‚Gorch Fock‘ soll nach 75-Mio-Grundsanierung weitersegeln (Update)
Das Segelschulschiff der Deutschen Marine, der Dreimaster Gorch Fock, soll für bis zu 75 Millionen Euro grundsaniert und dann bis weit über 2030 hinaus als Schulschiff genutzt werden. Das entschied Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen am (heutigen) Donnerstag.
Das Statement der Ministerin in der vom BMVg veröffentlichten Fassung; zu Kosten und den Plänen für einen möglichen Nachfolge-Neubau sagte von der Leyen dabei nichts:
Zum Zustand des Schiffes, das zur Zeit im Dock liegt, hatte vor allem der Norddeutsche Rundfunk zuvor einige Details berichtet. Dabei war die Gorch Fock bereits 2012 für rund zehn Millionen Euro generalüberholt worden, schon damals war die Rede davon, dass die Schäden am Schiff weit höher seien als zuvor vermutet. Für die Grundsanierung der Dreimastbark erwartet das Verteidigungsministerium inzwischen deutlich höhere Kosten: Bis zu 75 Millionen Euro seien möglich.
Update: Das Ministerium teilte zu den Details mit:
Die Bundesministerin der Verteidigung Dr. Ursula von der Leyen hat entschieden, die Instandsetzung des Segelschulschiffes GORCH FOCK fortzusetzen und die Nutzungsdauer bis über das Jahr 2030 zu verlängern.
Diese Entscheidung basiert auf dem Ergebnis einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung und der Notwendigkeit, die adäquate Ausbildung des Führungsnachwuchses der Deutschen Marine sicherzustellen.
Damit trägt die GORCH FOCK weiter zur Identitätsbildung im Führungsnachwuchs der Marine bei und bleibt als eine bewährte Repräsentation Deutschlands im Ausland erhalten.
Die Fortführung des Instandsetzungsvorhabens bedingt geschätzte Kosten von insgesamt bis zu 75 Mio. €.
Die GORCH FOCK befindet sich seit Januar 2016 für eine geplante Instandsetzungsmaßnahme in der Elsflether Werft. Ursprünglich wurde von einer siebzehnwöchigen Dauer der Maßnahme und damit verbunden Kosten in Höhe von ca. 10 Mio. € ausgegangen.
Im Zuge der Arbeiten und der genauen Untersuchung wurden weitere – insbesondere bis dahin unentdeckte – Schäden gefunden. Sowohl die Dauer, als auch der Kostenrahmen haben sich daraufhin erheblich ausgeweitet. Schlussendlich wurde im Oktober 2016 ein vorläufiger Baustopp verhängt.
Zu diesem Zeitpunkt befanden sich Leistungen im Auftragsvolumen von ca. 35 Mio. € vertraglich vergeben.
Infolge des Baustopps wurde die Durchführung einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung angewiesen, um mögliche Alternativen zum Erhalt der Fähigkeit zur seemännischen Basisausbildung des Führungsnachwuchses der Marine zu untersuchen.
Dabei wurde auch ein Abbruch des Instandsetzungsvorhabens und Einleitung des Prozesses für eine Nachfolgeplattform in Erwägung gezogen. Gleichzeitig hätte es aber auch zur Folge, alternativ eine zwischenzeitliche Deckung des Ausbildungsbedarfes durch mögliche Miete sicherzustellen.
Die Untersuchung ergab, dass nur durch den Weiterbetrieb der GORCH FOCK für die Marine nahezu bruchfrei ein Schiff zur Ausbildung des Nachwuchses zur Verfügung gestellt werden kann.
Jede Alternative lässt z.B. das Arbeiten der Offizieranwärter in der Takelage nicht zu, da nur die GORCH FOCK über die gesetzten Sicherheitsstandards verfügt.
