprechen. Die 185k ist eine rein politische Zahl. Sie umfasst die theoretisch zulässigen 15.000 FWDL. Die 185 waren also NICHT eine ZIELgröße, sondern eine MAXIMALgröße
Wir haben aber bisher nur 5k, bzw. 7,5k geplant, bzw. nie mehr als 10k tatsächliche Ausbildungs-/Verwendungsstellen für FWDL geschaffen.
In den letzten Jahren war also die „wirkliche“ Zahl, die die BReg wollte nicht 185k, sondern lag entweder bei 175k, 177,5k oder 180k.
Auch die haben wir zwar immer nicht erreicht. Aber nicht wegen den FWDL, die wurde bisher immer erreicht, sondern wegen den 170k SaZ/BS.
Aber warten wir mal den Verlauf dieses Jahres ab, ich denke die 170k SaZ +10k FWDL könnten im Verlaufe des Jahres erreicht werden…
Der Bundesaußenminister verpaßt in seinem wahlpolitischen Drang, von der deutschen Öffentlichkeit die bösen Worte Verteidigungsausgeben (gar noch in Steigerung – geht garnicht im Wahljahr) und Sicherheitspoliitk fernzuhalten sowohl in Sachen Griechenland als auch der Welt das große Bild. Mehr als peinlich nachgerade für einen Außenminister und Vizekanzler. Abgesehen davon, daß Griechenland unmittelbar an einen Staat grenzt, der – obschon NATO-Mitglied – aktuell immer unberechenbarer und instabiler wird, mit Griechenland mehrer bewaffnete Konflikte hatte und immer noch große Teile eines EU-Mitgliedsstaates militärisch besetzt hält (nein, die Rede ist nicht von Rußland, sondern von der Türkei) zeigt der Blick auf die politische Weltkarte einen Konfliktherd, der zwar weit weg von uns liegt, aber uns und unser Wohlergehen direkt betrifft. Rußland und die Probleme im Osten sind Petitessen neben dem sich fortsetzenden Konflikt in der Südchinasee. Durch die Ostukraine laufen keine für uns vitalen Versorgungswege, durch Krim und Schwarzmeer auch nicht. Nichtmal durch das Baltikum. Durch die Südchinasee und deren direkte Nachbarschaft schon, wie ein Blick auf die Landkarte verrät. Die USA standen und stehen für die Freiheit der See und der Seewege? China dagegen? Wollen wir uns auf chinesisches Wohlverhalten verlassen oder verlassen müssen? Die Nachrichten aus der Region sprechen nicht dafür, daß die Freiheit der Südchinasee auf Chinas Agenda steht – außer zu chinesischen Bedingungen. Während hierzulande bereits 10 Korvetten und 3 „Fregatten“ über mehrere Jahre gestreckt ein Aufreger sind, läßt China allein in diesem Jahr 3 weitere Type 052D destroyers, 3 weitere Type 054A frigates, 2 neue Type 056 corvettes, ein Type 904B und ein Type 901 large replenishment ship sowie das erste Type 055 Schiff vom Stapel. 2018 oder 2019 wird u. a. ein Flugzeugträger folgen.
Langer Rede kurzer Sinn: Die NATO-Staaten und Deutschland brauchen den freien Seehandel, können ihn aber nicht aus eigener Kraft weltweit sichern, insbesondere nicht im Südchinameer. Die USA können, sind aber mit Kräften in Europa gebunden, die im Pazifik sinnvoller einzusetzen sind. Die züige Wiederherstellung der Eigenverteidigungsfähigkeit Westeuropas wäre im absoluten beiderseitigen Vorteil.