Neue Ombudsfrau bei Problemen mit sexueller Orientierung in der Truppe geplant
Nach Bekanntwerden der Vorfälle im Ausbildungszentrum Spezielle Operationen in Pfullendorf vergangene Woche stand am (heutigen) Dienstag der Workshop Sexuelle Orientierung und Identität in der Bundeswehr unter besonderer öffentlicher Beobachtung – eigentlich ein bisschen unsinnig, weil in den in Pfullendorf praktizierten Ritualen Verstöße gegen sexuelle Selbstbestimmung zwar vorkamen, aber nach den bisherigen Informationen nicht im Mittelpunkt standen. Und der Workshop schon seit Monaten geplant war.
Dennoch musste natürlich auch Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen in ihrer Rede zur Eröffnung des Workshops in Berlin auf Pfullendorf eingehen. Und da war eines neu: Die Ankündigung der Ministerin, dass es voraussichtlich neben den bisherigen Beschwerdemöglichkeiten – auf dem Dienstweg, an den Wehrbeauftragten und an die Gleichstellungsbeauftragten – eine weitere Möglichkeit geben solle, Verstöße im Hinblick auf sexuelle Orientierung von Soldaten direkt zu melden: Wenn der Dienstweg versagt, verharmlost oder vertuscht, so die Aussage von der Leyens, könnte sich künftig eine Ombudsfrau oder ein Ombudsmann im Stabselement Chancengerechtigkeit, Vielfalt und Inklusion* um einen solchen Vorfall kümmern.
Die Passage aus der Rede der Ministerin dazu zum Nachhören:
Und wer die ganze Rede hören will (mehr war dann auch nicht presseöffentlich):
(*Aus der im Dezember 2016 veröffentlichten Personalstrategie: Einrichtung Stabselement Chancengerechtigkeit, Vielfalt und Inklusion: Mit dem Ziel der beschleunigten Herstellung von Chancengerechtigkeit in der Bundeswehr wurde im April 2015 das Stabselement „Chancengerechtigkeit im Geschäftsbereich des BMVg“ eingerichtet und mit Blick auf die weitere Steigerung der Attraktivität der Bundeswehr im Mai 2016 um die Themen Vielfalt und Inklusion ergänzt.)
@WA-GE
Zugegeben, Klonkriegerarmeen sind wahrscheinlich effektiv – ähnlich wie die Borg.
However, sie sind weder effizient, noch ökonomisch und vor allem unglaublich langweilig in ihrer menschenverachtenden Monotonie, denn wenn man Effektivität nur am Einsatzwert fest macht, dann ist das im höchsten Maße imho menschenverachtend. Klingt für mich a bisserl scientologisch/SCNR
@llabautermann
Die Tendenz, auf unwillkommene Argumente nicht mit begründeten Einwänden sondern mit Extremismusvorwürfen zu reagieren, wurde hier ja schon angesprochen. Ich lasse Ihre für sich sprechende Reaktion einfach mal als Beispiel für diese nach meiner Erfahrung so nur in Deutschland zu findende Form der Geistlosigkeit stehen.
@ThoDan
Ihre Begeisterung für die Literatur der klassischen Antike in allen Ehren, aber hier würde mich zum Einen interessieren, was die von Ihnen erwähnten Autoren denn zu dieser Frage eigentlich sagen, und zum Anderen wären bestimmt auch nicht-literarische Erfahrungsbeispiele aus jüngerer Zeit aufschlussreich, was diese Frage angeht. Etwa die aus militärischer Perspektive fast durchweg negativen Erfahrungen der Amerikaner was Diversity angeht. Dass man dort aus der Not eine Tugend macht und in der PR stets betont was diese für ein Gewinn sei sollte man dabei nicht mit den Analysen zum Thema verwechseln.
@ klabautermann
Weder ich noch Scientology bemisst die „Effektivität“ am Einsatzwert sondern die Bundeswehr.
Die BdL, Besatndteil eines jeden Enscheidungsprozesses in den deutschen Streitkräften kennt keine Effektivität oder Effizienz. Es wird bei der Abwägung der Möglichkeiten nicht die Lösung genommen die für den deutschen Staat am billigsten ist, sondern die in der man den besseren Kampfkraftvergleich (gemessen am Einsatzwert) hat.
Der Gedanke von Effizienz und Effektivität in den Streitkräften hat uns erst solche Erfolgsstorys wie das dynamische Verfügbarkeitsmanagement und Outsourcing von Streitkräfteeigenen Fähigkeiten gebracht. Unbegreiflich wie 2017 noch jemand mit diesen Begriffen im Zusammenhang mit Streitkräften hausieren gehen kann.
Streitkräfte sollen primär Kampf können, Punkt. Wirtschaftlichkeit kommt erst an Stelle 1 + X (je nachdem wen man fragt).
@klabautermann | 03. Februar 2017 – 11:39
„Darf ich Sie darauf hinweisen, dass sie gerade eben ihren IBUK der selbstdarstellerischen Trickserei beschuldigt haben ?“
Stimmt, habe ich in der Tat getan.
„Sie haben wirklich ein sehr seltsames Verständnis von der „Inneren Führung“.“
Als jemand, der aus tiefer Überzeugung das Prinzip der Inneren Führung praktiziert, nehme ich mir als Staatsbürger in Uniform das Recht die Politiker meines Landes (in der gebotenen Sachlichkeit und dem gebotenen Respekt gegenüber dem Amte) zu kritisieren.
„Aber eine Frau als Inhaberein der obersten Befehls-und Kommandogewalt geht natürlich gar nicht – gelle.“
Ich nehme einfach mal an, es handelt sich bei dieser Ihrer Aussage um einen klassischen Fall der „ironisch-freundlichen Provokation“ im Sinne der amerikanischen Tradition des „chain yankings“ oder der deutschen Studentenverbindungstradition des „Knatterns/Paulens und Sie haben hier nur den ironischen Smiley vergessen ;)
Denn ich habe glaube ich an keiner Stelle, weder in diesem Diskussionsfaden noch an anderer Stelle, habe ich mich negativ über weibliche Vorgesetzte und/oder Gleichgestellte und/oder Untergebene ansich geäußert. Ich habe es immer so gehalten, dass jemand bei mir durch Haltung, Leistung und Pflichterfüllung überzeugt und nicht durch sein Geschlecht :)
@ThoDan | 03. Februar 2017 – 11:51
„Die Aussagen verschiedener (Ex) Soldaten zu dem Thema zu folgen gibt es da ein Problem.“
Grundsätzlich sollte man nicht vom „Einzelnen auf das Allgemeine“ schließen (habe ich schon in meiner ersten Vorlesung zum Thema „Wissenschaftstheorie“ gelernt), wenn man gültige und validirbare Thesen aufstellen möchte ;)
Nur weil es im Einzelfall Fehlverhalten gibt, heißt das noch lange nicht, dass die Streitkräfte ein (im Vergleich zur Gesamtgesellschaft) signifikantes Problem hätten. Ganz im Gegenteil, die geringe Anzahl an bekannt gewordenen Vorfällen in den letzten Jahren legt sogar nahe, dass wir (im Vergleich zum gesellschaftlichen Schnitt) ganz gut dastehen!