Der schleswig-holsteinische CDU-Abgeordnete Ingo Gädechens verteidigte die Entscheidung der Ministerin: Auch eine Zwischenlösung mit einem gecharterten Segelschiff für die Ausbildung der Offiziersanwärter wäre teuer, zudem sei nicht sicher, dass immer ein geeignetes Schiff zur Verfügung stehen. Nun soll parallel zum weiteren Betrieb der Gorch Fock der Plan für den Neubau eines Nachfolgers entwickelt werden:
Die „Gorch Fock“ stößt absehbar an ihre absolute Altersgrenze, ein Betrieb über 2032 wird nicht mehr möglich sein. Insofern wurde in die Kosten-Nutzenanalyse auch ein Neubau einer Bark aufgenommen, welcher von der Projektierung, über Bau und Stapellauf bis zur Indienststellung einen realistischen Zeitraum von über sieben Jahre benötigt. Wir gewinnen daher mit der Instandsetzung des jetzigen Segelschulschiffes Zeit, um uns Gedanken über eine geeignete Nachfolgelösung zu machen.
Und noch ein Nachtrag: Das Ministerium hofft offensichtlich darauf, für den Betrieb des Segelschulschiffes andere Nationen mit an Bord zu holen. In einer Unterrichtung der Berichterstatter im Bundestags-Haushaltsausschuss heißt es dazu:
In Fortsetzung der bisherigen erfolgreichen multinationalen Ausrichtung der seemännischen Grundausbildung künftiger Marineoffiziere wird die „Gorch Fock“ künftig auch noch stärker einen wichtigen Beitrag für die europäische Zusammenarbeit unseres Führungskräftenachwuchses leisten. Das Bundesministerium der Verteidigung beabsichtigt hierzu eine Initiative zur vertieften gemeinsamen europäischen Zusammenarbeit in der Offizierausbildung.
(Archivbild Juni 2007: Gorch Fock im Nordatlantik – Bundeswehr/Ricarda Schönbrodt)
Hauptargument für die Entscheidung zur Grundsanierung der „Gorch Fock“ ist die Vermeidung eines jahrelangen Bruchs in der Offiziersausbildung beim Warten auf einen Neubau.
Gibt es denn überhaupt schon eine Schätzung über den Zeitaufwand für die Grundsanierung?
@SeLaLu
„Spanien, Brasilien, Polen, Frankreich, Mexiko, Kolumbien, Portugal, Ecuador, Vietnam, Argentinien, Schweden, Pakistan, Venezuela, Indien, Peru, Belgien, Norwegen (zT), Russland (zT), etc.“
Mag sein, daß da Spanien, Portugal und Schweden und Norwegen eine große Marinehistorie haben. Relevante Seemächte sind das aber heute nicht. Inwieweit Rußland noch relevant ist, wäre eine eigene Betrachtung. Die Liste zeigt recht viele Staaten aus der 2. und 3. Welt, außenpolitische B-Länder. Die habens vielleicht nötig…. wir auch?
Die Marinen mit einer hohen Anzahl an Offizieren haben offenbar keine Segler mehr. Die bräuchten ja ein ganzes historisches Linienschiffgeschwader. Vielleicht hat sich die Nautik auch ein wenig verändert.
Soziale Erfahrungen kann man auch anders trainieren. Mir wurde sowas bei einem ganz billigen Marsch durch den Wald geblasen, einer trage des anderen Gepäck und so. Strickt doch den Seesack zuhause.
Eins verstehe ich bei der ganzen Diskussion nicht. Als Rechtfertigung für die 75 Mio „Restaurierung“ der Gorch Fock wird angeführt, das nur dort die Offiziersanwärter entsprechend ausgebildet werden können. Okay, mag sein. Aber nur mal zur Erinnerung, die Gorch Fock ist im Dez. 2015 in die Werft gegangen. Wenn die Ausbildung auf einem Segelschiff so wichtig ist (75 Mio Wert), wieso hat man dann nicht schon längst nach einer Alternative gesucht. Einfach ein Schiff chartern. Und das es ja alles nicht so einfach ist mit den heutigen Bestimmungen, ich hab gehört die Niederländer bauen auch heute noch (große) Segelschiffe, die dann wohl den aktuellen Bestimmungen entsprechen.
