Panzergrenadiere trainieren für Stationierung an der russischen Grenze

20161213_pzgrenbtl122_vid_scrn

Die deutsche Beteiligung an der Enhanced Forward Presence, der verstärkten vorgeschobenen Präsenz der NATO an der russischen Grenze, nimmt immer mehr Gestalt an. Das Panzergrenadierbataillon 122 trainiert derzeit auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr für seinen Einsatz in Litauen, der im Februar kommenden Jahres begonnen soll – wie es die NATO auf ihrem Gipfeltreffen im Juli beschlossen hatte:


(Direktlink: https://youtu.be/aw3ULPPiUoY)

Ein halbes Jahr sollen die Panzergrenadiere aus Oberviechtach in Litauen bleiben und dann durch andere deutsche Kampftruppen abgelöst werden. Zusätzlich zu dem Kern der Battle Group, die die Bundeswehr stellt, werden die Niederlande und andere Nationen Truppen entsenden. Die rotierende Einheit in Bataillonsstärke, so hatte es Heeresinspekteur Jörg Vollmer angekündigt, werde zwar vor allem üben – sei aber ein einsatzbereiter Gefechtsverband.

Die NATO-Truppen, die jeweils mit einer solchen Battle Group in den drei baltischen Staaten und in Polen präsent sein werden, sollen der Abschreckung gegen Russland dienen – um es auf den Punkt zu bringen: Als Tripwire (Stolperdraht). Ähnlich wie einst die Soldaten der Westalliierten USA, Großbritannien und Frankreich in Westberlin können sie höchstens einen begrenzten Angriff, wenn er denn überhaupt käme, zurückschlagen. Aber sie sollen dafür stehen, dass ein Angriff auf eines der baltischen Länder oder Polen angesichts der multinationalen NATO-Präsenz ein Angriff auf das ganze Bündnis wäre.

Es ist übrigens, ich bitte die Unschärfe in der Überschrift zu verzeihen, eben keine Stationierung – weil ja die Truppe alle sechs Monate rotieren soll. Es ist übrigens auch kein Auslandseinsatz, weil es ja ein Übungsaufenthalt im NATO-Gebiet ist. Deshalb ist es die seit diesem Jahr offensichtlich neu erfundene Form des Engagements: Eine so genannte Aktivität – wie die NATO-Mission in der Ägäis.

(Foto: Screenshot aus dem Video)