@klabautermann | 03. Februar 2017 – 11:57
„Aber die Every-Soldier-a-Rifleman-Fraktion wird das wohl nie begreifen.“
TsTsTs, vielleicht gibt es auch unterschiedliche Wege zum gleichen Ziel (hoher Gefechts-/Einsatzwert bei Wahrung der Menschenwürde)?! Und vielleicht müssen unterschiedliche Bereiche auch aufgrund unterschiedlicher Aufträge unterschiedliche (grundgesetzkonforme) Wege finden?!
@Elahan | 03. Februar 2017 – 13:16
„Selbst in Zügen, in den Bergen (Hütte), in der Truppe oder im Flieger haben wir kein Problem mit gemischten WC, Duschen oder Schlafplätzen aber im ach so modernen BMVg wird strikt getrennt.
Auch da ist die Gesellschaft und Truppe schon weiter. Doch das BMVg beschäftigt sich noch immer mit dem Gender-Wahn. Auch Frauen (oder jene welche sich dafür halten) können gute Kameraden sein!“
+1
Angesichts unserer häufigen, inhaltlichen Differenzen in der Vergangenheit, macht es mir jetzt fast schon sorgen, dass ich Ihnen umfänglich und ohne Einschränkungen mit dieser Wahrnehmung und Bewertung zustimme ;)
@WA-GE | 03. Februar 2017 – 13:17
„Die IDF ist eine der „effektivsten“ Armeen der Welt und diese gilt nicht besonders als liberal. Im Vergleich zur Führungs- und Umgangskultur der IDF ist selbst die Luftlandetruppe ein linsliberaler Haufen.“
Stimme grundsätzlich zu, allerdings gibt es aufgrund der weitgehend einheitlich umgesetzten Wehrpflicht in ISR auch eine große Toleranz gegenüber persönlichen Meinungen und Werten (je nachdem wie sich die israelische Gesamtgesellschaft gerade weiterentwickelt). Allerdings nach meiner Wahrnehmung immer bei Einhaltung eines „festen Markenkerns“…
@ThoDan | 03. Februar 2017 – 13:28
„Ziemlich bescheidene Definition von Effektivität von Streitkräften.“
Naja, eigentlich nicht. Denn SK sind in erster Linie im Gefecht zu bewerten. Feldzüge/Kriege sind im Regelfall strategisch/politische Erfolge…
Von daher kann ich @Wa-Ge grundsätzlich zustimmen. Allerdings muss man mEn als SK in einer Demokratie auch die Werte dieser zu verteidigenden Demokratie bis zu einem gewissen Maße im täglichen Dienst erleben wollen. Das Streben nach Effektivität (Gefechtswert) hat daher mEn dort seine Grenzen, wo die „roten Linien“ der Werteordnung überschritten werden.
„Wann hat Deutschland zuletzt einen Krieg gewonnen?“
Diese Diskussion sollten Sie vielleicht nicht beginnen, wenn Sie gleichzeitig für eine moderne, freie, liberale und vielfältige Armee plädieren ;)
@Koffer
+1 was das Leben von Werten angeht. Die Frage ist, muss die Bw was das angeht aber immer einen „drauf“ setzen.
Muss jedes begangene Untecht sofort mit überzogenen Maßnahmen ausgeglichen werden?
Welches Problem wurde jemals durch die Schaffung eines zusätzlichen Stabselementes im BMVg gelöst?
@T. Simon
Ich habe keinen Schriftsteller aufgeführt sondern Soldaten oder bei Philipp II auch einen Krieger.
Die Dichter, Bauern, Feldherren, Staatsmänner und Oberhäupter waren.
Seltsamerweise war auch der „unmännliche“ Surena anscheinend hoch geachtet unter den Parthischen Kriegern.
Die BW ist nicht bei Wünsch dir was, sondern im real existierenden Deutschland.
Wenn die BW jetzt nicht in der Lage ist ihren Markenkern mit der Gesellschaft zu integrieren um ihren Auftrag zu erfüllen, sollten wir vielleicht Soldaten suchen die dazu Bereit sind und ihnen die BW übergeben.
@WA-GE
Was sie da aufführen, kenne ich unter dem Begriff effektiv bzw. effiziente Streitkräfte.
Nämlich das Gefecht, Schlacht, Feldzug, Krieg bei geringstmöglichen Verlusten das bestmögliche Ergebnis für die eigene Seite beeinflussen und dabei die Ressourcen bestmöglich Nutzen.
@Koffer
Danke, aber ich bin mir bewusst das selbst meine gesamten Quellen nur einen kleinen Ausblick ergeben.
Das Problem sehe ich übrigens nicht im Fehlverhalten, sondern in mangelndem Problembewusstsein und das ist kein Vorwurf, sondern mir ist es völlig verständlich das diese Problem nicht vielen bewusst sein dürfte.
MWn zählt das Kommando über Division, Korps, Armee usw. auch zu den Streitkräften, aber ich gebe zu die Formulierung war schlecht.
Ihre Aufgabe ist es in ihrem Aufgabenbereich im Kriegs oder Konfliktfall so positiv wie möglich für die eigene Seite zu beeinflussen.
@ ThoDan
Ich hoffe doch, dass ich das nur missverstehe oder Sie haben sich falsch ausgedrückt.
Menschen sind keine Ressource, jeder meiner Untergebenen die Soldaten als Ressource oder als Wehrmaterial bezeichnet hat, hat im Anschluss ein sehr langes und einseitiges Gespräch mit mir gehabt. Gott sei Dank ist dies nur ein Mal vorgekommen und der Soldat wusste es aufgrund seines jungen Alters nicht besser. Aber er hat es sehr schnell eingesehen, dass genau solche Aussagen ganz deutlich vom Verständnis der Inneren Führung und des Paragraphen 12 SG abweichen.
@Wa-Ge
Absolut Definitiv NICHT!
Ich meinte aus dem Budget das bestmögliche Optimum an Ausrüstung, Ausbildung, Logistik etc, herauszuholen.
Im Endeffekt ist das Budget nur Geld – auf der anderen Seite stehen Menschenleben
T. Simon | 02. Februar 2017 – 18:09
Also sorry, das Transsexuallität „oft mit sexuellen Missbrauch“ zu tun hat, ist so hanebüschen, als ob Jemand der Meinung wäre, man könnte Homosexuell werden.
@ThoDan | 03. Februar 2017 – 16:42
„Wenn die BW jetzt nicht in der Lage ist ihren Markenkern mit der Gesellschaft zu integrieren um ihren Auftrag zu erfüllen, sollten wir vielleicht Soldaten suchen die dazu Bereit sind und ihnen die BW übergebe“
1. Die Streitkräfte haben nach allen derzeit bekannten Fakten NICHT mehr Probleme mit Vielfalt als die Gesellschaft. Die geringe Zahl der (bekannten) Vorfälle legt sogar nahe, dass wir chancengerechter, vielfältiger und offener ggü. dem Individuum sind, als der Querschnitt der Gesellschaft.