Denke das ist einfach ein 75 Mio Prestigeobjekt. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn es nur um die Ausbildung gehen würde, gäbe es günstigere Möglichkeiten. Aber ist doch gut zu wissen das es der BW so schlecht noch nicht geht. Dafür ist jedenfalls noch Geld vorhanden.
@Eike: Und man muss wohl davon ausgehen, dass die Angehörigen des OAJ 2016 und 2017 (evtl. auch noch 2018) keine Chance auf zukünftige Spitzenverwendungen haben, da sie ja die unverzichtbare Ausbildung auf der Gorch Fock nicht durchlaufen haben :-)
Neues denken, um zukünftiges zu meistern. – „Tradition ist eine Laterne. Der Dumme
hält sich an ihr fest, dem Klugen leuchtet sie den Weg.“ George Bernard Shaw und nur gestrige halten an althergebrachtem immer wieder aufs neue fest, egal was volkesmeinung und 10 DM Schein dazu sagen mag. neue wege auf qualifiziertem wissen. und dazu gehört nicht mehr wanten aufzuentern und großsegler steuern zu können.
Hier ein paar Fakten aus der Realität
Flying Clipper Fünfmast-Bark 300 Passagiere + 140 Crew geordert Mai2015 Werft Kroatien Abieferung Ende2017 für 65 mio€ http://www.schiffsjournal.de/flying-clipper-so-wird-der-neubau-von-star-clippers-heissen/
Alexander von Humboldt II Dreimast-Bark 80 Passagiere/Crew geordert Dez2008 Werft BVT Bremen Abieferung Mai2011 für 15 mio€
https://www.sailing-and-more.de/de/selected_ship_id/105/Schiffdetails.html
zur info http://www.hr-gruppe.de/news/detail/news/masten-und-rahen-fuer-segelschulschiff/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=92a0f9d6b4f19bf0c0fc57dda8212534
oder [Deutsche Verlagswebseiten werden hier i.d.R. nicht verlinkt. T.W.]
@Eike
Ja das stimmt. Die damen oranjewerft baut auch heute noch Großsegler. Letztens im Jahre 2014 für Oman.
Preislich sind diese, zudem sehr schönen, Schiffe in dem Restaurierungsrahmen der Gorch Fock. Als Seemann sehe ich auf großen Segelevents immer die Statsraad Lehmkuhl und denke mir wie schade es ist so ein Schulschiff nichtmehr zu haben. Zuferlässig
@Eike
Ja das stimmt. Die damen oranjewerft baut auch heute noch Großsegler. Letztens im Jahre 2014 für Oman.
Preislich sind diese, zudem sehr schönen, Schiffe in dem Restaurierungsrahmen der Gorch Fock. Als Seemann sehe ich auf großen Segelevents immer die Statsraad Lehmkuhl und denke mir wie schade es ist so ein Schulschiff nichtmehr unter deutscher Flagge zu haben. Zuverlässig, groß und in Starkwind hervorragend wäre ein Schwesterschiff meiner Meinung nach eine exzellente Alternative.
Einige Kommentaren scheinen mir, sie kommen von richtigen Spezialisten zum Thema Offiziersausbildung auf der Fock. Die Verfasser der Kommentare müssen wohl qualifizierter dazu sein als der Inspekteur der Marine und seine Nachgeordneten. [Ironie off]
Ich vertraue da ganz der Führung der Marine, ich habe keinen Grund zum Gegenteil.
Die Ausbildung ist aber nur ein Aspekt. Der andere ist der politische, die Fock als Botschafter Deutschlands. Das ist doch wohl dem Statement der Ministerin zu entnehmen.
Die Entscheidung ist eine der Ministerin, nicht eine der Marine. Die Marine kann solche Dinge nicht entscheiden, auch keinen Neubauauftrag.
Wegen der Aspekte als Botschafter Deutschlands bin ich durchaus pro Gorch Fock.
Mich wundert aber sehr, dass das Schiff in den letzten Jahren (gefühlt) einen Werftaufenthalt mit Grundsanierung nach dem anderen durchlaufen hat und jetzt wieder reif zum Abwracken zu sein scheint.
Was wurde bei den Werftaufenthalten gemacht? Was hat Blohm und Voss da eigentlich gebaut? (Insbesondere da 2 Jahrzehnte früher bei BV gebaute Schwesterschiffe immer noch in Fahrt sind.) Wäre schön, wenn ein Marine-Mann uns Laien mal aufklären kann, wie es zu so etwas kommt.
JPeelen | 01. Februar 2017 – 22:35
Was für eine Grundsanierung mag das gewesen sein, was mag man, was mögen wir darunter verstehen? Wahrscheinlich verschiedenes. Wie tief mag man da reingeguckt haben, was mag der Auftrag der Werft gewesen sein? Die Fragen kann ich nicht beantworten, war nicht dabei. Die Marine ist da aber nicht federfeührend. Nicht der Kommandant sagt der Werft, was sie zu tun hat, er kontrolliert nicht den Auftrag. Die Besatzung, die Marine gibt das Schiff ab, nach Fertigstellen bekommt sie es wieder.
Obwohl ich nicht ganz auf dem Laufenden bin will ich zur Instandhaltung der GF etwas beitragen.
Grundlage: Die deutsche Marine hat mit allen ihren Schiffen, obwoghl sie es eigentlich nicht muesste weil Kriegsschiffe von MARPOL ausgenommen sind, saentliche Umweltauflagen und damit saemtliche Umbauten in Sache Umweltschutz mitgemacht, diese wurden im Laufe der Jahre wesentlich erweitert, sodass es immer wieder zu Nachruestungen kommen musste..
– Zur Bauzeit der GF durfte beispielsweise das Schwarzwasser (Faekalien) einfach in die See abgelassen werden. heute wird es in aufweandigen Anlagen verarbeitet sodass nur neutrales Wasser aussenbords geht.
– Das gleiche gilt fuer oelhaltige Bilgenwasser…
– das Schiff wurde ohne Klimaanlage gebaut. Da der Komfortbedarf heute anders ist, wurde vor einiger Zeit eine Klimaanlage installiert. Wer Schiffe kennt und weiss wie Lueftungssysteme das gesamte Fzg verbinden, kann sich denken, das das eine Art Aderaustausch beim Menschen waere.
– Gleiches gilt fuer die E-Anlage. Die 55er Bauvorschriften (BV) sind nach Sicherheit und Kabelaufbau heute nicht mehr zulaessig.
– Umstellung audf weibliche Kadetten hat einen wesentlichen Kammer, Sanitaer und Zugangsumbau erfordert
– Eindsatzforderungen mit knapper werdenden Terminen (zT vom AA vorgegeben als ‚Botschafter‘ )machten den Einbau eines staekeren Antriebs mit allen allen Folgearbeiten notwendig.
-Und nun sind die staehlernen Rahen und Masten von innen durchkorrodiert und muessen erneuert werden. Diese gibtes nicht eben bei ThyssenKrupp vom shelf..
– Weiter ;Kleinigkeiten‘ wie totaler Brueckenumbau, Kombuese usw,scheibchenweise ueber die Jahre kommen dazu.
Thena Ersatzschuiffe: Die GF ist ein Spezialschiff bezueglich Seeverhalten und Kentersicherheit (Stabilitaet). Die Marine wollte kein ‚Niobe II‘ riskieren. Das baut man nicht so eben.fuer ein paar Mio. Ausserden hat die Marine (indiziert nach mehreren spektakulaeren Unfaellen) auf der GF ein weitgehendes Rigg Sicherheitssystem eingefuehrt, das ebenfalls auf eine Charterschiff unbekannt ist.
Mknts hat man versucht auf Charterschiffe auszuweichen aber viele erfuellen nicht die rigorosen Sicherheitsbestimmungen unseres ‚oeffentlichen Dienstes‘ – und des Umweltschutzes, besonders nicht Charterschiffe in Weltweiter Fahrt..
Vergleiche mit der Alex II und anderen Seglern hinken gewaltig, darauf lasse ich mich hier nicht ein….