Wir sprechen nur nicht so großtuerisch darüber wie andere (Politiker und Unternehmen). Für uns ist das gelebte Kameradschaft.
Allerdings immer auf der Basis und der Maßgabe des verfassungsrechtlichen Auftrag Bereitstellen „einsatzbereiter Streitkräfte“. Die Bundeswehr ist kein Sozialexperiment, sondern hat im „hier und jetzt“ (oder wie Sie so schön formulierten im „real existierenden Deutschland) einen klar umrissenen Auftrag zu erfüllen.
2. Wir suchen, benötigen und haben (!) überwiegend und in großer Zahl die Soldaten, die auf der Basis der FDGO am besten qualifiziert sind um Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen.
Wir benötigen nicht „andere“ Soldaten, wir benötigen nur (an mancher Stelle) mehr und (manchmal) noch bessere.
Sie (und andere Kommentatoren) unterstellen hier fortlaufend, dass es in den Streitkräften ein Problem gäbe und das die Vorgesetzten nicht bereits wären diesem Problem entgegen zu treten.
Ich halte dies für eine sachlich falsche, unverschämte und unkameradschaftliche Unterstellung. Sowohl ggü. der Masse der Streitkräfte (die ja nach Ihrer und anderen Kommentatoren Meinung zu großen Teilen aus Sexisten und Undemokraten besteht), als auch ggü. den Vorgesetzten (die ja nach Ihrer und anderer Kommentatoren Meinung aus überwiegend entweder aus Vertuschen und aus Unfähigen besteht).
Ich finde es bemerkenswert, dass die Vorwürfe der Ministerin nicht auf lautstarken Widerstand stoßen und das ihre wiederholten Verstöße gegen die Führungsprinzipien der Bundeswehr (Innere Führung bedarf starker Menschenführer und diese bedürfen eindeutiger Zuständigkeiten –> „Führung ist unteilbar“) nicht als das bezeichnet werden, was sie sind: ein Sündenfall gegen Innere Führung, Management/Führungsprinzipien und Einsatzbereitschaft der Streitkräfte!
Erlauben Sie mir eines mal klar zu sagen meine Herren: Der Kaiser ist nackt! Oder anders formuliert: Die Ministerin erzeugt das Trugbild eines Problems (welches vorher nicht in signifkantem Umfang bestand) und kann sich nun als der mutige Problemlöser präsentieren (was nicht besonders schwer fällt, bei einem Problem von faktisch zahlenmäßig geringfügigen Umfang).
Da sie dadurch gleichzeitig Vorgesetzte ohne Not untergräbt, ein bisher im Wesentlichen gut funktionierendes System beschädigt und zudem den Wehbeauftragten schwächt nimmt sie dabei offensichtlich billigend in Kauf.
@ T. Simon | 03. Februar 2017 – 13:43
Ihre Antworten an
@llabautermann
@ThoDan
BZ !
@Wa-Ge
Natürlich ist der Soldat eine Ressourcen was seine Fähigkeiten und die Verfügbarkeit betrifft.
Eine Ressource französisch -la ressource-,Quelle‘, von lateinisch resurgere ‚hervorquellen‘
und die ist endlich und man muss sorgsam und verantwortungsvoll mit ihr umgehen. Material ist da was anderes und auch ich möchte nicht, als Material bezeichnet werden.
@Koffer
Ich freue mich ihnen zu 100% zustimmen zu können.
Gute Menschenführung ist das Markenzeichen der Bw und dort wo es nicht umgesetzt wird oder zu Problemen kommt, muss das System der Bw ( Disziplinarweg) greifen und wenn nicht, dann ist nicht das System falsch, sondern jene welche es leben haben Schwierigkeiten und da kann man helfen und unterstützen.
@ Koffer: +1 (nicht aufgeben!)
@ Koffer | 03. Februar 2017 – 17:38
„Ich finde es bemerkenswert, dass die Vorwürfe der Ministerin nicht auf lautstarken Widerstand stoßen und das ihre wiederholten Verstöße gegen die Führungsprinzipien der Bundeswehr (Innere Führung bedarf starker Menschenführer und diese bedürfen eindeutiger Zuständigkeiten –> „Führung ist unteilbar“) nicht als das bezeichnet werden, was sie sind: ein Sündenfall gegen Innere Führung, Management/Führungsprinzipien und Einsatzbereitschaft der Streitkräfte!“
Absolut korrekt! BZ!
@ Koffer | 03. Februar 2017 – 17:38
Ihren Beitrag unterschreib ich vollumfänglich!
Hans Schommer
@Koffer
Halten sie es für gerechtfertigt mir vorzuwerfen, ich könnte keinen Fallschirm packen und benutzen?
Ich denke nicht und dieser Vorwurf wäre IMPOV berechtigter als der BW bzw. ihren Disziplinarvorgesetzten etc. vorzuwerfen dieses Problem in allen auch den seltenen Varianten etc. auf dem Schirm zu haben und damit umgehen zu können.
Genauso berechtigt könnte ich besagten Soldaten vorwerfen nicht allwissend zu sein.
Vielleicht war ich in nicht klar genug ausgedrückt, die Aufgabe dieser Stelle sollte IMHO primär Beratung und Vermittlung sein.
Nochmal ein Hinweis ich bin Zivilist und damit kann ich nach ihren Worten kein Kamerad sein und mich deshalb auch nicht in irgendeiner Weise unkameradschaftlich verhalten.
@ Koffer
+1
@ Zimdarsen
Es ist vollkommen egal was die Franzosen oder Lateiner mit Ressource meinen. Im deutschen werden Ressourcen genutzt und verbraucht. Als militärischer Führer führe ich die mir unterstellten Soldaten und benutze sie nicht geschweige den verbrauche.
Ich gebe zu es ist eine sehr feine Trennlinie, aber eine sehr wichtige, wer seine Männer nutzt, der wird selten welche finden die im Sturmtrupp 1 die Einbruchstelle nehmen.
@ThoDan | 03. Februar 2017 – 19:01
„Vielleicht war ich in nicht klar genug ausgedrückt, die Aufgabe dieser Stelle sollte IMHO primär Beratung und Vermittlung sein.“
Ja, aber das soll es nicht nach öffentlicher Aussage der Ministerin sein und nebenbei wäre es dann auch kein Ombudsmann. Sie denken an eine „Ansprechsstelle“. Damit könnte ich auch leben. Aber darum geht es hier nicht. Die Ministerin will ausdrücklich KEINE Ansprechstelle.
„Nochmal ein Hinweis ich bin Zivilist und damit kann ich nach ihren Worten kein Kamerad sein und mich deshalb auch nicht in irgendeiner Weise unkameradschaftlich verhalten.“
Stimmt, aber Sie unterfallen gem. Ihren bisherigen Aussagen in diesem Diskussionsfaden unter meine beiden anderen Vorwürfe…
@Wa-Ge
Wer seine Soldaten nicht als endliche Ressource betrachtet, verschleißt sie leider all zu oft.