Es hat schon ‚frueher‘ Ausfallzeiten gegeben die OffzAnw wurden dann auf die Flotte verteilt.
Zum Werftauftrag: Dieser wird nach eine Befundung, welche gemeinsam vom ex BWB (ich kanndie neue Akue immer noch nicht) und dem MUKdo (Marineunterstuetzungskommando) sowie Forderungen des Kommandos GF erstellt. Die Marine ‚gibt das Schiff nicht so einfach ab‘ sondern kontrolliert jeden Bauabschnitt, denn das MUKdo muss die Haushaltsmittel fuer jeden ‚Arbeitspunkt‘ freigeben, bzw aus ihrem Titel bezahlen.
Das war jetzt sicherlich nicht erschopfend, gibt aber den Nicht-Marinern einen besseren Einblick, hoffe ich.
(Ich fahre seit vier Jahren als IO auf einem Grossegler, auf dem wir in den letzten drei Jahren saemtliche Nachruestungen welche die GF ueber die Jahrzehnte vorgezogen hatte, durchziehen mussten. Ich weiss also wovon ich spreche, und ja, auch wir brauchen wohl in 2019 ein neues Rigg, und unseres ist nur halb so alt wie das der GF..)
@MikeMolto:
Wie würde das denn aussehen, wenn man statt eines großen Schiffes mehrere kleinere nutzt? Wäre das technisch einfacher? Gäbe es dort dann eher „of-the-shelf“-Lösungen?
@MikeMolto
Danke für die auch Laien verständliche Antwort.
@ Ein Leser | 02. Februar 2017 – 10:08
Ja und nein.
Die eigentliche Segelei ist ja nur ein Teil der Ausbildung. Charkterbildung, ‚den inneren Schweinehund‘ ueberwinden, in einer Regenboe bei Beauf 8 aufentern um die OMars festzumachen ist auch nur ein Teil des Ganzen. Gibt es auf vielen kleineren Schiffen aber nicht.(Schonertakelung).
Ausserden gibt es eine Masse an theoretischer und praktischer Ausbildung, dazu fehlen auf kleineren Fzg oft die Unterrichts- Raeume
Die meisten kleineren Schiffe, die ich kenne erfuellen nicht die Sicherheitsvorschriften der Marine.
Das Problem der Gendertrennung spielt auf den ‚Freiwilligen‘ Schiffen ueberhaupt keine Rolle. Ich als IO schlafe mit einem weiblichen IIO auf einer Kammer (Ober-Unterkoje,da ich meist aelter bin schlaeft die Dame oben), wenn ein weibl IO faehrt, kann ein maennlicher IIO in der Kammer sein, das Gleiche gilt bis zu 6 Leuten auf einer Kammer Junx und Deerns und moegliches Homo/Lesbenfolk gemischt, ist normal. Wie waere das bei der Marine?
Wenn wir keinen Smut haben kochen zwei bis drei Leute der Besatzung, schon kaeme der AusbPlan der Marine durcheinander….
Die meisten Kombuesen entsprechen nicht den Anforderungen des Sandienstes Bw…
Dann waere die Frage der Charter. Bareboat wuerde kein Eigner der Marine ein Schiff ueberlassen (jedenfalls wir nicht). Dann muesste es als Bw-Schiff in den Dienst gestellt werden, denn auf einem ‚Handelsschiff‘ gelten die Befaehigungszeugnisse der Marine nicht…
Chartern mit Stammcrew ist sehr problematisch bei der Marine, sie haette nicht das Sagen an Bord.
Weiterhin braucht man bei mehreren kleinen Schiffen erheblich mehr Personal, also 3 Wachen mit 3 Offz, 3 MastCpt Smuts usw…mal Anzahl der Schiffe…
Also nach meiner Auffassung eher nein, als Ueberbrueckung.
Wenn man daraus eine grundsaetzliche Aenderung der Einsatz- und Ausb Philosophie machen wollte: Ja, aber dann fehlt die grosse Platform fuer die Repraesentation im Ausland (AA-Forderung) und es gaebe einen Rattenschwanz an Problemen….
Soweit in Kuerze…
@MikeMolto: Kleinere Korrektur ihrer Darstellung der Inst… MUKdo beantragt beim Projektleiter im BAAINBw die Durchführung eines Materialerhaltungsvorhaben. Der PL beauftragt das Marinearsenal mit der Durchführung und stellt die Haushaltsmittel bereit. Auf Basis der Materialhaltungsanträge des Bordkommandos — welche vom Objektoffizier (MUKdo) hinsichtlich militärisch-technischer Notwendigkeit genehmigt werden — erstellt der Instandsetzungsbeauftragte des MArs die Leistungsbeschreibung, bindet die HHM und vergibt die Aufträge. Während der Werftliegezeit ist das BKdo weiterhin als Betreiber verantwortlich und schreibt auch weiter ME-Anträge (als Reaktion auf Befunde oder aufgrund von erkanntem Handlungsbedarf). ObjOffz genehmigt, InstB führt durch — das Verfahren fürr alle x-hundert Einzelleistungen, die während des Vorhabens anfallen. Alle (BKdo, ObjOffz, InstB) arbeiten zusammen mit dem Auftragnehmer daran, die Einheit umgehend wieder einsatzbereit zu bekommen.
Was der Inst regelmäßig das Genick bricht, sind verdeckte Schäden, fehlende Ersatzteile, Obsoleszenzen (Siemens S5, definitiv seit 2015 ausgelaufen) — und alte, abgefahrene Einheiten, die schon wesentlich früher durch was Neues hätten ersetzt werden sollen…
@ nur 2 Cent | 03. Februar 2017 – 20:32
Wundert mich, dass es noch so ist wie frueher, ich hatte es nur etwas abgekuerzt.
Nach wie vor genehmigt/gibt frei (zahlt) das MUKdo die HHMittel und nicht das BAAINW?
@MikeMolto: Nein. InstB bindet HHM im Rahmen des Budget, Projektleiter im BAAINBw gibt Budget vor/frei. Marine/MUKdo hat HH-Hoheit anno 2012 abgegeben.
@ nur 2 Cent | 04. Februar 2017 – 9:43
Danke, wieder etwas dazugelernt. Aus meiner Sicht schade, denn man konnte dadurch einiges steuern. Jetzt ist man als BorKdo offenbar ganz auf das Wohlwollen des InstB angewiesen.
Fakt ist: die GF (II) ist ein wirtschaftlicher Totalschaden, der Wiederaufbau erinnert an eine Oldtimer-Restaurierung, ist also quasi Liebhaberei.
Warum nun gerade diese GF wieder hergerichtet werden muß und nicht ein Namensträger als Nachfolger auf Kiel gelegt wird, erschließt sich mir auch nach lesen der vielen Beiträge hier nicht. Umbauten verschlimmbessern i.d.R. die Substanz, und ich wette, daß in zehn Jahren sowieso ein Neubau fällig wird.
@ Thomas Melber | 04. Februar 2017 – 10:24
Einen Neubaun haette man vor 10 Jahren anplanen muessen. (Damals war mKntns aber die Ausrichtung der gesamten Marine in Frage) Haette, haette…
@MikeMolto
So wie bei den Flottendienstbooten?
@ Thomas Melber | 04. Februar 2017 – 11:42
exactly…
Ausserdem ist in zehn Jahren ein anderer InspM und IBUK dran, Und nach dem der Derzeitigen spektakulaeren Abgang die Sintflut,…
@MikeMolto: Das BKdo kann immer noch steuern, denn ObjOffz, InstB und BKdo stehen auf der gleichen Seite (das vergessen ziv u. mil. gerne mal), und der InstB kann Befunde nicht einfach ignorieren. Das Geld kommt vom Nutzungsleiter wie bisher auch, nur dass dieser nun nicht mehr im MarA sitzt, sondern seit der Neuausrichtung anno ’12 im BAAINBw (in Personalunion mit dem PL).