Soldaten sind Soldaten und Ressourcen sind unter der Betrachtung von den zur Verfügung stehenden Mitteln und Reserven wichtige Faktoren. Selbst unter dem Begriff Work-Life-Balance wird unter dem Gesichtspunkt der Bereitstellung von Ressourcen der Begriff verwendet. Als hierfür wesentliche Ressourcen werden vor allem Zeit, Geld und Entscheidungsspielräume genannt; hinzu kommen natürlich auch persönliche Ressourcen.
Gerade unter dem Betrachtungswinkel des Einsatzes aller Fähigkeiten ist Menschenführung (neu deutsch -diversity management-) ebenso eine Ressource und die sollte möglichst human (artgerecht) sein. Selbstverständlich dürfen sie Begriffe verwenden wie sie es möchten ;-)
Wenn die Inhaber der „unteilbaren Führung“sposition Grundrechte des Soldaten, nach dem Prinzip „Staatsbürger in Uniform“ und AGG (u.a.) geschützte Menschenrechte, als ihrem Führungsanspruch nachrangig erachten, wenn es um die hier angesprochenen Situationen geht, dann macht UvdL ALLES richtig. Ich bin wirklich erschüttert und steige vorerst aus der Diskussion darüber aus.
@Yeoman | 03. Februar 2017 – 20:40
„Wenn die Inhaber der „unteilbaren Führung“sposition Grundrechte des Soldaten, nach dem Prinzip „Staatsbürger in Uniform“ und AGG (u.a.) geschützte Menschenrechte, als ihrem Führungsanspruch nachrangig erachten, wenn es um die hier angesprochenen Situationen geht, dann macht UvdL ALLES richtig.“
Gerade eine Schwächung der Führung erzeugt bzw. verstärkt erst solche Situationen! Nur wenn Vorgesetzte einerseits alle Mittel in der Hand haben und andererseits persönlichen verantwortlich sind für das Wohlbefinden Ihre Untergebenen einerseits und die Auftragserfüllung andererseits, können Sie beidem gerecht werden wo diese möglich ist und eine angemessen Abwägung vornehmen, wo einem der beiden der Vorzug gegeben werden muss.
Wenn aber Vorgesetzte untergraben, funktionierende Prozesse beschädigt und zusätzlich der Wehrbeauftragte als „außenstehende Kontrollinstanz“ geschwächt wird, da wird kurzfristig die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte geschädigt und langfristig auch den Betroffenen nicht geholfen.
Zudem gibt es immer noch keine Belege dafür, dass überhaupt ein Problem von signifikantem Umfang (und über dem gesellschaftlich Üblichen) vorliegt, welches ein solches InFü- und managementlehre- und führungslehre-widriges Vorgehen rechtfertigen würde.
D.h. wir erzeugen eine Nicht-Lösung für ein (nach aktuellem Kenntnisstand) Nicht-Problem und schädigen dabei „nebenbei“ die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte und helfen sogar (langfristig) noch nicht einmal den (vermutlich wenigen) Betroffenen.
Wer profitiert also?
Die Außendarstellung der Ministerin :(
@ Koffer: mich stört, dass sich die gesamte milFü nicht zu Wort meldet. Darin besteht das eigentliche Problem. Selbst beim Workshop saßen die Insp wie stumme Lemminge.
Anfangs der 70er holte sich die Marine einen externen Andragogen zum Thema „Methodik der Ausbildung“ an die Burg…..der erarbeite dialogisch eine MdV……..und dann ging er im Auftrag der Marine auf „Promotion-Tour“ an die Schulen der Marine. Und so geschah es, dass esr auch den Zugführerlehrgang an der MUS mit einer Doppelstunde beglückte, in Anwesenheit des Lehrgruppenkommandeurs.
Nachdem der Dozent den Hörsaal verlassen hatte, stellte sich der LGprKdr vor die „Fännnnnnriche“ und sagte: „Vergessen Sie alles, was sie gerade gehört haben, es kommt für einen Seeoffizier nur auf das an“: …..und dann klopfte eer sich auf seine drei Kolbenringe am dunkelblauen Ärmel. Wahrscheinlich dauert es noch einmal 40 Jahre bis einige Koffer begriffen haben, dass Führungs-Kompetenz nicht nur eine Frage der formalen Hierarchie ist, sondern auch und gerade der funktionalen Kompetenz…….und das ist abhängig davon auf welcher Führungsebene ich mich bewege, und welche Führungsfunktion man einnimmt. Leadership und Management. Veränderungs- und Beratungsresistente Hero-Leaders sind so was von „out“ in der heutigen Zeit. Gut, dass es noch genügend „irrelevante Diensposten“ gibt in den Streitkräften zur Ablage von Koffern, die niemand mehr vermisst.
[Nee, oder? Sehe das leider mit Verspätung, sonst hätte ich da eher eingegriffen. Auf die persönliche Ebene muss es nicht. T.W.]
@FK70
Primat der Politik, jede abweichende Meinung zu UvdL kostet ihnen den Kopf.
Was hätten sie sagen sollen? Dass das mit dem Ombudsman eine doofe Idee ist?
Dass der Dienstweg super funktioniert? Dass wir den Einheitsführern vertrauen können?
Dass InFü, moderne Menschenführung und Fehlerkultur, wie im BMVg (;-)) gelebt wird?
Die haben alle Schiss, dass nicht nur in Pfullendorf sich manches auf dem Dienstweg verläuft.
@ Koffer
Zitat: „Wenn aber Vorgesetzte untergraben, funktionierende Prozesse beschädigt und zusätzlich der Wehrbeauftragte als „außenstehende Kontrollinstanz“ geschwächt wird, da wird kurzfristig die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte geschädigt und langfristig auch den Betroffenen nicht geholfen.
Zudem gibt es immer noch keine Belege dafür, dass überhaupt ein Problem von signifikantem Umfang (und über dem gesellschaftlich Üblichen) vorliegt, welches ein solches InFü- und managementlehre- und führungslehre-widriges Vorgehen rechtfertigen würde.“
Ich finde als Angehöriger der Fallschirmjägertruppe, die gerade in Pfullendorf ein eklatantes Versagen der Inneren Führung praktiziert hat, tragen Sie hier ganz schön dick auf !
Nochmals zur Erinnerung, der Kdr, 2 Stabsoffiziere, 2 Uffz-Dienstgrade sind versetzt worden weil sie die Aufklärung des Falles nicht offensiv angegangen sind und fortlaufende Verstöße gegen die Menschenwürde in ihrem unterstellten Bereich nicht verhindern haben oder nicht verhindern konnten. Also entweder Unwillen oder Unfähigkeit dies zu verhindern.
Der Wehrbeauftragte erklärte in der neuen Passauer Presse im Zusammenhang Pfullendorf, dass er immer wieder Kommandeure antreffe, die nicht gewillt sind solche Verstöße gegen die Menschenwürde, von sich aus, also aktiv ohne äußeren Anstoß durch eine Eingabe beim Wehrbeauftragten, zu verfolgen. Auch wenn man dem Kommandeur in Pfullendorf event. keinen strafrechtlichen Vorwurf machen kann, ist seine Auswechslung ein Zeichen des Eingeständnisses seiner Unfähigkeit diese Verstöße gegen die Menschenwürde dauerhaft zu verhindern.
Und dann kommen Sie und singen das hohe Lied der Inneren Führung, die angeblich so toll bei der LL-Truppe verbreitet ist.
Mein Fazit: „Geniale Selbstüberschätzuung, dass sie da betreiben, ohne den geringsten Zweifel und einer Selbstkritik, dass hier etwas falsch läuft. In der Konsequenz ist für mich ihr Verhalten völlig unglaubwürdig.
@klabautermann
Was soll diese Geschichte uns sagen? Ist die Marine Beratungsresitent gewesen? Hat der Externe Berater ein unsinniges Konzept erarbeitet?
2006 hat das Heer die Offizierausbildung umgestellt, große Teile des Heeres haben davor gewarnt. Die Führung des BMVg hat nicht darauf gehört, nun haben wir den Salat.
Nicht alles Neue ist gut, und politisch motivierte Entscheidungen waren meines Wissens noch nie gut für die Streitkräfte.
Bisher konnte niemand dem Kdr AusbZ ein Dienstvergehen nachweisen. Seine Versetzung ist politisch gewollt und soll dem Bild einer durchsetzungsfähigen IBUK dienen. Gleiches geschieht vermutlich mit einem RefLtr BMVg. Und natürlich sucht man noch nach einem Fehler im AusbKdo, zwecks Konsequenz.
@klabautermann | 03. Februar 2017 – 21:56
„Wahrscheinlich dauert es noch einmal 40 Jahre bis einige Koffer begriffen haben,“…“Gut, dass es noch genügend „irrelevante Diensposten“ gibt in den Streitkräften zur Ablage von Koffern, die niemand mehr vermisst.“
Warum denn schon wieder so persönlich?! Nach meiner Erfahrung bedarf der sachliche Austausch von Argumenten nicht persönlicher Angriffe :)
„dass Führungs-Kompetenz nicht nur eine Frage der formalen Hierarchie ist, sondern auch und gerade der funktionalen Kompetenz“
Im Heer lernt man bereits als Fahnenjunker, dass es beides ist und das das eine ohne das andere nur kurzfristig funktionieren kann.
„…….und das ist abhängig davon auf welcher Führungsebene ich mich bewege, und welche Führungsfunktion man einnimmt. Leadership und Management. Veränderungs- und Beratungsresistente Hero-Leaders sind so was von „out“ in der heutigen Zeit. “
Naja, nach meiner Bewertung und dem was ich derzeit aus dem BMVg höre, ist gerade jemand ganz, ganz weit oben, der nicht auf Beratung von Fachleuten hört (und damit meine ich keinen Soldaten).
@Georg | 03. Februar 2017 – 22:05
„Ich finde als Angehöriger der Fallschirmjägertruppe, die gerade in Pfullendorf ein eklatantes Versagen der Inneren Führung praktiziert hat, tragen Sie hier ganz schön dick auf !“
Worin sehen Sie denn Belege für ein systematisches Versagen der Inneren Führung? Ich habe aus den veröffentlichen Informationen derzeit lediglich Informationen über mögliches (!) Fehlverhalten einzelner Vorgesetzter vernommen.
Von systematischem Fehlverhalten habe ich gar nichts gelesen und ob es sich in den berichteten Einzelfällen tatsächlich um Fehlverhalten von Vorgesetzten handelte werden die weiteren Aufklärungen ergeben müssen.
Und selbst wenn es so war, dass einzelne Vorgesetzte ihren Pflichten im Einzelfall nicht nachgekommen sein sollten, dann wirkt man auf diese Vorgesetzten mit den angemessenen Mitteln (Weiterbildung, personelle Veränderung, ggf. WDO) ein. Wo ist jetzt das Problem?
„Nochmals zur Erinnerung, der Kdr, 2 Stabsoffiziere, 2 Uffz-Dienstgrade sind versetzt worden weil sie die Aufklärung des Falles nicht offensiv angegangen sind und fortlaufende Verstöße gegen die Menschenwürde in ihrem unterstellten Bereich nicht verhindern haben oder nicht verhindern konnten.“
Naja ob das tatsächlich so war könnte man nur bewerten, wenn man die Akten kennen würde. Ich persönliche sehe die nicht geringe Gefahr, dass es sich hier bei dem einen oder anderen eher um ein Bauernopfer gehandelt haben könnte. Möglicherweise auch nicht, aber um das bewerten zu können, müsste man Fakten haben und nicht nur spekulieren ;)
„Und dann kommen Sie und singen das hohe Lied der Inneren Führung, die angeblich so toll bei der LL-Truppe verbreitet ist.“
Jepp. Tue ich. Wenn es bei uns so schlecht laufen würde, dann stelle ich mir die Frage, warum wir seit Jahren eine der TrGttg sind, die nicht nur besonders viele Externe anziehen, sondern vor allem auch eine besonders hohe Personalbindungsquote haben?!
Irgend etwas stimmt doch in Ihrer Argumentation nicht, oder?
„In der Konsequenz ist für mich ihr Verhalten völlig unglaubwürdig.“
Glücklicherweise müssen Sie mir ja nicht folgen :)
@FK70 03. Februar 2017 – 22:35
„Bisher konnte niemand dem Kdr AusbZ ein Dienstvergehen nachweisen.“
*Nach Auswertung aller zugänglichen und plausiblen Erkenntnisse derzeit: Richtig!*
“ Seine Versetzung ist politisch gewollt und soll dem Bild einer durchsetzungsfähigen IBUK dienen.“
*Hoppla! Sie Schelm ;-)…das wird aber sehr politisch gerade!
“ Gleiches geschieht vermutlich mit einem RefLtr BMVg. Und natürlich sucht man noch nach einem Fehler im AusbKdo, zwecks Konsequenz.“
*Soso also….na denn bin ich mal gespannt wann Etagenweise aufsteigend Konsequenzen gezogen werden!
Untersteht dem Kommando H nicht das AusbKdo? Ist da etwa nicht genug „helfende Dienstaufsicht“ getätigt worden? Und wenn ich weiter nach oben steige….NEIN daran denke ich gerade nicht.*
*Ich verstehe immer noch nicht warum in dem Workshop die Problematik des süddeutschen Standortes genannt wurde. Hat doch nichts mit der „sexuellen Ausrichtung..bzw Ombudsperson“ zu tun!
M.e wäre dazu eine getrennte Pressekonferenz / offizielle Stellungnahme explizit dazu besser gewesen…..*
Sorry, stamme vom Land!
Nachdem ich die offiziellen Verlautbarungen (viel war das ja nicht) und die Diskussion hier im Faden wirklich aufmerksam verfolgt habe, plädiere weiterhin dafür, dass diese bislang wohl verborgene, aber nun nicht mehr wegzudiskutierende Baustelle ASAP dem Aufgabenfeld der Gleichstellungsbeauftragten zugeordnet wird. Alles weitere muss man dann sehen.
Keinesfalls sehe ich ein Erfordernis begründet, einen weiteren OrgBaustein (Ombudsleute oder was auch immer) aufbau- oder auch nur ablauforganisatorisch zu etablieren.
Hans Schommer
Zimdarsen | 03. Februar 2017 – 22:02
Zu Ihren Fragen:
Ja, genau das wäre mal (vor-)gelebtes Vertrauen der Inspekteure in den unterstellten Bereich. Übrigens, mit weitreichenden positiven Auswirkungen. Auf den Tisch zu hauen und zu sagen, so nicht mit mir. Die zunehmende Anzahl an Eingaben an den WB oder zukünftige zusätzliche Ombudsmänner- oder frauen zeigt doch, dass es „Unten“ bereits eine „Vertrauensschmelze“ gibt.
Von meinen mir unterstellten Vorgesetzten erwarte ich, dass sie „doofe Ideen“ meinerseits hinterfragen und kritisieren. Und zwar ohne Rücksicht und Angst, ob der eigenen Karriere oder weiterreichenden Auseinandersetzungen mit mir.
Nur so kann gewährleistet werden, die richtigen (Führungs-)Köpfe in Position zu bringen.
Jeder Mensch strebt nach der nächsthöheren Ebene, bis er eine Ebene erreicht hat, die er nicht mehr beherrscht. (Nicht von mir)
In Zeiten von gefühlter Sicherheit, kam man sehr weit damit, sich wegzuducken, den Vorgesetzten nicht zu stören oder mit Lösungsansätzen (Problemen) zu belästigen.
Die Zeiten sind vorbei und nun stellt sich heraus, wer will vermeintlich (so weiter) Karriere machen oder wer will das Schiff in ruhiges Fahrwasser (Einsatzbereitschaft) zurück bringen??
Windmühlen gibt es noch genug ;-)
Es gibt in der Bw ca 10 000- 20 000 sexuell andersorientierte, keine Ahnung wie viele da ein Problem im Dienst haben. Wenn wir das was man auf dem Uffz und Offz-Lehrgang in InFü und MeFü lernt anwendet, dürfte es keine Probleme geben.
Es gibt sie aber und das hat natürlich auch mit Pfullendorf zu tun, denn es geht um das fehlende Bewußtsein der Vorgesetzten im diesem Bereich und auch der Handlungsunsicherheit. Ein weiteres Problem ist die fehlende Fehlerkultur und da zeigt UvdL ja gerade wie man es nicht macht. Energisches Durchgreifen um Symptome zu bekämpfen ist das Gegenteil von gelebter Fehlerkultur welche mit Fürsorge und mili Führung Ursachen bekämpft. Wer @Koffer kritisiert, sollte genau lesen was er geschrieben hat, mir scheint, dass das viele nicht getan haben.
@Don Quijote
Das verlangen sie von Generalen welche die Neuausrichtung gestaltet haben ;-)
Guter Witz.
Die sind alle schon fachlich beratungsresistent, dann wollen sie Ihnen noch mit InFü kommen. Die bekommen einen Auftrag und ziehen diesen durch, sie werden am Aktionismus bezgl der Wünsche aus dem BMVg gemessen und die heißt SAP (uvm) wir eingeführt und die Standort Entscheidung bleibt bestehen.
@ Zimdarsen | 04. Februar 2017 – 9:41
Das verlangen sie von Generalen welche die Neuausrichtung gestaltet haben ;-)
Guter Witz.
Ich habe mal einen InspM gefragt, warum er dem BMVg nicht seine Muetze vor die Fuesse wirft (als er sich ueber politisch gewollte Unsinnigkeiten bei mir beklagte.)
Antwort: Da warten schon fuenf Andere darauf sie aufzuhenben und stromlienefoermig weiter zu machen.
Zimdarsen | 04. Februar 2017 – 9:41
Wer aufhört zu „Verlangen/Erwarten“, hat die Hoffnung bereits verloren.
Die Anzahl und weitgehends inhaltliche Auslassung der Kommentatoren, zeigt jedoch das es noch Hoffnung gibt.
Beispiel:
Ein höherer Vorgesetzter sagte mir nach Verkündung einer absoluten Entscheidung. Absolut deshalb, da es weitreichenden Widerstand hinsichtlich durch uns erfolgter Beratungsleistung gab. „Ich kann verstehen, wenn sie und ihre Truppe nun die Köpfe hängen lassen würden“.
Antwort meinerseits: „Ihre Sorge ist unbegründet und ich verstehe sie nicht (fehlendes Vertrauen?), wir standen in Verantwortung allen (inkl. Inspekteur) die Konsequenzen aufzuzeigen. Das haben wir getan. Es kostete viel Mühe und Schlaf. Nun tragen andere, einschließlich Ihnen, die Verantwortung für das was folgt. Aber seihen Sie sicher, keiner wird nun gegen arbeiten (Trotz, Rache). Ganz im Gegenteil. Wir schlafen ab jetzt nur ruhiger.
Erwartungen und Anspruch sind keine Einbahnstrasse. Sie gelten nach „Unten“ und nach „Oben“. Sie haben hoffentlich trotz grundlegender und unerklärlicher Planungsfehlschlüsse (Missmanagements) für die Mehrzahl „noch“ Bestand.
@Zimdarsen
„Es gibt in der Bw ca 10 000- 20 000 sexuell andersorientierte, keine Ahnung wie viele da ein Problem im Dienst haben. “
Den Wehrbeauftragten der vergangenen Jahre wurden entsprechende Probleme zumindest offenbar nicht in relevantem Umfang gemeldet, wenn man deren Berichte als Grundlage nimmt. Auch außerhalb der Bundeswehr gehen solche Probleme seit Jahren kontinuierlich zurück, wobei die Sensibilität solche Dinge zu melden gleichzeitig zunimmt. Es ist also davon auszugehen, dass reale Probleme wohl eher nicht der Grund für die Initiative der Ministerin ist.
Sie könnte auch hier von Konzernen gelernt haben, die ähnliche Initiativen aus PR-Gründen betreiben. Eine progressive Positionierung in dieser Frage kommt in jüngeren Zielgruppen in der Regel gut an, wird von den Medien bei meist sehr positiv begleitet und wirkt, wenn man ein bei Aktivisten umstrittenes Produkt anbietet, entsprechendem Druck entgegen. Das Problem sind dabei nicht die genannten positiven PR-Effekte nach Außen, sondern die Nebenwirkungen auf die Truppe.
@MikeMolto
….und genau dies ist es was ich von einem deutschen Soldaten erwarte -Courage-.
Wer sich mit dem Argument herausredet, dass andere warten um die Mütze aufzuheben, sollte sie evtl nicht hinschmeißen, sondern mit Raffinesse und Eleganz hinhängen und zwar möglichst hoch, dafür haben sie 3 Sterne.
Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie man angesichts der heutigen Herausforderungen an den militärischen Führer einerseits in Form der technischen Komplexitäten der Führungsprozesse und andereseits in Form der stark erhöhten demographischen Diversity der Streitkräfte immer noch glaubt ohne zusätzliche Führungsunterstützung für die Leadership-Struktur tatsächlich Einsatzbereitschaft und Kampfkraft herstellen zu können. Nun, im Bereich technische Komplexität gibt es eben technische Lösungen, wie sieht das aber im Bereich Diversity aus ? Man kann nur managen, was man auch messen kann, lautet ein alter Spruch. Da aber kein Soldat „gezwungen“ werden kann sich dienstlich in Sachen sexueller oder religiöser Disposition zu outen, so gibt es eben keine technische Lösung für die Unterstützung der Leader/Truppendienstlichen Vorgesetzte in Sachen Diversity Management.
Das ist quasi eine Art Catch22-Situation insbesondere für die Kommandeure. Und auch der Wehrbeauftragte kommt hier an seine Grenzen, auch wenn er eigentlich einmal als Ombudsmann für die Wehrpflichtigen gedacht war. Und deswegen gibt es mittlerweile weltweit in vielen Organisationen, Unternehmen etc. die Instanz des Ombud
(https://de.wikipedia.org/wiki/Ombudsmann).
Der Diversity-Ombud ist imho eine Art Führungsunterstützer genau wie z.Bsp ein Compliance Officer. Die BW ist nun einmal vor mittlerweile gut 20 Jahren auf eine „Ökonomisierungsschiene“ gesetzt worden und den Point-of-no-Return hat sie längst überschritten. Die neuen Herausforderungen in Sachen Truppendienstliche Führung lassen sich einfach nicht mehr in das Schema der klassischen Führungsgrundgebiete und der „Wehrgesetze“ pressen.
@Klabautermann
Natürlich gibt es eben Lösungen für die Unterstützung der Leader/Truppendienstlichen Vorgesetzte in Sachen Diversity Management, sie ist nur nicht technisch, sondern im Prozess zu finden und heißt Vertrauen und Fürsorge.
Keiner muss gezwungen werden sich zu outen aber es soll auch keiner Angst haben oder benachteiligt werden wenn er es tut. Es geht um Mindset/Mentalität um Denk- und Verhaltensmuster in den Einheiten/Bundeswehr. Innere Führung und Fehlerkultur.
Beides wird durch das BMVg und die mili Führung nicht gelebt. Was will man da von den Geführten erwarten?
Zimdarsen | 04. Februar 2017 – 9:33
„Es gibt sie aber und das hat natürlich auch mit P.. (zum weiteren Schutz der Menschen dort) zu tun, denn es geht um das fehlende Bewußtsein der Vorgesetzten im diesem Bereich und auch der Handlungsunsicherheit. “
Ich schätze ihre Beiträge sehr, kann aber ihnen da nicht folgen. War der Workshop nun eine „innere Führung“ Arbeitstagung oder hatte er „Sexuelle Gleichstellung und Identität…“ im Tagungs-Thema? Ja beides…ok. Nach dem fünften mal zuhören ist auch innere Führung deutlich vernommen worden.
In der kleinen süddeutschen Stadt ist gegen diverse Regeln und Anordnungen, nach jetzigem Stand der Dinge verstoßen worden -Richtig- aber nicht doch gegen irgendwelche sexuelle Ausrichtungen- , oder wurde der Lt wegen evtl. anderer Ausrichtung gemobbt ? Ob gemobbt wurde steht ja zur Prüfung. Aber von benachteiligung aufgrund der sexuellen Ausrichtung nicht…
Ansonsten stimme ich ihrem Beitrag zu!
@ Hans Schommer | 04. Februar 2017 – 0:03
Richtig, das sollte auch eine Gleichstellungsbeauftragte hinbekommen
@ klabautermann | 04. Februar 2017 – 11:03
Sie laegen richtig, wenn der neue DP eine Ansprech-und Unterstuetzungsstelle sein wuerde.
Nach dem Willen von vdL soll es aber ein Ombudsmensch sein, anso eine Beschwerdeinstanz. Und somit ligen Sie imho falsch.
Hier kann man sich ‚mal Anregungen für ein neues taktisches Zeichen bzw. Wappen holen:
http://www.cakeworld.info/transsexualism/gender-symbols
@MikeMolto
Na, warten wir einmal ab, wie diese Instanz konkret geregelt wird.
@klabautermann | 04. Februar 2017 – 12:27
„Na, warten wir einmal ab, wie diese Instanz konkret geregelt wird.“
Na, seit heute wissen wir es ja :(
Gem. einem neuen Artikel auf Bundeswehr.de kümmerst sich die „Ansprechstelle Diskriminierung und Gewalt in der Bundeswehr'“ seit gestern mit einer dreiköpfigen „Startmannschaft“ um „aktiven und ehemaligen, zivilen und militärischen Bundeswehrangehörigen, die Mobbing, Diskriminierung, körperliche oder seelische Gewalt innerhalb der Bundeswehr erfahren oder erfahren haben. Das gilt auch im Zusammenhang mit Benachteiligungen aufgrund der sexuellen Orientierung oder Identität.“
Ihre Aufgabe ist es dabei „entsprechende Hinweise entgegen [zu nehmen]. Sie koordiniert und steuert die Weitergabe zur Einzelfallprüfung, damit die jeweils erforderlichen Aufklärungs-, Verfolgungs-, Schutz- oder Hilfsmaßnahmen eingeleitet werden.“
Also sogar noch schlimmer als bisher von mir befürchtet :(
Es ist nämlich nicht nur eine Ansprechstelle für akute Notfälle sowie sie von @ThoDan gefordert wurde, sondern eine veritable Denunziationsstelle auch in Fällen klassischer Zuständigkeit der Disziplinarvorgesetzten bzw. des Wehrbeauftragten (Mobbing bzw. körperliche Gewalt).
Einmal ganz abgesehen von der Tatsache, dass drei Anfangs(!)Dienstposten im sowieso schon personell aus allen Nähten brechenden BMVg (siehe hierzu auch die aktuell laufende „Organisationsanalyse“ mit dem Ziel 10% DP einzusparen!) sicherlich anderweitig auch sinnvoll hätten verwendet werden können (immerhin eine oberste Bundesbehörde mit strategischen Steuerungsaufgaben!)…
@Koffer
Na ja,organisatorischer top-down Ansatz zur Führungsunterstützung in Sachen Diversity Management. Man beginnt eben mit der Unterstützung der politisch-strategischen Ebene.
Eigentlich eine klassische Ombud-Instanz. Entscheidend wird sein wie professionell diese Instanz ihrer Aufgaben wahrnimmt. Wenn die IBUK der Auffassung ist, dass sie zum Erhalt ihrer Führungsfähigkeit ein solches ministerielles Stabselement benötigt, dann hat sie alles Recht der Welt ein solches Element einzurichten, denn als IBUK ist sie auch die oberste OrgVerantwortliche für die BW in Gänze…..und den Vorwurf des Orgversagens infolge eines angeblichen politisch-strategischen Führungsversagens wird sich kein IBUK „unterjubeln“ lassen, insbesondere nicht in einem Wahljahr wie 2017.
Als oberste Behördenchefin nimmt sie also ihre strategische Steuerungsaufgabe wahr – wo ist also bitte das Problem ?
@klabautermann | 04. Februar 2017 – 13:56
„Als oberste Behördenchefin nimmt sie also ihre strategische Steuerungsaufgabe wahr – wo ist also bitte das Problem ?“
1. Weil ist nicht nur um das „Sonderthema“ Diversity Management geht (indem eine Ansprechstelle für Disziplinarvorgesetzte und Betroffene anfangs vielleicht sogar ganz gut wäre, wenn sie „unterministeriell“ angesiedelt wäre und des wegen nicht gleich der unsachliche „Hammer kreisen“ würde nur weil mal jemand eine Frage hat). Vielmehr mischt sich diese „Ansprechstelle“ gem. Auftrag der Ministerin auch in originäre (gesetzliche!) Aufgaben der (Disziplinar)-Vorgesetzten und des Wehrbeauftragten ein.
Damit schwächt sie (ohne Not) ein funktionierendes System, beschädigt die Vorgesetzten, hört den Wehrbeauftragten aus und nutz langfristig damit auch den Betroffenen nicht.
Damit verstößt sie gegen Grundsätze der Inneren Führung, der militärischen Führungslehre und der zivilen Managementlehre.
2. Weil sie ebene NICHT ihre strategische Steuerungsaufgabe wahrnimmt. Das würde sie durch ein Berichtswesen und klare Vorgaben ggü. den (gesetzlich!) zuständigen Stellen machen.
Vielmehr betreibt sie „micromanagement“ und durchgriff bis auf die unterste Ebene.
–> Das nennt man einen Sündenfall!
4. Außerdem trägt sie zur Verantwortungsdiffusion bei! Nur wenn man die (gesetzlich!) zuständigen (Disziplinar-)Vorgesetzten einerseits stärkt und andererseits auch persönlich verantwortlich macht, kann man (möglicherweise vorhandene) Probleme nachhaltig lösen. Wenn man aber Neben-, Quer- und Sonderstränge einrichtet, ist am Ende niemand mehr verantwortlich.
Dann kann auch niemand mehr unterhalb der Ministerialebene verantwortlich die notwendigen Abwägungsentscheidungen treffen (wo dies notwendig ist). Aber das passt natürlich dazu, das die aktuelle Ministerin alles an sich zieht und derzeit quasi jeder Vorgang ein Grün- min. aber ein Rotkreuz ist :(
So kann eine Armee nicht funktionieren. Weder im Sinne der schutzbefohlenen Soldaten noch im Sinne des verfassungsrechtlichen Auftrags zu einsatzbereiten Streitkräften!
5. Darüber hinaus gibt es immer noch keinen Beleg, dass überhaupt ein Problem besteht, welches einen solchen Systembruch und ein solches Misstrauensvotum ggü. den Vorgesetzten, der Armee als ganzes (denn auch die Untergebenen werden ja hier in einen Generalverdacht gestellt) und dem Wehrbeauftragten überhaupt rechtfertigen würde.
@0815
Die Ministerin sieht die Verbindung von Pfullendorf mit dem Workshop bei der InFü und unterstellt, dass diese angeblich grundsätzlich nicht zeitgemäß wäre.
Das ist so als halte man die Gesetze zum Schutz des Eigentums für schlecht, nur weil es Diebe gibt.
@ Koffer
Zitat: „Darüber hinaus gibt es immer noch keinen Beleg, dass überhaupt ein Problem besteht, welches einen solchen Systembruch und ein solches Misstrauensvotum ggü. den Vorgesetzten, der Armee als ganzes (denn auch die Untergebenen werden ja hier in einen Generalverdacht gestellt) und dem Wehrbeauftragten überhaupt rechtfertigen würde.“
Auch wenn Sie es noch 100 mal bestreiten die Vorgänge in Coesfeld, Mittenwald und Pfullendorf sind nun mal passiert.
Zitat: „Dann kann auch niemand mehr unterhalb der Ministerialebene verantwortlich die notwendigen Abwägungsentscheidungen treffen (wo dies notwendig ist). “
Vielleicht will man die Abwägungen von Ausbildungshärte versus Menschwürde nicht mehr nur den Disziplinarvorgesetzten überlassen und eine unabhängige Überprüfungsstelle für solche Vorfälle schaffen, was aus meiner Sicht begrüßenswert wäre.
Zitat: von bundeswehr.de
„Ansprechstelle Diskriminierung und Gewalt in der Bundeswehr’“
“ …um „aktiven und ehemaligen, zivilen und militärischen Bundeswehrangehörigen, die Mobbing, Diskriminierung, körperliche oder seelische Gewalt innerhalb der Bundeswehr erfahren oder erfahren haben. Das gilt auch im Zusammenhang mit Benachteiligungen aufgrund der sexuellen Orientierung oder Identität.“
Da die Mobbing-Vorwürfe in den letzten Jahren in der Truppe erheblich zugenommen haben, halte ich es für richtig hier eine Fachansprechstelle für die Überprüfung solcher Fälle zu schaffen. Die Aufklärung von Mobbing-Vorwürfen, auch mit Hilfe der Vertrauenspersonen oder von Mitgliedern des Personalrates ist ein Drahtseilakt zwischen Chef, Beschwerdeführer und Beschuldigten. Nicht jeder Chef hat das entsprechend diffiziele Händchen und entsprechend pragmatische Lösungsansätze um für alle Beteiligten seelischen Frieden herzustellen. Da kann oftmals eine Veränderung in der eigenen Kompanie oder am eigenen Standort das Problem der Reibereien lösen. Dazu müssen die Beteiligten, auch die jeweiligen Disziplinarvorgesetzten bereit sein. Mit der Ansprechstelle (Ombudsfrau / man) wird der Druck auf die Disziplinarvorgesetzten erhöht hier mehr Einfühlungsvermögen zu entwickeln, da eine sofortige Überprüfung der getroffenen Entscheidung und Abhilfemaßnahme auf höchster, ministerieller Ebene „droht“.
Zitat:
„4. Außerdem trägt sie zur Verantwortungsdiffusion bei! Nur wenn man die (gesetzlich!) zuständigen (Disziplinar-)Vorgesetzten einerseits stärkt und andererseits auch persönlich verantwortlich macht, kann man (möglicherweise vorhandene) Probleme nachhaltig lösen. Wenn man aber Neben-, Quer- und Sonderstränge einrichtet, ist am Ende niemand mehr verantwortlich.“
Es droht keine „Verantwortungsdiffusion“ sondern der Druck auf die Disziplinarvorgesetzten steigt erheblich an, für alle Beteiligten in einem derart gelagerten Streitfall eine akzeptable Lösung zu finden. Erst wenn dies auf unterster Ebene nicht gelingt, geht es nach oben (unabhängig von einer direkten Eingabemöglichkeit bei dem Ombudsman / frau). Auch die wird als erstes fragen, „was hat der Diszplinarvorgesetzte unternommen, als er von den Problemen hörte“. Wenn dann alles zur Zufriedenheit der streitenden Parteien geregelt wurde, löst sich die Eingabe schnell in Luft auf.
PS: Es wäre mal interessant zu erfahren, wieviele Abbrecher (FWDL), Kurzzeit-SaZ, Nichtweiterverpflichtung auf SaZ 8 und höher usw. es in der Truppe in einem Jahr gab und gibt, weil es Reiberen, event. sogar Mobbing unter den Kameraden oder zwischen Vorgesetzten und Untergebenen gab.